DE4320393A1 - Bremsvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung befaßt sich mit einer Bremsvorrichtung für ein, in einem Fahrzeug vorgesehenes, bewegliches Teil, wie Rollo o. dgl., welches in eine bevorzugte Bewegungsrichtung im Grundzustand belastet ist, welche ein bremsbares Teil hat, das mit dem beweglichen Teil bewegungsverbindbar ist.

Aus DE 42 09 821 A1 ist ein Drehdämpfer bekannt, der mit einem Dreh- oder Gleitteil, wie einer Abdeckung eines Hand­ schuhfachs oder einem Aschenbecher in einem Kraftfahrzeug oder einer ähnlichen Vorrichtung verwendet werden kann und der die Dreh- oder Gleitbewegung des Teils dämpft. Bei die­ sem Drehdämpfer oder dieser Bewegungsbremse wird eine Bremskraft im Zusammenwirken mit der radialen Fläche eines Drehteils erzeugt, so daß man bei größeren Bremskräften eine Bremse mit großen Radialabmessungen benötigt, was zu Einbauschwie­ rigkeiten insbesondere bei den gedrängten Platzverhältnissen in einem Kraftfahrzeug führt.

Zum andern gibt es in Fahrzeugen beispielsweise Fensterrollos, welche als Sichtschutz und Sonnenschutz dienen, und welche sich in eine Offenstellung und eine Schließstellung bringen lassen. Bei einer derartigen Rolloeinrichtung wird das Rollo zu einer bevorzugten Bewegungsrichtung, beispielsweise der Offenstellung, mittels einer Feder vorbelastet, welche beim Lösen des Rollos aus seiner Halteeinrichtung in der Schließ­ stellung das Rollo automatisch aufrollt und somit das Rollo meist ungeführt schnell in die Offenstellung gebracht wird.

Wenn in einem Fahrzeug ein Sonnendach eingebaut ist, so kann als Sicht- und Sonnenschutz ein sogenannter Schiebehimmel freibeweglich dem Fahrzeuginnenraum zugewandt längs Führungen vorgesehen sein. Bei derartigen Schiebehimmeln kann es vor­ kommen, daß sich dieser in unbeabsichtigter Weise beispiels­ weise unter der Einwirkung von Fliehkräften o. dgl. verschie­ ben kann. Um dies zu vermeiden können gegebenenfalls Brems­ einrichtungen für den Schiebehimmel vorgesehen sein, welche eine erhöhte Reibung erzeugen, wodurch ein unbeabsichtigtes Verschieben des Schiebehimmels verhindert wird. Allerdings ist hierbei eine größere Betätigungskraft beispielsweise in Öffnungsrichtung erforderlich, um diese zusätzlichen zu Brems­ zwecken dienenden Reibungskräfte zu überwinden. Hierunter leidet der Bedienungskomfort eines derartigen Schiebehimmels.

Es besteht daher ein Bedürfnis nach einer möglichst flach und kompakt bauenden Bremsvorrichtung für in einem Fahrzeug vorgesehene bewegliche Teile, wie ein Rollo o. dgl., bei wel­ chem man einen verbesserten Bedienungskomfort erzielen kann und sich schnelle Bewegungen des beweglichen Teils in Rich­ tung der bevorzugten Bewegungsrichtung vermeiden lassen.

Die Erfindung zielt daher darauf ab, unter Überwindung der zuvor geschilderten Schwierigkeiten eine Bremsvorrichtung für ein in einem Fahrzeug vorgesehenes bewegliches Teil be­ reitzustellen, welche in effektiver Weise eine Bremswirkung in Richtung der bevorzugten Bewegungsrichtung bereitstellt, aber dennoch eine Leichtgängigkeit und einfache Betätigung des zu bewegenden Teils gegeben sind.

