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Brandschutzeinrichtung
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Gebäude der verschiedensten Art, die in der Nähe oder gar am Rande
von Wald- oder Heideflächen stehen, sind vor allem in Zeiten größerer Trockenheit
einer erhöhten Brandgefahr ausgesetzt. Bei ungünstiger Windrichtung genügt schon
ein örtlich begrenzter kleinerer Brand, um durch Funkenflug das Feuer auf das Gebäude
übergreifen zu lassen. Solche Brände entstehen meist unbemerkt. Je nach der Art
und der Nutzung des Gebäudes. sind nicht immer Personen anwesend, die die Gefährdung
des Gebäudes sofort erkennen und Schutzmaßnahmen einleiten können, bis die Feuerwehr
eingetroffen ist und den Brandschutz des-Gebäudes übernimmt und den eigentlichen
Brandherd bekämpft.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brandechutzeinrichtung
zu schaffen, mittels der vor allem durch Waldbrände gefährdete Gebäude wenigstens
vorübergehend gegen das Übergreifen eines Feuers geschützt werden können.
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Diese Aufgabe wird durch eine Brandschutzeinrichtung mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Nach dem Ansprechen des Fühlers auf einen herannahenden Brand und
nach dem dadurch ausgelösten Öffnen des Absperrventils in der Verbindungsleitung,
wird der im Druckbehälter vorhandene Flüssigkeitsvorrat durch das unter Überdruck
stehende Gas zu den am Ende der Verbindungsleitung angebrachten Sprühdüsen gefördert
und aus diesen heraus auf das Gebäude versprüht. Durch diese Befeuchtung des Gebäudes
kann das Übergreifen eines nahen Brandes, etwa durch Funkenflug, wenigstens.eine
gewisse Zeit lang verhindert werden, so daß Zeit gewonnen wird, um die für eine
Sicherung des Gebäudes und für eine Bekämpfung des Brandes erforderliche Maßnahmen
vorzubereiten und einzuleitern. Durch die automatische Auslösung des Sprühvorganges
durch den Fühler, werden diese Vorteile auch ohne Zutun von Menschen, d. h. auch
bei Abwesenheit jeglicher Personen in dem Gebäude, erreicht.
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Bei einer Ausgestaltung der Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 2
sorgt das Schwimmerventil dafür, daß die Auslaßöffnung abgesperrt wird, wenn der
Flüssigkeitsvorrat aus dem Behälter bis auf einen ganz geringen Rest ausgeströmt
ist. Dadurch bleibt der Druckgas-Vorrat im Behälter erhalten. Zum Wiederauffüllen
des Behälters muß dann lediglich die erforderliche F-lüssigkei smenqe entgegen dem
Gasdruck in den Behälter eingepumpt werden. Das erfordert eine geringere Pumpenergie
als wenn außerdem auch der Druckgas-Vorrat erneuert werden müßte. Bei einer Ausgestaltung
der Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 3 kann durch den Anschluß an das Wasserversorgungsnetz
die Brandschutzmaßnahme auch dann aufrechterhalten werden, wenn der Flüssigkeitsvorrat
des Behälters bereits verbraucht ist. Außerdem wird durch diesen Leitungsanschluß
das
Wiederauffüllen der Löschflüssigkeit erleichtert.
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Ilci einer Weiterbildunq der Urandschutzeinrichtung nach Anspruch
4 wird durch das Rückschlagventil in dem Leitungsanschluß zum Wasserversorgungsneti
sichergestellt, daß bei einem Druckabfall im Wasserversorgungsnetz, der Flüssigkeitsvorrat
des Druckbehälters nicht dorthin abströmt. Bei einer Ausgestaltung der Brandschutzeinrichtung
nach Anspruch 5 kann der Behälter außer über die Verbindungsleitung und, soweit
vorhanden, über einen Leitungsanschluß an ein Wasserversorgungsnetz auch von oben
her gefüllt werden, was vor allem das Einfüllen oder Erneuern des Druckgasvorrates
erleichtert. Mit einer Ausgestaltung der Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 6
wird durch das Druckmeßgerät eine Kontrolle über die Einsalzbereitschaft der BriandsclluLzeinricìltullg
crm5glichL.
