-
Die
Erfindung bezieht sich auf einen Bausatz zum Aufbau einer Innendecke
eines Schienenfahrzeugs, wie sie typischer Weise zur optischen Begrenzung
eines Wagenkastensinnenraums eines Schienenfahrzeugs verwendet wird.
-
Zum
Aufbau von Innendecken für
Schienenfahrzeuge ist es bisher bekannt, für jeden neuen Fahrzeugtyp eine
passende Innendecke neu zu konstruieren oder über Adapterstücke bzw.
Austausch einzelner Innendeckensegmente eine Anpassung vorzunehmen.
Dies beruht in erster Linie darauf, dass Fahrzeugtypen in ihrer
Wagenkastenbreite variieren, so dass querschnittsabhängig jeweils
eigene Innendecken zu konstruieren waren.
-
Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Bausatz
zum Aufbau von Schienenfahrzeuginnendecken anzugeben, der bei verschiedenen
Fahrzeugtypen mit unterschiedlicher Wagenkastenbreite einsetzbar
ist.
-
Diese
Aufgabe wird gelöst
durch einen Bausatz zum Aufbau einer Innendecke eines Schienenfahrzeugs,
mit einer Mehrzahl langgestreckt ausgebildeter Materialprofile,
die zur Ausbildung einer flächigen
Verbundstruktur für
die Innendecke flexibel miteinander verbindbar sind, und wenigstens
zwei Führungsschienen,
in die jeweilige Enden der Materialprofile eingreifen und die zur
Befestigung im Deckenbereich eines Schienenfahrzeugs ausgebildet sind.
-
Eine
Breitenvariation der aus dem Bausatz aufgebauten Innendecke ergibt
sich dadurch, dass aufgrund der flexiblen Verbindbarkeit der einzelnen Materialprofile
miteinander beliebig zur Erzielung einer höheren Breite Materialprofile hinzugefügt bzw. zum
Erreichen einer geringeren Breite Materialprofile fortgelassen werden
können.
Die Materialprofile sind in den Führungsschienen, die typischer
Weise senkrecht zu dem Materialprofilen verlaufen werden, endseitig
gehalten und in diesen Führungsschienen
verschieblich.
-
Zur
Anpassung der Verbundstruktur an unterschiedliche Wagenkastenbreiten
ist es vorteilhaft, wenn die Führungsschienen
längeneinstellbar
ist. Dazu kann jede Führungsschiene
eine Laufschiene und eine Verlängerungsschiene
aufweisen, die über Verbindungslaschen
miteinander gekoppelt werden können,
und zwar in verschiedenem Abstand voneinander. Alternativ dazu ist
es auch möglich,
dass jede Führungsschiene
aus einer Laufschiene und einer Abdeckkappe aufgebaut ist, wobei
in diesem Fall ein Abstand zwischen der Abdeckkappe und der Laufschiene
bei deren Kopplung miteinander variable ist.
-
Bevorzugt
bilden die Materialprofile parallel zueinander angeordnet die Verbundstruktur
aus. Dies bedeutet, dass die Materialprofile jeweils an ihren Längsseiten
miteinander flexibel verbindbar sind. Dabei ist es möglich, dass
sich sämtliche
Materialprofile jeweils paarweise miteinander verbinden lassen.
Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass verschiedene Arten Materialprofilen
vorgesehen sind, die dann unter Einhaltung einer bestimmten Verbindungsreihenfolge
die Innendecke ausbilden können.
-
Vorzugsweise
sind jeweils zwei benachbarte Materialprofile mit Hilfe eines Steckverbindungselementes
miteinander verbindbar. Andere Verbindungsarten zur Ausbildung flexibler
Verbindungen zwischen benachbarten Profilen liegen im Belieben des
Fachmanns.
-
Die
Materialprofile sind bevorzugt von Aluminium-Strangpressprofilen gebildet, die sich
aufgrund des geringen Gewichts gut für den Aufbau von Innendecken
eignen.
