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Die
Erfindung betrifft ein Schließblech und einen Stulp, wie
diese insbesondere für Türschlösser und
Fensterschlösser eingesetzt werden, sowie deren Verwendung.
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Schließbleche
der betreffenden Art weisen in der Regel eine oder zwei Ausnehmungen
auf, die dem Eingriff eines Schließriegels oder einer Schlossfalle
eines korrespondierenden Schlosses dienen, um damit die Türe
oder das Fenster oder dergleichen geschlossen bzw. verschlossen
zu halten nachfolgende Ausführungen beziehen sich beispielhaft
auf Türen. Ein Schließblech der betreffenden Art
dient auch der Abdeckung einer Öffnungseinrichtung wie insbesondere
einer Schwenkfalleneinrichtung eines Türöffners.
Durch die Abdeckung sollen die Optik verbessert, Geräusche
gedämpft, Verschmutzungen vermieden und manipulatives Zugreifen
erschwert werden.
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Ein
Stulp der betreffenden Art weist in der Regel eine oder zwei Ausnehmungen
auf, die dem Durchgriff eines Schließriegels oder einer
Schlossfalle eines Schlosses dienen. Das Schloss ist dabei in der
Regel verdeckt unterhalb des Stulps angeordnet. Ein solcher Stulp
ist bspw. in der
EP
1 031 686 A2 gezeigt und beschrieben.
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Türen,
insbesondere Durchgangstüren, aus Metall, Kunststoff oder
Holz benötigen häufig Schließbleche,
welche ein großes Kammermaß überbrücken.
Als Kammermaß wird das Spaltmaß zwischen Türzarge
und Türblattstirnseite, welches ein kollisionsfreies Schließen
der Türe ermöglicht bezeichnet. Aus dem Stand
der Technik sind hierfür verschiedene handwerkliche Lösungen
bekannt, wie das aufeinander montieren mehrerer identischer Schließbleche,
das Unterlegen der Schließbleche mit Montageklötzchen
oder das Anschweißen von Distanzstücken, wobei
solche Lösungen auch als fertige Montagebausätze
verfügbar sind. Daneben werden auch Schließbleche
mit einer starken Materialdicke eingesetzt. Die verwendeten Schließbleche
sind eben oder U-förmig ausgebildet, wie sie beispielsweise
aus der
AT 004 700 U1 und
der
EP 1 130 197 A1 bekannt
sind. Darüber hinaus sind auch Lösungen mit einstellbaren
Schließblechen bekannt.
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Die
derzeitigen Lösungen sind jedoch im Hinblick auf Einbruchssicherheit
(manipulatives Zugreifen), die Optik und die Geräuschentwicklung nicht
in jedem Fall zufriedenstellend.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, an einem Schließblech oder Stulp
mit geringem Aufwand den manipulativen Zugriff zu erschweren.
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Diese
Aufgabe wird vorrichtungsmäßig gelöst
durch ein Schließblech mit den Merkmalen des Patentanspruches
1. Diese Aufgabe wird fernerhin vorrichtungsmäßig
gelöst durch einen Stulp gemäß dem nebengeordneten
Patentanspruch. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Schließbleches
und dieses Stulps sind Gegenstand der jeweils abhängigen
Patentansprüche. Die nebengeordneten Verwendungsansprüche
betreffen bevorzugte und vorteilhafte Verwendungen eines erfindungsgemäßen
Schließbleches bzw. Stulps für die Montage an
einer Türzarge oder einem Türblatt.
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Die
erfindungsgemäße Lösung sieht zunächst
ein einstückiges Schließblech vor, welches bevorzugt
langgestreckt und im wesentlichen rechteckig ausgebildet ist. Dieses
Schließblech weist wenigstens einen erhabenen Bereich auf,
in dem wenigstens eine Ausnehmung für einen Schließriegel und/oder
eine Schlossfalle angeordnet bzw. eingebracht ist. In Längsrichtung
des Schließbleches (dies entspricht der Richtung einer
Hauptlängsachse entlang der Längserstreckung des
Schließbleches) schließt sich beidseitig dieses
erhabenen Bereiches ein Basisbereich an. Die betreffende Ausnehmung bzw.
die Ausnehmungen ist/sind damit in einer Erhebung über
diesem Basisbereich angeordnet. Der Basisbereich kann einflächig
um den erhabenen 3ereich herum ausgebildet sein oder mehrere Einzelteilflächen
umfassen, bevorzugt zwei oder drei Einzelteilflächen, die
durch den wenigstens einen erhabenen Bereich räumlich voneinander
getrennt sind. Im letzteren Fall besteht der Basisbereich faktisch aus
einzelnen Basisbereichen, wobei für die nachfolgenden Erläuterungen
stets von einem „Basisbereich” ausgegangen wird.
