DE102008018150A1

DE102008018150A1 - Werkzeug zum Längsunterteilen von Abwasserrohren

Info

Publication number: DE102008018150A1
Application number: DE200810018150
Authority: DE
Inventors: Elmar Dipl.-Ing. Koch; Martin KÖPER; Michael Heimes; Sebastian Dipl.-Ing. Schwarzer
Original assignee: Tracto Technik GmbH and Co KG
Current assignee: Tracto Technik GmbH and Co KG
Priority date: 2008-04-10
Filing date: 2008-04-10
Publication date: 2009-10-22
Also published as: US20110150577A1; GB201016906D0; GB2471230A; WO2009124690A1; GB2471230B; US8882393B2

Abstract

Ein Werkzeug zum Längsunterteilen erdverlegter Abwasserrohre mit einem unsymmetrischen, im allgemeinen ovalen Querschnitt besteht im wesentlichen aus einem Stützschuh, dem ein in Richtung der Rohrachse wirksames Schneidmesser gegenüberliegt. Das Gerät ist zudem mit zwei seitlichen Schneidmessern ausgestaltet und wird mit Hilfe eines Gestänges und einem zylindrischen Kalibrierdorn durch das Altrohr bewegt.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Werkzeug zum Längsunterteilen erdverlegter Abwasserrohre mit unsymmetrischem, namentlich ovalem Querschnitt.
Bei derartigen Rohren lassen sich die üblichen Geräte zum grabenlosen Austausch oder Verlegen von Erdleitungen nicht verwenden, weil diese ausnahmslos Rohrleitungen mit kreisförmiger Wandung voraussetzen und demgemäß nur für ein Zerstören von axialsymmetrischen Altleitungen eingerichtet sind.
Jedoch besteht bei Oval-Rohren in gleicher Weise ein erheblicher Bedarf an Vorrichtungen, die ein grabenloses Ersetzen ermöglichen und dabei den vorgegebenen Rohrverlauf einhalten.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine der Asymmetrie eines Oval-Rohrs Rechnung tragende Vorrichtung zum zerstörenden Ersetzen von Abwasserrohren zu schaffen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht aus einem Werkzeug mit einem Stützschuh, dem gegenüber ein die Rohrwandung durchtrennendes Schneidmesser angeordnete ist sowie aus zwei seitlichen die Rohrwandung in gleicher Richtung unterteilenden Schneidmessern. Der Stützschuh gewährleistet dabei die Beibehaltung des Altrohrgefälles für das einzubringende Neurohr, auch wenn das Altrohr in seinem unteren Bereich nach dem Längsunterteilen leicht aufgeweitet ist. Auf diese Weise lassen sich im Neurohr später Ablagerungen aus dem Schmutzwasser vermeiden.
Die einzelnen Messer und der Stützschuh sind vorzugsweise etwa sternförmig auf dem Mantel eines rohrförmigen Trägers angeordnet. Jedoch sollte das dem Stützschuh gegenüberliegende Schneidmesser, vorzugsweise eine Schneidrolle, in Arbeitsrichtung vor den seitlichen Schneidmessern angeordnet sein. Der vorzugsweise großflächige Stützschuh nimmt die Reaktionskräfte des ihm gegenüberliegenden Schneidmessers auf, ohne das Altrohr zu zerstören. Die seitlichen Schneidmesser kommen dann erst später bzw. nach der Schneidrolle zur Wirkung und schneiden sodann Längsstreifen aus dem in der Sohle aufgeschlitzten Rohr.
Um Rohre verschiedener Durchmesser längsunterteilen zu können, kann die Schneidrolle radial verstellbar und mittig zwischen zwei ebenfalls radial verstellbaren seitlichen, vorzugsweise etwas entgegen der Arbeitsrichtung nach hinten versetzten Schneidmessern bzw. Messerschneiden angeordnet sein.
Um das Schneidmesser seitlich zu führen, können bei dem Werkzeug beiderseits der Schneidrolle Führungsstücke angeordnet sein, die sich an der Rohrwandung abstützen. Darüber hinaus kann das Werkzeug drehbar auf dem Träger angeordnet sein.
Insgesamt eröffnet das erfindungsgemäße Werkzeug eine verhältnismäßig einfache Möglichkeit, ein Oval-Rohr sinnvoll längs zu unterteilen und dabei leicht aufzuweiten, um koaxial ein Neurohr beschädigungsfrei zu verlegen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
