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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenwischerleiste für eine Scheibenwischeranordnung eines Kraftfahrzeugs, die mittels eines Halteprofils an einem entlang einer zu reinigenden Scheibe des Kraftfahrzeugs verfahrbaren Wischarm eines Scheienwischers befestigbar ist. Die Scheibenwischerleiste hat einen, drei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Wischlippen aufweisenden Lippenkörper, dessen Wischlippen zum Reinigen einer Scheibe mit dieser in unmittelbare Kontaktstellung bringbar sind.
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Hintergrund
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Scheibenwischeranordnungen weisen typischerweise eine Scheibenwischerleiste, respektive ein Wischergummi auf, an welcher zumindest eine oder mehrere Wischlippen angeordnet sind, die zum Beispiel im pendelnden Betrieb eines Scheibenwischers über die zu reinigende Oberfläche einer Scheibe wischen.
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Es sind ferner aus dem Stand der Technik mehrlippige Wischleisten für Scheibenwischeranordnungen bekannt. So beschreibt beispielsweise die
DE 10 2008 040 410 A1 eine Wischleiste mit einem zwei Wischlippen aufweisenden Wischelement, welches über einen einzelnen, in axialer Richtung der Wischleiste verlaufenden Kippsteg mit einer Rückenleiste verbunden ist.
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Das Wischelement ist dabei aus einem elastisch verformbaren Material hergestellt und weist einen in axialer Verlängerung zum Kippsteg angeordneten Mittelsteg auf, der dazu ausgebildet ist, im Wischbetrieb eine elastische Verformung der Wischlippen zu begrenzen. Im Betrieb des Scheibenwischers gelangt bei einer derartigen Wischleiste jeweils nur eine der beiden Lippen im unmittelbarem Kontakt mit der zu reinigenden Scheibe.
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Ferner kann bei derzeit bekannten Wischleisten das Problem auftreten, dass das von einer Wischleiste an den Rand eines Scheibenwischfeldes mitgeführte Wasser bei einer Bewegungsumkehr des Wischarms zumindest teilweise wieder zurück in das Wischfeld gezogen wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine hinsichtlich ihres Wischergebnisses verbesserte und zugleich konstruktiv möglichst einfach ausgebildete Wischleiste bereitzustellen, die insbesondere auch bei Starkregen das Wischfeld des jeweiligen Scheibenwischers wirkungsvoll von Wasser oder Verschmutzungen befreien kann.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen
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Diese Aufgabe wird mit einer Scheibenwischerleiste gemäß Patentanspruch 1, ferner mit einer Scheibenwischeranordnung nach Anspruch 10 sowie mit einem Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 14 gelöst, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung jeweils Gegenstand abhängiger Patentansprüche sind.
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Demgemäß ist eine Scheibenwischerleiste für eine Scheibenwischeranordnung eines Kraftfahrzeugs vorgesehen, die ein Halteprofil zur Befestigung an einem Wischarm des Kraftfahrzeugscheibenwischers sowie einen Lippenkörper aufweist. Der Lippenkörper, welcher an einem der zu reinigenden Fläche, insbesondere der zu reinigenden Scheibe zugewandten freien Endabschnitt zumindest drei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Wischlippen aufweist, ist gegenüber dem Halteprofil schwenkbar gelagert, sodass stets zumindest zwei bevorzugt benachbart zueinander angeordnete Wischlippen in unmittelbare Kontaktstellung mit der zu reinigenden Fläche bringbar sind.
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Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass zumindest die, bezogen auf eine Wischrichtung vorn liegende und in Kontaktstellung mit einer zu reinigenden Fläche bringbare Wischlippe der jeweiligen Wischrichtung entgegengerichtet derart unter Bildung einer Vorspannung elastisch verformbar ist, dass sie bei Aufheben der Kontaktstellung mit der Fläche oder bei nachlassendem Anpressdruck an diese in einen Grundzustand zurückschnellt. Die bezogen auf die Querrichtung der Scheibenwischerleiste außenliegenden Wischlippen, welche bei einer pendelnden Wischbewegung eines Wischarms jeweils abwechselnd einer dazwischenliegenden mittigen Wischlippe vorgelagert und nachgelagert sind, gelangen aufgrund der geometrischen Ausgestaltung des Lippenkörpers und seiner schwenkbaren Anlenkung an das Halteprofil wahlweise und abwechselnd sowohl in als auch außer Kontaktstellung mit der zu reinigenden Fläche.
