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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befüllen eines Löschmittelbehälters eines
Feuerlöschers
mit einem fließfähigen, unter
Druck stehenden Löschmittel,
wobei der Feuerlöscher
einen Befüllanschluss
aufweist, der über
eine Absperreinrichtung mit dem Löschmittelbehälter verbunden
ist. Außerdem
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Befüllen eines Löschmittelbehälters eines
Feuerlöschers
mit einem fließfähigen, unter
Druck stehenden Löschmittel,
wobei über
einen an dem Feuerlöscher
vorgesehenen absperrbaren Befüllanschluss nacheinander
das Löschmittel
und ein Gas in den Löschmittelbehälter eingefüllt werden.
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In
industriellen und gewerblichen Betrieben werden zur Brandbekämpfung Handfeuerlöscher bereitgehalten,
damit die Mitarbeiter des Betriebes möglichst frühzeitig nach dem Auftreten
eines Brandes oder Entstehungsbrandes diesen bekämpfen können. Üblicherweise haben derartige
Feuerlöscher einen
Löschmittelbehälter, der
mit einem Löschpulver
und einem Gas befüllt
ist, das unter Druck steht. Der Löschmittelbehälter ist über einen
Löschmittelschlauch
mit einer Sprühdüse verbunden,
aus der das Löschpulver
nach Öffnen
eines Ventils aufgrund des Gasdrucks austritt. Damit die Handfeuerlöscher im
Brandfall schnell und wirkungsvoll eingesetzt werden können, müssen die
Mitarbeiter in bestimmten Zeitabständen im Umgang mit den Handfeuerlöschen geschult
werden. An einer solchen Schulung nehmen üblicherweise jeweils etwa 25
Mitarbeiter und ein Übungsleiter
teil. Der Übungsleiter
erläutert zunächst die
Funktionsweise und Bedienung eines Handfeuerlöschers und danach müssen die
Mitarbeiter mit einem oder mehreren bereitgestellten Übungsfeuerlöschern ein
mit Hilfe einer geeigneten Vorrichtung erzeugtes Propangasfeuer
löschen.
Damit bei der Schulung die Umwelt nicht unnötig mit Löschpulver verschmutzt wird,
wird bei den Übungsfeuerlöschern anstelle
von Löschpulver
Wasser als Löschmittel
verwendet.
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Um
den Materialaufwand und die Kosten zu reduzieren, wird die Anzahl
der Übungsfeuerlöscher üblicherweise
wesentlich kleiner gewählt
als die Anzahl der zu schulenden Mitarbeiter. Da sich die Übungsfeuerlöscher während der Übung jedoch
entleeren, müssen
sie nach jeder Benutzung wieder aufgefüllt werden. Dazu wird zunächst ein
eventuell noch in dem Löschmittelbehälter befindlicher
Restinhalt über
den Löschmittelschlauch
entleert, um danach eine an dem Löschmittelbehälter befindliche Verschraubung
einer Behälteröffnung zu öffnen. Dann
wird eine vorbestimmte Menge Wasser abgemessen und mit Hilfe eines
Eimers und eines Trichters in die Behälteröffnung eingefüllt. Die
einzufüllende
Wassermenge ist etwa 25% kleiner als das Volumen des Löschmittelbehälters. Sie
kann je nach Größe des Löschmittelbehälters beispielsweise
6 oder 9 Liter betragen.
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Nun
wird die Behälteröffnung mit
der Verschraubung verschlossen und danach wird über einen an dem Feuerlöscher befindlichen
Druckluftanschluss das Behälterinnere
mit Druckluft befüllt.
Der Behälterdruck
wird dabei derart gewählt,
dass das Wasser während
des Löschvorgangs
mit etwa konstanten Sprühbild
aus der Sprühdüse austritt,
bis der Löschmittelbehälter leer
ist. Das Auffüllen
der Übungsfeuerlöscher ist
also mit einem gewissen Zeit- und Arbeitsaufwand verbunden. Wenn
dem Übungsleiter
keine Hilfsperson für
das Befüllen
der Übungsfeuerlöscher zugeteilt
ist, muss die Feuerlöschübung zum
Befüllen
der Übungsfeuerlöscher unterbrochen
werden. Dies wird von den Mitarbeitern des Betriebes als störend empfunden
und hat außerdem
den Nachteil, dass sich die für
die Feuerlöschübung benötigte Zeit
vergrößert, so
dass die Mitarbeit dann für
eine längere
Zeitdauer nicht für
ihre eigentlichen betriebliche Arbeiten zur Verfügung stehen.
