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Die
Erfindung betrifft eine Sicherungsvorrichtung für ein Tor mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie ein Sicherungsverfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 16.
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Sicherungsvorrichtungen
und Sicherungsverfahren für
Tore sollen ein Öffnen
des Tores durch unbefugte Dritte verhindern. So sind aus dem Stand der
Technik einfache Schloss-Riegelkombinationen bekannt mit denen ein
Torblatt gegenüber
einer Zarge verriegelbar ist. Das Schloss mit einem Verriegelungsmechanismus
kann entweder am Tor oder an der Zarge fest montiert sein, wobei
ein Verriegelungselement des Verriegelungsmechanismus in ein jeweils
gegenüberliegend
montiertes Schließblech
eingreift und so eine formschlüssige
Verriegelung des Tores gewährleistet.
Regelmäßig sind
derartige Tore auch mit Alarmierungsmitteln ausgestattet. Beispielsweise
kann über
Magnetkontakte oder ähnliche
bekannte Schalter ein Schaltimpuls ausgelöst werden, wenn eine Öffnung des
Tores erfolgt. Der Schaltimpuls kann dann zur Auslösung eines
Alarmsignals, welches ein unbefugtes Öffnen des Tores anzeigt, genutzt
werden.
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Bei
den aus dem Stand der Technik bekannten Sicherungsvorrichtungen
bzw. -verfahren ist es nachteilig, dass erst dann ein Alarm ausgelöst wird, wenn
eine zumindest teilweise Öffnung
des Tores erfolgt. Auch ist es möglich,
dass ein Öffnungsversuch eines
verriegelten Tores unbemerkt bleibt, wenn Dritte keine Manipulationen
am Verriegelungsmechanismus vornehmen und lediglich den Verriegelungszustand
des Tores durch einen Bewegungsversuch des Torblatts prüfen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sicherungsvorrichtung
bzw. ein Sicherungsverfahren vorzuschlagen, mit der bzw. dem ein Öffnungsversuch
eines Tores möglichst
frühzeitig
detektierbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Sicherungsvorrichtung
für ein
Tor umfasst eine Verriegelungsvorrichtung und eine Schalteinrichtung,
wobei ein Torblatt des Tores in einer Schließposition vermittels der Verriegelungsvorrichtung
verriegelbar ist, und wobei die Verriegelungsvorrichtung in einer
Verriegelungsposition vermittels des Torblatts relativ zur Schalteinrichtung
bewegbar ist, derart, dass bei einer Bewegung des Torblatts ein
Schaltimpuls erzeugbar ist. Somit ist alleine durch eine Bewegung
des Torblatts, beispielsweise wenn eine Person das Torblatt anhebt
um einen Öffnungszustand
des Tores zu überprüfen, vermittels
der Schalteinrichtung ein Öffnungsversuch leicht
detektierbar. Ist die Verriegelungsvorrichtung nicht in einer Verriegelungsposition
bzw. ist das Tor nicht verriegelt, bewirkt eine Bewegung des Torblatts kein
Auslösen
eines Schaltimpulses. Somit ist vermittels der Sicherungsvorrichtung
nur dann ein Schaltimpuls erzeugbar wenn die Verriegelungsvorrichtung
bzw. das Tor verriegelt ist.
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Als
besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn das Torblatt in einer
Zargeneinrichtung gehaltert ist. So kann die Verriegelungsvorrichtung
besonders einfach an dem Torblatt und der Zargeneinrichtung befestigt
werden.
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Ein
besonders einfacher Aufbau einer Verriegelungsvorrichtung ist dann
möglich,
wenn die Verrieglungsvorrichtung eine Verriegelungseinrichtung und
eine Riegelaufnahme aufweist.
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In
einer Ausführungsform
kann die Verriegelungseinrichtung mit dem Torblatt fest verbunden sein
und die Riegelaufnahme begrenzt bewegbar sein, wobei dann die Schalteinrichtung
mit der Zargeneinrichtung fest verbunden ist. Eine Bewegung des
Torblatts bewirkt dann eine Bewegung der Verriegelungseinrichtung
und der daran gekoppelten Riegelaufnahme, wobei die Riegelaufnahme
relativ zur Schalteinrichtung bewegbar und somit ein Schaltimpuls
erzeugbar ist.