Nach der Erfindung zeichnet sich hierzu eine Bremsvorrich­ tung für ein in einem Fahrzeug vorgesehenes, bewegliches Teil, wie Rollo o. dgl., welches in eine bevorzugte Bewegungsrich­ tung im Grundzustand belastet ist, wobei die Bremsvorrich­ tung ein bremsbares Teil hat, das mit dem beweglichen Teil bewegungsverbindbar ist, dadurch aus, daß die Bremsvorrich­ tung in Richtung der bevorzugten Bewegungsrichtung des beweg­ lichen Teils wirksam ist, aber in Gegenrichtung abkoppelbar ist.

Eine derartige Bremsvorrichtung kann beispielsweise bei Son­ nenschutzeinrichtungen in Fahrzeugen, bei Sichtschutzeinrich­ tungen, Abdeckungen o. dgl., welche bewegliche Teile haben, ein­ gesetzt werden. Dank der erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung kann somit in gezielter Weise die Bremswirkung erzeugt und auf das bewegliche Teil aufgebracht werden, wenn das zu bewegende Teil in Richtung seiner bevorzugten Bewegungsrichtung bewegt werden soll. Um jedoch in entgegengesetzter Bewegungsrichtung keine erhöhten Bedienungskräfte in Kauf nehmen zu müssen, ist die Bremsvorrichtung nach der Erfindung derart ausgelegt, daß sie bei einer Bewegung des beweglichen Teils in diese Gegen­ richtung, beispielsweise in Schließrichtung, abgekoppelt wer­ den kann, d. h. daß sie in dieser Bewegungsrichtung unwirksam ist. Somit wird bei der Erfindung ermöglicht, daß die Betäti­ gungskräfte entgegen der bevorzugten Bewegungsrichtung des be­ weglichen Teils lediglich durch die Belastungsgröße in der be­ vorzugten Bewegungsrichtung bestimmt ist, ohne daß man noch zusätzlich Bremskräfte bei einer derartigen Betätigung über­ winden muß.

Vorzugsweise ist die Bremsvorrichtung als Drehbewegungsbremse ausgebildet. Bei einer Ausführungsform der Bremsvorrichtung wird die Bremswirkung der Drehbewegungsbremse im Zusammenwir­ ken mit einer viskosen Masse aufgebracht. Alternativ kann die Bremswirkung der Drehbewegungsbremse im Zusammenwirken mit einem Luftstrom aufgebracht werden. Dieser Luftstrom kann mittels wenigstens eines Lüfterrades erzeugt werden.

Die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung ist vielseitig einsetz­ bar, beispielsweise bei einem Fahrzeugrollo, einem Sonnenrollo o. dgl. oder sie kann auch im Zusammenhang mit einem Rollo zum Zurückziehen eines Schiebehimmels bei einem Fahrzeug- Sonnendach eingesetzt werden. Natürlich kann die Bremsvor­ richtung auch beispielsweise bei Sichtschutzeinrichtungen für den Laderaum in einem Kombifahrzeug Verwendung finden. Gege­ benenfalls kann das bewegliche Teil mit einer Aufrollvorrich­ tung über Seilzüge o. dgl. verbunden sein, welche das bewegli­ che Teil in die bevorzugte Bewegungsrichtung im Grundzustand belasten. In Abhängigkeit von dem Anwendungsfall können auch Seilumlenkungen mit Hilfe von Seilumlenkrollen o. dgl. vorge­ sehen sein.

Vorzugsweise ist der Bremsvorrichtung eine Betätigungshandhabe zugeordnet, mittels der die Bremse an- oder abgekoppelt wer­ den kann.

In Abhängigkeit von der Auslegungsform des beweglichen Teils kann für eine verkantungsfreie Führung des beweglichen Teils in die Bewegungsrichtungen eine Synchronlaufeinrichtung wie ein Zahnstangentrieb o. dgl. vorgesehen sein, auf den bei der Brem­ sung des Drehteils der Bremsvorrichtung eine Kraftübertragung erfolgt.

Bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung auf einen Schiebehimmel ist vorzugsweise in Längsrichtung des Schiebehimmels die Zahnstange des Zahnstangentriebs vorgese­ hen und von der Bremse erfolgt eine Bewegungsübertragungs­ verbindung über ein mit der Zahnstange kämmendes Zahnrad, wodurch man in zuverlässiger Weise einen Synchronlauf erhält und sich Verkantungen u. dgl. bei der Bewegung des bewegli­ chen Teils vermeiden lassen.

Vorzugsweise arbeitet die Betätigungshandhabe oder das Be­ tätigungsteil mit der Außenfläche des Gehäuses der Bremsvor­ richtung und dort vorgesehenen Verrastungen zusammen, so daß man eine zuverlässige Arretierung im Bremszustand der Brems­ vorrichtung erhält.

Insgesamt gesehen gestattet die erfindungsgemäße Bremsvorrich­ tung bei vielen unterschiedlichen Anwendungsfällen einen we­ sentlich verbesserten Bedienungskomfort, da man in gezielter Weise und auf effektive Weise eine Bremswirkung bei der Bewe­ gung in die bevorzugte Bewegungsrichtung aufbringen kann, aber zugleich eine Abkopplung der Bremse bei der Bewegung in ent­ gegengesetzter Richtung dank der schaltbaren Bremsvorrichtung nach der Erfindung möglich ist. Ferner umfaßt die Bremsvorrich­ tung nach der Erfindung relativ einfach herzustellende und zu montierende Teile, welche sich in Kompaktbauweise an einer je­ weils geeigneten Stelle im Fahrzeug ohne große Einbauschwie­ rigkeiten anordnen lassen. Auch ist die erfindungsgemäße Brems­ vorrichtung für einen nachträglichen Einbau in Form einer Nachrüsteinrichtung geeignet.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand von bevorzugten Ausfüh­ rungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Anwendungs­ beispiels einer erfindungsgemäßen Bremsvorrich­ tung, wie im Zusammenhang mit einem selbstbeweg­ ten Schiebehimmel, und

Fig. 2 eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform in Verbindung mit einem Rollo, welches beispielsweise als Sonnenschutz und/oder Sichtschutz bei einem Sonnendach genutzt werden kann.

Gleiche oder ähnliche Teile sind bei der nachstehenden Erläu­ terung von bevorzugten Ausführungsformen mit denselben Be­ zugszeichen versehen.

Fig. 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht in Teil­ schnittdarstellung einen insgesamt mit 1 bezeichneten selbst­ bewegten Schiebehimmel, welcher bei diesem Anwendungsbeispiel das im Fahrzeug vorgesehene bewegliche Teil bildet. Der Schie­ behimmel 1 ist in nicht näher dargestellten Längsführungen mit Hilfe von Gleitbacken 2 gleitbeweglich geführt. Mit 3 ist ein Schiebehimmelteil das selbstbewegten Schiebehimmels 1 bezeich­ net, welches beispielsweise plattenförmig ausgelegt ist. Ein mit 4 bezeichnetes Ende des Schiebehimmelteils ist beispiels­ weise über wenigstens ein Seil 5, vorzugsweise mehrere Seile, mit einer Aufrolleinrichtung 6 verbunden, welche fahrzeugfest angeordnet ist und beispielsweise eine nicht näher dargestellte Federeinrichtung enthält, welche das oder die Seile 5 beispiels­ weise in Aufrollrichtung beaufschlagt. Durch diese Aufroll­ einrichtung 6 und das oder die Seile 5 wird das Schiebehimmel­ teil 3 im Grundzustand in die bevorzugte Bewegungsrichtung, d. h. in Fig. 1 in Richtung nach rechts, vorbelastet, wie dies schematisch mit einem Pfeil angedeutet ist. An dem dem Ende 4 des Schiebehimmelteils 3 gegenüberliegenden Ende 7 des Schiebe­ himmelteils 3 ist schematisch ein Fallenschloß 8 angedeutet, wel­ ches derart ausgelegt ist, daß ein mit dem Schiebehimmelteil 3 fest verbundenes Teil in Rasteingriff mit einem Schloßteil 9 kommt, welches fahrzeugfest vorgesehen ist.

