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Die
Erfindung betrifft ein Türband
für eine verdeckte
Anordnung zwischen Türzarge
und gefälztem
Türflügel mit
einem Türzargen-Aufnahmekörper und
einem Türblatt-Aufnahmekörper gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Das Türband
umfasst demzufolge auch einen ein- oder mehrteiligen Scharnierbügel, der
in beiden Aufnahmekörpern
um jeweils eine vertikal verlaufende Achse drehbar gelagert ist, sowie
eine dem Scharnierbügel
zugeordnete, mechanische Schalthebelanordnung. Durch die Wirkung
der Schalthebelanordnung ist die Schwenkbewegung des Scharnierbügels um
seine Drehachsen beim Öffnen
und Schließen
der Tür
in zwei Bewegungsabschnitte unterteilt, wobei beim Öffnen der Tür der erste
Bewegungsabschnitt aus einer Schwenkbewegung des Scharnierbügels um
seine türzargenseitige
Drehachse und der zweite Bewegungsabschnitt aus einer Schwenkbewegung
des Scharnierbügels
um seine türblattseitige
Drehachse besteht. Außerdem
ist während
der Bewegung des Scharnierbügels
innerhalb des einen Bewegungsabschnitts die Bewegung des Scharnierbügels innerhalb
des anderen Bewegungsabschnitts gehemmt.
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Zwangsgesteuerte
Türbänder mit
mehrteiligen Scharnierbügeln
werden beispielsweise bei schweren Türen oder bei Fahrzeug- oder
Flugzeugtüren
dort eingesetzt, wo eine kontrollierte Schwenkfolge einzelner Scharnierbügel-Bestandteile erforderlich
ist. In
WO 2006/072331
A1 ist ein zwangsgesteuertes Türband beschrieben, welches
im Türband
integrierte Klinkenelemente aufweist. Die Klinkenelemente sorgen
dafür,
dass die Kinematik des mehrteiligen Scharnierbügels beim Verschwenken in mehreren,
nacheinander angeordneten Schritten abläuft. In gefälzten Türflügeln steht an der Schmalseite
neben der Falz nur wenig Platz für
den verdeckten Einbau eines zwangsgesteuerten Türbandes zur Verfügung. Aus
Platzgründen
erscheint das bekannte Türband daher
für übliche Wohnraumtüren, deren
Türflügel eine
Falz aufweisen, nicht geeignet.
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Aus
DE 101 64 979 B4 ist
ein im Schließzustand
verdeckt angeordnetes Türband
für ungefälzte Wohnraum-,
Objekt- und Funktionstüren
bekannt. Das Türband
weist Aufnahmekörper
auf, die in Ausfräsungen
in die Schmalseite des Türblatts
und in der Türzarge
einsetzbar sind und Aufnahmeräume
für Scharnierelemente
bilden. Die Scharnierelemente umfassen zwei gelenkig verbundene
Gelenkarme, die jeweils an ihrem einen Ende um eine Drehachse und
an ihrem anderen Ende in einer Langlochgleitführung längs- und schwenkbeweglich in
den Aufnahmekörpern
gelagert sind. Für
Türen mit
einem gefälzten
Türflügel ist
das Türband
nicht geeignet, denn aufgrund der Kinematik des Türbandes
würde die Falz
des Türflügels beim
Verschwenken des Türflügels mit
der Türzarge
kollidieren.
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Die
DE 20 2004 004 341
U1 zeigt ein Türband
für eine
verdeckte Anordnung mit Türzargen- und
Türblatt-Aufnahmekörpern, einem
Scharnierbügel
sowie einer federkraftbeaufschlagten Schalthebelanordnung, welche
die Schwenkbewegung des Türblatts
relativ zur Türzarge
in Bewegungsabschnitte unterteilt. Der erste Bewegungsabschnitt
ist dabei durch eine Schwenkbewegung des Scharnierbügels um
die türzargenseitige
Drehachse gehemmt und der letzte Bewegungsabschnitt durch eine Schwenkbewegung
des Scharnierbügels
um die jeweils andere Drehachse. Zwischen den beiden genannten Bewegungsabschnitten
ist ein weiterer, dritter Bewegungsabschnitt vorgesehen. Die Schalthebelandordnung ist
fertigungs- und montagetechnisch aufwändig und infolge der erforderlichen
Feder störungsanfällig.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Türband
anzugeben, das verdeckt zwischen der Türzarge und einem gefälzten Türblatt angeordnet
ist, und mit dem der gefalzte Türflügel vollständig, d.
h. um einen Winkel von im Wesentlichen 180°, verschwenkt werden kann. Das
Türband
soll eine möglichst
einfache Kinematik aufweisen, wobei federbelastende Funktionselemente
zu vermeiden sind.