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Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass die in Wischrichtung vorn liegende, den beiden übrigen Wischlippen vorauseilende vordere Wischlippe bei einem Entlangwischen über die Fläche eine nennenswerte elastische Verformung erfährt und bei Erreichen eines Wendepunkts, insbesondere durch eine im Wendepunkt initiierte Schwenkbewegung des Lippenkörpers gegenüber dem Halteprofil, respektive gegenüber dem Wischarm, außer Kontakt mit der Fläche gelangt. Ein derartiges Anheben von der Fläche bewirkt, dass das elastisch verformte oder gebogene frei Ende der zuvor vorn liegenden Wischlippe in einen Grundzustand zurückschnellt und dabei mitgeführtes Wasser oder andere aus dem Wischfeld des Scheibenwischers zum Wendepunkt geförderte Partikel über den Wendepunkt hinaus wegschleudern kann.
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Das von der vorn liegenden oder vorrauseilenden Wischlippe mitgeführte Wasser erfährt aufgrund der elastischen Verformung und der nachfolgenden Relaxation der jeweiligen Wischlippe in ihren Grundzustand, einen mechanischen Impuls, der etwaigen Adhäsionseffekten zwischen Wischlippe und mitgeführter Flüssigkeit entgegenwirken kann. Eine bei herkömmlichen Scheibenwischern, insbesondere bei Starkregen zu beobachtende Tendenz des Mitführens eines Wasserfilms zurück in das Wischfeld des Scheibenwischers kann hierdurch deutlich minimiert, wenn nicht sogar vollständig eliminiert werden.
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In vorteilhafter Ausgestaltung ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass der Lippenkörper über einen elastischen Steg, etwa über einen Kippsteg mit dem Halteprofil verbunden ist, wobei das Halteprofil typischerweise korrespondierend mit einer wischarm- oder wischblattseitigen Aufnahme ausgebildet ist, die eine lagefixierte Anordnung des Halteprofils am Wischblatt, respektive am Wischarm ermöglicht. Durch den unmittelbaren Kontakt einer Wischlippe mit der zu reinigenden Fläche kann der Lippenkörper aus einer Grundstellung heraus in zumindest eine gegenüber der Grundstellung geneigte Wischstellung schwenkbar sein.
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Das Verschwenken des Lippenkörpers erfolgt hierbei parallel zu dessen Längsachse, also entlang einer Schwenkachse, die sich in Längsrichtung der Scheibenwischerleiste erstreckt. Der elastische Steg kann hierbei als Schwenk- oder Drehpunkt gegenüber dem weitreichend feststehenden Halteprofil fungieren. Insoweit kann allein durch die elastische Verformbarkeit des Stegs, respektive des Lippenkörpers und der daran vorgesehenen Wischlippen eine vorgesehene Schwenkbarkeit des Lippenkörpers einerseits sowie eine Verformung der Wischlippen andererseits bereitgestellt werden. Die Schwenkbarkeit und/oder Verformbarkeit von Lippenkörper und Wischlippe kann ausschließlich und allein durch die Formgebung sowie die Elastizitätseigenschaften des für den Lippenkörper, für den elastischen Steg und/oder für die Wischlippen vorgesehenen elastischen Materials bereitgestellt werden. Auf ein mechanisches Zusammenfügen etwa schwenkbar miteinander zu verbindender Einzelkomponenten kann insoweit in vorteilhafter Weise verzichtet werden.
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Nach einer Weiterbildung ist der Lippenkörper mittels eines Grundkörpers mit dem Halteprofil verbunden. Der Grundkörper weist hierbei bevorzugt zwei seitliche Endanschläge für die Schwenkbewegung des Lippenkörpers gegenüber dem Halteprofil auf. Die Endanschläge können sich hierbei im Wesentlichen in Profilquerrichtung, das heißt im Wesentlichen parallel zu den zueinander entgegengesetzten Wischrichtungen erstrecken. Es ist aber auch denkbar, dass die Endanschläge des Grundkörpers eine hierzu geneigte, etwa zum Lippenkörper hin ausgerichtete Formgebung und/oder Ausrichtung aufweisen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung sind das Halteprofil, der Lippenkörper und/oder der Grundkörper einstückig, bevorzugt aus einem einzigen Material ausgebildet. Halteprofil, Lippenkörper sowie Grundkörper bezeichnen hierbei lediglich einzelne funktionale Abschnitte einer einteilig ausgebildeten Scheibenwischerleiste, die bevorzugt im Wege eines Extrusionsverfahrens herstellbar ist.
