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Die Erfindung betrifft eine Sitzwanne für einen Fahrzeugsitz und einen derartigen Fahrzeugsitz.
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Die Fahrzeugsitze weisen im Allgemeinen ein z. B. auf einer längsverstellbaren Oberschiene befestigtes Sitzgestell und eine an dem Sitzgestell befestigte Sitzwanne auf, wobei das Sitzgestell z. B. höhenverstellbar ist. Auf der Sitzwanne können z. B. Polster und Komforteinrichtungen wie eine Sitzwannenheizung und Massageeinrichtungen, angebracht werden.
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Hierbei sind sowohl fest auf dem Sitzgestell anzubringende Sitzwannen als auch gegenüber dem Sitzgestell verstellbare Sitzwannen, insbesondere neigungsverstellbare Sitzwannen zur Verbesserung des Sitzkomforts, bekannt. Die Sitzwanne ist im Allgemeinen zur Ausbildung einer hohen Crashsicherheit hinreichend steif ausgebildet; sie kann z. B. durch Seitenprofile und die Seitenprofile verbindende Querrohre ausgebildet sein, wodurch eine hohe Steifigkeit erzeugt wird.
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Die
EP 2 666 663 A1 beschreibt eine Sitzwanne bzw. Sitzschale, die als durchgängiges Kunststoffteil mit einer Vielzahl von Schlitzen ausgebildet ist und von oben auf eine Sitzkissenstruktur aufgesetzt wird.
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Die
DE 10 2009 040 901 A1 beschreibt eine Sitzwanne bzw. Sitzschale, die aus einem glasfaser-verstärkten plastischen Material ausgebildet ist, wobei sie eine durchgängige Sitzfläche mit einer auf der Unterseite versehenen Fächerstruktur aus Rippen zur Verstärkung aufweist.
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Derartige Sitzwannenkonstruktionen sind jedoch relativ schwer bzw. mit hohem Materialaufwand auszubilden, damit sie eine hinreichende Festigkeit und Steifigkeit bei hohem Sitzkomfort aufweisen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sitzwanne für einen Fahrzeugsitz zu schaffen, die mit relativ geringem Aufwand ausbildbar ist und eine hohe Sicherheit gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird durch eine Sitzwanne nach Anspruch 1 und eine Sitzteil-Anordnung nach Anspruch 15 gelöst. Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.
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Erfindungsgemäß weist die Sitzwanne somit eine Profilstruktur auf; vorteilhafterweise ist sie vollständig als Profilstruktur ausgebildet, wobei vorteilhafterweise zwischen den einzelnen Profilen Durchgangslöcher ausgebildet sind. Die Profile können sich hierbei z. B. kreuzen oder ineinander übergehen.
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Die Profilstruktur wird durch die Formgebung der Profilquerschnitte, insbesondere in vertikaler Richtung, z. B. als T, U, Doppel-T- oder Z-Profil, erheblich in ihrer Steifigkeit erhöht.
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So ist eine leichte und kostengünstige, wenig Material erfordernde Ausbildung möglich. Die Sitzwanne ist zum Aufsetzen auf ein Sitzgestell Vorteilhafterweise wird lediglich eine Profilstruktur statt vollständiger Sitzschalen-Flächen ausgebildet wird. Hier wird erfindungsgemäß erkannt, dass eine derartige Profilstruktur zur Aufnahme eines Polsters bzw. Schaumstoffkörpers ausreichend ist.
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung liegt in der Eignung, spezifische Belastungen bei geringem Gewicht bzw. geringer Masse aufzunehmen.
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Eine relevante erste Belastung ist die Crashsicherheit bei einem Front-Crash, bei der der Sitzinsasse mitsamt Sitzwanne nach vorne beschleunigt wird. Somit ist die Sitzwanne hier hohen Belastungen ausgesetzt. Indem erfindungsgemäß die Sitzwanne als Profilstruktur ausgebildet ist, um in einen Querträger des Sitzgestells, insbesondere ein Querrohr eingehängt bzw. aufgesetzt oder eingeclipst zu werden, ist sie von vornherein darauf ausgebildet, dass sie diese Belastungen bei einem Frontcrash nicht alleine trägt.
