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Die Erfindung betrifft ein Hypomochlion eines Operationstisches aus einer Befestigungsvorrichtung dafür an einem Operationstisch und einem verstellbaren Stützarm mit einer endseitigen Stütze gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
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Es ist eine Vorrichtung zur Positionierung der unteren Gliedmaßen eines Patienten während einer Operation bekannt,
DE 20 2016 101 587 U1 , welche eine Vielzahl von einstellbaren Hebeln, Schenkel, Führungseinheiten, Klemmhebeleinheiten, etc. aufweist, um für einen minimalinvasiven Eingriff in einem Gelenk eines Patienten ausreichend große Freiräume zu schaffen. Zur Unterstützung einer optimalen Positionierung sind Hypomochlia bekannt, die dort, wo es erforderlich ist, zusätzlichen Druck oder Hebelkräfte auf die Gliedmaßen eines Patienten erzeugen, um so beispielsweise die gegenseitige Position von Gelenkflächen zu optimieren, wobei solche Hypomochlia ebenfalls eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten aufweisen, sodass deren korrekte Einrichtung oftmals sehr aufwendig und kompliziert ist, wodurch sich erforderliche Anpassungen oder Korrekturen während einer Operation oft nur unter großem Aufwand durchführen lassen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Steuerung eines Hypomochlion zur Verfügung zu stellen, die einfach aufgebaut und leicht und unkompliziert zu handhaben ist und die auch während einer Operation unter Last erforderliche Positionsanpassungen vereinfacht durchführbar ermöglicht.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß im Zusammenhang mit den technischen Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruches.
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Das Hypomochlion besteht dabei aus einer Befestigungsvorrichtung an einem Operationstisch und einem verstellbaren Stützarm mit einer endseitigen Stütze, wobei die Befestigungsvorrichtung als Steuervorrichtung ausgebildet ist und der Stützarm längsverstellbar in einer Querausnehmung einer winkelverschwenkbaren Steuerscheibe der Steuervorrichtung gelagert ist und die Steuerscheibe mindestens in einer Schwenkrichtung mit einer lösbaren Rückschwenkverriegelung ausgestattet ist. Dies ermöglicht etwa bei einem Nachgeben einer mit einer Polsterrolle ausgebildeten Stütze ein werkzeugfreies Nachführen bzw. Weiterverschwenken des Stützarmes, der sich anschließend sofort wieder selbständig verriegelt, sodass eine solche Korrektur schnell und einfach durchgeführt werden kann, ohne dass unter Last Klemmschrauben geöffnet und wieder angezogen werden müsste, sodass durchgehend optimale Operationsbedingungen aufrechterhalten werden können.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Rückschwenkverriegelung der Steuervorrichtung als stufenlose Klemmvorrichtung der Steuerscheibe ausgebildet, wobei die Klemmvorrichtung über einen beweglichen Klemmkeil zwischen einem ortsfesten Bauteil der Steuervorrichtung und der Steuerscheibe verfügt, der mittels eines elastischen Elements vorgespannt dazwischen einrückbar ist, wobei das elastische Element aus einer metallischen Schraubenfeder bestehen kann, die als Druckfeder ausgebildet ist. Da das Hypomochlion dadurch in einer Schwenkrichtung stufenlos einstellbar ist, erlaubt es eine optimal angepasste Einstellung der Unterstützung der Gliedmaßen eines Patienten und zum anderen wird während der Verstellung eine ruckartige Winkelverstellung sicher vermieden, wie sie etwa bei der Verwendung von Rastzähnen entlang einer Zahnstange entstehen würde.
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Die Steuervorrichtung besteht bevorzugterweise aus einer Grundplatte mit einer rückseitigen Klammer zur Befestigung an einer OP-Tisch-Schiene, sodass das Hypomochlion entlang der OP-Tisch-Schiene einfach verschieb- und feststellbar ist, wobei die Grundplatte die erforderlichen Bauteile der Steuerungsvorrichtung trägt.