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In Weiterbildung hiervon, aber auch unabhängig von der einteiligen Ausgestaltung von Halteprofil, Lippenkörper und/oder Grundkörper kann nach einer Weiterbildung vorgesehen werden, dass auch der Lippenkörper und die daran ausgebildeten Wischlippen einteilig und aus einem biegeelastischen Material gefertigt sind. Hierzu kommen insbesondere natürliche sowie synthetische Elastomere und Gummiwerkstoffe, als auch Kunststoffe geeigneter Elastizität infrage.
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Schließlich ist nach einer bevorzugten Ausgestaltung ferner vorgesehen, dass zumindest eine der außenliegenden Wischlippen in einem Grundzustand in Wischrichtung weisend, folglich senkrecht zur Längserstreckung der Scheibenwischerleiste eine konkav geformte Außenseite aufweist. Mittels einer solchen, nach außen und zum freien Ende der Wischlippe ragenden konkaven oder gebogenen Formgebung kann während eines Wischvorgangs die gewünschte Vorspannung, respektive eine gewünschte Verformung der in Wischrichtung jeweils vorn liegenden Wischlippe begünstigt werden.
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Während einer Wischbewegung kann sich die konkav geformte Außenseite hin zu einer annähernd geradlinigen Ausgestaltung verformen. Sobald die elastisch verformte Wischlippe mit nachlassender Anpresskraft auf die zu reinigende Fläche gedrückt oder von der Fläche angehoben wird, kann die verformte Wischlippe in ihren konkav geformten oder konkav gewölbten Grundzustand übergehen und dabei zuvor mitgeführte Flüssigkeit oder dergleichen Schmutzpartikel aus dem Wischbereich, etwa durch Wegschleudern, entfernen.
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Nach einer Weiterbildung ragt die mittlere der drei Wischlippen mit zumindest einer an ihrem freien Ende ausgebildeten Wischkante über eine gedachte Verbindungslinie der Wischkanten, welche an freien Enden der benachbarten äußeren Wischlippen ausgebildet sind, hinaus. Mit anderen Worten ist die mittlere der drei Wischlippen etwas länger als die beiden randseitig vorgesehenen Wischlippen ausgebildet. Durch diese Ausgestaltung kann erreicht werden, dass in jeder gegenüber der Grundstellung geneigten Wischstellung stets zwei Wischlippen, nämlich die mittlere als auch die jeweils in Waschrichtung vom liegende Wischlippe mit der zu reinigenden Fläche, insbesondere mit der Kraftfahrzeugscheibe in Kontaktstellung gelangt. Der Scheibenwischvorgang wird somit stets von zwei gleichzeitig mit der Scheibe in Kontakt stehenden, in Wischrichtung hintereinander angeordneten Wischlippen durchgeführt.
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Des Weiteren kann die über die freien Enden der beiden äußeren Wischlippen hinausragende mittlere Wischlippe als Drehpunkt für den Lippenkörper bei einer Richtungsänderung des Wischarms des Scheibenwischers fungieren. insoweit kann der Lippenkörper über die stets mit der Fläche in Kontakt stehende mittlere Wischlippe von einer der ersten Wischrichtung entsprechenden ersten Wischstellung über die Grundstellung hinweg in eine gegenüberliegende zweite Wischstellung verschwenkt werden.
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Dabei ist nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass der Lippenkörper ferner derart gegenüber dem Halteprofil verschwenkbar ist, dass zumindest eine Wischkante einer äußeren Wischlippe, bevorzugt die in Wischrichtung weisende Wischkante und zumindest eine Wischkante der mittleren Wischlippe bei einem in Wischstellung befindlichen Lippenkörper in unmittelbare Kontaktstellung mit der zu reinigenden Fläche gelangen kann. Indem stets zwei in Wischrichtung voneinander beabstandete Wischkanten unterschiedlicher Wischlippen sozusagen zweifach entlang der Fläche wischen, kann ein verbessertes Wischergebnis und eine bessere Reinigungswirkung in Bezug auf die zu reinigen Fläche bereitgestellt werden.
