-
Die
Erfindung betrifft einen Scheibenwischer mit einem krümmungsvariablen
Wischerblatt, insbesondere für die Front- oder Heckscheibe
an einem Kraftfahrzeug.
-
Bei
gekrümmten Fahrzeugscheiben ist die Scheibenkrümmung
im Wischfeld, das beim Betreiben des Scheibenwischers von dessen
Wischerblatt pendelnd überstrichen wird, unterschiedlich,
insbesondere ist diese in den Seitenbereichen der Fahrzeugscheibe
größer als in deren mittleren Bereichen. Das jeweilige
Wischerblatt muss beim Betreiben der Scheibenwischeranlage die Krümmungsunterschiede
ausgleichen und dabei auch bei hohen Geschwindigkeiten noch seine
Reinigungsfunktion erfüllen, also auch die Seitenbereiche
der Fahrzeugscheibe mit dem für eine Scheibenreinigung
erforderlichen Anpressdruck überstreichen.
-
Eine
sichere Anlage des Wischerblattes auch auf den stark zurückgebogenen
Seitenteilen einer Fahrzeugscheibe wird beim Scheibenwischer nach
der
DE 1052841 erreicht.
Bei diesem weist das Wischerblatt ein Bügelsystem zu dessen
Halterung und zur Verteilung der Anpresskraft mit einem Hauptbügel
auf, der sich einerends auf einen Hilfsbügel stützt
und andernends mit einer schwenkbar angelenkten, in Längsrichtung
des Wischerblattes nach außen erstreckten Bügelverlängerung
versehen ist. Diese ist an ihrem freien Ende mit der federelastischen
Trägerschiene des Wischerblattes verschieblich verbunden.
Zum federnden Andrücken des bügelverlängerungsseitigen
Bereiches des Wischerblattes an die Fahrzeugscheibe ist zwischen
der Bügelverlängerung und dem Hauptbügel
eine Zugfeder angeordnet, durch die die Bügelverlängerung
um die Anlenkstelle der Bügelverlängerung an die
Fahrzeugscheibe gezogen und dabei das Wischerblatt entsprechend
der Scheibenkrümmung gebogen wird. Zudem ist die Trägerschiene
des Wischerblattes von der Mitte aus nach den beiden Enden hin verjüngt, um
die Biegsamkeit des Wischerblattes in dessen Endbereichen zu erhöhen.
-
Des
Weiteren ist aus der
EP
0 825 077 A1 ein Scheibenwischer mit einem haltebügellosen
Wischerblatt mit einer verbesserten Wischerblattanpressung bekannt.
Bei diesem ist im Wischerblatt ein in dessen Längsrichtung
verschiebbares und unter Zugspannung stehendes flexibles Bauelement,
insbesondere ein Metallband, angeordnet, das mit seinem Außenende
mit dem Außenende des Wischerblattes und mit seinem Innenende
mit dem Wischerarm verbunden ist. Durch dieses Bauelement bleibt das
Wischerblatt während des Betriebes des Scheibenwischers
auch an stärker gekrümmte Scheibenbereiche mit
ausreichender Anpresskraft angedrückt. Vorzugsweise ist
das Wischerblatt von einer Schale übergriffen, die aus
mehreren aneinandergereihten Gliedern gebildet ist, deren jeweilige
Länge in Richtung auf das Außenende des Wischerblattes
abnimmt, und mit dieser Schale am Wischerblatt angelenkt.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, einen Scheibenwischer mit einem krümmungsvariablen
Wischerblatt nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 auf alternative
Weise und mit einfachen Mitteln so zu gestalten, dass das Wischerblatt
eine zu reinigende Scheibe auch an stärker gekrümmten
Scheibenbereichen mit dem für eine Scheibenreinigung erforderlichen Anpressdruck überstreicht.
-
Diese
Aufgabe wird bei einem Scheibenwischer nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
aufgeführt.
