-
Die
Erfindung betrifft einen Behandlungsstand für Tiere, insbesondere
Huftiere, der zwei voneinander beabstandet angeordnete, einen Innenraum
des Behandlungsstandes festlegende Seitenwandungen aufweist, und
der an mindestens einem Ende ein Sperrelement aufweist, durch welches
ein durch die beiden Seitenwandungen begrenzter Durchgang absperrbar
ist.
-
Aus
der
DE 20 2005 012 174 ist
ein Behandlungs- und Trainingsstand für Tiere bekannt,
der eine einen Innenraum festlegende Umfangswandung, welche wenigstens
eine Eingangstür aufweist, und eine Bodenplatte, mit welcher
die Um fangswandung unmittelbar verbunden ist, besitzt. Die Bodenplatte
ist mit einer Vibrationseinrichtung versehen, welche so ausgebildet
ist, dass sie das Tier im stehenden Zustand aufnimmt, um die von
ihr erzeugten Vibrationen auf das Tier zu übertragen. Die
Umfangswandung ist hierbei als eine allseitig geschlossene und sich
von der Bodenplatte bis zu ihrem oberen Rand ohne Unterbrechung
erstreckende Umfangsfläche ausgeführt, die nur
durch die am hinteren Ende des Behandlungs- und Trainingsstandes
angeordnete Eingangstür unterbrochen ist. Die Höhe
dieser Umfangswandung ist dabei derart bemessen, dass ein Kopf-
und ggfs. ein Halsbereich des Tieres, welches sich in dem durch
die Umfangswandung begrenzten Innenraum befindet, über
deren oberen Rand hervorragt. Diese vollständig geschlossene
Ausbildung der Umfangswandung besitzt den Nachteil, dass in einem
derartig ausgebildeten Behandlungs- und Trainingsstand das darin
aufgenommene Tier eingesperrt und fixiert wird. Er ist praktisch
nur dazu geeignet, dass in ihm befindliche Tier mit dem durch die Bodenplatte
erzeugten Vibrationen zu beaufschlagen. Eine Behandlung des Tieres
ist kaum möglich, da ein Tierarzt oder ein Trainer in Folge
der geschlossenen Ausbildung der Umfangswandung bestenfalls auf
den Rücken und auf den Hals des Tieres zugreifen kann.
Dies ist insbesondere bei Huftieren wie Kamelen oder Pferden, insbesondere
bei Sportpferden oder Rennkamelen, von Nachteil, da deren Beine
hohen Belastungen ausgesetzt sind und diese daher besonders verletzungsanfällig
sind. Eine Behandlung der Beine z. B. eines Pferdes ist bei dem
bekannten Behandlungsstand nicht möglich, da – wie
oben beschrieben – die behandelnde Person in Folge der
geschlossenen Umfangswandung hierzu keinen Zugang hat.