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Hierbei wird erfindungsgemäß erkannt, dass es vorteilhaft ist, die Sitzwanne auf die Belastungen des Querträgers auszurichten und somit doppelte Steifigkeiten bzw. doppelte Strukturen zum Abfangen der Belastungen zu vermeiden; es wird erkannt, dass das Querrohr des Sitzgestells bei dem Front-Crash in seinem mittleren Bereich nach vorne bzw. nach vorne und unten durchbiegt, wobei es an seinen seitlichen Anbindungen an den weiteren Teilen des Sitzgestells, insbesondere den Längsträgern bzw. Längsprofilen des Sitzprofils gehalten wird. Die Sitzwanne kann diese Bewegung mit vollziehen; indem sie als Profilstruktur ausgebildet ist, hat sie eine geeignete Verformungsreserve bzw. Weichigkeit und dennoch hinreichende Steifigkeit, so dass sie mit dem durchbiegenden Querrohr nachgibt. Die Sitzwanne passt sich in der Verformbarkeit somit dem Querrohr an. Somit zerbricht die Sitzwanne auch nicht, wie es bei einer fehlenden Nachgiebigkeit bzw. höheren Steifigkeit im Falle des durchbiegenden Querrohrs auftreten könnte.
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Die Sitzwanne ist vorteilhafterweise in ihrem (auf die Querrichtung bezogen) mittleren Bereich besonders biegeweich, z. B. durch eine Materialeinsparung, insbesondere eine Materialeinsparung in vertikaler Richtung, oder auch durch einen geeignet weichen Profilquerschnitt, so dass die Sitzwanne bei einem Frontcrash mit dem Querrohr nachgeben kann. Hierdurch wird vorteilhafterweise die Stabilität bei der vertikalen Belastung, insbesondere im Kniefall, nicht beeinträchtigt.
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Somit wird eine redundante Steifigkeit gegen die Belastungen bei einem Front-Crash vermieden.
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Hierzu ist die Sitzwanne vorteilhafterweise formschlüssig bzw. einrastend durch an ihrer Unterseite ausgebildete, nach unten offene bzw. halboffene Rohraufnahmen auf ein vorderes Querrohr des Sitzgestells aufgesetzt. Die Rohraufnahmen können z. B. an der Unterseite von in Längsrichtung verlaufenden Längsprofilen ausgebildet sein, und ermöglichen z. B. ein Einclipsen bzw. ein lösbares Einrasten in das vordere Querrohr.
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Das Querrohr kann somit durch Einclipsen oder Einrasten aufgenommen werden; es kann jedoch auch in die Profilstruktur mit eingespritzt werden.
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Eine weitere Belastung der Sitzwanne ist eine unsachgemäße, punktuelle oder bereichsweise Belastung des Sitzinsassen, der sich auf der Sitzwanne abstützt. Diese Belastung ist insbesondere eine sog. „Kniebelastung”, bei der der Benutzer sich mit einem Knie auf der Sitzwanne abstützt, z. B. um die Kopfstütze einzustellen oder im Fahrzeug etwas nach hinten zu reichen. Hierbei können z. B. auch größere Belastungen auftreten, wenn der Sitzinsasse z. B. einem auf einer hinteren Sitzbank sitzenden Passagier, z. B. einem Kind, etwas reichen oder eine Einstellung an dessen Sitz vornehmen will. Der Benutzer stützt somit gegebenenfalls sein gesamtes Gewicht mit seinem Knie auf der Sitzwanne, z. B. in einem vorderen Bereich der Sitzwanne ab, was zu einer hohen punktuellen oder bereichsweisen Belastung führt.
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Derartigen Belastungen der Sitzwanne werden als Belastungen um die Querachse von der Profilstruktur abgefangen, die insbesondere gegenüber derartigen vertikalen Belastungen steif ausgebildet ist; sie kann die Belastungen insbesondere mit ihrem umlaufenden äußeren, verstärkenden Umlaufprofil, die Belastung somit abfangen.
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Die Sitzwanne kann vollständig aus Kunststoff, insbesondere als Spritzgussteil, ausgebildet sein, d. h. insbesondere ohne tragende metallische Strukturteile. Vorteilhafterweise weist die Sitzwanne auf ihrer Oberseite nicht eine durchgängige Fläche auf, sondern stellt lediglich eine Profilstruktur dar, wobei zwischen den Profilen entsprechend Durchgangslöcher ausgebildet sind.