-
Die
Erfindung besteht darin, dass der Scheibenwischer einen durch eine
Wischerwelle angetriebenen Wischerarm und ein an diesem vermittels
einer Anschlussvorrichtung angelenktes Wischerblatt aufweist, an
dem im Abstand von diesem wischerarmseitig ein längserstrecktes
Schubgestänge angeordnet ist. Dieses ist einerends im Bereich
des der Wischerwelle abgewandten, äußeren Endes
des Wischerblattes an einem wischerblattfesten Hebel gelenkig mit
diesem verbunden und liegt mit dem der Wischerwelle zugewandten
Ende am Umfang eines ortsfesten Exzenters an. Dabei kann das Schubgestänge
auch nur eine Schubstange aufweisen. Durch das Schubgestänge
wird die Biegung des Wischerblattes gezielt verändert und
an die jeweilige Krümmung der Scheibe angepasst, so dass
auch bei einer stark krümmungsdifferenten Scheibe ein Abhebendes
Wischerblattes in den stark gekrümmten Scheibenbereichen
vermieden wird.
-
Bei
einer Schwenkung des Wischerarmes wird das Schubstange gegenüber
diesem und gegenüber dem Wischerblatt in axialer Richtung
bewegt. Diese Bewegung führt zu einer Veränderung der
Krümmung des Wischerblattes gegenüber der Scheibe.
Der Exzenter ist dabei in Abhängigkeit von der Scheibenkrümmung
so ausgelegt, dass das Wischerblatt über seine gesamte
Länge stets mit dem vorgesehenen Anpressdruck an der Scheibe
anliegt und daher mit deren jeweiliger Krümmung konform geht.
Liegt das Schubgestänge an dem bereich des Exzenters an,
der einen größeren Abstand zur Achse der Wischerwelle
hat, so ist das Wischerblatt im Bereich zwischen der Anschlussvorrichtung
und seinem äußeren Ende stärker gekrümmt,
da das Schubgestänge am wischerblatfesten Hebel ein größeres
Biegemoment erzeugt. Liegt das Schubgestänge an einem Bereich
des Exzenters an, der einen kleineren Abstand zur Achse der Wischerwelle
hat, so ist das Wischerblatt im genannten Bereich weniger stark
gekrümmt. Eine Bewegung des Schubgestänges in vom
Exzenter wegweisender Richtung wird durch diesen verursacht, und
eine rückläufige Bewegung des Schubgestänges
auf den Exzenter zu, die für ein Gleiten des Endes der
Schubstange am Exzenter notwendig ist, wird durch die Scheibe infolge
einer Verringerung der Scheibenkrümmung bewirkt.
-
Vorteilhaft
ist es, wenn der Exzenter am Wischerwellenlager ausgebildet ist,
da dadurch ein separates Exzenterbauelement entfällt und
die Anformung des Exzenters in einem Arbeitsgang mit vorgenommen
werden kann. Das Wischerwellenlager ist karosserie- oder scheibenfest
angeordnet.
-
Das
Schubgestänge kann im Bereich des Exzenters mit einer axial
zu dieser ausgerichteten und zum Wischerarm drehfest angeordneten
Gleitführung in Eingriff stehen, insbesondere ausgebildet am
Gelenkteil des Wischerarmes, so dass dessen beide Enden bei einer
Drehung des Wischerarmes definiert gehaltert sind.
-
Eine
weitere Führung für das Schubgestänges
kann im Bereich der Anschlussvorrichtung vorgesehen sein, beispielsweise
durch Gleitwangen, so dass die axiale Bewegung des Schubgestänges auch
im mittlteren Bereich gestützt ist. Anstelle dieser Gleitführung
kann an der Anschlussvorrichtung auch ein Hebel angelenkt sein,
der sich zum Wischerarm zu erstreckt und an dem wischerarmseitig
das Schubgestänge angelenkt ist. Dabei kann dieses in axialer
Richtung auch mehrteilig ausgebildet, sein, wobei die einander zugewandten
Enden der beiden Teile am Hebel angelenkt sind.
-
Schließlich
kann es bei, einer stark gekrümmten Scheibe von Vorteil
sein, wenn die Trägerschiene des Wischerblattes im Bereich
zwischen der Anschlussvorrichtung und dem der Wischerwelle abgewandten
Ende desselben verjüngt ist, weil dadurch die Biegung des
Wischerblattes in diesem Bereich und in diesem vor allem im äußeren
Endbereich des Wischerblattes erleichtert wird.
