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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Relaissteuerung zur Ansteuerung
einer Erregerwicklung eines Relais und eine Relaisvorrichtung zum
Schalten von Lasten.
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Beim
Einsatz von Relais werden High-Side- oder Low-Side-Schalter eingesetzt,
die eine Erregerwicklung des Relais an die Betriebsspannung schalten.
Der Begriff High-Side bzw. Low-Side kennzeichnet hierbei die Lage
des Schalters relativ zur Last, die in diesem Falle die Erregerwicklung
des Relais ist. Ein High-Side-Schalter ist mit einem Anschluss mit einer
Batterie verbunden, ein Low-Side-Schalter ist mit einem Anschluss
mit einem Bezugpotential, meistens Masse, verbunden. Ein Relais
mit einem High-Side-Schalter ist in 1 dargestellt.
Der Strom durch die Erregerwicklung wird zum Beispiel bei Automobilanwendungen
durch den Spulenwiderstand der Erregerwicklung begrenzt. Die Nachteile
solcher Anordnungen sind der hohe Stromverbrauch nach dem Einschalten,
die hohen Kosten der Erregerwicklung und die hohe Induktivität
der Erregerwicklung. Die hohe Induktivität der Erregerwicklung,
die durch die vielen Wicklungen mit einem dünnen hochohmigen
Draht entsteht, erschwert das Abkommutieren des Relais, ein langsames
Abfallen der Relaisarbeitskontakte des Relais ist die Folge. Durch
das langsame Abfallen der Sekundärseite des Relais kann
eine Funkenbildung an den Relaisarbeitskontakten des Relais ermöglicht
werden. Diese Funkenbildung beeinträchtigt in erheblichem
Maße die Lebensdauer des Relais.
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Eine
stromsparende Relaisansteuerung senkt den Strom nach dem Anziehen
des Relais-Ankers, also kurz nach dem Einschalten, ab, um so die Leistungsaufnahme
des eingeschalteten Relais zu vermindern. Eine solche Schaltungsanordnung
für den Betrieb eines Relais wird in
DE4410819 gezeigt. In
DE4410819 überbrückt
ein Schalter T1 einen Haltewiderstand R4, der den Haltestrom der
Erregerwicklung des Relais einstellt. Durch das Überbrücken des
Widerstandes R4 steht im ersten Moment des Einschaltens der Erregerwicklung
ein größerer Anzugsstrom zur Verfügung.
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Zum
Abkommutieren muss über die Erregerwicklung eine Abkommutierspannung
entgegen der Stromrichtung angelegt werden, je größer
diese Abkommutierspannung ist, umso schneller wird die Energie der
Erregerwicklung abgebaut, umso schneller wird die Abkommutierung.
Zum Abkommutieren kann eine revers über der Erregerwicklung
geschaltete Diode dienen, so dass der Abkommutierstrom durch die dann
leitende Diode fließen kann, wie es in 3 dargestellt
ist. Die Diode hat den Nachteil, dass eine Diode in Durchflussrichtung
nur eine geringe Abkommutierspannung über der Erregerwicklung
zulässt, so dass die Abkommutierung langsam erfolgt. Zum Abkommutieren
kann auch, wie in 3 dargestellt ist, eine Zenerdiode
dienen, die so mit der Erregerwicklung des Relais verbunden ist,
dass der Abkommutierstrom durch die durchbrechende Zenerdiode fließen
kann. Eine Zenerdiode hat den Nachteil einer sehr hohen Verlustleistung.
Außerdem wird ein hoher Anteil an Energie der Batterie
entnommen und zusätzlich zu der Energie in der Wicklung
im Schalter umgesetzt.
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Zum
Abkommutieren kann auch, wie in 3 dargestellt,
ein Widerstand dienen, so dass der Abkommutierstrom durch den parallel
zur Erregerspule verbundenen Widerstand fließen kann. Ein
Widerstand lässt eine hohe Spannung an der Erregerwicklung
zu. Je größer die Spannung an der Erregerwicklung
gewählt wird, desto schneller vermindert sich der Erregerstrom.
Bei einer hohen Abkommutierspannung an der Erregerspule öffnen
sich die Relaiskontakte schneller als bei einer niedrigen Abkommutierspannung.
Ein schnelles Öffnen der Relaiskontakte vermindert einen
Abbrand an den Relaiskontakten. Ein Widerstand hat den Nachteil,
dass kurz nach dem Abschalten ein hoher Spannungsimpuls entsteht,
welcher nur mit teuren Hochvolthalbleiterschaltern zu beherrschen
ist. Ein Widerstand hat den weiteren Nachteil, dass bei einem eingeschalteten
Relais Strom durch den Widerstand fließt.