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Umgekehrt
kann die Verriegelungseinrichtung mit der Zargeneinrichtung fest
verbunden sein und die Riegelaufnahme begrenzt bewegbar sein, wobei
dann die Schalteinrichtung mit dem Torblatt fest verbunden ist.
Eine Bewegung des Torblatts bewirkt dann eine Relativbewegung der
Schalteinrichtung gegenüber
der Riegelaufnahme.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Riegelaufnahme mit dem Torblatt fest verbunden sein, und
die Verriegelungseinrichtung begrenzt bewegbar sein, wobei dann
die Schalteinrichtung mit der Zargeneinrichtung fest verbunden ist.
Bei dieser Ausführungsform
bewirkt eine Bewegung des Torblatts eine Bewegung der Verriegelungseinrichtung relativ
zur Schalteinrichtung.
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Umgekehrt
kann wiederum die Riegelaufnahme mit der Zargeneinrichtung fest
verbunden sein und die Verriegelungseinrichtung begrenzt bewegbar
sein, wobei dann die Schalteinrichtung mit dem Torblatt fest verbunden
ist. Eine Bewegung des Torblatts bewirkt so eine Relativbewegung
der Schalteinrichtung relativ zur Verriegelungseinrichtung.
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In
allen vorgenannten Ausführungsformen mit
jeweils verschiedenen Befestigungspositionen einer Riegelaufnahme,
einer Verriegelungseinrichtung und einer Schalteinrichtung ergibt
sich jeweils eine Bewegung der Schalteinrichtung relativ zu der
Riegelaufnahme oder der Verriegelungseinrichtung wenn die Verriegelungseinrichtung
mit der Riegelaufnahme verriegelt ist und der Versuch unternommen
wird, das Torblatt zu bewegen. Somit ist es möglich einen alarmauslösenden Schaltimpuls
zu erzeugen, wenn auch nur eine geringe Kraft auf die Verriegelungsvorrichtung über das
Torblatt ausgeübt
wird.
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Als
besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn die Verriegelungsvorrichtung
einen Anschlag aufweist, vermittels dessen eine Bewegung der Verriegelungsvorrichtung
begrenzbar ist. Der Anschlag kann derart angeordnet sein, dass das
Torblatt nur soweit bewegbar ist, das die Bewegung gerade ausreichend
zur Erzeugung eines Schaltimpulses ist.
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Wenn
die Riegelaufnahme als Schließblech ausgebildet
ist, ist die Riegelaufnahme besonders einfach herstellbar. So muss
lediglich in einem mit dem Torblatt oder der Zargeneinrichtung verbundenen
Blech eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Verriegelungselements ausgebildet
werden. Je nach Ausführungsform
der Verriegelungsvorrichtung kann die Ausnehmung durch unmittelbar
im Torblatt oder der Zargeneinrichtung ausgebildet sein.
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So
kann die Verriegelungseinrichtung ein Verriegelungselement aufweisen,
welches mit der Riegelaufnahme formschlüssig verbindbar ist. Eine besonders
einfache und wirksame Ausgestaltung einer Verriegelungsvorrichtung
wird so ermöglicht.
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Neben
einer manuellen Betätigung
der Verrieglungseinrichtung kann das Verriegelungselement elektromotorisch
bewegbar sein. Die Verriege lungsvorrichtung kann dann von einer
ortsfernen Bedienungseinrichtung in die Verriegelungsposition bzw.
in eine Öffnungsposition überführt werden.
Auch kann so eine Automatisierung einer Ver- bzw. Entriegelung leicht
erfolgen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Sicherungsvorrichtung eine Steuerung umfassen. Vermittels
einer elektrischen bzw. elektronischen Steuerung kann beispielsweise
die Verriegelungsvorrichtung betätigt
werden, wenn das Tor vollständig geschlossen
ist. Eine selbsttätige
Verriegelung der Verriegelungsvorrichtung oder aber auch eine Weiterverarbeitung
des Schaltimpulses der Schalteinrichtung kann so einfach ermöglicht werden.
