-
Die
Erfindung betrifft eine handbetätigbare Rolloanordnung,
insbesondere ein Sonnenschutzrollo für ein Fahrzeug, mit
einer aufwickelbaren Rollobahn mit einem Zugspriegel und einer Antriebsvorrichtung,
die zur Betätigung des Zugspriegels ausgebildet ist.
-
Eine
Rolloanordnung ist beispielsweise aus der
DE 198 34 777 C2 bekannt.
Bei der dort gezeigten Antriebsvorrichtung wird ein parallel zur
Rollobahn geführtes Antriebselement verwendet, welches mit
dem Zugspriegel verbunden ist. Mittels des Antriebselements kann
der Zugspriegel verschoben werden. Bei diesen wie auch anderen Anordnungen, die
mit Seilsystemen oder Zahnriemen arbeiten, ist eine verhältnismäßig
komplizierte Mechanik erforderlich. Für die Antriebselemente
werden Antriebskanäle in Führungsschienen und
Rahmenteilen benötigt. Alternativ können Rohrsysteme
mit Hirschgeweih und Auslaufrohren vorgesehen werden. Für
Seilsysteme und Zahnriemen werden Anbauteile benötigt, um
die Antriebssysteme zu führen. Dies bedeutet einen hohen
Raumbedarf und verhältnismäßig hohe Kosten
durch die hohe Teilezahl und die Montage vielen Komponenten.
-
Handbetätigte
Rolloanordnungen sind zwar einfacher im Aufbau, aber oft schwierig
während der Fahrt zu bedienen, da ein seitliches Betätigen
zu einem Verkanten führen kann. Es ist daher Aufgabe der
Erfindung, eine handbetätigbare Rolloanordnung anzugeben,
die einen einfachen Aufbau bei niedrigen Kos ten ermöglicht,
aber trotzdem eine zuverlässige Bedienung ermöglicht.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine handbetätigbare Rolloanordnung
der eingangs genannten Art gelöst, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Antriebsvorrichtung eine Antriebswelle aufweist, die
an dem Zugspriegel gelagert ist und an ihren beiden Endabschnitten
jeweils drehfest mit einem Antriebsrad gekoppelt ist, wobei die
Antriebsräder dazu ausgebildet sind, mit einem dachfesten
Teil des Fahrzeugs zusammenzuwirken zum Verschieben des Zugspriegels
gegenüber dem dachfesten Teil.
-
Während
bei den Anordnungen nach dem Stand der Technik ein Verstellen der
Rolloanordnung nur bedingt außerhalb des zentralen Bereichs
möglich ist und hierfür teilweise aufwendige Seilsysteme erforderlich
sind, bilden bei der vorliegenden Rolloanordnung die Antriebswelle
und die Antriebsräder zusammen eine torsionsfeste Einheit.
Diese torsionsfeste Einheit aus der Antriebswelle und den Antriebsrädern
kann um die Wellenachse rotieren und mit dem dachfesten Teil des
Fahrzeugs zusammenzuwirken, um eine synchronisierte Bewegung der
Endabschnitte des Zugspriegels gegenüber dem dachfesten
Teil zu erreichen.
-
Ein
Vorteil einer derartigen Rolloanordnung ist, dass die Antriebsvorrichtung
mechanisch sehr einfach ausgestaltet werden kann. Es ist ein Verstellen
der Rolloanordnung durch eine Betätigung außerhalb
des zentralen Bereichs des Zugspriegels und/oder der Antriebswelle
möglich. Da die Bewegungen der Enden des Zugspriegels immer
synchron erfolgen, ist ein Verkanten verhindert.
-
In
einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Antriebsräder
zum Zusammenwirken mit dem dachfesten Teil als Reibräder
ausgebildet. Ein synchrones Arbeiten der beiden Reibräder
ermöglicht eine einfache Synchronisierung der Bewegung
zwischen dem linken und rechten Endabschnitt des Zugspriegels.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Antriebsräder
zum Zusammenwirken mit einem Übertragungsmittel des dachfesten
Teils als Zahnräder ausgebildet. Zahnräder können
nahezu verschleißfrei arbeiten, sind wenig schmutzempfindlich
und ermöglichen eine einfache Synchronisierung zwischen
dem linken und rechten Endabschnitt des Zugspriegels.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Antriebswelle
als Hohlwelle ausgebildet ist. Dies hat den Vorteil, dass die Hohlwelle
sehr leicht und dennoch mechanisch stabil, insbesondere torsionsfest,
ausgebildet sein kann.
