DE102008039166A1 - Fahrzeugsitz, insbesondere Fahrgastsitz in einem Personenbeförderungsfahrzeug - Google Patents

Fahrzeugsitz, insbesondere Fahrgastsitz in einem Personenbeförderungsfahrzeug Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere Fahrgastsitz in einem Personenbeförderungsfahrzeug, der an einer bodenfernen Tragstruktur lösbar und verstellbar befestigt ist. Um einen Fahrzeugsitz der Kantilever-Bauart in der Herstellung und im Handling so zu vereinfachen, dass er einfach und schnell zu montieren und zu demontieren ist und dass er, neben seiner seitlichen Ausrichtung, auch in der Neigung einfach zu verstellen ist, wird vorgeschlagen, dass als Tragstruktur ein im Wandbereich des Fahrzeuges horizontal auskragend befestigtes Tragrohr (6) vorgesehen ist, an dem der Fahrzeugsitz (1) nach Aufschieben festlegbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere Fahrgastsitz in einem Personenbeförderungsfahrzeug, der an einer bodenfernen Tragstruktur lösbar und verstellbar befestigt ist. Fahrzeugsitze der vorstehend beschriebenen Art werden in Fachkreisen als Kantilever-Sitze bezeichnet, weil der Sitz an einer bedingt freitragenden Konstruktion befestigt ist. In Personenbeförderungsfahrzeugen werden diese Art Sitze an einem Befestigungsträger angeordnet, der an einer Wand oder Wandstruktur des Fahrzeuges auskragend angeordnet ist. Derartige Anordnungen haben den Vorteil, dass eine Reinigung des Bodens unter dem Sitz sehr leicht möglich ist, weil die Befestigung am Boden entfällt. Allerdings bedürfen derartige Sitzanordnungen einer sichern Befestigung der Trägerstruktur an der Fahrzeugwand, die gegebenenfalls verstärkt sein muss, um die bei der Benutzung der Sitze auftretenden Lastmomente sicher aufnehmen können.
  • Zudem soll die Montage und Demontage der Fahrzeugsitze leicht von statten gehen, so dass gegebenenfalls die Sitze auch schnell ausgetauscht oder hinsichtlich ihrer Sitzausrichtung (in Fahrtrichtung oder entgegen der Fahrtrichtung) geändert werden können. Vor allem dann, wenn zwei Sitze nebeneinander an einem Träger befestigt werden sollen, ist es sinnvoll, wenn der Abstand der benachbarten Sitze einfach und leicht zu verstellen ist. Die bekannten, sogenannten Kantilever-Sitze lassen sich nur in horizontaler Ebene mittels Langlochbohrungen ausrichten.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs beschriebenen Art in der Herstellung und im Handling so zu vereinfachen, dass er einfach und schnell zu montieren und zu demontieren ist und dass er, neben seiner seitlichen Ausrichtung, auch in der Neigung einfach zu verstellen ist.
  • Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass als Tragstruktur für den Fahrzeugsitz ein im Wandbereich des Fahrzeuges horizontal auskragend befestigtes Tragrohr vorgesehen ist, an dem der Fahrzeugsitz festlegbar ist. Das Tragrohr der Erfindung wird an der Wandstruktur des Fahrzeuges einseitig stabil befestigt und ist so gestaltet, dass nach einem weiteren Merkmal der Erfindung der Fahrzeugsitz auf das Tragrohr in dessen Längsrichtung aufschiebbar ist. Dadurch wird eine sehr schnelle Montage und Demontage des Fahrzeugsitzes ermöglicht. Ein Umdrehen des Fahrzeugsitzes bezüglich der Sitzrichtung des Fahrgastes im Fahrzeug ist ebenfalls leicht möglich.