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Insbesondere
im Automobil, bei dem der Benzinverbrauch direkt vom Strombedarf
der verwendeten Elektronik abhängt, werden Lösungen,
die den Stromverbrauch der Elektronik und damit den CO2-Ausstoss
des Automobils senken, preisgünstig zu fertigen sind und
eine lange Lebensdauer aufweisen, wichtig.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Relaissteuerung,
beziehungsweise eine Relaisvorrichtung bereitzustellen, bei denen
der Erregerstrom eines Relais auf einfache Weise stromsparend gesteuert
wird.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Relaissteuerung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch eine Relaisvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
16 gelöst. Die Unteransprüche definieren jeweils
bevorzugte Ausführungsformen.
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Die
Relaissteuerung zur Steuerung eines Erregerstrom eines Relais umfasst
einen ersten Anschluss, der mit einer Erregerwicklung des Relais verbunden
ist, einen zweiten Anschluss, der mit einer Abkommutiervorrichtung
des Relais verbunden ist, wobei die Relaissteuerung beim Anschalten
des Relais den Erregerstrom durch die Erregerwicklung des Relais
derart steuert, dass durch die Erregerwicklung zuerst ein Anzugsstrom
fließt und nach Ablauf einer Anzugszeit durch die Erregerwicklung
ein Haltestrom fließt, der kleiner ist als der Anzugsstrom
und wobei die Relaissteuerung beim Ausschalten des Relais einen
Abkommutierstrom, der durch die Erregerwicklung fließt,
durch den ersten und durch den zweiten Anschluss der Relaissteuerung
der Abkommutiervorrichtung zuführt.
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Die
Relaissteuerung liegt vorzugsweise im Freilaufpfad des Relais. Die
Relaissteuerung steuert den zeitlichen Ablauf des Anzugsvorganges
des Relais. Schaltet der High-Side-Schalter oder der Low-Side-Schalter
den Relais-Kreis ab, leitet die Relaissteuerung den Freilaufstrom,
bzw. den Abkommutierstrom zur Abkommutiervorrichtung. Die Spannungen
an den Anschlüssen der Relaissteuerung bleiben auf niedrige
Werte begrenzt. Der schalterseitige Anschluss der Erregerwicklung
kann dagegen frei ausschwingen, wobei sein Spannungshub vorzugsweise
durch die Durchbruchspannung des Schalters begrenzt ist. Es können
auch mechanische oder andere preiswerte Schalter eingesetzt werden.
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Die
Relaissteuerung kann dazu ausgebildet sein, den Erregerstrom erst
dann zu steuern, nachdem ein Strom, der nach dem Einschalten des
Schalters durch die Abkommutiervorrichtung in den zweiten Anschluss
fließt, die Relaissteuerung bestromt. Die Abkommutiervorrichtung
muss dazu den Fluss des vom Schalter geschalteten Stroms zur Relaissteuerung
ermöglichen. Dazu kann zum Beispiel die Abkommutiervorrichtung
als Widerstand ausgebildet sein. Nach dem Einschalten des Schalters
fließt zuerst Strom über die Abkommutiervorrichtung
durch den zweiten Anschluss in die Relaissteuerung und startet dadurch
diese. In diesem Moment kann von der Relaissteuerung kein Erregerstrom
bereitgestellt werden. Nachdem die Relaissteuerung betriebsbereit
ist, kann auch der Erregerstrom bereitgestellt werden.
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Die
Relaissteuerung kann dazu ausgebildet sein, den Strom, der nach
dem Bestromen des Relais durch den Schalter durch die Abkommutiervorrichtung
in den zweiten Anschluss fließt, zu erfassen, um damit
einen Anschaltzeitpunkt zu bestimmen, wobei dieser Anschaltzeitpunkt
den Start der Anzugszeit bestimmt. Dieser Zustand kann beispielsweise
durch eine Power-On-Reset-Schaltung detektiert werden, die die interne
Versorgungsspannung überwacht. Eine Power-On-Reset-Schaltung überwacht
eine interne Versorgungsspannung und generiert ein Signal, sobald
die interne Versorgungsspannung eine bestimmte Schwelle überschreitet.