-
Ein
besonderer Vorteil der Rolloanordnung ist, dass das Rollo als Modul
ausgewechselt werden kann. Eine defekte Rolloanordnung kann so sehr
einfach ersetzt werden, ohne dass eine komplizierte mechanische
Verbindung gelöst und später wieder hergestellt
werden muss.
-
Ein
weiterer Vorteil der Rolloanordnung ist, dass dieses in einfacher
Weise von einem manuellen Betrieb auf einen elektrischen Betrieb
umgerüstet werden kann, indem die Antriebswelle mit einem
auf dem Zugspriegel angeordneten Motor gekoppelt wird.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine
schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer
Rolloanordnung mit Reibrädern,
-
2 ein
Ausschnitt aus einer ersten Ausführungsform einer Dachanordnung
mit einem Zahnrad/Zahnstangen-Antrieb,
-
3 ein
Ausschnitt aus einer weiteren Ausführungsform der Dachanordnung
mit einem Zahnrad/Steigungskabel-Antrieb
-
4 eine
schematische Ansicht aus einer weiteren Ausführungsform
der Dachanordnung, und
-
5 eine
schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer
Rolloanordnung mit einem Motor.
-
In
den 1 und 5 sind Ausführungsformen
einer Rolloanordnung 1 mit einer aufwickelbaren Rollobahn 2 dargestellt.
Die Rollobahn 2 hat ein freies Ende, an dem die Rollobahn 2 mit
einem Zugspriegel 3 versehen ist. Über den Zugspriegel 3 kann
die Rollobahn 2 betätigt werden. Die Rollobahn 2 ist
auf eine Wickelwelle 4 aufgewickelt. In weiteren Ausführungsformen,
die ebenfalls eingesetzt werden können, ist die Rolloanordnung 1 wellenlos.
Die Wickelwelle 4 ist durch zwei Lagerblöcke 5 gehalten,
die mit dachfesten Teilen verbunden sind bzw. dachfeste Teil bilden.
Ein nicht dargestellter Federmechanismus sorgt dafür, dass
sich die Rollobahn 2 bei Bewegung des Zugspriegels in Richtung
der Wickelwelle 4 selbsttätig aufwickelt.
-
Weiter
ist eine Antriebswelle 7 vorgesehen, welche sich zu den
Seiten des Zugspriegels 3 erstreckt. Bevorzugt ist die
Antriebswelle 7 als Hohlwelle ausgebildet ist. Damit kann
die Antriebswelle 7 ein geringes Gewicht aufweisen und
dabei torsionsfest sein. Besonders bevorzugt ist die Antriebswelle 7 aus einem
Kunststoff gebildet. Durch die Ausbildung der Antriebswelle 7 als
Hohlwelle und aus einem Kunststoff kann ein besonders niedriges
Gewicht der Antriebswelle 7 erreicht werden. In einer weiteren
Ausführungsform ist die Antriebswelle 7 aus einem
Material gebildet, das Aluminium aufweist. Auch hier kann ein niedriges
Gewicht der Antriebswelle 7 erreicht werden.
-
In
den Endbereichen der Antriebswelle 7 sind als Reibräder 8 ausgebildete
Antriebsräder drehfest mit der Antriebswelle 7 gekoppelt,
welche mit Führungsschienen 13 eines dachfesten
Teils zusammenwirken. Die schematisch dargestellte Antriebswelle 7 wird
in einer konkreten Ausführungsform in einem Rohr geführt.
Statt einer starren Antriebswelle 7 kann auch eine flexible
Antriebswelle 7 eingesetzt werden, die in einer Hülle
geführt ist. Unabhängig von dem Ort der Krafteinwirkung
durch die Handbetätigung erfolgt die Bewegung der Enden
des Zugspriegels immer synchron, so dass ein Verkanten verhindert
werden kann.
-
Insbesondere
bei der Ausführung mit Reibrädern 8 kann
ein gewisser Schlupf, insbesondere bei Verunreinigungen der Führungsschiene,
auftreten. Dieser Schlupf kann bei Ausführungen mit Reibrädern 8 dadurch
verringert werden, dass die Oberflächen der Führungsschienen 13 behandelt
werden, beispielsweise aufgeraut oder mit einer Gummibeschichtung
versehen werden. Dadurch wird ein schlupffreier Antrieb und ein
synchrones Laufen der beiden Reibräder 8 auf den
Führungsschienen 13 ermöglicht.
