-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transfer einer
Substanz aus einem geschlossenen Gebersystem in ein Zielsystem mit
einem Hüllkörper, innerhalb dessen die Substanz
enthalten ist, wobei der Hüllkörper mindestens
einen Anschluss an mindestens ein Zielsystem aufweist.
-
Des
weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Transfer
einer Substanz aus einem geschlossenen Gebersystem in ein Zielsystem,
wobei aus einem Hüllkörper und dessen mindesten
einem Anschluss Substanz zu mindestens einem Zielsystem gelangt.
-
Hintergrund
der Erfindung ist die im medizinischen Bereich geübte Praxis,
Flüssigkeiten oder Suspensionen in den menschlichen Organismus
zu transferieren, wobei die Substanz bei der Zubereitung und Abmessung
mit der Umwelt kommuniziert. Dasselbe gilt für Zuleitungen
und Behältnisse, in die die Substanzen eingefüllt
werden. In jedem Fall besteht ein Austausch mit der unsterilen Atmosphäre. Hiermit
sind natürlich Kontaminationsrisiken verbunden. Gerade
im Hinblick auf die Zugabe einer Infusion innerhalb eines Krankenzimmers
mit mehreren Patienten kommen die im Krankenzimmer enthaltenen Bakterien
und Viren durchaus in Kontakt mit der Flüssigkeit oder
Suspension, die dem Patienten injiziert oder infundiert werden soll.
-
Bisherige
Maßnahmen zur Begrenzung der Kontaminationsrisiken bestehen
darin, dass kurz vor der Applikation am Patienten Injektionsflüssigkeit
innerhalb einer Sterilbank in Spritzen aufgezogen wird. Außerdem
sind bereits vorgefüllte Spritzen bekannt, die unter sterilen
Bedingungen mit Flüssigkeiten oder Suspensionen konfektioniert
sind. Außerdem sind abgepackte Infusionslösungen
in kollabierbaren Plastikbeuteln bekannt, wobei die Befüllung
des Plastikbeutels im Herstellerwerk unter sterilen Bedingungen
erfolgt. All diese Maßnahmen verringern zwar das Kontaminationsrisiko
des Kontaktes der zu verabreichenden Substanz mit unsteriler Atmosphäre,
können aber keine Geschlossenheit eines Behältnisses
bis zum Austritt der Substanz gewährleisten.
-
Bei
Patienten mit permanent angelegten Festzugängen ist eine Überwachung
und Pflege dieser Zugänge erforderlich. Dies gilt besonders
für die mechanischen Kopplungseinheiten dieser Zugänge, wie
z. B. Luerlok oder spezielle Ventilsysteme. Sehr aufwendig müssen
gerade die Kopplungseinheiten vor jedem Substanztransfer desinfiziert
werden.
-
Unabhängig
vom menschlichen oder auch tierischen Organismus als Zielort des
Substanztransfers gilt das Bedürfnis nach geringstmöglicher
Kontamination selbstverständlich auch für Messgeräte,
Reaktoren oder Behältnisse, die mit einem Einlass über eine
Kanüle versehen sind. Darüber hinaus zählen auch
Leitungssysteme oder mechanische Kopplungssysteme oder auch sterile
Systeme zu den Zielsystemen.
-
Eine
Vorrichtung, mit der eine Substanz unter geschlossenen Bedingungen
von einem Gebersystem zu einem Zielssystem transferiert wird, ergibt sich
aus der
DE 101 51
343 A1 . Es geht in dieser Druckschrift um ein Beutelsystem
für die Kryokonservierung von Körperflüssigkeiten.
Eine vorgegebene Anzahl an Beuteln ist mittels Leitungen untereinander
verbunden und Substanz wird innerhalb der geschlossenen Systeme
transferiert. Aufgrund der Integration sämtlicher Beutel
innerhalb eines Systems ist eine Anwendung der dort gezeigten Beutel
in Einzelanwendungen nicht möglich. Die Anschlüsse
sind Bestandteil eines Leitungssystems und lassen keine abweichende
Anwendung zu.
-
Ausgehend
vom Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben, wobei das Zielsystem wählbar
und ein Substanztransfer unter Verminderung des Kontaminationsrisikos
realisierbar ist. Bei einem geschlossenen System als Zielsystem
soll die Substanz kontaminationsfrei transferiert werden, bei einem
offenen System als Zielsystem soll die Substanz kontaminationsarm
transferiert werden. Das Verfahren soll nach zwei Ausgestaltungen
das Kontaminationsrisiko beim Transfer der Substanz zu einem lebenden
Organismus verringern.
-
Die
voranstehende Aufgabe wird hinsichtlich der Vorrichtung durch die
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Danach ist eine
Vorrichtung der in Rede stehenden Art derart ausgestaltet, dass
der Anschluss ein freies Ende aufweist, das vom Hüllkörper frei
abragt und mit diesem steril verbunden ist.
-
Die
voranstehende Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens gemäß einer
ersten Alternative durch die Merkmale des Patentanspruches 32 gelöst.
Danach ist ein Verfahren der in Rede stehenden Art derart ausgestaltet
und weitergebildet, dass das freie Ende des Anschlusses unmittelbar
vor der Injektion in das Zielsystem perforiert wird.
-
Die
voranstehende Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens gemäß einer
zweiten Alternative durch die Merkmale des Patentanspruches 36 gelöst. Danach
ist ein Verfahren der in Rede stehenden Art derart ausgestaltet
und weitergebildet, dass das freie Ende des Anschlusses mit dem
Zielsystem in Form eines Infusionsbestecks steril verbunden wird,
dass die Substanz vom Infusionsbesteck aus zu einem nächsten
Zielsystem gelangt, indem eine Verbindung zwischen dem Infusionsbesteck
und dem nächsten Zielsystem hergestellt wird.
-
Ausgehend
von der
DE 101 51
343 A1 ist zunächst erkannt worden, dass dort
innerhalb eines geschlossenen Systems mit mehreren, über
vorgegebene Verbindungsleitungen verbundenen Behältern ein
weitgehend kontaminationsfreier Transfer einer Substanz möglich
ist. Weiter ist erkannt worden, dass es wünschenswert ist,
wenn Substanzen aus dem medizinischen, pharmazeutischen Bereich
generell unter Verminderung von Kontaminationsrisiken transferierbar
wären. Besonders lebende Organismen, Patienten, sollten
Medikamente verabreicht bekommen, die nicht durch Umwelteinflüsse,
wie bspw. Krankheitserreger kontaminiert sind. Erfindungsgemäß ist
in verblüffend einfacher Weise erkannt worden, ein geschlossenes
Gebersystem breitzustellen, das an verschiedene Zielsystem angeschlossen
werden kann, um die darin enthaltene Substanz zu transferieren.
Schließlich ist in konstruktiver Hinsicht erkannt worden,
den Anschluss vom Hüllkörper frei abragend zu
gestalten, damit die Verbindung mit dem Zielsystem einfach und unproblematisch
stattfinden kann. Ein Anschluss mit einem freien Ende, das mit beliebigen
Zielsystemen in Kontakt treten kann, sowohl durch sterile Konnektierung
mit geschlossenen Systemen als auch durch einen Kontakt zu einem
offenen System, bspw. Geräte, Leitungen und letztlich auch
die Verabreichung von Injektionen unter Zerstörung des
Anschlusses. Nach einer bevorzugten Variante der zweiten Alternative
des Verfahrens kann zunächst eine sterile Konnektierung
zu einem Infusionsbesteck stattfinden, das dann zum Transfer der Substanz
in das hier letzte Zielsystem, nämlich an den Gefäßzugang
eines Patienten, angekoppelt wird.
