Vorrichtung zum Löschen und zur Verhinderung einer Ausbreitung von Feuer durch Zerstäuben und/oder Verteilen von Löschflüssigkeit Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lö schen und zur Verhinderung einer Ausbreitung von Feuer durch Zerstäuben und/oder Verteilen von Löschflüssigkeit, die an ein Verteilernetz für die Löschflüssigkeit angeschlossen .ist und diese im Löschfall über eine Düse mit nachgeschaltete Ver- sprühvorrichtung auf die zu überwachende Fläche ver teilt.
Derartige bekannte Vorrichtungen sind meist di rekt an ein geeignetes Versorgungssystem, z. B. die Druckwasserleitung, angeschlossen (nasser Betrieb). Es ist jedoch auch bekannt, das Verteilernetz für die Löschflüssigkeit,bedingt durch brandpolizeiliche Vor schriften oder durch die Temperatur in den zu über wachenden Räumen, mit Druckluft zu füllen, bei de ren plötzlichem Druokabfagil erst das Wasser oder eine andere Löschflüssigkeit in das Verteilernetz von einer Versorgungsleitung nachströmt (trockener Betrieb).
Manche Anlagen sind im Sommer auf nassen Be trieb und im Winter, um ein Vereisen zu verhindern, auf trockenen Betrieb eingestellt. Sie sind in beson ders brandgefährdeten Räumen, wie Lagerräumen, Krankenhäusern, Hochhäusern, Hotels und Restau rants, Warenhäusern, Grossgaragen, Autosilos, Labo ratorien, Lackspritzkabinen und Fabrikationshalden sowie auch auf Schiffen, insbesondere auf Passagier schiffen, teilweise bedingt durch strenge brandpolizei liche Vorschriften, eingebaut.
Ein gewisser Nachteil der bekannten Feuerlösch- vorrichtungen der beschriebenen Art besteht bisher darin, dass die Düsen, die je nach Bauart und Ein bauhöhe über dem Boden zur Überstreichung einer bestimmten Fläche von beispielsweise etwa 7 bis 15 m2 geeignet und in entsprechender Verteilung an der Decke angeordnet sind, diese durchbrechen und daher insbesondere in Schiffskabinen, Warenhäusern, Ver kaufs- und Ausstellungsräumen und anderen Räumen störend wirken. Ausserdem besteht die Gefahr, dass solche Düsen z.
B. in Garagen und engen Durchfahr ten beschädigt werden.
Es ist das Ziel der Erfindung, eine Feuerlösch- vorrichtung zu schaffen, welche die beschriebenen Nachteile nicht aufweist, in ,ihrer Ruhestellung hinter der Decken- bzw. Wandverkleidung unsichtbar ange bracht ist :und erst im Alarmzustand automatisch aus ihrer Ruhestellung durch den Druck der von einer Überwachungsvorrichtung in das Verteilernetz frei gegebenen Löschflüssigkeit in ihre Löschstellung ver schoben wird.
Erfindungsgemäss wird dieses Ziel dadurch er reicht, dass die Vorrichtung aus einem stationären, an das normalerweise, d. h. im Ruhezustand drucklose und trockene Löschmittelnetz anschliessbaren Stutzen und einer an ihrem freien Ende die Düse und die Versprühvorriichtung tragenden und relativ zum Stutzen verschiebbaren und auf diesem geführten Hülse besteht,
und dass das Löschmittelnetz über ein von einer überwachungsvorrichtung gesteuertes Ven til im Alarmzustand zeit der unter Druck befindlichen Löschflüssigkeit gefüllt und die Düse in die Lösch- stellung verschoben ist.
Zweckmässigerweise ist der Stutzen an seinem freien Ende mit einer Dichtung gegenüber der Hülsen innenfläche versehen, so dass an dieser Stelle auch in der Alarmbereitschaftsstellung (= Löschstellung) kein Wasser austreten kann.
Dabei kann die Vorrichtung ferner sowohl in der Ruhestellung als auch in der Löschstellung von ihrer endgültigen, beispielsweise durch Temperaturerhö hung bedingten Auslösung mit einer Temperatursiche rung versehen sein, die vor der Düsenöffnung ange ordnet ist. Diese Temperatursicherung kann von einem Schmelzlot, Bimetallstreifen oder von einem Glaskol ben gebildet sein, der eine bei einer bestimmten Tem peratur siedende Flüssigkeit enthält.
