DE222947C - - Google Patents

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DE222947C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B63SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
    • B63BSHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING 
    • B63B45/00Arrangements or adaptations of signalling or lighting devices
    • B63B45/08Arrangements or adaptations of signalling or lighting devices the devices being acoustic

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  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Ocean & Marine Engineering (AREA)
  • Traffic Control Systems (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- J& 222947 KLASSE 65«. GRUPPE
GEORG FINGERLING in HANNOVER.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein neuartiges Verfahren, welches Zusammenstöße von Schiffen sowie Fahrzeugen jeder Art im Nebel verhindern soll. Das Verfahren basiert auf der Wahrnehmung durch den Geruchssinn und hat den Vorteil, daß seine Wirkungen nicht wie die üblichen akustischen Signale durch den Nebel gestört oder in irgendeiner Weise beeinflußt werden können.
ίο In erster Linie kömmt das Verfahren für die Seefahrt in Betracht, wo man sich bislang mit akustischen Nebelsignalen behelfen mußte. Der Nachteil derartiger Signale besteht darin, daß die Schallwellen beim Auftreffen auf eine Nebelbank gebrochen und nach verschiedenen Richtungen abgelenkt werden, ebenso wird ihre Stärke im Nebel wesentlich geschwächt. Diese Übelstände haben bereits eine ganze Anzahl von Schiffszusammenstößen gezeitigt, indem durch die mangelhafte und oft gänzlich falsche Richtungsbestimmung der Schallwellen schwerwiegende Fehler in der Schiffsführung gemacht wurden. Es ist schon häufig beobachtet worden ,daß der Schall durch den Nebel· stark gedämpft wurde, so daß es den Anschein hat, , als ob das signalisierende Schiff sich in weiter Ferne befände, während es tatsächlich bereits in nächster Nähe ist. Eine Abhilfe dieser Übelstände kann nur durch Anwendung anderer, von dem Nebel nicht beeinflußter Signale erreicht werden. Optische Signale sind wegen der Undurchlässigkeit des Nebels gegen Licht für die Sicherung der Schiffe ausgeschlossen. Es können somit nur Signale in Frage kommen, die nicht den Gesichts- oder Hörsinn zu ihrer Wahrnehmung erfordern. Als solcher ist der Geruchssinn der geeignetste, denn die Verbreitung stark riechender Substanzen auf genügende Entfernungen ist technisch sehr leicht zu erreichen. Auch die Wahrnehmung derselben wird durch den Nebel in keiner Weise beeinflußt. Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren, welches darin besteht, daß geeignete Riechstoffe mittels entsprechender Apparate vom Schiffe aus verbreitet werden, so daß dieses von einem leicht wahrnehmbaren Dunstkreis umgeben ist. Ein sich näherndes Schiff kann beim Eindringen in einen derartigen Dunstkreis sofort die zur Vermeidung einer Kollision nötigen Manöver ausführen. Bedenken gegen eine ausreichende Wahrnehmung des Geruches sind nicht vorhanden, da die Schiffe einerseits im Nebel langsam fahren und andererseits die in Frage kommenden Riechstoffe sich leicht und schnell auf größere Entfernungen ausbreiten.
Auf der Zeichnung sind die zur Ausübung des Verfahrens erforderlichen Apparate veranschaulicht, und zwar zeigt:
Fig. ι einen damit ausgerüsteten Dampfer in Ansicht und
Fig. 2 den zugehörigen Grundriß.
Fig. 3 zeigt den Riechstoffbehälter und die
Fig. 4, 5 und 6 die Verteilungsapparate für den Riechstoff.
Das Verfahren besteht darin, daß vom Bord
des Schiffes aus nach vorn und nach den Seiten mit Seewasser entsprechend verdünnte Karbolsäure, Salmiakgeist oder ein ähnlicher stark riechender Stoff ausgespritzt wird, während auf Deck in gleichen Abständen Wachen stehen, deren Gesichter bis auf die Nasen durch Masken verdeckt sind, um sie gegen die Einwirkungen der Riechstoffe zu schützen, falls zwei Schiffe sich so weit nähern, daß die Wachen durch die
ίο Flüssigkeitsstrahlen getroffen werden können. Die ausgespritzte Flüssigkeit verteilt sich in der Luft zu einem feinen Regen, der das Schiff in einer größeren Wolke umgibt. Sobald sich ein zweites Schiff nähert, nehmen die Wachen den Geruch dieser Wolke wahr und können die entsprechenden Kommandos nach dem Maschinenraum weitergeben. Der vom eigenen Schiff ausgehende Geruch ist für die Wachen nicht störend, da er nur sehr schwach wahrgenommen wird, wohingegen der von einem fremden Schiff kommende Geruch als leichter Regen l: auf das Deck niedergeht und sich intensiv bemerkbar macht.
Die Verteilung des Riechstoffes erfolgt zweckmäßig bei Dampfschiffen mit Hilfe des Dampfdruckes und bei Segelschiffen durch eine Preßluftanlage. In dem im Maschinen- oder Kesselraum aufgestellten Behälter α wird der Riechstoff, eine stark riechende Flüssigkeit, wie
Salmiakgeist, Karbolsäure usw., durch die Öffnung b eingefüllt. Der zum Ausspritzen erforderliche Druck tritt durch die durch ein Ventil c absperrbare Leitung d in den Behälter α ein und kann von einem Manometer e abgelesen werden.
Bei Dampfschiffen wird die Leitung d an die Kesselanlage geschlossen, doch genügen auch bei kleineren Dampfern und Segelschiffen mit Preßluft gefüllte Stahlflaschen, wie solche im Handel zu beziehen sind, oder eine kleine Druckluftanlage beliebiger Konstruktion. Die unter Druck befindliche Flüssigkeit tritt durch das Rohr f in den Strahlapparat g, wo sie durch das Rohr h, welches durch den Schiffsboden i hindurchgeht, Seewasser ansaugt. Der Saugkorb k verhindert das Eindringen von Tang und Seegewächsen in die Rohrleitungen. Nachdem die Flüssigkeiten sich im Strahlapparat gemischt haben, gelangen sie durch die Rohrleitung I an Deck. Hier sind an exponierten Stellen auf der Back und auf dem Bootsdeck mehrere Spritzköpfe m aufgestellt, durch welche die Flüssigkeit ausgespritzt wird. Der von derselben beherrschte Winkel ist' in Fig. 2 durch gestrichelte Linien angedeutet.
Für die Spritzköpfe kommen zwei Konstruktionen in Frage, und zwar für die Back ein sich selbsttätig bewegender Kopf und für die Seiten von Hand verstellbare Köpfe. Der erste muß selbsttätig das ganze Gebiet zu beiden Seiten des Schiffes bestreichen können, um ein von vorn kommendes Schiff sicher zu treffen. Die seitlichen Köpfe dagegen können fest stehen bleiben, weil die von ihnen ausgehenden Strahlen durch die Fahrt des Schiffes schon zerstreut werden.
Auf der Zeichnung zeigt Fig. 4 einen von Hand verstellbaren Spritzkopf im Schnitt. Derselbe ist mit einem Abzweig der Leitung I durch ein Kugelgelenk η verbunden, so daß er in verschiedenen Winkeln nach oben und unten sowie nach den Seiten eingestellt werden kann. Durch die Klemmschraube 0 läßt er sich in jeder gewünschten Lage feststellen, während die Strahlstärke mittels einer Regulierspindel ft eingestellt werden kann.
Der in Fig. 5 und 6 dargestellte Spritzkopf unterscheidet sich von dem ersten dadurch, daß er nicht um ein Kugelgelenk, sondern von Hand nur um eine horizontale Achse q gedreht werden kann, zu dem Zwecke, den Elevationswinkel zu verändern. Der eingestellte Winkel wird ebenfalls wie bei dem Spritzkopf durch eine Klemmschraube 0 fixiert. Die Drehung um die vertikale Achse dagegen erfolgt selbsttätig durch ein Uhrwerk r, dessen Triebachse s zwei halbe Kegelräder t trägt, welche wiederum mit dem Kegelrad u derart im Eingriff stehen, daß der Spritzkopf in regelmäßigen Zwischenräumen nach rechts oder links gedreht wird. Auf der Back aufgestellt, bestreicht der Apparat dann die Fahrbahn in einer der doppelten Spritzweite entsprechenden Breite, so daß ein sich von vorn näherndes Schiff sicher getroffen werden kann. Ein Versagen der Sicherung ist nicht zu befürchten, da die Fahrgeschwindigkeit der Schiffe im Nebel so gering ist, daß genügend Zeit bleibt, um die nötigen Rudermanöver auszuführen, wenn der Geruch des entgegenkommenden Schiffes sich bemerkbar macht. Andererseits wirkt auch der Geruch auf weite Strecken scharf genug, um wahrgenommen zu werden.