Aufgrund des über dem Basisbereich erhabenen Bereiches
ergibt sich im Ergebnis quasi ein in Längsrichtung einfach
oder mehrfach gekröpftes Schließblech.
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Bevorzugt
ist der erhabene Bereich im Einbauzustand des Schließblechs
nach außen hin, d. h. zur sichtbaren Seite gerichtet. Der
erhabene Bereich kann ein gegebenes Spaltmaß zwischen der
Türe und der Türzarge überbrücken
und zugleich eine hohe Eingriffstiefe für den Schließriegel
bzw. die Schlossfalle gewährleisten, was die übertragbaren Haltekräfte
für die Türe erhöht und ein manipulatives Zugreifen
erschwert und damit letztlich die Einbruchssicherheit erhöht.
Die Höhe des erhabenen Bereiches über dem Basisbereich
kann durch einfache fertigungstechnische Maßnahmen verändert werden,
wodurch eine Anpassungsmöglichkeit an verschiedene Spaltmaße
(Kammermaße) besteht. Eine Anpassung an ein Kammermaß kann
aber auch durch die Wahl einer Dicke des Schließblechmaterials
erfolgen. Der Basisbereich kann der Anlage und der Befestigung des
Schließbleches an der Türzarge oder dem Türblatt
dienen, wobei dann auch in diesem Bereich ein manipulatives Zugreifen
erschwert wird.
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Als
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung
ergibt sich, dass im erhabenen Bereich der Einlauf der Schlossfalle
beim Schließen der Türe erleichtert wird, was
sich auch in einer reduzierte Geräuschentwicklung (verminderte
Schließgeräusche) positiv auswirkt. Auch ergibt
sich im erhabenen Bereich ein Schutz für die vordere Profilkante
an der Türzarge bzw. dem Türblatt, insbesondere
beim Schlossfalleneinlauf.
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Zudem
weist das erfindungsgemäße Schließblech
im montierten Zustand eine deutlich ansprechendere Optik als die
bisherigen Lösungen auf.
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Das
erfindungsgemäße Schließblech hat den
Vorteil, dass die heutige Variantenvielfalt der diversen Lösungen
reduziert werden kann.
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Bevorzugt
sind der erhabene Bereich und der Basisbereich jeweils eben, d.
h. ohne Flächenkrümmung oder Wölbung,
und flächenparallel zueinander ausgebildet., d. h. der
Basisbereich und der wenigstens eine erhabene Bereich liegen in
zwei voneinander bzw. zueinander beabstandeten parallelen Ebenen
und sind jeweils plan ausgebildet. Bevorzugt ist ebenso, dass sich
der erhabene Bereich über die gesamte Breite des Schließbleches
erstreckt. Bei einem im wesentlichen rechteckigen Schließblech (bezogen
auf die Draufsicht) sind die Länge und die Längsrichtung
durch die langen Seiten (Längs-Außenkanten) definiert.
Die Breite und die Breitenrichtung sind durch die kurzen Seiten
(Quer-Außenkanten) definiert.
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Ebenfalls
bevorzugt ist, dass der erhabene Bereich entlang gerader Biegekanten
zu dem Basisbereich abgesetzt bzw. hervorgehoben ist. Diese Biegekanten
sind vorzugsweise senkrecht zur Längsrichtung des Schließbleches
ausgebildet. Im Ergebnis ergibt sich damit in der Draufsicht eine
im wesentlichen rechteckige Form für den erhabenen Bereich. Idealerweise
ist wenigstens eine dieser Biegekanten hinsichtlich von Materialspannungen
und Kraftflussverläufen optimiert ausgebildet, worauf nachfolgend im
Zusammenhang mit den Figuren noch eingegangen wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung weist das erfindungsgemäße
Schließblech eine erste Ausnehmung für den Eingriff
eines Schließriegels und eine zweite Ausnehmung für
den Eingriff einer Schlossfalle auf, wobei die erste und/oder die
zweite Ausnehmung jeweils in einem erhabenen Bereich angeordnet
sind. Bevorzugt ist aber auch vorgesehen, dass sich die erste Ausnehmung
und die zweite Ausnehmung gemeinsam in einem erhabenen Bereich befinden.
