DE102008023243A1 - Übertragung eines Notrufs von einem Motorrad - Google Patents

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DE102008023243A1
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Andreas Emmerich
James Remfrey
Thomas Bauer
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    • G08B25/00Alarm systems in which the location of the alarm condition is signalled to a central station, e.g. fire or police telegraphic systems
    • G08B25/01Alarm systems in which the location of the alarm condition is signalled to a central station, e.g. fire or police telegraphic systems characterised by the transmission medium
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62HCYCLE STANDS; SUPPORTS OR HOLDERS FOR PARKING OR STORING CYCLES; APPLIANCES PREVENTING OR INDICATING UNAUTHORIZED USE OR THEFT OF CYCLES; LOCKS INTEGRAL WITH CYCLES; DEVICES FOR LEARNING TO RIDE CYCLES
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    • B62H5/20Appliances preventing or indicating unauthorised use or theft of cycles; Locks integral with cycles indicating unauthorised use, e.g. acting on signalling devices
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Abstract

Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird von einer Steuereinheit festgestellt, ob sich ein Unfall eines Motorrads ereignet hat, indem entsprechende Messdaten von einer Sensorik analysiert werden. Daraufhin wird ein vollautomatischer Notruf abgesendet. Die Übermittlung des Notrufs erfolgt über einen Sprachkanal, nachdem die Notrufdaten einer Medienkonvertierung unterzogen worden sind.

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft die Notruf- und Sicherheitstechnik für Motorräder. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Notrufeinrichtung für ein Motorrad zum Übermitteln eines Notrufs, ein Notrufsystem für ein Motorrad, die Verwendung einer Notrufeinrichtung in einem Motorrad, ein Verfahren, ein Programmelement, sowie ein computerlesbares Medium.
  • Technologischer Hintergrund
  • Pkw-Notfunksysteme ermöglichen die Übermittlung von Positionsdaten des verunfallten Fahrzeugs an eine Notrufzentrale. Aus der DE 299 11 590 U1 ist eine den Notruf durch Airbag-Sensoren auslösende, in einem Pkw fest installierte Vorrichtung bekannt. Die Vorrichtung weist ein Freisprech-Telefon auf, mit dem die Zentrale Kontakt zum Fahrzeugführer aufnehmen kann. Der Notruf erfolgt automatisch, wenn einer der im Pkw befindlichen Airbags ausgelöst wird.
  • Diese Vorrichtung ist für Autos vorgesehen und nicht für den Einsatz in Motorrädern.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine automatisierbare Übertragung von Notrufen von einem Motorrad bereitzustellen.
  • Es sind eine Notrufeinrichtung für ein Motorrad zum Übermitteln eines Notrufs, ein Notrufsystem, eine Verwendung, ein Verfahren, ein Programmelement sowie ein computerlesbares Medium gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche angegeben. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Die beschriebenen Ausführungsbeispiele betreffen gleichermaßen die Notrufeinrichtung, das Notrufsystem, die Verwendung, das Verfahren, das Programmelement und das computerlesbare Medium.
  • Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist eine Notrufeinrichtung für ein Motorrad zum Übermitteln eines Notrufs angegeben, wobei die Notrufeinrichtung eine Detektionseinheit zum Erfassen von Messdaten, eine Steuereinheit zum Analysieren der Messdaten und zum Entscheiden, ob sich ein Unfall des Motorrads ereignet hat, eine Positionserfassungseinheit zum Ermitteln einer Position des Motorrads, und eine Kommunikationseinheit zur Übermittlung eines Notrufs an einen Empfänger, wenn die Analyse der Messdaten ergibt, dass sich ein Unfall ereignet hat, aufweist. Hierbei enthält der Notruf die ermittelte Position des Motorrads.
  • In anderen Worten ist die Notrufeinrichtung in der Lage, durch eine Analyse der Messdaten zu erkennen, dass sich ein Unfall ereignet hat. Hierfür werden beispielsweise Messdaten analysiert, die von einem Lagesensor zum Erfassen eines Neigungswinkels des Motorrads an die Steuereinheit geleitet werden. Zusätzlich oder alternativ hierzu können Daten von einem Beschleunigungssensor zum Erfassen einer Beschleunigung des Motorrads hinzugezogen werden sowie Geschwindigkeitsdaten, die von einem Geschwindigkeitssensor gemessen werden.