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Die Steuerungsvorrichtung besteht bevorzugterweise aus einem Aufnahmeteil und einem beabstandet davor angeordneten Deckel für die um eine horizontale Schwenkachse dazwischen gelagerte Steuerscheibe, die mit einer zur Schwenkachse querverlaufenden Querausnehmung mit einer Längsklemmung für den Stützarm des Hypomochlions ausgestattet ist. Der Stützarm lässt sich dabei erfindungsgemäß je nach Anordnungsseite des Hypomochlions an einem OP-Tisch von beiden Seiten in die Querausnehmung einführen und bevorzugt in einem Winkel von 0° bis etwa 40° um die Schwenkachse der Steuerscheibe verschwenken, wobei er sich dabei beliebig weit durch die Querausnehmung hindurchschieben lässt und sich in jeder beliebigen Länge mittels der Längsklemmung in einfachster Art und Weise festsetzen lässt.
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Die Steuerscheibe ist vorteilhafterweise mit einer Stirnseite ausgestattet, die mit einer ihr zugewandten geraden ebenen Funktionsfläche des Aufnahmeteils einen Keilspalt für mindestens einen Klemmkeil bildet, der mittels des elastischen Elementes vorgespannt in den Keilspalt eingedrückt gehalten wird, wenn er sich in einem Betriebszustand befindet. Im diesem Betriebszustand verriegelt der Klemmkeil eine Rückdrehung der Steuerscheibe entgegen der Verspannrichtung des Hypomochlions und ermöglicht eine Verschwenkung in Verspannrichtung, wobei die Steuerscheibe, wenn sie in Keilrichtung bzw. in Richtung der Vorspannkraft der Druckfeder verdreht werden soll, sich über den Klemmkeil mit ihrer Stirnseite mit der Funktionsfläche des Aufnahmeteils verkeilt und jede Rückdrehung kraft- und reibschlüssig verhindert.
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Ganz besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Stirnseite der Steuerscheibe als Steuerkurve ausgebildet ist, die den Abstand zur Funktionsfläche des Aufnahmeteils bei einer Drehung in der Verspannrichtung des elastischen Elements vergrößert, wobei sich der Klemmkeil weiter unter die Steuerscheibe schiebt, wodurch die Klemmwirkung weiter verbessert wird. Zur Rückstellung in die Ausgangslage wird der Klemmkeil einfach mittels seines seitlichen vorstehenden Betätigungshebels über dessen Kugelkopf in die 0-Position oder in deren Richtung zurückgeschoben.
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Der Klemmkeil weist hierzu optimalerweise einen entsprechend flachen Keilwinkel auf, der beispielsweise im Bereich zwischen 2° und 8°, optimalerweise um 5° liegen kann.
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Zur einfachen Bedienung des Hypomochlions weist der Deckel der Steuerungsvorrichtung seitlich des Klemmkeils eine lineare Durchtrittöffnung auf mit einem diese durchtretenden und im Klemmkeil gelagerten Betätigungshebel, sodass der Klemmkeil jederzeit von außen einfach entgegen der Klemmrichtung bewegt werden und sogar in eine seitliche Ruhe- bzw. 0-Position verschoben werden kann, in der kein Kontakt des Klemmkeils mit der Steuerscheibe besteht.
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Die Steuerungsvorrichtung weist des Weiteren vorteilhafterweise am Aufnahmeteil unterhalb der Schwenkachse einen vorstehend angeordneten Bolzen auf, der sich in eine bogenförmige Ausnehmung um die Schwenkachse in der Steuerscheibe erstreckt und so deren mögliche Schwenkbewegung begrenzt, wodurch die Funktion der Steuerungsvorrichtung und die Möglichkeit des Einschiebens eines Stützarmes jederzeit gesichert durchführbar ist und die Lagerung des Stützarmes und damit der endseitigen Stütze sehr robust und dauerhaltbar ausgeführt ist.