Nach der Detektion kann ein Kondensator oder eine Zählvorrichtung zurückgesetzt
werden. Der Start der Relaissteuerung bestimmt dann den Start der
Anzugszeit.
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Die
Relaissteuerung kann dazu ausgebildet sein, den Erregerstrom zu
erfassen. Überschreitet der Erregerstrom eine Schwelle
kann der Kondensator oder die Zählvorrichtung zurückgesetzt
werden. Das Überschreiten der Erregerstromschwelle bestimmt
dann den Start der Anzugszeit.
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Die
Vorrichtung kann eine Temperatursensorschaltung mit einem Temperatursensor
zur Erfassung der Temperatur der Relaissteuerung umfassen. Die Temperatursensorschaltung
kann dazu ausgebildet sein, Maßnahmen zur Verringerung
der Leistungsaufnahme der Relaissteuerung zu ergreifen, wenn eine
Maximaltemperatur überschritten wird. Eine Maßnahme
zur Verringerung der Leistungsaufnahme der Relaissteuerung kann
darin bestehen, den Strom durch die Erregerwicklung abzuschalten.
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Die
Relaissteuerung entnimmt in einer Ausführungsform im Betrieb
dem zweiten Anschluss einen Strom. Die Relaissteuerung nutzt so
den durch die Abkommutiervorrichtung fließenden Strom zur
eigenen Versorgung, so dass kein weiter Anschluss zum Bereitstellen
einer Versorgungsspannung notwendig ist. Der Strom der durch die
Abkommutiervorrichtung fließt, wird durch die Relaissteuerung
begrenzt, da nur der Strom fließt, der zur Versorgung der
Relaissteuerung benötigt wird.
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Die
Relaissteuerung kann einem dritten Anschluss aufweisen, der mit
dem zweiten Bezugspotential, zum Beispiel Masse, verbunden ist.
Die Spannung zwischen dem ersten und dem dritten Anschluss kann
mit einer Spannungsbegrenzungsvorrichtung begrenzt werden. Die Relaissteuerung
kann damit die Spannung bei Absenkung des Stromes nach Anziehen
des Ankers begrenzen. Wird die Relaissteuerung zum Beispiel durch
eine erhöhte Temperatur gefährdet, schützt
die Spannungsbegrenzungsvorrichtung die Relaissteuerung vor hohen Spannungen.
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Der
dritte Anschluss kann vorzugweise mit dem Bezugspotential verbunden
werden. Zwischen dem zweiten Anschluss und dem dritten Anschluss kann
sich eine interne Versorgungsspannung aufbauen. Zwischen dem ersten
und dem dritten Anschluss kann die Relaissteuerung eine Stromquelle und
einen zweiten Schalter zum Bereitstellen eines Erregerstroms umfassen.
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Die
Relaissteuerung kann zwischen dem ersten und dem zweiten Anschluss
einen ersten Schalter zur Steuerung des Abkommutierstromes aufweisen.
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Der
erste Schalter der Relaissteuerung kann eine Diode sein. In einer
Ausführungsform ist die Kathode der Diode des ersten Schalters
mit dem zweiten Anschluss der Relaissteuerung verbunden. Der erste
Schalter der Relaissteuerung kann ein MOS-Transistor oder ein bipolarer
Transistor sein.
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Die
Relaissteuerung kann zur Erfassung einer Unterspannung einen Unterspannungssensor zwischen
dem zweiten und dem dritten Anschluss aufweisen.
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Wenn
der Unterspannungssensor eine Unterspannung erfasst, kann die Relaissteuerung
die Anzugszeit auf einen vorgegebenen Wert zurücksetzten.
Die Relaissteuerung kann so indirekt auf einen größeren,
beziehungsweise auf einen maximal möglichen Strom umschalten,
damit die Relaisarbeitskontakte auch bei niedriger Spannung zwischen dem
ersten und dem zweiten Bezugspotential geschlossen bleiben.
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Die
Relaissteuerung kann einen zweiten Schalter umfassen, der parallel
zur Stromquelle die Erregerstrom bereitstellt wird, der die Stromquelle überbrückt,
wenn der Unterspannungssensor eine Unterspannung erfasst. Die Relaissteuerung
stellt so einen maximal möglichen Strom bereit, damit die
Relaisar beitskontakte auch bei niedriger Spannung geschlossen bleiben.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel stellt die Stromquelle
nur den Haltestrom bereit, zum Anziehen des Relais überbrückt
der zweite Schalter die Stromquelle während der Anzugzeit.