-
2 zeigt
eine weitere Ausführungsform der Dachanordnung mit der
Rollobahn 2 im Detail, bei welcher der Antrieb über
ein als Zahnrad 14 ausgebildete Antriebsrad und ein als
Zahnstangenelement 15 ausgebildetes Übertragungsmittel
erfolgt. Die Antriebswelle 7 ist an ihren Endabschnitten
jeweils drehfest einem der Zahnräder 14 gekoppelt. Auf
Seiten der Führungsschiene 13 ist das Zahnstangenelement 15 ausgebildet,
mit dem das Zahnrad 14 zusammenwirken kann. Das Zahnstangenelement 15 ist
vorzugsweise einstückig mit der Führungsschiene 13 ausgebildet.
In weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist das Zahnstangenelement 15 separat
von der Führungsschiene 13 ausgebildet und mit
dieser stoffschlüssig, beispielsweise durch Kleben, oder
formschlüssig, beispielsweise durch Crimpen, verbunden.
Die Anordnung aus dem Zahnrad 14 und dem Zahnstangenelement 15 arbeitet
nahezu verschleißfrei, ist wenig schmutzempfindlich und
ermöglicht eine einfache Synchronisierung zwischen dem
linken und rechten Antrieb des Zugspriegels 3.
-
3 zeigt
ein Detail einer Dachanordnung mit der Rollobahn 2, bei
welcher der Antrieb über ein Zahnrad 14 und ein
als Steigungskabel 18 ausgebildetes Übertragungsmittel
erfolgt. Statt mit den Reibrädern 8, wie in den
vorhergehenden Ausführungsbeispielen gezeigt, ist die Antriebswelle 7 an
ihren Endabschnitten jeweils drehfest mit einem der Zahnräder 14 gekoppelt.
In der Führungsschiene 13 ist das Steigungskabel 18 geführt,
mit dem das Zahnrad 14 zusammenwirken kann. Vorzugsweise
ist die Führungsschiene 13 mit dem Steigungskabel 18 formschlüssig
verbunden. Die Anordnung aus dem Zahnrad 14 und dem Steigungskabel 18 ist
zwar aufwendiger als eine Reibradanordnung, jedoch arbeitet sie nahezu
verschleißfrei, ist wenig schmutzempfindlich und vereinfacht
daher die Synchronisierung zwischen dem linken und rechten Antrieb
des Zugspriegels 3.
-
In
dem Ausführungsbeispiel der Rolloanordnung 1 von 4 erfolgt
die Lagerung des Zugspriegels 3 über Gleiter 11, 12,
die rechts und links des Zugspriegels 3 angeordnet sind.
Sie stehen dort mit Führungsschienen 13 eines
dachfesten Teils 16, beispielsweise eines Rahmenteils,
in Verbindung. Der Vorteil der Lagerung über die Gleiter 11, 12 besteht darin,
dass die Antriebswelle 7 entsprechend schwächer
oder flexibel ausgelegt werden kann, so dass der Zugspriegel 3 kleiner
ausgebildet sein kann.
-
In
der Ausführungsform der 5 erfolgt
die Betätigung des Zugspriegels 3 mittels eines
Elektromotors 6, welcher mechanisch fest an den Zugspriegel 3 gekoppelt
ist, so dass er gemeinsam mit dem Zugspriegel 3 gegenüber
dem dachfesten Teil verschiebbar ist. Der Motor 6 ist als
Teil der Antriebsvorrichtung auf dem verschiebbaren Zugspriegel 3 montiert
und wird mit diesem mitbewegt. Der Motor 6 wirkt über
die Antriebswelle 7 mit dem dachfesten Teil zusammen, um
so den Zugspriegel 3 gegenüber dem dachfesten
Teil zu verschieben.
-
Die
Stromversorgung des Motors 6 erfolgt über Stromzuführungsleitungen 17,
die in den Rollo-Stoff eingearbeitet sind oder an der Rollobahn 2 geführt
sind. So lassen sich beispielsweise in den Randbereichen Stromzuführungsleitungen 17 in
den Stoff integrieren, indem sie eingenäht, eingeklebt oder
eingeschweißt werden. Die Stromzuführungsleitungen 17 sind
flexibel, so dass sie problemlos mit aufgewickelt werden können.