Auch ist eine Steuerung eines elektromotorischen Torblattantriebes
möglich.
Insbesondere kann beispielsweise vermittels der Steuerung die Riegelposition
detektiert werden, um eine elektrische Betätigung des Tores nur bei vollständiger Entriegelung
zu ermöglichen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Sicherungsvorrichtung
eine Anschlageinrichtung am Torblatt aufweisen, vermittels der ein Schaltimpuls
erzeugbar ist. Eine Kollision von unter dem Torblatt befindlichen
Personen oder Gegenständen
während
eines Schließvorgangs
des Torblatts kann so vermieden werden. Ebenso kann eine derartige
Anschlageinrichtung ein vollständiges
Schließen des
Tores detektieren und dann eine Betätigung der Verriegelungsvorrichtung
bewirken.
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Als
besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn die Sicherungsvorrichtung
Alarmierungsmittel umfasst. Ein bei einer Bewegung des verriegelten Torblatts
erzeugter Schaltimpuls kann dann unmittelbar in ein Alarmsignal
umgewandelt werden. Ein Alarmsignal kann beispielsweise von der
Sicherungsvorrichtung an eine Sicherungszentrale oder als optoakustisches
Signal in der unmittelbaren Nähe des
Tores abgegeben werden. Für
die Alarmsignale, die über
unterschiedliche Kontakte einen internen oder externen Alarm auslösen können, sind
unterschiedliche Auslösezustände möglich. Bei
Auslösung kann
der Alarm bis zur Rück setzung
bestehen, und die Auslösung
kann lediglich für
die Zeit des Toranhebens, beispielsweise bei einem Einbruchversuch,
erfolgen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Sicherungsvorrichtung an einem vorzugsweise
vertikal bewegten Sektionaltor vorgesehen ist. So ist die Sicherungsvorrichtung
besonders wirksam nutzbar, da ein vertikal bewegtes Tor, insbesondere
ein Sektionaltor, nur mit einer linearen Aufwärtsbewegung öffenbar
ist. So wird für
ein Tor lediglich eine Sicherungsvorrichtung benötigt, die auf einer Seite des
Tors angebracht ist, da sich ein Torblatt bei Anhebeversuchen auf
einer Torseite ohne Verriegelungsvorrichtung in einer Zarge oder
Laufschiene des Tors verkeilen würde.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Sicherungsverfahren
für ein
Tor wird zunächst
das Tor in einer Schließposition
vermittels einer Verriegelungsvorrichtung verriegelt, wobei dann
bei einer Bewegung eines Torblatts des Tores die Verriegelungsvorrichtung
relativ zu einer Schalteinrichtung bewegt wird, derart, dass ein
Schaltimpuls erzeugt wird. Manipulationen am verriegelten Torblatt
sind so frühzeitig
detektierbar.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
des Verfahrens ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen der auf
den Vorrichtungsanspruch 1 rückbezogenen
Unteransprüche.
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Nachfolgend
wird eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
eine Innenansicht eines Sektionaltors mit einer Ausführungsform
einer Sicherungsvorrichtung;
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2:
einen vergrößerten Teilausschnitt
der Sicherungsvorrichtung aus 1.
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1 zeigt
ein Sektionaltor 10 mit einem aus einer Mehrzahl von Sektionen 11 gebildeten
Torblatt 12. Die Sektionen 11 sind miteinander
schwenkbar verbunden und längsbeweglich
in vertikaler Richtung in Zargenführungen 13 verschiebbar.