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Die
Relaissteuerung kann einen vierten Anschluss aufweisen, wobei mit
einer mit dem vierten Anschluss verbundenen Schaltung die Anzugszeit bestimmt
werden kann.
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Eine
Relaisvorrichtung zum Schalten von Lasten umfasst: ein Relais, eine
Relaissteuerung mit mindestens zwei Anschlüssen zur Steuerung
des Relais, eine Abkommutiervorrichtung, wobei die Abkommutiervorrichtung über
einen ersten und einen zweiten Anschluss Relaisteuerung mit der
Erregerwicklung des Relais parallel gekoppelt ist, einen Schalter,
wobei die Erregerwicklung des Relais, die Relaissteuerung und der
Schalter in Serie gekoppelt sind.
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In
einer Relaisvorrichtung zum Schalten von Lasten kann die Relaissteuerung
mit dem Relais in einem Gehäuse integriert sein. Die Integration
der Relaissteuerung in das Relais hat den Vorteil, dass beispielsweise
die Handhabung und die Lagerhaltung stark vereinfacht werden kann.
Die Relaissteuerung kann bei einer Integration genau auf das Relais abgestimmt
werden, so dass sich eine Vereinfachung der Relaissteuerung ergeben
kann.
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Bei
einer Relaisvorrichtung zum Schalten von Lasten kann der Schalter
ein High-Side-Schalter sein.
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Bei
einer Relaisvorrichtung zum Schalten von Lasten kann der Schalter
ein Low-Side-Schalter sein.
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In
einer Relaisvorrichtung zum Schalten von Lasten kann in der Abkommutiervorrichtung
mindestens ein Widerstand enthalten sein.
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In
einer Relaisvorrichtung zum Schalten von Lasten kann in der die
Abkommutiervorrichtung mindestens eine Zenerdiode enthalten sein.
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Ausführungsformen
werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die folgenden Zeichnungen
näher erläutert, in denen
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1 ein
Relais mit einem High-Side-Schalter zeigt,
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3 ein
Relais mit einem Low-Side-Schalter und einer Freilaufdiode zeigt,
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3 ein
Relais mit einem Low-Side-Schalter und einer Zenerdiode zeigt,
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4 ein
Relais mit einem Low-Side-Schalter und einer Widerstand zeigt,
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5 ein
Relais mit einem High-Side-Schalter, einer Abkommutierschaltung
und einer Relaissteuerung zeigt,
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6 ein
Relais mit einem Low-Side-Schalter, einer Abkommutierschaltung und
einer Relaissteuerung zeigt,
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7 eine
Relaissteuerung zeigt und
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8 Signalverläufe zeigt.
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1 zeigt
ein Relais 300 und einen High-Side-Schalter 210 welche
in bekannter Weise in Serie zwischen die Bezugspotentiale 110 und 120 geschaltet
sind. Die Spannung zwischen den Bezugspotentialen 110 und 120,
die Versorgungsspannung Vs, kann beispielsweise im Automobil eine
Batteriespannung sein. Der High-Side-Schalter 210 oder der
Low-Side-Schalter schalten die Versorgungsspannung auf die Erregerwicklung 310 des Relais 300.
Der Strom durch die Erregerwicklung 310 kann durch den
Spulenwiderstand der Erregerwicklung 310 begrenzt werden.
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Die 3 bis 5 zeigen
unterschiedliche bekannte Ausführungen einer Abkommutiervorrichtung.
Die gezeigten Abkommutiervorrichtungen 410, 420, 430 können
auch mit High-Side-Schaltern angewendet werden. In 3 ist
die Abkommutiervorrichtung 400 als Diode 410 ausgeführt.
Wird der Low-Side-Schalter, hier als NMOS-Transistor 221 ausgeführt,
eingeschaltet, fließt durch die Erregerwicklung 310 ein
Erregerstrom. Aufgrund der induktiven Eigenschaften der Erregerspule
fließt der Erregerstrom solange weiter, bis die in der
Erregerwicklung gespeicherte Energie abgebaut ist. Der Erregerstrom
fließt nach einem Abschalten des NMOS-Transistors 221 durch
einen Freilaufpfad bzw. durch die Abkommutiervorrichtung 400,
die so gestaltet ist, dass die Energie der Erregerwicklung abgebaut
wird. Nach dem Abschalten des NMOS-Transistors 221 fließt
der Erregerstrom durch die nun leitende Diode. Das Potential des
zweiten Anschlusses der Erregerwicklung liegt ungefähr
0.7 bis 1.3 Volt über dem ersten Bezugspotential 110.
