DE102008013291A1 - Marines Sicherheitssystem - Google Patents
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Abstract
Vorgeschlagen wird ein marines Sicherheitssystem, das insbesondere zur Abwehr von Piraten mindestens zwei separate Leitungssysteme (LA, LB) und daran jeweils angeschlossene Auslässe (DA, DB) aufweist, aus denen mindestens eine Substanz abgegeben werden kann. Im Alarmfall wird über Pumpen und Ventile die in Tanks gelagerte bzw. dort gemischte Substanz gezielt den Auslässen (DA, DB) zugeführt, wobei diese an verschiedenen Orten bzw. Abschnitten (A1-A5, B1-B5) des Schiffsrumpfes (S) installiert und dort gezielt aktiviert werden können. Das reduziert den benötigten Energieaufwand sowie den Materialverbrauch an verwendeter Substanz. Auch können unterschiedliche Substanzen zum Einsatz kommen, wobei die Auslässe (DA, DB) unterschiedlich konstruktiv gestaltet sein können, um die jeweilige Substanz beispielsweise durch Versprühen, Vernebeln, Spritzen oder Ausgießen optimal abzugeben. Die Substanz wird vorzugsweise impulsartig versprüht und ist ein Gemisch aus Wasser, Schmierflüssigkeit und/oder Abwehrflüssigkeit.
Description
- Die Erfindung betrifft ein marines Sicherheitssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Insbesondere betrifft die Erfindung ein marines Sicherheitssystem, bei dem zur Abwehr eines Piraterie-Angriffs eine Substanz außen am Schiffsrumpf über Auslässe ausströmt.
- Zur Sicherung von Schiffen und anderen Wasserfahrzeugen gegen Übergriffe durch Piraten und andere Angreifer sind zuverlässige technische Sicherheitssysteme erwünscht. Die Piraterie ist auch in heutiger Zeit ein ernstzunehmendes Risiko für Reedereien, Seeleute, Ladungseigner und Versicherer. Fast täglich ereignen sich auf den Weltmeeren Piratenüberfälle, bei denen es insbesondere zu Geiselnahmen und Kaperung des Schiffes kommt. Heutzutage sind Piraten mit modernsten Waffen ausgerüstet und gut ausgebildet. Dasselbe gilt auch für Terrororganisationen, die zuweilen die Piraterie unterstützen oder auch selbst Überfälle auf Schiffe verüben. Die modernen Piraten agieren auf offener See wie auch in Häfen. Die Bandbreite ihrer Verbrechen reicht von einfachem Diebstahl bis hin zu Schiffsraub, Entführung und Mord. In letzter Zeit ereignen sich auch immer häufiger Überfälle auf Barken und Schleppverbände. Auch nehmen Schiffsentführungen mit Lösegeldforderungen drastisch zu. Zudem überfallen Piraten insbesondere abseits der üblichen Routen der kommerziellen Schifffahrt auch Privatjachten. Etwa 80% des Welthandels erfolgt über die Handelsschifffahrt. Die Transportwege führen oft durch politisch unsichere Gebiete und zuweilen durch maritime Nadelöhre, wie etwa die Straße von Malaga oder den Suezkanal. Überfälle in diesen Passagen und Teilblockaden würden den Welthandel bereits empfindlich treffen und Zusatzkosten in Milliarden-Euro-Höhe verursachen. Die meisten der derzeit registrierten Piraterie-Fälle ereignen sich in Territorialgewässern, also in Küstennähe. Opfer der Piraterie sind insbesondere die Schiffsbesatzung, die Reeder bzw. die Eigentümer, die Händler der verschifften Waren und die Versicherer. Insbesondere unter diesen Kreisen erwächst ein zunehmendes Interesse bzw. Bedürfnis für zuverlässige Sicherheitssysteme.
- Zum Schutz vor Piraten schließen Schiffsbesatzungen auf großen Schiffen alle offenen Türen und Luken, sobald die Gefahr eines Überfalls besteht. Auf den unteren Decks werden die Türen teilweise verschweißt. Die eigentliche Abwehr erfolgt dann mit Wasserschläuchen, aus denen mit hohem Druck Wasser auf die Angreifer gespritzt wird. Es sind auch Elektrozaun-Systeme bekannt, die das Erklettern von Bordwänden unmöglich machen sollen. Zudem weisen manche Reeder ihre Mannschaften dazu an, leere Flaschen auf dem Wetterdeck zu zerschlagen, weil viele Piraten die Schiffe barfuss entern. Es gibt auch insbesondere große Schiffe, bei denen zur Abwehr von Piratenangriffen ein Hochspannungszaun um das Schiff herum installiert ist. Neuerdings ist auch eine Art „akustische Kanone” bekannt, mit der Angreifer durch hochenergetisch gebündelte hochfrequente Töne vertrieben werden sollen. Diese Abwehrmaßnahme wird auch als Long Range Acoustic Device bezeichnet und z. B. im Internet unter der URL http://de.wikipedia.org/wiki/Long_Range_Acoustic_Device beschrieben.
