-
Die
Erfindung betrifft eine Meerwasserschutzvorrichtung zum Schutz von
Hochseeschiffen und ein Schutzverfahren unter Einsatz der Meerwasserschutzvorrichtung.
Dazu weist die Meerwasserschutzvorrichtung mindestens eine Hochdruckwasserpumpe,
die über eine Kupplung mit einem Schiffsmotor koppelbar
ist, auf. Außerdem hat das Hochseeschiff mindestens eine
Meerwassereinlassöffnung, die mit der Hochdruckwasserpumpe
in Verbindung steht.
-
Derartige
Vorrichtungen dienen den Hochseeschiffen, um Feuergefahren abzuwehren,
wozu auf den Hochseeschiffen entsprechende Hydranten verteilt angeordnet
sind, an die Feuerwehrschläuche mit Feuerwehrsspritzen
oder Wasserwerfern angeschlossen werden können.
-
Diese
Meerwasserschutzvorrichtungen sind als Feuerschutz durchaus effektiv,
jedoch haben sie bei der Abwehr von Terroristen oder Piraten, die
das Hochseeschiff kapern wollen, eine geringe Wirkung, da derartige
Angreifer schwer bewaffnet sind und direkt das Personal auf den
Hochseeschiffen mit Schusswaffen bedrohen, so dass ein Ausrollen
von Feuerwehrschläuchen und Bereitstellen von Feuerwehrspritzen
nicht geeignet ist, um derartige Angriffe abzuwehren.
-
Aus
der Druckschrift
DE
103 08 166 A1 ist ein Verfahren und eine Anordnung zur
Abwehr und Bekämpfung von Piraten bekannt. Mit dem bekannten
Verfahren und der bekannten Anordnung werden zum Schutz eines Hochseeschiffs
angreifende Piraten durch Blendwirkung und durch Einschränkung
ihrer Manövrierfähigkeit ihres angreifenden Bootes
abgewehrt. Dazu ist jedoch ein erheblicher Aufwand mit einer Vielzahl
von Blendscheinwerfern erforderlich, die entsprechend über
den Schiffsgenerator zu versorgen sind. Darüber hinaus
ist ein derartiges Verfahren bei schlechten Sichtverhältnissen,
wie bei tief hängendem Seenebel nicht einsetzbar und wirkungslos.
-
Darüber
hinaus gibt es die Möglichkeit, mit Laserkanonen den Angreifer
abzuwehren, jedoch kann eine Laserkanone nur jeweils einen Angreifer abwehren,
nicht jedoch eine ganze Gruppe, da derartige Laserkanonen gewehrähnliche
Schießvorrichtungen sind.
-
Weitere
Schutzvorrichtungen arbeiten mit Mikrowellen bei beispielsweise
95 Gigahertz (GHz) und setzen den Angreifer dadurch außer
Gefecht, dass die Mikrowellen seine Haut aufheizen und eine beträchtliche
Hitze im Körper erzeugen. Derartige elektromagnetische
Kanonen wirken auf große Entfernung und können
auch den Seenebel durchdringen.
-
Eine
weitere Schutzvorrichtung umfasst Infraschallkanonen, die durchdringende
Vibrationen unter 20 Hz erzeugen und ebenfalls große Distanzen überbrücken,
ohne sich abzuschwächen. Der Infraschall kann dem Angreifer
in Furcht und Panik setzen, so dass er für Stunden kampfunfähig
ist. Jedoch sind für die Installation und die Aufrechterhaltung
eines Infraschallabwehrschirmes erhebliche Kosten erforderlich,
wobei auch hier ein Ausrichten des Infraschalls auf die Angreifer
erforderlich ist und somit Personal gefährdet wird.
-
Eine
weitere Schutzvorrichtung arbeitet mit Schallkanonen im hörbaren
Bereich, die jedoch von dem Angreifer durch einen entsprechenden
Ohrenschutz überwunden werden können.
-
Weitere
Schutzvorrichtungen wie Stromzäune oder Einschmieren der
Bordwand mit Schmierseife werden als Abwehrmöglichkeiten
zwar diskutiert, stellen aber keinen wirkungsvollen Schutz gegen
angreifende Terroristen oder Piraten dar.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, für ein Hochseeschiff eine Meerwasserschutzvorrichtung
zu schaffen, die in Sekundenschnelle außenbords des Hochseeschiffs
wirksam wird, ohne dass dazu Personal vor Ort Scheinwerfer, Kanonen
oder Wasserstrahlwerfer zu bedienen sind.
