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Die Erfindung betrifft eine verstellbare Armlehne für eine fahrbare Arbeitsmaschine, insbesondere Flurförderzeug, mit mindestens einer Verstelleinrichtung, die zwei zumindest teilweise überlappende, relativ zueinander verschiebbare Tragkörper und eine Verriegelungsvorrichtung umfasst, mittels der die Tragkörper kraft- und/oder formschlüssig zueinander festlegbar sind, wobei die Verriegelungsvorrichtung ein Griffelement aufweist, das um eine Drehachse klemmkrafterzeugend oder klemmkraftabbauend drehbar ist, und ferner eine im Bereich der Drehachse angeordnete, dem Griffelement zugeordnete axiale Druckfläche sowie eine dem benachbarten Tragkörper zugeordnete Stützfläche aufweist.
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In der US 2005 / 0 006 942 A1 ist eine gattungsgemäße Armlehne offenbart, die ein als Sterngriff ausgebildetes Griffelement aufweist, das auf einer Gewindestange angeordnet ist. Der Sterngriff kann analog zu einer Schraube-Mutter-Verbindung auf der Gewindestange solange verdreht werden bis eine ausreichend große Klemmkraft erzeugt ist, mit der die plattenförmigen Tragkörper gegeneinander verspannt werden, wodurch die Armlehne nach Einstellung einer ergonomisch günstigen Position fixiert ist. Mit dieser Verstellvorrichtung wird - einer Zwangsführung folgend - zugleich eine Höhen- und eine Längsverstellung der Armlehne erzielt.
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In der
DE 10 2005 023 890 A1 ist ferner eine als Gabelstapler ausgebildete Arbeitsmaschine offenbart, deren Armlehne eine erste Verstellvorrichtung zur Höhenverstellung und eine zweite Verstelleinrichtung zur Längsverstellung aufweist. Die Verriegelungsvorrichtungen der beiden Verstelleinrichtungen verfügen jeweils über einen Klapphebel, der mit einem Exzenter versehen ist. Durch Verschwenken des Klapphebels von einer zu den Tragkörpern annähernd rechtwinkligen Position in eine annähernd parallele Position wird der Exzenter wirksam und erzeugt eine Klemmkraft, mittels der die Tragkörper aufeinander gepresst und dadurch fixiert werden.
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Gegenstand der
DE 15 54 063 A ist eine Vorrichtung zum Einstellen der Winkellage der Rückenlehne eines Sitzes relativ zum Unterteil. Die Vorrichtung weist ein mit einem Hebel versehenes Griffelement auf, das über eine Kurveneinrichtung mit einem benachbarten Verriegelungselement zusammenwirkt, wobei der Hebel um weniger als eine volle Umdrehung von einer Lösestellung der Verriegelungsvorrichtung in eine Schließstellung schwenkbar ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine verstellbare Armlehne der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die eine ergonomisch verbesserte und vereinfachte Verstellung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Verriegelungsvorrichtung mit drei Tragkörpern in Wirkverbindung steht, wobei einer der Tragkörper an einem Fahrzeugsitz oder Rahmenbauteil gehaltert ist und die beiden anderen Tragkörper jeweils dazu längs- oder höhenverstellbar sind, und dass das Griffelement mit einem Handhebel versehen ist und auf einem das benachbarte Tragelement durchdringenden, am entfernten Tragelement direkt oder indirekt verankerten Bolzen axial ortsfest zu dem Bolzen drehbar gelagert ist, wobei die Druckfläche und die Stützfläche mit zueinander zumindest abschnittsweise komplementären Rampen versehen sind, deren Steigung derart ausgebildet ist, dass der Handhebel um weniger als eine volle Umdrehung von einer Lösestellung der Verriegelungsvorrichtung in eine kraft- und/oder formschlüssige Schließstellung schwenkbar ist.
