DE102008017199A1

DE102008017199A1 - Kindersitzsystem

Info

Publication number: DE102008017199A1
Application number: DE200810017199
Authority: DE
Inventors: Daniel Dönicke
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2008-04-04
Filing date: 2008-04-04
Publication date: 2009-10-08

Abstract

Ein Kindersitzsystem für ein Kraftfahrzeug umfasst eine Grundplatte (20) zur Befestigung an der Sitzfläche eines Sitzes im Kraftfahrzeug und einen Kindersitz (12, 14), wobei die Grundplatte (20) durch eine quer zur Fahrtrichtung angeordnete und horizontal aus dem Kraftfahrzeug ausfahrbare Gleitschiene (13) mit dem Kindersitz (12, 14) verbunden ist. Ein Kind kann von einem Erwachsenen mit einer ergonomisch günstigeren Körperhaltung in den Kindersitz gesetzt werden, wenn der Kindersitz sich in einer aus dem Fahrzeug ausgefahrenen Position befindet.

Description

Die Erfindung betrifft ein Kindersitzsystem für ein Kraftfahrzeug, mit dessen Hilfe ein Kind oder Kleinkind sicher in einem Kraftfahrzeug mitgeführt werden kann.
EP 1 625 967 offenbart einen Autositz für Kinder zum Anbringen auf einen Fahrgastsitz eines Kraftfahrzeugs, der ein Sitzteil umfasst, welches schwenkbar auf einem feststehenden Grundteil angebracht ist, so dass der Sitz sich nach mindestens zwei Positionen einstellen lässt, nämlich eine Reiseposition in Fahrtrichtung und mindestens eine Position zum Hineinsetzen, die zu einer Fahrzeugseitentüre hin gerichtet ist.
Jedoch besteht hierbei immer noch die Situation, dass der Erwachsene sich bücken muss, wenn er das Kind in den Kindersitz einsetzen möchte, wodurch sich eine ergonomisch ungünstige Körperhaltung ergibt.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Kindersitzsystem für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, das ein Einsetzen des Kindes in einer ergonomisch günstigeren Körperhaltung ermöglicht.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Kindersitzsystem für ein Kraftfahrzeug umfasst eine Grundplatte zur Befestigung an der Sitzfläche eines Sitzes im Kraftfahrzeug und einen Kindersitz. Hierbei ist die Grundplatte durch eine quer zur Fahrtrichtung angeordnete und horizontal aus dem Kraftfahrzeug ausfahrbare Gleitschiene mit dem Kindersitz verbunden.
Als Kindersitz kann ein handelsüblicher Kindersitz verwendet werden, welcher mit einem eigenen Gurtsystem ausgestattet ist. Die Grundplatte dient zum Verbleib im Fahrzeug. Sie wird an der Sitzfläche eines Sitzes befestigt. Unter ”Sitzfläche” ist sowohl die horizontale Sitzfläche, die senkrechte Sitzlehne als auch der Spalt zwischen Sitzfläche und Sitzlehne zu verstehen. Die Verbindung zwischen der Grundplatte und dem Kindersitz wird durch eine ausfahrbare Gleitschiene hergestellt. Dieses ermöglicht es, den Kindersitz aus dem Fahrzeug heraus zu bewegen und so mit einer geraden Rückenhaltung das Kind in den Sitz zu setzen. Als Gleitschiene oder Linearführung kann beispielsweise das Zusammenwirken eines Nut/Feder-Systems oder eine Teilauszug-, Vollauszug- oder Überauszugschiene fungieren.
In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kindersitzsystems weist die Grundplatte Rastarme auf, welche zum Einrasten in an der Sitzfläche des Sitzes im Kraftfahrzeug angeordnete Halterungseinrichtungen geeignet sind. Vorteilhafterweise sind die Rastarme ins Innere der Grundplatte verlagert, so dass die Grundplatte bündig mit der Sitzfläche abschließen. Die Halterungseinrichtungen können beispielsweise Metallbügel sein, welche aus dem Spalt zwischen Sitzlehne und Sitzfläche herausragen. Die Rastarme, vorzugsweise hakenschlossartige Rastarme, können dann eine Verbindung herstellen. Ein kommerziell verfügbares Befestigungssystem ist unter dem Namen ISOFIX bekannt und beruht auf der Norm ISO 13216-1.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kindersitzsystems ist der Kindersitz in einer ausgefahrenen Position und/oder in einer eingefahrenen Position arretierbar. Hierdurch wird das Beladen vereinfacht und es wird verhindert, dass der Kindersitz sich während einer Kurvenfahrt in unerwünschter Weise bewegt. Die Arretierung kann beispielsweise durch das Eingreifen eines Bolzens in die Gleitschiene verwirklicht werden. Vorteilhafterweise sind die Lösevorrichtungen für die Arretierung so positioniert, dass sie vom im Kindersitz sitzenden Kind und von anderen im Fahrzeug sitzenden Kindern nicht erreicht werden können.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kindersitzsystems ist der Kindersitz beim Bewegen in eine eingefahrene Position federbelastet. Vorteilhafterweise geschieht dieses in Kombination mit einer Arretierung in der eingefahrenen Position des Kindersitzes. Günstig ist hieran, dass der Kindersitz durch die Federkraft nach Außen bewegt wird und so das Herausziehen des Kindersitzes insbesondere mit dem darin sitzendem Kind erleichtert wird.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kindersitzsystems ist der Kindersitz um eine vertikale Achse drehbar ausgestaltet. Folglich kann der Kindersitz nach dem Herausfahren aus dem Fahrzeug gedreht werden. Dieses kann das Einsetzen des Kindes erleichtern, wenn die Fahrzeugseitentüre nicht vollständig geöffnet werden kann.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kindersitzsystems ist ein zum Kindersitz gegenläufig ausfahrbares Gegengewicht vorgesehen. Hierdurch wird die Hebelwirkung kompensiert, die der ausgefahrene Kindersitz auf die Befestigung der Grundplatte im Fahrzeug ausübt. Vorteilhafterweise liegt eine Zwangssteuerung vor, so dass beim Herausfahren des Kindersitzes automatisch in der Gegenrichtung ein Gewicht ausgefahren wird. Insgesamt halten sich dann Kindersitz und Gewicht im Wesentlichen die Waage.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kindersitzsystems umfasst der Kindersitz ausfahrbare Stützen. Diese sind von Vorteil, wenn der Kindersitz herausgefahren ist. Dann können die Stützen eingesetzt werden, um den Sitz abzustützen. Somit wird ebenfalls die Hebelwirkung kompensiert, die der ausgefahrene Kindersitz auf die Befestigung der Grundplatte im Fahrzeug ausübt.
Die Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug, das ein Kindersitzsystem aufweist, das wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann.
Diese und andere Gesichtspunkte der Erfindung werden mit Bezug zu einer nachfolgend beschriebenen bevorzugten Ausführungsform weiter erläutert.
Es zeigen:
1 eine schematische Draufsicht eines Kraftfahrzeugs mit einem erfindungsgemäßen Kindersitzsystem und
2 eine schematische perspektivische Ansicht einer Grundplatte für das erfindungsgemäße Kindersitzsystem aus 1
1 zeigt schematisch ein Kraftfahrzeug 10 mit einem erfindungsgemäßen Kindersitzsystem in Sicht von Oben. Das Kraftfahrzeug 10 hat eine Seitentüre 11 geöffnet. Das Kindersitzsystem ist zwischen zwei Positionen quer zur Fahrtrichtung in der Horizontalen verschiebbar. Der Kindersitz 12 in der eingefahrenen Position befindet sich im Kraftfahrzeug 10 und stellt somit den Zustand dar, der beim Fahren eingenommen wird. Bei geöffneter Seitentüre 11 kann der Kindersitz 14 über die Gleitschiene 13 in die ausgefahrene Position gebracht werden. In dieser Position kann das Kind auf den Kindersitz 14 gesetzt und angeschnallt werden, ohne dass eine unergonomische Körperhaltung eingenommen werden muss. Insbesondere ist das Dach des Kraftfahrzeugs 10 beim Einsetzen des Kindes nicht im Weg.
2 zeigt eine Grundplatte 20 für ein erfindungsgemäßes Kindersitzsystem. Die Grundplatte 20 weist zwei schwalbenschwanzförmige Nuten 21 auf. Diese Nuten 21 können direkt als Linearführungen für am Kindersitz selbst angebrachte Zapfen dienen, wodurch insgesamt eine Gleitschienenkonstruktion aufgebaut wird. Alternativ können sie zur Aufnahme des Unterteils einer separaten Gleitschiene dienen. Das Oberteil der Gleitschiene wird dann mit dem Kindersitz selbst verbunden. Weiterhin weist die Grundplatte 20 Ausnehmungen 22 auf. In diesen Ausnehmungen sind nicht dargestellte Rastarme angeordnet, welche in Bügel an der Sitzfläche eines Sitzes im Kraftfahrzeug einrasten können. Dieses kann beispielsweise mit Mitteln des ISOFIX-Systems erreicht werden. Dadurch, dass die Rastarme ins Innere der Grundplatte 20 verlagert sind, kann sie bündig mit dem Fahrzeugsitz angebracht werden.

