-
Gegenstand
der Erfindung ist ein technisches Gewirk für Leuchtzwecke
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
-
Ein
technisches Gewebe für Leuchtzwecke ist bereits schon mit
dem Gegenstand der
DE
20 2007 000 753 U1 bekannt geworden. Dort wird ein lichtdurchlässiges
Bauelement beschrieben, bei dem in eine aushärtbare Gussmasse
ein Lichtleiter eingelegt wird, der Bestandteil eines textilen Flächengebildes
ist, das z. B. als Gewebe, als Gewirk oder als Filz ausgebildet
ist.
-
Die
Möglichkeit, wie Lichtleiter in ein Gewirk eingelegt werden
und verarbeitet werden, lässt sich aus dieser Druckschrift
jedoch nicht entnehmen.
-
Ferner
ist mit dem Gegenstand der
EP
1 305 159 B1 ein Leichtbauelement bekannt geworden, das aus
einem textilen Mehrwandgewebe besteht, bei dem unter Anderem auch
Glasfasern und Kohlestofffasern verwendet werden. Die Verwendung
von Lichtleitern zu Beleuchtungszwecken ist aus dieser Druckschrift
jedoch nicht zu entnehmen.
-
Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein technisches Gewirk
für Leuchtzwecke so herzustellen, dass die Lichtleiter,
die in dem Gewirk eingebunden werden sollen, besonders bruchfrei, knickarm
und mit großem Halt eingebunden werden.
-
Zur
Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die
technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
-
Wesentliches
Merkmal der Erfindung ist, dass nun erstmals in einem technischen
Gewirk für Leuchtzwecke die Lichtleiter so eingelegt werden, dass
das Gewirk in Form einer Kettenwirkware ausgebildet ist und in die
Maschen des Gewirks eine Anzahl von parallel zueinander verlaufenden,
gerade das Gewirk durchsetzende Lichtleiter eingebunden sind.
-
Damit
besteht der wesentliche Vorteil, dass nun erstmals erkannt wurde,
dass insbesondere bei der Kettenwirkware eine besonders günstige
und schonende sowie feste Einbindung von Lichtleitern gegeben ist.
-
Beim
Kettenwirken laufen die Fäden vertikal und werden von den
Nadeln ergriffen und durch die vorhergehende Maschenreihe gezogen.
Damit sich eine Fläche ergibt und nicht einzelne Maschenbänder
(Luftmaschen, sogenannte Fransen), greifen die Nadeln nicht nur
denselben Faden, sondern abwechselnd auch benachbarte Fäden.
Es gibt verschiedene Bindungen, bei denen auch z. B. ein Faden übersprungen
werden kann. Kettenwirkware unterscheidet sich optisch von Strick-/Kulierwirkware
dadurch, dass die Maschen nicht gerade, sondern leicht schräg
liegen. Außerdem ist der Stoff weniger elastisch. Die geringere
Elastizität wird genau bei der Verarbeitung von Lichtleitern
angestrebt, denn es kommt entscheidend darauf an, dass bei der Kettenwirkware die
Maschen so verlaufen, dass die Lichtleiter in den Bereich der Maschen
eingebunden werden. Hierbei gibt es verschiedene Lösungsmöglichkeiten,
die alle vom Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung umfasst
werden.
-
In
einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Lichtleiter
die Maschen unmittelbar durchsetzen und hierbei parallel verlaufen,
wobei die Längsachse der Leitleitern senkrecht zur Längsachse
der Maschen verläuft.
-
Hierbei
handelt es sich also um eine Schusseintragsmaschine, wobei die zu
befestigenden Lichtleiter in Form eines Schussfadens in das Gewirk eingetragen
werden.
-
Vorteil
hierbei ist, dass sich beim Eintragen der gerade ausgebildeten Lichtleiter
in die parallel zueinander verlaufenden Maschen eine besonders gute
Körperbindung ergibt, und aufgrund der bestehenden Reibungsverhältnisse
und geringen Umlenkverhältnisse der Lichtleitfasern, die
vorder- und rückseitig der Maschen jeweils ein- und austreten,
ergeben sich besonders gute Bindungswirkungen.