-
Im
Hinblick auf die erste Alternative des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist erkannt worden, dass bei Injektionseinrichtungen
als geschlossenes Gebersystem der Anschluss unmittelbar vor dem
Transfer perforiert wird, ehe die Injektion stattfindet. Die Zeit,
innerhalb der eine Injektionskanüle mit der Umgebungsluft
in Berührung kommt, ist sehr gering. Daher wird das Kontaminationsrisiko
verringert. Besonders bevorzugt wird dieses Verfahren bei Injektionen in
den lebenden Organismus Anwendung finden können, was natürlich
das Injizieren in Leitungen, Geräte und dgl. nicht ausschließt.
-
Bezüglich
der zweiten Alternative des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist erkannt worden, dass sich bei einem Infusionsbesteck
als steril angeschlossenem Zielsystem unbedingt ein weiterer Transfer
der Substanz in ein nächstes Zielsystem anschließen
muss. Hier kommt an erster Stelle der lebende Organismus in Betracht,
der menschliche oder tierische Patient, dem Infusionen verabreicht
werden müssen. Durch das geschlossene Gebersystem, das steril
angeschlossene Infusionsbesteck wird die Substanz nicht mit Erregern
aus der Umwelt belastet. Nur wenn der Anschluss an das nächste
Zielsystem bevorsteht, nur in diesem kurzen Zeitfenster, kommt die Substanz
mit der Umgebungsluft in Kontakt. Es ist offensichtlich, dass in
erfindungsgemäßer Weise das Kontaminationsrisiko
verringert wird.
-
Nach
einem ersten, sehr einfachen Ausführungsbeispiel, ist die
Substanz nicht im Hüllkörper selbst, sondern in
einem Behältnis enthalten. Der Hüllkörper
könnte das Behältnis mit Abstand umgeben oder
auch ummanteln. Das Behältnis könnte als Ampulle
mit Durchstechstopfen vorliegen. Die ummantelte Ampulle mit steril
konnektierbarem Anschluss bildet für sich ein geschlossenes
Gebersystem aus. Bei diesem ersten Ausführungsbeispiel könnte
der Druckausgleich vollständig auf das Zielsystem verlagert
werden und die im Gebersystem entstehende Druckdifferenz in Kauf
genommen werden, da die leere Ampulle nach steriler Abtrennung vom
Zielsystem entsorgt wird. Das Zielsystem könnte als Injektionseinrichtung
vorliegen, mittels der dem Gebersystem in Form der ummantelten Ampulle
die Substanz entnehmbar ist. Die Injektionseinrichtung könnte
ihrerseits Bestandteil eines geschlossenen Systems sein und einen
Anschluss umfassen, der mit dem Anschluss des Gebersystems bereits
werkseitig steril konnektiert ist. Zur Entnahme der Substanz könnte
die Kanüle der Injektionseinrichtung den Elastomerstopfen
durchstechen, es könnte Luft oder Inertgas in die Ampulle
injiziert werden, damit der Ampulleninhalt unter Druck steht und
so eine Feindosierung bei der Entnahme bzw. beim Ansaugen der Substanz
möglich ist, ohne das Unterdruck entsteht. Bei dem Zielsystem
könnte es sich um ein geschlossenes System mit zwei Anschlüssen
nach einer Variante des vierten Ausführungsbeispiels handeln.
Ein Anschluss dient zur sterilen Konnektierung mit dem Gebersystem
gemäß erstem Ausführungsbeispiel, ein anderer
Anschluss ist zur Direktinjektion geeignet, wenn die Injektionseinrichtung
nach Befüllung mit der Substanz selbst zum Gebersystem
wird.
-
Das
Behältnis innerhalb des Hüllkörpers könnte
auch eine Infusionsflasche sein oder ein anderes Gefäß,
das wiederverschließbar ist und dessen Öffnen
und Schließen von außen her über den Hüllkörper
realisierbar ist. Bei Ampullen, Flaschen oder ggf. einem Karpullenkörper
könnte der Verschluss in Form eines Durchstechstopfens
vorliegen. Der Durchstechstopfen könnte aus Elastomer bestehen
und teflonisiert sein. Alternativ zu einem Behältnis in
Form eines evakuierten Vorratsgefäßes mit Durchstechstopfen
können auch handelsübliche, luftdicht mit Schraubverschluss
oder Schnappverschluss verschließbare Probegefäße
zum Einsatz kommen. Bevorzugt könnten Behältnisse
aus Borosilikatglas verwendet werden, welche für aggressive Substanzen
geeignet sind, die Kunststoff angreifen. Eine aggressive Substanz
könnte bspw. Dimethylsulfoxid (DMSO) sein. Dabei handelte
es sich um eine Substanz, die Stammzellen eines Patienten haltbar macht
und diesen unter sterilen Bedingungen zuzführen ist. Vorteilhaft
ist, dass die Lagerstabilität der Substanz DMSO in einem
Behältnis aus Borosilkatglas zwei Jahre beträgt.
Ein aus PVC bestehender Anschluss, wird während des Transfers
des DMSO nur kurzzeitig kontaktiert, so dass Löseprozesse nicht
in Gang gesetzt werden. Abgesehen von DMSO kann in dem Behältnis
auch eine andere Substanz enthalten sein, die bspw. unverträglich
mit einer anderen Komponente ist. Geschlossene Systeme, die reine
Zielsysteme sind, könnten Schlauch- und Beutelsysteme sein.
-
Nach
einem zweiten, ebenfalls sehr einfachen Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung könnte
der Hüllkörper die Substanz direkt enthalten und
als kollabierbarer flexibler Beutel vorliegen. Dieses Ausführungsbeispiel
ermöglicht eine kostengünstige Produktion und
Lagerhaltung von Substanzen, wie Präparationslösungen,
am Ort der Verwendung unter Wahrung der Geschlossenheit des Systems.
Der Hüllkörper kann in größeren
Packungsgrößen ein Volumen zwischen 30 ml bis
1000 ml aufweisen. Bei geringen Mengen erreichen sogenannte „Minibags” ein
Volumen zwischen 10 ml bis 30 ml. Diese „Minibags” sind
für den Einzelgebrauch vorgesehen und können jeweils
die maximal erforderliche Menge an Substanz für die beabsichtigte Präparation
enthalten.
-
Bei
dem zweiten Ausführungsbeispiel könnte der Anschluss
mit einem Ende in das Behältnis hinein öffnen
und minimal in die Substanz hineinragen und dort mit einem wiederverschließbaren
Verschluss versehen sein. Das erfindungsgemäß abragende freie
Ende des An schlusses könnte steril an ein anderes System
angeschweißt werden oder bereits steril konnektiert sein.
-
Die
Wiederverschließbarkeit des in die Substanz ragenden Endes
des Anschlusses ermöglicht die Teilentnahme von Substanzen,
wie bspw. Präparationslösungen, dies selbstverständlich
unter Beachtung der sterilen Konnektion und Diskonnektion. Von besonderer
Bedeutung für das erste Ausführungsbeispiel ist
die Ausbildung des Verschlusses als Schnappverschluss aus dichtendem
Material, der mit einer Befestigungsbrücke ausgestattet
und über die flexible Wandung des Behältnisses
betätigbar ist. Die Befestigungsbrücke dient der
Unverlierbarkeit des Verschlusses. Der Verschluss trägt
Sorge dafür, dass die Substanz nicht vor erfolgter steriler
Konnektierung in den Anschluss gelangt und ggf. verunreinigt wird.
Das Material des als Beutel vorliegenden Behältnisses ist
welch, aber fest genug, um bei der Manipulation des Verschlusses
keinen Schaden zu nehmen.
-
In
konstruktiver Hinsicht könnte der Hüllkörper
in Beutelform eine Grundplatte umfassen, durch die der Anschluss
abgedichtet hindurchgeführt ist. Es könnte eine
Druckausgleicheinrichtung vorgesehen sein, die in den mit Luft bzw.