- Aus der
JP-A-2002037178 JP-A-2002037179 - Somit sind marine Sicherheitssysteme bekannt, die an dem Schiffsrumpf befestigbare Auslässe für flüssige oder gasförmige Substanzen aufweisen, wobei die Substanz mittels einer Pumpe über Leitungen den Auslässen zugeführt wird, welche die Substanz zur Abwehr von Piraterie-Angriffen außen am Schiffsrumpf ausströmen lassen. Diese bekannten Systeme sind jedoch nicht besonders effektiv. So kann das Ausströmen von Wasserdampf durch entsprechende Schutzkleidung oder Schutzschilde leicht abgewehrt werden. Außerdem erfordert das Erzeugen und Ausströmen von Wasserdampf wie auch von hochsiedendem Wasser einen relativ hohen Energieaufwand. Zudem kann der Einsatz von hochsiedendem Wasser ebenfalls durch einfache Gegenmaßnahmen, wie etwa Schutzschilde oder dergleichen, abgewehrt werden. Somit können die herkömmlichen Lösung nicht sehr effektiv verhindern, dass die Angreifer sich Zugang zum Schiff verschaffen.
- Deshalb ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein marines Sicherheitssystem der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass die oben genannten Nachteile vorteilhaft überwunden werden. Insbesondere soll ein marines Sicherheitssystem vorgeschlagen werden, das den Piraten bzw. Angreifern den Zugang zum Schiff unmöglich macht oder zumindest deutlich erschwert.
- Gelöst wird die Aufgabe durch ein marines Sicherheitssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Demnach wird ein marines Sicherheitssystem vorgeschlagen, das mindestens zwei separate Leitungssysteme aufweist und das daran jeweils angeschlossene Auslässe zum Ausströmen der Substanz aufweist.
- Somit verfügt das hier vorgeschlagene Sicherheitssystem über mindestens zwei separate Systeme bzw. Vorrichtungen, mittels denen die Substanz gezielt auf die Angreifer bzw. Piraten abgegeben werden kann. Das hat u. a. den Vorteil, dass potentielle Angreifer mehrere separate Leitungssysteme überwinden müssen, um das Schiff zu entern. Außerdem können die separaten Leitungssysteme auch an verschiedenen Orten bzw. Abschnitten des Schiffsrumpfes installiert und dort gezielt aktiviert werden, wodurch wiederum der benötigte Energieaufwand sowie der Materialverbrauch an verwendeter Substanz reduziert werden können. Auch ist es möglich, durch die verschiedenen separaten Leitungssysteme unterschiedliche Substanzen gezielt zum Einsatz zu bringen. Zudem ist es möglich, die separaten Leitungssysteme und die daran angeschlossenen Auslässe unterschiedlich konstruktiv zu gestalten, um die Substanz oder die verschiedenen Substanzen unterschiedlich abzugeben, beispielsweise durch Versprühen, Vernebeln, Spritzen oder Ausgießen.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Demnach ist es vorteilhaft, wenn die Auslässe der separaten Leitungssysteme an verschiedenen Abschnitten des Schiffsrumpfes, insbesondere entlang der Reling, angeordnet sind. Auch ist es vorteilhaft, wenn die separaten Leitungssysteme auf verschiedenen Ebenen des Schiffsrumpfes, insbesondere an oder unterhalb der Reling, angeordnet sind.
- Weiterhin können in vorteilhafter Weise die Auslässe der separaten Leitungssysteme abschnittsweise verschachtelt werden, insbesondere in abwechselnder Folge zueinander angeordnet werden. Auch können die Auslässe bevorzugt in teilweise sich überlappenden Abschnitten und/oder Ebenen des Schiffsrumpfes angeordnet werden.
- Von Vorteil ist es auch, wenn die Auslässe als Spritzdüsen und/oder als durchlässige Membran ausgebildet sind.
- Bevorzugt ist ein steuerbares Ventil vorgesehen, das eine impulsartige Zufuhr der Substanz in dem jeweiligen Leitungssystem und/oder zu den daran angeschlossenen Auslässen bewirkt. Vorzugsweise sind für mindestens zwei der separaten Leitungssysteme separat steuerbare Ventile vorgesehen, die in den Leitungssystemen und/oder den daran angeschlossenen Auslässen unterschiedliche Zufuhren von verschiedenen Substanzen bewirken. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn in dem Schiffsrumpf mindestens zwei mit den Ventilen oder Pumpen verbundene Tanks vorgesehen sind, die verschiedene Substanzen oder Konzentrationen davon enthalten.
- Zudem ist es von Vorteil, wenn für mindestens zwei der separaten Leitungssysteme separat steuerbare Ventile vorgesehen sind, die in den Leitungssystemen und/oder den daran angeschlossenen Auslässen unterschiedliche Formen von Zufuhren der einen Substanz bzw. der verschiedenen Substanzen bewirken. In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn die Ventile von einer Steuerung so gesteuert werden, dass die unterschiedlichen Formen der Zufuhren getaktete Strömungsimpulse aufweisen, die sich in ihrer Amplitude, Zeitdauer und/Zeitlage voneinander unterscheiden.