Die Anschlüsse der Stromzuführungsleitungen 17 werden im
Innern der Wickelwellen 4 zu den Lagerblöcken 5 geführt
und von dort aus mit einer Steuervorrichtung 9 verbunden.
In den Lagerblöcken 5 wird eine Verbindung zwischen
den stationären Kontakten und den drehenden Leitungen 17 hergestellt.
Dies kann über Schleifkontakte, kontaktlos über
eine induktive Kopplung oder durch ein Verdrehen von flexiblen Leitungen
erfolgen.
-
In
der schematischen Darstellung von 5 sind nur
zwei Leitungen gezeigt, mit denen der Motor 6 angesteuert
wird. Für die uni- oder bidirektionale Übermittlung
zusätzlicher Sensor- oder Steuersignale können
auch mehr als zwei Leitungen vorgesehen werden.
-
Insbesondere
für die Synchronisierung der Bewegung des rechten und linken
Teils des Zugspriegels 3 ist eine elektronische Ansteuerung
des Motors 6 von Vorteil. Eine derartige Ansteuerung wird
in der Anordnung von 5 durch die Steuereinheit 9 durchgeführt.
Die Steuereinheit könnte auch auf dem Zugspriegel 3 angeordnet,
und insbesondere in ein Motorgehäuse integriert werden.
-
In
einer weiteren alternativen Ausführungsform sind im Bereich
seitens der Rollobahn 2 Induktionsleitungen vorgesehen
zur induktiven Energieübertragung zu dem Zugspriegel 3.
Dazu würde sowohl im Bereich der Führungsschiene 13 als
auch im Bereich des Zugspriegels 3 eine Leiterschleife
vorgesehen werden. Der führungsschienenseitigen Leiterschleife
wird dann ein Wechselstrom zugeführt, so dass in der zugspriegelseitigen
Leiterschleife eine Spannung induziert wird, welche zum Betrieb
des Motors 6 verwendet werden kann.
-
In
einer einfacheren Abwandlung wird seitlich der Rollobahn 2 ein
separater Kabelstrang geführt, welcher sich beim Aufwickeln
der Rollobahn 2 als Schleife zusammenlegt. In diesem Fall
würde eine Stromzuführung nur auf einer Seite
der Rollobahn 2 erfolgen.
-
Bei
allen beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung kommt
als dachfestes Teil insbesondere der Rahmen eines öffnungsfähigen
Fahrzeugdachs in Frage. Andere Dachanordnungen, bei denen eine erfindungsgemäße
Rolloanordnung angewendet werden könnte, sind Glasdächer
in Fahrzeugen oder auch Glasdächer in Gebäuden,
insbesondere in Wintergärten oder Hausdächern.
Die Rollobahnen müssen nicht notwendigerweise dem Sonnenschutz
dienen, auch beispielsweise Mückenschutzgitter können
vorteilhaft durch die beschriebene Anordnung betätigt werden.
-
Als
Material für die Führungsschienen 13 kommen
Metalle oder Kunststoffe in Betracht. Wenn Kunststoffschienen eingesetzt
werden, muss eine zusätzliche Stromschiene vorgesehen werden,
falls die Stromzuführung über Schleifkontakte
an den Seiten des Zugspriegels 3 erfolgen soll.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die angegebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Insbesondere können auch andere form-
oder reibschlüssige Verbindungen zwischen den Antriebsrädern
und der Führungsschiene vorgesehen werden.
-
Weiterhin
ist es möglich, die Merkmale der verschiedenen Ausführungsbeispiele
miteinander zu kombinieren, so dass such derartige Anordnungen von
der Erfindung umfasst sind.
-
- 1
- Rolloanordnung
- 2
- Rollobahn
- 3
- Zugspriegel
- 4
- Wickelwelle
- 5
- Lagerblock
- 6
- Motor
- 7
- Antriebswelle
- 8
- Reibrad
- 9
- Steuereinheit
- 11
- Gleiter
- 12
- Gleiter
- 13
- Führungsschiene
- 14
- Zahnrad
- 15
- Zahnstangenelement
- 16
- Rahmenteil
- 17
- Stromzuführungsleitungen
- 18
- Steigungskabel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-