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Selbsttätige Feuerlöschanlage für Fahrzeuge, insbesondere Luftfahrzeuge
Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätige Feuerlöschanlage für Fahrzeuge,
insbesondere Luftfahrzeuge, mit einer durch Wärmefühler überwachten Löschmittelquelle
und einem an die Löschmittelquelle angeschlossenen, in. den feuergefährdeten Räumen
verlegten. Leitungssystem, das die Austrittsöffnungen für das Löschmittel enthält.
Feuerlöschanlagendieser Art sind bekannt. Ihre Anordnung ist in der Regel so getroffen,
daß beim Auftreten. eines Brandes !in einem,der feuergefährdeten Fahrzeugräume die
darin untergebrachten Wärmefühler auf die brandbedingte Temperaturerhöhung ansprechen
und den Verschluß der Löschmittelquelle öffnen. Dadurch ist es dem Löschmittel,
beispielsweise unter Druck stehendemTetrachlorkohlenstoff, insbesondere aber unter
Druck stehendem Kohlendioxyd, ermöglicht, über das Löschmittelleitungssystem und
dessen Austrittsöffnungen in, den gefährdeten Raum auszuströmen, sich mit dem im
Raum enthaltenen Sauerstoff in solchem Maß zu vermengen oder ihn so weit zu verdrängen,
daß dadurch. der Brand zum Ersticken kommt. Praktische Erfahrungen haben nun gelehrt,
daß. diese bekannten Feuerlöschanlagen nicht immer zufriedenstellend arbeiten und
vielfach versagen, besonders wenn sie in Räumen untergebracht sind, .deren Brandgefährdung
auf feindlichen Beschuß, insbesondere mit Brandmunition, zurückzuführen
ist,-
wie es also für Kriegsfahreeuge, insbesondere .aber für Kampfflugzeuge, zutrifft.
Die Ursache dieses Versagens dürfte darin biegen, daß bei solchen Fahrzeugen und
ganz besonders bei Flugzeugen die das Fahrzeug uriisträmende Luft durch zahlreiche
undichte Stellen in die Fahrzeug-Innenräume eindringt, dem Brandherd Frischluft
zuführt oder j e nach Lage .solcher undichten Stellen auch Luft und zugleich Löschmittel
aus :dem Fahrzeuginnern absaugen kann., um so mehr, als bei einem auf Beschuß zurückzuführenden.
Brand die Fahrzeugräume durch die Feindeinwirkung leckgeschossen. werden. In solchen
Fällen reicht der mitgeführte Lö@schxüittelvo@rrat zum völligen Ersticken des Brandes
nicht aus, so..daß dieser erneut zum Ausbruch kommt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde-, diesen Mangel der bisher
bekanntgewordenen selbsttätigen Fenerlöschanlagen der geschilderten Art zu vermeiden.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, da.ß die Austrittsöffnungen der vorzugsweise
-dicht an .den Wandungen der fenergefährdeten Räume verlegten Löschmittelleitungen
angenähert tangentfal zur zunächst liegenden Wandung oder einer besonderen Leitfläche
gerichtet sind. Durch diese besondere Lage der Austrittsöffnungen innerhalb des
feuergefährdeten Raumes wird erzielt, .daß beim Auftreten eines Brandes das aus
den, Löschmittelleitungen ausströmende Löschmittel gezwungen wird,; den Brandherd
längs der Raumbegrenzungswandungen zu umströmen und ihn von dem umgebenden. Luftsauerstoff
völlig abzuschließen, so, daß die Zufuhr von Luftsauerstoff zum Brandherd unterbunden
ist und auch der in dem umströmten Raum- befindliche Sauerstoff durch die Löschmittelströmung
mitgerissen wird. Die Folge davon ist ein .außerordentlich rasches Ersticken. des
Brandes, und zwar bei geringstem Löschmittelverbrauch, da durch :die erzwungene
Löschmittelströmung einesteils dem Löschmittel eine Bewegungsenergie längs der Wandungen
des feuergefährdeten Raumes erteilt wird, zufolge der ein Austreten des Löschmittels
aus den baulichen Undichtheiten oder Schußlöchern in- den Raumwandungen in geringerem
Maß stattfindet, als es bei einer gegenüber -den Raumbegrervzungswandungen im wesentlichen.