- Auch ergeben sich besondere Vorteile, wenn zumindest eines der separaten Leitungssysteme ein steuerbares Ventil vorgesehen ist, das an den Auslässen ein dosiertes Ausströmen der Substanz bewirkt.
- Von Vorteil ist es ebenfalls, wenn die Steuerung die Pumpen und/oder die Ventile so steuert, dass die Zufuhr der Substanz mindestens zeitweise nur in einem der separaten Leitungssysteme zu den daran angeschlossenen Auslässen erfolgt. Außerdem ist es von Vorteil, wenn mindestens eine Pumpe vorgesehen ist, die mit einem unterhalb der Wasseroberfläche am Schiffsrumpf angeordneten Ansaugstutzen und mit mindestens einem der Leitungssysteme/und/oder den Tanks verbunden ist, um von außen Wasser anzusaugen.
- Außerdem ist es vorteilhaft, wenn mindestens eine Überwachungsvorrichtung, insbesondere optische Kamera, Infrarotkamera und/oder Radargerät vorgesehen ist, mittels der ein Piraterie-Angriff angezeigt wird. Ebenso kann auch mindestens ein Überwachungssensor vorgesehen sein, insbesondere ein akustischer Sensor, Bewegungssensor, optischer Sensor, und/oder Infrarotsensor. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn das System bzw. die Steuerung einen Alarm auslöst und/oder Alarmvorrichtungen aktiviert, wenn die mindestens eine Überwachungsvorrichtung bzw. der Sensor einen Piraterie-Angriff anzeigt.
- Dabei ist es vorteilhaft, wenn abhängig von der Anzeige der Überwachungsvorrichtung bzw. des Sensors eine vorgebbare Alarmstufe ausgelöst wird, insbesondere ein stiller oder ein nicht-stiller Alarm ausgelöst wird.
- Auch ist es vorteilhaft, wenn abhängig von der Anzeige ein oder mehrere der Leitungssysteme aktiviert wird bzw. werden, um die mindestens eine Substanz ausströmen zu lassen. In diesem Zusammenhang ist es auch von Vorteil, wenn abhängig von der Anzeige ein oder mehrere Auslässe aktiviert wird bzw. aktiviert werden, um über diese die Substanz an bestimmten Abschnitten und/oder Ebenen des Schiffsrumpfes ausströmen zu lassen.
- Von Vorteil ist es weiterhin, wenn zumindest einer der Auslässe als manuell bedienbare Bord-Spritzkanone ausgebildet ist.
- Bevorzugt ist die eingesetzte Substanz ein Gemisch aus Wasser, Schierflüssigkeit und/oder Abwehrflüssigkeit. Hierbei ist es von Vorteil, wenn die Abwehrflüssigkeit mindestens einen Reizstoff für menschliche Schleimhäute enthält.
- Auch kann das marine Sicherheitssystem bevorzugt einen Mischer aufweisen, der mit dem Ansatzstutzen verbunden ist und das Gemisch, insbesondere unter Ansaugen von Meerwasser, herstellt.
- Nachfolgend wird die Erfindung und sich daraus ergebenden Vorteile näher anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf beiliegende, Zeichnungen beschrieben, wobei die Zeichnungen folgendes darstellen:
-
1 zeigt eine erste Ausführungsform der Erfindung, bei der verschiedene Abschnitte eines Schiffsrumpfes mit separaten Leitungssystemen und daran angeschlossenen Auslässen ausgestattet sind. -
2 zeigt im Detail den Aufbau des marinen Sicherheitssystems für einen solchen Abschnitt. -
3 zeigt in einer weiteren Ausführungsform die Anordnung von Auslässen zum impulsartigen Ausströmen der Substanz. -
4a und b zeigen verschiedene Taktungen zur Ansteuerung der Leitungssysteme. -
5 zeigt in einer weiteren Ausführungsform die Anordnung von zwei Leitungssystemen auf verschiedenen Ebenen des Schiffsrumpfes. -
6 zeigt in einer Variante zur5 die Ausgestaltung eines Auslasses des unteren Leitungssystems als durchlässige Membran. -
7 zeigt zusätzliche Schutzmaßnahmen zur Erweiterung des marinen Sicherheitssystems. -
8 und9 zeigen Ablaufdiagrame für jeweils eines Überwachungs- und Alarmierungsprogramms, welches das System ausführt. - Die
1 zeigt in einer schematischen Darstellung die Draufsicht auf einen Schiffsrumpf S mit darin angeordnetem Sicherheitssystem LG, wobei verschiedene Abschnitte A1, A2, ... A5, B1, B2 ... B5 entlang der Reling des Schiffsrumpfes S über separate Leitungssysteme und daran angeschlossene Auslässe versorgt sind. Dazu sind entlang der Reling in vorbestimmten Abständen Auslässe vorzugsweise in Form von Spritzdüsen angeordnet, welche abschnittsweise mit einem der Leitungssysteme verbunden sind, die wiederum bei einem zentralen Rechner bzw. eine Steuerung gesteuert werden. Die Details dazu sind in den2 ,3 sowie5 und6 dargestellt. - Im in der