Diesem selbstbewegten Schiebehimmel 1 ist eine insgesamt mit 10 bezeichnete Bremsvorrichtung zugeordnet, welche mit Hilfe eines schematisch angedeuteten Griffteils 11 derart schaltbar ist, daß sie bei einer Bewegung des Schiebehimmelteils 3 in die bevorzugte Bewegungsrichtung (siehe Pfeil) wirksam ist, während sie in der entgegengesetzten Richtung unwirksam ist und abkoppelbar ist. Diese Bremsvorrichtung 10 kann beispiels­ weise in Form einer Drehbewegungsbremse ausgelegt sein, bei der die Bremswirkung im Zusammenwirken mit einer viskosen Masse aufgebracht wird und deren nähere Einzelheiten an einem Bei­ spiel nachstehend an Hand von Fig. 2 näher erläutert werden.

Nachstehend soll kurz die Arbeitsweise der Bremsvorrichtung 10 bei dem selbstbewegten Schiebehimmel 1 nach Fig. 1 erläutert werden.

Ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten Schließstellung des Schiebehimmelteils 3, kann beim Öffnen des Schiebehimmels 1 der Fahrer oder ein anderer Fahrzeuginsasse das Griffteil 11 entsprechend beaufschlagen, so daß die Verriegelung mit Hilfe des Fallenschlosses 8 aufgehoben werden kann und zugleich die Bremsvorrichtung 10 in ihre Bremsstellung gebracht wird, so daß die Bewegung des Schiebehimmelteils 3 in die bevorzugte Be­ wegungsrichtung gemäß dem Pfeil wirksam gebremst wird und das Schiebehimmelteil 3 mit Hilfe der Federeinwirkung in der Auf­ rolleinrichtung 6 in eine vorbestimmte Offenstellung gebracht wird, wobei das Schiebehimmelteil 3 über die Gleitbacken 2 gleitbeweglich beispielsweise in Längsrichtung geführt wird. Bei dieser Öffnungsbewegung zieht das oder die Seil(e) 5 das Ende 4 des Schiebehimmelteils 3 in Richtung des Pfeils, wäh­ rend die Bremswirkung der Bremsvorrichtung 10 in entgegengesetzter Richtung gerichtet ist und hierdurch die Öffnungsbewegung des Schiebehimmelteils 3 gebremst wird.

Wenn das Schiebehimmelteil 3 seine vorbestimmte Offenstellung beispielsweise in der Nähe der Aufrolleinrichtung 6 einnimmt und der Schiebehimmel 1 nunmehr geschlossen werden soll, beauf­ schlagt die Bedienungsperson das Griffteil 11 nochmals, so daß die Bremsvorrichtung 10 nunmehr unwirksam ist und dann kann das Schiebehimmelteil 3 beispielsweise von Hand in Schließ­ richtung bewegt werden, wobei nur die Federkraft der Federein­ richtung in der Aufrolleinrichtung 6 zu überwinden ist, da die Bremsvorrichtung 10 bei einer Bewegung in dieser Richtung abgekoppelt ist.