Aufgrund der geringen Diodenspannung über der Erregerwicklung
wird die Energie der Erregerwicklung nur langsam abgebaut, so dass der
Abkommutiervorgang lang andauert und die Öffnung der Relaisarbeitskontakte
lang andauert, wodurch viel Abbrand an den Relaisarbeitskontakten
erzeugt werden kann.
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Ein
schnelleres öffnen der Relaiskontakte kann durch Abkommutiervorrichtungen
erreicht werden, die eine höhere Spannung an der Erregerwicklung
zulassen. Ausführungen solcher Abkommutiervorrichtungen
zeigen 3 und 4. Die Zenerdiode 420 aus 3 lässt
höhere Spannung an der Erregerwicklung 310 zu,
so dass die Energie der Erregerwicklung 310 schnell abgebaut
werden kann und dass in Folge dessen die Relaisarbeitskontakte schnell öffnen.
Ein weiterer Vorteil der Zenerdiode 420 besteht darin,
dass sie leicht in den NMOS-Transistor integriert werden kann. Während
der Abkommutierung kann weiterhin Strom aus der Versorgungsspannung
Vs entnommen werden, der zu zusätzlichen Verlusten führt.
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Ein
Widerstand 430 als Abkommutiervorrichtung 400 gemäß 4 hat
die Vorteile, dass beim Abkommutieren kein Abkommutierstrom der
Versorgungsspannung Vs entnommen wird und dass er eine hohe Spannung
zum Abkommutieren der Erregerwicklung 310 zulässt.
Die Dimensionierung des Widerstandes 430 ist jedoch aufwendig,
da die Spannung zum Abkommutieren den NMOS-Transistor nicht beschädigen
darf. Da der Preis von NMOS-Transistoren mit der Fähigkeit
der Transistoren, hohen Spannungen zu widerstehen, wächst,
ist Dimensionierung des Widerstands 430 eine wirtschaftliche
Grenze gesetzt. Der zusätzliche Strom der über
den Widerstand fließt wenn das Relais angeschaltet ist,
ist ebenso nachteilig.
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5 zeigt
eine Anordnung mit einem Relais 300, einer Abkommutiervorrichtung 400,
einen NMOS-Transistor 211 als High-Side-Schalter und einer
Relaissteuerung 500. Ein erster Anschluss des NMOS-Transistors 211 ist
mit dem ersten Bezugspotential 110 verbunden und ein zweiter
Anschluss des NMOS-Transistors 211 ist mit dem ersten Anschluss 311 der
Erregerwicklung 310 des Relais 300 und mit einem
ersten Anschluss der Abkommutiervorrichtung 400 verbunden.
Der zweite Anschluss 312 der Erregerwicklung 310 ist
mit dem ersten Anschluss 501 der Relaissteuerung 500 verbunden.
Ein zweiter Anschluss der Abkommutiervorrichtung 400 ist
mit dem zweiten Anschluss 502 der Relaissteuerung 500 verbunden.
Der dritte Anschluss 503 der Relaissteuerung 500 ist
mit dem zweiten Bezugspotential 120 verbunden. Wird diese
Anordnung in einem Automobil verwendet, so kann das erste Bezugspotential 110 durch
die Batterie bereitgestellt und das zweite Bezugspotential 120 durch
den Masseanschluss des Automobils bereitgestellt werden. Der NMOS-Transistor 211 ist
nur eine beispielhafte Ausführung eines High-Side-Schalters 210,
der High-Side-Schalter 210 kann auch als PMOS-Transistor,
PNP oder NPN-Transistor oder als Relaisarbeitskontakt eines Relais ausgebildet
sein. Der High-Side-Schalter 210 kann auch mit mehreren
Anordnungen aus Relais 300 und Relaissteuerung 500 verbunden
sein.
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Eine
Anordnung mit einem Low-Side-Schalter ist analog dazu möglich
und ist in 6 gezeigt. In einer solchen
Anordnung ist der dritte Anschluss 503 der Relaissteuerung 500 mit
dem ersten Bezugspotential 110 verbunden, so dass sich
eine Anordnung ergibt, die sich aus der Spiegelung der High-Side-Anordnung
um eine horizontale Achse ergibt. Die Beschreibung der Funktion
eines Relais 300 mit einer Relaissteuerung 500 mit
einem High-Side-Schalter 210, 211 gelten analog
auch für die Anordnung mit einem Low-Side-Schalter.
