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Die
Erfindung betrifft ein Spülrohr
mit mindestens einem Halteelement zum lösbaren Verbinden des Spülrohres
mit einem chirurgischen Handstück,
welches Halteelement bei auf das Handstück aufgesetztem Spülrohr das
Handstück
zumindest teilweise umgreift.
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Bei
chirurgischen Handstücken,
wie sie beispielsweise für
chirurgische Bohrer oder andere rotierende Werkzeuge verwendet werden,
die in der Regel eine längliche
zylindrische Form aufweisen, ist es häufig notwendig, den Arbeitsbereich
des am Handstück
gehaltenen Werkzeuges mit einer Spülflüssigkeit zu versorgen, im chirurgischen
Bereich beispielsweise mit einer physiologischen Kochsalzlösung. Zu
diesem Zweck werden bei bekannten chirurgischen Handstücken Spülrohre verwendet,
die einen sehr kleinen Durchmesser haben, beispielsweise in der
Größenordnung
von 0,8 mm, und an denen spezielle Halteelemente befestigt sind,
mit denen die Spülrohre
lösbar
am Handstück
festgelegt werden können.
Die Halteelemente können
beispielsweise als Klammern oder Ringe ausgebildet sein, die die Handstücke teilweise
oder vollständig
umgeben, so dass das Spülrohr
auf das Handstück
so aufgesteckt werden kann, dass das Handstück durch diese clipförmigen oder
ringförmigen
Halteelemente hindurch tritt (
US 56 24 393 A ).
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Die
Verbindung des teilweise sehr dünnen Spülrohres
mit den Halteelementen stellt einen komplizierten Herstellungsvorgang
dar, eine solche Verbindung kann beispielsweise durch eine Verschweißung erfolgen.
In der Praxis besteht die Gefahr, dass die Verbindung zwischen dem
Spülrohr
und dem Halteele ment beschädigt
wird, außerdem
ist eine solche Herstellung eines Spülrohres mit Halteelementen sehr
kostenaufwendig.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Spülrohr der gattungsgemäßen Art
so auszubilden, dass es in einfacher Weise hergestellt werden kann
und eine große
Sicherheit gegen Beschädigung
besteht.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Spülrohr
der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
das Spülrohr
zumindest abschnittsweise derart gebogen ist, dass es bei auf das Handstück aufgesetztem
Spülrohr
das Handstück über einen
Umfangsbereich umgibt, der größer ist
als 180°,
derart, dass ein das Handstück
umgebender, gebogener Abschnitt des Spülrohrs dieses an dem Handstück festlegt
und damit selbst das Halteelement bildet.
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Bei
dieser Konstruktion kann auf separate Halteelemente vollständig verzichtet
werden, da das Spülrohr
selbst durch seine Formgebung Halteelemente ausbildet, die das Handstück zumindest
teilweise umgeben und dadurch das Spülrohr am Handstück halten.
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Grundsätzlich wäre es möglich, das
Spülrohr in
sehr unterschiedlicher Weise so zu verformen, dass die gebogenen
Abschnitte des Spülrohres
sich über
einen größeren Umfangsbereich
des Handstückes
erstrecken und dadurch eine Festlegung des Spülrohres ermöglichen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Spülrohr
zumindest abschnittsweise wendelförmig gebogen ist. Beispielsweise
kann das Spülrohr
insgesamt als Wendel ausgebildet sein, bei der die einzelnen Windungen
der Wendel mit re lativ großer
Steigerung nebeneinander liegen, diese Wendel wird dann insgesamt
auf das Handstück
aufgesteckt, so dass das Handstück
im Inneren der Wendel angeordnet wird. Die Ausgestaltung eines dünnen Rohres
als Wendel ist relativ einfach zu erreichen, es werden keinerlei weitere
zusätzliche
Halteelemente benötigt,
das Spülrohr
selbst hält
sich durch seine Formgebung am Handstück.
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Bei
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, dass zwischen wendelförmig gebogenen Abschnitten
des Spülrohres
gestreckte Abschnitte angeordnet sind, die nicht wendelförmig gebogen
sind, insbesondere können
die gestreckten Abschnitte geradlinig verlaufen. Auf diese Weise
werden durch die wendelförmig
gebogenen Abschnitte Halteelemente ausgebildet, die im Abstand zueinander
angeordnet sind, zwischen diesen Halteelementen verläuft das
Spülrohr
gestreckt und insbesondere geradlinig. Die wendelförmigen Abschnitte
bilden Halteösen,
durch die das chirurgische Handstück hindurchgeschoben werden
kann.
