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Die Erfindung betrifft eine Löschvorrichtung für die maritime Brandbekämpfung zur Anwendung für Wasserfahrzeuge, Schwimmkörper oder Offshoreanlagen zur aktiven Bekämpfung von Bränden.
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Im Schiffbau und bei Offshoreanlagen kommt dem Brandschutz eine besondere Rolle zu. Denn anders als bei an Land befindlichen Gebäuden ist das Schiff oder die Bohrinsel im Falle eines Brandes ganz auf sich allein gestellt, denn die klassischen zweiten Rettungswege über die Drehleiter der Feuerwehr gibt es nicht.
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Wasserfahrzeuge verfügen in der Regel über sehr viele brennbare Materialen, wie Holz oder Kunststoffe, die rasch Feuer fangen und sehr viele Atemgifte erzeugen, was eine schnelle Menschenrettung erforderlich macht. Hinzu kommt, dass Wasserfahrzeuge, aber auch Bohrinseln sehr komplexe Gebilde, umfassend Kabinen, Maschinenräume, Lüftungsschächte, sind, wobei jeder dieser Teilbereiche spezielle Brandrisiken birgt.
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Der Betrieb großer Passagierschiffe unterliegt strengen Anforderungen an den Brandschutz. In Durchsetzung gesetzlicher Vorschriften müssen diese Passagierschiffe ggf. mit Brandschutzwänden, Schotten, Feuerlöschern, Wandhydranten, Wasserwerfern bestückt sein und verfügen in der Regel über eine Schiffsfeuerwehr.
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Der Tatsache jedoch, dass fast jede Sicherheitsmaßnahme an Bord von Sportbooten die Baukosten in die Höhe treibt, so wird dem Faktor Brandsicherheit – bereits werftseitig – nur wenig Beachtung geschenkt.
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Grundsätzlich ist jedoch für jedes Wasserfahrzeug mit einer Rumpflänge bis 15 m zumindest das Mitführen eines tragbaren Feuerlöschgerätes Pflicht.
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Derzeit gibt es jedoch kein geeignetes Löschmittel am Markt, da die meisten Löschmittel aus reinen chemischen Bestandteilen bestehen, welche sowohl die Umwelt als auch das Wasserfahrzeug – und dort insbesondere den Motorraum – bei ihrem Gebrauch verunreinigen. Hinzu kommt, dass der Erfolg und die Effizienz einer Brandbekämpfung auch von der Düsenkonstruktion, dem zur Verfügung stehenden Druck sowie – der Löschmittelmenge abhängig sind. Bekanntermaßen beträgt die Spritzdauer eines 12 kg ABC-Feuerlöschers nur etwa 25 sec bei einer Wurfweite von 7 m. Bei den derzeit technisch nicht ausgereiften Düsen besteht die Gefahr, dass der Brandherd innerhalb der nur begrenzten Spritzdauer nicht vollständig gelöscht werden kann, da keine optimale Ausrichtung (ausreichende Zerstäubung) des Löschmittelstrahles mittels konventioneller Düsen in Verbindung mit dem Treibmittel, in der Regel Kohlendioxid oder Sickstoff, erfolgt.
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Die Verwendung von reinem Kohlendioxid als Löschmittel hat den Nachteil, dass dieses Druckgas extrem gefährlich und bei einer Volumenkonzentration von über 5% gesundheitsschädlich ist. Davon ausgehend, dass der derzeit kleinste zugelassene CO2 Feuerlöscher mit 2 kg bereits 1,1 m3 reines Kohlendioxid beinhaltet, ist die Vergiftungsgefahr in den platzmäßig eingeschränkten Räumlichkeiten eines Wasserfahrzeuges mehr als wahrscheinlich.
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Die Verwendung von Pulverlöschern hat gegenüber Gasfeuerlöschern (Kohlendioxid) den Vorteil, dass sie, weil weittragender, einen größeren Sicherheitsabstand zum Brandherd zulassen. Nachteilig ist jedoch die Verunreinigung des Brandherdes, beispielsweise eines Motorraumes durch die korrosiv wirkenden Bestandteile im Pulver, die nach dem Löschvorgang von korrosionsanfälligen Bauteilen entfernt werden müssen.