-
Aus
der
DE 297 13 038
U1 ist ein Behandlungsstand für Huftiere bekannt,
welcher dazu dient, dass eine zwangsweise Ruhigstellung des im Behandlungsstand
aufgenommenen Huftieres weitgehend schmerzarm für das Huftier
und der Behandlungsstand einfach im Aufbau und wartungsarm ist. Hierzu
ist vorgesehen, dass der Behandlungsstand als eine Rahmenkonstruktion
ausgebildet ist, die untere und obere Querstreben aufweist, die
jeweils mit vorderen und hinteren Stützstreben verbunden
sind. Die untere Querstrebe ist im vorderen Bereich, unmittel bar
neben der vorderen Stützstrebe, nach außen und
oben ausgestellt und in einer solchen Höhe vom Boden an
der vorderen Stützstrebe angebracht, dass der ausgestellte
Bereich der unteren Querstrebe die Schulter des Huftieres aufnimmt
und stützt. Die obere Querstrebe des Behandlungsstandes
dient dessen Stabilisierung während der Behandlung. An
den vorderen Stützstreben ist eine Austrittstür
angeordnet, die aus zwei beweglichen Flügeln besteht, die
einen offenen Rahmen bilden. Die Flügel der Austrittstür sind
in der Ausgangsposition, also beim Einlaufen des Huftieres in den
Behandlungsstand, leicht nach innen gewinkelt, so dass das Huftier
die Flügel mit den Schultern nach außen stößt
und einen Verriegelungsmechanismus, der auf der Rahmenkonstruktion angebracht
ist, auslöst. Der Kopf des Huftieres befindet sich unter
Gewährleistung einer vertretbaren Beweglichkeit zwischen
den inneren seitlichen Holmen der Flügel an den Schultern
des Huftieres ruhen in den seitlichen Ausstellungen die untere Querstrebe. Hierdurch
soll ein ruhiges Stehen des Huftieres im Behandlungsstand gewährleistet
werden. Wenn das Huftier im vorderen Teil des Behandlungsstandes
zur Ruhe gestellt ist, wird an der anderen Seite des Behandlungsstandes
ein Rahmen, der einen Spritzschutz aufweist, heruntergelassen und
schließt damit den Behandlungsstand. Dann wird vom Klauenpfleger
ein Bauchgurt um das Huftier gelegt und das Huftier wird am Bauchgurt
bis zur Entlastung der Vorderfüße angehoben.
-
Auch
ein derartiger Behandlungsstand zeichnet sich in nachteiliger Art
und Weise dadurch aus, dass das in ihm befindliche Tier eingesperrt
und zu seiner Behandlung fixiert werden muss. Der bekannte Behandlungsstand
erlaubt zwar auf Grund seiner Rahmenkonstruktion, dass die das im
Behandlungsstand aufgenommene Tier behandelnde Person auf dieses
zugreifen kann. Jedoch ist hierbei die Gefahr gegeben, dass Gliedmaßen
des Behandlers, insbesondere Hände oder Arme, abgeschert oder
zumindest gebrochen werden können, wenn – z. B.
durch eine Panikreaktion des Tiers – dieses den Arm oder
die Hand des Behandlers gegen ein Element der Rahmenkonstruktion
drückt.
-
Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Behandlungsstand
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, ein ausreichend sicherer
Zugriff einer außerhalb des Behandlungsstandes befindlichen
Person auf das Tier ermöglicht wird.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass an den Seitenwandungen nach außen abstehende Füße
angreifen, deren Aufsetzpunkte auf eine den Behandlungsstand tragende
Unterlage beabstandet von den durch die Seitenwandungen festgelegten
Ebenen sind, und dass die Seitenwandungen beabstandet von der durch
die unteren Enden der Füße des Behandlungsstands
festgelegten Ebene angeordnet sind.
-
Durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird
in vorteilhafter Art und Weise ein Behandlungsstand geschaffen,
der sich dadurch auszeichnet, dass die von den Seitenwandungen ausgehenden, vorzugsweise
weit ausladenden Füße außerhalb des Schlagbereichs
der Beine des Tieres sind, so dass sich dieses auch bei einem plötzlichen
Ausschlagen nicht verletzen kann. Durch die hochgezogene Ausbildung
der Seitenwandungen ist der Beinbereich des Tieres für
den Behandler leicht zugänglich, so dass gute Behandlungsmöglichkeiten
für das im erfindungsgemäßen Behandlungsstand
aufgenommene Tier bestehen. Da dieser Behandlungsbereich im wesentlichen
frei von Bauteilen des Behandlungsstands ist, besteht beim erfindungsgemäßen
Behandlungsstand nicht mehr die Gefahr, dass ein Arm oder eine Hand
des Behandlers durch eine Beaufschlagung durch eine Extremität
des Tieres abgeschert oder gebrochen wird, wie es z. B. in nachteiliger
Art und Weise bei den bekannten Behandlungsständen der
Fall sein kann, die im Beinbereich Quer- oder Längsstreben
aufweisen, gegen die eine Extremität des Behandlers ungewollt
gepresst werden kann. Ein weiterer Vorteil des beschriebenen Behandlungsstands
besteht darin, dass auf Grund der breiten Ausladung der an den Seitenwandungen
angreifenden Füße der Behandlungsstand hinreichend standfest
ist, so dass es in vorteilhafter Art und Weise nicht zwingend erforderlich ist,
dass der Behandlungsstand fest mit dem ihn tragenden Untergrund verbunden
ist.