-
Diese
Aufgabe wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
-
Erfindungsgemäß wird
eine Meerwasserschutzvorrichtung zum Schutz von Hochseeschiffen und
ein Schutzverfahren unter Einsatz der Meerwasserschutzvorrichtung
geschaffen. Dazu weist die Meerwasserschutzvorrichtung mindestens
eine Hochdruckwasserpumpe, die über eine Kupplung mit einem
Schiffsmotor koppelbar ist, auf. Außerdem hat das Hochseeschiff
mindestens eine Meerwassereinlassöffnung, die mit der Hochdruckwasserpumpe
in Verbindung steht. Ferner weist die Meerwasserschutzvorrichtung
ein Rohrsystem auf, das von der Hochdruckwasserpumpe unter Hochdruck
gehalten wird. An dem Hochseeschiff sind Außenborddüsen unterhalb
einer Schiffsreling angeordnet, die mit dem Rohrsystem in Verbindung
stehen. Die Außenborddüsen erzeugen einen Wasserschutzkokon
außenbords, der einen Meerwasseranteil und einen Gasanteil
aufweist. Der Wasserschutzkokon hüllt einen Angreifer vollständig
ein und weist einen Wasseranteil auf, der den Angreifer beim Atmen
behindert.
-
Diese
Meerwasserschutzvorrichtung hat den Vorteil, dass sie auf Knopfdruck
von der Brücke aus bei Gefahr aktiviert werden kann, ohne
dass Personal an der Reling stehen muss, um gezielt Abwehrkanonen
in Form von Laserkanonen, Wasserstrahlkanonen, elektromagnetische
Kanonen, Infraschallkanonen oder anderes Gerät bedienen
zu müssen, um aktiv den Angreifer davon abzuhalten, das
Schiff zu erreichen oder anzugreifen. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, dass das Rohrsystem von der Hochdruckwasserpumpe ständig
unter Hochdruck gehalten ist, so dass in Sekundenschnelle der Wasserschutzkokon
aufgebaut werden kann. Sobald der Druck in dem Hochdruckrohrsystem
abfällt, kann automatisch die Hochdruckwasserpumpe durch
Ankoppeln an den Schiffsmotor anspringen und den Hochdruck im Hochdruckrohrsystem
ausgleichen und somit für ein dauerhaftes Aufrechterhalten
des Wasserschutzkokons sorgen. Da Meerwasser der Hochsee unerschöpflich
ist, kann der Nachschub an Meerwasser zur Aufrechterhaltung des
Wasserschutzkokons nicht ausgehen.
-
Da
ein gefülltes, unter Hochdruck gehaltenes Rohrsystem ein
erhebliches Gewicht darstellt, wird das Rohrsystem vorzugsweise
in dem Hochseeschiff unterhalb der Wasserlinie angeordnet und über Stichleitungen
wird das Hochdruckwasser den Außenborddüsen über
elektrische Schnellschlussventile zugeführt. Diese Ventile
können im Schiffsinneren unmittelbar hinter den Außenborddüsen
angeordnet sein, so dass auch die Stichleitungen unter Hochdruck
stehen und beim Öffnen der elektromechanischen Schnellschlussventile
die Außenborddüsen in Sekundenschnelle den Wasserschutzkokon
außenbords aufbauen können.
-
Da
der Wasserschutzkokon von weitem sichtbar ist und praktisch von
angreifenden Booten nicht überwunden werden kann, hat ein
Hochseeschiff allein durch Einschalten des Wasserschutzkokons eine
derartige abschreckende Wirkung auf sich nähernde Angreifer
schon bei der Ansicht des Wasserschutzkokons abdrehen.
-
Sollten
sie sich dennoch zu einem Angriff entschließen, kann der
Gasanteil, der zunächst aus Luft besteht, durch Zuleitung
von Tränengas und/oder Hautkontaktgas und/oder Atmungsreizgas und/oder
Schaum bildende, chemische Substanzen aufgefüllt werden,
um die Wirksamkeit des Meerwasseranteils im Wasserschutzkokon zusätzlich
zu unterstützen. Dabei weist der Wasserschutzkokon einen
derart hohen Wasseranteil an Meerwasser auf, dass das Atmen eines
Angreifers, sobald er sich in dem Wasserschutzkokon befindet, behindert
ist. Die zusätzlichen Reizgase tragen dazu bei, dass der oder
die Angreifer zur Aufgabe gezwungen werden.