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Die erfindungsgemäße Armlehne zeichnet sich demnach dadurch aus, dass nur der Handhebel einer gemeinsamen Verriegelungsvorrichtung zu betätigen ist, um die Armlehne sowohl in Horizontalrichtung als auch in Vertikalrichtung verstellen zu können, und dass durch eine simple, relativ geringfügige Schwenkbewegung des Handhebels, die beispielsweise einer viertel oder einer halben Umdrehung der Druckfläche der Verriegelungsvorrichtung entsprechen kann, eine ausreichend hohe Klemmkraft erzeugbar ist, um die Armlehne zu arretieren. Dabei kann gleichzeitig die Verriegelungsvorrichtung durch Selbsthemmung in der Schließstellung gehalten werden. Alternativ dazu oder zusätzlich ist es auch möglich, dass der Handhebel durch Formschluss in der Schließstellung gehalten wird.
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Umgekehrt kann in ergonomisch günstiger Weise durch eine Schwenkbewegung in Gegenrichtung von der Schließstellung in die Lösestellung die Klemmkraft aufgehoben und dadurch die Armlehne zur Verstellung freigegeben werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Armlehne lässt sich die Verriegelungsvorrichtung in ergonomisch günstiger und angenehmer Weise betätigen. Darüber hinaus wird nur wenig Raum benötigt.
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Besonders vorteilhaft ist es, dass aus der Stellung des Handhebels, die ertastbar oder - bei freiem Blickfeld - optisch erfassbar ist, sofort geschlossen werden kann, ob sich die Verriegelungsvorrichtung in der Lösestellung oder der Schließstellung befindet.
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In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Schwenkweg des Handhebels durch zwei Endanschläge begrenzt ist. Dadurch wird einerseits die Klemmkraft begrenzt und somit eine Überlastung der Verriegelungsvorrichtung verhindert, andererseits sind die Schließstellung und die Lösestellung unveränderlich definiert.
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Axial zwischen den Tragkörpern ist mit Vorteil eine druckbeaufschlagbare Feder angeordnet. Dadurch ist beim Verspannen der Tragkörper gegeneinander ein Kraftwiderstand vorhanden. Ferner wird sichergestellt dass die Tragkörper beim Lösen der Verriegelungsvorrichtung nicht aneinander haften. Zugleich kann Spiel in der Verriegelungsvorrichtung vermieden werden.
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Alternativ dazu ist es auch möglich, dass axial zwischen einem mit dem Bolzen verbundenen Widerlager und den Tragkörpern eine druckbeaufschlagbare, klemmkrafterzeugende Feder angeordnet ist. Die Verspannung der Tragkörper gegeneinander wird somit durch die Feder bewirkt. In der Schließstellung der Verriegelungsvorrichtung wirkt daher stets eine von der Feder erzeugte definierte Klemmkraft auf die Tragkörper ein. Zum Verstellen der Armlehne wird durch Betätigung des Handhebels der Verriegelungsvorrichtung die Klemmkraft der Feder aufgehoben.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 eine perspektivische Ansicht einer verstellbaren Armlehne eines Gabelstaplers,
- 2 einen Schnitt durch eine Verriegelungsvorrichtung und eine Draufsicht, jeweils in der Lösestellung,
- 3 einen Schnitt durch die Verriegelungsvorrichtung gemäß 2 und eine Draufsicht, jeweils in der Schließstellung,
- 4 einen Schnitt durch eine Variante der Verriegelungsvorrichtung einer erfindungsgemäßen Armlehne und eine Draufsicht, jeweils in der Lösestellung,
- 4a eine Draufsicht der Verriegelungsvorrichtung gemäß 4 im Teilschnitt
- 5 einen Schnitt durch die Variante der Verriegelungsvorrichtung gemäß 4 und eine Draufsicht, jeweils in der Verriegelungsstellung, und
- 6 einen Schnitt durch eine zweite Variante der Verriegelungsvorrichtung einer erfindungsgemäßen Armlehne.
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Die in 1 dargestellte verstellbare Armlehne 1 einer als Gabelstapler ausgebildeten, fahrbaren Arbeitsmaschine kann in Vertikal- und in Horizontalrichtung verstellt werden.