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Die
Aufgabe wird durch ein Türband
nach Anspruch 1 gelöst.
Ausgehend von einem Türband mit
den eingangs beschriebenen Merkmalen ist der Winkelbereich der ersten
Schwenkbewegung beim Öffnen
der Tür
erfindungsgemäß kleiner
als 60° und der
Winkelbereich der zweiten Schwenkbewegung größer als 90°. Ferner weist zum einen der
Türflügel-Aufnahmekörper erfindungsgemäß einen
Vorsprung auf, der nach dem Einbau des Aufnahmekörpers in einen gefälzten Türflügel in die
Falz des Türflügels hineinragt,
wobei der Vorsprung eine Aufnahme für die vertikale, türflügelseitige
Drehachse des Scharnierbügels
aufweist. Zum anderen weist der Türblatt-Aufnahmekörper des
erfindungsgemäßen Türbandes
zu dem Türzargen-Aufnahmekörper einen
seitlichen Parallelversatz in diejenige Richtung auf, in die die
Tür beim Öffnen bewegt
wird. Durch die erfindungsgemäße Anordnung
in Verbindung mit einer durch die Schalthebelanordnung bewirkten Zwangssteuerung
wird erreicht, dass in dem ersten Bewegungsabschnitt der Türflügel überwiegend
von der Zarge abgerückt
wird. Dazu ist lediglich ein Schwenkwinkel erforderlich, der kleiner
als 60° ist. Durch
das Abrücken
des Türflügels von
der Türzarge wird
ermöglicht,
dass das Türblatt
in dem zweiten Bewegungsabschnitt ungehindert verschwenkt werden kann.
Zum vollständigen Öffnen der
Tür muss
der zweite Schwenkwinkel größer sein
als der erste. Die Kombination beider Bewegungsabschnitte bewirkt, dass
es zu keiner Kollision zwischen der Falz und der Zarge kommt. Ferner
ist die Gestaltung des Türbandes
an die Kontur eines gefälzten
Türflügels angepasst
und ist das Türband
so gestaltet, dass die gesamte Türflügeldicke
einschließlich
der Falz für
den Einbau des Türblatt-Aufnahmekörpers genutzt
werden kann.
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Vorzugsweise
ist an dem Türblatt-Aufnahmekörper ein
Steuerelement fixiert, welches von der vertikalen Drehachse des
Scharnierbügels
durchdrungen wird und welches eine Tasche zur Aufnahme einer Steuernase
der Schalthebelanordnung aufweist. Die Schalthebelanordnung umfasst
einen mit der Steuernase versehenen Steuerhebel und einen mit dem
Steuerhebel gelenkig verbundenen Sperrhebel mit einer Sperrschulter
sowie einem Sperrfortsatz. Dabei greift zum einen während des
ersten Bewegungsabschnitts beim Öffnen
des Türflügels die Steuernase
des Steuerhebels in die Tasche des Steuerelements ein. Zum anderen
hintergreift dabei der Sperrfortsatz des Sperrhebels eine Schulter
des Türblatt-Aufnahmekörpers. Es
wird dadurch eine Schwenkbewegung des Türblatt-Aufnahmekörpers um
seine türblattseitige
Drehachse blockiert. Während
des zweiten Bewegungsabschnitts wirkt beim Öffnen des Türflügels der Steuerhebel mit einer
Steuerkontur des Steuerelementes zusammen. Dabei werden die gekoppelten
Hebel derart in Stellung gebracht, dass der Sperrfortsatz des Sperrhebels
freikommt und die Sperrschulter des Sperrhebels an einer Sperrfläche des
Türzargen-Aufnahmekörpers anliegt.
