DE3930315C2 - Gewebeband mit offenen Enden zur Verwendung in der Pressenpartie einer Papiermaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gewebeband mit offenen Enden zur Verwendung in der Pressenpartie einer Papiermaschine, das in Maschinenrichtung verlaufende Längsgarne und in Maschinenquerrichtung verlaufende Quergarne aufweist, wo­ bei die Längsgarne sich über die ganze Länge des Gewebebandes erstrecken und an den Enden des Gewebebandes Schlaufen bilden, die zur Bildung eines End­ losbandes zusammenfügbar und durch einen Stift miteinander verbindbar sind.

Aus der AT 351 925 ist eine Verbindungsnaht zum Verbinden der Enden einer Gewebebahn bekannt, die aus zwei Nahthälften mit vorstehenden Schlaufen be­ steht, durch welche ein Verbindungsstift schiebbar ist. Die Schlaufen werden von Schußfäden eines Gewebes gebildet, das zur Bildung der Schlaufen auf sich selbst zurückgefaltet ist. Die Schußfäden jeder Nahthälfte werden von einem einzigen Schußfadensystem gebildet. Der zurückgefaltete Teil des Gewebes ist mit dem Bereich vor den Schlaufen durch ein eigenes Kettfadensystem verwoben.

Die DE-PS 340 094 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von gewebten Filzen für die Papierherstellung, bei dem als Schuß und/oder Kette geklöppelte oder geflochtene Fäden verwendet werden.

In der US 4,824,525 ist ein Naßpreßfilz für eine Papiermaschine offenbart, der aus einem flachen Grundgewebe besteht, dessen gekräuselte Kettfäden in Maschinenlängsrichtung orientiert sind. Die Kettfäden sind an den Enden des Grundgewebes zu Nahtschlaufen geformt, die miteinander verbünden werden, um einen endlosen Filz zu erzeugen.

Aus der DE-AS 11 55 049 ist ein Gewebeband bekannt, das in Maschinenrich­ tung verlaufende Längsgarne und in Maschinenquerrichtung verlaufende Quer­ garne aufweist. Die Längsgarne erstrecken sich über die ganze Länge des Gewebes und sind an den Enden des Gewebebandes zur Bildung von Schlaufen in das Gewebeband zurückgeflochten. Die Schlaufen sind zur Bildung eines Endlosbandes zusammenfügbar und durch einen Stift miteinander verbindbar. Die Längsgarne bestehen aus Kunststofffasern und neigen dazu, sich zu verwinden, wodurch eine Einführung des Verbindungsstiftes erschwert wird. Zur Verhinderung dieser Verwindung werden die Schlaufen nach einer Tränkung in Kunstharz polymerisiert, damit sie ihre Form beibehalten.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Gewebeband zu schaffen, dessen Enden zur Herstellung eines Endlosbandes schnell und einfach verbunden wer­ den können. Diese Aufgabe wird durch ein Gewebeband mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Durch die Verwendung von durch die ganze Länge des Gewebebandes erstrec­ kenden Längsgarnen, die von miteinander verflochtenen Monofilsträngen gebildet werden, wird gewährleistet, daß sich die Schlaufen an den Enden des Gewebe­ bandes senkrecht zur Oberfläche des Gewebebandes erstrecken. Aus diesem Grund können die Schlaufen an den beiden Enden schnell und einfach zur Bil­ dung eines Kanals in Eingriff gebracht werden, durch den ein Stift steckbar ist. Darüber hinaus haben die Längsgarne eine hohe Elastizität und Zugfestigkeit in Maschinenrichtung.

Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Gewebebandes sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 9.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand von Zeich­ nungen näher erörtert. Es zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Pressen-Gewebebandes, das durch eine Stiftnaht zu einem Endlosband gemacht wurde,

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines Endes eines Pressen-Gewebe­ bandes,

Fig. 3a einen Längsschnitt des Pressen-Gewebebandes, aus dem die Bildung einer Schlaufe mittels Flachwebetechnik hervorgeht,

Fig. 3b einen Schnitt ähnlich Fig. 3a eines Pressen-Gewebebandes, das in einem modifizierten Endlos-Webeverfahren gewebt ist, und

Fig. 4a bis 4e Querschnitte von verschiedenen Längsgarnen, die bei der Bildung der Schlaufen verwendet werden.