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Ist
der High-Side-Schalter 211 ausgeschaltet, ist die gesamte
Anordnung ohne Strom und das Relais ist ausgeschaltet. Dass heißt,
der Schalter 320 des Relais 300 ist offen, so
dass kein Strom durch die Anschlüsse 321, 322 des
Relais 300 fließen kann. Dieser Zustand entspricht
in 8 den Zuständen bevor
der Zeitpunkt t1 erreicht wird.
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8a zeigt
eine Schaltspannung Vsw zwischen dem Anschluss der Erregerwicklung 311 und dem
dritten Anschluss 503 der Relaissteuerung.
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8b zeigt
eine Ausgangsspannung Vro zwischen dem ersten Anschluss 501 der
Relaissteuerung 500 und dem dritten Anschluss 503 der
Relaissteuerung.
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8c zeigt
einen Erregerstrom Irel der in den Anschluss 311 der Erregerwicklung
durch die Erregerwicklung 310 fließt.
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8d zeigt
einen Versorgungsstrom Irs der Relaissteuerung der in den zweiten
Anschluss 502 der Relaissteuerung 500 hineinfließt.
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Die
Zeitpunkte t1 bis t5 in 8 beschreiben Zeitpunkte,
in denen sich der Zustand der Anordnung ändert, wobei bis
t1 der High-Side-Schalter 210, 211 ausgeschaltet
ist. Wird der High-Side-Schalter 210, 211 zum
Zeitpunkt t1 geschlossen, so steigt die Schaltspannung Vsw nahezu
auf eine Versorgungsspannung Vs an. Die Versorgungsspannung Vs ist die
Spannung zwischen den ersten 110 und dem zweitem 120 Bezugspotential.
Unter der Annahme, dass der Innenwiderstand des High-Side-Schalter 210, 211 niedrig
ist, kann der Spannungsabfall über dem High-Side-Schalter 210, 211 vernachlässigt werden. Über
die Abkommutiervorrichtung 400 fließt nun ein
Versorgungsstrom Irs in die Relaissteuerung 500. Mit Hilfe
des Versorgungsstroms startet die Relaissteuerung 500 und
stellt mit Hilfe eines Schalters oder einer Stromquelle den Erregerstrom
Irel an dem ersten Anschluss 501 der Relaissteuerung 500 bereit.
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Nachdem
die Relaissteuerung 500 gestartet ist, kann der Startzeitpunkt
der Anzugszeit bestimmt und festgelegt werden. Der Erregerstrom
Irel steigt stetig an, der Relaisarbeitskontakt 320 des
Relais 300 schließt, bevor der Erregerstrom Irel
die Größe des vorgegebenen Anzugsstroms des Relais 300 erreicht
hat. Die Ausgangsspannung Vro verharrt solange auf einem niedrigen
Niveau, welches einer minimalen Drainspannung eines MOS-Transistors
oder einer minimalen Kollektorspannung eines Bipolartransistors
entsprechen kann.
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Zusätzlich
zu einer Stromquelle, die als Stromquellentransistor ausgebildet
sein kann, ist auch ein zweiter Schalter, der als Schalttransistor ausgebildet
sein kann, möglich, um die Ausgangsspannung weiter zu minimieren.
Der Erregerstrom kann erfasst werden, wobei das Überschreiten
einer Schwelle einen Startzeitpunkt der Anzugszeit bestimmen kann.
Ist der vorgegebene Anzugstrom erreicht, steigt der Erregerstrom
Irel weiter an, bis er durch die Summe der Widerstände
begrenzt wird, falls der Anzugsstrom durch einen Schalter bereit
gestellt wird. Wird der Anzugstrom durch eine Stromquelle bereit gestellt,
steigt der Erregerstrom Irel nicht weiter an.
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Die
Ausgangsspannung Vro schwingt auf einen Wert ein, der durch die
Versorgungsspannung Vs, den Anzugsstrom und dem Innenwiderstand
der Erregerwicklung 310 gegeben ist. Unabhängig
davon nimmt das Potential am zweiten Anschluss 502 der Relaissteuerung 500 einen
Wert an, der durch den Innenwiderstand der Abkommutiervorrichtung 400, der
Versorgungsspannung Vs und dem Versorgungsstrom Irs gegeben ist.