-
Nachdem
der Lichtleiter an seiner Oberfläche sehr glatt ist, bedarf
es einer besonders guten Bindung des Lichtleiters. Der Vorteil des
Verfahrens ist, dass praktisch endlose Bahnen erzeugt werden können
und die Lichtleiter, die besonders knickfrei und biegungsarm im
Gewebe gebunden werden müssen, besonders günstig
im Gewebe aufgenommen werden.
-
In
einer zweiten Ausführungsform ist eine Kettenwirkware vorgesehen,
bei der in der Form einer Wirkware L/1, eine geschlossene Franse,
L/2, ein erster Schussfaden und L/3 ein zweiter Schussfaden verarbeitet
werden. In das so hergestellte Gewirk werden wiederum die Lichtleiter
parallel zueinander verlaufend eingetragen und werden so in den
gebildeten Maschen ausgezeichnet gebunden und knickfrei verlegt.
-
Jeglicher
Knick im Bereich des Lichtleiters würde diesen brechen
und das gesamte Gewebe unwirksam machen.
-
Ausgangspunkt
der vorliegenden Erfindung ist nämlich, dass die eine Stirnseite
aller aus dem Gewirk austretenden Lichtleiter von einer entsprechenden
Beleuchtungsquelle beleuchtet wird und dass dieses Licht durch das erfindungsgemäße
Gewirk hindurch auf die gegenüberliegende Seite der dort stirnseitig
endenden Lichtleiter übertragen wird.
-
Die
Erfindung bezieht sich also darauf, dass Lichtleiter für
Beleuchtungszwecke in einem technischen Gewirk gebunden werden und
so dadurch besonders einfach hergestellt und vor allem auch einfach
für verschiedenste Beleuchtungszwecke verwendet werden
können.
-
Das
Gewirk ist besonders biegbar, ist in sich maschenelastisch, aufgrund
der gebildeten Maschen und kann auch gedehnt werden und deshalb
um Bögen oder um bestimmte Radien herumgebogen werden,
was für Beleuchtungszwecke besonders günstig ist.
Auf diese Weise können mit dem erfindungsgemäßen
technischen Gewirk auch gekrümmte Beleuchtungskörper
hergestellt werden. Weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung
ist, bei der Bindung von Lichtleitern in einer Kettenwirkware es
nicht mehr – wie vergleichsweise bei der Webware – erforderlich ist,
einen besonders starken Webfaden zu verwenden. Hier ergibt sich
die Möglichkeit, besonders dünne Garne zu verwenden,
die entweder als Monofil- oder als Multifil-Garne ausgebildet sind,
wobei solche Garne bevorzugt aus synthetischen Garnen bestehen.
Solche synthetischen Garne sind fäulnisresistent, sind
gut verarbeitbar und UV-beständig.
-
Neben
der vorgenannten Maschenbindung mit einer geschlossenen Franse kann
es in einer anderen Ausgestaltung vorgesehen werden, eine Kettenwirkware
herzustellen, bei der L/1 eine offene Franse, L/2 ein erster Schussfaden
und L/3 ein zweiter Schussfaden verarbeitet werden.
-
In
einer dritten Ausgestaltung kann es vorgesehen werden, dass die
Lichtleiter nicht senkrecht zur Längsachse der Maschen
hindurchgeführt werden, sondern parallel zur Längsachse
der Maschen, und hierbei entweder – in einer Unterform – die
Maschen selbst in der Längsachse durchsetzen oder – in
einer zweiten Unterform – parallel zu den Maschen, im Zwischenraum
zwischen den Maschen und den dort angeordneten Bindungsfäden
verlaufen.