-
Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Behandlungsstand
wesentlich länger als die Länge des in ihm zu
behandelnden Tieres ist. Eine derartige Maßnahme besitzt
den Vorteil, dass hierdurch das Tier in der Längsrichtung
des Behandlungsstands positioniert werden kann, was insbesondere
von Vorteil ist, wenn ein externes Behandlungsgerät verwendet
wird, da hierdurch das im Behandlungsstand aufgenommene Tier in
entsprechender Art und Weise zum Behandlungsgerät ausgerichtet
werden kann.
-
Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
der Behandlungsstand wesentlich breiter als die Breite des in ihm
zu behandelnden Tieres ist. Eine derartige Maßnahme besitzt den
Vorteil, dass hierdurch das im Behandlungsstand aufgenommene Tier
diesen zwar nicht verlassen kann, aber in ihm hinreichende Bewegungsfreiheit hat,
um für die speziell vorzunehmende Behandlung in einer entsprechenden
Lage positioniert zu werden oder sich selbst zu positionieren.
-
Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
mindestens eine Seitenwandung durch eine Konstruktion aus Längsstreben und
Stützstreben ausgebildet ist, wobei zwischen mindestens
zwei Längsstreben mindestens ein freier Zwischenraum vorhanden
ist. Eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Behandlungsstandes besitzt den Vorteil, dass jedoch auch der Rumpfbereich
des zu behandelnden Tieres für einen Behandler gut zugänglich
ist.
-
Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
der erfindungsgemäße Behandlungsstand an seinem
vorderen Ende auskragend ausgeführt ist. Eine derartige
Maßnahme besitzt den Vorteil, dass hierdurch der Behandler
guten Zugang zu dem vorderen Bereich des Tieres hat.
-
Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
an mindestens einer Seitenwandung ein Schlagschutz angeordnet ist.
Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass hierdurch der
Beinbereich des Tieres – falls erforderlich – gut abgeschirmt
werden kann.
-
Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind den Ausführungsbeispielen
zu entnehmen, die im folgenden anhand der Figuren beschrieben werden.
Es zeigen:
-
1:
eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
einer Vorrichtung,
-
2:
eine Seitenansicht des ersten Ausführungsbeispiels,
-
3:
eine Vorderansicht des ersten Ausführungsbeispiels,
-
4:
eine beispielhafte Behandlung eines Pferdes in einem Behandlungsstand
gemäß den 1 bis 3,
und
-
5:
eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels.
-
In
den 1 bis 4 ist ein allgemein mit 1 bezeichnetes
erstes Ausführungsbeispiel eines Behandlungsstands für
Tiere, insbesondere für Huftiere, dargestellt. Der Einfachheit
der Beschreibung halber wird im folgenden lediglich von „Behandlungsstand” gesprochen,
wobei aber unter diesem Begriff natürlich auch ein Trainingsstand
oder ein „Behandlungs- und Trainingsstand” zu
verstehen ist. Der Behandlungsstand 1 weist zwei Seitenwandungen 2a und 2b auf,
welche im hier gezeigten Ausführungsbeispiel an ihren vorderen
Ende 2a', 2b' über eine Quer strebe 3' verbunden
sind. Das in dem durch die beiden Seitenwandungen 2a, 2b begrenzten
Innenraum des Behandlungsstands 1 aufgenommene Tier, insbesondere
ein Pferd (siehe 4), ist durch diese als Sperrelement 3 fungierende
Querstrebe 3' gehindert ist, den Behandlungsstand 1 an
dessem vorderen Ende 1' in Vorwärtsrichtung zu
verlassen. Das Sperrelement 3 kann fest mit den beiden
Seitenwandungen 2a, 2b verbunden sein. Es ist
aber auch möglich, dass das Sperrelement 3 derart
ausgebildet ist, dass durch seine entsprechende Entriegelung der
vordere Durchgang des Behandlungsstandes 1 frei gegeben
werden kann, so dass das Pferd den Behandlungsstand 1 in
Vorwärtsrichtung verlassen kann. Es kann vorgesehen sein,
dass der Eingang des Behandlungsstandes 1, also dessen
hinteres Ende 1'', durch eine weiter Querstrebe oder ein
sonstiges weiteres Sperrelement verschließbar ist.