1 perspektivisch die Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Werkzeugs in einem in Längsrichtung geschnittenen Altrohr,
2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung der 1 in dem Altrohr,
3 die perspektivische Ansicht des Werkzeugs nach den 1 und 2 und
4 das Werkzeug der 3 mit einem Gestängeabschnitt.
Das Werkzeug 1 befindet sich in seiner Arbeitsstellung in einem in etwa ovalen Abwasserrohr 2 mit einer Rohrmuffe 3; es besteht im wesentlichen aus einem rohrförmigen Träger 4 mit einem nach oben weisenden Stützschuh 5 in Gestalt einer teilkreisförmigen, d. h. der Krümmung der Rohrwandung angepaßten Schale 6, die über sternförmig angeordnete Streben 7 mit dem Tragrohr 4 verbunden ist. Dem Stützschuh 5 gegenüber ist zwischen zwei parallelen Radiallaschen 8, 9 des Tragrohrs 4 eine Schneidrolle 10 angeordnet, die in radialer Richtung das Altrohr 2 überragt.
Des weiteren sind auf den Laschen 8, 9 jeweils ein Führungsstück 11, 12 angeordnet, das sich auf der Wandung des Altrohrs 2 abstützt. Schließlich ist das Tragrohr 4 beiderseits einander gegenüberliegend mit je einem keilförmigen Schneidmesser 13, 14 versehen, die jedoch gegenüber der Schneidrolle 10 nach hinten versetzt angeordnet sind.
Der Stützschuh 5 gewährleistet im Zusammenwirken mit den beiden seitlichen Führungsstücken 11, 12 und der drehbaren Anordnung des Werkzeugkörpers 4, 5, 8, 9 auf einem Berstgestänge 15, daß das Werkzeug 1 unabhängig von einer etwaigen Rotation des Gestänges 15 seine Lage beibehält. Insoweit nimmt das Werkzeug den von den Führungsstücken 11, 12 bestimmten, an der Rohrachse ausgerichteten Weg und befindet sich so der von der Schneidrolle 10 bewirkte Schnitt stets in der Sohle des Rohrs 2.
Das Berstgestänge 15 ist über eine Kupplungsmuffe 16 mit der konischen Aufweitspitze 17 eines Kalibrierdorns 18 verbunden, in dessen Innerem sich das nicht dargestellte Neurohr erstreckt.
Insgesamt ergibt sich so eine verhältnismäßig wenig aufwendige Längsteilung des Altrohrs sowie ein Aufweiten, das aus einem etwa U-förmigen Längsteilen des Altrohrs 2, 3 sowie einem Seitwärtsdrücken jeweils eines Längsstreifens beiderseits der Schneidrolle 10 durch die konische Aufweitspitze 17 besteht.

Claims

Werkzeug zum Längsunterteilen von erdverlegten Abwasserrohren mit unsymmetrischem Querschnitt, gekennzeichnet durch einen Stützschuh (5), ein gegenüberliegendes Schneidmesser (10) sowie zwei seitliche Schneidmesser (13, 14).
Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützschuh (5) und die Messer (10, 13, 14) an einem rohrförmigen Träger (4) angeordnet sind.
Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Stützschuh (5) eine Schneidrolle (10) gegenüberliegt.
Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Schneidmesser (13, 14) gegenüber der Schneidrolle (10) axial versetzt angeordnet sind.
Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidrolle (10) und die seitlichen Schneidmesser (13, 14) radial verstellbar angeordnet sind.
Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch seitliche Führungsstücke (11, 12) beiderseits des dem Stützschuh (5) gegenüberliegenden Schneidmessers (10).
Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es auf einem Gestänge (15) angeordnet ist.
Werkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es drehbar auf dem Gestänge (15) angeordnet ist.
Verwendung eines Werkzeugs nach einem der Ansprüche 1 bis 8 mit einem angetriebenen Kalibrierdorn (18) mit konischer Spitze (17).
Verwendung nach Anspruch 9 mit einem im Kalibrierdorn (18) angeordneten Neurohr.