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Die einzelnen Profile sind vorteilhafterweise jeweils mit einem zur Versteifung dienenden Profilquerschnitt, insbesondere als T-Profil, Doppel-T (I-Profil), Z- oder U-Profil ausgebildet. So ist insbesondere ein äußeres Umfangsprofil ganz oder zumindest bereichsweise als U-Profil oder Z-Profil ausgebildet, das vorteilhafterweise nach unten offen ist, so dass die Sitzwanne mit ihrem äußeren Umfangsprofil von oben in Strukturteile, z. B. äußere Seitenprofile des Sitzgestells, aufgesetzt werden kann. Die Längsprofile und zumindest die vorderen Querprofile können z. B. als T-Profil, I-Profil oder Z-Profil ausgebildet sein; ein hinteres Querprofil ist vorteilhafterweise dicker ausgebildet und geht an seinem Ende in seitliche Schenkelbereiche der äußeren Umfangsprofile über. Hierdurch wird bei geringem Gewicht eine hohe Festigkeit durch eine gestellartige Profilstruktur der Sitzwanne erreicht.
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Die auf dem Sitzgestell zu montierende Sitzteil-Anordnung weist vorteilhafterweise zusätzlich zu der Sitzwanne eine Unterfederung mit mehreren Federn und einer hinteren Unterfederungs-Befestigung auf. Die Federn der Unterfederung können somit zwischen einem hinteren Ende der Sitzwanne und der Unterfederungs-Befestigung angebracht sein.
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Die Unterfederungs-Befestigung ist z. B. mit nach unten offenen bzw. halboffenen vorderen Rohraufnahmen auf ein vorderes Querrohr des Sitzgestells aufgesetzt und eingeclipst.
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Hierbei sind für verstellbare und nicht verstellbare Sitzwannen unterschiedliche Ausbildungen möglich. Bei Ausbildung einer nicht verstellbaren bzw. festen Sitzwanne ist grundsätzlich keine starre Verbindung zwischen der Sitzwanne und der hinteren Unterfederungs-Befestigung erforderlich, so dass diese voneinander getrennt bzw. lediglich über die Federn der Unterfederung verbunden sind und jeweils für sich an dem Sitzgestell, z. B. in hinteren Querprofilen, angebracht bzw. eingehängt werden können.
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Bei Ausbildung einer gegenüber dem Sitzgestell verstellbaren, z. B. im vorderen Bereich schwenkbaren Sitzwanne ist diese vorzugsweise mit der hinteren Unterfederungs-Befestigung starr verbunden, z. B. durch Ausbildung als einteiliges Kunststoffteil, insbesondere Spritzgussteil. Somit kann die Sitzwanne mit der Unterfederungs-Befestigung einteilig ausgebildet sein, z. B. als Profilstruktur, wobei die Federn der Unterfederung in diese Struktur eingehängt sind. Zur Verstellung kann z. B. eine manuelle Verstellvorrichtung oder eine motorische Verstellvorrichtung vorgesehen sein, z. B. an der Unterseite der Sitzwanne, z. B. mit einer Exzenterverstellung, wie sie als solche für Sitzwannenverstellungen bekannt sind.
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Die Sitzwannenfedern erstrecken sich somit in Längsrichtung zwischen der Sitzwanne und der hinteren Unterfederungs-Befestigung. Sie können an ihren Enden in das Kunststoffmaterial der hinteren Unterfederungs-Befestigung eingespritzt sein. Alternativ zum Einspritzen der Sitzwannenfedern können diese auch jeweils eingehängt sein.
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Die Sitzwannenfedern können sich insbesondere mäanderartig bzw. mit Verformungsreserve erstrecken. Um ein seitliches Verschieben bei Belastung zu vermeiden, sind sie vorteilhafterweise durch Querverbindungen relativ zueinander festgelegt; die Querverbindungen können z. B. verstellbar an den Sitzwannenfedern angebrachte, sich in Querrichtung erstreckende Stäbe sein, z. B. wiederum aus Kunststoffmaterial. Die Querverbindungen sind vorteilhafterweise nicht mit der Sitzwanne verbunden und können somit mit einfedern, wobei sie lediglich die Querabstände zwischen den Federn der Unterfederung sichern und somit ein Einfedern nicht behindern. Durch die metallischen Unterfederungs-Federn werden eine hohe Elastizität und ein hoher Sitzkomfort gewährleistet.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einigen Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Sitzteil-Anordnung gemäß einer ersten Ausführungsform für eine starre Anbindung an einem Sitzgestell in perspektivischer Ansicht;
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2 eine Aufsicht auf die Sitzteil-Anordnung von 1;
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3 eine Seitenansicht der Sitzteil-Anordnung aus 1 und 2;
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4 die Sitzteil-Anordnung der Ausführungsform von 1 bis 3 bei Anbringung an einem Sitzgestell;
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5 das Sitzgestell eines Fahrzeugsitzes zur Aufnahme der Sitzteil-Anordnung aus 1–4;
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6 eine Sitzteil-Anordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform für eine schwenkbare Anbindung an ein Sitzgestell in perspektivischer Ansicht, und
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7 eine Seitenansicht bei Aufnahme der Sitzwanne auf einem Sitzgestell.