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Es ist sogar denkbar, dass aufgrund des zweifachen Wischens der Fläche der Anpressdruck des Scheibenwischers, respektive der Scheibenwischerleiste in vorteilhafter Weise verringert werden kann, sodass unweigerlicher Abrieb der Wischlippen reduziert und ein Trockenlaufverhalten eines Scheibenwischers insgesamt verbessert werden kann.
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Schließlich ist nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass sich die Wischlippen, bezogen auf den an den Lippenkörper angrenzenden Steg als Schwenk- oder Drehpunkt radial nach außen, etwa fächerförmig und zueinander divergierend erstrecken. Die zueinander divergierende Ausrichtung der Wischlippen kann auf die unterschiedlichen Wischstellungen abgestimmt sein.
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Nach einem weiteren unabhängigen Aspekt ist schließlich eine Scheibenwischeranordnung für ein Kraftfahrzeug vorgesehen, die zumindest einen, entlang einer Fläche, bevorzugt entlang einer zur reinigenden Scheibe beweglich gelagerten Wischarm aufweist. An diesem ist zumindest eine Scheibenwischerleiste, wie zuvor beschrieben, angeordnet. Die Scheibenwischerleiste kann hierbei als Scheibenwischergummi eines Scheibenwischerblattes ausgebildet sein, wobei die Scheibenwischerleiste fest mit einer scheibenwischerblattseitigen Halterung verbunden ist.
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Die Scheibenwischerleiste, respektive das hiermit ausgestattete Wischblatt ist als Verschleißteil ausgebildet und kann demgemäß lösbar und auswechselbar am Wischarm angeordnet sein.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Scheibenwischeranordnung ist der Lippenkörper der Scheibenwischerleiste bei einer Bewegungsumkehr des Wischarms aus einer ersten Wischstellung in eine, bezogen auf die Grundstellung entgegengesetzte Wischstellung verschwenkbar. Dabei ist zumindest eine Wischkante der mittleren Wischlippe in sowohl der ersten als auch der in der zweiten Wischstellung mit der Fläche in Kontaktstellung und die entsprechende Wischkante bildet ferner einen gedachten Drehpunkt für den Lippenkörper gegenüber dem Halteprofil und/oder gegenüber dem Wischarm.
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Bei einer Bewegungsumkehr ist insoweit vorgesehen, dass der schwenkbar gegenüber dem Halteprofil gelagerte Lippenkörper insbesondere über die mittlere Wischlippe von einer Wischstellung in die entgegengesetzte Wischstellung abrollt. Jene Abroll- oder Wendebewegung geht dabei mit einem Anheben der vormals vorn liegenden, nach einer RichtungsWende hinten liegenden Wischlippe sowie mit einem Absenken der vormals hinten, nun aber vorn liegenden Wischlippe gegenüber der Fläche einher. Beim Anheben der bis zum Erreichen des Wendepunktes des Wischarms vorn liegenden Wischlippe kann diese in ihren Grundzustand elastisch zurückschnellen und dabei mitgeführtes Wasser nach außen, in außerhalb des Wischfelds liegende Bereiche wegschleudern.
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Dabei ist nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung die in Wischrichtung vorn liegende Wischlippe stets in Kontaktstellung mit der Fläche. Die vorn liegende Wischlippe ist dabei ferner in einem Wendepunkt des Wischarms zugunsten der in Wischrichtung gegenüberliegenden Wischlippe von der Fläche abhebbar bzw. weg schwenkbar. Die Längenunterschiede zwischen den äußeren Wischlippen einerseits und der mittleren Wischlippe andererseits sind derart gewählt, dass mit Erreichen einer durch den am Grundkörper vorgesehenen Endanschlag vorgegebenen Wischstellung jeweils die in Wischrichtung vorn liegende äußere Wischlippe als auch die nachgelagerte mittlere Wischlippe mit der zu reinigenden Fläche in Kontaktstellung sind.
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Schließlich ist nach einem weiteren unabhängigen Aspekt ein Kraftfahrzeug vorgesehen, welches zumindest eine zuvor beschriebene Scheibenwischeranordnung oder zumindest eine zuvor beschriebene Scheibenwischerleiste aufweist.