1 dargestellten Beispiel werden insgesamt zehn Abschnitte A1, A2, ... A5, B1, B2 ... B5 entlang der Reling R versorgt und können separat angesteuert werden. Somit kann z. B. der Abschnitt A1 am Heck einzeln angesteuert werden und gezielt einen eventuell dort stattfindenden Angriff abwehren. Gleiches gilt für die anderen einzelnen Abschnitte. Auch können mehrere Abschnitte gemeinsam angesteuert werden, wie etwa die steuerbordseitigen Abschnitte A2 und B2. Oder der Bugbereich kann durch Ansteuerung der Abschnitte A3, B3, A4 und B4 vollständig angesteuert und abgewehrt werden. Durch die Aufteilung des marinen Sicherheitssystems in mehrere verschiedene Leitungsabschnitte und den damit verbundenen Auslässen DA und DB ist eine sehr flexible und gezielte Abwehr möglich. Außerdem können die verschiedenen Abschnitte A1, A2, ... A5, B1, B2 ... B5 auch mit unterschiedlichen Substanzen oder Gemischen von diversen Stoffen versorgt werden. Beispielsweise verfügt das System grundsätzlich über zwei unterschiedlich befüllte Tanks I und II, die zum einen ein Schmiermittel und zum anderen eine Abwehrflüssigkeit enthalten. Durch in dem System vorgesehene Mischer werden diese verschiedenen Stoffe zusammen mit Wasser zu einer effektiven Substanz gemischt, die dann über die Leitungssysteme LA oder LB den Auslässen DA bzw. DB zugeführt werden kann. Das Wasser kann beispielsweise durch einen Ansaugstutzen E aus dem Meerwasser gewonnen werden (s.5 und6 ). - Die
2 zeigt in einem Ausschnitt die wesentlichen Elemente des marinen Sicherheitssystems nach1 . So enthält das System die Auslässe DA und DB, die in Form von Spritzdüsen gestaltet sind, welche jeweils mit einem der verschiedenen Leitungssysteme LA bzw. LB verbunden sind. Die verschiedenen Leitungssysteme werden zentral über eine Steuerung PC angesteuert, wobei diese vorzugsweise die in den Leitungssystemen vorhandenen Pumpen PA bzw. PB oder Ventile steuert. - Wie die
3 darstellt, können die Auslässe bzw. Spritzdüsen DA und DB verschachtelt zueinander angeordnet sein. Somit ist beispielsweise eine abwechselnde Besprühung von Angreifern aus den jeweiligen Düsen DA oder DB möglich. Zudem weist das System eine Steuerung PC auf, die eine impulsförmige Zufuhr der jeweiligen Substanz in den Leitungssystemen LA oder LB erlaubt. Durch die impulsartige Zufuhr und das anschließende Ausströmen aus den Auslässen bzw. Spritzdüsen DA und DB wird eine sehr effektive und gleichzeitig materialsparende Abwehr erreicht. Das impulsartige Ausströmen kann beispielsweise durch Taktung entsprechender Ventile erreicht werden. - In
4a und4b sind verschiedene Taktungen TA und TB dargestellt. Nach4a werden im Wechsel zeitweise zunächst die Spritzdüsen DA mehrmals impulsartig angesteuert und danach die Spritzdüsen DB. Mit den Taktungen nach4b erfolgt eine wechselweise Ansteuerung der Düsen DA und DB. Viele weitere Taktungen sind denkbar und können je nach Anwendungsfall optimiert werden. - In
5 ist ein Teilquerschnitt durch den Schiffsrumpf S dargestellt, welcher die Anordnung des marinen Sicherheitssystems mit den verschiedenen Leitungssystemen LA und LB näher darstellt. Die zentrale Steuerung PC steuert insbesondere die für die Leitungssysteme vorgesehenen Pumpen PA und PB, welche wiederum mit einer zentralen Pumpe verbunden sind, die über einen Ansaugstutzen E Meerwasser ansaugt. Die Pumpen PA und PB sind zudem mit den zuvor beschriebenen Tanks I und II verbunden, um das besagte Gemisch herzustellen, welches dann über die Leitungssysteme LA und LB den jeweiligen Auslässen bzw. Spritzdüsen DA und DB zugeführt wird. In dem hier dargestellten Beispiel sind die Leitungssysteme bzw. Auslässe DA und DB für verschiedene Ebenen des Schiffsrumpfes S vorgesehen, um somit eine räumlich kaskadierte mehrfache Abwehrmaßnahme zu erreichen. - Die Düsen DA des ersten Leitungssystems LA befinden sind beispielsweise entlang der Reling R installiert und sind als Spritzdüsen ausgebildet. Die Düsen DB des zweiten Leitungssystems LB befinden sich unterhalb der Reling R und ragen dort aus dem Schiffsrumpf S hervor, wobei diese Düsen vorzugsweise die Substanz in Form eines Sprühnebels abgeben, der sich an der Außenwand des Schiffsrumpfes niederschlägt. Dadurch, dass die Substanz unter anderem Schmier- oder Gleitmittel enthält, wird die Außenwand des Schiffsrumpfes S für Angreifer glatt und rutschig und kann somit nur schwer geentert werden. Als zweite und zusätzliche Abwehrmaßnahme wir dann entlang der Reling R die Substanz gezielt auf die Angreifer abgesprüht. Beide Maßnahmen zusammen erschweren ein Entern des Schiffes erheblich.