Im ersten Fall ist insbesondere vorgesehen, dass die beiden erhabenen
Bereiche durch einen Trennbereich oder Zwischenbereich voneinander
beabstandet sind, der zum Basisbereich gehört. In diesem
Trennbereich kann bspw. auch eine Befestigungsbohrung vorgesehen
sein.
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Fernerhin
bevorzugt ist, dass wenigstens eine Ausnehmung für den
Eingriff einer Schlossfalle in einem erhabenen Bereich angeordnet
ist und diese Ausnehmung eine offene bzw. geöffnete Kontur
aufweist. Die im wesentlichen rechteckige Kontur der Ausnehmung
ist zu jener Längsseite des Schließbleches hin
geöffnet, welche der Türe zugewandt ist. Ein wesentlicher
Vorteil hierbei ist, dass die Türe beim Schließvorgang
unmittelbar auf die Schwenkfalle einer Schwenkfalleneinrichtung
auftrifft.
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Die
Innenkonturränder einer Ausnehmung für die Schlossfalle
sind insbesondere derart hergerichtet, dass sie auch für
die Führung und/oder dem Anschlag der Schwenkfalle einer
Schwenkfalleneinrichtung geeignet sind.
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Vorteilhafterweise
ist in einem erhabenen Bereich des erfindungsgemäßen
Schließbleches wenigstens eine Befestigungsbohrung angeordnet
Bevorzugt sind in diesem erhabenen Bereich zwei Befestigungsbohrungen
vorgesehen, die der Befestigung einer Schwenkfalleneinrichtung oder
dergleichen an der Unterseite dieses Schließbleches dienen.
Idealerweise ist die Schwenkfalle mit ihrer gesamten Länge
unterhalb des erhabenen Bereiches angeordnet.
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Bevorzugt
ist im Basisbereich des Schließbleches wenigstens eine
Befestigungsbohrung angeordnet. Bevorzugt sind zwei Befestigungsbohrungen im
Basisbereich angeordnet, die der Befestigung des Schließbleches
an der Türzarge bzw. dem Türblatt dienen, wobei
auch wenigstens eine weitere Befestigungsbohrung vorgesehen sein
kann, bspw. (wie oben beschrieben) in einem Trennbereich oder zwischen
zwei erhabenen Bereichen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung ist das erfindungsgemäße
Schließblech mit einer konstanten Dicke bzw. Stärke
ausgebildet. Vorzugsweise ist das Schließblech aus einem
Metall mit einer Dicke von größer 2 mm und insbesondere
mit einer Dicke von in etwa 3 mm ausgebildet. Damit kann das erfindungsgemäße
Schließblech dünner als die aus dem Stand der
Technik bekannten Lösungen ausgebildet werden. Das Schließblech
ist dabei ein aus einem ebenen Blechzuschnitt hergerichtetes Umformteil,
dass durch Tiefziehen, Prägen und/oder Stanzen hergestellt
ist, womit dem Schließblech die Vorteile eines Umformteiles
zueigen sind, wie insbesondere eine hohe Festigkeit infolge eines
günstigen Materialflusses bei der Umformung. Die wenigstens
eine Ausnehmung kann durch Ausfräsen und oder Ausstanzen
(bzw. Ausschneiden) hergestellt sein.
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In
vielen Fällen ist es wünschenswert, eine insbesondere
federgelagerte Schlossfalle in ihrer verschließenden Stellung
(d. h. beim Eingriff in die korespendierende Ausnehmung des Schließbleches) zusätzlich
zu arretieren, sodass die Schlossfalle, etwa durch manipulatives
Einschieben eines Gegenstandes in den Türspalt, nicht entgegen
einer Federkraft zurückgeschoben werden kann. Dieses Verriegeln
bzw. Arretieren kann mittels einer sogenannten Hilfsfalle erfolgen.
Eine solche ist bspw. in der
EP 1 031 686 A2 gezeigt und beschrieben.