-
Vorzugsweise
umgibt der Wasserschutzkokon das Hochseeschiff vollständig,
jedoch kann, um die Wirksamkeit des Wasserschutzkokons zu erhöhen,
das Hochseeschiff auch teilweise von einem Wasserschutzkokon umgeben
sein, da sich dann der Wasserstrom aus dem Hochdruckrohrsystem auf
diesen Teilbereich des Außenbords des Hochseeschiffs beschränkt
und somit ein höherer Wasseranteil im Wasserschutzkokon
erreicht werden kann. Vorzugsweise umgibt der Wasserschutzkokon
das Hochseeschiff schottweise. Das bedeutet, dass von Schott zu Schott
der Wasserschutzkokon umgeschaltet werden kann, beispielsweise mit
Hilfe der Schnellschlussventile, durch öffnen einzelner
Außenbordventile oder durch Öffnen einer Gruppe
von Außenbordventilen, die außenbords im Bereich
eines Schotts eines Hochseeschiffs angeordnet sind. Dabei ist es
möglich, dass sich eine Steigleitung im Bereich der Außenborddüsen
unterhalb der Reling in kurze Versorgungsleitungen für
die Außenborddüsen verzweigt, so dass vorzugsweise
nur ein Abschlussventil pro Schott erforderlich wird.
-
In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das
Hochseeschiff eine Wassereinlassöffnung unterhalb der Wasserlinie
des Hochseeschiffs zentral im Bugbereich auf. Dadurch kann die Wirkung der
Hochdruckpumpe durch den Strom des Meerwassers, der vom Bug aus
in das Schiff strömt und mit einem erhöhten Staudruck
an der Meerwasseransaugseite der Hochdruckwasserpumpe steht, unterstützt
werden.
-
In
einer weiteren möglichen Ausführungsform der Erfindung
ist die Meerwassereinlassöffnung unterhalb der Wasserlinie
des Hochseeschiffs zentral im Heckbereich angeordnet. Dieses hat
den Vorteil, dass die Zulaufleitungen zu der Hochdruckwasserpumpe,
die über eine Kupplung mit dem Schiffsmotor zusammenwirkt
relativ kurz gestaltet werden können.
-
In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind Meerwassereinlassöffnungen
unterhalb der Wasserlinie des Hochseeschiffs symmetrisch auf beiden
Längsseiten angeordnet. Diese symmetrische Anordnung hat
den Vorteil, dass das Schiff durch das Ansaugen des Meerwassers
an den Längsseiten wie Steuerbord und Backbord gleichzeitig
nicht in eine Schieflage oder in einen selbst erzeugten Wasserwirbel
gerät.
-
Vorzugsweise
sind die Außenbordsdüsen der Meerwasserschutzvorrichtung
unterhalb der außenbords angeordneten Frischluftöffnungen
eines Hochseeschiffs vorgesehen. Damit ist gewährleistet, dass
kein Meerwasser über die Klimaanlage bzw. Frischluftöffnungen
während der Abwehr von Piraten oder Terroristen in die
Klimaanlage des Hochseeschiffs gerät.
-
Darüber
hinaus ist es vorgesehen, dass die Klimaanlage eines Hochseeschiffs
in dem Augenblick, in dem der Wasserschutzkokon aktiviert wird, automatisch
auf Umluft umgestellt wird, so dass die Frischluftöffnungen
wirkungslos sind.
-
Darüber
hinaus ist es vorgesehen, dass die Außenborddüsen
einen Krümmungsbogen aufweisen, der den Wasserschutzkokon
auf eine vorgegebene Querschnittsbreite im Bereich des Meeresspiegels
auf wenige Meter begrenzt. Darüber hinaus kann das Hochseeschiff über
Außenborddüsen mit verstellbarem Krümmungsbogen
verfügen, so dass der Wasserschutzkokon bei unterschiedlichem
Tiefgang des Hochseeschiffs auf eine vorgegebene Querschnittsbreite
für den Wasserschutzkokon im Bereich des Meeresspiegels
auf wenige Meter jeweils anpasst werden kann. Ein derartiger Krümmungsbogen
der Außenborddüsen ist außerdem vorteilhaft,
um das Meerwasser, das in dem Rohrsystem unterhalb der Wasserlinie
gespeichert wird und über Stichleitungen an der Innenbordwand
hoch gepresst wird, nun in eine Richtung auf den Meeresspiegel zu umgelenkt
werden kann. Durch die Verstellbarkeit der Krümmungsbögen
der Außenborddüsen ist es darüber hinaus
möglich, die unter Hochdruck stehenden Wassermengen optimal
am Außenbord zu verteilen.