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Es sei ferner an dieser Stelle angemerkt, dass sämtliche in Bezug auf die Scheibenwischerleiste beschriebenen Merkmale und Vorteile in gleicher Art und Weise für die Scheibenwischeranordnung gelten.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten werden in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Scheibenwischerleiste im Querschnitt in Grundstellung,
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2 die Scheibenwischerleiste gemäß 1 in einer ersten Wischstellung und
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3 die Scheibenwischerleiste in einer zweiten Wischstellung, schließlich
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4 eine vergrößerte Darstellung der an dem Lippenkörper der Scheibenwischerleiste ausgebildeten Wischlippen.
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Detaillierte Beschreibung
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Die in den Figuren in teils unterschiedlichen Konfigurationen dargestellte Scheibenwischerleiste 10 weist ein etwa T-förmiges Halteprofil 12 auf, welches zu einem hieran angrenzenden Grundkörper 14 eine Hinterschneidung 13 bildet. Das T-förmige Halteprofil 12 dient der formschlüssigen Aufnahme in einer korrespondierend hiermit ausgebildeten Halterung eines Wischarms 50 oder eines auswechselbar am Wischarm 50 vorgesehenen, hier nicht näher gezeigten Wischblattes.
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Der Grundkörper 14 der Scheibenwischerleiste 10 geht schließlich gegenüberliegend bzw. abgewandt dem Halteprofil 12 in zwei nach außen ragende Endanschläge 16 über, die in den Darstellungen gemäß der 1 bis 3 leicht nach unten geneigt, zur zu reinigenden Fläche 48 hin ausgebildet bzw. ausgerichtet sind. Nach unten, zur Fläche 48 hin, ist der Grundkörper 14 mittels eines elastischen Stegs 18 mit einer Lippenkörper 20 verbunden, an dessen freien, zur Fläche 48 hin gerichteten Ende, drei Wischlippen 22, 24, 26 ausgebildet sind. Zwischen den Wischlippen 22, 24, 26 sind Zwischenräume 30, 28 vorgesehen, die eine weitreichend elastische Verformung, insbesondere der äußeren Wischlippen 22, 26 ermöglichen sollen.
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Da der Verbindungssteg 18 zwischen Lippenkörper 20 und Grundkörper 14 vergleichsweise dünn und schmal ausgebildet ist, ermöglicht dieser eine schwenkbare Lagerung des Lippenkörpers 20 gegenüber dem Grundkörper 14.
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Insoweit kann die gesamte Scheibenwischerleiste 10, mithin das Halteprofil 12, der Grundkörper 14, die Endanschläge 16, der Lippenkörper 20 und die daran ausgebildeten Wischlippen 22, 24, 26 einteilig aus einem einzigen Material, bevorzugt aus einem elastischen Material, etwa einem natürlichen oder synthetischen Kautschuk oder Gummi sowie aus einem die gewünschten Elastizitätseigenschaften aufweisenden Kunststoffmaterial gefertigt sein. Die gesamte Scheibenwischerleiste 10 ist bevorzugt nach einem Extrusionsverfahren herstellbar.
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Während in 1 ein Grundzustand der Scheibenwischerleiste 10 dargestellt ist, zeigen die 2 und 3 die beiden unterschiedlichen Wischstellungen 20', 20'' des Lippenkörper bei einer Wischbewegung der Scheibenwischerleiste 10 gegenüber der zu reinigenden Fläche 48. Wie in 2 dargestellt, erfährt der Lippenkörper 20' eine im Uhrzeigersinn gerichtete Schwenkbewegung bei einer nach rechts gerichteten Wischbewegung 44. Hierbei dient der Steg 18, welcher Lippenkörper 20 und Grundkörper 14 einstückig miteinander verbindet, als Dreh- oder Schwenkachse. Die in 2 gezeigte Schwenkstellung wird durch das angedeutete Anschlagen des oben liegenden Rückens 21 gegen eine Unterseite des Endanschlags 16 begrenzt.