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Es
ist zwar auch möglich,
dem Übungsleiter eine
oder mehrere Hilfspersonen zuzuordnen, die das Befüllen der Übungsfeuerlöscher vornehmen. Dies
hat jedoch den Nachteil, dass für
die Hilfskräfte zusätzliche
Personalkosten aufgewendet werden müssen und dass die Arbeitskraft
Hilfskräfte
nur schlecht genutzt werden kann, weil die Übungsfeuerlöscher nicht während der
gesamten Dauer der Übung
mit Wasser befüllt
werden müssen.
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Es
besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die ein einfaches und schnelles
Befüllen eines
Löschmittelbehälters eines
Feuerlöschers
ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird bezüglich
der Vorrichtung durch gelöst,
dass die Vorrichtung einen Löschmittelzulauf
und einen mit dem Befüllanschluss
des Feuerlöschers verbindbaren
Ausgangsanschluss aufweist, dass der Ausgangsanschluss über eine Fördereinrichtung
mit dem Löschmittelzulauf
verbunden und an einer Druckquelle zum Bereitstellen eines unter
Druck stehenden Gases angeschlossen ist, dass die Vorrichtung mindestens
einen Drucksensor zur Messung des an dem Ausgangsanschluss anstehenden
Drucks aufweist, und dass die Fördereinrichtung,
die Druckquelle und der Drucksensor derart mit einer Steuereinrichtung
in Steuerverbindung stehen, dass die Fördereinrichtung und die Druckquelle nacheinander
betätigbar
sind und der Druck an dem Ausgangsanschluss durch das Betätigen der
Fördereinrichtung
auf einen ersten Druckwert und durch das Betätigen der Druckquelle auf einen
zweiten Druckwert eingestellt wird.
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Die
vorstehend genannte Aufgabe wird außerdem gelöst
durch ein Verfahren zum Befüllen
eines Löschmittelbehälters eines
Feuerlöschers
mit einem fließfähigen, unter
Druck stehenden Löschmittel,
wobei über
einen an dem Feuerlöscher
vorgesehenen absperrbaren Befüllanschluss
nacheinander das Löschmittel
und ein Gas in den Löschmittelbehälter eingefüllt werden,
wobei der an dem Befüllanschluss
anstehende Druck gemessen wird, wobei das Einfüllen des Löschmittels beendet wird, wenn der
Druck einen vorbestimmten ersten Druckwert aufweist, und wobei das
Einfüllen
des Gases beendet wird, wenn der Druck einen vorbestimmten zweiten Druckwert
aufweist.
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In
vorteilhafter Weise ist es dadurch möglich, den Löschmittelbehälter automatisch
zu befüllen,
so dass bei einer Feuerlöschübung eine
entsprechende Hilfskraft eingespart werden kann. Da das Einfüllen des
Löschmittels
beim Erreichen eines vorbestimmten Drucks gestoppt wird, können unterschiedlich große Feuerlöscher mit
derselben Vorrichtung befüllt werden.
Dabei wird davon ausgegangen, dass der Druck in dem Löschmittelbehälter zu
Beginn des Befüllvorgangs
in etwa bekannt ist und in einem vorbestimmten Bereich liegt, beispielsweise
unterhalb von 2,5 bar.
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Vorteilhaft
ist, wenn die Fördereinrichtung eine
Pumpe und ein damit in Reihe geschaltetes Löschmittelventil aufweist. Bei
einem mit Wasser als Löschmittel
zu befüllenden
Feuerlöscher
kann der Löschmittelzulauf
der Vorrichtung dann mit einer Wasserleitung verbunden werden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuereinrichtung
derart ausgestaltet, dass bei einem Befüllvorgang zuerst die Fördereinrichtung
und dann die Druckquelle betätigt
wird. Die Pumpe braucht dann nicht gegen den von der Druckquelle
aufgebrachten Druck zu pumpen.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Druckquelle
einen Kompressor auf. Die Vorrichtung kann dann als kompaktes, tragbares Gerät ausgestaltet
sein, mit dem beliebig viele Feuerlöscher befüllt werden können.
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Bei
einer zweckmäßigen Ausgestaltung
der Erfindung ist der Ausgangsanschluss über ein Ventil mit einem Ablauf
verbindbar, wobei das Ventil derart mit der Steuereinrichtung in
Steuerverbindung steht, dass es vor einem Befüllvorgang zum Ablassen eines in
dem Löschmittelbehälter enthaltenen
Restinhalts geöffnet
und danach wieder geschlossen wird. Dadurch wird erreicht, dass
zu Beginn eines jeden Befüllvorgangs
der Löschmittelbehälter drucklos
und entleert ist und somit das Löschmittel
mit einem genau definierten Füllstand
in den Löschmittelbehälter eingefüllt wird.