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Uei einer Ausgestaltung der Brandschutzeinrichtung nach Anspruch 7
kann durch den Flüssigkeitsstandsanzeiger festgestellt werden, ob der Vorrat der
Löschflüssigkeit im.Behälter ausreichend groß ist oder einer Ergänzung bedarf.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine teilweise perspektivisch dargestellte schematische
Ansicht der Brandschutzeinrichtung gemäß der Erfindung; Fig. 2 eine teilweise geschnitten
dargestellte Ansicht eines Druckbehälters der Brandschutzeinrichtung nach Figur
1.
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Die Brandschutzeinrichtung: 10 für das Brandschutzobjekt 11, das in
Figur 1 nur schematisch als Gebäude dargestellt ist, weis.t als Hauptbauteile einen
druckfesten Behälter 12, eine Verbindungsleitung 13 zum Brandschutzobjeki 11, ein
Absperrventil 14 in der Verbindungsleitung 13, eine Anzahl Sprühdüsen 15 und mehrere
Fühler 16 auf.
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Wie aus Figur 2 zu ersehen ist, ist der Innenraum des druckfesten
Behälters 12, der im folgenden kurz Druckbehälter 12 genannt wird, zu einem Teil
mit einer Flüssigkeit 17 und zum anderen Teil durch ein unter Überdruck stehendes
Gas 18 gefüllt. Die Flüssigkeit 17 ist gewöhnlich Wasser, dem bei Bedarf auch Löschmittelzusätze
beigemischt sein können.
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Das unter Überdruck stehende Gas 18, das im folgenden kurz Druckgas
genannt wird, ist gewöhnlich verdichtete Luft.
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Der Druckbehälter 12 ist in üblicher Weise gestaltet. Er weist einen
zylindrischen Mittelteil 20, einen Boden 21 und einen Deckel 22 auf, die miteinander
verschweißt sind.
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Der Druckbehälter ruht auf einem Traggestel.l 23 aus vier Stützen
24, die am Boden 21 angeschweißt sind. Zusammen mit dem Traggestell 23 ist der Druckbehälter
12 oberirdisch aufgestellt. Je nach den örtlichen Gegebenheiten
kann
der Druckbehälter 12 auch teilweise dder vollständig im Boden eingelassen sein oder
etwa in einer Bodenwanne eingesetzt sein. Dann kann das Traggestell 23 unter IjmsLänden
ganz cntfallen oder auf kurze Tragpratzen bescl\ränkt sein.
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An der tiefsten Stelle des Bodens 21 hat der Druckbehälter 12 eine
Auslaßöffnung 25, an die ein kurzer Rohrstutzen 26 mit Flansch 27 anschließt. An
diesem Flansch ist ein weiter Flansch 28 angeschraubt. An dessen dem Innenraum des
Druckbehälters 12 zugekehrten Seite ist ein Schwimmerventil 29 angeordnet. Dieses
weist einen hohlkegelförmigen Ventilsitz 31 und einen Ventilkörper 32 auf, dessen
mit dem Ventilsitz 31 zusammenwirkende Dichtfläche konvex ausgebildet ist. Bei entsprechend
enger Führung des Ventilkürpers 32 kann seine Dichtfläche ebenfalls als Kegel-Vliichc
aus(lel)i 1 det sein. Der Ventilkörper 32 ist mit einem chwimmkörper 33 verbunden,
der in einem Führungskäfig 34 geführt ist. Der Führungskäfig 34 ist am zweiten Flansch
28 befestigt. Der Führungskäfig 34 hat die Aufgabe den Schwimmerkörper 33 mit dem
Ventilkörper 32 daran zu hindern, daß er bis zur freien Oberfläche der Flüssigkeit
17 hochschwimmt, und außerdem den Schwimmerkörper 33 mit dem Ventilkörper 32 bei
absinkendem Flüssigkeitsspiegel genau.
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auf den Ventilsitz 31 hinzuführen, damit das Schwimmerventil 29 den
Druckbehälter 12 zuverlässig nach außen abdichten kann.