Dadurch wird eine Schwenkbewegung des Scharnierbügels um seine türzargenseitige
Drehachse blockiert. Die Unterteilung der Schwenkbewegung in zwei
Bewegungsabschnitte erfolgt bei dieser Ausgestaltung durch eine
Schalthebelanordnung, welche durch die Wirkung des Steuerelements
betätigt
wird und dabei keines zusätzlichen
Hebels bedarf, der etwa mit einem oder mehreren Spannelementen beaufschlagt
ist. Es ist der beim Öffnen
der Tür
zusammen mit dem gefälzten
Türblatt
bewegte Türblatt-Aufnahmekörper, welcher
die Schalthebelanordnung betätigt.
Dabei wird jeder der Schalthebel nur minimal um einen kleinen Winkel
gedreht, so dass sich die Enden der Schalthebel um wenige Millimeter
bewegen. Die gelenkige Verbindung der Schalthebel besteht dabei
aus einer Kupplung, bei der ein Kuppelelement des einen Hebels mit
etwas Spiel in ein Kuppelelement des anderen Hebels greift, wobei
beide Kuppelelemente mit einem Kupplungssplint drehbar miteinander
befestigt sind. Durch die Kombination der Wirkungen von Sperrfortsatz und
Sperrschulter, die je nach Stellung der Schalthebel beweglich oder
bewegungsgehemmt sind, wird jeweils eine Schwenkbewegung des Scharnierbügels blockiert
und die jeweils andere Schwenkbewegung kann ausgeführt werden.
Dabei sind gegenüber
einem herkömmlichen
Türband
nur die wenigen zusätzlichen
Bauteile erforderlich, aus denen sich die Schalthebelanordnung zusammensetzt.
Im Hinblick auf eine Fertigung des Türbandes in großer Stückzahl stellt
dieser Sachverhalt einen wichtigen Aspekt dar.
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Zusätzlich kann
in dem erfindungsgemäßen Türband vorgesehen
sein, dass der Scharnierbügel eine
Aussparung aufweist, in der die Schalthebelanordnung drehbar gelagert
ist. Diese Variante erweist sich einerseits als platzsparend und
andererseits wird die Lagerung der drehbaren Schalthebel dadurch
erleichtert. Die Lagerung besteht vorzugsweise darin, dass jeder
Schalthebel im Wesentlichen mittig eine Bohrung aufweist, die von
einem Lagerzapfen durchgriffen wird, der wiederum in Bohrungen fixiert
ist, die im Bereich der Aussparung des Scharnierbügels angeordnet
sind.
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Zweckmäßigerweise
kann auch vorgesehen sein, dass der Scharnierbügel im Horizontalschnitt ein
im Wesentlichen C-förmiges
Profil aufweist und dass der Scharnierbügel an den beiden freien Enden jeweils
eine vertikale Bohrung zur Aufnahme der Drehachsen aufweist. Dabei
ist der Scharnierbügel bevorzugt
ein einteiliges Spritzgussteil aus Metall. Die Drehachsen werden
durch eine türzargenseitige und
eine türblattseitige
Drehachse gebildet. Beide Achsen sind in den Aufnahmekörpern des
Türbandes gelagert.
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Es
ist ferner vorteilhaft, wenn der Scharnierbügel bei geschlossener Tür eine Schrägstellung
innerhalb beider Aufnahmekörper
einnimmt. Die Schrägstellung
des Türbandes
wirkt sich in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Parallelversatz der Aufnahmekörper zueinander
platzsparend aus. Insbesondere eine Anordnung, bei der die Drehachsen
des Scharnierbügels
in der Aufsicht sowohl einen längs-
als auch einen dickenseitigen Versatz relativ zur Mitte des Aufnahmekörpers aufweisen,
kann in schmalen, gefälzten
Türblättern eingesetzt
werden, wie sie beispielsweise im Wohnbereich anzutreffen sind.