-
An
die Seitenwandungen 2a, 2b greifen jeweils Füße 4 an,
die auf einer Bodenplatte 5 (siehe 2 und 3)
aufsetzen und vorzugsweise mit der Bodenplatte 5 fest verbunden
sind. Es ist aber auch möglich, dass die Füße 4 direkt
auf einen den Behandlungsstand 1 tragenden Boden aufsetzen und
vorzugsweise in diesem verankert sind.
-
Die
die beiden Seitenwandungen 2a, 2b verbindenden
Füße 4 verlaufen nun nicht – wie
es bei den bekannten Behandlungsständen der Fall ist – im wesentlichen
in der Ebene der Seitenwandungen 2a, 2b, sondern – wie
aus den Figuren leicht ersichtlich ist – von den Seitenwandungen 2a, 2b abstehend,
so dass der Aufsetzpunkt P der Füße 4 auf
die Bodenplatte 5 oder auf den Boden – wie am
besten aus 3 ersichtlich – weit
entfernt von den durch die Seitenwandungen 2a, 2b festgelegten
Ebenen ist.
-
Wie
aus den Figuren ersichtlich, lassen die Seitenwandungen 2a, 2b den
unteren Bereich des Behandlungsstandes 1 frei und sind
im wesentlichen in der Höhe des Rumpfbereichs des zu behandelnden
Tieres (siehe 4) angeordnet, derart, dass dieses
durch die beiden Seitenwandungen 2a, 2b gehindert
ist, den Behandlungsstand 1 in seitlicher Richtung zu verlassen.
-
In
dem hier gezeigten Fall sind die Füße 4 – wie
leicht aus den 1 und 3 ersichtlich
ist – derart ausgeführt, dass die Füße 4 einen
oberen Bereich 4a aufweisen, der von der jeweiligen Seitenwandung 2a, 2b ausgehend
schräg nach unten verläuft und dann in einen zweiten
Bereich 4b übergeht, der im wesentlichen parallel
zu der durch die jeweilige Seitenwandung 2a, 2b aufgespannten
Ebene ist. Durch diese weit ausladende Konstruktion sind die unteren
Enden 4' der Füße 4 des Behandlungsstands 1 somit
weit entfernt von den durch die Seitenwandungen 2a, 2b festgelegten
Ebenen. Eine derartige Ausgestaltung besitzt den Vorteil, dass hierdurch eine
große Standfestigkeit des Behandlungsstands 1 gegeben
ist, so dass dieser nicht zwingend auf dem durch die Bodenplatte 5 oder
den Boden ausgebildeten Untergrund fest verankert werden muss. Bevorzugt
wird hierbei, dass an den unteren Enden 4' der Füße 4 eine
rutschhemmende Auflage angeordnet ist, welche einem Verrücken
des Behandlungsstands 1 entgegenwirkt.
-
Auch
ist klar ersichtlich, dass die vorstehend beschriebene, bogen- oder
brückenförmige Ausgestaltung der Füße 4 mit
einem schräg verlaufenden oberen Bereich 4a und
einem wesentlichen senkrecht verlaufenden unteren Bereich 4b nicht
zwingend ist. Es kann z. B. auch sein, dass die Füße 4 im wesentlichen
geradlinig von der Seitenwand 2a, 2b ausgehend
zur Bodenplatte 5 oder dem Boden hin verlaufen. Auch eine
Kombination der vorgenannten beiden Ausbildungen sowie die davon
abweichende Ausgestaltungen der einzelnen Füße
sind möglich, solange hierdurch eine ausladende Anordnung
der Füße 4 erreicht wird.
