DE19616860B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Rohren - Google Patents
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Abstract
Verfahren
zum Reinigen einer Innenseite einer Rohrwand (9) eines Rohres (1)
von Verunreinigungen, wobei eine Flüssigkeit durch das Rohr gespült wird und
lokal die Flüssigkeitsdurchflussrate
in der Nähe
der Rohrwand (9) erhöht
wird, indem ein Körper
(7) in dem Bereich des zu reinigenden Teils des Rohres (1) angeordnet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Körpers (7) die Rohrwand (9)
stromabwärts
des Körpers
(7) abgedichtet wird und mittels wenigstens eines in dem Körper (7)
vorgesehenen Durchflussdurchganges (10) die Flüssigkeit unmittelbar hinter
der Abdichtung gegen die Rohrwand (9) geleitet wird.
Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen einer Innenseite einer Rohrwand eines Rohres gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches 1 und eine Vorrichtung zum Reinigen eines Rohres gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches 10.
- Derzeit gibt es eine Reihe von Techniken, die verwendet werden, um Verunreinigungen von Hauptwasserleitungen zu entfernen. Diese reichen vom Spülen, wobei ein hoher Volumenfluss verwendet wird, um die Verunreinigungen zu entfernen und zu befördern, zum Hochdruckspritzen, das einen Wasserstrahl erfordert, um die Verunreinigungen zu entfernen.
- Die weitverbreitete Technik des Spülens ist in ihrer Wirksamkeit durch die Eigenschaften des Wasserflusses in Rohren beschränkt. Der Hauptteil des Flusses geht durch die Mitte des Rohres, wobei die Fließgeschwindigkeit in der Nähe der Rohrwände reduziert ist. Als Ergebnis werden große Wassermengen benötigt, um Verunreinigungen von den Rohrwänden zu entfernen, und die Technik ist nicht immer sehr wirkungsvoll.
- Aus der
DE 22 52 360 A ist ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung der eingangsgenannten Art bekannt, wobei durch ein vorrichtungsbedingtes Pendel des Steuerkörpers in dem Rohr und damit ein zeitweiliges seitliches Anliegen des Steuerkörpers an einer Innenseite des Rohres eine unzureichende Reinigungsleistung der Vorrichtung resultiert. - Aus der Druckschrift
DE 20 44 340 A sind ebenfalls ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen eines Rohres gezeigt, wobei ein Schwimmkörper bzw. ein Drosselkörper, bestehend aus einem aufblasbaren Ball oder Faltkörper, in einer Leitung angeordnet wird. Der Schwimmkörper bzw. Drosselkörper wird mittels eines Seiles entlang der Länge der Leitung gezogen, wodurch das Wasser in der Leitung radial auswärts in Richtung der Innenseite der Leitung geleitet wird. Hierbei entsteht ebenfalls eine Reduzierung bzw. ungleichmäßige Reinigungsleistung der Innenseite der Leitung durch ein Pendel und zeitweiliges Anliegen des Schwimmkörpers bzw. Drosselkörpers an einer Innenseite der Leitung. - Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass ein Flüssigkeitsdruck zum Reinigen des Rohres erhöht und somit eine verbesserte Reinigung des Rohres erzielt wird. Es ist ferner eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass die Reinigungsleistung des Rohres erhöht wird.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruches 1 gelöst.
- Ferner wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruches 10 gelöst.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Innenseite des Rohres durch Spülen gereinigt, indem lokal die Wasserflussrate in der Nähe der Rohrwand erhöht wird. Auf diese Weise kann der Reinigungseffekt stark erhöht werden.
- Durch die lokale Anordnung des Körpers in dem Bereich des Rohres, der gereinigt werden soll, wird der Wasserfluss (oder der einer anderen Flüssigkeit) in dem Rohr durch den Körper radial nach außen gezwungen, um gegen die Rohrwand geleitet zu werden, wodurch die Wasserdurchflussrate in der Nähe der Rohrwand erhöht wird.
- Vorzugsweise ist der Körper im allgemeinen um die Rohrachse zentriert. Der Körper wird so montiert, dass er die Rohrwand abdichtet. Durch das Vorsehen wenigstens eines Wasserflussdurchganges, kann das Wasser an dem Körper vorbei mit einer erhöhten Durchflussrate gegen die Rohrwand fließen. Durch Abdichten des Körpers gegen die Rohrwand kann der Wasserfluss durch die Durchgänge gleichmäßig um den Körper herum gehalten werden.
- Es sind Vorrichtungen vorgesehen, um den Körper in dem Rohr gegen den Wasserfluss zu halten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie das gemacht werden kann. Ein bevorzugtes Verfahren ist, den Körper an einem Punkt außerhalb des Körper mittels eines Halteseils aufzuhängen und das Halteseil auszulassen, um den Körper mit der gewünschten Rate entlang des Rohres zu bewegen.