An Hand von Fig. 2 wird als ein zweites Ausführungsbeispiel ein sogenannter Rollohimmel 1′ näher erläutert. Dieser Rollo­ himmel 1′ weist ein Rolloteil 13 auf, welches mit Hilfe von Gleitbacken 2′ in schematisch angedeuteten Längsführungen 14 gleitbeweglich geführt ist. Das Rolloteil 13 dient beispiels­ weise als Sicht- und/oder Sonnenschutz und kann von einem fo­ lienähnlichen Teil gebildet werden. Ferner umfaßt dieser Rol­ lohimmel 1′ eine Aufrolleinrichtung 6′, welche fahrzeugfest montiert ist und eine nicht näher dargestellte, aber an sich bekannte Federeinrichtung enthält, welche das Rolloteil 13 beispielsweise in die mit dem Pfeil dargestellte bevorzugte Bewegungsrichtung im Grundzustand vorbelastet. In Fig. 2 ist das Rolloteil 13 in einer teilweise geöffneten Position ge­ zeigt, um die Einzelheiten der insgesamt mit 10′ bezeichneten Bremsvorrichtung näher verdeutlichen zu können. In der Schließ­ stellung wird das Rolloteil 13 mit Hilfe einer fahrzeugfest vorgesehenen Fallenverschlußeinrichtung 15 gehalten. In diese Fallenverschlußeinrichtung 15 rasten entsprechende Teile an dem freien Ende des Rolloteils 13 in der Schließstellung ein, um das Rolloteil 13 sicher und zuverlässig in der Schließstel­ lung zu halten. Selbstverständlich handelt es sich bei der Fallenverschlußeinrichtung 15 um eine von vielen möglichen Ausführungsformen einer Feststelleinrichtung für das Rolloteil 13 in seiner Schließstellung.

Nunmehr soll eine bevorzugte Ausführungsform einer Bremsvor­ richtung 10′ an Hand von Fig. 2 erläutert werden, welche in gleicher oder äquivalenter Weise als Bremsvorrichtung 10 bei der Ausführungsform nach Fig. 1 eingesetzt werden kann. Die Bremsvorrichtung 10′ hat ein Gehäuse 20, in welchem ein Dreh­ teil 21 drehbeweglich angeordnet ist, und welches das Dreh­ teil 21 vollständig umschließt. Das Drehteil 21 ist walzen­ förmig ausgebildet und die axiale Umfangsfläche 21a des Dreh­ teils 21 bildet insgesamt die Wirkfläche zur Erzeugung der Bremswirkung in der Bremsstellung der Bremsvorrichtung 10′. Bei einer Ausführungsform der Bremsvorrichtung 10′ ist in dem Ge­ häuse 20 eine viskose Masse, wie Silikonfett, aufgenommen, welche mit der axialen Umfangsfläche 21a des walzenförmig aus­ gebildeten Drehteils 21 zur Erzeugung der Bremswirkung zusam­ menarbeitet. Die Außenfläche 24 des Gehäuses 20 ist mit Ver­ rastungen, wie Riffelungen versehen, mit welchen eine Arre­ tiereinrichtung 16 zusammenarbeiten kann, die beim dargestell­ ten Beispiel von einer Feder 17, wie einer Flachfeder, gebildet wird. Diese Feder 17 wird über ein Betätigungsteil 18 beauf­ schlagt, um die Feder 17 der Arretiereinrichtung 16 in eine Arretierstellung zu bringen, in welcher das Gehäuse 20 fest­ gehalten wird, so daß die Bremsvorrichtung 10′ ihre Bremsstel­ lung einnimmt. Drehfest mit dem Drehteil 21 verbundene Wellen­ enden 19 ragen seitlich aus dem Gehäuse 20 heraus und stellen eine Bewegungsübertragungsverbindung zur Übertragung der Brems­ kraft auf einen insgesamt mit 22 bezeichneten Zahnstangentrieb her, welcher ein oder mehrere Zahnstangen 23 und ein oder meh­ rere Zahnräder 25 umfaßt. Die Zahnräder 25 sind an den Wellen­ enden 19 angebracht und kämmen mit den zugeordneten Zahnstan­ gen 23. Durch diesen Zahnstangentrieb 22 werden die Brems­ kräfte gleichmäßig auf die beiden Längsseiten des Rolloteils 13 übertragen, um ein Verkanten des Rolloteils 13 bei seiner Bewegung in Richtung der bevorzugten Bewegungsrichtung wirk­ sam zu vermeiden.