-
Die
vorstehend beschriebene Ausgestaltung des Behandlungsstandes 1 besitzt
nun den Vorteil, dass die Beine des Tieres sehr gut zugänglich
sind, da der untere Bereich des Behandlungsstandes 1, also
der „Beinbereich”, nicht von den Seitenwandungen 2a, 2b abgedeckt
wird. Die weit nach außen ausgestellten Füße 4 des
Behandlungsstandes 1 besitzen den Vorteil, dass die Füße 4 außerhalb
des Schlagbereichs der Beine des Tieres sind, so dass dieses sich
auch bei einem plötzlichen Ausschlagen nicht verletzen
kann. Ein weiterer Vorteil der beschriebenen Konstruktion besteht
darin, dass das Verletzungsrisiko der Person, die das im Behandlungsstand 1 aufgenommenen
Tieres behandelt, deutlich minimiert wird, da nicht mehr die Gefahr
besteht, dass ein Arm oder eine Hand des Behandlers durch eine Beaufschlagung
durch eine Extremität des Tieres abgeschert oder gebrochen
wird, wie dies z. B. der Fall sein kann, wenn der Behandlungsstand im
Beinbereich Quer- oder Längsstreben aufweist, gegen die
eine Extremität des Behandlers gepresst werden kann.
-
Wie
am besten der
4 zu entnehmen ist, ist der
Behandlungsstand
1 vorzugsweise deutlich länger
als die Länge des in ihm zu behandelnden Tieres ausgebildet.
Bevorzugt wird, dass die Seitenwandungen
2a,
2b die
1,5- bis 2-fache Länge des Tieres aufweisen. Eine derartige
Maßnahme besitzt den Vorteil, dass durch ein Vor- oder
Rückwärtsführen des Tieres zwischen den
Seitenwandungen
2a,
2b ermöglicht wird,
wodurch insbesondere dessen Gliedmaßen leicht in einer
gewünschten Position ausgerichtet werden können.
Diese Bewegbarkeit des Tieres in der Längsrichtung des
Behandlungsstandes ist insbesondere dann von Vorteil, wenn – wie
in
4 dargestellt – ein Vorderbein B des
Tieres auf ein Behandlungsgerät G, z. B. eine Rüttelplatte, wie
sie in dem Gebrauchsmuster
DE 20 2007 016 167 der Anmelderin beschrieben
ist, gestellt werden soll. Hierzu ist es erforderlich, dass das
Tier an das Behandlungsgerät G derart herangeführt
wird, dass sein zu behandelndes Bein B in einer gewünschten Art
und Weise auf das Behandlungsgerät G auftritt. Durch die
beschriebene Konstruktion des Behandlungsstandes
1 hat
das darin aufgenommene Tier die Möglichkeit, sich dann
auszubalancieren, und zwar vorzugsweise derart, dass das auf dem
Behandlungsgerät G stehende Bein B des Tieres nur minimal belastet
wird.
-
In
diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn der Behandlungsstand 1 deutlich
breiter als die Breite des in ihm aufzunehmenden Tieres ist, so
dass das zu behandelnde Tier nicht nur in der Längsrichtung
des Behandlungsstands 1 ausge richtet werden kann, sondern
sich auch quer hierzu ausrichten kann bzw. ausgerichtet wird. Bevorzugt
wird, dass der Abstand zwischen den Seitenwandungen 2a, 2b etwa das
1,5- bis 2-fache der Breite des Tieres beträgt.
-
Ein
weiterer Vorteil einer derartigen Konstruktion ist, dass das Tier
relativ frei beweglich in dem Behandlungsstand 1 aufgenommen
ist, was Scheureaktionen entgegenwirkt. Insbesondere bei der Diagnose
und/oder Behandlung eines verletzten Tieres ist es wichtig, dass
dieses Tier sich möglichst natürlich bewegen kann,
da nur dann mit hinreichender Sicherheit auf eine Verletzung oder
eine Fehlfunktion des Bewegungsapparates des Tieres geschlossen
werden kann.