-
Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen
zeigen schematisch:
-
1:
die Heckscheibe eines Kombifahrzeuges mit einer an dieser angeordneten
Scheibenwischeranlage mit einem krümmungsvariablen Wischerblatt,
-
2:
den Scheibenwischer in einer Parkposition in Fahrzeugquerrichtung
in einer Seitenanischt
-
3:
den Scheibenwischer in vertikaler Stellung in einer Seitenansicht,
-
4:
ein Wischerwellenlager mit einem angeformten Exzenterzylinder in
der Draufsicht und
-
5:
die Stellungen des Scheibenwischers nach den 2 und 3 in
einer Zusammenschau in der diesen Fig. entsprechenden Seitenansicht
in vergrößerter Darstellung.
-
Der
in 1 gezeigte (Heck-)Scheibenwischer 1 liegt
in seiner Betriebsstellung an der gewölbten Heckscheibe 2 eines
Kombifahrzeuges an und überstreicht im Betriebsstatus,
drehfest verbunden mit einer pendelnd angetriebenen Wischerwelle 3, ein
Wischfeld 4, wobei dieser eine im Wesentlichen 180°-Pendelbewegung
zwischen zwei horizontalen Umkehrstellungen I und III ausführt
und dabei eine Vertikalposition II überstreicht.
Bestandteil des Scheibenwischers 1 sind ein mit der Wischerwelle 3 verbundener
Wischerarm 5 und ein krümmungsvariables Wischerblatt 6 mit
einer nicht weiter dargestellten, jedoch bekannten federelastischen
Trägerschiene (7, 2, 3 und 5)
und einer an dieser angeordneten gummielastischen Wischleiste (8, 2, 3 und 5).
Die Heckscheibe 2 weist unterschiedliche Krümmungen
auf, wobei die Krümmung in vertikaler Richtung, insbesondere
in der Vertikalposition II, stärker ausgebildet
ist als in deren seitlichen Randbereichen, insbesondere den Umkehrstellungen I und II.
-
In 2 ist
der Scheibenwischer 1 in horizontaler Stellung (Umkehrstellung I)
dargestellt. Zu erkennen ist der an der Wischerwelle 3 vermittels
eines Befestigungsteils 5.1 angeordnete Wischerarm 5,
an dessen federkraftbeaufschlagtem Gelenkteil 5.2 eine
Anschlussvorrichtung 9 für das Wischerblatt 6 (nicht
weiter sichtbar) ausgebildet ist. Das Wischerblatt 6 ist
wischerarmseitig mit einem dreiteiligen Schubgestänge 10 versehen,
das im Bereich des der Wischerwelle 3 abgewandten, äußeren
Endes des Wischerblattes 6 an einem wischerarmseitig an
dessen Trägerschiene 7 angeordneten Hebel 11 angelenkt
ist und andernends am Umfang eines Exzenters 12 anliegt,
der am scheibenfesten Lager 13 für die Wischerwelle 3 angeformt
ist. Exzenterseitig ist das Schubgestänge 10 mit
einem seiner Teile, dem Teil 10.1, in einer Gleitführung 14 angeordnet,
die am Gelenkteil 5.2 ausgebildet ist. Dieser Teil 10.1 ist
an einem mittleren Teil 10.2 angelenkt, der andernends gemeinsam
mit dem Teil 10.3 an einem an der Anschlussvorrichtung 9 angelenkten
und zum Wischerarm 5 erstreckten Hebel 15 angelenkt
ist. Damit ist das Schubgestänge 10 definiert
mit dem Scheibenwischer 1 verbunden, wobei diese Verbindung über
den Teil 10.1 mit dem Wischerarm 5, mit dem Teil 10.2 mit der
Anschlussvorrichtung 9 und mit dem Teil 10.3 mit letzterer
und dem Hebel 11 hergestellt ist. Die Anordnung der Gleitführung 14 am
Gelenkteil 5.2 des Wischerarmes 5 ist geboten,
damit sich der Scheibenwischer 1 von der Heckscheibe 2 abheben
lässt.
-
In 4 ist
das scheibenfeste Lager 13 für die Wischerwelle 3 dargestellt.