Wie schematisch mit Pfeilen angedeutet ist, kann die Bremsvor­ richtung 10′ die Bremswirkung im Zusammenwirken mit einem Luftstrom aufbringen, welcher beispielsweise mittels wenig­ stens eines nicht näher dargestellten Lüfterrades erzeugt wird. In diesem Fall wird dann die axiale Umfangsfläche 21a des Drehteils 21 ebenfalls als Wirkfläche genutzt, auf welche der Luftstrom zu Bremszwecken gerichtet wird. Selbstverständ­ lich kann dann die viskose Masse im Gehäuse 20 entfallen. Ansonsten arbeitet die Bremsvorrichtung 10′ im wesentlichen auf gleiche oder äquivalente Weise wie die Drehbewegungsbrem­ se, welche die Bremswirkung im Zusammenwirken mit einer vis­ kosen Masse erzeugt.

Nachstehend wird auf die Funktionsweise des in Fig. 2 ge­ zeigten Rollohimmels 1′ näher eingegangen.

Das Rolloteil 13 als sich bewegendes Teil ist mit Hilfe der Federeinrichtung in der Aufrolleinrichtung 6′ in Richtung des Pfeils im Grundzustand vorbelastet. Beim Öffnen des Rolloteils 13 wird die Fallenverschlußeinrichtung 15 entriegelt, und das Rolloteil 13 wird in Richtung des Pfeils durch die Federein­ richtung der Aufrolleinrichtung 6′ bewegt. Durch die Betäti­ gung des Betätigungsteils 18 wird die Feder 17 in Verrastung mit der Außenfläche 24 des Gehäuses 20 gebracht, so daß das Gehäuse 20 festgehalten wird. Nunmehr erfolgt von der Brems­ vorrichtung 10′ über den Zahnstangentrieb 22 eine Bremskraft­ übertragung auf das Rolloteil 13, so daß dieses langsam in Richtung des Pfeils in seine Öffnungsrichtung bewegt wird. Am Ende seines Öffnungsbewegungsweges kommt dann das Rolloteil 13 zum Stillstand. Soll nunmehr das Rolloteil 13 in seine Schließstellung gebracht werden, so wird mit Hilfe des Betäti­ gungsteils 18 die Feder 17 aus der Verrastung von der Außen­ fläche 24 des Gehäuses 20 gelöst, so daß die Bremsvorrichtung 10′ keine Bremskraft erzeugt. Nunmehr kann das Rolloteil 13 beispielsweise von Hand in Gegenrichtung zu der dargestellten Pfeilrichtung unter Überwindung der Federkraft der Aufroll­ einrichtung 6′ in seine Schließstellung bewegt werden, in wel­ cher dann die Fallenverschlußeinrichtung 15 das Rolloteil 13 festhält. Nunmehr befindet sich der Rollohimmel 1′ in seiner Schließstellung. Die vorstehend beschriebenen Betätigungsvor­ gänge können dann zum Öffnen des Rollohimmels 1′ wiederum in der angegebenen Reihenfolge ausgeführt werden.

Die Erfindung ist nicht auf die voranstehend beschriebenen Einzelheiten der bevorzugten Ausführungsformen beschränkt, sondern es sind zahlreiche Abänderungen und Modifikationen möglich, die der Fachmann im Bedarfsfall treffen wird, ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen. Insbesondere können ge­ gebenenfalls Umlenkeinrichtungen, wie Seilzüge o. dgl. vorge­ sehen sein, um eine Kraftumlenkung im Zusammenhang mit dem zu bewegenden Teil und der Aufrolleinrichtung 6, 6′ zu be­ wirken. Ferner kann beispielsweise das Rolloteil 13 in Fig. 2 als Zwischenübertragungsverbindung zur Bewegung des eigentli­ chen im Fahrzeug vorgesehenen beweglichen Teils genutzt wer­ den. Als zu bewegendes Teil kommen auch andere als die dar­ gestellten Teile, wie beispielsweise eine Abdeckung, wie eine Lichtschutzabdeckung, im Laderaum eines Kombifahrzeugs in Be­ tracht. Auch kann die nach der Erfindung wesentliche Bremsvor­ richtung 10, 10′ ganz allgemein bei einer Sonnenschutzeinrich­ tung oder einer Sichtschutzeinrichtung in einem Fahrzeug einge­ setzt werden.