Solange die Hilfsfalle gedrückt ist bzw. sich in einer
zurückgeschoben Position im Schloss befindet, kann die Schlossfalle
des selben Schlosses nicht zurückbewegt werden. Nur durch
einen ordnungsgemäßen Öffnungsvorgang
kann diese Arretierung gelöst werden. Der erhabene Bereich
(
4) des erfindungsgemäßen Schließbleches
weist daher bevorzugt wenigstens einen Kontaktflächenabschnitt
für das Zusammenwirken mit einer solchen Hilfsfalle auf.
Dieser Kontaktflächenabschnitt kann in Längsrichtung
des Schließbleches bevorzugt vor und/oder nach der Ausnehmung
für die Schlossfalle ausgebildet sein.
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Gegenstand
der Erfindung ist insbesondere auch ein Schließblech mit
wenigstens einem solchen Kontaktflächenabschnitt für
eine Hilfsfalle eines Schlosses. Hierbei kann vorgesehen sein, dass
nur dieser Kontaktflächenabschnitt für die Hilfsfalle
erhaben ausgebildet ist und dabei in diesem erhabenen Bereich keine
Ausnehmung für den Eingriff einer Schlossfalle und/oder
eines Schließriegels vorgesehen ist. In Längsrichtung
dieses Schließbleches beidseitig dieses wenigstens einen
erhabenen Bereiches schließt sich ein Basisbereich an,
wobei dieser Basisbereich und der wenigstens eine erhabene Bereich
in zwei beabstandeten parallelen Ebenen liegen und jeweils plan
ausgebildet sind. Dieser erhabene Bereich verringert den Abstand
des Schließblechs zum freien Ende der Hilfsfalle, so dass
diese zuverlässig in ihre arretierende Position zurückgeschoben
wird (d. h. in das Schloss eingeschoben wird), wenn die Türe
in den Türrahmen fällt bzw. gedrückt
wird. Eine Ausnehmung in diesem Bereich ist daher nicht erforderlich und
je nach Ausführungsalternative bevorzugt auch nicht vorgesehen.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind gemäß den oben
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Schließblech
nach dem Hauptanspruch beschriebenen Merkmalen möglich
und bevorzugt. Dies gilt jedoch nur für jene Weiterbildungen aus
denen sich kein technischer Widerspruch ergibt.
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Die
Erfindungsidee lässt sich weiterhin auf den Stulp (das
sichtseitige Deck- bzw. Abschlussblech) eines Schlosses, welches
insbesondere mit einem Schließblech korrespondiert, übertragen.
Ein solcher Stulp ist Gegenstand eines nebengeordneten Patentanspruches.
Erfindungsgemäß ist ein einstückiger
Stulp vorgesehen, mit wenigstens einem erhabenen Bereich in dem
wenigstens eine Ausnehmung ausgebildet ist, wobei sich in Längsrichtung
dieses Stulps beidseitig dieses wenigstens einen erhabenen Bereiches
ein Basisbereich (auch mehrflächiger Basisbereich) anschließt
und wobei bevorzugt dieser Basisbereich und der wenigstens eine
erhabene Bereich in zwei voneinander beabstandeten parallelen Ebenen
liegen und jeweils plan ausgebildet sind. Eine Ausnehmung dient
hier nicht dem Eingriff, sondern dem Durchgriff einer Schlossfalle
bzw. eines Schließriegels. Die Innenkonturränder
einer Ausnehmung sind insbesondere auch als Führungen für
eine Schlossfalle bzw. einen Schließriegel hergerichtet. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche
und auch gemäß den sonstigen oben im Zusammenhang
mit den erfindungsgemäßen Schließblechen
beschriebenen Merkmalen möglich und bevorzugt. Dies gilt
jedoch nur für jene Weiterbildungen aus denen sich kein technischer
Widerspruch ergibt. Ein erfindungsgemäßer Stulp
wird insbesondere für die Montage an einer Türzarge
oder an einem Türblatt verwendet.
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Nachfolgend
werden im Zusammenhang mit den Figuren mehrere bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung erläutert. Auch Merkmale einzelner Ausführungsbeispiele
und Ausführungsalternativen sind allgemeine Merkmale der
Erfindung und daher auf andere Ausführungsbeispiele übertragbar, sofern
sich kein technischer Widerspruch ergibt.
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Es
zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Schließbleches in perspektivischer Ansicht;
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2 das
erfindungsgemäße Schließblech nach 1 im
montierten Zustand in perspektivischer Ansicht;
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3 drei
Ausführungsalternativen des ersten Ausführungsbeispieles
nach 1 in perspektivischen Ansichten;
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4 ein
zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Schließbleches in einer Draufsicht und in einer Seitenansicht.