inRuhe befindlichenLöschmittelfullung der Fall ist, und andernteils nicht mehr wie
bisher der gesamte den Brandherd umgeben-de Raum mit Löschmittel -- aufgefüllt zu
werden braucht. Es wird sonach durch die Erfindung außer einer sicheren. Funktion
der Feuerlöschanlage auch eine erhebliche Ersparnis .an Löschmittel erzielt, die
insbesondere bei Flugzeugen von größter Bedeutung ist, da ein Flugzeug während eines
Fluges vielfach mehreren aufeinanderfolgenden feindlichen Angriffen ausgesetzt ist
und .daher auch aufeinanderfolgend in Brandgefahr gerät.
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Um -die erfindungsgemäß erzielte Löschmittelersparnis zur wirksamen
Erstickung selbst aufei.nanderfdlgender Brände nutzbar machen zu können, .ist es
erforderlich, aus den zum Stand der Technik gehörigen Wärmefühlern zur Einleitung
des Löschvorganges solche zu wählen, die infolge :ihrer Eigenart auf .den Verschluß
der Löschmittelquelle nicht nur im Sinne des Öffnens, sondern auch im Sinne des
Schließens einzuwirken vermögen. Zu solchen Wärmefühlern zählen die bekannten Bimetallstreifen.
Solche Bimetallstreifen als Wärmefühler sind für die erfindungsgemäße, insbesondere
für Flugzeuge bestimmte Peuerlöscharrlage einesteils wegen ihres geringen Gewichts
und andernteils gerade deshalb von. Vorteil, weil durch die ihnen anhaftende Trägheit
eine genügend lange Aus-strömzeit für das Löschmittel selbst Üann noch gewährleistet
isst, wenn sie an Stellen verlegt sind, die vom Löschmittel bespült werden.
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Die Erfindung ist .in. der Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt --Abb. i in vereinfachter Darstellungsform
und im Querschnitt einen Flugzeugfl'wgel mit einem erfindungsgemäß angeordneten
Löschmittelleitungssystem und Abb-.2 Einzelheiten. einer erfindungsgemäßen Löschmittelleitung.
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Der :dargestellte Flügel ist durch seine Außenhaut i und durch die
beiden Flügelholme in einzelne Räume 2, 3 und q. unterteilt, von, denen im mittleren
Raum 3 ein Kraftstoffbehälter 5 untergebracht .ist. Als brandgefährdet sind sowohl
der Raum 3 als auch die Räume 2 und q. anzusehen. Im Sinne -der Erfindung sind deshalb
in diesen. Räumen., und zwar vorzugsweise in :ihren Ecken und .dicht an den Wandungen,
Verteilerrohre 6. angeordnet, die an eine Löschmittelquelle angeschlossen sind,
welche ihrerseits durch am Flub zeugkörper verteilt vorgesehene Wärmefühler, vorzugsweise
in. Form von Bimetallstreifen, auf elektrischem Wege überwacht wird. Die Löschmittelquelle
sowie die Anordnung und Verteilung der sie überwachenden Wärmefühler sind nicht
Gegenstand der Erfindung und, da sie zum Verständnis der Erfindung nicht notwendig
sind, auch nicht dargestellt. In den erwähnten Verteilerrohren 6 sind in Form von
Ausströmdüsen gestaltete Austrittsöffnungen 7 für ras Löschmittel enthalten, die
erfindungsgemäß etwa tangential zu den zunächst liegenden Wandungen der Räume 2,
3 und q. gerichtet sind. Zufolge der Anordnung der Verteilerrohre 6 und ihrer Austrittsöffnungen
7 wird das ausströmende Löschmittel in. Pfeilrichtung zwangsläufig längs der Raumbegrenzungswandungen
geführt und: in einen geschlossenen Umlauf gebracht. Dadurch sind. bei einer außerordentlichen
Löschwirksamkeit der Anlage örtliche Ansammlungen von Löschmittel vermieden. Die
Anlage ist besonders wirtschaftlich, weil der aus dem Löschmittel gebildete umlaufende
Schutzmantel nur sehr dünn zu sein. braucht. Ein in den Räumen 2 bis q. etwa auftretender
Brand wird ,durch ,diesen Schutzmantel von der umgebenden Luft vollständig abgeschlossen,
so @daß der Brand erstickt wird.