Claims (4)

Patent-An Sprüche:
1. Verfahren zur Verhütung von Schiffszusammenstößen im Nebel, dadurch gekennzeichnet, daß von geeigneten Stellen des Schiffes aus stark riechende Flüssigkeiten ausgespritzt werden, die das Schiff als eine no Dunstwolke umgeben und andere Schiffe auf die Nähe <les ersteren aufmerksam machen, sowie durch Treffen derselben mit der ausgespritzten Flüssigkeit die Fahrtrichtung erkennen lassen.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Riechstoff, zweckmäßig Salmiakgeist, Karbolsäure u. dgl., aus dem Behälter (a) durch Preßluft oder Dampf
ausgespritzt wird, wobei er in einem Injektor (g) Wasser zur Verdünnung ansaugt und durch die Leitung (I) an Deck gelangt, wo er durch passend angeordnete Spritzköpfe (m) austritt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einer Regulierschraube (ρ) versehene Spritzkopf (m) auf einem Kugelgelenk (n) sitzt, so daß er in verschiedene Richtungen eingestellt werden kann.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spritzkopf (m) mit einem Uhrwerk (r) in Verbindung steht, dessen halbe Kegelräder (t) eine regelmäßig wechselnde Rechts- und Linksdrehung des Spritzkopfes um seine vertikale Achse bewirken.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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