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5 ein
drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Schließbleches in verschiedenen Ausführungsalternativen,
jeweils in perspektivischer Ansicht; und
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6 ein
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Stulps in perspektivischer Ansicht, sowie in einer Draufsicht und
einer Seitenansicht.
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Die 1 zeigt
ein insgesamt mit 1 bezeichnetes einstückiges
Schließblech mit Blickrichtung auf die Oberseite, welche
im montierten Zustand der sichtbaren Seite entspricht. Das Schließblech 1 ist
im wesentlichen langgestreckt und rechteckig ausgebildet und weist
zwei parallele Längsseiten (lange Seiten) und zwei parallele
Breitseiten (kurze Seiten bzw. Querseiten) auf, wobei diese Breitseiten
abweichend zur Darstellung auch mit einem Radius bzw. bogenförmig
ausgebildet sein können. Das Schließblech 1 umfasst
eine erste Ausnehmung 2 für den Eingriff eines
Schließriegels und eine zweite Ausnehmung 3 für
den Eingriff einer Schlossfalle, jeweils mit umfangsseitig geschlossener
Kontur bzw. Innenkontur. Im Bereich der zweiten Ausnehmung 3 ist
das Schließblech 1 mit einem ebenen, erhabenen
Bereich bzw. mit einer ebenen Erhebung 4 ausgebildet. Dieser
erhabene Bereich 4 ist entlang zweier Biegekanten 6a und 6b mit
einer definierten Höhe nach oben (im montierten Zustand
von der Türzarge bzw. dem Türblatt weggerichtet)
abgesetzt. Die sich diesem erhabenen Bereich 4 rechts-
und linksseitig anschließenden Schließblechbereiche
sind in einer gemeinsamen Ebene ausgerichtet und bilden zusammen
einen ebenen Basisbereich 5. Die erste Ausnehmung 2 ist
in diesem Basisbereich 5 angeordnet.
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Das
verhältnismäßig einfach gestaltete Schließblech 1 lässt
sich mittels des in diesem Falle mehrflächigen Basisbereiches 5 einfachst
an der Türzarge oder dem Türblatt montieren. Der
erhabene Bereich 4, in dem die zweite Ausnehmung 3 angeordnet
ist, überbrückt im geschlossenen Zustand der Türe
einen Spalt (Kammermaß) zwischen der Stirnseite des Türblatts
und dem Profil der Türzarge, was das Einlaufen einer Schlossfalle
beim Schließvorgang erleichtert und zugleich eine hohe
Eingriffstiefe für die Schlossfalle (oder einen Schließriegel)
ermöglicht, wodurch die Einbruchssicherheit erhöht
ist.
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Der
erhabene Bereich 4 ist flächenparallel zum Basisbereich 5 ausgebildet
und erstreckt sich über die gesamte Breite des Schließbleches 1.
Beide Biegekanten 6a und 6b verlaufen senkrecht
zu den Längsseiten des Schließbleches 1,
wobei selbstverständlich auch ein anderer Verlauf für
diese Biegekanten relativ zu den Außenkanten des Schließbleches
möglich ist. Die Biegekanten 6a und 6b sind
im Hinblick auf Materialspannungen und auftretende Kraftflüsse
optimiert ausgebildet, wozu scharfe Knicke vermieden und bevorzugt
verhältnismäßig großen Biegeradien
vorgesehen sind. Bevorzugt sind zudem die Oberflächen des
Schließbleches 1 mit hoher Güte ausgebildet
(bspw. Rz = 12 μm).
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Die
zweite Ausnehmung 3 ist vollumfänglich in dem
erhabenen Bereich 4 angeordnet. Die Länge des
erhabenen Bereiches 4 (bezogen auf die Längsrichtung
des Schließbleches 1 die parallel zu den Längsseiten
ist) entspricht in dem gezeigten Ausführungsbeispiel in
etwa dem 1,75-fachen der Länge der zweiten Ausnehmung 3 für
die Schlossfalle, wobei ein Verhältnisfaktor im Bereich
von 1,5 bis 2,0 bevorzugt ist. Im erhabenen Bereich 4 sind
rechtsseitig und linksseitig neben der Ausnehmung 3 jeweils
eine angesenkte Bohrung 8a und 8b angeordnet,
die der Befestigung einer Schwenkfalleneinrichtung oder dergleichen
auf an der Unterseite des Schließbleches 1 dienen.