Die Zwischen schaltung einer derartigen Temperatursicherung ist nicht in jedem Fall erforderlich, da das Verteilernetz für das Löschmittel im Ruhezustand trocken und drucklos vorliegt, sie empfiehlt sich in allen Fällen, in denen die Düsen für eine aktive lokale Brandbe kämpfung eingesetzt werden. Würden alle Düsen, die an ein Verteilernetz angeschlossen sind, im Brandfall gleichzeitig in Betrieb gesetzt, so ergäbe sich am ei gentlichen Brandort wegen des starken Druckabfalls für das Löschmittel im Verteilernetz nur eine vermin derte Löschwirkung.
Dadurch, dass man die Düsen mit einer Tempe ratursicherung zur Freigabe des Wasseraustrittes aus rüstet, wird nur dort Wasser versprüht, wo es wirk lich brennt. Greift ein Brand um sich, so spricht eine Düse nach der anderen an.
Die Temperatursicherungen können jedoch weg gelassen werden, wenn man beispielsweise die Aus bildung eines gleichmässigen Wasservorlaufes wünscht (Wasservorhänge -und Wasserstrassen).
Die erfindungsgemässe Vorrichtung hat den Vor teil, dass sie praktisch während der Gesamtzeit ihrer Installation verbogen ist und in dieser Ruhestellung nicht nur die Decken- bzw. Wandstruktur nicht stört, sondern gleichzeitig beispielsweise durch eine vorge setzte Blende o. dgl. auch gegen ein Verschmutzen und/oder mechanische Beschädigungen geschützt ist. Darüber hinaus wird auch mit Sicherheit eine durch Neugier oder Unachtsamkeit verursachte Beschädi gung vermieden, die beispielsweise durch die Zer störung der häufig aus einem Glasfässchen mit einer leicht siedenden Flüssigkeit bestehenden Tempera tursicherung entstehen kann.
Durch entsprechende Anordnung der Blenden vor den Versprühvorrichtun- gen der Zerstäuberdüsen kann dafür gesorgt werden, dass an den Montagestellen der Düse keine merkliche Unterbrechung der Decken- bzw. Wandstruktur ent steht, indem man entsprechende, zweckmässig aus dem gleichen Material; der Verkleidung gefertigte Blenden unter leichtem Klemmsitz in die Öffnungen für die Düse einsetzt.
Die erfindungsgemässe Feuerlöschvorrichtung lässt sich insbesondere an solchen Orten ohne Schwie rigkeit einbauen, an denen bereits eine Verkleidung, beispielsweise für eine Deckenstrahlungsheizung, zur Erzielung einer besseren Schallabsorption u. a. vorge sehen ist.
Die Vorrichtung wird zweckmässig .in eingezoge nem Zustand in der durch eine Blende abzudecken- den Öffnung montiert. Die Düse fährt aus, sobald der Druck in der Speiseleitung auftritt. Ist der Löschvor gang beendet und die Wasserzufuhr zum gesamten Verteilernetz abgestellt, so bleibt die Düse in der auf gefahrenen Stellung stehen und muss von Hand in ihre Ruhestellung zurückgestellt werden. Das hat den Vorteil, dass nach einer Betätigung der Anlage alle Düsen ausgefahren sind und in ihrer Löschstellung kontrolliert werden können. Dabei können keine Dü sen übersehen werden und auch evtl. fehlende Tempe ratursicherungen ergänzt werden.
Weitere Einzelheiten der erfindungsgemässen Löschvorrichtung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt einen Mittellängsschnitt durch die Feuerlöschvorrichtung in Ruhestellung.
Fig. 2 zeigt die gleiche Ansicht wie Fig. 1 in der ausgezogenen Löschstellung der Vorrichtung.
Fig. 3 ist eine schematische Darstellung der erfin dungsgemässen Vorrichtung in ihrer Ruhestellung hin ter einer Deckenblende.
Fig. 4 zeigt die gleiche Ansicht wie Fig. 3 in der Löschstellung der Vorrichtung.
Wie man aus Fig. 1 erkennt, besteht die erfin- dungsgemässe Feuerlöschvorrichtung im wesentlichen aus dem stationären, an das Löschmittelnetz, z. B. die Leitung 20 (Fig. 3), anschliessbaren Stutzen 1 und der an ihrem freien Ende 2a die Düse 3 tragenden und relativ zum Stutzen 1 beweglichen Hülse 2.
An seinem freien Ende 1 a ist der Stutzen 1 mit einer Dichtung 4 in Form eines O-Ringes versehen, der in einer von einer Verdickung 6 begrenzten Nut 5 geführt ist. Durch die äussere Mantelfläche der beiden Wülste 6 ist gleichzeitig eine Parallelführung der Hülse 2 auf dem Stutzen 1 gewährleistet. Diese Führung wird zusätzlich durch die Überwurfmutter 7 unterstützt, die auf das obere Ende 2b der Hülse 2 aufgeschraubt ist.