-
Durch
die auch im hinteren Bereich 1'' des Behandlungsstandes 1 vorzugsweise
weit voneinander beabstandeten Füße 4 ist
es ebenfalls möglich, eines oder beide Hinterbeine auf
das Behandlungsgerät G zu stellen. Dieses wird dann zwischen
den beiden hinteren Füßen 4 in den Behandlungsstand 1 eingeschoben
und anschließend das Tier dann durch eine entsprechende
Rückwärtsbewegung darauf positioniert.
-
Wie
ebenfalls der 1 zu entnehmen ist, ist vorgesehen,
dass die Seitenwandungen 2a, 2b in ihrem vorderen
Bereich, also im „Kopfbereich” des Behandlungsstands
und des darin aufgenommenen Tieres, auskragend ausgebildet sind,
indem dort Aufsätze 6a, 6b vorgesehen
sind, welche vorzugsweise integral mit einer oberen Längsstrebe 7a der
Seitenwandungen 2a, 2b ausgeführt sind.
Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass hierdurch
eine Art Scheuklappen für das Tier ausgebildet werden, welche
außerdem bewirken, dass das im Behandlungsstand 1 aufgenommene
Tier, insbesondere ein Pferd, nicht durch ein Aufbäumen über
die Seitenwandungen 2a, 2b des Behandlungsstands 1 springen
kann.
-
Ebenfalls
wird bevorzugt, dass die Seitenwandungen 2a, 2b in
dem Bereich zwischen den vorderen Füßen 4 und
ihrem vorderen Ende 2a', 2b' einer schräg
nach oben verlaufenden Bereich 9 ausgeführt sind.
Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass hierdurch
Platz für den Behandler geschaffen wird, um z. B. – wie
aus 4 ersichtlich – leicht ein Bein des Tieres
auf das Behandlungsgerät G stellen zu können.
-
Wie
in den 1 bis 4 zu entnehmen ist, ist im ersten
Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die Seitenwandungen 2a, 2b durch
die obere Längsstrebe 7a, eine beabstandet zu
ihr angeordnete mittlere Längsstrebe 7b und eine
wiederum beabstandet angeordnete untere Längsstrebe 7c ausgebildet
sind, welche durch Stützstreben 8a–8c miteinander
verbunden sind. Eine derartige Konstruktion besitzt nicht nur den
Vorteil, dass hierdurch der beschriebene Behandlungsstand 1 besonders
leichtgewichtig baut. Vielmehr erlauben es die zwischen den Längsstreben 7a–7c und
den Stützstreben 8a–8c befindlichen
Zwischenräume 10, dass der Behandler auch leicht
auf den Rumpfbereich des Tieres zugreifen kann. Es ist auch möglich,
dass anstelle der hier beschriebenen drei Längsstreben 7a–7c auch
nur eine Längsstrebe oder mehr als drei Längsstreben vorgesehen
sind.
-
Vorzugsweise
kann noch vorgesehen sein, dass der Behandlungsstand 1 einen
Schlagschutz (nicht gezeigt) aufweist, der aus einem elastischen Material
besteht und an die unteren Enden der Seitenwandungen 2a, 2b anbringbar
und vorzugsweise wieder entfernbar ist. Es ist auch möglich,
den Schlagschutz vorhangartig an den Seitenwandungen 2a, 2b anzuordnen,
so dass er – wenn er nicht (mehr) benötigt wird – einfach
weggeschoben wird. Bevorzugt wird hierbei, dass der Schlagschutz
aus einem Kunststoffmaterial ausgebildet und vorzugsweise gepolstert
ist.
-
Zur 4 ist
noch ergänzend auszuführen, dass die dort gezeigte
Ausführungsform des ersten Ausführungsbeispiels
sich von der in 1 gezeigten Ausführungsform
dadurch unterscheidet, dass an den Innenseiten der Seitenwandungen 2a, 2b eine Polsterung 11 vorgesehen
ist, welche sich vorzugsweise auch auf den Bereich der Aufsätze 6a, 6b erstreckt.