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Schaumlöscher, also Wasser-Luft-Gemische mit chemischen Beimischungen führen zu den bereits erwähnten Verschmutzungen und sind durch ihre nur aufwendig zu verlegende Düsentechnik sehr kompliziert und nicht optimal. Gleichzeitig besteht hier in den Wintermonaten Frostgefahr beim Löschmittel.
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Allen vorgenannten Löschvorrichtungen haftet zudem der Nachteil an, dass sie eine an Bord in der Regel nicht vorhandene Platzkapazität erfordern.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nunmehr darin, eine Löschvorrichtung für die maritime Brandbekämpfung zur Anwendung für Wasserfahrzeuge, Schwimmkörper oder Offshoreanlagen vorzuschlagen, die eine effiziente aktive Brandbekämpfung ermöglicht, nur geringen Wartungsarbeiten unterliegt und deren verwendetes Löschmittel umweltneutral ist.
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Erfindungsgemäß besteht die Löschvorrichtung für die maritime Brandbekämpfung zur Anwendung für Wasserfahrzeuge, Schwimmkörper oder Offshoreanlagen zumindest aus einer Löschwasserleitung, deren erstes Ende in das als Löschwasserquelle dienende Fahr- bzw. Umgebungswasser hineinragt und deren zweites Ende sich bis zu einer beliebig am Wasserfahrzeug, Schwimmkörper oder Offshoreanlage platzierten Sprüheinrichtung erstreckt, einer von einer Druckfluidquelle bis zur Sprüheinrichtung sich erstreckenden Druckfluidleitung sowie zumindest einer Auslösevorrichtung zur Freigabe des Druckfluidvolumenstroms, wobei im Auslösefall die gleichzeitig mit Druckfluid und Fahr- bzw. Umgebungswasser beaufschlagbare Sprüheinrichtung zur Erzeugung eines Löschwasser-Druckfluid-Sprühnebels ausgebildet ist.
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Der wesentliche Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Löschvorrichtung ohne im Stand der Technik vorzuhaltende und mit Druck beaufschlagte Löschmittelbehälter, die ein mehr oder weniger chemisch umweltbelasteten Löschmittel aufweisen, mit hoher Löschwirkung in einem breiten Anwendungsbereich eingesetzt werden kann. Damit einher geht die Tatsache, dass der aufwendige und teure Austausch des Löschmittels nach Herstellervorschrift, in der Regel aller zwei bis sechs Jahre, entfällt. Durch die Möglichkeit, nahezu unbegrenzt Fahr- bzw. Umgebungswasser als Löschmittel nutzen zu können, kann die Brandbekämpfung aufgrund der höheren Löschmittelkapazität gegenüber herkömmlichen Löschanlagen von Wasserfahrzeugen und Schwimmkörpern effektiver und sicherer durchgeführt werden. Zudem können durch Verwendung von Fahrwasser als Löschmittel Schäden für den Motor oder andere im Motorraum platzierte Aggregate verhindert werden. Im Vergleich zu vorbekannten Löschanlagen von Offshoreanlagen kann durch den erzeugten Löschwasser-Druckfluid-Sprühnebel eine höhere Löschwirkung mit weniger Löschmittel erzielt werden, da das mit einer hohen Kühlwirkung eingesetzte Druckfluid im Löschwasser-Druckfluid-Sprühnebel auch zu für flüssige Löschmittel unzugängliche Brandherden vordringen kann.