Inertgas gefüllten Bereich des Behältnisses öffnet,
der in Betriebsstellung stets nach oben weist, während
die Substanz gemäß der Gravitationskraft den unteren
Teil des Beutels füllt und der Anschluss mit seinem Auslass
zum Boden weist.
-
Ausgehend
von dem Gedanken einer Ampulle mit Durchstechstopfen innerhalb eines
Hüllkörpers könnte nach einem auf dem
Prinzip der Gravitation beruhenden dritten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Anschluss
in eine Grundplatte des Hüllkörpers steril eingeschweißt sein
und eine kurze Kanüle umfassen. Die mit dem Durchstechstopfen
verschlossene Öffnung der Ampulle und der vom Hüllkörper
abragende Anschluss könnten zum Boden weisen. Alternativ
zu einem rein schwerkraftverursachten Transfer, könnte
auch eine Absaugeinrichtung eingesetzt werden.
-
Beim
dritten Ausführungsbeispiel kommt es besonders auf die
Ausbildung des Hüllkörpers an, da die kurze Kanüle
in Betriebsstellung den Durchstechstopfen der Ampulle durchstechen
soll, in Ruhestellung jedoch einen sicheren Abstand einhalten soll.
-
Dazu
könnte zumindest ein Teil der Wandung des Hüllkörpers
derart flexibel ausgebildet sein, dass die kurze Kanüle
in Betriebsstellung in das Behältnis gelangt, bzw. dorthin
von außen manipuliert wird. Eine besonders handhabungsfreundliche
Variante besteht darin, dass die flexible Wandung in Form eines
Faltenbalges ausgebildet ist. Dieser Faltenbalg könnte
aufgrund des äußerst reißfesten und dünnen
Materials, das darüber hinaus auch dehnbar sein könnte,
stark in alle Richtungen verformt werden. Diese Verformung ist reversibel.
Wegen der geringen Materialstärke können im Inneren
des Behältnisses befindliche Objekte ergriffen, miteinander
verbunden oder positioniert oder sonst wie manipuliert werden. Wegen
der Greifbewegung ist es besonders wichtig, dass die Wandung zumindest
zwei gegenüberliegende flexible Bereiche umfasst. Im Hinblick auf
die Herstellung des Hüllkörpers könnte
der Faltenbalg dichtend an einer Grundplatte, ggf. an einer Deckplatte
des Hüllkörpers angeschweißt oder angeklebt
sein.
-
Bei
dem in Rede stehenden dritten Ausführungsbeispiel könnte
neben der zur Übertragung der Substanz dienenden kurzen
Kanüle eine lange Kanüle zur Luft- oder Inertgaszufuhr
vorgesehen sein. Beide Kanülen könnten in Betriebsstellung
den Verschluss des Behältnisses durchstechen und in dieses hineinragen.
-
In
Ruhestellung ist der Faltenbalg ausgefahren und nimmt die beiden
Kanülen auf. Die Kanülen werden durch eine Halteeinrichtung
daran gehindert, den Verschluss des Behältnisses zu durchstechen. Zur
Fixierung der Halteeinrichtung kann die Formgebung des Behältnisses
ausgenutzt werden, außerdem kann sich die Halteeinrichtung
an der Grundplatte des Hüllkörpers abstützen.
Die Halteeinrichtung könnte nach einer bevorzugten konstruktiven
Ausführungsform, die besonders handhabungsfreudig ist,
in Form einer flexiblen geschlitzten Hülse vorliegen. Solange
die Kanülen nicht benutzt werden, sind sie in der Halteeinrichtung
angeordnet, die den Faltenbalg des Hüllkörpers
vor dem Durchstechen schützt. Die Hülse stützt
sich ist im Ruhezustand einerseits gegen die Grundplatte des Hüllkörpers
ab, andererseits gegen die Schultern des Behältnisses im
Hüllkörper. In Betriebsstellung wird die Hülse
von außen über den Faltenbalg manipuliert, legt
sich nun um das Behältnis und die Kanülen durchstechen
den Verschluss. Der Faltenbalg des Hüllkörpers
wird dabei zusammengefahren.
-
Die
lange Kanüle könnte mit ihrem vom Behältnis
abgewandten Ende in den Hüllkörper öffnen, der
mit einer Druckausgleicheinrichtung verbunden ist. Auf diese Weise
sorgt die lange Kanüle in Betriebsstellung für
den Druckausgleich im Behältnis.
-
Im
Hinblick auf gut verkäufliche Einheiten und im Hinblick
auf die Reduktion des Handhabungsaufwandes für den Anwender
werden nach einer bevorzugten Ausführungsform Gesamtgebersysteme ausgebildet,
wobei das geschlossene Gebersystem bereits mit weiteren geschlossenen
Systemen vorkonfektioniert und steril konnektiert ist. Dabei hat
das weitere geschlossene System unabdingbar nicht nur eine Zielfunktion
sondern auch eine Geberfunktion.
-
Sowohl
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß dem
zweiten Ausführungsbeispiel als auch bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel
könnte das voranstehend beschriebene Gesamtgebersystem
neben einer Infusionsflasche oder einer Ampulle innerhalb eines
Hüllkörpers als reines Gebersystem auch eine vorzugsweise
kalibrierte Tropfkammer als weitere geschlossene System umfassen.
Das Gesamtsystem könnte alternativ oder zusätzlich
ein Infusionsbesteck als weiteres geschlossenes System mit Geber- als
auch Zielfunktion aufweisen. Besonders bevorzugt wird die Ausgestaltung
des Gesamtgebersystems mit kalibrierter Tropfkammer für
den volumengenauen Transfer und mit dem Infusionsbesteck zum Anschluss
an das eigentliche Zielsystem, nämlich den lebenden Organismus,
mit dessen Gefäßanschluss der Anschluss des Infusionsbestecks
bzw. des Gesamtsystems verbindbar ist. Dem Gebersystem, der Tropfkammer
und dem Infusionsbesteck könnte eine Dosierabsperrung zugeordnet
sein. Bei der voranstehend beschriebenen Ausgestaltung des dritten
Ausführungsbeispiel könnte der Anschluss des Infusionsbestecks
zunächst mit einer Entlüftungsspritze verbunden
sein, über die die Substanz aus der Tropfkammer in das
Infusionsbesteck gesaugt wird bis die Umgebungsluft weitgehend aus dem
Infusionsbesteck verdrängt ist. Auch der Entlüftungsspritze
könnte eine Dosierabsperrung zugeordnet sein. Die Verbindungsmittel
zwischen Entlüftungsspritze und Infusionsbesteck könnten
lösbar sein, so dass das Verbindungsmittel des Infusionsbestecks
nach der Entfernung der Entlüftungsspritze mit dem Gefäßzugang
eines Organismus als letztem Zielsystem verbindbar ist.
-
Zwischen
der Entlüftungsspritze und dem Infusionsbesteck könnte
eine Filtereinrichtung vorgesehen sein. Dabei könnte in
vorteilhafter Weise ein Bakterienfilter mit einer Porenweite von
ca. 0,2 μm zum Einsatz kommen. Je nach Beschaffenheit der
zu übertragenden Substanz und der Porenweite des Filters
könnte es erforderlich sein, dass die Filtereinrichtung
vor der Verbindung des Infusionsbestecks mit dem Gefäßzugang
entfernt werden muss, um den Durchfluss nicht zu behindern. Während
der Lösung der Verbindung zwischen Entlüftungsspritze
und Infusionsbesteckverhindern Kapillarkräfte den Austritt der
Substanz bzw. Infusionslösung aus dem Infusionsbesteck.