-
In 5 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel des Behandlungsstandes 1 dargestellt,
das seinem Grundaufbau nach demjenigen des ersten Behandlungsstandes
entspricht, so dass andere entsprechende Bauteile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen und nicht mehr näher beschrieben
werden. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Ausführungsbeispielen
ist – wie sich leicht durch einen Vergleich der 1 und 5 entnehmen
lässt –, dass das zweite Ausführungsbeispiel
des Behandlungsstandes 1 auf die durch die Aufsätze 6a, 6b ausgebildeten
Scheuklappen verzichtet. Ein derartiger Behandlungsstand ist insbesondere
dann ausreichend, wenn die zu behandelnden Tiere nicht – wie Fluchttiere
wie z. B. Pferde – zu einem Aufbäumen neigen.
-
Um
nun zu gewährleisten, dass ein Verletzungsrisiko des im
Behandlungsstand
1 aufgenommenen Tieres durch ein derartiges
Aufbäumen oder durch eine ähnliche Panikreaktion
entsteht, wird bevorzugt, dass der längliche Grundkörper
3a der
Querstrebe
3' an seinen beiden Seiten
3a',
3a'' (siehe dazu
3)
Sperrelemente (nicht gezeigt) aufweist, durch die ein Wirkeingriff
der Querstrebe
3' mit den Seitenwandungen
2a,
2b herstellbar
ist. Die Querstrebe
3a weist eine Federeinrichtung auf,
durch die mindestens ein Sperrelement oder beide in der Querstrebe
3' angeordnete
Sperrelemente mit einer Federkraft beaufschlagbar sind, wobei die
die Federkraft bewirkende Federeinrichtung eine Kennlinie aufweist,
die derart gewählt ist, dass die von der Federeinrichtung
auf das oder die Sperrelemente ausgeübte Federkraft innerhalb
eines ersten Übergangsbereichs von einer ersten Federkraft
in eine höhere zweite Federkraft übergeht. Durch
eine derartig ausgebildete Querstrebe
3' ist es möglich,
eine Art Panikfunktion für das Sperrelement
3 auszubilden,
welche bewirkt, dass bei normaler Beaufschlagung dieses dazwischen
beiden Seitenwandungen
2a,
2b befindlichen Durchgang
versperrt, aber bei einer größeren Beaufschlagung
die Sperrwirkung aufhebt und dadurch den Durchgang freigibt. Eine
derartige Ausgestaltung eines Sperrelements ist in dem Gebrauchsmuster
DE 20 2007 015 990 der
Anmelderin, auf das zur Vermeidung von Wiederholungen Bezug genommen
wird und dessen Offenbarung zum Gegenstand dieser Anmeldung gemacht
wird, beschrieben.
-
Zusammenfassend
ist festzuhalten, dass durch die beschriebenen Maßnahmen
ein Behandlungsstand 1 ausgebildet wird, der sich dadurch
auszeichnet, dass er bei einem einfachen Aufbau eine hinreichende
Bewegungsfreiheit des in ihm befindlichen Tieres gewährleistet
und ein ausreichend sicherer Zugriff einer außerhalb des
Behandlungsstands befindlichen Person auf das Tier ermöglicht
wird. Die weit ausladende Ausführung der von den Seitenwandungen 2a, 2b des
Behandlungsstandes 1 abstehenden Füße 4 besitzen
zum einen den Vorteil, dass sich die Füße 4 sich
außerhalb des Schlagbereichs der Beine des Tieres befinden.
Die hochgezogene Ausbildung der Seitenwandungen 2a, 2b besitzt
den Vorteil, dass ein hinreichend großer Behandlungsraum für
die Beine des Tieres zur Verfügung steht.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202005012174 [0002]
- - DE 29713038 U1 [0003]
- - DE 202007016167 U [0027]
- - DE 202007015990 U [0037]