  • Insbesondere kann die Historie der erfassten Daten ausgewertet werden. Ist beispielsweise eine äußerst starke (negative) Beschleunigung aufgetreten und daraufhin die Geschwindigkeit des Motorrads auf Null zurückgegangen, könnte die Steuereinheit auf einen Unfall schließen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Lagesensor ermittelt, dass das Motorrad flach auf dem Boden liegt bzw. einen unnatürlichen Winkel zur Horizontalen einnimmt, der nicht einem normalen Fahrzustand des Motorrads entspricht. Auch in diesem Fall kann die Steuereinheit auf einen Unfall schließen.
  • Auch können beispielsweise Temperatursensoren vorgesehen sein, welche eine aktuelle Temperatur an einer bestimmten Stelle am oder im Motorrad messen. Wird eine bestimmte Schwelltemperatur überschritten, kann auf eine Fehlfunktion oder gar den Ausbruch eines Feuers geschlossen werden.
  • Auch kann eine Sensorik vorgesehen sein, die misst, ob sich der Fahrer noch auf dem Motorrad befindet. Hierfür ist es beispielsweise möglich, Berührungssensoren oder Drucksensoren am Lenkrad sowie an der Sitzfläche und/oder den Fußrasten vorzusehen. Wird der Fahrer bei einem Unfall vom Motorrad geschleudert, wird dieser Vorgang von den Sensoren detektiert. Ist dann zu einem späteren Zeitpunkt die Geschwindigkeit des Motorrads auf Null zurückgegangen und/oder nimmt das Motorrad einen unnatürlichen Winkel ein, kann die Steuereinheit auf einen Unfall des Motorrads schließen.
  • Auch andere Kombinationen von Sensordaten (Messdaten), die in der Analyse berücksichtigt werden, sind möglich.
  • Die analysierten und ausgewerteten Messdaten können zusammen mit dem Notruf (ggf. nach einer entsprechenden Aufbereitung) gesendet werden. Auf diese Weise ist es den Rettungskräften möglich, genauere Informationen über den Unfallhergang zu erhalten. So können die Rettungskräfte beispielsweise feststellen, wie schwer der Unfall war (indem beispielsweise die Stärke der aufgetretenen Beschleunigungskräfte ermittelt wird) oder ob sich beispielsweise ein Feuer entwickelt hat (durch die Auswertung der Temperaturdaten).
  • Auf diese Weise kann die Einleitung entsprechender Rettungsmaßnahmen optimiert werden, wodurch letztendlich ein schneller und effektiver Rettungseinsatz gewährleistet werden kann.
  • Beispielsweise kann der Motorradfahrer und ggf. auch der Beifahrer einen kabellosen Sensor oder Peilgerät mit sich führen (der z. B. in der Jacke oder Hose integriert ist). Dieser Sensor sendet ein Signal an die Steuereinheit, aus dem auf den aktuellen Aufenthaltsort des Fahrers oder Beifahrers geschlossen werden kann. Auf diese Weise kann der Fahrer oder Beifahrer von den Rettungskräften schnell gefunden werden. Bei dem Sensor handelt es sich beispielsweise um einen Peilsender, der von der Sensorik im Motorrad angepeilt werden kann. Die Sensorik bestimmt daraufhin die Aufenthaltsort des Fahrers oder Beifahrers, ggf. unter Verwendung der digitalen Karte und der aktuellen Positionsdaten des Motorrads.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Notrufeinrichtung zum vollautomatischen Übermitteln des Notrufs ausgeführt. Ein Eingriff von Seiten des Fahrers ist nicht erforderlich, so dass der Notruf auch dann übermittelt werden kann, wenn der Fahrer beispielsweise bewusstlos ist.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Detektionseinheit einen Lagesensor zum Erfassen eines Neigungswinkels des Motorrads, einen Beschleunigungssensor zum Erfassen einer Beschleunigung des Motorrads, einen Geschwindigkeitssensor zum Erfassen einer Geschwindigkeit des Motorrads, eine ABS-Sensorik (um Bremseingriffe zu detektieren) und/oder einen Berührungssensor auf.