- Der Körper kann an jeder beliebigen Vorrichtung aufgehängt werden, die ermöglicht, dass das Halteseil abgewickelt wird, um den Körper entlang des Rohres zu bewegen. Die Abwicklungsvorrichtung ist vorzugsweise eine Winde. Das Halteseil kann jedes geeignete Kabel oder Tau sein und aus jedem geeigneten Material, wie etwa aus Metall oder Plastik oder einem natürlichen Material bestehen.
- Der Körper kann elastisch verformbar sein, um zu ermöglichen, dass er durch eine Öffnung in das Rohr eingesetzt wird, die kleiner als das Rohr ist. Eine Vorspannungsvorrichtung kann vorgesehen sein, um zu bewirken, dass sich der Körper nach dem Durchgang durch die kleinere Öffnung in das Rohr radial nach außen ausdehnt.
- Die Erfindung umfasst auch eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens, welche einen Körper zur Anordnung in einem Rohr umfasst, um einen erhöhten Flüssigkeitsfluss zwischen dem Körper und der Rohrwand zu erzeugen, und eine Vorrichtung zum Halten des Körpers gegen den Flüssigkeitsfluss.
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bewirkt die Anordnung des Körpers in dem Rohr ein Blockieren der Mitte des Rohrs und stellt somit sicher, dass der Hauptflüssigkeitsfluss gegen die Rohrwänden gezwungen wird. Auch das Aufhängen (oder das sonstige Halten) des Körpers stellt sicher, dass ein differentieller Druck über dem Körper aufgebaut wird, wobei dieser differentielle Druck bewirkt, dass ein Fluss mit hoher Geschwindigkeit durch dem Körper vorbei fließt, um die Wirksamkeit der Reinigung zu erhöhen.
- Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen dargelegt. Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen:
-
1 ist eine schematische Darstellung eines Rohres, das unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens gereinigt wird. -
2 ist eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungskopfes in dem Rohr der1 . - In den Zeichnungen ist eine Hauptwasserleitung
1 gezeigt, durch die Wasser in Richtung des Pfeils2 fließt. Eine Abzweigung3 mit kleinem Durchmesser ist an der Haupt leitung1 angeordnet, wobei sich die Abzweigung bis zur Bodenhöhe4 erstreckt. Eine Winde5 umfasst einen Vorrat an Drahtseil6 , das sich durch die Abzweigung3 in die Hauptleitung1 erstreckt, wo es mit einem Körper7 verbunden ist. Der Körper7 ist ein flexibler Kegel mit einer anhängenden Schürze8 . Die Schürze lehnt sich gegen die Innenwand9 der Hauptleitung1 . In der Schürze8 befindet sich eine Anzahl von Öffnungen10 , um einen Wasserdurchfluss dadurch in der Nähe der Wand9 zu ermöglichen. - Der Kegel ist radial nach innen zusammenfaltbar, um zu ermöglichen, dass er durch die Abzweigung
3 in die Hauptleitung1 nach unten geführt wird. Eine Vorspannungsvorrichtung kann vorgesehen sein, um den Kegel in der Hauptleitung1 radial nach außen zu expandieren. Die im Wasserfluss oberhalb befindlichen Flächen11 des Kegels7 sind angewinkelt, um den darauf auftreffenden Wasserfluss radial durch Öffnungen10 nach außen zu lenken, damit er auf die Wand9 auftrifft, um die Reinigung durchzuführen. - Im Wasserfluss unterhalb des Kegels
7 kann ein Hydrant vorgesehenen sein, um dem Reinigungswasser mitsamt allem Schmutz darin zu ermöglichen, aus der Hauptleitung1 zu gelangen. - Im Betrieb ist der Körper
7 in der Hauptleitung1 installiert. Der differentielle Druck über den Körper7 bewirkt, dass er sich in Richtung2 des Hauptflusses des Wassers in der Hauptleitung1 bewegt. Sobald die Drahtseilaufhängung6 gespannt wird, wird eine weitere Bewegung des Körpers7 in der Hauptleitung1 verhindert, bis die Aufhängung von der Winde5 ausgelassen wird. Daher wird der Körper7 gegen den Wasserfluss festgehalten. Das Auslassen der Drahtseilaufhängung6 ermöglicht, dass sich der Körper7 in der Wasserflussrichtung bewegt. - Die Anwesenheit des Körpers
7 in der Hauptleitung1 führt zu einer wirkungsvollen Blockade des zentralen Wasserflusses. Es muss keine vollständige Blockade sein, aber sie ist ausreichend, um das Wasser radial nach außen abzulenken, um den Wasserfluss an der Wand9 relativ zu dem Wasserfluss an der Wand oberhalb des Körpers7 zu erhöhen. Die Wirkung ist eine Erhöhung der Reinigungswirksamkeit der Wasserspülung. Wenn gewünscht, kann eine Unterspülung oder ein anderer turbulenter Wasserfuss an der Wand9 erzeugt werden. - Aufgrund der Eigenschaften bestimmter Rohre, zum Beispiel von Hauptwasserleitungen, sollte der Körper
