DE568203C

DE568203C - Anlage zur Belueftung und Belebung von Abwaessern und Schlaemmen

Info

Publication number: DE568203C
Application number: DE1930568203D
Authority: DE
Inventors: Theodor Steen
Original assignee: Borsig GmbH
Current assignee: Borsig GmbH
Priority date: 1930-09-03
Filing date: 1930-09-03
Publication date: 1933-01-16

Description

Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung

der Einrichtung zur Belüftung von Abwässern nach dem Hauptpatent, mittels welcher die Belüftung verbessert und der Luftverbrauch verringert werden soll.

Zur Belüftung von Abwässern in den sog. Belebtschlammbelüftungsbecken sind bereits ho- ~ rizontale, um eine vertikale Achse kreisende Luftzuführungsrohre vorgeschlagen worden, bei welchen die Luft durch Düsen senkrecht nach oben austritt, oder auch solche, bei denen die Luft horizontal austritt und nach dem Prinzip des Segnerschen Rades die Luftzuführungsrohre in Drehung versetzt.

Diese Einrichtungen haben aber, wenn sie bei den üblichen runden oder vieleckigen Belüftungsbecken angewandt werden, den Nachteil, daß die Wassermassen mit in Umdrehung versetzt werden können, so daf3 der Wirkungsbereich der Belüftungseinrichtung ein beschränkter ist, weil immer die gleichen Wassermassen der Belüftung unterworfen werden.

Zur vollen Wirkung kommen die bekannten, um ihre eigene Achse rotierenden Belüftiingsrohre jedoch bei Anwendung auf Anlagen gemäß Hauptpatent, bei denen sie sich nicht nur um sich selbst drehen, sondern auch, wenn sie

") Vor. ιίι'ΐιι Patentsuchcr ist als der Erfinder an gegeben wurden:

Theodor Steen in Berlin-Charlottenbur«.

z. B. an der Drehbühne befestigt sind, durch die ringförmigen Behälter umlaufen, so daß durch die kombinierte Bewegung alle Wassermassen in den Ringbehältern der Belüftung unterworfen werden.

Es ist überdies durch entsprechende Ausbildung des Mundstückes dafür Sorge getragen, daß die Luft in das Abwasser in breitem Strom, aber in kleinen Bläschen eintritt. Je kleiner die Luftblasen sind, desto geringer ist die Steiggeschwindigkeit im Wasser: es nimmt das Absorptionsvermögen des Abwassers in dem Maße zu, als die Steigezeit der Luft sich vergrößert.

Zudem wird durch eine keilförmige Gestaltung der Austrittsschlitze des Mundstückes erreicht, daß die Luftbläschengroße in Abhängigkeit von der Drehgeschwindigkeit der Belüftungseinrichtung verändert werden kann. Läuft das Luftrohr langsam um, dann sind die Bläschen verhältnismäßig groß; denn die in den Keilschlitz eintretende Luft löst sich erst ab, wenn der Auftrieb die Adhäsion überwindet; die Größe der Luftbläschen nimmt jedoch mit der Zunahme der Drehgeschwindigkeit ab, da sich die Luft infolge des bei der Drehung entstehenden Soiies au;, dem spitzen Winkel des Schlitzes leicht ablöst.

Claims

Der Erfindungsgegenstand ist in den Abb. 1,2, 3, 4 und 5 dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 einen Querschnitt der Belüftungsanlage. Abb. 2 einen dazugehörigen Grundriß, Abb. 3 einen Belüf tungsbehälter in großem Maßstäbe und Abb. 4 und 5 das Mundstück des Belüftungsrohres von der Seite und von vorn gesehen.

In diesen Abbildungen bezeichnen 1,2.3 ^un(i 4 ringförmige Behälter, 11 die zusätzliche Belüftungseinrichtung, 14 die Drehbühne. 30 die hohle Achse, um welche das Luftzuführungsrohr 31 umläuft: mit 32 ist das sich verbreiternde Mundstück bezeichnet, das den Austrittsschlitz 34 und außerdem noch keilförmige Öffnungen 33 autweist: 35 ist der Drehantrieb für die Belüftungsvorrichtung 11 und 30 eine Antriebsvorrichtung für die Drehbühne 14.

Um das von einem zum anderen Ringbehälter überfließende Wasser während seines Durchflusses durch die Ringbehälter zusätzlich zu belüften, wird dem Rohr 31 von einer in uen Abbildungen nicht dargestellten Luitquelle Luft durch die hohle Drehachse 30 der Belüftungsvorrichtung 11 zugeführt, die durch das flache, winklig zum Rohr angeordnete Mundstück, dessen Austrittsende breit gestaltet ist, vorn einen schmalen Austrittsschlitz 34 besitzt und kleine keilförmige Öffnungen 33 auf der Oberseite hat, in das Abwasser austritt.
Die Belüftungsvorrichtung wird hierbei mittels des Antriebes 35 gedreht, und zwar vorteilhaft entgegen der Austrittsrichtung der Luft, so daß der Rückstoß der austretenden Luft die Drehbewegung unterstützt. Der Drehantrieb 35 der Belüftungsvorrichtung 11 kann mit dem Drehbühnenantrieb 36 gekuppelt sein oder einen besonderen Antrieb erhalten. Gleichzeitig wird auch die Drehbühne 14, an welcher die Belüftungsvorrichtung 11 befestigt ist, entweder pendelnd vor- und rückwärts oder im Kreise bewegt. Dies geschieht mittels des Antriebes 30. Auf diese Weise wird erreicht, daß das gesamte Abwasser der Ringbehälter innig mit der Luft in Berührung kommt und der Luftverbrauch auf ein Mindestmaß beschränkt wird.

j Patentansprüche:

i. Anlage zur Belüftung und Belebung von Abwässern und Schlämmen mit konzentrisch angeordneten ringförmigen Behältern und einer in den ringförmigen Behältern umlaufenden Belüftungseinrichtung gemäß Patent 550 553, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungseinrichtung (11) als an sich bekanntes horizontales und um eine vertikale Achse rotierendes Luftzuführungsrohr ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in bekannter Weise nach dem Prinzip des Segnerschen Rades rechtwinklig abgebogenen Enden der waagerechten rotierenden Belüftungsarme ein vorn breites und flaches Mundstück aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück (32I an der Vorderseite einen schmalen Aus- ' trittsschlitz (34* und auf der Oberseite in der Nähe des Schlitzes keilförmige Austrittsöffnungen 133) besitzt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

BERLIV. GEORfCKT IN PER REI