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Es
ist dabei günstig,
wenn die gestreckten Abschnitte zueinander derart ausgerichtet sind,
dass sie im selben Umfangsbereich des wendelförmig gebogenen Abschnittes
in diesen eintreten beziehungsweise aus diesem austreten. Auf diese
Weise erhält man
ein durchgehendes Spülrohr,
das lediglich in einzelnen, im Abstand zueinander angeordneten Abschnitten
wendelförmig
verformt ist.
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Die
Mittellängsachse
der wendelförmig
gebogenen Abschnitte verläuft
vorzugsweise im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung der gestreckten Abschnitte.
Die wendelförmig
gebogenen Abschnitte stehen also bei einer solchen Konstruktion
jeweils seitlich von den gestreckten Abschnitten ab, und zwar in
einer Ebene, die senkrecht zur Längsrichtung der
gestreckten Abschnitte verläuft.
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Es
kann vorgesehen sein, dass das Spülrohr in einem wendelförmig gebogenen
Abschnitt mindestens zwei vollständige
Windungen ausbildet, diese können
dann unmittelbar nebeneinander liegen.
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Grundsätzlich kann
es ausreichen, wenn nur ein Abschnitt des Spülrohrs in der beschriebenen Weise
wendelförmig
gebogen ist, es kann aber auch vorgesehen sein, dass längs des
Spülrohres
mehrere wendelförmig
gebogene Abschnitte im Abstand zueinander angeordnet sind.
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Dabei
ist es günstig,
wenn der Durchmesser von mindestens einem der wendelförmigen Abschnitte
kleiner ist als der der übrigen.
Im Bereich dieses wendelförmigen
Abschnittes mit kleinerem Durchmesser erfolgt beim Aufschieben des
Spülrohrs
auf das Handstück
eine Verklemmung, während
im Bereich der anderen wendelförmigen
Abschnitte diese das Handstück
lose umgeben, so dass beim Aufschieben nur in dem einen Bereich
eine Klemmkraft überwunden
werden muss, der dicht am Handstück anliegt.
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Günstig ist
es, wenn die wendelförmigen
Abschnitte elastisch aufweitbar sind, so dass sich diese aufgeweiteten
wendelförmigen
Abschnitte elastisch an die Außenseite
des Handstückes
anlegen können.
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Das
stromaufwärts
gelegene Ende des Spülrohrs
kann ein Anschlussstück
für einen
Schlauch tragen.
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Dabei
ist es günstig,
wenn das Anschlussstück
als eine auf das Spülrohr
aufgespritzte Schlaucholive aus Kunststoff ausgebildet ist. Die
Herstellung eines in dieser Weise ausgebildeten Spülrohrs ist
einfach, es genügt
die Verformung eines dünnen Röhrchens
im Bereich der abgebogenen Abschnitte und das Umspritzen des stromaufwärts gelegenen Endes
mit einer Schlaucholive, es ist daher möglich, ein derartiges Spülrohr als
Einmal- oder Wegwerfteil zu konzipieren.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass das Anschlussstück einen Griffbereich aufweist,
an dem das Spülrohr
handhabbar ist. Da das Spülrohr
meistens sehr dünn
ist, beispielsweise in der Größenordnung
von 0,8 mm, ist es wichtig, dass der Benutzer beispielsweise zum
Aufschieben des Schlauches auf das Anschlussstück und zum Aufschieben des
Spülrohrs
auf das Handstück dieses
handhaben kann, ohne den empfindlichen Bereich des Spülrohrs selbst
dazu angreifen zu müssen.
Dadurch wird die Gefahr einer Beschädigung des Spülrohrs erheblich
herabgesetzt.
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Die
Erfindung betrifft auch ein chirurgisches Handstück, an dem lösbar ein
Spülrohr
mit einem oder mehreren der oben beschriebenen Merkmale festgelegt
ist, wobei dieses so auf das Handstück aufgesteckt ist, dass mindestens
ein gebogener Abschnitt des Spülrohrs
das Handstück über einen
Umfangswinkel von mehr als 180° umgibt
und das Spülrohr
dadurch lösbar
am Handstück
festlegt.
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Es
ist dabei vorteilhaft, wenn über
die Länge des
Handstücks
mehrere im Abstand zueinander angeordnete gebogene Abschnitte des
Spülrohrs
das Handstück
umgeben.