- Die
6 zeigt eine Variante zur Ausführung nach5 , wobei die Auslässe des zweiten Leitungssystems LB nun als durchlässige Membran MB ausgebildet sind, welche in den Schiffsrumpf S integriert sind. Dadurch wird die Substanz entlang der Schiffsrumpfwand abgegeben, wobei die Wand quasi schwitzt und ebenfalls rutschig und glatt für die Angreifer wird. Weitere Ausgestaltungen der Auslässe bzw. Düsen und Membrane ist denkbar. - In
7 ist als Zusatzmaßnahme eine Abwehrklappe bzw. palisadenartige Luke in Form eines Palisaden-Fertigbauteils PLS dargestellt, bei dem die jeweilige Palisaden mit ihrem Sporn SP im Angriffsfall aus der Bordwand herausragt und die Angreifer am Hinaufklettern hindert. Bei Alarm wird der jeweilige Sporn SP hydraulisch mittels einer Hydraulik HD oder pneumatisch ruckartig ausgefahren. Daraufhin wird eine dahinter gelegene Düse DA aktiviert und das Abwehrgemisch, wie bereits beschrieben, ausgestoßen. Im Ruhezustand wird das Palisaden-Schild bzw. die Palisade selbst wird mittels Magneten MG, die z. B. Elektromagneten sein können, zurückgehalten und somit im eingefahrenen Zustand gesichert. Im Alarmfall werden dann die Palisaden bzw. Sporne SP freigegeben, um aus der Bordwand ruckartig auszufahren, damit die dahinter befindlichen Spritzdüsen DA anschließend die Substanz gezielt auf die Angreifer absprühen können. - Die Düsen können mit verschiedenen Takten angesteuert werden (s. auch
4a /b). Beispielsweise werden im ersten Takt die Düsen 1, 3, 5 und im zweiten Takt die Düsen 2, 4, 6 angesteuert. Die Substanz bzw. Flüssigkeit wird durch die Pumpen so komprimiert, dass ein relativ starker Druck erreicht werden. Somit wird die Substanz bzw. Flüssigkeit nicht einfach abgegeben, sondern vielmehr stoßartig versprüht. - Das hier beschriebene marine Sicherheitssystem ist auch mit einem intelligenten Überwachungs- und Alarmsystem ausgestattet, das nach einem Programm arbeitet, welches weiter unten anhand der
8 und9 näher beschrieben wird. Das das System verfügt über Überwachungsvorrichtungen bzw. Sensoren, die mit der Steuerung PC verbunden sind. Als Vorrichtungen bzw. Sensoren sind beispielsweise Kameras, Radargeräte, Bewegungssensoren und dergleichen denkbar. Wenn durch diese Überwachungselemente ein Alarm bzw. Angriff angezeigt wird, so löst die Steuerung PC einen Alarm aus, und/oder aktiviert Alarmsysteme, wie beispielsweise Vorfeldbeleuchtung oder Signalraketen, etc. Der ausgelöste Alarm kann in bestimmten Stufen, beispielsweise als stiller Alarm oder nicht-stiller Alarm erfolgen, wobei dies in Abhängigkeit der von den Überwachungselementen angezeigten Zustände erfolgt. Das Auslösen eines Alarms bzw. die Aktivierung von Alarmvorrichtungen kann beispielsweise in folgenden Stufen erfolgen:
Zunächst wird eine Vorfeldbeleuchtung aktiviert und es werden Signalraketen abgefeuert. Dann wird ein Notsignal gesendet. Dann öffnen sich die Ventile an den Tanks I und II oder an den Frischwasserpumpen. Das Mischungsverhältnis zwischen der Abwehrflüssigkeit, dem Schiermittel und/dem Meerwasser wird durch Ansteuerung der Ventile bzw. Pumpen gezielt eingestellt. Die Ventile zerstäuben das Gemisch bestehend aus Wasser, Schmierflüssigkeit und Abwehrflüssigkeit zu einem feinen Nebel in einem großen Radius von bis zu 360° von der Bordwand. Das Gemisch legt sich an die Bordwand und auf Entergeräte der Angreifer und reizt die Schleimhäute. Das Schiffspersonal besetzt die mit dem marinen Sicherheitssystem verbundenen Wasserkanonen und Schläuche, welche mit demselben Abwehrgemisch betrieben werden. Durch dieses Sicherheitssystem wird der Angreifer stark behindert, bestenfalls gestoppt. Dies führt zu einem wichtigen Zeitvorteil, der es der Crew erlaubt, auf den Angriff zu reagieren. - Des weiteren kann auch noch an jedem Bord-Abschnitt (siehe A1 bis A5, B1 bis B5 in
1 ) eine Signallampe, gut sichtbar für die Crew, installiert sein. Somit wird die Schiffsbesatzung in die Lage versetzt, den angegriffenen Bereich vom Deck aus schnell visuell orten zu können. - Wie die
8 zeigt kann das von der Steuerung PC durchgeführte Verfahren100 bzw. Programm wie folgt ablaufen:
Die Überwachungs-Vorrichtungen oder -Sensoren, wie z. B. eine Wärmebildkamera IRC, ein Radargerät RDR oder ein Infrarot-Sensor IRS melden eine Alarmsituation an die Steuerung PC. Diese leitet das Bild der Wärmebildkamera IRC sowie auch das des Radargerätes RDR weiter an bestimmte Monitore MON auf der Brücke des Schiffes. Dann erfolgt in einem ersten Schritt110 eine visuelle Datenverarbeitung und/oder in einem Schritt120 eine von der Steuerung PC durchgeführte Datenauswertung der empfangenen Daten. Die Auswertung führt in mindestens einem nachfolgenden Schritt121 bis123 zur Einstufung der Situation in eine vorgebbare Alarmstufe. Beispielsweise wird abhängig von den empfangenen Daten im Teilschritt121 ein echter Alarm, d. h. eine echte Bedrohungs-Situation, erkannt oder in einem Teilschritt123 ein Fehlalarm erkannt. Ist die Datenlage nicht eindeutig, so erkennt das System in dem Teilschritt122 auf „Unsicher” und löst in einem Folgeschritt132 einen stillen Alarm aus, damit noch nicht die ganze Schiffbesatzung alarmiert wird, sondern nur die wachhabende Besatzung der Brücke, die dann selbst die Situation klären kann. Hingegen führt der erste Teilschritt121 direkt zu einem Folgeschritt131 , bei dem ein echter Alarm ausgelöst wird. Der Teilschritt123 wiederum führt zu einem Folgeschritt133 , bei dem kein Alarm ausgelöst wird. - Die Steuerung PC löst auch in regelmäßigen Intervallen in einem Schritt
120 ein Wartungsprogramm für das System aus, bei dem insbesondere die Leitungssysteme LA und LB sowie die Auslässe mit Frischwasser gespült und gereinigt werden. - In der
9 ist ausgehende vom Schritt120 bzw.130 beschrieben, wie das System in der Schrittfolge140 verschiedene Alarme auslöst und einzelne Komponenten des Systems aktiviert:
Wird z. B. ein echter Alarm erkannt, so löst das System bzw. die Steuerung PC in einem Schritt141 das Aussenden eines Notruf-Signales (SOS) aus. Ebenfalls kann in einem Schritt142 das Schießen von Signalraketen ausgelöst werden. In einem Schritt143 kann zudem auch die Vorfeldbeleuchtung auf dem Schiff automatisch eingeschaltet werden. - In einer Schrittfolge
150 werden die verschiedenen Komponenten angesteuert, insbesondere die Pumpen und/oder die Ventile des System zum Aktivieren der Leitungssysteme für das gezielte Versprühen der mindestens einen Substanz auf mögliche Angreifer:
In einem Schritt151 wird Meerwasser angesaugt. Und im Schritt152 werde die Tanks mit den Zutaten für die mindestens eine Substanz angesaugt. Über die Aktivierung der entsprechenden Pumpen im Schritt160 erfolgt die Aufbereitung der Substanzen durch Mischung der verschiedenen Zutaten im Schritt165 . Anschließend wird die jeweilige Substanz gezielt den gewünschten Bereichen bzw. Auslässen zugeführt. Im Schritt171 werden die Düsen an dem als Angriffstelle erkannten Abschnitt bzw. Bereich des Schiffsrumpfes aktiviert. Im Schritt171 werden die an Bord befindlichen Spritzkanonen mit der Substanz beschickt. - Zusammenfassend wird ein marines Sicherheitssystem vorgeschlagen, welches das Kapern von Schiffen durch Piraten, Terroristen oder sonstigen unerwünschten Personen behindert oder völlig unterbindet. Die unterhalb der Reling gelegene Außenhaut bzw. Bordwand des Schiffes wird ständig durch elektronische Sensoren, wie etwa Bewegungssensoren, Kontaktdrähten usw., und/oder durch visuelle Sensoren, wie etwa Wärmekameras überwacht. Sobald sich ein Angreifer nähert und insbesondere versucht, mit Hilfe von Leitern, Enterhaken oder drgl., sich Zugang zum Deck des Schiffes zu verschaffen, wird dies durch die Sensoren erkannt und ein Alarm ausgelöst. Gleichfalls wird das Ausströmen der Substanz aktiviert. Sobald ein akuter Alarm durch das Sicherheitssystem ausgelöst wird, öffnen sich die Ventile und das in den Tanks gelagerte bzw. dort gemischte Gemisch wird über die Leitungssysteme den Auslässen dazugeführt. Wenn die Piraten oder Angreifer mit der versprühten Substanz in Berührung kommen, werden sie sowohl durch die schmierenden Eigenschaften der Substanz wie auch durch die Schleimhautreizenden Eigenschaften in mehrfacher Hinsicht an ihrem Vorhaben gehindert. Als Schmiermittel hat sich Seifenlauge als besonders vorteilhaft herausgestellt, weil sie ein Naturprodukt darstellt, das keine Umweltbelastung bewirkt. Das System kann im einfachsten Fall ähnlich einer Brandschutzanlage bzw. Sprinkleranlage aufgebaut sein, kann aber auch, je nach Anwendungsfall, sehr umfangreich und im jeweiligen Ansatz optimiert ausgeführt werden. Mit dem vorgeschlagenen System ist es möglich, insbesondere Hochseeschiffe mit einem besseren Schutz auszustatten, sodass keine trainierten Einsatzkräfte zum Schutz des Schiffes erforderlich sind. Durch die automatische Überwachung und Aktivierung der Systemkomponenten ist ebenso ein Einsatz von geschultem Personal nicht erforderlich. Die Substanz wird vorzugsweise impulsartig versprüht und ist ein Gemisch aus Wasser, Schierflüssigkeit und/oder Abwehrflüssigkeit.