In allen Figuren sind gleiche oder gleichartige Gegenstände mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

In Fig. 1 ist schematisch ein Pressen-Gewebeband 10 dargestellt, das mittels einer Naht 12 zu einem Endlosband gemacht wurde. Die Naht 12 entsteht dadurch, daß die in Maschinenrichtung verlaufenden Schlaufen an den beiden Enden des Gewebebandes 10 aneinander gebracht werden, derart, daß die Schlaufen an einem Ende zwischen die Schlaufen am anderen Ende greifen. Durch den von den miteinander in Eingriff befindlichen Schlaufen gebildeteten Kanal wird dann ein Stift hindurchgesteckt.

Vorzugsweise wird ein Pressen-Gewebeband unter Verwendung von Ver­ bundgarn-Strängen in Maschinenrichtung, d. h. in Längsrichtung des Bandes gewebt. Das wesentliche Merkmal der Verbundgarne besteht darin, daß sie geflochtene Monofil-Stränge enthalten. Fig. 2 zeigt ein Ende 14 des Pressen- Gewebebandes 10. Die Schlaufen 16, mit denen das Band innerhalb der Papier­ maschine zu einem Endlosband gemacht wird, werden dadurch gebildet, daß entweder die Enden der geflochtenen Längsgarne in das Grundgewebe des Bandes 10 zurückgewebt werden, oder indem das Pressen-Gewebeband 10 entsprechend einer modifizierten Endlos-Webetechnik gewebt wird. In Fig. 2 ist die Maschinenrichtung (Längsrichtung des Bandes) mit MR und die Maschinen­ querrichtung mit QR bezeichnet.

Fig. 3a und 3b sind Querschnitte des Endes 14 des Pressen-Gewebebandes 10 von Fig. 2 in größerem Maßstab. In beiden Ausführungen gem. Fig. 3a und 3b werden die Schlaufen 16 von den Längsgarnen 18 gebildet, die aus den erfin­ dungsgemäßen Verbundgarnen bestehen. Die Quergarne 20 sind im Querschnitt lediglich der Einfachheit halber als Monofilgarne gezeichnet, jedoch können auch Garne anderer Art als Quergarne verwendet werden. Bei beiden Aus­ führungsbeispielen ist in die Gewebestruktur eine Faserbahn 22 eingenadelt.

Die Ausführungen gem. Fig. 3a und 3b unterscheiden sich voneinander in erster Linie durch die Art und Weise, wie die Schlaufen 16 gebildet wurden. In Fig. 3a wird die Schlaufe 16 dadurch gebildet, daß das Längsgarn 18 in das Gewebe­ band 10 zurückgewebt ist. Dieses Verfahren ist nötig, wenn es sich bei dem Gewebe um ein Flachgewebe handelt. In Fig. 3b dagegen wurde das Pressen- Gewebeband 10 in einer modifizierten endlosen Form gewebt. Bei dieser Technik werden die Längsgarne 18 einfach hin- und hergewebt, da sie bei dieser Webart die Schußgarne sind, wodurch die Schlaufen 16 an jedem Ende des Pressen-Gewebebandes gebildet werden.

Fig. 4a bis 4e zeigen fünf verschiedene Ausführungen von Verbundgarnen 18 im Querschnitt. Charakteristisch für jede dieser Ausführungen ist ein geflochtenes Garn aus einer Mehrzahl, vorzugsweise acht Monofilsträngen 20. Diese Monofil­ stränge 20 haben individuelle Durchmesser in der Größenordnung von etwa 0,08 bis 0,3 mm. Dünnere oder dickere Monofilgarne können im Bedarfsfall auch vewendet werden. Beispielsweise sind dickere Monofilgarne durchaus brauchbar für Gewebebänder, die in Papiermaschinen eingesetzt werden, welche schwere Papierarten herstellen.