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Zum
Zeitpunkt t2, nach Ablauf der Anzugszeit, schaltet die Relaissteuerung 500 den
Erregerstrom vom Wert des Anzugsstrom auf einen vorgegebenen Wert
eines Haltestroms. Der Haltestrom kann so gewählt werden,
dass er kleiner ist als der Anzugsstrom, aber groß genug,
dass der Relaisarbeitskontakt 320 des Relais 300 geschlossen
bleibt.
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Der
Zeitpunkt t2 kann durch eine vorgegebene Anzugszeit bestimmt werden.
Der Zeitpunkt t2 kann auch bestimmt werden, indem die Relaissteuerung 500 den
Zeitpunkt detektiert, in dem der Erregerstrom den Wert des Anzugsstrom
erreicht hat und nach diesem Zeitpunkt eine vorgegebene Anzugzeit verstreichen
lässt.
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Die
Energiedifferenz, die sich aus der Differenz des Anzugsstrom und
des Haltestrom des Erregerstroms ergibt, kann über die
Abkommutiervorrichtung 400 abgebaut werden, indem der überschüssige Erregerstrom
durch den ersten 501 zum zweiten 502 Anschluss
der Relaissteuerung 500 zur Abkommutiervorrichtung 400 geleitet
wird. Aus dem zweiten Anschluss 502 der Relaissteuerung 500 fließt
nun ein Strom, der sich aus der Differenz des Versorgungsstroms
Irs und des überschüssigen Erregerstroms ergibt.
Während der Erregerstrom kleiner wird, wird durch die Abkommutiervorrichtung
am ersten 501 und zweiten Anschluss 502 der Relaissteuerung 500 eine
Spannung aufgebaut, die größer sein kann als die
Versorgungsspannung Vs. Diese Spannung kann durch eine Spannungsbegrenzungsschal tung
begrenzt werden, die innerhalb oder außerhalb der Relaissteuerung 500 sein
kann und z. B. eine Zenerdiode sein kann.
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Wenn
die Energiedifferenz, die sich aus der Differenz des Anzugsstrom
und des Haltestrom des Erregerstroms ergibt, abgebaut ist, ist der
Zeitpunkt t3 erreicht. Die Ausgangsspannung Vro schwingt auf einen
Wert ein, der durch die Versorgungsspannung Vs, den Haltestrom und
den Innenwiderstand der Erregerwicklung 310 gegeben ist.
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Je
nach Größe der Versorgungsspannung Vs können
sich in diesem oder einem vorhergehenden Zustand Bedingungen ergeben,
in denen die Relaissteuerung 500 keinen ausreichen Erregerstrom zur
Verfügung stellen kann. Eine Unterspannungssensorschaltung 570 detektiert,
wenn die Versorgungsspannung zu klein ist, um einen ausreichenden Erregerstrom
zur Verfügung zu stellen und leitet Maßnahmen
ein um den Erregerstrom zu erhöhen. Eine Maßnahme
ist es, die Stromquelle mit einem Schalter zu überbrücken,
der einen niedrigen Spannungsabfall aufweist.
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Je
nach Größe der Versorgungsspannung Vs können
sich in diesem oder einem vorhergehenden Zustand Bedingungen ergeben,
in denen die Leistungsaufnahme der Relaissteuerung 500 die
zulässige Leistungsaufnahme übersteigt. Eine erhöhte Leistungsaufnahme
kann in der Stromquelle, die den Erregerstrom bereitstellt, auftreten.
Die Relaissteuerung 500 kann eine Temperatursensorschaltung 560 aufweisen,
die Maßnahmen zur Verringerung der Leistungsaufnahme der
Relaissteuerung 500 einleitet, wenn eine Maximaltemperatur
erreicht. Eine Maßnahme ist, den Erregerstrom zu verringern.
Ist diese Maßnahme erfolglos, kann der Erregerstrom vollständig
abgeschaltet werden.
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Das
Relais wird ausgeschaltet, indem der High-Side-Schalter 210, 211 ausgeschaltet
wird. In 8 wird der High-Side- Schalter
zum Zeitpunkt t4 ausgeschaltet. Da durch den High-Side-Schalter 210, 211 kein
Erregerstrom fließen kann, fließt der Erregerstrom
durch die Abkommutiervorrichtung 400. Durch den so verursachten
Spannungsabfall über der Abkommutiervorrichtung 400 wird
die Schaltspannung Vsw negativ. Die negative Schaltspannung Vsw
kann durch eine Zenerdiode des High-Side-Schalters 210, 211 begrenzt
werden. Bei mechanischen Schaltern kann die Spannung unbegrenzt
bleiben. Die Spannung erreicht dann den Wert, der sich aus dem Produkt
des Abkommutierwiderstandes und des Abkommutierstromes ergibt. Ist die
Energie der Erregerspule 310 abgebaut ist der Zeitpunkt
t5 erreicht, indem die Vorrichtung stromlos ist.