-
- S
- Schiffsrumpf des Schiffes bzw. Wasserfahrzeuges
- LG
- Marines Sicherheitssystem
- PA, PB
- Pumpen verbunden mit Tanks I, II
- I, II
- Tanks bzw. Behälter
- LA, LB
- Leitungen bzw. Leitungssysteme
- DA, DB
- Düsen bzw. Auslässe
- MB
- als durchlässige Membran gestalteter Auslass
- A1–A4; B1–B4
- Abschnitte des Schiffrumpfes
- R
- Reling
- PC
- Steuerung
- TA, TB
- Taktungen
- PA, PB
- Pumpen
- VA, VB
- Ventile
- IRC
- Überwachungs-Vorrichtung in Gestalt einer Wärmebildkamera
- RDR
- Überwachungs-Vorrichtung in Gestalt eines Radargerätes
- IRS
- Überwachungs-Sensor in Gestalt eines Infrarot-Sensors
- MON
- Monitor bzw. Bildschirm auf Brücke des Schiffes
- 100
- Verfahren zur Überwachung und Alarmierung
- 110 bis 172
- einzelne Verfahrensschritte
- PLS
- Palisaden-Fertigbauteil
- SP
- Sporn, hydraulisch ausfahrbar
- HD
- Hydraulik
- MG
- Magnete bzw. Elektromagnete
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 2002037178 A [0004]
- - JP 2002037179 A [0004]
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - http://de.wikipedia.org/wiki/Long_Range_Acoustic_Device [0003]
Claims (24)
- Marines Sicherheitssystem (LG), das an einem Schiffsrumpf (S) befestigbare Auslässe (DA, DB; MB) für eine flüssige oder gasförmige Substanz aufweist, wobei die Substanz mittels mindestens einer Pumpe (PA, PB) über Leitungen (LA, LB) den Auslässen (DA, DB; MB) zugeführt wird, um die Substanz zur Abwehr eines Piraterie-Angriffs außen am Schiffsrumpf (S) ausströmen zu lassen, dadurch gekennzeichnet, dass das marine Sicherheitssystem (LG) mindestens zwei separate Leitungssysteme (LA, LB) und daran jeweils angeschlossene Auslässe (DA, DB; MB) aufweist.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslässe (DA, DB) der separaten Leitungssysteme (LA, LB) an verschiedenen Abschnitten (A1–A4, B1–B4) des Schiffsrumpfes (S), insbesondere entlang der Reling (R), angeordnet sind.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslässe (DA, DB; MB) der separaten Leitungssysteme (LA, LB) auf verschiedenen Ebenen des Schiffsrumpfes (S), insbesondere an und unterhalb der Reling (R), angeordnet sind.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslässe (PA, PB) der separaten Leitungssysteme (LA, LB) abschnittsweise verschachtelt, insbesondere in abwechselnder Folge zueinander, angeordnet sind.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslässe (PA, PB) der separaten Leitungssysteme (LA, LB) in teilweise sich überlappenden Abschnitten und/oder Ebenen des Schiffrumpfes angeordnet sind.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslässe als Spritzdüsen (DA, DB) und/oder als durchlässige Membran (MB) ausgebildet sind.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für mindestens eines der Leitungssysteme (LA, LB) ein steuerbares Ventil (VA, VB) vorgesehen ist, das eine impulsartige Zufuhr der Substanz in dem jeweiligen Leitungssystem (LA, LB) und/oder zu den daran angeschlossenen Auslässen (DA, DB; MB) bewirkt.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für mindestens zwei der separaten Leitungssysteme (LA, LB) separat steuerbare Ventile (VA, VB) vorgesehen sind, die in den Leitungssystemen (LA, LB) und/oder den daran angeschlossenen Auslässen (DA, DB; MB) unterschiedliche Zufuhren von verschiedenen Substanzen bewirken.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schiffsrumpf (S) mindestens zwei mit Ventilen (VA, VB) und/oder den Pumpen (PA, PB) verbundene Tanks (I, II) vorgesehen sind, die verschiedenen Substanzen oder Konzentrationen davon enthalten.