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Gemäß einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung lässt sich das Hypomochlion an beiden Seiten eines Operationstisches anordnen, wozu es mit zwei gegensinnig mit ihren Spitzen zueinander gerichtet angeordneten vorgespannten Klemmkeilen und einer Steuerscheibe mit zwei benachbarten Steuerkurven an seiner Stirnseite ausgestattet ist, wobei je Anwendungsseite nur einer von beiden Klemmkeilen zur Anwendung kommt und der jeweils andere seitlich in einer 0-Position stillgesetzt ist. Auch der Stützarm lässt sich zur Verwendung des Hypomochlion an einer entgegengesetzten OP-Tisch-Seite in eine entgegengesetzte Richtung in die Querausnehmung der Steuerscheibe einsetzen und dort verriegeln, sodass beim Seitenwechsel des Hypomochlion nur sehr geringfügige Anpassungs- und Einstellungsarbeiten durchgeführt werden müssen.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine räumliche Ansicht eines Operationstisches mit einem rechtsseitig angeordneten Hypomochlion,
- 2 eine räumliche Explosionsdarstellung einer beidseitig eines OP-Tisches einsetzbaren Steuerungsvorrichtung,
- 3 eine geschnittene Vorderansicht der Steuerungsvorrichtung gem. 2, und
- 4 eine räumliche Ansicht der Rückschwenkverriegelung der Steuerungsvorrichtung.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Hypomochlion
- 2
- Operationstisch
- 3
- Stützarm
- 4
- Stütze
- 5
- Steuerungsvorrichtung
- 6
- Steuerscheibe
- 7
- Rückschwenkverriegelung
- 8
- Klemmkeil
- 9
- elastisches Element
- 10
- Grundplatte
- 11
- Klammer
- 12
- OP-Tischschiene
- 13
- Aufnahmeteil
- 14
- Deckel
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Stirnseite
- 17
- Funktionsfläche
- 18
- Durchtrittsöffnung
- 19
- Betätigungshebel
- 20
- Kugelkopf
- 21
- Bolzen
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Lagerbuchsen
- 24
- Klemmschraube
- 25
- Kugeldruckstück
- 26
- Flügelschraube
- 27
- Querausnehmung
- 28
- Ausnehmung für elastisches Element
- 29
- Ausnehmung für Kugeldruckstück
- 30
- Gewinde für Betätigungshebel
- 31
- Schwenkachse von Steuerscheibe
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Das Hypomochlion 1, welches sich im Wesentlichen aus einem Stützarm 3 und einer Stütze 4 zusammensetzt, welche hier mit einer Polsterrolle ausgestattet ist, ist über eine Steuerungsvorrichtung 5 an einer OP-Tisch-Schiene 12 eines Operationstisches 2 mittels Klemmschrauben 24 längsverschieblich daran festgelegt, sodass es zur Positionierung der unteren Gliedmaßen eines Patienten während einer Operation unterstützend eingesetzt werden kann. Die Steuerungsvorrichtung 5 besteht im Wesentlichen aus einer Grundplatte 10 mit einer der OP-Tisch-Schiene 12 zugewandten Klammer 11 und den endseitigen Klemmschrauben 24 zur Klemmung an der der OP-Tisch-Schiene 12 und trägt des Weiteren das Aufnahmeteil 13 der Steuerungsvorrichtung 5, welches ebenfalls, wie der Deckel 14 der Steuerungsvorrichtung 5, eine Lagerbuchse 23 zur drehbaren Verschwenkung der Steuerscheibe 6 zwischen Aufnahmeteil 13 und Deckel 14 aufweist. Des Weiteren ist das Aufnahmeteil 13 mit einem ortsfesten Bolzen 21 versehen, der sich durch eine bogenförmige Ausnehmung 22 in der Steuerscheibe 6 erstreckt, wobei die Ausnehmung 22 den Radius um die Schwenkachse 31 aufweist und so deren Schwenkbewegung begrenzt.
