DE102008025344A1 - Verfahren zum Behandeln einer wiederbebilderbaren Druckform - Google Patents

Verfahren zum Behandeln einer wiederbebilderbaren Druckform Download PDF

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Abstract

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Behandeln einer wiederbebilderbaren Druckform, welche eine Oberfläche aufweist, wobei die Druckform mit amphiphilen Molekülen (8) belegt (1) und dadurch im nanoskaligen Bereich oberflächenmodifiziert wird, mit Laserstrahlung bebildert (2) wird, mit einem Entwickler (11), bevorzugt einer Gummierung, entwickelt (3) wird und eingefärbt, wenigstens einmal abgedruckt und von Farbe gereinigt (4) wird, zeichnet sich dadurch aus, dass das Entwickeln (3) das chemische Anbinden eines Polymers, bevorzugt Carboxymethylcellulose, in Nichtbild-Bereichen (9) der Oberfläche umfasst und dass der Entwickler (11) vor einem Wiederbelegen (1) unter Einsatz einer Base, beispielsweise Natronlauge (NaOH), entfernt (5) wird, wobei die Belegung (8) mit amphiphilen Molekülen (8) in Bild-Bereichen (10) erhalten bleibt. Bevorzugt umfasst das Entwickeln (3) die Zugabe einer Säure, beispielsweise Salzsäure (HCl), zum Entwickler (11). Die Erfindung bietet den Vorteil, dass das Adsorptionsverhalten des Entwicklers (11) beim Auftragen (3) und das Desorptionsverhalten des Entwicklers (11) beim Entfernen (5) durch eine Einstellung des pH-Wertes oder der Ionenkonzentration gezielt geändert werden.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln einer wiederbebilderbaren Druckform mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
  • Aus dem Stand der Technik sind wiederbebilderbare, d. h. über eine Vielzahl von Bebilderungs- und Druckzyklen verwendbare Druckformen mit einer hydrophilen Substratoberfläche bekannt, welche durch Aufbringen einer nanoskopischen Belegung mit amphiphilen Molekülen und durch anschließendes Laserbebildern in farbführende und feuchtmittelführende Bereiche strukturiert werden. Es ist weiterhin bekannt, die Hydrophilie der feuchtmittelführenden Bereiche durch Aufbringen einer Gummierung zu verstärken, wodurch zudem die Lagerfähigkeit der Druckform verbessert wird. Anstelle des bekannten Gummiarabikum wird auch Carboxymethylcellulose (Kurzbezeichnung: CMC) zur Gummierung verwendet, welche über (protonierte) Carboxy-Gruppen im Polymer an metallische Oberflächen anbinden kann.
  • Die deutsche Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen DE 10 2006 060 290.0 beschreibt eine solche Druckform und ein Verfahren zu deren Behandlung, welches das Aufbringen der Gummierung und die kurz darauf folgende Reduzierung der aufgebrachten Gummierungsschicht bis auf eine nanoskopische Belegung vorsieht. Durch das Entfernen der überschüssigen Gummierung – möglichst vor dem Antrocknen – wird die Reinigbarbeit und die Wiederbelegbarkeit mit amphiphilen Molekülen in einem folgenden Bebilderungszyklus verbessert. Nichtsdestotrotz können bei der Reinigung und Wiederbelegung dann Probleme auftreten, wenn die verwendeten, handelsüblichen Gummierungen (z. B. AgumZ oder AgumO der Firma Eggen-Chemie) unbekannte Inhaltsstoffe enthalten, die sich nicht restlos von der Druckformoberfläche entfernen lassen. Es besteht daher der Wunsch nach im Wesentlichen restlos entfernbaren Gummierungen.
  • Die DE 103 58 461 A1 offenbart ein Gummierungsmedium zur Vorbehandlung von wiederbebilderbaren Offset-Druckformen im Zusammenhang mit einem als „DICO"-Verfahren bezeichneten Prozess, bei dem die Druckform im Thermotransferverfahren bildgemäß mit einer – im Vergleich zu einer nanoskopischen Molekülbelegung dicken – Polymerschicht versehen wird. Das Medium enthält ein wasserlösliches Polymer, z. B. CMC und weist einen sauren pH-Wert von 2,0 bis 5,5 auf, der dafür sorgt, dass die dicke Polymerschicht nicht geschädigt wird. Das im Wesentlichen restlose Entfernen der Gummierung steht bei dem Entbildern und Start eines Folgezyklus nicht im Vordergrund, da das Auftragen der dicken Polymerschicht – im Gegensatz zum nanoskopischen Belegen – von Gummierungsresten nicht weiter beeinflusst wird.