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Eine
Ausgestaltung des Türbandes
gemäß der Erfindung
ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierbügel Gleitstifte
aufweist und dass der Türzargen-Aufnahmekörper eine
Kulisse für
die Gleitstifte mit bogenförmigen
Führungsausnehmungen
aufweist. Dabei können
sowohl die Gleitstifte als auch die Bohrungen zur Aufnahme der Drehachsen in
den Scharnierbügeln
mit Hülsen
versehen sein, die bevorzugt aus einem Kunststoff gebildet sind.
Diese Hülsen
dienen beim Verschwenken der Tür
einer Verschleißreduktion.
Außerdem
kann vorgesehen sein, dass die Drehachsen mit Unterlegscheiben aus
Metall oder aus Kunststoff zur Verschleißminderung ausgerüstet werden.
Die Ausnehmung in den Kulissen stellen zum einen Zwangsbedingungen
für die Bewegung
des Scharnierbügels
dar, und sie bilden zum anderen zu jeder ihrer Seiten eine Anschlagfläche für die Gleitstifte.
Dadurch wird eine räumliche Begrenzung
von mindestens einem der Bewegungsabschnitte festgelegt.
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In
weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung, dass sowohl der Türzargen-Aufnahmekörper als auch
der Türblatt-Aufnahmekörper jeweils
aus einem Aufnahmeteil und einem verstellbaren Einsatz bestehen,
wobei der Scharnierbügel
an den Einsätzen drehbar
gelagert ist. Die zweiteilige Gestaltung der Aufnahmekörper erweist
sich insbesondere im Hinblick auf den Montageaufwand als vorteilhaft,
da beispielsweise beim Einbau der Türbänder erst die Aufnahmeteile
in Ausnehmungen in der Zarge und in der Schmalseite des Türflügels befestigt
werden, bevor in diesen Aufnahmeteilen die Einsätze montiert werden.
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Zusätzlich kann
bei dem erfindungsgemäßen Türband vorgesehen
sein, dass durch Verstellen der Einsätze in den Aufnahmeteilen der
Aufnahmekörper
die Lage des Türflügels in
vertikaler Richtung, in horizontaler Richtung und in der Neigung
relativ zur Türzarge
justierbar und an die Türzarge
anpassbar ist. Die Verstellung erfolgt beispielsweise durch Innensechskantschrauben,
welche mit einem geeigneten Werkzeug verstellt werden. Die Verstellbarkeit ist
insbesondere dann erforderlich, wenn durch bauliche Umstände ein
Ausrichten der Tür
notwendig ist.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert.
Die Figuren zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung des Türbandes,
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2a bis 2e mehrere
Darstellungen des Türbandes
im Einbauzustand, die jeweils den gleichen horizontalen Schnitt
durch das Türband
in verschiedenen Stellungen zeigen,
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3 eine
Einzelteilzeichnung des Scharnierbügels in einer perspektivischen
Darstellung.
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Das
in 1 dargestellte Türband umfasst einen Türblatt-Aufnahmekörper 1,
der in einem Türflügel 2 mit
Hilfe der Bohrungen 3 befestigt wird, und einen Türzargen-Aufnahmekörper 1', der in einer Türzarge 5 mit
Hilfe der Bohrungen 3' befestigt
wird. Außerdem
weist das erfindungsgemäße Türband einen
Scharnierbügel 6 auf,
der in beiden Aufnahmekörpern 1, 1' um jeweils
eine vertikal verlaufende Achse 7, 7' drehbar gelagert
ist, sowie eine dem Scharnierbügel 6 zugeordnete,
mechanische Schalthebelanordnung 8. Durch die Wirkung der
Schalthebelanordnung 8 ist die Schwenkbewegung des Scharnierbügels 6 um
seine Drehachsen 7, 7' beim Öffnen und Schließen der