Selbstverständlich kann auch eine andere Anzahl von Befestigungsbohrungen
vorgesehen sein.
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Die
Konturlinien bzw. Innenkonturränder der zweiten Ausnehmung 3 können
als Anschläge und/oder Führungen für
die Schwenkfalle der Schwenkfalleneinrichtung dienen. Im Bereich
der zweiten Ausnehmung 3 und damit im erhabenen Bereich 4 ist
die hintere Längsseite des Schließbleches 1,
dies entspricht der Anschlagseite für die Schlossfalle
beim Schließvorgang, mit einem Vorsprung 10 ausgebildet.
Dieser Vorsprung 10 stellt einen Verbindungssteg dar, der
die Kontur der zweiten Ausnehmung 3 zur hinteren Längsseite
schließt. Aufgrund dieses Vorsprunges 10 kann
die geschlossene Kontur der zweiten Ausnehmung 3 weit an
diese hintere Längsseite des Schließbleches 1 herangeführt
werden, was für den Öffnungs- und Schließvorgang
der Türe vorteilhaft ist. Der Vorsprung 10 bildet
dazu einen verstärkten Anschlag für die Schlossfalle
beim Schließvorgang. Die Kante vom Vorsprung 10 kann angefast
oder gerundet mit einem Radius versehen sein, um den Verschleiß und
die Geräuschentwicklung beim Öffnungs- und Schließvorgang
zu mindern.
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Im
Basisbereich 5 des Schließbleches 1 sind nahe
den Breitseiten jeweils eine angesenkte Befestigungsbohrung 12a und 12b angeordnet.
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Dir 2 zeigt
das Schließblech 1 der 1 in einem
verbauten bzw. montierten Zustand in einer Türzarge. Die
Türschließrichtung ist mit dem Pfeil P dargestellt.
Zu erkennen ist der erhabene Bereich 4 in dem die zweite
Ausnehmung 3 angeordnet ist, und der über den
Basisbereich 5 hervorsteht, womit der Spalt zwischen Türblattstirnseite
und Schließblech in diesem Bereich verringert wird. Unterhalb
des Schließbleches 1 ist im Bereich der Ausnehmung 3 eine
Schwenkfalleneinrichtung angeordnet. Dargestellt sind zudem die
Befestigungsschrauben.
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Die 3 zeigt
in den Teilfiguren a, b und c drei Ausführungsalternativen
eines erfindungsgemäßen Schließbleches
des Ausführungsbeispieles nach der 1, jeweils
in perspektivischer Ansicht.
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Nach
der Ausführungsalternative der Teilfigur a ist die erste
Ausnehmung 2 in einem erhabenen Bereich 4' angeordnet,
wohingegen die zweite Ausnehmung 3 im Basisbereich 5 angeordnet
ist. Damit kann die Eingriffstiefe des eingreifenden Schließriegels
vergrößert und die Schließwirkung (Einbruchssicherheit
bzw. Sicherheit gegen manipulatives Öffnen der Türe)
verbessert werden. Die Länge der ersten Ausnehmung 2 entspricht
hier in etwa der Länge des erhabenen Bereiches 4'.
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Die
Teilfigur b zeigt eine Ausführungsalternative bei der sowohl
die erste Ausnehmung 2 als auch die zweite Ausnehmung 3 jeweils
in einem erhabenen Bereich 4' und 4 angeordnet
sind. Die beiden erhabenen Bereiche 4 und 4' sind
mittels eines Trennbereiches bzw. Zwischenbereiches 5' von
einander beabstandet, wobei dieser Zwischenstück 5' dem
Basisbereich 5 zuzurechnen ist. Bei dieser Ausführungsalternative
kann zudem vorgesehen sein, dass im Zwischenbereich 5' eine
weitere Befestigungsbohrung angeordnet ist. Diese Ausführungsalternative
erweist sich als besonders stabil und einbruchssicher.
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Die
Teilfigur c zeigt eine Ausführungsalternative bei der die
erste Ausnehmung 2 und die zweite Ausnehmung 3 in
einem gemeinsamen erhabenen Bereich 4'' angeordnet sind.
Bei dieser Ausführungsalternative kann zudem vorgesehen
sein, dass zwischen der ersten Ausnehmung 2 und der zweiten Ausnehmung 3 eine
weitere Befestigungsbohrung angeordnet ist. Diese Ausführungsalternative
ist gegenüber der Ausführungsalternative nach
der Teilfigur b kostengünstiger herstellbar.