  • Aus der DE 103 45 388 A1 ist ein Verfahren und eine Zusammensetzung zum Gummieren von einmal bebilderbaren Lithographie-Druckplatten bekannt, wobei die Gummierungslösung Wasser und ein wasserlösliches Stärkederivat, z. B. CMC, enthält, sowie einen pH-Wert von mehr als 7 aufweist. Da die Druckplatte nicht erneut bebildert wird, ist ein Entfernen der Gummierung nicht vorgesehen.
  • Ferner offenbart die DE-OS-24 47 304 eine Gummierungsentfernunglösung für einmal bebilderbare lithographische Platten, welche ebenfalls CMC enthält. Die Entfernungslösung weist einen pH-Wert von 1 bis 5,5 auf.
  • Aus der DE 691 06 158 T2 ist ein Verfahren zur Herstellung einer lithografischen Platte, insbesondere einer sogenannten PS-Platte, bekannt, wobei ein lithografischer Platten-Finisher aufgebracht wird. Dabei ist jedoch nicht vorgesehen, die Platte mehrfach zu verwenden bzw. wiederzubebildern. Daher ist es auch nicht vorgesehen, die Platte nach dem Drucken von dem Platten-Finisher zu reinigen. Der Platten-Finisher umfasst Wasser, ein wasserlösliches Harz, z. B. Methylcellulose oder Hydroxypropylcellulose, ein pH-Wert-Einstellmittel, z. B. Essigsäure, und ein Netzmittel, z. B. Glykol.
  • Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Behandeln einer wiederbebilderbaren Druckform zu schaffen, welches ein im Wesentlichen restloses Entfernen eines Entwicklers, insbesondere einer Gummierung, und damit eine im Wesentlichen vollständige nanoskopische Belegung für einen Folgezyklus ermöglicht.
  • Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen.
  • Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Behandeln einer wiederbebilderbaren Druckform, welche eine Oberfläche aufweist, wobei die Druckform mit amphiphilen Molekülen belegt und dadurch im nanoskopischen Bereich oberflächenmodifiziert wird, mit Laserstrahlung bebildert wird, mit einem Entwickler, bevorzugt einer Gummierung, entwickelt wird, und eingefärbt, wenigstens einmal abgedruckt und von Farbe gereinigt wird, zeichnet sich dadurch aus, dass das Entwickeln das chemische Anbinden eines Polymers in Nichtbild-Bereichen der Oberfläche umfasst, und dass der Entwickler vor einem Wiederbelegen unter Einsatz einer Base entfernt wird, wobei die Belegung mit amphiphilen Molekülen in Bild-Bereichen erhalten bleibt.
  • Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens schafft die Voraussetzung dafür und ermöglicht daher, dass in vorteilhafter Weise ein im Wesentlichen restloses Entfernen eines Entwicklers, insbesondere einer Gummierung, und damit eine im Wesentlichen vollständige nanoskopische Belegung für einen Folgezyklus erfolgt.
  • Eine hinsichtlich des Anbindens bzw. der Adsorption des Polymers an die Oberfläche vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sich dadurch auszeichnen, dass das chemische Anbinden durch funktionelle Gruppen des Polymers, welche säureartigen Charakter aufweisen, erfolgt.
  • Eine weitere hinsichtlich des Anbindens bzw. der Adsorption des Polymers an die Oberfläche vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sich dadurch auszeichnen, dass das Entwickeln die Zugabe einer Säure zum Entwickle, bevorzugt die Zugabe von Salzsäure (HCl), Essigsäure (C2H4O2), Oxasäure (C2H2O4) oder Zitronensäure (C6H8O7) umfasst.