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Als Druckfluidquelle wird im Sinne der Erfindung jede Quelle verstanden, welche ein für die Brandbekämpfung bzw. ein im Brandschutz üblicherweise eingesetztes Druckfluid, beispielsweise Stickstoff oder Kohlendioxid, liefert, welches einen Druck oberhalb des Atmosphärendrucks aufweist und damit – im Zusammenwirken mit einer entsprechenden Düse – eine Zerstäubung des Fahrwassers- bzw. Umgebungswasser zur Erzeugung eines Löschwasser-Druckfluid-Sprühnebel sicherstellt. Vorzugsweise werden als Druckfluidquelle eine Druckfluidflasche und/oder eine Pumpe eingesetzt. Der Anschluss der Druckfluidquelle(n) an die Druckfluidleitung erfolgt vorzugsweise durch eine Kupplung. Als Kupplungen haben sich hierfür Schnellkupplungen bewährt, die im Sinne der Erfindung sowohl konstruktiv als auch funktional zu interpretieren sind. Das heißt, jede nur denkbar lösbare Verbindung, die mit oder ohne Werkzeug zu lösen ist, und unabhängig von einer bestimmten Zeitspanne zum Lösen oder Verbinden der Kuppel- bzw. Koppelpartner, kann verwendet werden.
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Als Pumpen eignen sich u. a. Membran-, Kolben-, Zahnrad oder Schlauchpumpen, die je nach Anwendungsfall und bauseitigen Voraussetzungen entsprechend gewählt werden. Hingegen können als Druckfluidflaschen handelsübliche Druckflaschen verwendet werden, die vorzugsweise in einem Druckbereich von 30 bis 300 bar vorgehalten werden.
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Die in der Löschwasserleitung platzierte und als Druckfluidquelle fungierende Membran-, Kolben-, Zahnrad oder Schlauchpumpe ist – wie bereits erwähnt – zum Zwecke der Druckbeaufschlagung des Löschwassers vorgesehen. Als Antriebsgas für die Membran-, Kolben-, Zahnrad oder Schlauchpumpe dient dabei das von der Druckfluidflasche gelieferte Druckfluid, wobei die Sprüheinrichtung mit dem von der Membran-, Kolben-, Zahnrad oder Schlauchpumpe abgeführten Druckfluid beaufschlagbar ausgebildet ist.
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Es versteht sich für den Fachmann, dass als Druckfluid ein für die Brandbekämpfung geeignetes Druckfluid, beispielsweise ein üblich verwendetes Druckfluid im Brandschutz – nämlich Stickstoff oder Kohlendioxid – verwendet wird.
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Vorzugsweise ist die Sprühvorrichtung mit mindestens einer einzelnen Düse, als Düsenstock oder Düsenkranz ausgebildet ist. Zur Anwendung kommen dazu beispielsweise Nebelmischdüsen oder Injektordüsen. Unabhängig von der Ausgestaltung der Düse wird erfindungsgemäß das Druckfluid und das Löschwasser nach der Düse vermischt. Dadurch werden für die Brandbekämpfung zwei signifikante Faktoren berücksichtigt. Zum einen wird das Löschwasser fein „zerstäubt” und optimal mit dem Druckfluid, beispielsweise Kohlendioxid, angereichert. Das nur in Kleinstmengen eingesetzte Druckfluid führt in Verbindung mit dem fein „zerstäubten” Löschwasser zu einer optimalen Kühlung des Brandherdes und gleichzeitig zur Herabsetzung der Sauerstoffkonzentration. Durch diese Maßnahme können dem Feuer bereits zwei von drei Bedingungen – Zündtemperatur und Sauerstoff – um weiter zu brennen, wirkungsvoll entzogen werden.
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Die Löschwasserleitung kann mit ihrer Sprüheinrichtung am Wasserfahrzeug, Schwimmkörper oder Offshoreanlage fest arretiert oder zum Zwecke einer gezielteren Brandherdbekämpfung zumindest abschnittsweise flexibel bzw. ortsveränderlich ausgebildet sein. Es hat sich bei praktischen Versuchen als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn das zweite Ende der Löschwasserleitung mit seiner daran angeordneten Sprüheinrichtung für spezielle Anwendungsfälle als formstabiler Schlauch gefertigt ist, der vom Nutzer in die gewünschte Sprühposition gebracht werden kann.