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Ein Fahrzeugsitz 1 weist gemäß 5 eine am Fahrzeug, z. B. am Fahrzeugchassis anzubringende Unterschiene 2 und eine in der Unterschiene 2 längsverstellbar aufgenommene Oberschiene 3 auf, an der ein Sitzgestell 4 angebracht ist, das insbesondere eine Höhenverstellung ermöglicht, z. B. durch einen Höhenverstellmechanismus mit Schwingen 5. Das Sitzgestell 4 weist in seinem oberen Bereich sich in Längsrichtung erstreckende Seitenprofile 6c, 6d sowie ein vorderes Querrohr 6a und ein hinteres Querrohr 6b auf, die zwischen den Seitenprofilen 6c, 6d aufgenommen sind. Die Seitenprofile 6c, 6d mit den Querrohren 6a und 6b sind somit als Teil des Sitzgestells 4 gegenüber den Oberschienen 3 höhenverstellbar.
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Eine in 1 bis 3 gezeigte Sitzteil-Anordnung 8 weist eine Sitzwanne 9 und eine Unterfederung 3 auf, wobei die Unterfederung 3 wiederum eine Unterfederungs-Befestigung 10 und zwischen der Sitzwanne 9 und der Unterfederungs-Befestigung 10 angebrachte, sich in Längsrichtung erstreckende Unterfederungs-Federn 11 aufweist.
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Die Sitzteil-Anordnung 8 ist an den Querrohren 6a, 6b und den Seitenprofilen 6c, 6d aufgenommen und wird somit durch das Sitzgestell 4 in der Höhe verstellt.
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Die Unterfederungs-Federn 11 sind z. B. als mäanderartig bzw. mit Verformungsreserve ausgebildete Drähten, z. B. Stahldrähte ausgebildet; sie sind jeweils mit ihrem vorderen Ende in einer vorderen Federaufnahme 12 der Sitzwanne 9 eingehängt und mit ihrem hinteren Ende in hinteren Federaufnahmen 13 der Unterfederungs-Befestigung 10 eingehängt. Zur Querstabilisierung der drei mäanderartigen, die Verformungsreserve aufweisenden Unterfederungs-Federn 11 sind Abstandshalter (Federhalter) 14 vorgesehen; sie dienen dazu, ein seitliches Ausweichen der Sitzwannenfedern 11 bei Belastung zu verhindern und somit die Querposition der Sitzwannenfedern 11 auch bei unterschiedlichen Belastungszuständen zu gewährleisten.
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Die Sitzwanne 9 ist als Spritzgussteil aus einem für ein Spritzgussverfahren geeigneten Kunststoffmaterial gefertigt. Hierbei ist die Sitzwanne 9 als Profilstruktur mit mehreren Profilen 16, 17, 18, 19 ausgebildet, die sich z. B. kreuzen und/oder ineinander übergehen können. Zwischen den Profilen 16, 17, 18, 19 sind vorteilhafterweise Durchgangslöcher 22 ausgebildet, die in vertikaler Richtung bzw. Z-Richtung durchgängig sind.
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Die Profilstruktur weist vorteilhafterweise ausschließlich die Profile 16, 17, 18, 19 auf, so dass kein Flächenmaterial die Durchgangslöcher 22 bedeckt.
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Auch die Unterfederungs-Befestigung 10 kann als Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet sein. Die als Querverbindungen dienenden Federhalter 14 können als Kunststoffteile oder auch als Metallteile ausgebildet sein.
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Gemäß der gezeigten Ausführungsform sind die Unterfederungs-Federn 11 in die Sitzwanne 9 eingehängt; sie können jedoch auch in das Kunststoffmaterial der Sitzwanne 9 eingespritzt sein. Auch die Befestigung der Unterfederungs-Federn 11 an den Federhaltern (Querverbindungen) 14 und der Unterfederungs-Befestigung 10 kann als mechanische Aufnahme bzw. durch Einhängen oder auch durch Einspritzen erfolgen.