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Bei
einer weiteren, nicht gezeigten Ausführungsvariante ist
die zweite Ausnehmung 3 für den Eingriff einer
Schlossfalle vorgesehen und in einem erhabenen Bereich des Schließbleches 1 angeordnet.
Seitlich an diesem erhabenen Bereich ist zusätzlich zumindest über
einen Teil der gesamten Länge des erhabenen Bereiches eine
Blende mit einer Phase oder einer Verrundung vorgesehen, auf der
die Schlossfalle beim Schließen der Türe abgleiten
kann. Dadurch kann zum einen das Schließgeräusch
reduziert und zum anderen der Verschleiß vermindert werden.
Diese Blende kann einteilig mit dem Schließblech ausgebildet
sein, bspw. durch Umbiegen oder Abkanten eines entsprechend vorgesehenen
Flächenbereiches.
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Die 4 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes
Schließblech 1' in Draufsicht (links) und in Seitenansicht
(rechts). Im Unterschied zu dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel
weist das Schließblech 1' eine zweite Ausnehmung 3' auf,
deren Kontur zu einer Längsseite des Schließbleches 1' hin
offen ist, und zwar zu jener Längsseite, die der Türschließrichtung
P zugewandt ist (bezogen auf die zargenseitige Montage nach der 2).
Damit wird der Eingriff der Schlossfalle in die Schwenkfalle beim
Schließen der Türe erleichtert. Wie insbesondere
aus der Seitenansicht dieses Schließbleches 1' erkennbar,
ist die zweite Ausnehmung 3' in einem erhabenen Bereich 4 angeordnet.
Ansonsten sind für dieses Ausführungsbeispiel
ebenso sämtliche Ausführungsalternativen denkbar,
die oben im Zusammenhang mit der 3 hinsichtlich
des ersten Ausführungsbeispieles nach der 1 erläutert
wurden.
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Die 5 zeigt
in den Teilfiguren a, b und c drei Ausführungsalternativen
eines erfindungsgemäßen Schließbleches 1'' mit
einem Kontaktflächenabschnitt 14 für
eine Hilfsfalle, jeweils in perspektivischer Ansicht. Die Hilfsfalle
ist Teil des Schlosses und dient der Arretierung der Schlossfalle,
damit diese von außen nicht manipulativ in das Schloss
zurückgedrückt werden kann, um sich somit bspw.
unbefugten Durchtritt durch die Türe zu verschaffen.
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Nach
der Ausführungsalternative der Teilfigur a weist das Schließblech 1'' einen
Basisbereich 5 und einen erhabenen Bereich 4 auf,
in dem eine Ausnehmung 3 für den Eingriff der
Schlossfalle eines korrespondierenden Schlosses angeordnet ist.
Die Kontur der Ausnehmung 3 kann, wie in dem Ausführungsbeispiel
der 4, zu einer Längsseite des Schließbleches
hin offen ausgebildet sein. In dem erhabenen Bereich 4 befindet
sich zudem ein Kontaktflächenbereich bzw. Kontaktflächenabschnitt 14, wozu
der erhabene Bereich 4 in Längsrichtung des Schließbleches 1'' deutlich
länger als die Ausnehmung 3 ausgebildet ist. Der
Kontaktflächenabschnitt 14 kann in Längsrichtung
des Schließbleches 1'' vor und/oder hinter der
Ausnehmung 3 angeordnet sein. Die Länge des Kontaktflächenabschnitts
(bezogen auf die Längsrichtung des Schließbleches 1)
ist an gängige Maße einer Hilfsfalle angepasst.
Bei geschlossener Türe liegt das freie Ende der Hilfsfalle auf
dem Kontaktflächenabschnitt 14 auf, wodurch die Hilfsfalle
gleichzeitig in das Schloss zurückgedrückt bzw.
eingeschoben ist. In dem die Kontaktflächenabschnitt 14 in
dem erhabenen Bereich 4 ausgebildet ist, wird die Hilfsfalle
zuverlässig in das Schloss zurückgeschoben und
arretiert hierbei die Schlossfalle, welche in die Ausnehmung 3 eingreift.
Ein manipulatives zurückschieben der Schlossfalle ist in
diesem Zustand nicht möglich.
