DE1167279B

DE1167279B - Belueftungseinrichtung fuer die Abwasserreinigung

Info

Publication number: DE1167279B
Application number: DEP16638A
Authority: DE
Inventors: Paul Schramm
Original assignee: Passavant Werke AG and Co KG
Current assignee: Aqseptence Group GmbH
Priority date: 1956-07-12
Filing date: 1956-07-12
Publication date: 1964-04-02
Also published as: FR1178305A; BE558912A; GB833780A; NL94656C; CH356727A

Description

Belüftungseinrichtung für die Abwasserreinigung Die Erfindung betrifft eine Belüftungseinrichtung für die Abwasserreinigung. Sie wird insbesondere bei der Abwasserbehandlung bei dem Belebtschlammverfahren verwendet. Sie ist aus mindestens einem um eine horizontale Welle umlaufenden Rotor aufgebaut, der aus zwischen Stirnscheiben angeordneten, mit Abstand von der Rotorachse achsparallel verlaufenden Profilen besteht. Zum Unterschied von Belüftungsbürsten handelt es sich um Turbulenzrotoren, die im Verhältnis zu ihrem Durchmesser mit ihren Belüftungsschaufeln ziemlich tief in das zu behandelnde Wasser eintauchen. Da der Wasserspiegel in einem Behandlungsbecken häufig Schwankungen unterworfen ist, wächst bei Erhöhung des Wasserspiegels infolge der Vergrößerung der Eintauchtiefe der Belüftungsschaufeln der Energiebedarf zum Drehen des Belüftungsrotors erheblich an. Um hier mit konstanten Antriebskräften arbeiten zu können, ist es notwendig, entweder den Turbulenzrotor mit dem Wasserspiegel zu heben oder den Wasserspiegel auf gleicher Höhe zu halten. Beide Maßnahmen sind unwirtschaftlich und konstruktiv mit einfachen Mitteln kaum erreichbar.
Bei der Erfindung wird von dem Gedanken Gebrauch gemacht, den Ablauf von Stauwasser zwischen den Füßen der Belüftungsschaufeln bzw. in Achsnähe zu begünstigen und die Bildung von Stauwasser möglichst völlig zu verhindern. Zur Verwirklichung dieses Erfindungsgedankens sind auf den beim Durchgang durch die Flüssigkeit eine Turbulenz erzeugenden Profilen radial gerichtete, im Abstand von der Mittelachse :endende Belüftungsschaufeln angeordnet, die aus Platten, Halbschalen od. dgl. bestehen. Bereits die eine Turbulenz erzeugenden Profile tragen Sauerstoff ein. Bei kleinen Lagerentfernungen und kurzen Strägen kann man die durchgehende Mittelwelle fortfallen lassen.
In weiterer Fortführung des Erfindungsgedankens kann man die auf den Profilen angeordneten Belüftungsschaufeln in radialer und/oder axialer Richtung zur Einstellung der Größe der Lücken zwischen den Belüftungsschaufeln und des Abstandes von der Achse verstellbar und feststellbar machen.
Man kann die rotierende Belüftungseinrichtung auch aus zwei gleichartigen Rotoren aufbauen, die so nebeneinander angeordnet sind, daß die Belüftungsschaufeln des einen Rotors durch Lücken zwischen den Belüftungsschaufeln des benachbarten Rotors hindurchgehen und die Profile des einen Rotors zwischen die Profile des anderen Rotors greifen dabei wird man den Abstand der Rotoren zueinander verstellbar machen. Nach einem weiteren Erfindungsgedanken kann man auf der Ablaufseite des Rotors Jalousien in einstellbarer Neigung zum Wasserspiegel, insbesondere im Bereich von 30 bis 70° C anordnen. Die einzelnen Jalousiekörper sind muldenförmig ausgebildet, und die Jalousietraggestelle sind nach oben; unten und nach den Seiten verstellbar. Durch kaskadenartige Anordnung der Jalousiekörper wird das mit Sauerstoff angereicherte Wasser in den einzelnen Mulden nochmals umgewälzt, und die von Kaskade zu Kaskade abstürzenden Wasserteilchen bewirken beim Absturz in die nächste Stufe eine erneute Umwälzung und neue Sauerstoffaufnahme. Die muldendförmigen Jalousiekörper können mit Ablauföffnungen versehen sein, die das Wasser auf die darunterliegenden Jalousiekörper tropfen lassen.
Mit dem Erfindungsgegenstand wird unter gleichen Verhältnissen ein Sauerstoffeintrag je KWH erreicht, wie er seither mit keiner bekannten Einrichtung möglich war. Es zeigt sich, daß das Verhältnis des Energiebedarfes zum Sauerstoffeintrag in Abhängigkeit von der Umlaufzahl/Minute bei den praktisch in Betracht kommenden Umdrehungszahlen von etwa 60 bis 120 Umdr./min. auch bei steigendem Wasserspiegel und damit vergrößerter Einlauchtiefe der Profile und der Belüftungsflügel praktisch konstant bleibt und auch bei steigender Tourenzahl annähernd gleichbleibt, während der Wirkungsgrad bei Belüftungsrotoren, bei denen die Belüftungsflügel an der Drehachse befestigt sind, bei steigender Tourenzahl stark abfällt. Bei sehr großem Anstieg des Wasserspiegels sind sogar die üblichen Belüftungsrotoren wegen Überlastung des Motors stillgesetzt worden.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung an Hand mehrerer Abbildungen näher erläutert: Die A b b. 1 zeigt die Ansicht eines Belüftungsrotors als Ausführungsbeispiel, der zwei Stirnscheiben 1 mit den Achsstummeln 2 aufweist. Die beiden Stirnscheiben 1 sind, wie aus A b b. 2 ersicht- ]ich, durch U-förmige, quadratische, kreis- oder halbkreisförmige Profile 3 verbunden. Auf diesen Profilen 3 sind die Belüftungsschaufeln 4 in geeigneter Weise, z. B. durch Anschweißen, Annieten oder Anschrauben, befestigt. Es ist zu empfehlen, diese Belüftungsschaufeln durch die Anordnung von Schl?tzen in den Schaufeln selbst oder in den Profilen in radialer und/oder axialer Richtung verstellbar und feststellbar zu machen.
In der A b b. 3 a sind auf einem rohrartigen Profil zwei deltaförmige Belüftungsschaufeln 5 gezeigt. Aus der A b b. 3 b ist zu ersehen, daß man derartige Belüftungsschaufeln V-förmig auf den Profilen anordnen kann; nach A b b. 3 c sind die Belüftungsschaufeln 5 in Reihe an dem Profil befestigt.
Der so gebildete Rotor wird mit den Achsstummeln 2 in Buchsen gelagert. Bei großen Längen des Rotors kann man auch eine durchgehende Hohlwelle 6 wählen, die aber auch durch um die Mittelachse verteilte Profilstäbe ersetzt werden kann. Aus der A b b. 2, die einen Querschnitt durch den Belüftungsrotor zeigt, ist sowohl der schwankende Wasserstand durch Pfeile 7, 7' angedeutet, als auch die Anwendung von Jalousien auf der Ablaufseite zu ersehen. Die einzelnen Jalousiekörper 8 von schalenförmiger oder muldenförmiger Ausbildung sind in einem Traggestell 9 gelagert, und dieses ist als Ganzes mit Hilfe eines gekreuzten Schlitzes 10 um die Befestigungsvorrichtung 11 verstellbar, und zwar sowohl nach der Höhe als auch nach den Seiten. Außerdem sind die einzelnen Jalousien um die Drehpunkte 12 verstellbar. In der A b b. 4 ist eine Belüftungseinrichtung aus zwei nebeneinander angeordneten Rotoren zu sehen. Sie besitzen gleiche Drehrichtung die durch Pfeile angegeben ist, und die Bulüftungsschaufeln 4 auf den U-förmigen Profilen 3 sind so angeordnet, daß die Schaufeln 4 des einen Rotors 13 in die Lücken zwischen je zwei Schaufeln 4 des Rotors 14 greifen.
Die Wasserspiegel sind ebenfalls durch die Pfeile 7, 7' veranschaulicht.