-
Das
Hochseeschiff weist außerdem ein Radarfrühwarnsystem
auf, das ein Nähern eines Angreifers unter Vorausberechnung
des voraussichtlichen Zeitpunkts, des wahrscheinlichen Annäherungswinkels
und des voraussichtlichen Enterpunktes erfasst und damit ermöglicht,
dass an dieser Stelle ein verstärkter Wasserschutzkokon
erzeugt wird, indem nun der gesamte Wasservorrat und die gesamte
Pumpleistung auf einen Teilbereich des Schiffsumfanges konzentriert
wird.
-
Ein
Schutzverfahren unter Einsatz der Meerwasserschutzvorrichtung weist
nachfolgende Verfahrensschritte auf. Zunächst wird das
Annähern eine Angreifers erfasst. Das Rohrsystem wird auf
ausreichenden Hochdruck geprüft. Falls dieser zwischenzeitlich
abgesunken sein sollte, wird eine Hochdruckwasserpumpe an den Schiffsmotor
angekoppelt, um den Hochdruck in dem Rohrsystem mindestens für die
Zeit des Angriffs aufrecht zu erhalten. Bei ausreichendem Hochdruck
folgt ein Öffnen von Schnellschlussventilen von Stichleitungen
mindestens für die Außenborddüsen, die
in einem voraussichtlichen Teilbereich des Hochseeschiffs des auftreffenden
Angreifers liegen. Dann wird der Wasserschutzkokon mindestens in
dem Teilbereich, in dem der Angriff von Piraten oder Terroristen
erwartet wird, aktiviert.
-
Dieses
Verfahren hat den Vorteil, dass ein Hochseeschiff in kürzester
Zeit mit einem Wasserschutzkokon zumindest in einem Teilbereich
gesichert werden kann, wobei die Hochdruckwasserpumpe nur dann an
den Schiffsmotor angekoppelt wird, wenn dieser Hochdruck im Rohrsystem
abfällt. Die Aktivierung kann dabei durch einen Knopfdruck
von der Brücke aus ausgelöst werden. Aufgrund
der an der Bordwand angebrachten Außenborddüsen
ist es nicht erforderlich, dass sich Personal einer Gefährdung
durch bewaffnete Terroristen oder Piraten aussetzen muss. Vielmehr
kann durch entsprechende automatische Überwachungssysteme
wie Radarfrühwarnsysteme oder Überwachungskameras
die Situation außenbords in geschützten Bereichen
des Schiffs über Monitore beobachtet und bei Gefahr zentral
oder dezentral der Wasserschutzkokon aktiviert werden, ohne dass dazu
Personal, das einer Bedrohung durch den Angreifer ausgesetzt sein
könnte, erforderlich ist.
-
Bei
einem weiteren Durchführen des Verfahrens wird der Wasserschutzkokon
des Hochseeschiffs schottweise aktiviert, je nach dem wo Angreifer
sich dem Hochseeschiff nähern. Auch ist es möglich
in einem weiteren Durchführungsbeispiel des Verfahrens
einen Wasserschutzkokon zu aktivieren, der das Hochseeschiff vollständig
umgibt. Dabei wird der Wasseranteil an Meerwasser in dem Wasserschutzkokon
so eingestellt, dass dem Angreifer, der sich in dem Kokon befindet,
eine Atmung erschwert wird. Zusätzlich kann dem ausströmenden
Meerwasser entweder vor dem Ausströmen oder bei dem Ausströmen
aus den Außenborddüsen Tränengas, Hautkontaktgas,
Atmungsreizgas. und/oder Schaum bildende chemische Substanzen zugesetzt
werden, um den Luftanteil in dem Wasserschutzkokon zu vermindern
und die Wirksamkeit des Wasserschutzkokons zu erhöhen.