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Das Aufnahmeteil 13 weist des Weiteren eine zur Tangente an die Steuerscheibe 6 parallel beabstandete gerade ebene Funktionsfläche 17 auf, auf der zwei gegensinnig mit ihren spitzen Winkeln zueinander gerichtete Klemmkeile 8 angeordnet sind, die sich jeweils mittels elastischer Elemente 9, welche als metallische Spiralfeder ausgebildet sind, von beiden Seiten von außen nach innen in den Klemmspalt zwischen die Funktionsfläche 17 und die Stirnfläche 16 der Steuerscheibe 6 erstrecken. Die beiden Klemmkeile 8 besitzen einen flachen Keilwinkel zwischen 2° und 8°, insbesondere von 5° und weisen des Weiteren seitliche Aufnahmen 29 für Kugeldrückstücke 25 auf, die teilweise versenkt in den Klemmteilen 8 angeordnet sind und sich elastisch in zeichnerisch nicht dargestellte Vertiefungen in der Rückseite des Deckels 14 erstrecken, wenn die Klemmkeile 8 in ihre Ruhe- bzw. 0-Positionen bewegt sind. Weiterhin besitzen die Klemmkeile 8 endseitig jeweils eine Ausnehmung 28 zur Festlegung des elastischen Elements 9.
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Um die Klemmkeile 8 von außen betätigen zu können, weist der Deckel 14 der Steuerungsvorrichtung 5 zwei parallel zur Funktionsfläche 17 des Aufnahmeteils 13 verlaufende Durchtrittsöffnungen 18 für Betätigungshebel 19 auf, die in Gewinden 30 der Klemmkeile 8 eingeschraubt sind und die außen mit Kugelköpfen 20 oder anderen Griffstücken zur manuellen Betätigung ausgestattet sind.
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Wenn beide Kugelköpfe 20 und damit die Klemmkeile 8 in der 0-Position arretiert sind, kann das Hypomochlion 1 mit seiner Stütze 4 samt Polsterrolle aus einer Position von etwa 20° unterhalb der Waagerechten um bis zu 40° frei nach oben verschwenkt werden. Bei der Einschaltung eines entsprechenden Klemmkeils 8 einer Seite ist anschließend nur die Bewegung des Hypomochlions 1 in eine Schwenkrichtung von unten nach oben oder von oben nach unten möglich und die jeweils andere Schwenkrichtung verriegelt, wobei je Anwendungsseite nur ein Klemmkeil 8 aus seiner 0-Position gebracht werden darf, um die Funktion der Steuerungsvorrichtung 5 zu gewährleisten.
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Die Steuerscheibe 6 weist des Weiteren eine Querausnehmung 27 für den Stützarm 3 auf, der über eine sich seitlich durch eine Ausnehmung 15 im Deckel 14 hindurcherstreckende Flügelschraube 26 in jeder beliebigen Längeneinstellung festgeklemmt werden kann. Die Steuerscheibe 6 weist der Funktionsfläche 17 des Aufnahmeteils 13 zugewandte Stirnseiten 16 auf, die als Steuerkurven ausgebildet sind, wobei eine Steuerkurve so ausgebildet ist, dass sich der Abstand zur Funktionsfläche 17 des Aufnahmeteils 13 beim Drehen vergrößert, wobei die Steuerkurven einer beidseitig an einem OP-Tisch einsetzbaren Steuerungsvorrichtung mit zwei Klemmkeilen 8 nebeneinander, aber gegensinnig ausgebildet sind und die Klemmkeile 8 jeweils nur unterhalb ihrer entsprechenden Steuerkurve mit einer entsprechenden Keilfläche ausgestattet sind. Zum Zurückschwenken der Steuerscheibe 6 in die Ausgangslage muss der jeweilige Klemmkeil 8 an seinem Betätigungshebel 19 an dessen Kugelkopf 20 manuell in eine 0-Position, zumindest aber in deren Richtung, zurückbewegt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202016101587 U1 [0002]