Als besonders vorteilhaft ist die Zuordnung der Filtereinrichtung
zum Verbindungsmittel des Infusionsbestecks erkannt. Wenn die Lösung
von der Entlüftungsspritze erfolgt ist schützt
die Filtereinrichtung die Substanz vor Kontamination bis sie erst unmittelbar
vor dem Anschluss an den Gefäßzugang entfernt
wird.
-
Im
Hinblick auf eine sterile Konnektierung des Gebersystems mit dem
Zielsystem könnte der Anschluss als flexibler Kunststoffschlauch
vorliegen. Es könnte sich um einen thermoplastischen Kunststoff
handeln, welcher für bekannte sterile Verbindungstechniken
wie das „Sterile Docking” und das „Sterile
Welding” geeignet ist. Es geht beim „DOCKING” um
das Erstellen von Schnitten unter Temperatureinwirkung und das direkte
Verschmelzen beider Enden zweier Kunststoffschläuche. Beim „WELDING” geht
es um das Trennen der Verbindung, wobei ein Zusammenpressen unter
Temperatur zur Ausbildung einer homogenen Querschnittsfläche
und Zerschneiden, so dass zwei geschlossene Schnittflächen
entstehen. Die sterile Konnektierung kann aber auch unabhängig
von den vorgenannten Verbindungstechniken wie das „Sterile
Docking” und das „Sterile Welding” durch
Montieren und Verschweißen von Kunststoffbehältnissen
und -schläuchen unter Reinraumbedingungen und Sterilisierungsmaßnahmen
in bekannter Weise hergestellt werden.
-
Unabhängig
davon, ob die Substanz direkt im Hüllkörper enthalten
ist oder in einem Behältnis, das vom Hüllkörper
umgeben ist, könnte dieser eine Druckausgleicheinrichtung
umfassen. Der Druckausgleich könnte überall dort
stattfinden, wo es zu Volumenänderungen der Substanz kommt.
In der Regel könnte dies sowohl beim Gebersystem als auch
beim Zielsystem als auch bei einem Gesamtsystem und seinen integrierten
geschlossenen Systemen mit Ziel- und Geberfunktion vorkommen.
-
Nach
einem vierten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung könnte das Behältnis Bestandteil einer
Injektionseinrichtung sein und einen Anschluss aus leicht penetrierbarem
Material aufweisen. Der Anschluss könnte als transparenter flexibler
Schlauch, bspw. als Latex-Faltenschlauch ausgebildet sein. Hierdurch
wird eine Direktinjektion in ein als Organismus vorliegendes Zielsystem
ermöglicht. Die Substanz innerhalb der Injektionseinrichtung
ist bis zum Einstich in den Organismus von der Umwelt abgeschottet
und tritt erst nach Durchstechen des Anschlusses mittels der Kanüle
der Injektionseinrichtung in die Atmosphäre. Somit ist
die Substanz nur minimalst einem Kontaminationsrisiko ausgesetzt.
-
Auch
bei dem vierten Ausführungsbeispiel könnte der
Hüllkörper bereichsweise eine flexible Wandung
aufweisen, so dass die Injektionseinrichtung von außen
betätigt werden kann. Eine Variante, die sich in der Praxis
bewährt hat, sieht die Ausbildung der flexiblen Hüllkörperwandung
als Faltenbalg vor. Wie bereits im Zusammenhang mit dem zweiten und
dritten Ausführungsbeispiel erläutert könnte auch
der Hüllkörper gemäß dem vierten
Ausführungsbeispiel eine Druckausgleicheinrichtung umfassen.
-
Im
Hinblick auf eine bequeme Handhabung und eine direkte Einsetzbarkeit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird es bevorzugt,
wenn die Injektionseinrichtung vorbefüllt ist. Dies könnte
werkseitig unter Reinraumbedingungen durchgeführt werden. Die
Injektionseinrichtung könnte aber auch vor Ort befüllt
werden, indem Substanz aus einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
entnommen wird.
-
Damit
der spezielle, leicht perforierbare Anschluss nicht beschädigt
wird, könnte der Injektionseinrichtung eine Schutzhülse
zugeordnet sein, die den vom Hüllkörper abragenden
freien Anschluss übergreift und in Betriebsstellung entfernt
wird. Diese Schutzhülse könnte bspw. an der Grundplatte
des Hüllkörpers aufgeschraubt sein oder auch an
dem den Hüllkörper zusätzlich umgebenden Überwurftubus
einer Karpulle.
-
Das
vierte Ausführungsbeispiel bietet verschiedene Anwendungsmöglichkeiten.
Zum einen kann mit einer Kanüle direkt unter Perforation
des Anschlusses in den Organismus injiziert werden. Zum anderen
kann aber auch der Anschluss zunächst perforiert werden,
dann zum Hüllkörper hin hochgeschoben werden und
schließlich die freigelegte Kanüle normal angewendet
werden. In letzterem Fall ist es von Vorteil, wenn der hochgeschobene
Anschluss die Injektion nicht behindert und sich ungewollt in Richtung
Kanülenspitze bewegt. Deshalb könnten am Hüllkörper
im Bereich des Anschlusses Befestigungsmittel vorgesehen sein, an
denen der perforierte und zurückgeschobene Anschluss in
Betriebsstellung festlegbar ist.
-
Gemäß einer
besonders bevorzugten Variante des vierten Ausführungsbeispiels
könnte die Injektionseinrichtung zwei Anschlüsse
aufweisen, von denen einer steril konnektierbar ist und der andere aus
dem leicht perforierbaren Material besteht. Auf diese Weise steht
dem Anwender frei, die in der Injektionseinrichtung enthaltene Substanz
in ein weiteres geschlossenes System zu transferieren, nachdem er
eine sterile Konnektierung durchgeführt hat oder die Substanz
direkt in ein Zielsystem unter Inkaufnahme eines sehr geringen Kontaminationsrisikos zu
injizieren. Das Zielsystem kann ein lebender Organismus sein, kann
aber auch ein Leitungssystem, ein labortechnisches Gerät
oder ein Messinstrument sein.
-
Die
im vierten Ausführungsbeispiel beschriebene erfindungsgemäße
Vorrichtung könnte eine Spritze enthalten und das Behältnis
für die Substanz könnte in Form des Spritzenbestandteils,
nämlich des Ampullenkörpes mit Kanüle,
vorliegen. Der Einsatz einer kalibrierten Spritze mit einem Ampullenkolben
und einem Ampullenkörper ermöglicht eine aktive
dosierte Übertragung der Substanz. Die Spritze kann manuell
betätigt werden, aber auch in ein für sich bekanntes
elektromotorisches Pumpsystem eingebracht werden, bei dem die Dosierung
zeit- und volumengenau programmiert werden kann.
-
In
konstruktiver Hinsicht könnte der vorbefüllte
Ampullenkörper der Spritze in einer Halteeinrichtung an
der Grundplatte des Hüllkörpers gelagert sein
und mit der Kanüle in den Anschluss in Form eines Latexschlauches
hineinragen. Am kolbenabgewandten Ende des Ampullenkörpers
könnte ein Absperrhahn vorgesehen sein. Die hülsenförmige
Halteeinrichtung könnte eine Aussparung aufweisen, durch
die hindurch von außen über den Faltenbalg ein Öffnen
und Schließen des Absperrhahns erfolgen kann.