  • Auch können beispielsweise Federwegsensoren vorgesehen sein, die erfassen, mit welcher Kraft das Motorrad auf die Straße gedrückt wird. Alle diese Sensoren können dazu beitragen, den Unfallhergang genau zu rekonstruieren bzw. festzustellen, ob sich überhaupt ein Unfall ereignet hat (bzw. wie schwer der Unfall ist) oder nicht.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Steuereinheit zur Umsetzung der mit dem Notruf zu übermittelnden Daten mittels einer Medienkonvertierung ausgeführt.
  • Der Begriff Medienkonvertierung bezeichnet ganz allgemein die Überführung, Umwandlung oder Konvertierung einer Datei von einem Dateiformat in ein anderes. Das gilt für den Transfer von Daten zwischen unterschiedlichen Medien und Dateisystemen ebenso, wie für die Übertragung von Daten von einem Speichermedium auf ein anderes.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Steuereinheit zur Durchführung der Medienkonvertierung mit einem Sprachsynthesizer ausgestattet, der zur Umsetzung der mit dem Notruf zu übermittelnden Daten mittels Sprachsynthese ausgeführt ist.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung handelt es sich bei dem Empfänger um ein mobiles Endgerät.
  • Beispielsweise kann es sich bei dem Empfänger um ein Mobiltelefon handeln, welches die aufbereiteten, medienkonvertierten Notrufdaten als Sprachinformation empfangt.
  • Auch ist es möglich, dass die Notrufdaten alternativ oder zusätzlich zur Sprachinformation in textueller Form oder in Form eines Videos gesendet werden.
  • Beispielsweise kann der Empfänger entscheiden, ob er die Daten als Audiodaten, Videodaten oder in textueller Form, z. B. als SMS, gesendet haben möchte. Auch ist es möglich, dass der Empfänger auswählt, dass die ermittelte Position des Motorrads in textueller Form übermittelt werden soll, wohingegen Adressinformationen (die mit der ermittelten Position korrespondieren und unter Zuhilfenahme einer digitalen Karten ermittelt wurden) in Sprache übermittelt werden.
  • Auf diese Weise kann der automatisierte Notruf von einer Vielzahl mobiler Empfänger empfangen werden, die dann ggf. den Notruf an andere mobile Empfänger oder an eine Zentrale weiterleiten.
  • Auch kann es sich bei dem Empfänger um ein festeingebautes Network Access Device (NAD) handeln.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung handelt es sich bei der Kommunikationsverbindung zur Übermittlung der umgesetzten Daten (beispielsweise der Sprachinformation) um eine schmalbandige Kommunikationsverbindung. Auf diese Weise können auch preiswerte, schmalbandige Empfangsgeräte, wie Mobiltelefon, eingesetzt werden.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung enthält der Notruf eine weitere Sprachinformation, die mit einer akustischen Spracheingabe des Fahrers des Motorrads korrespondiert, wobei die Kommunikationseinheit zur Übermittlung sämtlicher Daten in demselben Übertragungskanal ausgeführt ist.
  • Es ist also möglich, dass der Motorradfahrer oder sein Beifahrer zusätzlich Sprachnachrichten abgeben, die dann von der Notrufeinrichtung übermittelt werden. Die Übermittlung sämtlicher Informationen erfolgt seriell im selben Übertragungskanal.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Positionserfassungseinheit zum Ermitteln der Position des Motorrads auf Basis von Satellitendaten oder auf Basis von Daten aus einem Mobilfunknetz ausgeführt.
  • Liegt kein Satellitenempfang vor, kann die Steuereinheit die Position bestimmen, indem beispielsweise ein Map-Matching durchgeführt wird, nachdem die Steuereinheit aus der letzten GPS-Position und weiteren Messdaten, beispielsweise von einem Wegstreckensensor und einem Lenkradwinkelsensor, den wahrscheinlichen Aufenthaltsort ermittelt hat. Um diese Positionsmessung bzw. Positionsprognose noch genauer zu gestalten, kann zusätzlich hierzu auf Daten aus einem Mobilfunknetz zurückgegriffen werden. Auch kann die Positionsbestimmung vollständig auf den Daten aus dem Mobilfunknetz beruhen.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Notrufsystem für Motorräder angegeben, welches eine oben beschriebene Notrufeinrichtung sowie einen Empfänger zum Empfangen des von der Notrufeinrichtung abgesetzten Notrufs aufweist.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Empfänger zur automatischen Vornahme eines Rückrufs beim Empfang eines Notrufs ausgeführt, wenn innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne keine weitere Meldung des Fahrers des Motorrads empfangen wird, wobei der Empfänger dann entsprechende Rettungsmaßnahmen einleitet (indem er z. B. Rettungskräfte verständigt). Die Notrufeinrichtung ist hierbei so ausgelegt, dass sie zurückgerufen werden kann und diesen Rückruf entgegennehmen kann.