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An den Ventilsitz 31 schließt ein Rohrstutzen 35 an, der sich durch
den Flansch 28 hindurch nach außen erstreckt und in ei ne: Flansch endet. Daran
ist ein Rohrstück 36 mit je einem Endflansch angeflanscht. Dieses Rohrstück 36 ist
so lang bemessen, daß nach dem Entfernen des Rohrstücks 36
der
Flansch 28 mit dem Schwimmerventil 29 und dem Rohrstutzen 35 vom Druckbehälter 12
vollständig abgenommen werden kann, ohne weitere Leitungsteile zuvor entfernen zu
müssen. Dadurch kann das Schwimmerventil 29 bequem außerhalb des Druckbehälters
12 geprüft und gewartet werden.
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An das Rohrstück 36 ist die Verbindungsleitung 13 zum Brandschutzobjekt
11 angeflanscht, wobei das Rohrstück 36 bereits als Teil dieser Verbindungsleitung
13 angesehen werden kann. Diese Verbindungsleitung 13 wird anfänglich durch einen
einfachen Rohrstrang 37 gebildet, der in der Nähe des Brandschutzobjektes 11 zu
einer Verteilerleitung 38 verzweigt wird. Daran sind in gewissen Abständen Steigleitungen
39 angeschlossen, an deren Ende di e Sprühdüsen 15 sitzen.
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Das Anfangsstück 41 des Rohrstranges 37 hat T-Form. Der in Figur 2
rechts gelegene Arm ist Teil des Rohrstranges 37.
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Der links gelegene Arm ist Teil eines Leitungsanschlusses 42 für den
Anschluß der Brandschutzeinrichtung an ein Wasserversorgungsnetz.
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Im Rohrstrang 37 der Verbindungsleitung 13 ist ein Absperrventil 43
eingeschaltet. In seiner Ruhestellung ist das Absperrventil 4-3 geschlossen. Es
wird im Bedarfsfalle durch eine Betätigungsvorrichtung geöffnet, die mit einer mechanischen,
elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Energiequelle ausgerüstet oder verbunden
ist. Die Betätigungsvorrichtung 44 wird von den Fühlern 16 gesteuert,
wobei
je nach der verwendeten Art der Signalübertragung und der Betätigung des Absperrventils
43 in üblicher Weise Signalverstärker und/oder sonstige Steuerungseinrichtungen
zwischengeschaltet sein können.
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Im Leitungsanschluß 42 ist ein Rückschlagventil 45 eingeschaltet,
das 90 ausgebildet und angeordnet ist, daß es in der Strömungsrichtung vom Druckbehälter
12 und, der Verbindungsleitung 13 zum Wasserversorgungsnetz hin, in Figur 2 von
rechts nach links, selbsttätig schließt und in der umgekehrten Strömungsrichtung,
d. h.
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vom Wasserversorgungsnetz zur Verbindungsleitung 13 und damit auch
zum Druckbehälter 12 hin selbsttätig öffnet, so daß bei einem Abfall des Druckes
im Versorgungsnetz unter den Betriebsdruck des Druckbehälters das Leerlaufen des
Druckbehälters 12 vermieden wird. Das Rückschlagventil 45 kann zusätzlich mit einer
Betätigungsvorrichtung 46 ausgerüstet oder gekoppelt sein, so daß es bei Bedarf,
etwa bei Wartungsarbeiten an der Brandschutzeinrichtung, willkürlich geöffnet und/oder
geschlossen werden kann..Daneben kann auch ein normales Absperrventil in den Leitungsanschluß
42 eingeschaltet sein. Falls ein solches zusätzliches Absperrventil mit dem Rückschlagventil
45 hintereinander geschaltet ist, sollte durch optisch oder sonstwie wahrnehmbare
Mittel dafür gesorgt werden, daß die Schließstellung dieses Absperrventils deutlich
erkennbar ist, um zu vermeiden, daß es einmal versehentlich geschlossen bleibt.