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Weiterhin
ist günstig,
wenn bei einem solchen Handstück
mindestens ein gebogener Abschnitt des Spülrohrs durch das Handstück elastisch aufgeweitet
ist und dadurch mit einer elastischen Rückstellkraft gegen das Handstück gedrückt wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass nur einer der gebogenen Abschnitte eng am Handstück anliegend
elastisch aufgeweitet ist, während
weitere gebogene Abschnitte das Handstück lose umgeben. Dies erleichtert
das Aufschieben und Abziehen des Spülrohrs auf das Handstück.
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Das
Spülrohr
kann in gestreckten Abschnitten zwischen den gebogenen Abschnitten
im Wesentlichen parallel zur Längsachse
des Handstückes und
durchgehend neben dem Handstück
verlaufen, so dass das Spülrohr
bei der Handhabung des Handstückes
in keiner Weise störend
wirkt.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1:
ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel
eines chirurgischen Handstückes
mit einem auf dieses lösbar
aufgesteckten Spülrohr;
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2:
eine Ansicht des Handstückes
und des Spülrohres
der 1 in einer Einzelteilansicht und
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3:
eine Ansicht ähnlich 1 bei
einem abgewandeltem Ausführungsbeispiel
eines über
seine gesamte Länge
wendelförmig
gebogenen Spülrohrs.
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In
den 1 und 2 ist sehr vereinfacht ein chirurgisches
Handstück 1 dargestellt,
das die Form eines länglichen
Zylinders aufweist und an einer Seite mit einem Kabel 2 verbunden
ist, während auf
der gegenüberliegenden
Seite ein Bohrer 3 als Werkzeug aus dem Handstück 1 austritt.
Im Inneren des Handstücks 1 ist
ein nicht näher
dargestellter Motor angeordnet, der über das Kabel 2 mit
Energie gespeist wird und den Bohrer 3 in Drehbewegung versetzt.
Handstücke
dieser Art werden im Dentalbereich und im chirurgischen Bereich
vielfältig
eingesetzt, um drehangetriebene Werkzeuge zu führen.
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Auf
das Handstück 1 ist
lösbar
ein Spülrohr 4 aufgesetzt,
dieses besteht aus einem länglichen, sehr
dünnen
durchgehenden Rohr, das beispielsweise aus Edelstahl gefertigt sein
kann, der Durchmesser des Rohres kann in der Größenordnung von 0,8 mm liegen.
Das Spülrohr
weist mehrere hintereinander angeordnete geradlinige Abschnitte 5, 6, 7 auf, zwischen
diesen geradlinigen Abschnitten 5, 6, 7 ist das
Spülrohr 4 an
zwei Stellen in Form einer Wendel abgebogen. Zwischen dem stromabwärts gelegenen geradlinigen
Abschnitt 5 und dem sich daran anschließenden geradlinigen Abschnitt 6 bildet
das Spülrohr 4 dabei
zwei volle kreisförmige
Windungen 8, 9 aus, die unmittelbar nebeneinander
liegen und deren Längsmittelachse
parallel zu den geradlinigen Abschnitten 5,6 verläuft, das
heißt
die Windungen 8, 9 liegen jeweils in einer Ebene,
die senkrecht auf der Längsrichtung
der geradlinigen Abschnitte 5, 6 steht. Diese
geradlinigen Abschnitte 5, 6 treten im selben Umfangsbereich
in die Windungen 8, 9 ein, das heißt sie sind
miteinander ausgerichtet.
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Zwischen
dem geradlinigen Abschnitt 6 und dem stromaufwärts gelegenen
geradlinigen Abschnitt 7 ist eine weitere Windung 10 angeordnet,
in diesem Falle jedoch nur eine einzige Windung, die gleich angeordnet
ist wie die Windungen 8, 9, das heißt die Windungen 8, 9 und 10 haben
eine gemeinsame Längsmittelachse,
die parallel zum geradlinigen Abschnitt 6 verläuft.
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Die
Windungen 8, 9, 10 sind aufgrund der
Eigenelastizität
des Materials des Spülrohrs 4 elastisch aufweitbar.
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Am
stromaufwärts
gelegenen Ende 11 des Spülrohres 4 ist dieses
mit einer Schlaucholive 12 aus Kunststoff umspritzt, auf
die ein Schlauch 13 aufgeschoben werden kann. Die Schlaucholive 12 weist neben
einem Anschlussbereich 14 für den Schlauch 13 einen
Handhabungsbereich 15 auf, der das Spülrohr 4 konzentrisch
umgibt und der sich unmittelbar an den Anschlussbereich 14 anschließt. An diesem Handhabungsbereich 15 kann
das Spülrohr 14 ergriffen
und gehandhabt werden.