-
Es
ist bevorzugt, wenn der Bausatz wenigstens eine Leuchtwanne aufweist,
die zum Anschluss an die Materialprofile und zum Einfügen in die
Verbundstruktur ausgebildet ist. Die konkrete Ausbildung der Verbindungsstrukturen
der Leuchtwanne hängt
davon ab, welche Wahl für
die Ausbildung der Materialprofile getroffen ist. Wesentlich ist,
dass die Leuchtwanne hinsichtlich der Befestigungstechnik in die
Verbundstruktur aus den Materialprofilen ohne weitere Maßnahmen
einfügbar
ist.
-
Außerdem kann
wenigstens ein Spotfeld vorgesehen sein, das zum Anschluss an die
Materialprofile und zum Einfügen
in die Verbundstruktur ausgebildet ist. An die Befestigungsstruktur
des Spotfeldes sind dabei dieselben Anforderungen zu stellen, wie bei
der zuvor diskutierten Leuchtwanne.
-
Allgemeiner
ausgedrückt,
kann wenigstens ein Funktionsmodul vorgesehen sein, das zum Anschluss
an die Materialprofile und zum Einfügen in die Verbundstruktur
ausgebildet ist.
-
Zur
Breitenanpassung der Innendecke an verschiedene Wagenkastenbreiten
ist es vorteilhaft, wenn die wenigstens zwei Führungsschienen hinsichtlich
ihrer Länge
variabel einstellbar sind. Dabei können die Führungsschienen insbesondere
mehrteilig sein. Beispielsweise können die wenigstens zwei Führungsschienen
eine Laufschiene und eine Verlängerungsschiene
aufweisen, die über
Verbindungslaschen in variablem Abstand zueinander miteinander verbunden
werden können.
Alternativ ist es möglich,
die Führungsschienen
aus einer Laufschiene und einer Abdeckkappe aufzubauen, die dann ebenfalls
im variablen Abstand zueinander miteinander verbunden werden können. Auch
bei dieser Ausführungsform
sind beispielsweise geeignete Verbindungslaschen vorzusehen.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
perspektivische Ansicht einer aus einem modularen Bausatz aufgebauten
Innendecke für
ein Schienenfahrzeug,
-
2 eine
perspektivische Ansicht eines Ausschnitts der Innendecke von 1,
-
3 eine
auseinandergezogene, perspektivische Ansicht eines anderen Führungsschienenendbereichs,
die längeneinstellbar
ist,
-
4 eine
auseinandergezogene, perspektivische Ansicht eines Führungsschienenendbereichs,
der längeneinstellbar
ist,
-
5 eine
Seitenansicht, teilweise im Schnitt, des Führungsschienenendbereichs von 3 und
-
6 eine
Querschnittsansicht eines Lagerbereiches einer Verbundstruktur für die Innendecke.
-
Die Übersichtsdarstellung
von 1 zeigt eine Innendecke, die als Verbundstruktur
aus einer Mehrzahl Materialprofilen 2 aufgebaut ist, welche durch
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
drei Führungsschienen 3 gehalten
werden. Die Materialprofile 2 sind sämtlich in Querrichtung der
Verbundstruktur parallel zueinander angeordnet und flexibel über langgestreckte
Steckverbindungselemente 1 miteinander verbunden. Bestandteil
der Verbundstruktur ist außerdem
eine Leuchtwanne 4 sowie zwei Spotfelder 5, die
jeweils in die Verbundstruktur integriert sind, d. h. statt einem
der Materialprofile 1 in die Verbundstruktur eingesetzt
sind. Die Führungsschienen 3 sowie
die Materialprofile 2 sind sämtlich als Aluminium-Strangpressprofile
ausgebildet. Zwischen zwei typischer Weise in Längsrichtung eines Schienenfahrzeuges
hintereinander angeordneten Führungsschienen 3 ist
jeweils ein Feld Materialprofile 2 gehalten, wobei jeweilige
Enden der Materialprofile 2 in die Führungsschienen eingreifen.
Die Materialprofile 2 lassen sich außerdem in Längsrichtung der Führungsschienen 3 verschieben.
