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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerteilen eines Baumstamms
in Holzerzeugnisse, bei dem der Baumstamm mittels mindestens eines Bandsägeblatts
in Längsrichtung
zersägt
und stromaufwärts
des Bandsägeblatts
mittels eines Werkzeugs vorbearbeitet wird, derart, dass das Werkzeug im
Baumstamm eine Ausnehmung erzeugt, die quer zum Bandsägeblatt
eine Breite aufweist, die mindestens so groß wie die Schnittfugendicke
des Bandsägeblatts
ist und die in Richtung des Bandsägeblatts eine vorbestimmte
Tiefe im Baumstamm aufweist.
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Ein
Verfahren der vorstehend genannten Art ist aus der
DE 1 915 691 U bekannt.
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Das
bekannte Verfahren dient zum Betreiben einer Blockbandsäge. Bei
der Blockbandsäge
ist stromaufwärts
ein Werkzeug vorgesehen, das den einlaufenden Baumstamm, ehe er
in den Arbeitsbereich der Bandsäge
gelangt, an den zu schneidenden Stellen säubert, indem anhaftender Schmutz
oder Fremdkörper
entfernt werden. Damit soll eine Schonung der Bandsäge und eine
Erhöhung
der Standzeit erreicht werden. Als Werkzeug kann dabei alternativ ein
Ritzwerkzeug, ein Fräser
oder eine rotierende Stahlbürste
verwendet werden. Das Werkzeug weist zwei auf gegenüberliegenden
Seiten des Baumstamms angeordnete Wippen auf, die jeweils einen Antriebsmotor
tragen. Auf dessen Welle können
die Werkzeuge aufgesteckt werden.
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Aus
der
DE 71 05 947 U ist
eine Blockbandsäge
bekannt, bei der vor dem Bandsägeblatt
ein Zerspanwerkzeug mit eigenem Antriebsmotor angeordnet ist. Das
Werkzeug dient dazu, die Schwarte des Baumstamms vor dem Einlaufen
des Baumstamms in die Blockbandsäge
zu entfernen.
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Es
ist ferner bekannt, beispielsweise aus der
DE69 12 503 U oder der
DE 38 00 935 A1 ,
beim Zersägen
von beschichteten Platten die Platten vorzuritzen, indem vor der
eigentlichen, relativ groben Säge ein
Ritzwerkzeug angeordnet ist, beispielsweise ein kleines Kreissägeblatt.
Dieses dient dazu, die Beschichtung der Platte vorzuritzen. Damit
wird verhindert, dass die Beschichtung beim Zersägen mit der groben Säge splittert.
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Beim
Zersägen
von rohen Baumstämmen
in Längsrichtung
mittels Bandsägen
strebt man eine möglichst
hohe Vorschubgeschwindigkeit an, um den Durchsatz der entsprechenden
Anlage zu maximieren. Die maximal mögliche Vorschubgeschwindigkeit wird
dabei wesentlich von der Schnitthöhe bestimmt. Je größer die
Schnitthöhe,
desto kleiner ist die maximal mögliche
Vorschubgeschwindigkeit.
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Rohe
Baumstämme
sind konisch und weisen an ihrem Erdende eine stark progressive
Querschnittserweiterung auf, die in der Fachsprache als „Trompete” bezeichnet
wird. Bei manchen Sägewerksanlagen
wird diese Trompete vorab mittels eines Erdendenre duzierers entfernt,
wie er beispielsweise in der
DE 28 47 353 C3 beschrieben ist. Dieses Aggregat
ist jedoch aufwendig und teuer, weil der Baumstamm zum Abfräsen des
Erdendes um seine Längsachse
gedreht werden muss. Einfachere Sägewerksanlagen verfügen jedoch
lediglich über
Längsförderer und
ein Erdendenreduzierer ist aus Kostengründen nicht vorgesehen. In diesen
Anlagen wird daher der rohe Baumstamm mit seinem Erdende zersägt.
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Bei
diesen einfacheren und überwiegend älteren Anlagen
stellt sich daher das Problem, dass die maximale Vorschubgeschwindigkeit
nach der maximalen Schnitthöhe,
d. h. nach dem Durchmesser des Baumstamms am Erdende bemessen werden
muss. Die Schnitthöhe
muss daher relativ niedrig eingestellt werden, weil der Durchmesser
am Erdende deutlich größer ist
als bereits in ein bis zwei Meter Abstand vom Erdende. Man könnte nun
zwar die Vorschubgeschwindigkeit zunächst niedrig einstellen, solange die
Bandsäge
durch das Erdende sägt
und sie dann erhöhen.