-
Eine
dritte Ausführungsform bezieht sich darauf, dass nicht
zwei Schussfäden verwendet werden, sondern lediglich ein
einziger Schussfaden. Hierbei wird in einer ersten Bindungsform
eine offene Franse in L/1-Bindung in Verbindung mit einem einzigen
Schussfaden L/2 verwendet.
-
In
einer anderen Ausführungsform kann jedoch auch eine geschlossene
Franse verwendet werden, wobei wiederum nur ein einziger Schussfaden
verwendet wird. Vorteil dieser Ausführung ist, dass endlose
Bahnen beliebiger Länge, jedoch in Form der Maschinenbreite,
hergestellt werden können und hierbei eine besonders geringe
Bruchgefahr für die Lichtleiter besteht.
-
Wie
bekannt, sind Lichtleiter monofile Körper, die aus einem
gespritzten Kunststoff bestehen, der besonders lichtleitfähig
ausgebildet ist, wobei das Licht an der einen Stirnseite des Lichtleiters
eingetragen, diesen durchsetzt und an der gegenüberliegenden
Stirnseite austritt.
-
Ein
solcher Lichtleiter ist deshalb besonders bruchgefährdet
und ist schwierig zu verarbeiten.
-
Die
oben angegebenen Ausführungsformen für die Einbindung
der Lichtleiter in ein technisches Gewirk sind deshalb besonders
vorteilhaft.
-
Der
Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern
auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche
untereinander.
-
Alle
in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten
Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche
Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit
sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der
Technik neu sind.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei
gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche
Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
-
Es
zeigen:
-
1:
schematisiert gezeichnetes Ausführungsbeispiel zur Einbindung
von Lichtleitern in eine Kettenwirkware
-
2:
ein zweites Ausführungsbeispiel
-
3:
ein drittes Ausführungsbeispiel
-
4:
ein viertes Ausführungsbeispiel
-
5:
ein fünftes Ausführungsbeispiel
-
6:
ein sechstes Ausführungsbeispiel
-
1 zeigt
allgemein ein Gewirk als Kettenwirkware, wo erkennbar ist, dass
bevorzugt ein Multifil-Grundfaden 2 in Form von Maschen 3 verlegt
ist, wobei eine erste Masche 3 durch den Grundfaden 2 und
eine zweite Masche 13 durch einen weiteren Grundfaden 12 hergestellt
wird.
-
Demzufolge
werden aus den beiden Grundfäden 2, 12 die
beiden unterschiedlichen Maschen 3, 13 hergestellt,
wobei die Maschen ineinander greifen und parallel in Richtung der
Längsachse 8 verlegt sind.
-
Wichtig
ist nun, dass ein als monofil ausgebildeter Lichtleiter 4 jeweils
die Maschen 3, 13 senkrecht zur Längsachse 8 durchsetzt
und die Lichtleiter 4 jeweils parallel zueinander angeordnet
sind.
-
Durch
jede Maschenöffnung der Maschen 3, 13 tritt
also ein solcher Lichtleiter 4 hindurch.
-
Hierauf
ist die Erfindung jedoch nicht beschränkt. Die Lichtleiter
könnten auch beispielsweise auch nur durch jede zweite
oder dritte Maschenreihe hindurch treten.
-
Ferner
kann es vorgesehen sein, dass die Lichtleiter 4 nicht aus
Lichtleitern gleichen Durchmessers bestehen, sondern sie können
unterschiedliche Durchmesser und unterschiedliche Farben aufweisen.
-
Wichtig
ist jedenfalls, dass durch den Durchtritt der Lichtleiter 4 durch
die offenen Maschen 3, 13 eine besonders gute
Bindung der Lichtleiter 4 in den Maschen 3, 13 erreicht
wird und ferner eine besonders knickfreie und schonende Verlegung
und Einbindung der Lichtleiter 4 in diesen Maschen 3, 13.