-
Darüber
hinaus ist es vorgesehen, dass eine Klimaanlage des Hochseeschiffs
automatisch auf Umluft umgeschaltet wird, sobald ein Wasserschutzkokon
gebildet wird. Damit wird sichergestellt, dass weder Meerwasser
noch Reizgase über außenbords angebrachte Frischluftöffnungen
in das Hochseeschiff gelangen. Darüber hinaus ist es vorgesehen, dass
der Wasserdruck in einem Hochdruckringrohr oder einem zentralen
Hochdruckwasserrohr nach Auslaufen des Hochseeschiffs aus einem
Hafen automatisch überwacht und durch die Hochdruckwasserpumpe
auf Hochdruck gehalten wird. Damit ist der Vorteil verbunden, dass
jederzeit und sekundenschnell der Wasserschutzkokon aufgebaut werden kann.
-
Ferner
ist es vorgesehen, dass Schnellschlussventile in Stichleitungen
zu den Außenborddüsen einzeln oder in Gruppen zentral
von der Brücke aus mindestens in gefährdeten Bereichen
des Hochseeschiffs geöffnet werden können. Dazu
sind die Schnellschlussventile mit elektromagnetischen Schaltgliedern
ausgestattet.
-
Schließlich
wird mit dem Verfahren der Wasserschutzkokon mindestens in gefährdeten
Bereichen des Hochseeschiffs auf einer vorgegebene Querschnittsbreite
im Bereich des Meeresspiegels auf wenige Meter begrenzt, so dass
Angreifer vollständig von dem Wasserschutzkokon umgeben
werden und ein Atmen in diesem Bereich behindert ist. Auch das Erklimmen
der Bordwand mit Leitern oder Enterhaken wird durch den herab fallenden
Wasserstrom in dem Wasserschutzkokon praktisch unterbunden.
-
Bei
Außenborddüsen mit verstellbarem Krümmungsbogen
wird vor dem Auslaufen des Hochseeschiffs aus einem Hafen der optimale
Krümmungswinkel der Außenborddüsen zentral
von der Brücke aus in Bezug auf den aktuellen Tiefgang
des Hochseeschiffs und auf den aktuellen Meeresspiegel derart eingestellt,
dass eine Querschnittsbreite im Bereich des Wasserspiegels des Wasserschutzkokons
auf wenige Meter begrenzt bleibt.
-
Außerdem
wird mit Hilfe eines Radarfrühwarnsystems, das gleichzeitig
mit einer Auswerteelektronik ausgestattet ist, bei Annäherung
eines Angreifers der voraussichtliche Zeitpunkt, ein wahrscheinlicher
Annäherungswinkel und ein voraussichtlicher Enterpunkt
vorausberechnet und mindestens ein teilweiser Wasserschutzkokon
in dem gefährdeten Bereich automatisch aktiviert.
-
Die
Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher
erläutert.
-
1 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein Hochseeschiff mit einem
Wasserschutzkokon im Heckbereich des Hochseeschiffs;
-
2 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Hochseeschiffs mit einem Wasserschutzkokon auf
einer Längsseite des Hochseeschiffs;
-
3 zeigt
eine Prinzipskizze eines Hochdruckrohrsystems für ein Hochseeschiff
zum Bereitstellen eines Wasserschutzkokons;
-
4 zeigt
eine Prinzipskizze eines weiteren Hochdruckrohrsystems für
ein Hochseeschiff zum Bereitstellen eines Wasserschutzkokons;
-
5 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein Hochseeschiff mit einem
auf einen Teilbereich begrenzten Wasserschutzkokon;
-
6 zeigt
eine Seitenansicht eines Hochseeschiffs mit einem auf einen weiteren
Teilbereich begrenzten Wasserschutzkokon.