  • Um den Fahrzeugsitz am Tragrohr zu befestigen, ist an dem Fahrzeugsitz ein das Tragrohr umgreifendes Tragprofil angeordnet, das über das Tragrohr schiebbar und gegenüber dem Tragrohr festlegbar ist. Das an dem Fahrzeugsitz fest angeordnete Tragprofil ist mit einer Verdrehsicherung, beispielsweise in Form von Klemmverschraubungen versehen, die ein Klemmen des Tragprofils am Tragrohr gestattet. Diese Art der Befestigung ermöglicht einerseits die sichere Befestigung des Fahrzeugsitzes am Tragrohr und andererseits die Verstellung auch in seiner Neigung durch Verdrehen des Tragprofils gegenüber dem Tragrohr. Im Fall von zwei auf einem Tragrohr befestigten Fahrzeugsitzen lässt sich über die Klemmung auch der Abstand der Sitze zueinander und/oder zur Fahrzeugwand variieren.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Tragprofil an dem Fahrzeugsitz unmittelbar angeformt ist. Diese Ausführung ermöglicht eine günstige Herstellung des Fahrzeugsitzes mit dem integrierten Tragprofil, das in diesem Fall ein Bestandteil des Sitzes ist In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Fahrzeugsitz aus einer Sitz- und Rückenlehne formenden einteiligen Schale gebildet ist, an der das Tragprofil durch Bildung einer Schlaufe angeformt ist. Die an der Schale gebildete Schlaufe umgreift das Tragrohr über einen Umschlingungswinkel zwischen 180° und 360°, wobei bevorzugt die Schlaufe in dem Bereich zwischen Sitz- und Rückenlehne nach der dem Sitz abgewandten Seite ausgeformt ist.
  • In einer anderen Variante kann die Schlaufe auch unterhalb des Sitzbereichs im Fußbereich der Schale ausgeformt sein. Auch in diesem Fall ist die Schale so ausgeformt, dass die Schlaufe das Tragprofil für den Sitz bildet. Wenn nach einem anderen Merkmal der Erfindung die Schale des Fahrzeugsitzes im Querschnitt gesehen im Wesentlichen S-förmig geformt ist, entsteht bei der Befestigung im Fußbereich eine Art Freischwinger.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass an dem Fahrzeugsitz unmittelbar angeformte Tragprofil zu verstärken. Das Tragprofil bzw. die am Fahrzeugsitz angeformte Schlaufe kann durch Armierungen oder Einbettungen von Verstärkungselementen so versteift werden, dass eine sichere Befestigung des Sitzes gewährleistet ist, gleichgültig, welches Material für die Sitzschale verwendet wird.
  • Eine besonders günstige Lösung ergibt sich, wenn als Verstärkung des Tragprofils innerhalb desselben ein Profilrohr fest angeordnet ist, dessen Innenprofil mit dem Außenprofil des Tragrohr korrespondiert. So ist es denkbar, ein Profilrohr in die Schlaufe einzukleben oder einzulaminieren, welches in seinem Innendurchmesser etwa dem Außendurchmesser des Tragrohres entspricht und somit auf letzteres aufgeschoben werden kann. Die Querschnittsform des Profils ist beliebig.
  • Erfindungsgemäß ist der seitlich verschiebbare und in seiner Neigung veränderbare Fahrzeugsitz mittels Klemmbefestigungen am Tragrohr in seiner Nutzposition festlegbar; durch Lösen der Klemmbefestigung lässt sich der gesamte Sitz vom Tragrohr zur Demontage abziehen und zur Montage aufschieben.
  • In einer besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Profilrohr und das Tragrohr als Strangpressprofile mit durchlaufendem Nutenraster gestaltet sind. Nutensteine in der Schlaufe der Sitzschale erlauben dann eine stufenweise Einstellung der Sitzneigung je nach dem, in welche Nut die Sitzschale aufgeschoben wurde bzw. mit welcher Nut sie korrespondiert.