  • Auf diese Weise wird ein vollautomatisches Notrufsystem bereitgestellt.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Verwendung einer oben beschriebenen Notrufeinrichtung in einem Motorrad angegeben.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Verfahren zum Übermitteln eines Notrufs von einem Motorrad angegeben, bei dem Messdaten erfasst werden, die Messdaten analysiert werden, entschieden wird, ob sich ein Unfall des Motorrads ereignet hat, eine Position des Motorrads ermittelt wird und ein Notruf an einen Empfänger übermittelt wird, wenn die Analyse der Messdaten ergibt, dass sich ein Unfall ereignet hat. Der Notruf enthält hierbei die ermittelte Position des Motorrads.
  • Insbesondere kann der Notruf auch noch Adressinformation umfassen (im Sinne einer Post-Zustelladresse), um den Rettungskräften das Auffinden des verunfallten Motorrads zu erleichtern. Die Ermittlung der Adresse wird von der Steuereinheit unter Verwendung der GPS-Positionsdaten und der digitalen Karte vorgenommen.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Programmelement angegeben, das, wenn es auf einem Prozessor ausgeführt wird, den Prozessor anleitet, die oben beschriebenen Verfahrensschritte durchzuführen.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein computerlesbares Medium angegeben, auf dem ein Programmelement gespeichert ist, das, wenn es auf einem Prozessor ausgeführt wird, den Prozessor anleitet, die oben angegebenen Verfahrensschritte durchzuführen.
  • An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass im Kontext der vorliegenden Erfindung GPS stellvertretend für sämtliche globale Navigationssatellitensysteme (GMSS) steht, wie z. B. GPS, Galileo, GLONASS (Russland), Compass (China), IRNSS (Indien), ...
  • Unter dem Begriff „digitale Karten" sind auch Karten für fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme zu verstehen, ohne dass eine Navigation stattfindet.
  • Eine grundsätzliche Überlegung der Erfindung ist darin zu sehen, dass ein automatisierter Notruf für ein verunfalltes Motorrad abgesetzt wird, ohne dass hierfür der Eingriff des Fahrers erforderlich ist. Beispielsweise erfolgt die Übertragung des Notrufs auf einem schmalbandigen Sprachkanal. Beispielsweise ist es möglich, dass ein Rettungshelfer nach Empfang des Notrufs bestimmte Fragen an den Fahrer oder die Steuereinheit stellt. Auch kann der Rettungshelfer bestimmte Sensordaten von sich aus abrufen, wenn er zusätzliche Informationen benötigt. Um die Position das Fahrers zu bestimmen, trägt der Fahrer einen geeigneten Sensor, der die Position des Fahrers bestimmen kann, oder einen Peilsender, der von der Steuereinheit der Notrufeinrichtung geortet werden kann.
  • Im Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
  • Kurze Beschreibung der Figuren
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Notrufeinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
  • 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Notrufsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
  • 3 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
  • Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen
  • Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.
  • In der folgenden Figurenbeschreibung werden für die gleichen oder ähnlichen Elemente die gleichen Bezugsziffern verwendet.
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung von Komponenten einer Notrufeinrichtung 100 zum Einbau in ein Motorrad. Die Notrufeinrichtung 100 dient der Übermittlung eines automatisierten Notrufs an eine Rettungsleitzentrale oder aber auch an einzelne mobile Empfänger.
  • Die Notrufeinrichtung 100 weist eine Sensorik 119, eine Steuereinheit 140 sowie eine Kommunikationseinheit 122 mit einer Antenne 123 auf.
  • Die zu sendenden Daten, welche von der Steuereinheit 140, die beispielsweise in Form einer CPU ausgeführt ist, an die Kommunikationseinheit 122 übertragen werden, können über eine Verschlüsselungseinrichtung 121 verschlüsselt werden. Ebenso können die empfangenen Daten, die von der Kommunikationseinheit 122 an die Steuereinheit 140 übertragen werden, von der Verschlüsselungseinheit 121 entschlüsselt werden.
  • Auf diese Weise kann die Gefahr eines Missbrauchs verringert werden.