  • Eine hinsichtlich des Anbindens bzw. der Adsorption und des Entfernens bzw. der Desorption des Polymers an die Oberfläche bzw. von der Oberfläche vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sich dadurch auszeichnen, dass das Entwickeln mit Carboxymethylcellulose, insbesondere mit teilweise angesäuerter Carboxymethylcellulose, erfolgt.
  • Eine hinsichtlich des Entfernens bzw. der Desorption des Polymers von der Oberfläche vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sich dadurch auszeichnen, dass der Entwickler mit wässrigem Medium im Wesentlichen vollständig entfernt wird.
  • Eine weitere hinsichtlich des Entfernens bzw. der Desorption des Polymers von der Oberfläche vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sich dadurch auszeichnen, dass das Entfernen des Entwicklers mit Natronlauge (NaOH), Kalilauge (KOH) oder Ammoniak (NH3) erfolgt.
  • Eine hinsichtlich des Anbindens bzw. der Adsorption und des Entfernens bzw. der Desorption des Polymers an die Oberfläche bzw. von der Oberfläche vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sich dadurch auszeichnen, dass das Adsorptionsverhalten des Entwicklers beim Auftragen und das Desorptionsverhalten des Entwicklers beim Entfernen durch eine Einstellung des pH-Wertes oder der Ionenkonzentration gezielt geändert wird.
  • Die Erfindung als solche sowie konstruktiv und/oder funktionell vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden nachfolgend unter Bezug auf die zugehörige Zeichnung anhand wenigstens eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
  • Die Zeichnung zeigt:
  • 1 einen Ablaufplan eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Das in 1 dargestellte Verfahren umfasst die Verfahrens- bzw. Behandlungsschritte Belegen 1, Bebildern 2, Aufbringen des Entwicklers 3, Drucken 4 und Entfernen des Entwicklers 5, sowie die zyklische Rückkehr 6 zu Verfahrenschritt 1. Die zu behandelnde Druckform 7 weist ein Substrat auf, bevorzugt ein Titanblech mit einer nativ oxidierten, hydrophilen Oberfläche. Alternativ kann auch ein hinsichtlich der zur Bebilderung benötigten Laserleistung optimiertes Substrat vorgesehen sein, z. B. ein System aus Titan, Wärmedämmschicht und Titanlegierung als hydrophile Oberfläche. Weiterhin alternativ können Substrate aus Aluminium, Stahl, Eisen, Zirkonium sowie deren Legierungen verwendet werden. Darüber hinaus kann das Anion des Substrats variiert werden: z. B. Nitride oder Carbide anstelle von Oxiden, sowie deren Mischungen. Die Druckform 7 wird erfindungsgemäß behandelt und kann zum Drucken in lithographischen Offsetdruckverfahren bzw. -maschinen eingesetzt werden.
  • In Verfahrensschritt 1 (Belegen) wird die Druckform 7 mit einer vollflächigen, nanoskopischen Belegung versehen und dadurch an ihrer Oberfläche im nanoskopischen Bereich (d. h. im Bereich unter 100 Nanometern oder bevorzugt unter 10 Nanometern) oberflächenmodifiziert bzw. funktionalisiert, z. B. hydrophobiert. Bevorzugt werden hierzu amphiphile Moleküle in wässriger Lösung, z. B. Phosphonsäure oder Hydroxamsäure, insbesondere mono-Dodecylphoshat, verwendet. Die entstehende molekulare Belegung 8 ist in 1 lediglich zur besseren Erkennbarkeit mit einer übertrieben dargestellten Dicke gezeigt.
  • In Verfahrensschritt 2 (Bebildern) wird die vollflächige Belegung 8 mit bildgemäßer Laserstrahlung in Nichtbild-Bereiche 9 (feuchtmittelführende Bereiche) und Bild-Bereiche 10 (farbführende Bereiche) strukturiert. Bevorzugt werden die Moleküle der Belegung 8 in den Nichtbild-Bereichen durch die Einwirkung der Laserstrahlung entfernt oder wenigstens für nachfolgendes Entfernen, z. B. beim Entwickeln 3, vorbereitet. Hierzu wird bevorzugt Infrarot- oder NIR-Strahlung eingesetzt. Die Bebilderung kann bei etwa 10 W (pro 4 Kanäle) und bei einer Bebilderungsgeschwindigkeit von etwa 2,5 m/s erfolgen.