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Zu diesem Zweck verfügt die Armlehne 1 über einen Tragkörper 2, an dem eine Armauflage 3 befestigt ist und der in Wirkverbindung mit einem fahrzeugseitigen Tragkörper 4 steht. Die beiden Tragkörper 2, 4 können durch eine Verriegelungsvorrichtung gegeneinander verspannt werden, die ein als Sterngriff 5 ausgebildetes Griffelement aufweist. Nach dem durch Drehen des Sterngriffs 5 bewirkten Lösen der Verriegelungsvorrichtung kann der Tragkörper 2 samt Armauflage 3 soweit nach unten verschoben werden, bevorzugt gegen die Kraft einer Feder, bis sich eine ergonomisch günstige Position ergibt. Danach wird der Sterngriff 5 in Gegenrichtung gedreht und somit eine Klemmkraft erzeugt, mit der die Position der Tragkörper 2 und 4 zueinander fixiert und dadurch die Armlehne 1 festgestellt wird.
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In analoger Weise kann bei der Armlehne gemäß 1 nach dem Lösen eines weiteren Sterngriffs 6 auch die Armauflage 3 vor- und zurückgeschoben werden, bis die am vorderen Ende der Armauflage 3 befestigten Betätigungshebel 7 gut erreichbar sind. Hernach wird der Sterngriff 6 entgegengesetzt gedreht und dadurch die Armlehne horizontal fixiert.
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Die 2 und 3 zeigen eine Verriegelungsvorrichtung, die sowohl für die horizontale als auch die vertikale Verstellung der Armlehne verwendbar ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Verriegelungsvorrichtung im Zusammenhang mit der Horizontalverstellung der Armlehne beschrieben. Hierbei ist die Armauflage 3 an einem Tragkörper 8 befestigt, der gegen den bereits genannten (und höhenverstellbaren) Tragkörper 2 verschoben werden kann.
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Das Griffelement ist mit einem Handhebel 9 versehen, der auf einem Bolzen 10 um eine zu den Tragkörpern 2, 8 bevorzugt rechtwinklig angeordnete Drehachse A drehbar gelagert ist. Der Bolzen 10 ist an dem zum Handhebel 9 entfernten Tragkörper 2 verankert, beispielsweise eingeschraubt und durch eine Mutter M gesichert, und erstreckt sich durch einen Längsschlitz 8a des zum Handhebel 9 benachbarten Tragkörpers 8 hindurch. Alternativ dazu ist es auch möglich, dass sich der Bolzen 10 durch eine Durchgangsbohrung des Tragkörpers 2 hindurch erstreckt und durch eine Mutter und eine Kontermutter abgestützt ist. Auch andere geeignete Befestigungsmöglichkeiten kommen in Frage.
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Zwischen den Tragkörpern 2, 8 kann sich - wie dargestellt - eine druckbeaufschlagbare Feder 11 befinden, die beispielsweise als Spiralfeder oder als Blattfeder ausgebildet ist und die eine der Klemmkraft entgegenwirkenden Kraftwiderstand erzeugt. Dieser Kraftwiderstand kann alternativ oder zusätzlich auch durch Druckspannungen zwischen den Tragkörpern 2, 8 erzeugt werden.
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An dem im Bereich der Drehachse A angeordneten Abschnitt des Handhebels 9 ist in Richtung zum Tragkörper 8 eine axiale Druckfläche D angeformt, die mit einer Stützfläche S zusammenwirkt, welche an einer axial zwischen dem Tragkörper 8 und dem Handhebel 9 angeordneten, in einer Führung 8b verdrehfesten Gleitplatte 12 angeformt ist. Es ist auch möglich, dass die Druckfläche D nicht direkt am Handhebel 9 angeformt ist sondern an einem mit dem Handhebel 9 verbundenen Baukörper, beispielsweise einer Scheibe.