10: Kraftfahrzeug
11: Seitentüre
12: Kindersitz
13: Gleitschiene
14: Kindersitz
20: Grundplatte
21: Nut
22: Ausnehmung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- EP 1625967 [0002]

Zitierte Nicht-Patentliteratur

- ISO 13216-1 [0008]

Claims

Kindersitzsystem für ein Kraftfahrzeug, umfassend eine Grundplatte (20) zur Befestigung an der Sitzfläche eines Sitzes im Kraftfahrzeug und einen Kindersitz (12, 14), dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (20) durch eine quer zur Fahrtrichtung angeordnete und horizontal aus dem Kraftfahrzeug ausfahrbare Gleitschiene (13) mit dem Kindersitz (12, 14) verbunden ist.
Kindersitzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (20) Rastarme aufweist, welche zum Einrasten in an der Sitzfläche des Sitzes im Kraftfahrzeug angeordnete Halterungseinrichtungen geeignet sind.
Kindersitzsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kindersitz in einer ausgefahrenen Position und/oder in einer eingefahrenen Position arretierbar ist.
Kindersitzsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kindersitz beim Bewegen in eine eingefahrene Position federbelastet ist.
Kindersitzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kindersitz um eine vertikale Achse drehbar ausgestaltet ist.
Kindersitzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein zum Kindersitz (12, 14) gegenläufig ausfahrbares Gegengewicht vorgesehen ist.
Kindersitzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kindersitz (12, 14) ausfahrbare Stützen umfasst.
Kraftfahrzeug (10), umfassend ein Kindersitzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7.