  • Die Sitzschale selbst ist beispielsweise aus einem Blech-, glasfaserverstärktem Kunststoff- oder einem Multiplexformteil gebildet, das gegebenenfalls mittels eines der Sitzkontur nachgeformten Stützprofils auf der Rückseite des Sitzes stabilisiert ist. Die nicht beschränkend aufgezeigten Werkstoffe sind leicht zu verarbeiten und gestatten in günstiger Weise die Ausbildung und Anformung der Schlaufe, die über das Tragrohr geschoben werden kann. Von den so ausgebildeten Fahrzeugsitzen können mehrere, vorzugsweise zwei benachbarte Sitze auf ein Tragrohr aufgeschoben werden und in ihrem Seitenabstand sowie ggf. in ihren Neigungen variiert werden.
  • Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht in der günstigen Ausbildung des Fahrzeugsitzes selbst, insbesondere dann, wenn das Tragprofil am Fahrzeugsitz unmittelbar angeformt ist. Neben der günstigen Montage und Demontage der Sitze und dem einfachen Ausrichten der Sitze hinsichtlich Abstand zueinander und Neigung ergibt sich ein besonderer Vorteil daraus, dass auch die Polsterung sehr einfach hergestellt werden kann. Zugeschnittene Stoff-, Leder oder Kunststoffbahnen oder Schläuche aus Schaumstoff, Kunststoff oder anderen nichtbrennbaren Materialien können über die Sitzschale geschoben werden und dort fixiert werden.
  • Dadurch wird die Polsterung sehr viel einfacher; Reparaturen bei Polsterschäden können schnell und problemlos durchgeführt werden, weil nicht nur die Fahrzeugsitze leicht montierbar und demontierbar sind, sondern auch die Polsterung von dem demontierten Fahrzeugsitz abgezogen und neu aufgezogen werden kann.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigt:
  • 1 die Anordnung von zwei benachbarten Fahrzeugsitzen auf einem Tragrohr im Bereich des Übergangs zwischen Sitz- und Rückenlehne und
  • 2 die Anordnung des Tragrohres im Fußbereich zweier benachbarter Fahrzeugsitze.
  • In 1 sind zwei benachbarte Fahrzeugsitze eines Personenbeförderungsfahrzeuges dargestellt und insgesamt mit 1 bezeichnet, die jeweils aus einer, in dem Beispiel aus glasfaserverstärktem Kunststoff, geformten Sitzschale 2 bestehen. Die Sitzschale 2 ist im Querschnitt zwischen Fuß 8 – und Rückenteil 4 im Wesentlichen S-förmig ausgeformt, wobei die Sitzschale im Übergangsbereich zwischen Sitz 3 und Rückenlehne 4 ein Tragprofil 5 in Form einer Schlaufe 5 bildet. Diese Schlaufe 5 ist über ein Tragrohr 6 geschoben, das an einem seiner Enden bei 7 mit der Wandstruktur des Personenbeförderungsfahrzeuges (in nicht dargestellter Weise) verbunden ist, während das andere Ende frei auskragt. Auf dieses Tragrohr 6 sind die Fahrzeugsitze 1 in Längsrichtung des Tragrohres 6 aufgeschoben worden. Dabei umgreift die Schlaufe 5 der Sitzschale 2 einen überwiegenden Teil des Umfangs des Tragrohres 6.
  • In der richtigen seitlichen Position und in der richtigen Sitzneigung wird die Schlaufe 5 gegenüber dem Tragrohr 6 geklemmt (beispielsweise durch Schrauben) und damit der jeweilige Fahrzeugsitze 1 in seiner Position festgelegt. Das Tragrohr 6 selbst kann erfindungsgemäß in Längsrichtung profiliert oder genutet sein; innerhalb der Schlaufe 5 kann zur Verstärkung ein Profilrohr eingesetzt und dort durch Kleben oder Laminieren festgelegt sein. Das Profilrohr entspricht in seinem Innenumfang dem Außenumfang des Tragrohres 6 und ermöglicht ein Aufschieben des Fahrzeugsitzes 1 bzw. des Tragprofils auf das Tragrohr 6, um ihn bzw. es dort durch Klemmen festzulegen.