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Die Druckfläche D und die Stützfläche S sind mit zueinander komplementären Rampen versehen, d.h. mit Steigungen gleichen Steigungswinkels. Die Rampen können auch Teile von Gewindeabschnitten sein. Da der Handhebel 9 axial ortsfest auf dem Bolzen 10 fixiert ist (und nicht mit dessen Gewinde zusammenwirkt), erzeugt eine Drehung des Handhebels 9 durch die Wirkung der Rampen auf der Druckfläche D und auf der Stützfläche S eine Klemmkraft, mit der die beiden Tragkörper 8, 2 in Richtung zueinander verspannt werden. Sofern alternativ dazu der Handhebel 9 fest mit dem Bolzen 10 verbunden ist, muss der Bolzen 10 in dem Tragkörper 2 drehbar sein.
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Hierbei ist die Steigung der Rampen derart ausgebildet ist, dass der Handhebel 9 um weniger als eine volle Umdrehung von der in der 2 dargestellten Lösestellung der Verriegelungsvorrichtung in die in 3 dargestellte Schließstellung schwenkbar ist. Zugleich wird in der Schließstellung Selbsthemmung erzielt, d. h. der Handhebel 9 verharrt in dieser Position bis er wieder zurückgeschwenkt wird.
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Der Schwenkweg des Handhebels 9 beträgt bevorzugt ca. eine Vierteldrehung, wobei in diesem Zusammenhang zwei stiftförmige Endanschläge E1 und E2 vorgesehen sind, die den Schwenkweg begrenzen. Dadurch wird verhindert, dass die Klemmkraft zu groß wird. Gleichzeitig ist die Schließstellung (3) und die Lösestellung ( 2) definiert und kann optisch oder haptisch aus der Stellung des Handhebels 9 erkannt werden.
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Anstelle des beschriebenen Klemmens gegen Federkraft ist es auch möglich, die Federkraft zur Erzeugung der Klemmkraft einzusetzen, wobei dann das Lösen der Klemmung entgegen der Federkraft erfolgt. Die 4 bis 6 zeigen eine Variante der Verriegelungsvorrichtung einer erfindungsgemäßen Armlehne, bei der dies der Fall ist. Hierbei befindet sich die im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus mehreren Tellerfedern bestehende, druckbeaufschlagbare Feder 11 axial zwischen einem mit dem Bolzen 10 verbundenen Widerlager 13, das aus Ringscheiben besteht, und den Tragkörpern. Aufgrund dieser Anordnung erzeugt die Feder 11 eine Klemmkraft, d. h. sie drückt die Tragplatten gegeneinander. Durch eine Drehung des Handhebels 9 kann die Klemmkraft aufgehoben werden. Hierbei wird die Feder 11 soweit entspannt, dass die Armlehne verstellt werden kann.
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In den Darstellungen gemäß den 4 bis 6 sind drei Tragkörper 2, 4, 8 erkennbar, wobei der fahrzeugseitige Tragkörper 4 mit dem Fahrzeugsitz und einem Rahmenbauteil verbunden ist und als Halterung für die beiden anderen Tragkörper 2, 8 dient. Hierbei ist der Tragkörper 8 relativ zum Tragkörper 4 horizontal verschiebbar und trägt die Armlehne. Der Tragkörper 2, der den Tragkörper 8 umgreift, ist relativ zum Tragkörper 8 vertikal verschiebbar. Es ist eine gemeinsame Verriegelungsvorrichtung vorgesehen. Daher kann die Verriegelungsvorrichtung durch Betätigung eines einzigen Handhebels 9 von der Lösestellung (4), in der die Armlehne in eine ergonomisch günstige Position verstellt werden kann, in die Schließstellung (5) gebracht werden, um sie zu arretieren. Die Wirkung des der Lösestellung zugeordneten Anschlags E2 ist in 4a erkennbar.
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Bei der in 6 dargestellten Variante der erfindungsgemäßen Armlehne sind die zueinander komplementären Rampen der Stützfläche S und der Druckfläche D jeweils Teil eines Trapezgewindes.