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Gemäß der gezeigten Ausbildung weist die Profilstruktur der Sitzwanne 9 auf:
ein äußeres Umfangsprofil 16, das einen Abschluss der Sitzwanne 9 nach vorne und zu den Seiten hin bildet, ein zur Anbindung der Unterfederungs-Federn 11 dienendes hinteres Querprofil 17, das zwischen den beiden äußeren Schenkeln des bügelförmigen äußeren Umfangsprofils 16 verläuft, weiterhin zwischen dem äußeren Umfangsprofil 16 und dem hinteren Querprofil 17 verlaufende Längsprofile 18, und im Wesentlichen parallel zum hinteren Querprofil 17 verlaufende weitere Querprofile 19, wobei sich die weiteren Querprofile 19 und die Längsprofile 18 bei dieser Ausführungsform schneiden, so dass eine Fachwerkstruktur ausgebildet wird. Zur Aufnahme des vorderen Querrohrs 6a sind z. B. in den Längsprofilen 18 Rohraufnahmen 24 ausgebildet, insbesondere als nach unten oder schräg nach unten offene, kreisförmige Öffnungen, in die das vordere Querrohr 6a eingeclipst werden kann. An der Unterfederungs-Befestigung 10 sind entsprechend hintere Rohraufnahmen 25 ausgebildet, hier als nach hinten verlaufende, gekrümmte Bügel, die wiederum nach unten offen sind, zur Aufnahme des hinteren Querrohrs 6b.
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Die Profilstruktur-Ausbildung der Sitzwanne 9 als Spritzgussteil ist sehr materialsparend, leicht und kostengünstig; auch die Ausbildung der gesamten Sitzteil-Anordnung 8 ist materialsparend, da die Sitzwanne 9 und die Unterfederungs-Befestigung 10 nicht miteinander starr verbunden sind.
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Die Profile 16, 17, 18 und 19 können im Schnitt insbesondere als Z-, T- oder U-Profil ausgebildet sein und hierdurch an ihrer Oberseite jeweils eine gewisse Verbreiterung aufweisen, um eine hinreichend flächige Auflage für ein aufzunehmendes Sitzpolster auszubilden.
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Die einzelnen Profile können je nach Belastung geeignet in ihrer Formbildung ausgestaltet werden:
So kann ein äußeres Umfangsprofil 16 als nach unten offenes U-Profil oder Z-Profil ausgebildet werden, so dass die beiden seitlichen Schenkelbereiche des äußeren Umfangsprofils 16 in die Seitenprofile 6c, 6d des Sitzgestells 4 eingedrückt bzw. aufgesetzt werden können, wie insbesondere aus 4 ersichtlich ist. Ein U-Profil, ggf. auch ein V-Profil, mit nach unten offener Ausrichtung ermöglicht somit eine hohe Biegesteifigkeit, und weiterhin eine Aufnahme durch Aufsetzen von oben, und weiterhin nach oben hin eine hohe Auflagefläche für ein Sitzpolster.
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Die anderen Profile 17, 18 und 19 können wiederum mit hoher Steifigkeit und weiteren, geeigneten Eigenschaften ausgebildet werden. Ein L-Profil mit nach oben weisendem Querschenkel (umgedrehtes L), ein T-Profil und ein Z-Profil weisen wiederum eine hohe Auflagefläche auf ihrer Oberseite bei geeigneter Biegesteifigkeit auf. Ein I-Profil mit senkrecht verlaufendem Steg dient entsprechend zur Verstärkung. Ein V-Profil ermöglicht eine hohe Biegeweichigkeit. Ein Z-Profil ist insbesondere mit senkrechtem mittleren Steg vorgesehen, insbesondere in den äußeren Bögen der Sitzwanne 9.
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Zwischen dem bogenförmigen bzw. bügelförmigen Umfangsprofil 16 und den inneren Profilen, insbesondere dem in Längsrichtung verlaufenden Längsprofilen 18 und den in Querrichtung verlaufenden Querprofilen 19 ist vorteilhafterweise ein biegeweicher Bereich 40 ausgebildet, der z. B. jeweils nach innen an das Umfangsprofil 16 angrenzt. Der biegeweiche Bereich 40 kann somit insbesondere durch ein V-Profil oder ein liegendes I-Profil, das somit in seinem mittleren horizontal verläuft, und/oder z. B. durch eine Materialschwächung in vertikaler Richtung ausgebildet sein und insbesondere als Fließgelenk wirken.