-
Eine
Variante der als Spritze vorliegenden Ausführungsform sieht
vor, dem Ampullenkörper eine Kanüle mit einem
Kanülenverschluss zuzuordnen, welcher über die
flexible Wandung des Hüllkörpers geöffnet
und verschlossen werden kann. Eine schnellere Entleerung und Befüllung
der Druckausgleicheinrichtung entsprechend dem variablen Gasvolumen
im Hüllkörper wird erreicht, wenn das der Hüllkörper
zwei Kammern mit zwei Verbindungsstücken für vorzugsweise
eine Druckausgleichseinrichtung oder auch zwei kleinere separate
Druckausgleicheinrichtungen umfasst. Dabei könnte die erste Kammer
den Ampullenkolben enthalten und die zweite Kammer könnte
den Ampullenkörper mit der Kanüle und dem Verschluss
enthalten. Abweichend von anderen Ausführungsbeispielen,
bei denen der Anschluss in einer Grundplatte des Hüllkörpers
eingeschweißt ist, könnte hier die zweite Kam mer
des Hüllkörpers an dem der ersten Kammer für
den Ampullenkolben abgewandten Ende zumindest den Anschluss zur
sterilen Konnektierung mit dem Anschluss eines anderen geschlossenen
Systems selbst ausbilden. Zusätzlich oder alternativ könnte
an den Hüllkörper der in Rede stehenden Variante
aber auch ein Anschluss angeordnet sein, der leicht perforierbar
ist.
-
Von
besonderem Vorteil in konstruktiver Hinsicht ist bei der Spritzenvariante
die raumsparende Ausbildung des Hüllkörpers entweder
aus einem einzigen vollumfänglichen Faltenbalg zwischen
Grund- und Deckplatte oder aus einer Kombination aus Umhüllung
im Bereich des Ampullenkörpers und aus einem Faltenbalg
im Bereich des Ampullenkolbens. Hierdurch ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung besser in eine für sich bekannte Spritzenpumpe
einspannbar, da der Hüllkörper auf ein Minimum
reduziert ist.
-
Alternativ
zu der Variante des vierten Ausführungsbeispiels, wobei
es um eine Spritze geht, könnte die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine Karpulle enthalten. Dabei könnte das Behältnis,
in dem die Substanz enthalten ist, in Form des Karpullenbestandteils,
nämlich des Karpullenkörpes, vorliegen. Der Karpullenkörper
könnte zur dosierten Abgabe der Substanz kalibriert sein.
Die Karpulle umfasst einen im Karpullenkörper verschiebbaren
Karpullenkolben. Auch hier könnte der Hüllkörper
aus zwei Kammern aufgebaut sein, wobei pro Kammer eine Druckausgleicheinrichtung
vorgesehen ist. In der ersten Kammer könnte eine Kanüle
vorgesehen sein, die mit ihrer Spitze zum Karpullenkörper,
bzw. dessen Durchstechstopfen weist und mit ihrem gegenüberliegenden
Ende in den Anschluss hineinragt. Der Anschluss könnte
auch hier als steril konnektierbarer Kunststoffschlauch zur Verbindung
mit einem geschlossenen Zielsystem vorliegen. Alternativ oder zusätzlich
könnte auch ein leicht penetrierbarer Anschluss vorgesehen
sein, insbesondere, wenn eine Direktinjektion vorgenommen werden
soll.
-
Die
zweite Kammer des Hüllkörpers könnte aus
einem zylindrischen Abschnitt und einem Faltenbalg bestehen, wobei
innerhalb eines zylindrischen Abschnittes der Karpullenkörper
enthalten ist sowie ein Teil des Karpullenkolbens und wobei innerhalb des
Faltenbalges der Rest des Karpullenkolbens enthalten ist. Diese
Kammer und ein Überwurftubus der ersten Kammer könnten
im Hinblick auf die Realisierung des Durchstechvorgangs relativ
zueinander bewegbar und vorzugsweise in vorbestimmter Position aneinander
fixierbar sein. Am Überwurftubus könnte ein Außengewinde
vorgesehen sein, auf das eine Schutzhülse zum Schutz des
Anschlusses und der Kanüle mit einem entsprechenden Innengewinde aufschraubbar
ist.
-
Der
Transfer der Substanz erfolgt nach Herstellung der Strömungsverbindung
vom Behältnis zum Anschluss dadurch, dass der Karpullenkolben einen
Gleitstopfen innerhalb des Karpullenkörpers verschiebt.
Die Karpulle ermöglicht die portionsweise und volumengenaue
Abgabe der Substanz aus dem Karpullenkörper und könnte
besonders als Einwegartikel von Nutzen sein.
-
Ein
besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
liegt darin, dass an und für sich preiswerte Behältnisse,
wie Ampullen, Flaschen, Spritzen, Karpullen sowie Anschlüsse,
mit denen sonst in offenen Systemen gearbeitet wird, durch den Hüllkörper
mit dem frei abragenden Anschluss auf vollständig geschlossene
Systeme angewendet werden können. Durch die Anordnung der
preiswerten Gebersysteme in einem entsprechenden Hüllkörper ist
ein geschlossenes System herstellbar ist, das mit anderen geschlossenen
oder offenen Systemen zusammenwirken kann. Somit können
preiswerte Gebersysteme in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung verwendet werden und medizinischen und wissenschaftlichen
Arbeiten zugänglich gemacht werden. Im Grunde ist eine
Aufbewahrung jeder Substanz für komplexe Präparationsschritte
innerhalb eines Behältnisses innerhalb eines geschlossenen
Systems wünschenswert.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren könnte nach
der ersten Alternative so ausgestaltet sein, dass die Stirnseite
des leicht perforierbaren Anschlusses das Zielsystem kontaktiert
bevor diese mittels der Injektionseinrichtung, insbesondere der
Kanüle, perforiert wird und die Substanz in das Zielsystem
verabreicht wird. Die Stirnseite könnte vorzugsweise aus einer
scheibenförmigen Latexfolie bestehen. Diese stirnseitige
Latexfolie könnte von einem Latexring eingefasst sein,
welcher nach Bedarf an der Außenseite des Hüllkörpers
im Bereich des Anschlusses festlegbar ist, wenn die Stirnseite bereits
durchstochen ist. Das Durchstechen der Stirnseite des perforierbaren
Anschlusses könnte auch erfolgen, ohne dass ein Kontakt
zwischen Anschluss und Zielsystem hergestellt wird. Bei diesem Verfahren
kann vorteilhafterweise eine erfindungsgemäße
Vorrichtung mit einer Injektionseinrichtung gemäß dem
vierten Ausführungsbeispiel angewendet werden.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren könnte nach
der zweiten Alternative so ausgestaltet sein, dass die Substanz
nicht direkt in das Infusionsbesteck gelangt, sondern zunächst
in eine Tropfkammer und von da aus in das Infusionsbesteck. Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens könnte die
Substanz über eine Entlüftungsspritze aus der
Tropfkammer in das Infusionsbesteck gesaugt werden bis das Gas,
bspw. Inertgas oder Luft weitgehend aus dem Infusionsbesteck verdrängt
ist. Die Verbindung zwischen Entlüftungsspritze und Infusionsbesteck
wird dann gelöst und das Infusionsbesteck wird an einen
Gefäßzugang eines Organismus angeschlossen.
-
Nachdem
die Lösung der Verbindung zwischen Entlüftungsspritze
und Infusionsbesteck erfolgt ist, könnte eine ggf. vorhandene
Filtereinrichtung mit einem für die Substanz zu feinporigen
Filter entfernt werden, bevor die Verbindung des Infusionsbestecks
mit dem Gefäßzugang des Organismus stattfindet.
-
Vorzugsweise
kann zur Durchführung dieses Verfahrens eine Vorrichtung
gemäß dem zweiten und dritten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet werden.
-
Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden
Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden.
Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten
Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung
von mehreren Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand
der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung
des angeführten Ausführungsbeispiels der Erfindung
werden auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Lehre erläutert.