Eine Öffen-
und Schließbewegung
des Sektionaltors 10 erfolgt mit einem hier lediglich schematisch
dargestellten elektrischen Antrieb 14. Weiter ist an einer
Seite des Sektionaltors 10 eine Sicherungsvorrichtung 15 vorgesehen,
wobei die Sicherungsvorrichtung 15 eine Steuerung 16 und
eine Schaltleiste 17 umfass kann. Die Steuerung 16 dient
einer Schaltung des elektrischen Antriebs 14 sowie der
Erfassung von Schaltimpulsen der Schaltleiste 17 und eines
Rollenhebelschalters 18 sowie eines Elektromotors 19.
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Gerät bei einer
Schließbewegung
des Sektionaltors 10 die Schaltleiste 17 an ein
Hindernis, erfolgt vermittels der Steuerung 16 eine Abschaltung, insbesondere
die Auslösung
einer Stop- und Aus-Funktion, des elektrischen Antriebs 14.
Desweiteren erfolgt eine Abschaltung des elektrischen Antriebs 14 in
der hier gezeigten Schließposition
des Sektionaltors 10. Die Steuerung 16 aktiviert
nachfolgend den Elektromotor 19 der die in 2 detaillierter
dargestellte Verriegelungsvorrichtung 20 verriegelt. Wird
dann das Torblatt 12 angehoben, wird der Rollenhebelschalter 18 betätigt, der
einen Schaltimpuls an die Steuerung 16 abgibt, wobei die
Steuerung 16 unmittelbar nachfolgend hier nicht gezeigte
Alarmierungsmittel aktiviert. Weiter dient die Steuerung 16 auch
zum Öffnen
der Verriegelungsvorrichtung 20. Vermittels hier nicht
gezeigten, mit der Steuerung 16 gekoppelten Schalteinrichtungen
ist das Öffnen und
Schließen
des Sektionaltors 10 manuell bzw. automatisch möglich.
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2 zeigt
einen Teilausschnitt der Sicherungsvorrichtung 15 an dem
Sektionaltor 10 aus 1. Die Verriegelungsvorrichtung 20 ist
aus einer Verriegelungseinrichtung 21 und einer Riegelaufnahme 22 gebildet.
Die Verriegelungseinrichtung 21 weist eine Grundplatte 23 auf,
an der der Elektromotor 19 zur Betätigung eines Riegelbolzens 24 fixiert ist.
Die Grundplatte 23 ist über
durch Langlöcher
hindurchgeführte
Bolzen 27, 28 an der Zargenführung 13 befestigt,
so dass die Grundplatte 23 in Längsrichtung der Zargenführung 13,
wie mit dem Doppelpfeil angedeutet, begrenzt auf und ab bewegbar
ist. Ein Bewegungsspielraum der Grundplatte 23 wird durch die
hier nicht näher
dargestellten Langlöcher
in der Zargenführung 13 begrenzt.
In der unteren Lage der Grundplatte 23 wird der Rollenhebelschalter 18 betätigt.
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In
der hier gezeigten Verriegelungsposition ist der Riegelbolzen 24 in
eine Ausnehmung 26 der Riegelaufnahme 22 formschlüssig eingeschoben, derart,
dass das Torblatt 12 lediglich innerhalb des Bewegungsspielraums
der Grundplatte 23 an der Zargenführung 13 bewegbar
ist. Die Riegelaufnahme 22 ist fest an einer Sektion 11 des
Sektionaltors 10 befestigt. Der Rollenhebelschalter 18 ist
ebenfalls fest mit der Zargenführung 13 verbunden.
Ein Anheben des Torblatts 12 bewirkt nun in der hier gezeigten Verriegelungsposition
der Verriegelungsvorrichtung 20 ein Anheben der Grundplatte 23 mit
dem Elektromotor 19, wodurch der Rollenhebelschalter 18 freigegeben
und ein Schaltimpuls erzeugt wird. Vermittels der Steuerung 16 kann
dann ein Alarmierungssignal erzeugt werden. Ist die Verriegelungsvorrichtung 20 nicht
in einer Verriegelungsposition, das heißt ist der Riegelbolzen 24 nicht
in die Ausnehmung 26 eingeschoben, kann das Torblatt 12 geöffnet werden,
ohne dass der Rollenhebelschalter 18 betätigt und
ein Alarmsignal ausgelöst
wird.