Bezugszeichenliste

1 Selbstbewegter Schiebehimmel in Fig. 1
1′ Rollohimmel in Fig. 2
2, 2′ Gleitbacken
3 Schiebehimmelteil
4 Ende des Schiebehimmelteils 3
5 Seil(e)
6, 6′ Aufrolleinrichtung insgesamt
7 Ende von Schiebehimmelteil 3
8 Fallenschloß
9 Schloßteil
10, 10′ Bremsvorrichtung insgesamt
11 Griffteil
13 Rolloteil
14 Längsführungen
15 Fallenverschlußeinrichtung
16 Arretiereinrichtung
17 Feder
18 Betätigungsteil
19 Wellenenden
20 Gehäuse
21 Drehteil
21a Axiale Umfangsfläche von 21
22 Zahnstangentrieb insgesamt
23 Zahnstange
24 Außenfläche des Gehäuses 20
25 Zahnrad

Claims (18)

1. Bremsvorrichtung für ein in einem Fahrzeug vorgesehenes bewegliches Teil, wie Rollo oder dergleichen, welches in eine bevorzugte Bewegungsrichtung im Grundzustand belastet ist, wel­ che ein bremsbares Drehteil (21′) hat, das mit dem beweglichen Teil (3; 13) bewegungsverbindbar ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Bremsvorrichtung (10, 10′) in Rich­ tung der bevorzugten Bewegungsrichtung des beweglichen Teils (3; 3′) wirksam ist, aber in Gegenrichtung abkoppelbar ist.

2. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Bremsvorrichtung (10; 10′) als Drehbewegungsbremse ausgebildet ist.

3. Bremsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß man die Bremswirkung der Drehbewegungsbremse im Zu­ sammenwirken mit einer viskosen Masse erhält.

4. Bremsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß man die Bremswirkung der Drehbewegungsbremse im Zu­ sammenwirken mit einem Luftstrom erhält.

5. Bremsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß der Luftstrom mittels wenigstens eines Lüfterrades erzeugbar ist.

6. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung (10, 10′) für ein Rollo, wie ein Fahrzeugrollo, Sonnenrollo oder der­ gleichen bestimmt ist.

7. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung (10; 10′) für ein Rollo zum Zurückziehen eines Schiebehimmels (3; 13) bei einem Fahrzeug-Sonnendach bestimmt ist.

8. Bremsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie mittels einer Betätigungshand­ habe (11; 18) abkoppelbar ist.

9. Bremsvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zur Bewegungsverbindung bei der Bremsung des Drehteils (21) eine Übertragung auf einen Zahnstangen­ trieb (22) erfolgt.

10. Bremsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich­ net, daß die Zahnstange (23) des Zahnstangentriebs (22) in Längsrichtung des Schiebehimmels (3; 13) verläuft.

11. Bremsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich­ net, daß auf jeder Längsseite des Schiebehimmels (3; 13) ein Zahnstangentrieb (22) angeordnet ist.

12. Bremsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­ net, daß das Drehteil (21) walzenförmig ausgebildet ist und seine axiale Umfangsfläche (21a) die Wirkfläche bildet.

13. Bremsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich­ net, daß die viskose Masse in einem Gehäuse (20) aufgenommen ist, welches drehbeweglich, aber zur Bremsung arretierbar ist.

14. Bremsvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich­ net, daß die Außenfläche (24) des Gehäuses (20) mit Verrastun­ gen versehen ist, mit welchen ein Betätigungsteil (18) zur Ar­ retierung zusammenarbeitet.

15. Bremsvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich­ net, daß das Betätigungsteil (18) formschlüssig mit den Ver­ rastungen zusammenarbeitet.

16. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die viskose Masse Silikonfett ist.

17. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß als Bewegungsübertragungsverbin­ dung ein Zahnrad (25) dient.

18. Bremsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beidseitig am Drehteil (21) je eine Bewegungsübertragungsverbindung (22) zum Bremsen des bewegli­ chen Teils (13) vorgesehen ist.