-
In
der Zeichnung zeigen
-
1 in
schematischer Darstellung eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
-
2 in
schematischer Darstellung eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel,
-
3 in
schematischer Darstellung eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in
Ruhestellung,
-
4 in
schematischer Darstellung, den Gegenstand aus 3 in
Betriebsstellung,
-
5 in schematischer Darstellung eine Variante
des vierten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit Spritze und steril konnektierbarem Anschluss,
bei 5A die
Vorrichtung in einer Blisterpackung,
bei 5B die
Vorrichtung während der Konnektierung des geschlossenen
Systems mit einem Gebersystem,
bei 5C die
Vorrichtung in Betriebsstellung – hier Durchstechen einer
Ampulle des Gebersystems,
bei 5D die
Vorrichtung in Betriebsstellung – hier Entleeren von Luft
in die Ampulle des Gebersystems,
bei 5E die
Vorrichtung in Betriebsstellung – hier Ansaugen der Substanz
aus der Ampulle des Gebersystems,
bei 5F die
Vorrichtung in Betriebsstellung – hier steriles Trennen
des Anschlusses vom Anschluss des Gebersystems,
bei 5G die
Vorrichtung als Gebersystem in Ruhestellung – Bereitschaft
zum Transfer der befüllten Substanz in ein Zielsystem,
bei 5H die
unbefüllte Vorrichtung, vorkonfektioniert mit einem Gebersystem,
-
6 eine
Prinzipskizze eines Ausschnitts aus einem Hüllkörper
mit zwei, verschieenen Anschlüssen gemäß einer
weiteren Variante des vierten Ausführungsbeispiels,
-
7 in
schematischer Darstellung den Gegenstand aus 6 mit einem
steril konnektierten Gebersystem gemäß 1,
-
8 in
schematischer Darstellung eine Variante des vierten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Spritze
und perforierbarem Anschluss und
-
9 in
schematischer Darstellung eine Variante des vierten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Karpulle
und perforierbarem Anschluss.
-
Die
Figuren zeigen eine Vorrichtung zum Transfer einer Substanz aus
einem geschlossenen Gebersystem G in ein Zielsystem Z mit einem
Hüllkörper 1, innerhalb dessen die Substanz
enthalten ist, wobei der Hüllkörper 1 mindestens
einen Anschluss 2, 3 an mindestens ein Zielsystem
Z aufweist.
-
In
den 1, 5 6, 7 und 9 ist veranschaulicht,
dass der Anschluss 2, 3 erfindungsgemäß frei
vom Hüllkörper 1 abragt und mit diesem steril
verbunden ist.
-
Bei
der Vorrichtung gemäß dem ersten, dritten und
vierten Ausführungsbeispiel ist innerhalb des Hüllkörpers 1 ein
Behältnis 4 für die Substanz vorgesehen.
Gemäß 1 ist das Behältnis 4 eine
Ampulle mit Durchstechstopfen 5. Mit 6 ist ein
Metallsiegel bezeichnet. Dieses Gebersystem G gemäß 1 spielt
eine Rolle im Zusammenhang mit den 5B bis 5F sowie 5H.
Dort ist das Zielsystem Z eine Injektionseinrichtung innerhalb eines
Hüllkörpers 1 mit zwei Kammern 7, 8 und
einem Anschluss 2, mittels der dem Gebersystem G die Substanz
entnehmbar ist. Während in den 5B bis 5F die Ankopplung,
der Substanztransfer und die Abkopplung zwischen Gebersystem G und
Zielsystem Z dargestellt ist, zeigt 5H eine
werkseitig vorkonfektionierte Einheit aus der Injektionseinrichtung
als Bestandteil eines geschlossenen Systems und Gebersystem, wobei
die beiden Anschlüsse 2 bereits steril konnektiert
sind.
-
Das
zweite Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist in 2 gezeigt. Dort ist der Hüllkörper 1 ein
kollabierbarer Beutel, in dem die Substanz direkt enthalten ist.
Der dortige Anschluss 2 ist bereits werkseitig steril mit
der Deckplatte 9 einer kalibrierten Tropfkammer 10 verbunden und
diese wiederum steril über ihre Grundplatte 11 mit
einem Infusionsbesteck 12. Der Anschluss 2 ist
in die Grundplatte 11 des Hüllkörpers 1 eingeschweißt und
ragt mit seinem hüllkörperseitigen Ende minimal in
die Substanz im Hüllkörper 1 hinein,
so dass bei der Entleerung ein möglichst geringer Rest
an Substanz im Hüllkörper verbleibt. Der Anschluss 2 weist einen
Schnappverschluss 13 aus dichtendem Material mit einer
Befestigungsbrücke 14 auf. Der Schnappverschluss 13 ist über
die flexible Wandung des Hüllkörpers 1 betätigbar.
Am oberen Ende des Hüllkörpers 1 ist
eine Öse 15 zum Aufhängen der Vorrichtung
vorgesehen.
-
In
den 3 und 4 ist das dritte Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt, das
viele Gemeinsamkeiten mit dem zweiten Ausführungsbeispiel
hat. Unterschiede bestehen darin, dass ein als Infusionsflasche
vorliegendes Behältnis 4 innerhalb des speziell
ausgestalteten Hüllkörpers 1 vorgesehen
ist. Außerdem umfasst der Anschluss 2 eine kurze
Kanüle 16. Des weiteren ist eine lange Kanüle 17 vorgesehen.
Die Öse 15 ist an der Deckplatte 9 des
Hüllkörpers 1 angeordnet.
-
3 zeigt,
dass die kurze Kanüle 16 sowie die lange Kanüle 17 in
Ruhestellung in einer Halteeinrichtung 18 in Form einer
geschlitzten Hülse angeordnet sind, die sich einerseits
gegen die Grundplatte 11 des Hüllkörpers 1 abstützt,
andererseits gegen das Behältnis 4. In der in 4 gezeigten
Betriebsstellung, wobei der Faltenbalg 19 des Hüllkörpers 1 zusammengeschoben
ist, umgreift die Halteeinrichtung 18 das Behältnis 4,
während die Kanülen 16, 17 den
Durchstechstopfen 5 des Behältnisses 4 durchstechen.
-
Wie
beim zweiten Ausführungsbeispiel ist der Anschluss 2 die
Grundplatte 11 des Hüllkörpers 1 steril
eingeschweißt und weist in Betriebsstellung zum Boden,
so dass die Gravitationskraft ausgenutzt werden kann. Auch hier
ist der Anschluss 2 bereits werkseitig steril mit der Deckplatte 9 einer
kalibrierten Tropfkammer 10 verbunden und diese wiederum
steril über ihre Grundplatte 11 mit einem Infusionsbesteck 12.
-
Die 2 bis 4 zeigen,
dass der Hüllkörper 1 und die Tropfkammer 10 je
eine Druckausgleicheinrichtung 20 aufweisen. Die lange
Kanüle 17 öffnet mit einem Ende in Hüllkörper 1 und
sorgt in Betriebsstellung für den Druckausgleich im Behältnis 4, da
sie in den Luft- oder Inertgasbereich des Behältnisses 4 ragt
und nicht in die Substanz. In 4 wird deutlich,
dass die Druckausgleicheinrichtung 20 gefüllt
ist, da Gas durch das Zusammendrücken des Faltenbalges 19 verdrängt
wurde.
-
Bei
den in den 2 bis 4 gezeigten Vorrichtungen
sind die Gebersysteme G Bestandteil eines Gesamtgebersystems Ggesamt,
das jeweils zwei weitere geschlossene Systeme G/Z umfasst, die sowohl
Geber- als auch Zielfunktion haben. Eine sterile Konnektierung untereinander
ist gewährleistet. Konkret umfasst das Gesamtgebersystem
Ggesamt das Infusions besteck 12 und die kalibrierte Tropfkammer 10 als
weitere geschlossene Systeme G/Z, welche sowohl Geber- als auch
Zielsystem G/Z sind. Das Infusionsbesteck 12 wirkt mit
seinem freien Ende mit einer Entlüftungsspritze 21 zusammen,
die ebenfalls in einem Hüllkörper 1 mit
einem Faltenbalg 19 im Kolbenbereich und einem Anschluss 2 angeordnet
ist. Es sind lösbare Verbindungsmittel 22, 23 zwischen
Entlüftungsspritze 21 und Infusionsbesteck 12 vorgesehen.