-
Aus 2 geht
in näherer
Ansicht ein Ausschnitt der Innendecke von 1 hervor,
und zwar des Bereiches um die Leuchtwanne 4 herum. Es ist erkennbar,
dass die Verbundstruktur aus zwei Arten von Profilen, nämlich dem
Steckverbindungsprofil 1 mit hantelförmigen Querschnitt (Steckverbindungselement)
sowie dem Materialprofil 2 mit langgestreckten seitlichen
Aufnahmen zum Eingriff mit einem Steckverbindungsprofil 1,
aufgebaut ist. Auch die Leuchtwanne 4 weist entsprechend
ausgebildete langgestreckte seitliche Aufnahmeprofile auf, so dass
sie flexibel mit den Steckverbindungsprofilen 1 verbindbar
ist.
-
Aufgrund
der hantelförmigen
Ausbildung der Materialprofile 1 sind einander benachbarte
Profile 1, 2 oder auch ein Materialprofil 1 und
die Leuchtwanne 4 gegeneinander verkippbar, so dass sich
verschiedene äußere Konturen
für die
sich ergebende Verbundstruktur realisieren lassen. Solche äußeren Konturen
werden durch die Form der eingesetzten Führungsschienen 3 festgelegt.
-
Statt
der langgestreckten Steckverbindungsprofile (1) sind auch
mehrere Verbindungselemente entlang von zwei miteinander zu verbindenden
Materialprofilen 2 einsetzbar.
-
Aus 3 geht
ein Endbereich einer Führungsschiene 3 hervor.
Die Führungsschiene 3 ist
zusammengesetzt aus einer Laufschiene 5 und einer Verlängerungsschiene 6.
Beide Schienen weisen insgesamt drei C-Profile auf, wobei ein Lagerprofil 7 für die Verbundstruktur
nach innen und zwei Verbindungsprofile 8, 9 jeweils
nach oben und nach unten der Laufschiene 5 geöffnet sind.
Die einander gegenüberliegenden
Verbindungsprofile 8, 9 der Verlängerungsschiene 6 und
der Laufschiene 5 dienen jeweils zur Aufnahme einer Verbindungslasche 10,
die sowohl an der Laufschiene 5 als auch an der Verlängerungsschiene 6 mittels
Schrauben 11 befestigbar ist. Ein Abstand zwischen der
Verlängerungsschiene 6 und
der Laufschiene 5 kann durch Befestigung der Verbindungslaschen 10 an
unterschiedlichen Orten innerhalb der Verbindungsprofile 8, 9 variabel
eingestellt werden. Die Verbindungslaschen 10 weisen für die Schrauben 11 geeignete
Innengewinde auf.
-
Aus 4 geht
hervor, wie eine Längeneinstellbarkeit
der Führungsschiene 3 mit
Hilfe einer Abdeckkappe 12 und einer alternativ ausgebildeten Laufschiene 13 realisierbar
ist. Die Abdeckkappe 12 weist oben eine Verbindungslasche 14 auf,
die zum Eingriff in ein gegenüberliegendes
Verbindungsprofil 15 der Laufschiene 13 geeignet
ist. Auch die Laufschiene 13 zeigt eine Verbindungslasche 16,
welche in eine zugehörige
Aufnahme 17 der Abdeckkappe 12 eingreift. Der
Abstand zwischen der Abdeckkappe 12 und der Laufschiene 13 ist
variabel einstellbar, wobei eine gewünschte Länge der Führungsschiene 3 durch
geeignete Fixierung einer Schraube 18 festgelegt wird.
Typischer Weise werden pro Führungsschiene 3 zwei
Abdeckklappen 12 zum Einsatz kommen.
-
5 zeigt
die Führungsschiene 3,
wobei die Verlängerungsschiene 6 und
die Laufschiene 5 von 3 miteinander
gekoppelt sind, und zwar über die
Verbindungslaschen 10.
-
6 veranschaulicht,
wie die Verbundstruktur über
Rollen/Gleitelemente 18 in dem mittleren C-Profil 7 der
Führungsschiene 3 gelagert
ist.