  • In 2 ist die in der Tragschale gebildete Schlaufe 5 im Fußbereich 8 des Fahrzeugsitzes 1 ausgeformt. Auch hier ist das Tragrohr 6 für den Fahrzeugsitz 1 frei auskragend bei 7 an der Wandstruktur des Personenbeförderungsfahrzeuges befestigt; das Aufschieben der Fahrzeugsitze 1 erfolgt in gleicher Weise wie zu 1 beschrieben. Nach der Befestigung nach 2 ergibt sich ein Fahrzeugsitz in der Art eines bei Stühlen und Sesseln bekannten Freischwingers. Die Fahrzeugsitze 1 werden lediglich im Fußbereich 8 über das Tragprofil der Schlaufe 5 gehalten und sind dadurch innerhalb ihrer Schalenstruktur, abhängig vom verwendeten Material, leicht federnd. Das Tragrohr 6 ist so gestaltet, dass ein Drehen der Fahrzeugsitze 1 in die und entgegen der Fahrtrichtung möglich ist, in dem die Fahrzeugsitze 1 einfach vom Tragrohr 6 abgezogen, gedreht und erneut aufgeschoben werden. Auch hier erfolgt die Festlegung der Fahrzeugsitze 1 zumindest in Längsrichtung des Tragrohres 6 durch Klemmen. Die Festlegung der Fahrzeugsitzneigung kann ebenfalls durch Klemmen erfolgen oder aber durch Gestaltung der ineinandergreifenden Profile von Tragprofil bzw. Schlaufe 5 und Tragrohr 6.

Claims (14)

  1. Fahrzeugsitz, insbesondere Fahrgastsitz in einem Personenbeförderungsfahrzeug, der an einer bodenfernen Tragstruktur lösbar und verstellbar befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass als Tragstruktur ein im Wandbereich des Fahrzeuges horizontal auskragend befestigtes Tragrohr (6) vorgesehen ist, an dem der Fahrzeugsitz (1) festlegbar ist.
  2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzeugsitz (1) auf das Tragrohr (6) in dessen Längsrichtung aufschiebbar ist.
  3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Fahrzeugsitz (1) ein das Tragrohr (6) umgreifendes Tragprofil (Schlaufe 5) angeordnet ist, das über das Tragrohr (6) schiebbar und gegenüber dem Tragrohr (6) festlegbar ist.
  4. Fahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragprofil (5) an dem Fahrzeugsitz (1) unmittelbar angeformt ist.
  5. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzeugsitz (1) aus einer Sitz (3) und Rückenlehne (4) formenden Schale (2) gebildet ist, an der das Tragprofil (5) durch Bildung einer Schlaufe angeformt ist, die das Tragrohr (6) über einen Umschlingungswinkel zwischen 180° und 360° umgreift.
  6. Fahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufe in dem Bereich zwischen Sitz (3) und Rückenlehne (4) nach der dem Sitz (3) abgewandten Seite ausgeformt ist.
  7. Fahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufe unterhalb des Sitzbereiches im Fußbereich (8) der Schale (2) ausgeformt ist.
  8. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schale (2) des Fahrzeugsitzes (1) im Querschnitt gesehen im Wesentlichen S-förmig geformt ist.
  9. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das an dem Fahrzeugsitz (1) unmittelbar angeformte Tragprofil (5) verstärkt ist.
  10. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Verstärkung des Tragprofils (5) innerhalb desselben ein Profilrohr fest angeordnet ist, dessen Innenprofil mit dem Außenprofil des Tragrohres (6) korrespondiert.
  11. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der seitlich verschiebbare und in seiner Neigung veränderbare Fahrzeugsitz (1) mittels Klemmbefestigungen am Tragrohr (6) in seiner Nutzposition festlegbar ist.
  12. Fahrzeugsitz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilrohr und das Tragrohr (6) als Strangpressprofile mit durchlaufenden Nutenraster gestaltet sind.
  13. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzschale (2) aus einem Blech-, GFK- oder Multiplex-Formteil gebildet ist, das gegebenenfalls mittels eines der Sitzkontur nachgeformten Stützprofils stabilisiert ist.
  14. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere benachbarte Sitze (1) auf ein Tragrohr (6) aufschiebbar sind.
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