Zwischen den Verbindungsmitteln 22, 23 ist eine
Filtereinrichtung 24 vorgesehen, die entfernt wird, bevor
das Verbindungsmittel 23 des Infusionsbestecks 12 mit
dem Zielsystem Z verbunden ist, das hier als Gefäßzugang
eines Organismus vorliegt.
-
Dem
Anschluss 2, dem Infusionsbesteck 12, der Entlüftungsspritze 21 und
der Druckausgleicheinrichtung 20 der Tropfkammer 10 ist
jeweils eine Dosierabsperrung 25 zugeordnet.
-
Zum
Verfahrensablauf wird ausgeführt, dass bei den Vorrichtungen
gemäß dem zweiten und dritten Ausführungsbeispiel
nach 2, 3, 4
- • die Substanz vor Erreichen des Infusionsbestecks 12 aus
dem Gebersystem G in die Tropfkammer 10 – G/Z
tropft,
- • dass die Substanz über die Entlüftungsspritze 21 aus
der Tropfkammer 10 – G/Z in das Infusionsbesteck 12 – G/Z
gesaugt wird bis das Gas weitgehend aus dem Infusionsbesteck 12 verdrängt
ist,
- • dass die Verbindung zwischen Entlüftungsspritze 21 und
Infusionsbesteck 12 gelöst wird
- • und dass das Infusionsbesteck 12 an ein
Zielsystem Z angeschlossen wird.
-
Der
bisher beschriebene Anschluss 2 ist ein flexibler Kunststoffschlauch,
der mit einem geschlossenen System G/Z, Z steril konnektierbar ist.
-
Bei
dem vierten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist ebenfalls ein Behältnis 4 innerhalb
des Hüllkörpers 1 vorgesehen. Dort ist
das Behältnis 4 Bestandteil einer Injektionseinrichtung.
-
Bereits
in Anbetracht des beweglichen Kolbens einer Injektionseinrichtung
weist der Hüllkörper 1 einen Faltenbalg 19 auf, über
den die Injektionseinrichtung betätigbar ist. Außerdem
ist auch hier eine Druckausgleicheinrichtung 20 vorgesehen.
Bei 5A bis 5H ist
eine Druckausgleicheinrichtung 20 mit zwei Kammern 7, 8 verbunden.
Bei 9 ist pro Kammer 7, 8 je eine
Druckausgleicheinrichtung 20 vorgesehen.
-
Nach
den in 5G und den 8 und 9 gezeigten
verschiedenen Varianten des vierten Ausführungsbeispiels
sind die Injektionseinrichtungen, nämlich zwei Spritzen
gemäß den 5G und 8 und
eine Karpulle gemäß 9 befüllt. Bei 5G wird
die Befüllung durch den Anwender realisiert, bei den 8 und 9 handelt
es sich um werkseitig befüllte Behältnisse 4 in
Form von Ampullenkörpern 26 der beiden Spritzen
und des Karpullenkörpers 27 der Karpulle.
-
Die
Vorrichtung nach 5G hat bei diesem Zustand ihre
Funktion als Gebersystem G erlangt und steht bereit zur sterilen
Konnektierung mit einem Zielsystem Z und zum anschließenden
Substanztransfer. Zuvor erfolgen folgende Verfahrensschritte:
- – Entnahme der Vorrichtung aus der
bei 5A gezeigten Blisterpackung 28,
- – Steriles Konnektieren des Anschlusses 2 des geschlossenen
Zielsystems Z mit dem Anschluss 2 des Gebersystems G sowie
Entfernen des Kanülenverschlusses 29 von außen über
den Faltenbalg 19 der Kammer 8 des Hüllkörpers 1 bei 5B,
- – bei 5C: Durchstechen des Durchstechstopfens 5 des
Behältnisses 4 des Gebersystems G, Einbringen
der Kanüle 30 in das Behältnis 4 des Gebersystems
G,
- – bei 5D: Einfahren des Ampullenkolbens 31 in
den Ampullenkörper 26 und Einführen von
Luft aus dem Ampullenkörper 26 in das die Substanz enthaltende
Behältnis 4 des Gebersystems G, wobei dort ein Überdruck
ausgebildet wird, wodurch eine Feindosierung der Substanz bei der Entnahme
ohne Vakuumeffekt ermöglicht wird; beim Verkleinern der
Kammern 7, 8 wird die Druckausgleicheinrichtung 20 mit
Gas aus den Kammern 7, 8 befüllt,
- – bei 5E: Beginn des Ansaugen der
Substanz aus dem Gebersystem G in den Ampullenkörper 26 durch
Ausziehen des Ampullenkolbens 31 aus dem Ampullenkörper 26,
bzw. in das Zielsystem Z; beim Vergrößern der
Kammern 7, 8 gelangt Gas aus der Druckausgleicheinrichtung 20 in
diese,
- – bei 5F: Das Ansaugen der Substanz
aus dem Gebersystem G in den Ampullenkörper 26 ist abgeschlossen,
es erfolgt das sterile Diskonnektieren des An schlusses 2 des
geschlossenen Zielsystems Z von dem Anschluss 2 des Gebersystems
G,
- – bei 5G: Aus dem Zielsystem Z gemäß den 5A bis 5F ist
ein geschlossenes Gebersystem G geworden. Es besteht Bereitschaft
für die sterile Konnektierung mit einem weiteren geschlossenen
Zielsystem Z, um die eingelagerte Substanz zu transferieren.
-
Bei
der Variante gemäß den 5A bis 5H bildet
der Hüllkörper 1 bzw. dessen Kammer 8 selbst
den Anschluss 2 aus, der steril konnektierbar ist.
-
Die 6 und 7 zeigen
einen alternativen Hüllkörper 1 mit zwei
Anschlüssen 2 und 3, wobei Anschluss 3 aus
leicht penetrierbarem Material besteht und die Direktinjektion in
ein Zielsystem Z, das hier als Organismus vorliegt, ermöglicht.
Beide Anschlüsse 2, 3 sind in die Grundplatte 11 des
Hüllkörpers 1 steril eingeschweißt. 7 zeigt,
dass der Anschluss 2 steril konnektiert ist mit einem anderen Hüllkörper 1,
der ein Behältnis 4 enthält.
-
Bei
der Variante des vierten Ausführungsbeispiels gemäß 8 ist
die Ruhestellung gezeigt, wobei hier der Anschluss 3 durch
eine Schutzhülse 32 übergriffen ist.
Die Schutzhülse 32 ist mit ihrem nicht näher
dargestellten Innengewinde auf das ebenfalls nicht näher
dargestellte Außengewinde der Grundplatte 11 des
Hüllkörpers 1 aufgeschraubt und wird im
Bedarfsfall entfernt. Die Deckplatte 9 ist mit dem Ende
des Ampullenkolbens 31 verklebt. Der mit Substanz befüllte
Ampullenkörper 26 sitzt in einer Halteeinrichtung 33,
die eine Durchtrittsöffnung 34 aufweist, durch
die hindurch ein Absperrhahn 35 am Ende des Ampullenkörpers 26 über
den Faltenbalg 19 betätigt werden kann.