Dies würde
aber eine Vermessung jedes einzelnen Baumstammes erfordern, weil
Erdenden sehr unterschiedliche Formen haben.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass die vorstehend genannten
Nachteile vermieden werden. Insbesondere soll es mit geringem Aufwand
möglich
werden, Baumstämme,
die sehr unterschiedlich geformte Erdenden aufweisen, mit hoher
Vorschubgeschwindigkeit zu zersägen,
nämlich
mit einer Vorschubgeschwindigkeit, die dem Durchmesser des Baumstamms
oberhalb des Erdendes entspricht.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst
dass die Tiefe im Wesentlichen gleich der halben Differenz zwischen
dem Durchmesser am dickeren Ende und dem Durchmesser oberhalb des
Erdendes des Baumstamms eingestellt wird.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen
gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
behebt nämlich
das Problem der großen
Schnitthöhe
im Erdendenbereich auf einfache Weise dadurch, dass dort, wo das
Bandsägeblatt
durch den Baumstamm sägt,
bereits die Schnitthöhe
des normalen Baumstammdurchmessers hergestellt wird, indem das überschüssige Holz
auf der Bewegungsbahn des Bandsägeblatts
durch das Erdende vorab entfernt wird. Die Bandsäge kann dadurch mit voller
Vorschubgeschwindigkeit in das Erdende des Baumstamms einfahren.
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Diese
Vorgehensweise unterscheidet sich somit grundsätzlich von den bekannten Verfahren, die
lediglich dazu dienten, den Bereich des späteren Sägeschnitts von Schwarte und
Schmutz zu befreien, weil dabei kein exakt dimensionierter Eingriff
in den Baumstamm stattfindet, was beispielsweise aus der vorgeschlagenen
Verwendung von Bürsten
deutlich wird. Auch das Vorritzen von beschichteten Platten bietet
insoweit kein Vorbild, weil bei diesem Vorritzen nur ein minimaler
Einschnitt von beispielsweise 1 mm angebracht wird und dies an einem
völlig
anderen Gegenstand.
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Bevorzugt
wird die Tiefe im Wesentlichen etwa gleich der halben Differenz
zwischen dem Durchmesser am dickeren Ende und dem Durchmesser am
dünneren
Ende des Baumstamms eingestellt.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ritzt das Werkzeug
den Baumstamm entlang einer Fuge, indem vorzugsweise das Werkzeug
den Baumstamm entlang der Fuge bis zu der vorgegebenen Tiefe sägt.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass exakt nur so viel Material entfernt wird,
wie es nötig
ist, um dem Bandsägeblatt
im verdickten Teil des Erdendes freie Bahn zu verschaffen.
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Alternativ
ist aber auch denkbar dass das Werkzeug den Baumstamm entlang einer
Ecke zerspant.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird das Werkzeug quer zum Baumstamm verstellt, vorzugsweise
während
des Sägens.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass das Werkzeug beispielsweise der Tiefe der
Schwarte folgen kann, wenn es sich an dem sich verjüngenden Baumstamm
entlang bewegt, wodurch es dann möglich ist, die Vorschubgeschwindigkeit
in dem Maße
zu erhöhen,
in dem sich die Schnitthöhe
vermindert.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn die Ausnehmung mit einer Breite erzeugt wird,
die größer ist als
die Schnittfugendicke des Bandsägeblatts.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass ein Verlaufen des Bandsägeblatts verhindert wird, das dadurch
auftreten könnte,
dass das Bandsägeblatt unter
Reibung an den Rändern
einer zu eng bemessenen Fuge entlang läuft.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist gleichermaßen
für zwei
kinematisch umgekehrte Vorgehensweisen geeignet, wonach nämlich entweder
der Baumstamm raumfest gehalten wird und das Bandsägeblatt
sowie das Werkzeug relativ zum Baumstamm in einer Förderrichtung
bewegt werden, oder das Bandsägeblatt
sowie das Werkzeug raumfest gehalten werden und der Baumstamm in
einer Förderrichtung
relativ zu dem Bandsägeblatt
und dem Werkzeug bewegt wird.
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Schließlich werden
bevorzugt der Baumstamm einerseits und das Bandsägeblatt sowie das Werkzeug
andererseits derart relativ zueinander bewegt, dass das Werkzeug
zunächst
am dickeren Ende des Baumstamms mit diesem in Eingriff kommt.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht, im Schnitt und in Richtung der Pfeile I-I von 2,
durch ein Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung, mit der das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden
kann; und
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2 eine
vereinfachte Vorderansicht der Vorrichtung gemäß 1 von rechts.