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für mindestens zwei der separaten Leitungssysteme (LA, LB) separat steuerbare Ventile (VA, VB) vorgesehen sind, die in den Leitungssystemen (LA, LB) und/oder den daran angeschlossenen Auslässen (DA, DB; MB) unterschiedliche Formen von Zufuhren der einen Substanz bzw. der verschiedenen Substanzen bewirken.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (VA, VB) von einer Steuerung (PC) so gesteuert werden, dass die unterschiedlichen Formen der Zufuhren getaktete Strömungsimpulse aufweisen, die sich in ihrer Amplitude, Zeitdauer und/oder Zeitlage voneinander unterscheiden.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für mindestens eines der separaten Leitungssysteme (LB) ein steuerbares Ventil (VB) vorgesehen ist, das an den an dem Leitungssystem (LB) angeschlossenen Auslässen (MB) ein dosiertes Ausströmen der Substanz bewirkt.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (PC) die Pumpen und/oder Ventile (VA, VB) so steuert, dass die Zufuhr der Substanz zumindest zeitweise nur in einem der separaten Leitungssysteme (LB) zu den daran angeschlossenen Auslässen (MB) erfolgt.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Pumpe vorgesehen ist, die mit einem unterhalb der Wasseroberfläche am Schiffsrumpf (S) angeordneten Ansaugstutzen und mit mindestens einem der Leitungssysteme (LA, LB) und/oder den Tanks (I, II) verbunden ist, um von Außen Wasser anzusaugen.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das marine Sicherheitssystem (LG), insbesondere die Steuerung (PC), mit mindestens einer Überwachungsvorrichtung, insbesondere optische Kamera, Infrarot-Kamera und/oder Radargerät, verbunden ist, mittels der ein Piraterie-Angriff angezeigt wird.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das marine Sicherheitssystem (LG), insbesondere die Steuerung (PC), mit mindestens einem Überwachungssensor, insbesondere akustischer Sensor, Bewegungs-Sensor, optischer Sensor und/oder Infrarot-Sensor, verbunden ist, mittels dem ein Piraterie-Angriff angezeigt wird.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass das marine Sicherheitssystem (LG), insbesondere die Steuerung (PC), einen Alarm auslöst und/oder Alarmvorrichtungen aktiviert, wenn die mindestens eine Überwachungsvorrichtung bzw. der mindestens eine Überwachungssensor einen Piraterie-Angriff angezeigt.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das marine Sicherheitssystem (LG), insbesondere die Steuerung (PC), abhängig von der Anzeige der mindestens einen Überwachungsvorrichtung bzw. des mindestens einen Überwachungssensors eine vorgebbare Alarmstufe auslöst, insbesondere einen stillen oder einen nicht-stillen Alarm auslöst.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das marine Sicherheitssystem (LG), insbesondere die Steuerung (PC), abhängig von der Anzeige der mindestens einen Überwachungsvorrichtung bzw. des mindestens einen Überwachungssensors einen oder mehrere der separaten Leitungssysteme (LA, LB) aktiviert, um die über die daran angeschlossenen Auslässe (DA, DB; MB) die mindestens eine Substanz ausströmen zu lassen.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das marine Sicherheitssystem (LG), insbesondere die Steuerung (PC), abhängig von der Anzeige der mindestens einen Überwachungsvorrichtung bzw. des mindestens einen Überwachungssensors einen oder mehrere Auslässe der separaten Leitungssysteme (LA, LB) aktiviert, um die über diese die mindestens eine Substanz an bestimmten Abschnitten (A1–A5, B1–B5) und/oder Ebenen des Schiffrumpfes (S) ausströmen zu lassen.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Auslässe als manuell bedienbare Bord-Spritzkanone ausgebildet ist.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Substanz ein Gemisch aus Wasser, Schmierflüssigkeit und/oder Abwehrflüssigkeit ist.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwehrflüssigkeit mindestens einen Reizstoff für menschliche Schleimhäute enthält.
- Marines Sicherheitssystem (LG) nach Anspruch 14 und 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass das marine Sicherheitssystem (LG) mindestens einen Mischer aufweist, der mit dem Ansaugstutzen (E) verbunden ist und das Gemisch herstellt.
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