7 vorzugsweise in der Lage sein, seine Form einer unebenen inneren Oberfläche9 des Rohres anpassen zu können. Wenn der Körper7 ein flexibler Kegel ist, bildet er vorzugsweise eine lose Abdichtung innerhalb des Rohrs und ist vorzugsweise in der Lage, lokale Änderungen in der Wandoberfläche auszugleichen. - Die Wirksamkeit der Reinigung kann durch Erhöhen des Drucks oberhalb des Körpers
7 zum Beispiel mittels einer mit dem zur reinigenden Rohr verbundenen Pumpe erhöht werden. - Entsprechend der vorliegenden Erfindung kann der Körper
7 eine beliebige Form haben, vorausgesetzt, sie dient dazu, den Wasserfluss gegen die Wand zu erhöhen. Daher ist der beschriebene Kegel nur ein Beispiel. Andere Formen, wie etwa eine kugelförmige, sind möglich.
Claims (15)
- Verfahren zum Reinigen einer Innenseite einer Rohrwand (
9 ) eines Rohres (1 ) von Verunreinigungen, wobei eine Flüssigkeit durch das Rohr gespült wird und lokal die Flüssigkeitsdurchflussrate in der Nähe der Rohrwand (9 ) erhöht wird, indem ein Körper (7 ) in dem Bereich des zu reinigenden Teils des Rohres (1 ) angeordnet wird, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Körpers (7 ) die Rohrwand (9 ) stromabwärts des Körpers (7 ) abgedichtet wird und mittels wenigstens eines in dem Körper (7 ) vorgesehenen Durchflussdurchganges (10 ) die Flüssigkeit unmittelbar hinter der Abdichtung gegen die Rohrwand (9 ) geleitet wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Flüssigkeitsstrom durch den Körper (
7 ) in dem Rohr (1 ) radial nach außen gezwungen wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (
7 ) in dem Rohr (1 ) gegen den Flüssigkeitsstrom gehalten wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (
7 ) an einem Punkt (5 ) außerhalb des Rohres (1 ) durch ein Halteseil (6 ) aufgehängt ist, und das Halteseil (6 ) ausgelassen wird, um den Körper (7 ) entlang der Länge des Rohres (1 ) zu bewegen. - Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (
7 ) an einer Winde (5 ) aufgehängt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (
7 ) zusammengefaltet wird und durch eine Öffnung (3 ), die kleiner als das Rohr (1 ) ist, in das Rohr (1 ) eingeführt wird. -
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (
7 ) seine Form an die innere Oberfläche der Rohrwand (9 ) anpassen kann. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass stromaufwärts des Körpers (
7 ) der Druck erhöht wird. - Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck mit einer Pumpe erhöht wird.
- Vorrichtung zum Reinigen eines Rohres (
1 ), mit einem im Rohr (1 ) aufnehmbaren Körper (7 ) zum Erzeugen eines gegen eine Rohrwand (9 ) gerichteten Flüssigkeitsstromes, und einer Halteeinrichtung (6 ) zum Halten des Körpers (7 ), dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (7 ) zum Abdichten eines Querschnittes des Rohres (1 ) angepasst ist und wenigstens einen Durchflussdurchgang (10 ) aufweist zum Leiten des Flüssigkeitsstromes gegen die Rohrwand (9 ) unmittelbar hinter dem abgedichteten Querschnitt des Rohres (1 ). - Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (
7 ) ein Hohlkegel ist. - Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze des Kegels unterhalb der Basis des Kegels angeordnet ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung ein an dem Körper (
7 ) befestigtes Halteseil (6 ) umfasst zum Halten des Körpers (7 ) in Position gegen den Flüssigkeitsstrom in dem Rohr (1 ), und eine an dem Halteseil (6 ) befestigte Vorrichtung (5 ) zum Auslassen des Halteseils (6 ) vorgesehen ist, wodurch das Halteseil (6 ) ausgelassen werden kann, um den Körper (7 ) entlang einer Länge des Rohres (1 ) zu bewegen. - Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Auslassen des Halteseils (
6 ) eine Winde (5 ) umfasst.
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