  • In Verfahrensschritt 3 (Aufbringen des Entwicklers, Entwickeln) wird der Entwickler bzw. die Entwicklungsflüssigkeit 11, insbesondere eine Gummierungslösung, auf die bebilderte Oberfläche, insbesondere an den bebilderten Stellen (den Nichtbild-Bereichen 9) aufgebracht, bevorzugt mit einer Auftragswalze, und dadurch die Hydrophilie der Nichtbild-Bereiche und folglich der Kontrast der bebilderten Druckform 7 verstärkt. Überschüssiger Entwickler wird – möglichst noch vor dem Antrocknen – mit Wasser wieder entfernt, um eine nanoskopische Belegung 11 (ebenfalls übertrieben dick dargestellt) mit Entwickler zu erzeugen.
  • Bevorzugt enthält der Entwickler Carboxymethylcellulose (CMC), insbesondere teilweise angesäuerte Carboxymethylcellulose. Durch das Ansäuern wird die CMC von einem Oberflächen-inaktiven und wasserlöslichen, teilweise deprotonierten Zustand (mit verseiften COONA+-Gruppen, falls Natrium das Gegenion der CMC bildet) in einen Oberflächen-aktiven und nur schwer wasserlöslichen, teilweise protonierten Zustand (mit COOH-Gruppen) überführt. Die Adsorption der CMC wird folglich verbessert.
  • Das Aufbringen des Entwicklers 11 bzw. Entwickeln 3 der Druckform 7 umfasst erfindungsgemäß das chemische Anbinden eines Polymers in Nichtbild-Bereichen der Oberfläche der Druckform. Das chemische Anbinden des Polymers an die Oberfläche der Druckform 7 erfolgt bevorzugt durch funktionelle Gruppen, welche säureartigen Charakter aufweisen. Es kann daher vorgesehen sein, dem Entwickler 11 bzw. der Entwicklungsflüssigkeit 11 vor dem Aufbringen auf die Oberfläche eine Säure zuzugeben, z. B. Salzsäure (HCl), Essigsäure (C2H4O2), Oxasäure (C2H2O4) oder Zitronensäure (C6H8O7). Der pKS-Wert der zugesetzten Säure sollte unter dem pKs-Wert der CMC liegen. Alternativ kann das Ansäuern der CMC auch erst nach dem Aufbringen auf die Druckformoberfläche erfolgen. Wiederum alternativ kann die Druckformoberfläche bzw. das Metalloxid der Druckformoberfläche bereits vor dem Aufbringen der CMC angesäuert werden.
  • Folgendes Ausführungsbeispiel wurde auf einer nativ oxidierten Titanoberfläche erfolgreich über mehr als 30 Zyklen getestet: Verwendung von 1,0%iger (Gewichtsprozent) wässriger CMC-Lösung unter Zugabe von 0,1% (Gewichtsprozent) Salzsäure (HCl). Die CMC hat bevorzugt ein mittleres Molekulargewicht von etwa 250.000 g/mol und bevorzugt einen Dissoziationsgrad DS von etwa 0,1 bis etwa 4,0, insbesondere von etwa 0,9 (DS: durchschnittliche Anzahl von acetylierten OH-Gruppen in einer Monomereinheit innerhalb des Polymers). Auf der Titanlegierung-Oberfläche wurden mit etwa 0,1 bis etwa 1,0% (Gewichtsprozent) Salzsäure (HCL) angesäuerten wässrigen CMC-Lösungen (etwa 0,1 bis 1,0 g/m3) gute Ergebnisse erzielt. Anstelle einer rein wässrigen Lösung der CMC kann auch eine teilwässrige Lösung verwendet werden.
  • In Verfahrensschritt 4 (Einfärben, Drucken, Reinigen) wird die erfindungsgemäß entwickelte Oberfläche mit Feuchtmittel 12 gefeuchtet, mit Druckfarbe 13 eingefärbt, anschließend zum Drucken mit Bedruckstoff 14 in Kontakt gebracht und nach dem Drucken von Druckfarbe gereinigt.
  • In Verfahrensschritt 5 (Entfernen des Entwicklers) wird der Entwickler 11 von der Oberfläche der Druckform 7 entfernt. Die Druckform 7 steht nun für eine erneute Belegung oder ein Auffüllen der Belegung in Verfahrensschritt 1 zur Verfügung.