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Im gezeichneten Ausführungsbeispiel sind die Austrittsöffnungen 7
für ras Löschmittel wie erwähnt
tangential zur zunächst liegenden
Begrenzungswandung ,der zu schützenden Räume :2 bis q. gerichtet. Die gleiche Wirkung
würde selbstverständlich erzielt werden, wenn. die Austrittsöffnungen winklig zu
den Begrenzungswandungen stehen und das austretende Löschmittel über besondere,
zu den Austrittsöffnungen tangentiale Leitflächen an die Raumbegrenzungswandungen
herangeführt werden würde. Im letzteren Fall könnten die erwähnten Leitflächen auch
von anderweitigen in den feuergefährdeten Räumen ohnehin vorhandenen Bau- oder Ausrüstungsteilen
gebildet sein.. Sodern die Begrenz.un,gswandungen der zu schützenden Räume mit Innenversteifungsgliedern,
beispielsweise Pfetten oder Spanten, versehen sind, werden erfindungsgemäß die Verteilerrohre
6, quer zu diesen. Versteifungsgliedern, verlegt, so daß die Löschmittelströmung
.in Richtung derVersteifungsglieder erfolgt.
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Im Rahmen der Erfindung ist es auch durchaus möglich und in vielen
Fällen von Vorteil, das Wischmittel in die zu schützenden Räume statt durch besondere
Verteilerrohre 6 durch bereits vorhandene Baulemente des Fahrzeuges, beispielsweise
durch in sich geschlossene Kanäle bildende Versteifungsglieder, hindurch einzuführen.
In diesem Fall wären unmittelbar die Versteifungsglieder mit den erfindungsgemäß
gerichteten Austrittsöffnungen zu versehen.
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Wie in Abb. z im Raum 3 dargestellt, können in .größeren Räumen oder
in. besonders feuergefährdeten Räumen mehrere Verteilerrohre, 6 derart angeordnet
werden, daß ihre Austritts-Öffnungen, 7 gleichgerichtet, d. h. tangental zu der
sich ausbildenden. Löschmittelströmung eingestellt sind, wodurch der Löschmittelströmung
an verschiedenen Stellen gleichgerichtete Impulse erteilt werden, also die von einem
Verteilerrohr 6 aus eingeleitete Strömung des Löschmittels bzw. der Löschmittelumlauf
gefördert wird.
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Es hat sich gezeigt, d:aß sich bei Verwendung von unter hohem Druck
in Flaschen mitgeführtem Kohlendioxyd als Löschmittel zufolge der Unterkühlung am
Austrittsstutzen der Flasche Kohlensäureschneee ansetzt, der durch den Druck in
:das Verteilerrohrsystem 6 gelangt und die Austrittsöffnungen, verlegt, so, daß
dadurch die Austrittsmenge wesentlich verringert wird. Gemäß Abb.2 wird deshalb
den düsenförmigenAustrittsöffnungen ein länglicher Querschnitt gegeben und am Rohrende
ein blinder Ansatz 8 vorgesehen., in dem sich der durch die Rohrleitung 6 getriebene
Schnee ansammeln kann, ohne vor die Austrittsöffnungen 7 zu gelangen. Durch den
länglichen Querschnitt der Austrittsöffnungen 7 im Verein mit dem blinden Rohrende
8, sind einesteils Verstopfungen vermieden, und andernteils ergibt sich trotz der
größeren Ausströmquerschnitte ein geringerer Läschmittelverbrauch, weil durch den
plötzlichen Austritt einer größeren. Löschmittelmenge der Brands in kürzester Zeit
gelöscht wird.