  • Mit der Steuereinheit 140 ist eine Eingabeeinheit 126 verbunden. Durch die Eingabeeinheit 126 können verschiedene Einstellungen der Kommunikationseinrichtung und ggf. auch einer damit zusammenhängenden Navigationseinheit 120 vorgenommen werden.
  • Weiterhin ist eine optische Ausgabeeinheit 128 in Form eines Monitors vorgesehen, auf der beispielsweise Zielführungsinformationen ausgegeben werden können. Darüber hinaus können die Zielführungsinformationen auch über die akustische Ausgabeeinheit 127 ausgegeben werden. Die Ausgabe über die akustische Ausgabeeinheit 127 hat den Vorteil, dass der Fahrer weniger vom aktuellen Verkehrsgeschehen abgelenkt wird.
  • Weiterhin kann auch eine akustische Eingabeeinheit (siehe Bezugszeichen 212) vorgesehen sein. Mit dem Lautsprecher 127 und der akustischen Eingabeeinheit 212 können der Fahrer und die Rettungshelfer akustisch kommunizieren.
  • In einem Speicherelement 124, das mit der Steuereinheit 140 verbunden ist oder in der Steuereinheit 140 integriert ist, sind digitale Kartendaten (z. B. als Navigationskartendaten) in Form von Datensätzen abgelegt. Beispielsweise sind in dem Speicherelement 124 auch zusätzliche Informationen über Verkehrsbeschränkungen, Infrastruktureinrichtungen und dergleichen abgelegt und den Datensätzen zugeordnet.
  • Weiterhin ist ein Fahrerassistenzsystem 125 vorgesehen, welches mit den digitalen Kartendaten oder anderen Informationen versorgt wird.
  • Zur Bestimmung der aktuellen Motorradposition weist die Notrufeinrichtung 100 eine Navigationseinheit 120 mit einem Satellitennavigationsempfänger 106 auf, der zum Empfang von Positionierungssignalen von beispielsweise Galileo-Satelliten oder GPS-Satelliten ausgelegt ist. Natürlich kann die Positionierungseinheit mit dem Satellitennavigationsempfänger 106 auch für andere Satellitennavigationssysteme ausgeführt sein.
  • Die Positionierungseinheit 106 ist mit der Steuereinheit 140 verbunden. Auch ist die Navigationseinheit 120 mit der Steuereinheit 140 verbunden. Weiterhin besteht eine direkte Verbindung zwischen der Navigationseinheit 120 und der Positionierungseinheit 106. Somit können die GPS-Signale direkt an die Steuereinheit 140 übermittelt werden.
  • Da die Positionierungssignale beispielsweise im innerstädtischen Bereich nicht immer empfangbar sind, weist die Sensorik 119 der Notrufeinrichtung 100 zur Durchführung einer Koppelnavigation zudem einen Richtungssensor 107, einen Wegstreckensensor 108, einen Lagesensor 109, einen Federwegsensor 102, eine ESP-Sensorik 103 und ggf. einen optischen Detektor 104, beispielsweise in Form einer Kamera, auf. Auch kann ein Strahlsensor 105 (Radar- oder Lidarsensor) vorgesehen sein. Weiterhin weist die Sensorik 119 einen Geschwindigkeitsmesser 101 auf.
  • Die Signale des GPS-Empfängers 106 und der übrigen Sensoren werden in der Steuereinheit 140 bearbeitet. Die aus diesen Signalen ermittelte Fahrzeugposition wird über Map-Matching mit den Straßenkarten abgeglichen. Auf diese Weise ist zu jedem Zeitpunkt eine genaue Angabe der aktuellen Position des Motorrads möglich.
  • Die für die Übermittlung des Notrufs vorgesehenen Daten können von der Steuereinheit 140, welche einen Sprachsynthesizer aufweist, mittels Sprachsynthese in Sprachinformationen umgewandelt und dann über einen entsprechenden (Sprach)Kommunikationskanal übermittelt werden.
  • Insbesondere ist die Sensorik 119 in der Lage, an die Steuereinheit 140 Messdaten zu liefern, auf Basis derer die Steuereinheit genau entscheiden kann, ob sich ein Unfall ereignet hat oder nicht.
  • Die Automatisierung des Notrufsystems ist wichtig, da Motorradfahrer häufig so stark verunglücken, dass sie keinen eigenständigen Notruf absetzen können.