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7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel einer Relaissteuerung 500.
Eine Stromsteuerung 510 ist mit dem ersten Anschluss 501 und
dem dritten 503 Anschluss der Relaissteuerung 500 verbunden.
Eine Spannungsbegrenzungsschaltung 530 ist mit dem ersten
Anschluss 501 und dem dritten Anschluss 503 der
Relaissteuerung 500 verbunden. Eine Freilaufsteuerung 520 ist
mit dem ersten 501 und dem zweiten 502 Anschluss
der Relaissteuerung 500 verbunden. Eine Schaltung zur Erzeugung
einer Versorgungsspannung 550, eine Temperatursensorschaltung 560 und
eine Unterspannungssensorschaltug 570 sind mit dem zweiten 502 und
dem dritten 503 Anschluss der Relaissteuerung verbunden.
Eine Zeitsteuerung 540 ist dazu ausgebildet, die Stromsteuerung 510 zu
steuern. Es kann ein vierter Anschluss 504 der Relaissteuerung 500 ausgebildet sein,
an dem Mittel bereitgestellt werden können, die Zeitsteuerung 540 beeinflussen.
Ein Mittel zur Beeinflussung der Zeitsteuerung 540 ist
ein Kondensator der mit dem vierten Anschluss 504 der Relaissteuerung 500 verbunden
wird. Ein Ausführungsbeispiel einer Stromsteuerung 510 enthält
einen NMOS-Transistor oder einen NPN-Transistor, dessen Drain oder Kollektor
mit dem ersten Anschluss 501 der Relaissteuerung 500 verbunden
ist und der so gesteuert wird, dass er einen konstanten Strom bereitstellt.
Die Stromsteuerung 510 kann auch einen NMOS-Transistor
oder einen NPN-Transistor enthalten, dessen Drain oder Kollektor
mit dem ersten Anschluss 501 der Relaissteuerung 500 verbunden
ist und der so geschaltet wird, dass die Ausgangsspannung Vro möglichst
klein wird. Ein Ausführungsbeispiel einer Spannungsbegrenzungsschaltung 530 enthält
eine Zenerdiode, dessen Kathode mit dem ersten Anschluss 501 der
Relaissteuerung verbunden ist. Der spannungsbegrenzde Effekt der
Zenerdiode kann durch eine Schaltung verstärkt werden.
Ein Ausführungsbeispiel einer Freilaufsteuerung 520 kann
eine Diode enthalten, dessen Kathode mit dem zweiten Anschluss 502 der
Relaisschaltung verbunden ist. Statt einer Diode kann die Freilaufschaltung 520 einen
Transistor enthalten.
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- 110
- erstes
Bezugspotential, z. B. Batteriespannung
- 120
- zweites
Bezugspotential, z. B. Masse
- 210
- High-Side-Schalter
- 211
- NMOS-Transistor
als High-Side-Schalter
- 221
- NMOS-Transistor
als Low-Side-Schalter
- 300
- Relais
- 310
- Erregerwicklung
eines Relais
- 311
- erster
Anschluss der Erregerwicklung
- 312
- zweiter
Anschluss der Erregerwicklung
- 320
- Relaisarbeitskontakt
- 321
- erster
Anschluss des Schalters
- 322
- zweiter
Anschluss des Schalters
- 400
- Abkommutiervorrichtung
- 410
- Diode
als Abkommutiervorrichtung
- 420
- Zenerdiode
als Abkommutiervorrichtung
- 430
- Widerstand
als Abkommutiervorrichtung
- 500
- Relaissteuerung
- 501
- erster
Anschluss der Relaissteuerung
- 502
- zweiter
Anschluss der Relaissteuerung
- 503
- dritter
Anschluss der Relaissteuerung
- 504
- vierter
Anschluss der Relaissteuerung
- 510
- Stromsteuerung
- 520
- Freilaufsteuerung
- 530
- Spannungsbegrenzungsschaltung
- 540
- Zeitsteuerung
- 550
- Schaltung
zur Erzeugung einer Versorgungsspannung
- 560
- Temperatursensorschaltung
- 570
- Unterspannungssensorschaltung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4410819 [0003, 0003]