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Der sich hierdurch ergebende Kipp- oder Neigungswinkel des Lippenkörpers 20 in Bezug auf die Fläche 48 bzw. in Bezug auf das Halteprofil 12 ist derart, dass sowohl die in Wischrichtung vorn liegende Wischlippe 26', als auch die dahinter liegende mittlere Wischlippe 24 in unmittelbare Kontaktstellung zur Fläche 48 gelangen. Dabei wird insbesondere die in Wischrichtung 44 vorn liegende Wischlippe 26' entgegen der Wischrichtung 44, in 2 folglich nach links, elastisch verformt. Die in 1 ursprünglich eine weitgehend konkav geformte Außenseite aufweisende Wischlippe 26' erhält hierdurch eine annähernd geradlinige oder sogar nach innen zur mittleren Wischlippe 24 hin gerichtete Außenkontur. Im Vergleich zur verformten Wischlippe 26' ist die Wischlippe 26 in 2 in ihrem Grundzustand gestrichelt dargestellt.
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Mit Erreichen eines hier nicht explizit dargestellten Wendepunktes fungiert die mittlere Wischlippe 24 als Drehpunkt für den Lippenkörper 20, welcher anschließend in eine entgegen gerichtete Wischrichtung 46, wie sie in 3 angedeutet ist, bewegt wird. Hierdurch erfährt der Lippenkörper 20'' eine entgegen dem Uhrzeigersinn gerichtete Schwenkbewegung, der zu folge die vormals in Wischrichtung vorn liegende, in ihren Grundzustand zurückkehrende Wischlippe 26 angehoben wird. Ein derartiges Anheben, lediglich ein dem vorausgehendes Nachlassen einer auf die Wischlippe 26'' einwirkenden Anpresskraft bewirkt, dass die in der verformten Wischlippe 26' gespeicherte elastische Energie wieder freigesetzt, die Wischlippe 26' demzufolge in ihren in 3, bzw. in 1 gezeigten Grundzustand 26 zurückschnellen kann.
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Diese Relaxationsbewegung der Wischlippe 26 führt dazu, dass mitgeführtes und aus dem Wischbereich der Fläche 48 bewegtes Wasser weiter nach außen, vorliegend nach rechts weggeschleudert werden kann. Bei einer entgegengerichteten Wischbewegung 46 wird somit in deutlich geringerem Maße ein Wasserfilm zurück auf das Wischfeld der Scheibe gezogen.
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Indem die in Wischrichtung 44 vorn liegende Wischlippe 26' angehoben wird, senkt sich zugleich die vormals nachgelagerte Wischlippe 22 nun in eine entsprechende Kontaktstellung 22'' zur Fläche 48, sodass mit Einsetzen eines entgegengerichteten Wischvorgangs das auf der Fläche 48 befindliche Wasser in gleicher Art und Weise in einen gegenüberliegenden Randbereich des Wischfeldes des Wischarms 50 befördert werden kann.
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Es versteht sich hierbei von selbst, dass das Material für die Scheibenwischerleiste 10, insbesondere für die Wischlippen 22, 24, 26 als auch die konkrete geometrische Ausgestaltung der einzelnen Wischlippen 22, 24, 26 entsprechend dem geforderten, zurückschnellenden Relaxationsverhalten der zuvor unter Vorspannung gebrachten äußeren Wischlippen 22, 26 angepasst ist.
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In 4 sind ferner in vergrößerter Darstellung die freien Enden der Wischlippen 22, 24, 26 gezeigt. Die beiden äußeren Wischlippen 22, 26 weisen nach außen, folglich nach rechts und nach links im Übergang zu ihren konkav geformten Außenseiten 40, 42 jeweils eine Wischkante 32, 38 auf. Die mittlere, gegenüber den beiden äußeren Wischlippen 22, 26 etwas länger ausgebildete Wischlippe 24 weist hingegen zwei gegenüberliegend angeordnete Wischkanten 34, 36 auf, welche je nach Wischrichtung 44, 46 mit der zur reinigenden Fläche 48 in Kontaktstellung gelangen.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Patentansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Wischleiste
- 12
- Halteprofil
- 13
- Hinterschneidung
- 14
- Grundkörper
- 16
- Endanschlag
- 18
- Steg
- 20
- Lippenkörper
- 21
- Rücken
- 22
- Wischlippe
- 24
- Wischlippe
- 26
- Wischlippe
- 28
- Zwischenraum
- 30
- Zwischenraum
- 32
- Wischkante
- 34
- Wischkante
- 36
- Wischkante
- 38
- Wischkante
- 40
- Außenseite
- 42
- Außenseite
- 44
- Wischrichtung
- 46
- Wischrichtung
- 48
- Fläche
- 50
- Wischarm
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008040410 A1 [0003]