  • Aus der Information beispielsweise der Lage- und/oder Beschleunigungssensoren und der Fahrgeschwindigkeit kann auf einen möglichen Unfall geschlossen werden. Dabei können die am Motorrad bereits vorhandenen Sensoren ausgewertet werden. Es können aber auch Sensoren direkt in der elektronischen Steuereinrichtung 140 vorgesehen werden. Ein Zurückgreifen auf Airbagsteuergeräte ist nicht erforderlich.
  • Im Falle eines erkannten Unfalls oder Sturzes während der Fahrt wird über die Notrufeinrichtung ein telefonischer Notruf gesendet. Dabei werden die GPS-Daten oder auch die Daten aus Mobilfunknetzen zur Ortung des Motorrads zur Verfügung gestellt.
  • 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Notrufsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches ein verunfalltes Motorrad 201 mit einer Notrufeinrichtung 100 sowie eine Zentrale 202 und mehrere mobile Empfänger 206, 207, 208 und 210 aufweist.
  • Die Zentrale 200 weist eine Kommunikationseinheit 203 in Form eines zentralen Servers und einer Antenne 204 zum Senden und Empfangen von Daten und Informationen an bzw. von dem verunfallten Motorrad bzw. den mobilen Einsatzkräften auf. Die Daten werden über die Funkübertragungsstrecke 211 gesendet.
  • Weiterhin ist ein Lautsprecher 205 vorgesehen, über den die empfangenen Sprachinformationen abgespielt werden können. Zum Abspielen von Videodateien ist ein Monitor 209 vorgesehen. Über das Mikrofon 211 können Sprachnachrichten an die Rettungskräfte oder den Motorradfahrer gerichtet werden.
  • Bei der Zentrale 200 handelt es sich um eine Rettungsleitzentrale, welche die Rettungsleitung vollautomatisch durchführen kann.
  • Beispielsweise übermittelt die Zentrale 200 nach Empfang des automatisierten Notrufs Anweisungen an die einzelnen Empfänger 206, 207, 208. Weiterhin kann der Notruf auch direkt an einen einzelnen Empfänger 209 übermittelt werden, der diesen Notruf dann an die Einzelempfänger 206, 207, 208 und/oder die Zentrale 200 weiterleitet. Auf diese Weise kann der Notruf auch in Gebieten mit kurzreichweitigem Empfang effektiv an eine Vielzahl von Empfängern verteilt werden.
  • Erfindungsgemäß kann ein elektronischer Notruf (eCall) übermittelt werden, der dem Rettungspersonal direkt verständlich ist. Hierzu wird eine digitale Karte im Motorrad benötigt, aus der mittels der GPS-Position die Straße inklusive Hausnummer ermittelt wird, an der der Notruf abgesetzt wird. Diese Adresse wird anstelle oder in Kombination mit der GPS-Position übermittelt.
  • 3 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens, bei dem in Schritt 301 Messdaten von einer Sensorik erfasst werden. In Schritt 302 werden diese Messdaten von einer Steuereinheit analysiert und in Schritt 303 entscheidet die Steuereinheit anhand des Analyseergebnisses, ob sich ein Unfall des Motorrads ereignet hat oder nicht. Für den Fall, dass das Analyseergebnis ergibt, dass sich ein Unfall ereignet hat, wird in Schritt 304 ein Notruf an einen Empfänger ausgesendet, der u. a. die aktuelle Position des verunfallten Motorrads aufweist. Der Notruf kann über einen Sprachkanal gesendet werden.
  • Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass „umfassend" und „aufweisend" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine" oder „ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkungen anzusehen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 29911590 U1 [0002]

Claims (16)

  1. Notrufeinrichtung für ein Motorrad zum Übermitteln eines Notrufs, die Notrufeinrichtung aufweisend: eine Detektionseinheit (101, 107, 109) zum Erfassen von Messdaten; eine Steuereinheit (140) zum Analysieren der Messdaten und zum Entscheiden, ob sich ein Unfall des Motorrads ereignet hat; eine Positionserfassungseinheit (106, 120) zum Ermitteln einer Position des Motorrads; eine Kommunikationseinheit (122) zur Übermittlung eines Notrufs an einen Empfänger, wenn die Analyse der Messdaten ergibt, dass sich ein Unfall ereignet hat; wobei der Notruf die ermittelte Position des Motorrads enthält.