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Gegebenenfalls
kann das Öffnen
des Ventils gesperrt sein, wenn bei geschlossenem Ventil an dem
Ausgangsanschluss ein vorbestimmter dritter Druckwert unterschritten
wird. Der dritte Druckwert kann beispielsweise 2,5 bar betragen.
Wenn dieser Wert unterschritten wird, kann davon ausgegangen dass
der Löschmittelbehälter im
Wesentlichen entleert ist, so dass das Öffnen und Schließen des
Ventils eingespart werden kann.
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Bei
einer zweckmäßigen Ausgestaltung
der Erfindung weist die Vorrichtung mehrere Ausgangsanschlüsse auf,
die über
mindestens eine Verzweigungsstelle mit der Pumpe und der Druckquelle
verbunden sind, wobei zwischen der Verzweigungsstelle und den einzelnen
Ausgangsanschlüssen
jeweils ein Absperrmittel angeordnet ist. Somit können mehrere Feuerlöscher gleichzeitig
mit der Vorrichtung befüllt werden.
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Vorteilhaft
ist, wenn der Ausgangsanschluss ein Kupplungsstück aufweist, das lösbar mit
einem dazu passenden, an dem Befüllanschluss
des Feuerlöschers
angeordneten oder mit dem Befüllanschluss verbundenen
Kupplungsgegenstück
verbindbar ist, und wenn die aus dem Kupplungsstück und dem Kupplungsgegenstück gebildete
Kupplung als Schnellkupplung ausgestaltet ist. Die Vorrichtung ist dann
noch leichter und schneller handhabbar.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es
zeigt:
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1 ein
Vorrichtung zum Befüllen
eines Löschmittelbehälters eines Übungsfeuerlöschers, wobei
die Vorrichtung mit dem Löschmittelbehälter und
an Wasserleitung verbunden ist, und
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2 ein
Schaltbild der Vorrichtung.
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Eine
im Ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung zum Befüllen eines
Löschmittelbehälters 2 eines Übungs-Feuerlöschers 3 mit
Wasser und Druckluft hat einen Löschmittelzulauf 4,
der über
einen ersten Schlauch 5 an einer Wasserleitung anschließbar ist. Die
Vorrichtung hat außerdem
einen Ausgangsanschluss 6, der über einen zweiten Schlauch 7 mit
einem an dem Feuerlöscher 3 angeordneten
Befüllanschluss 8 des
Löschmittelbehälters 2 verbindbar
ist. Der Ausgangsanschluss 6 hat ein an einem Vorrichtungsgehäuse 9 angeordnetes
Kupplungsstück
für eine
selbst verriegelnde Schnellkupplung 10, auf die ein dazu
passendes, an einem Schlauchende des zweiten Schlauchs 7 angeordnetes
Kupplungsgegenstück
aufsteckbar ist. Auch die Verbindung zwischen dem ersten Schlauch
und dem Löschmittelzulauf 4 sowie
die Verbindung zwischen dem zweiten Schlauch 7 und dem
Befüllanschluss 8 des
Löschmittelbehälters 2 ist
jeweils über
eine Schnellkupplung 11, 12 realisiert.
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Wie
in 2 erkennbar ist, ist der Löschmittelzulauf 4 über eine
Pumpe 13 mit dem Ausgangsanschluss 6 verbunden.
In einer zwischen dem Löschmittelzulauf 4 und
einem Einlass der Pumpe 13 vorgesehenen ersten Verbindungsleitung 14a ist
ein Löschmittelventil 15 angeordnet,
das in eine Offen- und eine Schließstellung bringbar ist. In
der in 2 dargestellten Offenstellung ist der Löschmittelzulauf 4 mit dem
Einlass der Pumpe 13 verbunden. In der Schließstellung
ist die Verbindung zwischen dem Löschmittelzulauf 4 und
dem Einlass unterbrochen. Ein Auslass der Pumpe 13 ist über eine
zweite Verbindungsleitung 14b, in der ein erstes Rückschlagventil 16 angeordnet
ist, mit dem Ausgangsanschluss 6 verbunden.
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Mit
dem Ausgangsanschluss 6 ist außerdem über eine dritte Verbindungsleitung 14c ein
Druckluftauslass einer als Kompressor ausgestalteten Druckquelle 17 verbunden.