  • Das Entfernen 5 des Entwicklers 11 vor dem Wiederbelegen 1 mit amphiphilen Molekülen 8 geschieht bevorzugt mit wässrigem Medium und unter Einsatz einer Base, wobei der Entwickler 11 erfindungsgemäß im Wesentlichen restlos entfernt wird und die Belegung mit amphiphilen Molekülen 8 in den Bild-Bereichen 10 im Wesentlichen erhalten bleibt. Besonders bevorzugt erfolgt das Entfernen mit Alkali- oder Erdalkali-Hydroxiden, z. B. Natronlauge (NaOH), Kalilauge (KOH) oder auch mit Ammoniak (NH3). Alternativ können auch organische Basen verwendet werden. Der pKb-Wert der zugesetzten Base sollte unter dem pKb-Wert der deprotonierten CMC liegen. Die COOH- bzw. Carboxyl-Gruppen der CMC werden auf diese Weise deprotoniert (zu COO- bzw. Carboxylat-Gruppen verseift) und die CMC dadurch sowohl leichter von der Oberfläche der Druckform gelöst (desorbiert) und als auch leichter in Wasser gelöst. Die Desorption der CMC wird folglich verbessert. Über eine Änderung des pH-Wertes kann folglich die Oberflächenaktivität des Entwicklers, insbesondere der CMC, somit deren Adsorptions- und Desorptionsverhalten, eingestellt werden, oder mit anderen Worten: der pH-Wert dient gewissermaßen als Adsorptions-Desorptions-Schalter der CMC. Alternativ zur pH-Wert-Einstellung kann auch eine Zugabe von Ionen in unterschiedlicher Konzentration vorgenommen werden.
  • Folgendes Ausführungsbeispiel wurde über mehr als 30 Zyklen erfolgreich getestet: Verwendung von etwa 0,01 bis etwa 5,0%iger (Gewichtsprozent), insbesondere etwa 0,1%iger, wässriger Kalilauge (KOH) zur Reinigung und anschließendes nass-in-nass-Spülen mit VE-Wasser. Auf der Titanlegierung-Oberfläche wurden mit etwa 0,01 bis etwa 5,0%iger (Gewichtsprozent), insbesondere mit etwa 0,1 bis etwa 1,0% (Gewichtsprozent) wässriger Kalilauge (KOH) oder etwa 0,1 bis etwa 2,0% (Gewichtsprozent) Ammoniak (NH3) gute Ergebnisse erzielt.
  • Handelsübliche CMC besitzt als Gegenion üblicherweise Natrium. Alternativ dazu können jedoch auch Alkali- oder Erdalkali-Ionen verwendet werden. Bei Verwendung von CMC-Mischungen (verschiedene Molekulargewichte und/oder Dissoziationsgrade) kann zudem die Viskosität der CMC-Lösung eingestellt und das Auftragsverhalten in vorteilhafter Weise verändert werden. Der Entwicklerflüssigkeit können auch weiter Zusätze beigegeben werden, beispielsweise weitere Hydrophilieverstärker, Puffersubstanzen oder Anti-Algenbildner.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren bietet auch den Vorteil, dass nur bekannte Substanzen verwendet werden. Dadurch können Probleme beim Entfernen der Gummierung vermieden werden, die von nicht bekannten Zusätzen handelsüblicher Gummierungsflüssigkeiten herrühren. Auch die Konzentrationen der eingesetzten Substanzen sind bekannt. Daher kann über die Möglichkeit, das Adsorptionsverhalten des Entwicklers gezielt einzustellen bzw. zu schalten, ein im Wesentlichen restloses Entfernen des Entwicklers von der Druckformoberfläche und eine im Wesentlichen vollständige (Wieder-)Belegung erreicht werden.