-
1 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein Hochseeschiff 2 mit
einem Wasserschutzkokon 11 im Heckbereich 15 des
Hochseeschiffs 2. Dieser Wasserschutzkokon 11 erstreckt sich
rund um das Hochseeschiff 2 als Meerwasserschutzvorrichtung 1,
wobei unterhalb einer Reling 10 Außenborddüsen 9 angeordnet
sind, aus denen Wassermassen strömen, die zum Meeresspiegel 23 hin
einen Wasserschutzkokon 11 bilden, der einen Angreifer
vollständig einhüllt und dabei auf eine Breite
b von wenigen Metern begrenzt ist. Um diesen Wasserschutzkokon 11 aufrechtzuerhalten,
ist über eine Kupplung 4 eine Hochdruckpumpe 3 an
den Schiffsmotor 5 angekoppelt. Die Hochdruckpumpe 3 saugt über
Einlassöffnungen 6 und 7, die auf beiden Seiten
des Hochseeschiffs 2 symmetrisch angeordnet sind, Meerwasser
an und presst es in ein Rohrsystem 8, das in dieser Ausführungsform
einen Hochdruckringrohr 19 aufweist. Über Stichleitungen werden
Außenborddüsen 9 mit Wasser unter Hochdruck
versorgt. Ein derartiges Hochdruckringrohr 19 hat den Vorteil,
das auf kürzestem Wege die Stichleitungen mit den Außenborddüsen
in Verbindung stehen. Dazwischen können elektromagnetisch
betätigbare Schnellschlussventile angeordnet sein, die wahlweise
unterschiedliche Gruppen von Außenborddüsen öffnen,
um den Wasserschutzkokon auf ausgesuchte Bereiche des Umfangs des
Hochseeschiffs zu begrenzen.
-
2 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Hochseeschiffs 2 mit
einem Wasserschutzkokon 11 auf einer Längsseite
des Hochseeschiffs 2. Dabei sind die Außenborddüsen 9 derart
angeordnet, dass sie unterhalb von Frischluftöffnungen 16, 17 und 18 und
unterhalb der Reling 10 des Hochseeschiffs 2 liegen.
In diesem Fall ist ein Wasserschutzkokon rund um das Hochseeschiff 2 aktiviert,
so dass einerseits Angreifer allein durch den Anblick des Wasserschutzkokons
von einem Angriff absehen und mit ihrem Schiff abdrehen. Sollte
das jedoch nicht geschehen, so wird zu dem im Wasserschutzkokon
enthaltenen, Wasseranteil anstelle von Luft nun ein Reizgas wie
Tränengas, Hautkontaktgas, Atmungsreizgas oder eine Schaum
bildende chemische Substanz zugesetzt, um es dem Angreifer nicht
zu ermöglichen in die Nähe des Schiffsbords zu
gelangen.
-
Dieser
Wasserschutzkokon kann ohne große Verzögerung
aufgebaut werden, da die Hochdruckleitungen innerhalb des Schiffs, die
das Meerwasser führen, ständig unter Hochdruck
durch die Hochdruckwasserpumpe gehalten werden können.
Mit Hilfe der Ringleitung kann auf kürzestem Wege jede
Außenborddüse einzeln oder in Gruppen oder, wie
hier im Bild gezeigt, umlaufend um das gesamte Hochseeschiff 2 mit
einem einfachen Knopfdruck beispielsweise auf der Brücke
ausgelöst werden. Das Reizgas kann vor dem Ausströmen
des Wassers aus den Außenborddüsen oder beim Ausströmen
aus den Außenborddüsen dem Meerwasser zugemischt werden.
Auch hierbei hat es die Schiffsführung in der Hand von
der Brücke aus die zusätzlichen Reizgase unter
das Meerwasser zu mischen.
-
3 zeigt
eine Prinzipskizze eines Hochdruckrohrsystems 8 für
ein Hochseeschiff 2 zum Bereitstellen eines Wasserschutzkokons.
Dazu ist beispielsweise im Kielbereich oder in einem Bereich unterhalb
der Wasserlinie des Hochseeschiffes 2 ein Hochdruckringrohr 19 angeordnet,
das durch die Hochdruckwasserpumpe unter Hochdruck gehalten wird.
Von dem Hochdruckringrohr 19 gehen Steigleitungen zu den
unterhalb der Reling angeordneten Außenborddüsen 9,
wobei in den Steigleitungen Schnellschlussventile 22 angeordnet
sind, die beispielsweise über elektromagnetische Steigelemente in
wenigen Sekunden geöffnet oder geschlossen werden können
und damit die Außenborddüsen 9 derart
mit Meerwasser versorgen, dass von der Reling aus zu dem Wasserspiegel
hin sich ein Wasserschutzkokon ausbildet, der zumindest in der Höhe des
Meeresspiegels eine Breite aufweist, so dass ein Angreifer vollständig
von dem Wasserschutzkokon umhüllt wird. Der Wasseranteil
in derartigen Kokons kann derart hoch gehalten werden, dass ein
Atmen in dem Wasserschutzkokon behindert ist. Außerdem kann
der Gasanteil beispielsweise in Form von Luft durch die oben genannten
Reizgase ersetzt werden und damit einen erhöhten Schutz
vor Angreifern bilden. In dieser Ausführungsform des Rohrsystems gemäß 3 kann
jede Außenborddüse einzeln zu- oder abgeschaltet
werden, so dass es möglich ist, die ganze Wasserflut auf
eine einzige Außenborddüse zu konzentrieren oder
Teilbereiche mit erhöhten Wassermengen über die
Außenborddüsen zu versorgen. Andererseits ist
es auch möglich, sämtliche Schlussventile gleichzeitig
zu öffnen und so einen das Schiff völlig umgebenden
Wasserschutzkokon bereitzustellen.