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Im Falle eines Front-Crashes wird der Sitzinsasse mit der Sitzwanne 9 nach vorne beschleunigt. Das vordere Querrohr 6a ist seitlich in den Seitenprofilen 6c, 6d des Sitzgestells 4 fest aufgenommen, z. B. formschlüssig eingesetzt und verschweißt, so dass es sich hier nicht löst. Das Querrohr 6a biegt daher bei der hohen Längsbelastung in seinem mittleren Bereich aufgrund der Trägheit der Masse des Körpers und der Sitzwanne 9 nach vorne durch, wobei die gesamte Sitzwanne 9 sich ebenfalls derartig deformiert, dass die Rohraufnahmen 24 an dem vorderen Querrohr 6a verbleiben und entsprechend die Verformbewegung des vorderen Querrohrs 6a mit vollziehen. Der biegeweiche Bereich 40 innerhalb des Umfangsprofils 16 gibt somit nach; das Umfangsprofil 16 bleibt in dem Sitzgestell 6, insbesondere auf den Seitenprofilen 6c, 6d, fest aufgenommen.
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Somit ermöglicht die deformierbare Sitzwanne 9 die feste Aufnahme des vorderen Querrohrs 6a auch während eines Front-Crashes, und löst sich weder vom Querrohr 6a noch von den Seitenprofilen 6c, 6d.
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Hingegen wirkt die Profilausbildung bei einer punktuellen Belastung der Sitzwanne 9 von oben, insbesondere an in einem Bereich in Längsrichtung vor dem Querrohr 6a, hinreichend steif, so dass hier keine bzw. keine bleibenden Verformungen auftreten. Somit kann insbesondere eine Kniebelastung, bei der ein Benutzer mit einem Knie auf der Sitzwanne 9 punktuell ruht und sich z. B. im Fahrzeug nach hinten zu einer hinteren Sitzreihe beugt, von den Profilen, insbesondere dem Umfangsprofil 16, den Längsprofilen 18 und den Querprofilen 19 aufgenommen werden. Eine derartige Belastung stellt somit eine Biegebelastung um das Querrohr 6a dar, die hier problemlos aufgefangen werden kann; das Umfangsprofil 16 bleibt weiter in den Seitenprofilen 6c, 6d eingesetzt, und die hinreichend steifen Querprofile 19 und Längsprofile 18 nehmen die Belastung auf.
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Gemäß der Ausführungsform der 1 ist die Sitzwanne 9 getrennt von den weiteren Elementen der Sitzteil-Anordnung 8 ausgebaut. Die Ausführungsform der 6 und 7 zeigt eine einteilige Sitzteil-Anordnung 108, die eine Verstellung der Sitzwanne 9 gegenüber dem Sitzgestell 4 ermöglicht.
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Hierbei kann die Sitzwanne 9 insbesondere gegenüber dem Sitzgestell 4 schwenkbar sein; hierdurch wird eine bessere Komforteinstellung für Benutzer erreicht: Es ist eine Neigungsverstellung der Sitzteil-Anordnung 108 mit aufgenommenem Polster möglich, zusätzlich zu der Höhenverstellung durch das Sitzgestell 4. Die Sitzteil-Anordnung 108 kann hierbei insbesondere wiederum fest an dem hinteren Querrohr 6b eingehängt sein. Die Sitzwanne 9 kann somit geschwenkt werden, wodurch ihre Höhe und Neigung geändert werden kann. Hierzu kann eine manuelle Schwenkvorrichtung, z. B. zur Bedienung mittels eines Hebels oder eines Exzenters, oder auch eine motorische Schwenkvorrichtung 109 vorgesehen sein, wie z. B. in 7 gezeigt mit einem Exzenter, der an dem Sitzgestell 4 anzubringen ist und eine Höhenverstellung der Sitzwanne 9 ermöglicht.
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Die Sitzwanne 108 dieser Ausführungsform, aber auch die Sitzwanne 8 gemäß der Ausführungsform der 1 bis 4 kann ergänzend gegen ein Abheben nach oben gesichert sein, hier durch eine Sicherung 41 unterhalb des Exzenters der motorischen Schwenkvorrichtung 109, die z. B. eine Schraube oder ein Sicherheitsbolzen sein kann.
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Somit ist bei dieser Ausführungsform die Sitzteil-Anordnung 108 z. B. als einteilige Profilstruktur ausgebildet.
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Somit kann das Querrohr 6a gegenüber weiteren Teilen des Sitzgestells durch die motorische Schwenkvorrichtung 9 oder eine manuelle Schwenkvorrichtung verstellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2666663 A1 [0004]
- DE 102009040901 A1 [0005]