Auf dem oberen Ende 1b des Stutzens 1 ist eine Mut ter 8 mit Gewindeabsatz 9 befestigt, die zum An schluss an das LösohfIüssigkeitsverteilernetz, beispiels weise die Leitung 20 (Fig. 3, 4) dient.
Die Düse 3 kann, wie in Fig. 1 dargestellt, ein- stückig mit der Hülse 2 ausgebildet, jedoch auch als austauschbares Einzelteil gestaltet sein. Der die Ver- sprühvorrichtung bildende Prallteller 10 kann von be liebiger Konstruktion sein und befindet sich in einem bestimmten Abstand gegenüber der Düsenmündung 13. Der Abstand zwischen Düsenmündung 13 und Prallteller 10, der über die beiden seitlichen Arme 11, 12 mit der Düse 3 verbunden ist, ist mittels der Ge windebuchse 14 auf der Hülse 2 einstellbar.
Die ge naue Lage lässt sich mittels der Gegenmutter 15 fixieren, die auf dem Aussengewinde 16 am unteren Teil 23 der Hülse 2 gegenüber der Gewindebuchse 14 verstellbar ist. Der genaue Abstand zwischen Düsen öffnung 13 und Teller ist durch die Abmessungen der Temperatursicherung 17 bedingt, die in an sich be kannter Weise von einem kleinen Glaskolben mit einer :leichtsiedenden Flüssigkeit gebildet wird. Be- kanntlich lassen sich mit derartigen Temperatursiche rungen die AuslösebedingungenfürFeuerlöschvorrich- tungen in Abhängigkeit von dem verwendeten Me dium auf wenige Grad C genau einstellen.
Um eine mechanische Beschädigung der Ober kante des Behälters 17 zu vermeiden, kann zwischen der Mündungsöffnung 13 und dem Behälter eine Dichtung 18 aus gegeignetem Material, beispielsweise Polytetrafluoräthylen, eingesetzt werden. In ähnlicher Weise kann zur Vermeidung einer Zerstörung im Be reich der Bodenpartie des Behälters 17 eine zweite Dichtung 19 vorgesehen sein.
In Fig. 2 ist das Ausführungsbeispiel von Fig. 1 in seiner Löschstellung gezeigt. Dabei sind für gleiche Teile gleiche Bezugsziffern verwendet. Man erkennt, dass die Löschstellung durch den Anschlag des obe ren Wulstes 6 an der überwurfmutter 7 begrenzt wird.
Die erfindungsgemässe Feuerlöschvorrichtung be währt sich trotz ihres Anschlusses im Ruhezustand an ein druckloses Verteilernetz ausgezeichnet, solange man durch Anschiluss eines geeigneten Frühwarn systems dafür sorgt, dass im Alarmfall das Lösch- mittel in das Verteilernetz strömt und die Vorrich tung rechtzeitig vor dem Durchgehen der Tempera tursicherung 17 aus ihrer Ruhestellung in ihre Lösch- stellung verschiebt.
Dies kann beispielsweise durch ein Zeitrelais oder aber durch Ansprechen einer ge eigneten Frühwarnvorrichtung bei einer unterhalb der Zerstörungstemperatur der Temperatursicherung 17 liegenden Temperatur bewirkt werden.
In Fig. 3 ist ein Montagebeispiel der erfindungs- gemässen Vorrichtung in Ruhestellung gezeigt. Man erkennt die trockene u. drucklose Rohrleitung 20, die zwischen zwei Unterzügen 22, 23 einer Betondecke 21 montiert ist, an welche die Vorrichtung gemäss Fig. 1 angeschraubt ist. An den Unterzügen 22, 23 ist die Zwischendecke 24 durch geeignete Träger 25, 26 auf gehängt.
Im Bereich der Mündungsöffnung der erfin- dungsgemässen Vorrichtung ist die Zwischendecke 24 mit einer Aussparung 27 versehen, in die unter Klemmsitz ein Einsatz 28 der gleichen Abmessungen der Aussparung 27 eingesetzt ist, der bei Verschiebung der erfindungsgemässen Vorrichtung in ihre in Fig. 4 dargestellte Löschstellung entfernt wird, wobei die Düse mit dem Prallteller in ihre Arbeitsstellung ver schoben wird.
Zum Verschieben der Vorrichtung von der in Fig. 3 in die in Fig. 4 gezeichnete Stellung ge nügt ein gewisser Druck der Löschflüssigkeit. In je dem Faill wird die erfindungsgemässe Vorrichtung an das zur Verfügung stehende, trockene und drucklose Verteilernetz angeschlossen. Der Normaldruck zwi schen 2,5 und 6 atü reicht in jedem Fall für die er forderliche Verschiebung in die Löschstellung aus.