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Die
Ausführungsalternative des Schließbleches 1'' gemäß der
Teilfigur b umfasst zwei Ausnehmungen 2 und 3 für
den Eingriff eines Schließriegels und einer Schlossfalle
die jeweils im Basisbereich 5 angeordnet sind. Bei dieser
Ausführungsalternative ist nur der Kontaktflächenabschnitt 14 als
erhabener Bereich 5 ausgeprägt bzw. ausgebildet.
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Die
Ausführungsalternative des Schließbleches 1'' gemäß der
Teilfigur c entspricht weitgehend der Ausführungsalternative
des Schließbleches 1'' gemäß der
Teilfigur b, wobei hier keine Ausnehmung für den Eingriff
einer Schlossfalle oder eines Schließriegels vorgesehen
sind.
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Gemäß einer
nicht gezeigten Ausführungsalternative kann das Schließblech 1'' der
Teilfigur a auch mit einer zweiten Ausnehmung für den Eingriff eines
Schließriegels ausgebildet sein. Diese zweite Ausnehmung
kann in dem erhabenen Bereich 4 oder im Basisbereich 5 angeordnet
sein. Auch weitere abweichende Ausführungsalternativen
sind möglich.
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Die 6 zeigt
ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Stulps in perspektivischer Ansicht mit Blickrichtung auf die Sichtseite
(oben), sowie in einer Draufsicht (unten links) und einer Seitenansicht
(unten rechts). Auf der Unterseite des Stulps bzw. des Stulpbleches 100 ist
ein Türschloss 120 angeordnet, dessen federgelagerte
Schlossfalle 121 eine Ausnehmung 103 im Stulp 100 durchgreift.
Im eingebauten Zustand ist das Schloss 120 nicht sichtbar
und wird durch den Stulp abgedeckt. Auf diese Weise ist das Schloss 120 vor
Verschmutzung und vor manipulativen Zugriffen geschützt.
Das Schloss 120 ist hier mit zwei Schrauben am Stulp 100 befestigt,
die durch zwei angesenkte Bohrungen 108a und 108b geführt
sind. Die Bohrungen 108a und 108b sowie die Ausnehmung 103 befindet
sich in einem erhabenen Bereich 104. Aufgrund dieses erhabenen
Bereiches 104 im Stulp 100 kann ein hohes Kammermaß (Spaltmaß) überbrückt
werden, so dass beim Schließen der Türe die Schlossfalle 121 leichter
in die korrespondierende Ausnehmung des Schließbleches
einläuft, wobei zugleich eine hohe Eingriffstiefe für
die Schlossfalle 121 in dieser Ausnehmung gewährleistet
ist. Hierdurch wird auch ein manipulatives Zugreifen auf die Schlossfalle 121 deutlich
erschwert. Weitere Vorteile ergeben sich sinngemäß aus
den obigen Ausführungen zum erfindungsgemäßen
Schließblech.
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Die
Länge des erhabenen Bereiches (104) (in Längsrichtung
des Schließblechs 100) entspricht mindestens der
Länge des Schlosses 120, so dass das Schloss 120 entlang
seiner gesamten Länge an der Unterseite des erhabenen Bereiches 104 anliegt bzw.
dort in Anlage gebracht werden kann. Beidseitig des erhabenen Bereiches 104 schließt
sich in Längsrichtung des Stulps 100 ein Basisbereich 105 an.
Der erhabene Bereich 104 ist entlang spannungsoptimierter
Biegekanten 106a und 106b zum Basisbereich 105 nach
oben hin (bezogen auf den eingebauten Zustand) abgesetzt. Im Basisbereich 105 sind
zudem zwei angesenkte Befestigungsbohrungen 112a und 112b angeordnet.
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Das
gezeigte Ausführungsbeispiel des Stulps 100 weist
in einer bevorzugten aber nicht gezeigten Ausführungsform
eine erste Ausnehmung für den Durchgriff eines Schließriegels
und eine zweite Ausnehmung für den Durchgriff einer Schlossfalle auf.
Ein Schließriegel kann Bestandteil des Schlosses 120 sein.
Die beiden Ausnehmungen können in getrennten erhabenen
Bereichen (siehe auch obige Ausführungen zum Zwischenbereich)
oder in einem gemeinsamen erhabenen Bereich angeordnet sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1031686
A2 [0003, 0021]
- - AT 004700 U1 [0004]
- - EP 1130197 A1 [0004]