Der an dieser angeformte Exzenter 12 ist durch einen am
Lager 13 ausgebildeten kreiszylindrischen Bereich 16 gebildet, dessen
Zylinderachse Z im Abstand von der Wischerwellenachse A achsparallel
zu dieser verläuft. Dabei ist der Exzenter 12 derart
ausgerichtet, dass dessen Umfangsbereich mit dem maximalen Abstand
Emax von der Wischerwellenachse A in vertikaler
Richtung angeordnet ist, so dass in Fahrzeugquerrichtung zwei Umfangsbereiche
mit einem wesentlich geringeren Abstand Emin ausgebildet
sind. 4 zeigt des Weiteren das mit einem verschließfesten
Gleitstein 17 versehene exzenterseitige Ende des Teils 10.1. Dieses
Ende liegt in der Vertikalposition II des Scheibenwischers 1 am
Umfangsbereich des Exzenters 12 mit dem Abstand Emax von der Wischerwellenachse A an, dargestellt
in durchgezogenen Linien, und in den Umkehrstellungen II und III am
jeweiligen Umfangsbereich mit dem Abstand Emin,
dargestellt in gestrichelten Linien in der Umkehrposition I,
die in 2 gezeigt ist.
-
Wird
nun der Scheibenwischer 1 aus der Park-/Umkehrstellung I heraus
in Richtung seiner in 3 gezeigten Vertikalposition II und über
diese hinaus in die Umkehrstellung III geschwenkt, so gleitet der
Gleitstein 17 des Schubgestänges 10 am
Umfang des scheiben- bzw. wischerwellenlagerfesten Exzenters 12 entlang
und drückt dabei bis zum Erreichen des Abstandes Emax in der Vertikalposition II das Schubgestänge 10 in
Richtung auf den am Wischerblatt 6 ausgebildeten Hebel 11 (Pfeil),
wobei das Schubgestänge 10 mit seinem Teil 10.1 in
der Gleiführung 14 gleitet und den Hebel 15 mit
dem Teil 10.2 im Gegenuhrzeigersinn um dessen Anlenkpunkt
an der Anschlussvorrichtung 9 schwenkt, die die vom Wischerarm 5 ausgeübte
Anpresskraft auf das Wischerblatt 6 überträgt.
Dadurch wird vermittels des Teils 10.3 auf den Hebel 11 ein
Druck ausgeübt, verbunden mit einem Biegemoment, das die federelastische
Trägerschiene 7 und damit das Wischerblatt 6, insbesondere
im Bereich zwischen der Anschlussvorrichtung 9 und dem
Hebel 11 in Richtung auf die Scheibe zu krümmt.
Die stärkere Krümmung des Wischerblattes 6 in
der Vertikalposition II gegenüber der Umkehrstellung I ist
in 3 zu erkennen und in der 5 verdeutlicht.
Nach dem Passieren der Vertikalposition II in Richtung
auf die Umkehrstellung III zu (Uhreigersinn) nimmt die
Scheibenkrümmung wieder ab, und die Heckscheibe 2 drückt
nun das Schubgestänge 10 wieder zurück,
wobei der Gleitstein 17 stets am Exzenter 12 angelegt
bleibt. Auf diese Weise bleibt das durch den Wischerarm 5 an
die Heckscheibe 2 angedrückte Wischerblatt 6 auch
bei stärkerer Scheibenkrümmung über dessen
gesamte Länge an dieser (2) angelegt.
-
- 1
- Scheibenwischer
- 2
- Heckscheibe
- 3
- Wischerwelle
- 4
- Wischfeld
- 5
- Wischeram
- 5.1
- Befestigungsteil
- 5.2
- Gelenkteil
- 6
- Wischerblatt
- 7
- Trägerschiene
- 8
- Wischleiste
- 9
- Anschlussvorrichtung
- 10
- Schubgestänge
- 10.1
- exzenterseitiger
Teil
- 10.2
- mittlerer
Teil
- 10.3
- endseitiger
Teil
- 11
- Hebel
- 12
- Exzenter
- 13
- (Wischerwellen-)Lager
- 14
- Gleitführung
- 15
- Hebel
- 16
- Bereich
- 17
- Gleitstein
- A
- Wischerwellenachse
- Emax
- Abstand
- Emin
- Abstand
- Z
- Zylihderachse
- I
- Umkehrstellung
- II
- Vertikalstellung
- III
- Umkehrstellung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 1052841 [0003]
- - EP 0825077 A1 [0004]