Falls das zusätzliche Absperrventil zum Rückschlagventil 45 parallel geschaltet
ist, sollte ebenso dafür gesorgt werden, daß die Öffnungsstellung dieses Absperrventils,
und zwar sowohl vollständig wie auch teilweise, deutlich
erkennbar
ist, um ein Leerlaufen des Druckbehälters 12 bei einem Druckabfall im Versorgungsnetz
zu vermeiden, der immer dann zu befürchten ist, wenn aufgrund eines Brandes aus
dem Versorgungsnetz in stärkerem Maße Wasser für Löschzwecke entnommen wird.
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Im oberen Bereich des Druckbehälters 12, zweckmäßigerweise am Deckel
22 oberhalb des Flüssigkeitsspiegels der Flüssigkeit 17, ist ein Leitungsanschluß
47 vorhanden, der durch einen Rohrstutzen 48, ein Absperrventil 49. und einen Rohr-
oder Schlauchanschluß 5.0 gebildet wird. Durch diesen Leitungsanschluß 47 kann der
Druckbehälter 12 sowohl mit der Löschflüssigkeit 17, mit- Löschmittelzusätzen oder
mit dem Druckgas 18 gefüllt werden .oder ein bereits vorhandener Vorrat ergänzt
werden. Falls der Druck im Wasserversorgungsnetz und damit im Leitungsanschluß 42
den Betriebsdruck des Druckbehälters 12 erreicht, kann das Einfüllen oder Ergänzen.
des Flüssigkeitsvorrates im Druckbehälter 12 auch über den Leitungsanschluß 42 erfolgen,
soweit das nicht bereits über das Rückschlagventil 45 selbsttätig geschieht.
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Das Einfüllen oder Ergänzen des Druckgasvorrates 18 wird erheblich
erleichtert, wenn entweder anstelle des Absperrventils 49 ein Rückschlagventil verwendet.
wird oder wenn das Absperrventil zugleich als Rückschlagventil ausgebildet ist.
Statt dessen kann auch neben dem normalen Absperrventil 49, etwa im Rohr- oder Schlauchanschluß
50, zusätzlich ein Rückschlagventil eingebaut werden.
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Im oberen Bereich des Druckbehälters 12, und zwar zweckmäßigerweise
ebenfalls am Deckel 22, ist ein Druckmeßgerät 51 angeordnet, das entweder unmittelbar
durch eine Meßwertanzeige oder mittelbar .durch eine Fernanzeige den im Druckbehälter
12 herrschenden Überdruck anzeigt.
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In demjenigen Bereich des Druckbehälters 12, der die Flüssigkeit 17
aufnimmt, ist ein Flüssigkeitsstandsanzeiger 52 vorhanden. Dieser kann nach dem
Prinzip kommunizierender Röhren ausgebildet sein. Robuster und damit weniger störanfällig
sind jedoch einige Schaugläser.53, die entiang einer Mantellinie des zylindrischen
Mittelteils 20 des Druckbehälters 12 angeordnet sind; Die dadurch mögliche Anzeige
ist. im allgemeinen ausreichend, da es nur darauf ankommt, den Flüssigkeitsstand
im Inneren des Druckbehälters 12 in groben Stufen festzustellen.
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Die Temperaturfühler 16 die das Absperrventil 43-in der Verbindungsleitung
13 über die Betätigungsvorrichtung 44 steuern, sollen so ausgebildet sein, daß sie
vor allem auf eine über einen bestimmten Grenzwert hinausgehende Erhöhung der Umgebungstemperatur
ansprechen, die von den heißen Verbrennungsgasen eines herannahenden Brandes hervorgerufen
wird. Daneben sollen die Fühle-r aber auch auf eine erhöhte Wärmeeinstrahlung, ansprechen,
damit die Brandschutzeinrichtung auch dann in Gang gesetzt wird, wenn zwar bei einem
nahen Brand infolge einer günstigen Windrichtung die heißen Verbrennungsgase am
Brandschutzobjekt ausreichend weit entfernt vorbeistreichen, wenn statt dessen aber
durch die erhöhte Wärmestrahlung dennoch eine Gefährdung für das Brandschutzobjekt
entsteht.