  • Es wurde zudem gefunden, dass mit CMC entwickelte, wiederbebilderbare Druckformen mit geringeren Laserleistungen bebildert werden können. Anstelle mit etwa 4 W kann mit etwa 1,25 W (bei etwa 2,5 m/s Bebilderungsgeschwindigkeit) bebildert werden. Der erfindungsgemäße CMC-Entwickler entwickelt die Druckformoberfläche insofern, als er die Belegung an den bebilderten Bereichen zunächst entfernt und dann dort die Hydrophilie verstärkt. Beim Einsatz der erfindungsgemäßen CMC-Lösung zum Behandeln von mit einer nanoskopischen Belegung versehenen Oberfläche, kann daher die CMC-Lösung als echter Entwickler und nicht nur als Hydrophilieverstärker angesehen werden. In der deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen DE 10 2006 060 292.7 ist ein Bebilderungsverfahren beschrieben, bei welchem eine Belegung mit amphiphilen Molekülen in Bild-Bereichen durch Laserstrahlung niedriger Leistung fixiert wird und in Nichtbild-Bereichen z. B. durch das Auftragen einer Gummierung entfernt wird. Auch im Rahmen einer solchen Behandlung von Druckformen bietet sich der Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen CMC-Flüssigkeit als echter Entwickler, der die Belegung an nicht fixierten Stellen entfernt, an.
  • Alternativ oder zusätzlich kann das Entfernen 5 des Entwicklers 11 auch mit einem Hydrolysiermittel, insbesondere Harnstoff (CH4N2O), erfolgen. Wiederum Alternativ kann das Entfernen des Entwicklers auch durch enzymatische Verkürzung der Polymerketten erfolgen, insbesondere unter Einsatz von Cellulase.
  • 1
    Belegen
    2
    Bebildern
    3
    Aufbringen des Entwicklers
    4
    Einfärben, Drucken, Reinigen
    5
    Entfernen des Entwicklers
    6
    zyklische Rückkehr zu Verfahrenschritt 1
    7
    Druckform
    8
    Belegung
    9
    Nichtbild-Bereiche
    10
    Bild-Bereiche
    11
    Entwickler
    12
    Feuchtmittel
    13
    Druckfarbe
    14
    Bedruckstoff
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102006060290 [0003]
    • - DE 10358461 A1 [0004]
    • - DE 10345388 A1 [0005]
    • - DE 2447304 A [0006]
    • - DE 69106158 T2 [0007]
    • - DE 102006060292 [0034]

Claims (8)

  1. Verfahren zum Behandeln einer wiederbebilderbaren Druckform, welche eine Oberfläche aufweist, wobei die Druckform – mit amphiphilen Molekülen (8) belegt (1) und dadurch im nanoskopischen Bereich oberflächenmodifiziert wird, – mit Laserstrahlung bebildert (2) wird, – mit einem Entwickler (11) entwickelt (3) wird, und – eingefärbt, wenigstens einmal abgedruckt und von Farbe gereinigt (4) wird, dadurch gekennzeichnet, – dass das Entwickeln (3) das chemische Anbinden eines Polymers in Nichtbild-Bereichen (9) der Oberfläche umfasst, und – dass der Entwickler (11) vor einem Wiederbelegen (1) unter Einsatz einer Base, einem Hydrolysiermittel oder durch enzymatische Verkürzung des Polymers entfernt (5) wird, wobei die Belegung (8) in Bild-Bereichen (10) erhalten bleibt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das chemische Anbinden durch funktionelle Gruppen des Polymers, welche säureartigen Charakter aufweisen, erfolgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Entwickeln (3) die Zugabe einer Säure zum Entwickler (11) umfasst.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Entwickeln (3) die Zugabe von Salzsäure (HCl), Essigsäure (C2H4O2), Oxalsäure (C2H2O4) oder Zitronensäure (C6H8O7) umfasst.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Entwickeln (3) mit Carboxymethylcellulose, insbesondere mit teilweise angesäuerter Carboxymethylcellulose, erfolgt.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Entwickler (11) mit wässrigem Medium im Wesentlichen vollständig entfernt (5) wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Entfernen (5) des Entwicklers (11) mit Natronlauge (NaOH), Kalilauge (KOH) oder Ammoniak (NH3) erfolgt.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Adsorptionsverhalten des Entwicklers (11) beim Auftragen (3) und das Desorptionsverhalten des Entwicklers (11) beim Entfernen (5) durch eine Einstellung des pH-Wertes oder der Ionenkonzentration gezielt geändert wird.
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