  2. Notrufeinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Notrufeinrichtung zum vollautomatischen Übermitteln des Notrufs ausgeführt ist.
  3. Notrufeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Detektionseinheit zumindest einen Sensor ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem Lagesensor (109) zum Erfassen eines Neigungswinkels des Motorrads, einem Bescheunigungssensor (107) zum Erfassen einer Beschleunigung des Motorrads, und einem Geschwindigkeitssensor (101) zum Erfassen einer Geschwindigkeit des Motorrads aufweist.
  4. Notrufeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinheit (140) zur Umsetzung der mit dem Notruf zu übermittelnden Daten mittels einer Medienkonvertierung ausgeführt ist.
  5. Notrufeinrichtung nach Anspruch 4, wobei die Steuereinheit (140) zur Durchführung der Medienkonvertierung einen Sprachsynthesizer aufweist, der zur Umsetzung der mit dem Notruf zu übermittelnden Daten mittels Sprachsynthese ausgeführt ist.
  6. Notrufeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich bei dem Empfänger um ein mobiles Endgerät handelt.
  7. Notrufeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich bei der Kommunikationsverbindung zur Übermittlung der umgesetzten Daten um eine schmalbandige Kommunikationsverbindung handelt.
  8. Notrufeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Notruf weitere Information enthält, die mit einer akustischen Spracheingabe eines Fahrers des Motorrads korrespondiert; wobei die Kommunikationseinheit (115, 116) zur Übermittlung sämtlicher Daten in dem selben Übertragungskanal ausgeführt ist.
  9. Notrufeinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, wobei die umgesetzten Daten zumindest eine Datenart ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Videodaten und Audiodaten aufweisen.
  10. Notrufeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die eine Positionserfassungseinheit (106, 120) zum Ermitteln der Position des Motorrads auf Basis von Satellitendaten oder Daten aus einem Mobilfunknetz ausgeführt ist.
  11. Notrufsystem für Motorräder, aufweisend: eine Notrufeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche; und einen Empfänger zum Empfang des von der Notrufeinrichtung abgesetzten Notrufs.
  12. Notrufsystem nach Anspruch 11, wobei der Empfänger zur automatischen Vornahme eines Rückrufs beim Empfang eines Notrufs ausgeführt ist, wenn innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne keine weitere Meldung des Fahrers des Motorrads empfangen wird, wobei der Empfänger dann entsprechende Rettungsmaßnamen einleitet; wobei die Notrufeinrichtung hierbei so ausgelegt ist, dass sie zurückgerufen werden kann und diesen Rückruf entgegennehmen kann.
  13. Verwendung einer Notrufeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 in einem Motorrad.
  14. Verfahren zum Übermitteln eines Notrufs von einem Motorrad, das Verfahren aufweisend die folgenden Schritte: Erfassen von Messdaten; Analysieren der Messdaten; Entscheiden, ob sich ein Unfall des Motorrads ereignet hat; Ermitteln einer Position des Motorrads; Übermittlung eines Notrufs an einen Empfänger, wenn die Analyse der Messdaten ergibt, dass sich ein Unfall ereignet hat; wobei der Notruf die ermittelte Position des Motorrads enthält.
  15. Programmelement, das, wenn es auf einem Prozessor ausgeführt wird, den Prozessor anleitet, die folgenden Schritte durchzuführen: Erfassen von Messdaten; Analysieren der Messdaten und zum Entscheiden, ob sich ein Unfall des Motorrads ereignet hat; Ermitteln einer Position des Motorrads; Übermittlung eines Notrufs an einen Empfänger, wenn die Analyse der Messdaten ergibt, dass sich ein Unfall ereignet hat; wobei der Notruf die ermittelte Position des Motorrads enthält.
  16. Computerlesbares Medium, auf dem ein Programmelement gespeichert ist, das, wenn es auf einem Prozessor ausgeführt wird, den Prozessor anleitet, die folgenden Schritte durchzuführen: Erfassen von Messdaten; Analysieren der Messdaten und zum Entscheiden, ob sich ein Unfall des Motorrads ereignet hat; Ermitteln einer Position des Motorrads; Übermittlung eines Notrufs an einen Empfänger, wenn die Analyse der Messdaten ergibt, dass sich ein Unfall ereignet hat; wobei der Notruf die ermittelte Position des Motorrads enthält.
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