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Das
Spülrohr 4 mit
der Schlaucholive 12 kann als separates Bauteil geliefert
werden, insbesondere als Einmal- oder Wegwerfteil. Zur Festlegung
eines derartigen Spülrohres 4 auf
dem Handstück 1 genügt es, dieses
Handstück
von der stromaufwärts
gelegenen Seite des Spülrohrs 4 herkommend
durch die Windungen 10 und dann durch die Windungen 8, 9 hindurchzustecken.
Der Durchmesser der Windungen 8, 9 ist so gewählt, dass
beim Hindurchstecken des Handstückes 1 die
Windungen 8, 9 elastisch aufgeweitet werden, das
heißt
sie legen sich mit einer bestimmten Klemmkraft an die Außenseite
des Handstückes 1 an
und fixieren dadurch das Spülrohr 4 am
Handstück 1.
Diese Fixierung kann dadurch unterstützt werden, dass das Handstück 1 eine ent sprechende
Profilierung trägt,
die eine axiale Verschiebung der Windungen 8, 9 erschwert.
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Die
Windung 10 dagegen hat einen etwas größeren Durchmesser als die Windungen 8, 9,
so dass sie das Handstück 1 lose
umgibt. Dadurch wird das Aufschieben des Spülrohrs 4 und auch
das Abziehen erleichtert, die Haltekraft für das Spülrohr 4 am Handstück 1 wird
im Wesentlichen lediglich durch die stromabwärts gelegenen Windungen 8, 9 erzeugt,
die stromaufwärts
gelegene Windung 10 dient lediglich einer seitlichen Führung des
Spülrohrs 4 am Handstück.
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In 2 sind
die Teile des mit einem Spülrohr 4 versehenen
Handstückes 1 der 1 als
Einzelteile dargestellt, bei dem Spülrohr 4 ist insofern eine
Abwandlung vorgenommen worden, als zwischen der stromaufwärts gelegenen
Windung 10 und den stromabwärts gelegenen Windungen 8, 9 eine weitere
Windung 16 vorgesehen wird, so dass insgesamt an drei Stellen
Windungen vorgesehen werden, die das Handstück 1 umgeben. Dies
ist insbesondere dann günstig,
wenn das Handstück
eine große
Länge hat.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
der 1 und 2 weist das Spülrohr zwischen
geradlinigen Abschnitten an diskreten Stellen eine oder mehrere Windungen
auf.
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Es
wäre auch
möglich,
wie dies bei dem Ausführungsbeispiel
der 3 dargestellt ist, bei dem einander entsprechende
Teile dieselben Bezugszeichen tragen wie bei den Ausführungsbeispielen
der 1 und 2, das Spülrohr kontinuierlich als Wendel
zu formen, in welche das Handstück 1 eingeschoben wird.
In diesem Falle haben die Windungen eine relativ große Steigung
und legen sich an die Außenseite
des Handstückes
an, welches die Windungen elastisch aufweitet. Diese Ausgestaltung
der 3 ist bewusst schematisch gewählt, es soll damit nur dargestellt
werden, dass die gebogenen Abschnitte sich kontinuierlich über das
Spülrohr
erstrecken können
oder auch diskret angeordnet werden können, wie dies bei dem Ausführungsbeispiel
der 1 und 2 der Fall ist. Die diskrete
Anordnung hat den Vorteil, dass der Benutzer bei der Handhabung
des Handstückes
nur geringfügig
gestört
wird, weil das Handstück
in großen
Bereichen frei ist von dem Spülrohr,
während
bei dem Ausführungsbeispiel der 3 das
Spülrohr
durch die kontinuierliche Biegung über die gesamte Länge am Handstück in Erscheinung
tritt. Selbstverständlich
wäre es
auch möglich,
kontinuierlich gewendelte Bereiche abwechseln zu lassen mit gestreckten
Bereichen, das heißt eine
Kombination der Formgebung gemäß den 1 und 2 einerseits
und der 3 andererseits vorzunehmen.
Wesentlich ist in allen Fällen,
dass die Festlegung des Spülrohrs
an dem chirurgischen Handstück
nicht durch separate Halteelemente erfolgt, sondern durch das Spülrohr selbst,
welches durch eine entsprechende gebogene Formgebung das Handstück 1 so
weit umgreift, dass es dadurch am Handstück 1 festgelegt wird.