Zwischen der Druckquelle 17 und einer Verzweigungsstelle,
an der die zweite Verbindungsleitung 14b, die drifte Verbindungsleitung 14c und
eine zu dem Ausgangsanschluss 6 führende vierte Verbindungsleitung 14d angeschlossen
sind, ist ein zweites Rückschlagventil 18 vorgesehen.
An der dritten Verbindungsleitung 14c ist zwischen dem Rückschlagventil 18 und
dem Druckluftauslass der Druckquelle 17 ein Überdruckventil 19 angeschlossen.
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In 2 ist
außerdem
erkennbar, dass zum Überwachen
des Wasserdrucks am Löschmittelzulauf 4 an
der ersten Verbindungsleitung 14a ein erster Druckschalter 20 vorgesehen
ist. Der erste Drucksensor 20 weist einen ersten elektrischen
Schalter auf, der schaltet, wenn in der Verbindungsleitung 14a ein
vorbestimmter Mindestdruck über-
oder unterschritten wird.
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Ein
zweiter Drucksensor 21 und ein dritter Drucksensor 22 sind
an der vierten Verbindungsleitung 14d angeschlossen. Der
zweite Drucksensor 21 weist einen zweiten elektrischen
Schalter auf, der schaltet, wenn am Ausgangsanschluss 6 ein
vorbestimmter erster Druckwert, der vorzugsweise etwa 6 bar beträgt, über- oder
unterschritten wird. Der dritte Drucksensor 21 hat einen
dritten elektrischen Schalter, der schaltet, wenn am Ausgangsanschluss 6 ein vorbestimmter
zweiter Druckwert, der größer ist
als der erste Druckwert und vorzugsweise etwa 12 bar beträgt, über- oder unterschritten
wird.
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Die
Pumpe 13, die Druckquelle 17, die Drucksensoren 20, 21, 22 und
ein Startknopf 23 stehen über in der Zeichnung nicht
näher dargestellte elektrische
Leitungen mit einer Steuereinrichtung 24 in Steuerverbindung.
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Zum
Befüllen
des leeren Löschmittelbehälters 2 des
Feuerlöschers 3 werden
zunächst
der Löschmittelzulauf 4 über den
ersten Schlauch 5 mit der Wasserleitung, der Ausgangsanschluss 6 über den
zweiten Schlauch 7 mit dem Befüllanschluss 8 und
ein in der Zeichnung nicht näher
dargestellter elektrischer Anschluss der Vorrichtung 1 mit
dem Stromnetz verbunden. Dann wird der Startknopf 23 betätigt, woraufhin
die Steuereinrichtung 24 das Löschmittelventil 15 öffnet und
die Pumpe 13 einschaltet, sofern der Wasserdruck am Löschmittelzulauf 4 den
vorbestimmter Mindestdruck überschreitet. Die
Pumpe 13 fördert
nun über
die Verbindungsleitungen 14b und 14c Wasser in
den Löschmittelbehälter 2.
Wenn der Wasserdruck kleiner als der Mindestdruck ist, ist das Öffnen des
Löschmittelventils 15 und
das Einschalten der Pumpe 13 gesperrt.
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Sobald
der Druck am Ausgangsanschluss 6 den ersten Druckwert überschreitet,
stoppt die Steuereinrichtung 24 die Pumpe 13 und
schaltet die Druckquelle 17 ein. Der Löschmittelbehälter ist
jetzt etwa zu 75% mit Wasser gefüllt.
Die verbleibenden 25% werden nun mittels der Druckquelle 17 solange mit
Druckluft befüllt,
bis der Druck am Ausgangsanschluss 6 den zweiten Druckwert überschreitet.
Dann wird die Druckquelle 17 abgeschaltet.
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Der
Löschmittelbehälter 2 ist
jetzt mit der korrekten Wassermenge und dem korrekten Druck befüllt und
kann nach Trennen des zweiten Schlauchs 7 vom Befüllanschluss 8 zum
Löschen
eines Feuers verwendet werden. Bei Bedarf kann der zweite Schlauch 7 mit
einem weiteren Feuerlöscher 3 verbunden
werden, um diesen in entsprechender Weise zu befüllen.
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Erwähnt werden
soll noch, dass die in 2 gezeigten Komponenten in das
Vorrichtungsgehäuse 9 integriert
sind, so dass sich eine kompakte, tragbare Vorrichtung 1 ergibt.
In 1 ist erkennbar, das Vorrichtungsgehäuse 9 einen
Tragegriff 25 aufweist.