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In 1 bezeichnet 10 eine
Vorrichtung, die sich entlang einer Achse 11 erstreckt
und zum Zerlegen von Baumstämmen
dient, von denen einer dargestellt und mit 12 bezeichnet
ist. Der Baustamm 12 weist ein dünneres Ende 14 und
ein dickeres Ende oder Erdende 16, die so genannte „Trompete” auf. Das
dünne Ende 14 hat
einen Durchmesser d und das dicke Ende 16 einen Durchmesser
D. Im dargestellten Beispiel ist der Durchmesser d vereinfachend konstant
bis in den Bereich des Erdendes dargestellt. In der Praxis kann
man eine Länge
L des Erdendes vom dicken Ende 16 des Baumstamms 12 an
so definieren, dass sich der Durchmesser von D auf etwa 0,5D vermindert
hat.
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Der
Baumstamm 12 wird in der Darstellung von 1 von
links nach rechts in einer Vorschubrichtung 20 mit einer
vorgegebenen Vorschubgeschwindigkeit gefördert. Im dargestellten Beispiel wird
er mit dem dickeren Ende 16 voraus gefördert.
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Eine
Bandsäge 22 ist
in 1 rechts neben dem Baumstamm 12 in einer
Seitenansicht dargestellt. Die Bandsäge 22 ist von herkömmlicher
Bauart, mit einer oberen Rolle 24a und einer untere Rolle 24b,
die jeweils um zur Achse 11 parallele Achsen 26a bzw. 26b in
Richtung von Pfeilen 28a bzw. 28b drehbar sind.
Um die Rollen 24a, 24b läuft ein Bandsägeblatt 30.
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Stromaufwärts der
Bandsäge 22 befindet sich
ein Kreissägeaggregat 40.
Der Abstand der Kreissägeaggregats 40 von
der Bandsäge 22 in
Vorschubrichtung 20 kann bei spielsweise 0,5 bis 2 m betragen.
Das Kreissägeaggregat 40 weist
eine obere Kreissäge 42a sowie
eine untere Kreissäge 42b auf, die
um quer zur Achse 11 verlaufende Achsen 44a bzw. 44b drehbar
sind. Die Kreissägen 42a und 42b sind
feiner quer zu den Achsen 11, 44a und 44b,
d. h. in der Darstellung von 1 nach oben
und nach unten verstellbar, wie mit Pfeilen 46a bzw. 46b angedeutet.
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Die
Kreissägen 42a und 42b sind
in Richtung der Pfeile 46a bzw. 46b so eingestellt,
dass sie am dicken Ende 16 eine Schnitttiefe T haben, die
gleich der halben Differenz der Durchmesser D und d beträgt, also ½(D – d). Die
Schnittfugendicke B der Kreissägen 42a und 42b ist
größer als
die Schnittfugendicke b des Bandsägeblatts 30, wie in 1 vereinfacht
dargestellt. Die von den Kreissägen 42a und 42b erzeugte
Ausnehmung im Bereich des Erdendes des Baumstamms 12 ist
somit eine Fuge, in der das Bandsägeblatt mit seitlichem Spiel
laufen kann. Die Schnitthöhe
ist auch im Bereich des Erdendes auf den Durchmesser d beschränkt.
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In
den Figuren ist die Bandsäge 22 als
Vertikalbandsäge
dargestellt. Es versteht sich jedoch, dass sie auch eine Horizontalbandsäge sein
kann. Die Erfindung eignet sich aber auch zum Einsatz in Verbindung
mit Gattersägen.
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Ferner
können
Paare von Bandsägen 22 für einen
Baumstamm 12 eingesetzt werden, um beispielsweise zugleich
auf der einen und der gegenüberliegenden
Längsseite
ein Seitenbrett abzusägen. In
diesem Falle würden
auch Paare von Kreissägen 42a und 42b vorzusehen
sein. Entsprechendes gilt für
Gattersägen
mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Sägeblättern und
entsprechend vielen stromaufwärts
davon angeordneten Kreissägen.
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Anstelle
der Kreissägen 42a und 42b können auch
Zerspanerköpfe
eingesetzt werden. Die Ausnehmung hätte dann die Gestalt einer
entlang des Baumstamms 12 verlaufenden Ecke.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung kann der Baumstamm 12,
wie im Ausführungsbeispiel
dargestellt, relativ zu der raumfest gehaltenen Bandsäge 22 und
dem Kreissägeaggregat 40 verfahren
wird oder umgekehrt.
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Es
ist gleichermaßen
möglich,
den Baumstamm 12 mit seinem dünneren Ende 14 voraus
zu fördern.