Tür 2 in
zwei Bewegungsabschnitte unterteilt, wobei beim Öffnen der Tür 2 der erste Bewegungsabschnitt
aus einer Schwenkbewegung des Scharnierbügels 6 um seine türzargenseitige
Drehachse 7' und
der zweite Bewegungsabschnitt aus einer Schwenkbewegung des Scharnierbügels 6 um
seine türblattseitige
Drehachse 7 besteht. Während
der Bewegung des Scharnierbügels 6 innerhalb des
einen Bewegungsabschnitts ist die Bewegung des Scharnierbügels 6 innerhalb
des anderen Bewegungsabschnitts gehemmt. Der Winkelbereich α der ersten
Schwenkbewegung beim Öffnen
der Tür
ist kleiner als 60° und
der Winkelbereich β der
zweiten Schwenkbewegung ist größer als
90°. An
dem Türblatt-Aufnahmekörper 1 ist
ein vorzugsweise aus Kunststoff bestehendes Steuerelement 9 fixiert,
welches von der vertikalen Drehachse 7 des Scharnierbügels 6 durchdrungen
wird und welches eine Tasche 10 zur Aufnahme einer Steuernase 11 der Schalthebelanordnung 8 aufweist
(2a). Der Türblatt-Aufnahmekörper 1 weist
einen Vorsprung 12 auf, der nach dem Einbau des Aufnahmekörpers 1 in einen
gefälzten
Türflügel 2 in
die Falz 13 des Türflügels 2 hineinragt,
wobei der Vorsprung 12 eine Aufnahme für die vertikale, türflügelseitige
Drehachse 7 des Scharnierbügels 6 aufweist. Der
Türblatt-Aufnahmekörper 1 weist
in dem in 2a dargestellten Schließzustand
zu dem Tür zargen-Aufnahmekörper 1' einen seitlichen
Parallelversatz A in diejenige Richtung auf, in die die Tür beim Öffnen bewegt
wird.
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Der 1 ist
darüber
hinaus zu entnehmen, dass sowohl der Türzargen-Aufnahmekörper 1' als auch der
Türblatt-Aufnahmekörper 1 jeweils
aus einem Aufnahmeteil 4, 4' und einem in dem Aufnahmeteil 4, 4' verstellbaren
Einsatz 14, 14' bestehen.
Die Verstellbarkeit erfolgt über
Innensechskantschrauben 27, 27'. Durch Verstellen der Einsätze 14, 14' in den Aufnahmeteilen 4, 4' der Aufnahmekörper 1, 1' ist die Lage
des Türflügels 2 in
vertikaler Richtung, in horizontaler Richtung und in der Neigung
relativ zur Türzarge 5 justierbar
und an die Türzarge 5 anpassbar.
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Der
seitliche Parallelversatz A der Aufnahmekörper 1, 1' zueinander
ist in 2a deutlicher dargestellt. Dort
ist ein horizontaler Schnitt durch das Türband dargestellt, wobei sich
die Aufnahmekörper 1, 1' in einer Position
befinden, wie sie bei geschlossener Tür anzutreffen ist. Der Scharnierbügel 6 weist in
dieser Stellung zwischen den Aufnahmekörpern 1, 1' bevorzugt eine
Schrägstellung
innerhalb beider Aufnahmekörper 1, 1' auf, wodurch
er einen geringen Platzbedarf beansprucht. Der 2a entnimmt
man ferner, dass die Schalthebelanordnung 8 einen mit der
Steuernase 11 versehenen Steuerhebel 15 und einen
mit dem Steuerhebel 15 gelenkig verbundenen Sperrhebel 16 mit
einer Sperrschulter 17 sowie einem Sperrfortsatz 18 aufweist.
Während
des ersten Bewegungsabschnitts beim Öffnen des Türflügels 2 greift die
Steuernase 11 des Steuerhebels 15 in die Tasche 10 des
Steuerelements 9 ein und der Sperrfortsatz 18 des
Sperrhebels 16 untergreift eine Schulter 19 des
Türblatt-Aufnahmekörpers 1.
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Momentaufnahmen
aus dem ersten Bewegungsabschnitt sind den 2b und 2c zu
entnehmen. Der Scharnierbügel 6 weist
bevorzugt einen oder mehrere Gleitstifte 20 auf, und der
Türzargen-Aufnahmekörper 1' weist eine
Kulisse für die Gleitstifte 20 mit
einer den Gleitstiften 20 jeweils zugeordneten bogenförmigen Führungsausnehmung 21 auf.