-
4 zeigt
eine Prinzipskizze eines weiteren Hochdruckrohrsystems 8 für
ein Hochseeschiff 2 zum Bereitstellen eines Wasserschutzkokons 11. Diese
weitere Ausführungsform eines Rohrsystems 8 für
den Wasserschutzkokon unterscheidet sich von dem der ersten Ausführungsform
dadurch, dass ein zentrales Hochdruckrohr im Kielbereich des Hochseeschiffs 2 verlegt
ist und von diesem zentralen Hochdruckrohr 20 die Außenborddüsen 9 gruppenweise
versorgt werden, wobei jede Stichleitung 21 eine Mehrzahl
von Außenborddüsen 9 versorgt und jede
Stichleitung 21 ein Schnellschlussventil aufweist, so dass
gruppenweise die Außenborddüsen 9 von
diesem Rohrsystem 8 aktiviert werden können. Dabei
wird das zentrale Hochdruckrohr 20 durch die Hochdruckwasserpumpe
ständig auf dem Hochdruck gehalten. In dieser Ausführungsform
kann das zentrale Hochdruckrohr 20, das vorzugsweise an
dem Kiel des Hochseeschiffs angeordnet ist, eine große Wassermenge
vorhalten, so dass beim Öffnen von einem der Schnellschlussventile 22 ein
anfänglich hoher Wasserdruck in den Außenborddüsen 9 zur Verfügung
steht.
-
5 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein Hochseeschiff 2 mit
einem auf einen Teilbereich 25 begrenzten Wasserschutzkokon 11. Dieser
Wasserschutzkokon 11 ist in dieser Ausführungsform
der Erfindung gemäß 5 auf zwei
Außenborddüsen 9 im Heckbereich beschränkt,
um hier Angreifer vom Heckbereich zu vertreiben. Ein anderer Teilbereich 24 ist
auf der Längsseite angeordnet und wird in 6 näher
beschrieben.
-
6 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Hochseeschiffs 2 mit
einem auf einen weiteren Teilbereich 24 begrenzten Wasserschutzkokon 11. Dieser
Wasserschutzkokon 11 umfasst hier vier Außenborddüsen 9,
die im Bereich des Meeresspiegels 23 einen Wasserschutzkokon 11 ausbilden,
der einen Angreifer vollständig umhüllt und einen
Meerwasseranteil aufweist, der das Atmen behindert. Der Rest kann
Luft oder Reizgas sein oder von einem chemischen Schaummittel eingenommen
werden. Derartige Teilbereiche 24 können beliebig
breit ausgeführt werden oder an den Tiefgang des Schiffes
angepasst sein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Meerwasserschutzvorrichtung
- 2
- Hochseeschiff
- 3
- Hochdruckwasserpumpe
- 4
- Kupplung
- 5
- Schiffsmotor
- 6
- Meereseinlassöffnung
- 7
- Meereseinlassöffnung
- 8
- Rohrsystem
- 9
- Außenborddüse
- 10
- Schiffsreling
- 11
- Wasserschutzkokon
- 12
- Meerwasser
- 13
- Wasserlinie
- 14
- Bugbereich
- 15
- Heckbereich
- 16
- Frischluftöffnung
- 17
- Frischluftöffnung
- 18
- Frischluftöffnung
- 19
- Hochdruckringrohr
- 20
- zentrales
Hochdruckrohr
- 21
- Stichleitung
- 22
- Schnellschlussventil
- 23
- Meeresspiegel
- 24
- voraussichtlicher
Teilbereich
- 25
- Teilbereich
- 26
- Brücke
- b
- Querschnittsbreite
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-