-
Der
aus Latex bestehende faltenbalgförmige Anschluss 3 ist
gemäß den 8 und 9 an
der Grundplatte 11 des Hüllkörpers steril
angeschweißt. An seiner Stirnseite befindet sich eine scheibenförmige
Latexfolie 36, die von einem Latexring 37 umgeben
ist. Die Latexfolie 36 wird perforiert durch die Kanüle 30, 40,
die von außen über den Kolben 31, 39 nach
vorn bewegbar ist. Der Latexring 37 kann an Befestigungsmitteln 38 festgelegt
werden, die an der Grundplatte 11 des Hüllkörpers,
im Bereich des Anschlusses 3 angeordnet sind. Die Befestigungsmittel 38 sind
in Form eines Vorsprunges bzw. einer Nase ausgebildet, an denen
der Ring nach Freigabe der Kanüle 30, 40 befestigt
wird.
-
Bei
der Variante des vierten Ausführungsbeispiels gemäß 9 ist
ebenfalls die Ruhestellung gezeigt. Es geht hier um ein Behältnis 4 in
Form des Karpullenkörpers 27 einer kalibrierten
Karpulle. Der Hüllkörper 1 ist hier etwas
komplizierter aufgebaut und umfasst zwei Kammern 7, 8.
Jede Kammer 7, 8 ist mit je einer Druckausgleicheinrichtung 20 strömungsverbunden.
Die Kammer 7 enthält den Karpullenkörper 27 und
einen Karpullenkolben 39. Die Kammer 8 enthält
zumindest teilweise eine Kanüle 40. Die Kanüle 40 weist
mit einer Spitze zum Karpullenkörper 27 weist
und ragt in Ruhestellung mit ihrer gegenüberliegenden Spitze
in den Anschluss 3 hinein.
-
Der
Karpullenkörper 27 ist mit einem Durchstechstopfen 5 verschlossen.
Mittels des Karpullenkolbens 39 ist ein Gleitstopfen 41 verschiebbar.
Der Karpullenkolben 39 ist in der Kammer 7 angeordnet, die
einen Faltenbalg 19 und einen zylindrischen Abschnitt in
Form einer stabilen Hülse 42 umfasst. Das Ende
des Karpullenkolbens 39 ist mit der Deckplatte 9 verklebt,
an der der Faltenbalg 19 angeordnet ist. Der Faltenbalg 19 geht
dann in die stabile Hülse 42 über, die
auch den Karpullenkörper 27 aufnimmt. Am karpullenkörperseitigen
Ende der Hülse 42 ist eine radial nach innen weisende
Ringschulter 43 vorgesehen, gegen die sich der Karpullenkörper 27 abstützt. Am
kolbenseitigen Ende des Karpullenkörpers 27 weist
die Hülse 42 ebenfalls eine radial nach innen weisende
Ringschulter 44 auf, die einer axialen Bewegung des Karpullenkolbens 39 entgegenwirkt. Während
die Ringschulter 43 bereits an der Hülse 42 angeformt
ist, wird die Ringschulter 44 dadurch ausgebildet, dass
nach dem Einbringen des Karpullenkörpers 27 in
die Hülse 42 ein Ring in die Hülse 42 eingebracht
wird, der mit der Hülse 42 verschweißt wird
und so die Ringschulter 44 ausbildet.
-
Die
Kammer 8 ist an die Ringschulter 43 der Hülse 42 angeschweißt.
Die Kammern 7, 8 sind in geringstem Maße
strömungsverbunden, jedenfalls nicht ausreichend, um nur
eine Druckausgleicheinrichtung 1 zu verwenden. Darüberhinaus
weist die Kammer 8 einen Überwurftubus 45 und
darin einen an der Grundplatte 11 angeschweißten
Faltenbalg 19 auf. Der Überwurftubus 45 übergreift
das freie Ende der stabilen Hülse 42, beide Bauteile
sind relativ zueinander beweglich und enthalten Rastmittel in Form einer
Vertiefung 46 und einem Vorsprung 47, die in Betriebsstellung
in Eingriff stehen und die Position der Kanüle 40 im
Karpullenkörper 27 fixieren.
-
Die
als bereits werkseitig mit Substanz befülltes Gebersystem
G vorliegende Vorrichtung nach dem die Karpulle betreffenden vierten
Ausführungsbeispiel wird folgendermaßen betätigt:
- – Verschieben des Überwurftubus 45 mit
dem Faltenbalgs 19 und der an der Grundplatte 11 eingeschweißten
Kanüle 40 der ersten Kammer 8 auf der
stabilen Hülse 42 der zweiten Kammer 7 bis zur
Vertiefung 46, wobei die Kanüle 40 den
Durchstechstopfen 5 des mit Substanz befüllten
Karpullenkörpers 27 durchsticht und in die Substanz
eintaucht und der Vorsprung 47 in die Vertiefung 46 einrastet;
hierbei wird durch die Volumenverkleinerung der Kammer 8 die
dortige Druckausgleicheinrichtung 20 mit Luft befüllt,
- – der Faltenbalg 19 der Kammer 7 und
der Karpullenkolben 39 werden zum Gleitstopfen 41 bewegt, hierbei
wird durch die Volumenverkleinerung der Kammer 7 die dortige
Druckausgleicheinrichtung 20 mit Gas befüllt,
- – der Gleitstopfen 41 wird im Karpullenkörper 27 in
Richtung Kanüle 40 verschoben und so Substanz
in die Kanüle 40 verdrängt und die gewünschte
Menge der Substanz zum Zielsystem Z übertragen, wobei der
Anschluss 3 perforiert wird.
- – Bevor perforiert wird, ist die Schutzhülse 32 zu entfernen,
die über ein Gewinde 48 mit dem Überwurftubus 45 lösbar
verbunden ist.
-
Zur
Durchführung des Verfahrens gemäß der ersten
Alternative kann eine Vorrichtung gemäß den beiden
in 8 und 9 gezeigten Varianten des vierten
Ausführungsbeispiels eingesetzt werden.
-
Hinsichtlich
weiterer, in den Figuren nicht gezeigter Merkmale wird auf den allgemeinen
Teil der Beschreibung verwiesen.
-
Abschließend
sei darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße
Lehre nicht auf die voranstehend erörterten Ausführungsbeispiele
eingeschränkt ist.
-
- 1
- Hüllkörper
- 2
- Anschluss
- 3
- Anschluss
- 4
- Behältnis
- 5
- Durchstechstopfen
- 6
- Metallsiegel
- 7
- Kammer
- 8
- Kammer
- 9
- Deckplatte
- 10
- kalibrierte
Tropfkammer
- 11
- Grundplatte
- 12
- Infusionsbesteck
- 13
- Schnappverschluss
- 14
- Befestigungsbrücke
- 15
- Öse
- 16
- Kurze
Kanüle
- 17
- Lange
Kanüle
- 18
- Halteeinrichtung
- 19
- Faltenbalg
- 20
- Druckausgleicheinrichtung
- 21
- Entlüftungsspritze
- 22
- Verbindungsmittel
- 23
- Verbindungsmittel
- 24
- Filtereinrichtung
- 25
- Dosierabsperrung
- 26
- Ampullenkörper
- 27
- Karpullenkörper
- 28
- Blisterpackung
- 29
- Kanülenverschluss
- 30
- Kanüle
- 31
- Ampullenkolben
- 32
- Schutzhülse
- 33
- Halteeinrichtung
- 34
- Durchtrittsöffnung
- 35
- Absperrhahn
- 36
- Latexfolie
- 37
- Latexring
- 38
- Befestigungsmittel
- 39
- Karpullenkolben
- 40
- Kanüle
- 41
- Gleitstopfen
- 42
- Hülse
- 43
- Ringschulter
- 44
- Ringschulter
- 45
- Überwurftubus
- 46
- Vertiefung
- 47
- Vorsprung
- 48
- Gewinde
- G
- geschlossenes
Gebersystem
- Z
- Zielsystem
- G/Z
- Geber – und
Zielsystem
- Ggesamt
- Gesamtgebersystem,
bestehend aus G und G/Z
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10151343
A1 [0007, 0012]