-
Die 2 zeigt
als weiteres Ausführungsbeispiel ein Gewirk 1a,
bei dem eine geschlossene Franse L/1 mit den Fransenfäden 5 erreicht
wird und hierbei wiederum zwei Schussfäden 6, 7 verwendet
werden.
-
Bei
diesem Gewirk 1a ist der Lichtleiter wieder in den Maschen
des Gewirks eingebunden.
-
Die 3 zeigt
ein ähnliches Gewirk 1b, bei dem jedoch eine offene
Franse mit den Fransenfäden 5 gezeigt ist. Auch
hier sind die Lichtleiter 4 im Bereich der Maschen eingebunden.
-
Die 4 zeigt
als weiteres Ausführungsbeispiel zwei mögliche
Varianten, wo erkennbar ist, dass in der ersten Variante die Lichtleiter 4a im
Zwischenraum zwischen den Maschenstäbchen der Maschen 3, 13 eingebunden
sind.
-
Die
andere Variante zeigt, dass die Lichtleiter 4b in den Maschenstäbchen
selbst eingebunden sind, und zwar in Richtung der Längsachse 8,
wo hingegen sie gemäß 1 quer zur
Längsachse 8 verliefen.
-
Auch
hier ergibt sich ein besonders gute Bindungswirkung und eine knickfreie,
schonende Verlegung und Einbindung der Lichtleiter 4 im
Gewirk 1c. Gemäß 5 wird als
anderes Ausführungsbeispiel ein Gewirk 1d dargestellt,
bei dem erkennbar ist, dass lediglich ein einziger Schussfaden in
der Bindung L/2 verwendet wird und hierbei offene Fransen 5 vorliegen.
Auch hier sind die Lichtleiter 4 im Zwischenraum zwischen
den Fransen 5 eingebunden und werden von den Schussfäden 7 gehalten.
-
Die 6 zeigt
ein weiteres Gewirk 1d, bei dem erkennbar ist, dass bei
offener Franse 5 ein Schussfaden L/2 (Bezugszeichen 7)
verwendet wird, wobei die Lichtleiter 4 bogenförmig
um die jeweils aus der Luftfranse gebildeten Maschen herumgelegt ist
und jeweils von dem Schussfaden 7 eingebunden ist.
-
Es
handelt sich hierbei lediglich um eine technische Darstellung, weil
nach der Herstellung eines solchen Gewirks 1d sich die
Lichtleiter aufgrund ihres Rückstellvermögens
gerade ausrichten und hierbei das Maschenbild so verändern,
dass die Lichtleiter nun gerade ausgerichtet sind und als gerade
Linien das Gewirk 1d durchlaufen und die Maschen aus den
Luftfransen 5 und dem Schussfaden 7 entsprechend
gerade ziehen.
-
Hier
erkennt man, dass das Elastizitätsvermögen und
Rückstellvermögen der Lichtleiter 7 verwendet
wird, um unter Ausnutzung dieses Elastizitätsvermögen
in das Gewirk eingebunden zu werden. Damit legen sich die Lichtleiter
kraftschlüssig an und in die Maschen ein, was noch eine
wesentlich bessere Bindung in dem Maschenbild verursacht.
-
Insgesamt
wird damit ein technisches Gewirk a–d beschrieben, bei
dem die Lichtleiter 4 besonders schonend und knickarm verlegt
sind.
-
Es
ergibt sich eine ausgezeichnete Bindungswirkung und die Möglichkeit,
dass man über den Weg von Wirkmaschinen beliebig lange
Bahnen herstellen kann.
-
- 1
- Gewirk
a, b, c, d
- 2
- Grundfaden
(Multifil)
- 3
- Masche
- 4
- Lichtleiter-Monofil
- 5
- Franse
- 6
- Schuss 1
- 7
- Schuss 2
- 8
- Längsachse
- 9
- nicht
belegt
- 10
- nicht
belegt
- 11
- nicht
belegt
- 12
- Grundfaden
- 13
- Masche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202007000753
U1 [0002]
- - EP 1305159 B1 [0004]