Durch die Führung
ist die Bewegung des Scharnierbügels 6 innerhalb
des ersten Bewegungsabschnitts im Hinblick auf endseitige Anschlagflächen 22, 22' der Führungsausnehmung 21 begrenzt. Durch
die Wirkung des Sperrfortsatzes 18 und des Sperrhebels 16 ist
eine Schwenkbewegung des Türblatt-Aufnahmekörpers 1 um
seine türblattseitige Drehachse 7 blockiert.
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Das
Ende des ersten Bewegungsabschnitts ist in 2c dargestellt.
Der Öffnungswinkel α der Tür 2 beträgt hier
etwa 45°,
der Gleitstift 20 befindet sich in der Führungsausnehmung 21 der
Kulisse des Türzargen-Aufnahmekörpers 1' am Anschlag 22.
In dieser Position wirkt der Steuerhebel 15 mit einer Steuerkontur 24 des
Steuerelements 9 zusammen, um den gekoppelten Hebel 8 derart
in Stellung zu bringen, dass der Sperrfortsatz 18 des Sperrhebels 16 freikommt
und die Sperrschulter 17 des Sperrhebels 16 an
einer Sperrfläche 23 des
Türzargen-Aufnahmekörpers 1' anliegt. Durch
die Drehung des Türflügels 2 und
somit auch des Türblatt-Aufnahmekörpers 1 wird
das Steuerelement 9 mitgedreht, wodurch die Steuernase 11 aus
der Tasche 10 in dem Steuerelement 9 herausgedrückt wird.
Dies ist überhaupt nur
deswegen möglich,
weil die gekoppelten Hebel 15, 16 in der Endstellung
des ersten Bewegungsabschnitts nicht mehr durch die Sperrschulter 17 und den
Sperrfortsatz 18 an einer Drehbewegung gehindert sind.
Die Schalthebelanordnung 8 ist demnach in der in 2c gezeigten
Darstellung nicht mehr blockiert. Durch die Wirkung des sich zusammen
mit dem Türblatt-Aufnahmekörper 1 drehenden
Steuerelementes 9 kommt die Steuernase 11 frei.
Dadurch wird die Schalthebelanordnung 8 bewegt und im Türzargen-Aufnahmekörper 1' wird der Sperrhebel 16 in
eine Position gedreht, so dass seine Sperrschulter 17 vor
der Sperrfläche 23 anliegt.
Dadurch wird eine Schwenkbewegung des Scharnierbügels 6 um seine türzargenseitige
Drehachse 7' blockiert.
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2d zeigt
eine Momentaufnahme des zweiten Bewegungsabschnitts, bei dem durch
das Anliegen der Sperrschulter 17 an der Sperrfläche 23 der
erste Bewegungsabschnitt weiterhin gehemmt ist. Die Endstellung
des zweiten Bewegungsabschnitts wird bei einem Gesamtwinkel (α + β) von im Wesentlichen
180° erreicht.
Diese Position des Türbandes
ist in 2e dargestellt. Somit beträgt der Winkelbereich
der zweiten Schwenkbewegung β im Wesentlichen
135°. Beim
Schließen
der Tür 2 werden
die Bewegungsabschnitte in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen.
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3 zeigt
in einer Einzelteilzeichnung den Scharnierbügel 6. Der Scharnierbügel 6 ist
im Ausführungsbeispiel
einteilig ausgebildet und weist ein z. B. durch Strangformen oder
Spritzgießen
herstellbares, im Horizontalschnitt im Wesentlichen C-förmiges Profil
auf. An seinen beiden freien Enden 25, 25' verfügt der Scharnierbügel 6 jeweils über eine
vertikale Bohrung zur Aufnahme der Drehachsen 7, 7'. Mittig weist
der Scharnierbügel
eine Aussparung 26 auf, in der die Schalthebelanordnung
gelagert wird. Die einteilige Ausführung des Scharnierbügels 6 ist
eine bevorzugte, aber nicht zwingende Ausgestaltung. Der Scharnierbügel 6 kann
auch mehrteilig ausgebildet werden und aus zwei oder mehr Lamellen
zusammengesetzt sein, welche die gleiche Form aufweisen und in einer
Lamellenanordnung parallel angeordnet sind.