Claims

Patentansprüche: 1. Belüftungseinrichtung für die Abwasserreinigung mit mindestens einem um eine horizontale Welle umlaufenden Rotor, der aus zwischen Stirnscheiben angeordneten, mit Abstand von der Rotorachse achsparallel verlaufenden Profilen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß auf den beim Durchgang durch die Flüssigkeit eine Turbulenz erzeugenden Profilen (3) radial gerichtete, im Abstand von der Mittelachse endende Belüftungsschaufeln (4) angeordnet sind, die aus Platten, Halbschalen od. dgl. bestehen. z. Belüftungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Profilen (3) angeordneten Belüftungsschaufeln (4) in radialer und/oder axialer Richtung zur Einstellung der Größe der Lücken zwischen den Belüftungsschaufeln verstellbar und feststellbar sind. 3. Belüftungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gleichartige Rotoren so nebeneinander angeordnet sind, daß die Profile (3) des einen Rotors zwischen die Profile (3) des anderen Rotors greifen und daß die an den Profilen befestigten Belüftungsschaufeln (4) des einen Rotors jeweils auf Lücke mit den Schaufeln des benachbarten Rotors gesetzt sind. 4. Belüftungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Rotoren zueinander verstellbar ist. 5. Belüftungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einer im Abstand vom Rotor angeordneten Versprüheinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Ablaufseite des Rotors Jalousien (8, 9) in einstellbarer Neigung zum Wasserspiegel, insbesondere im Bereich von 30 bis 70° C angeordnet sind. 6. Belüftungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Jalousiekörper muldenförmig ausgebildet und mit Ablauföffnungen versehen sind. 7. Belüftungseinrichtung nach einem der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Jalousietraggestell (9) nach oben, unten und den Seiten verstellbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 684 941; französische Patentschrift Nr. 327 601. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1 137 690.