In Fig. 4a ist ein geflochtenes Monofilgarn im Ouerschnitt dargestellt. Dieses Ver­ bundgarn 18 besteht aus acht Strängen 20 aus einem Monofilgarn, wodurch eine Art hohler, poröser Schlauch gebildet wird.

Fig. 4b zeigt eine andere Ausführungsform eines Längsgarnes 18, in welcher die Monofilstränge eine Seele aus Multifilgarn 22 umgeben. Fig. 4b könnte auch ein Querschnitt eines Längsgarnes sein, bei dem das Multifilgarn 22 durch ein gesponnenes Garn oder durch ein sog. BCF-Garn ersetzt ist. Ein BCF-Garn ist ein Garn aus vielen Fäden, die in Abständen Verschlingungen oder Kräuselungen aufweisen, die die Fäden zusammenhalten und dem Garn ein größeres Volumen verleihen.

Fig. 4c zeigt einen Querschnitt eines Verbund-Längsgarnes 18, bei dem Monofil-Stränge 20 um eine Monofil-Seele 24 herum geflochten sind.

Fig. 4d zeigt ein Verbund-Längsgarn 18, bei dem die Monofilstränge 20 um eine Seele aus gezwirntem Monofilgarn 26 geflochten sind.

Fig. 4e zeigt eine weitere Ausführungsform des Verbund-Längsgarns 18. Hier ist das Garn aus geflochtenen Monofilsträngen 20 von einer Multifil-Umhüllung 28 umgeben.

Wie aus diesen Figuren hervorgeht, umfaßt die Erfindung eine große Vielfalt von Garnen zur Verwendung bei der Bildung von Schlaufen mit Längsgarnen, von denen die in der folgenden Tabelle aufgeführten lediglich Beispiele sind:

Art
Durchmesser mm
Geflecht aus 8 Strängen	0,91
Geflecht mit 2 × 3 gezwirnter Seele	1,4
Geflecht mit gesponnener Seele	0,99
Geflecht mit gesponnener Seele	1,1
Geflecht mit BCF-Garn-Seele	1,2
Geflecht mit Seele aus BCF-Garn und 0,4 mm Monofilgarn	1,2
Geflecht mit Seele aus gesponnenem Garn und 0,4 mm Monofilgarn	1,3

Claims (9)

1. Gewebeband mit offenen Enden zur Verwendung in der Pressenpartie einer Papiermaschine, das in Maschinenrichtung (MR) verlaufende Längsgarne (18) und in Maschinenquerrichtung (QR) verlaufende Quer­ garne (20) aufweist, wobei die Längsgarne (18) sich über die ganze Länge des Gewebebandes erstrecken und an den Enden des Gewebe­ bandes Schlaufen (16) bilden, die zur Bildung eines Endlosbandes zusammenfügbar und durch einen Stift miteinander verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die sich über die ganze Länge des Gewe­ bebandes erstreckenden Längsgarne (18) von miteinander verflochtenen Monofil-Strängen (20) gebildet werden.

2. Gewebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geflochtenen Längsgarne (18) die Form von durch die Monofil-Stränge (20) begrenzten Schläuchen haben.

3. Gewebeband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsgarne (18) eine von den Monofil-Strängen (20) umflochtene Seele (22 bzw. 26) aus Multifilgarn aufweisen.

4. Gewebeband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsgarne (18) eine von den Monofil-Strängen (20) umflochtene Seele aus gesponnenem Garn aufweisen

5. Gewebeband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsgarne (18) eine von den Monofil-Strängen (20) umflochtene Seele aus BCF-Garn aufweisen.

6. Gewebeband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsgarne (18) eine von den Monofil-Strängen (20) umflochtene Seele (24) aus einem Monofilgarn aufweisen.

7. Gewebeband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsgarne (18) eine von den Monofil-Strängen umflochtene Seele aus gezwirntem Monofilgarn aufweisen.

8. Gewebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich­ net, daß die Längsgarne (18) eine Umhüllung (28) aus Multifilgarnen aufweisen.

9. Gewebeband nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung von einem gesponnenen Garn gebildet ist.