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Im Brandfall muss sichergestellt sein, dass die Löschvorrichtung ohne Zeitversatz einsatzfähig ist. Die Auslösevorrichtung ist deshalb als manuelle Auslösevorrichtung und/oder vorzugsweise als automatische bzw. selbsttätige Auslösevorrichtung ausgebildet. Als kostengünstige manuelle Auslösevorrichtungen eignen sich beispielsweise Seilzüge, Hebel oder andere manuell betätigbare Stelleinrichtungen mit Wirkverbindung zur Druckfluidquelle, die beim Auslösen den Strömungspfad für das Druckfluid freigeben. Automatische bzw. selbsttätige Auslöseeinrichtungen können ebenso Stelleinrichtungen mit Wirkverbindung zur Druckfluidleitung umfassen; ergänzt jedoch durch Sensoren und ggf. einer Regelung. Eine konstruktiv einfache Lösung hierzu ist jedoch die thermohydraulische Auslöseeinrichtung, die keine Hilfsenergie – wie elektrische Energie – benötigt.
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Vorzugsweise weist die Auslösevorrichtung zumindest eine Absperrvorrichtung auf, damit bei einer Revision der Löschvorrichtung oder anderweitigen Wartungsarbeiten im oder am Wasserfahrzeug eine unbeabsichtigte Auslösung der Anlage ausgeschlossen werden kann.
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Das in das Fahr- bzw. Umgebungswasser hineinragende erste bzw. saugseitige Ende der Löschwasserleitung weist zumindest eine Ansaugglocke und/oder zumindest einen Filter auf. Durch die Nutzung der natürlichen Wasser als Löschmittel wir kein Löschmittelreservoir mehr benötigt, was zu einem – vor allem für kleinere Sportboote – nicht nur unerheblichen Zugewinn an Bewegungsraum führt. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Löschvorrichtung besteht darin, dass der Betrieb selbst in den Wintermonaten auf Grund des fehlenden Löschmittelbehälters möglich ist.
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Die erfindungsgemäße Löschvorrichtung umfasst außerdem zumindest eine Regeleinrichtung, welche zur bedarfsabhängigen Einstellung des jeweiligen Drucks und/oder anteiligen Volumenstroms des Druckfluids und des Löschwassers ausgebildet ist. In diesem Zusammenhang ist zunächst der Druckregler der Druckfluidflasche einschließlich Manometer zu nennen. Mittels des Manometers kann jederzeit eine Sichtkontrolle und damit Prüfung der Einsatzfähigkeit durch den Betreiber durchgeführt werden. Da das Druckfluid in der Druckfluidflasche in einem Druckbereich zwischen 30 und 300 bar bevorratet wird ist es notwendig, diesen Druck auf den gewünschten Düsendruck zu begrenzen. Ergänzend dazu kann an der Druckfluidflasche oder in der Druckfluidleitung ein Stellglied für die Einstellung des Volumenstroms des Druckfluids platziert sein. Ein regelungstechnisches Ziel bei der Erzeugung des Löschwasser-Druckfluid-Sprühnebels am Austritt der Sprühvorrichtung ist die Sicherstellung einer Volumenkonzentration von unter 5% für das Druckfluid, beispielsweise Kohlendioxid. Dadurch können gesundheitsschädliche oder gar tödliche Unfälle vermieden werden.
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Die signifikanten Vorteile und Merkmale der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik sind im Wesentlichen:
- • Verzicht auf Löschmittelvorratsbehälter, wodurch kostenintensive Wartungsintervalle entfallen, die Umwelt und Anlagenbauteile nicht verschmutzt werden, kein Montageraum vorgehalten werden muss und ein Winterbetrieb möglich ist,
- • als Löschmittel wird umweltneutrales Fahr- bzw. Umgebungswasser eingesetzt, welches gegenüber herkömmlichen Löschanlagen um ein Vielfaches (nahezu unbegrenzt) dem Betreiber zur Verfügung steht und in Verbindung mit einem in einer Druckfluidquelle bevorrateten Druckfluid einen Löschwasser-Druckfluid-Sprühnebel erzeugt, wodurch weniger Löschmittel als bei herkömmlichen Löschvorrichtungen benötigt wird,
- • im Vergleich zu einer herkömmlichen 2 kg/2 ltr. Löschanlage erfordert die erfindungsgemäße Löschvorrichtung zwar einen identischen Platzbedarf, erzeugt aber die 10fache Löschmittelmenge,
- • durch Verwendung von nur sehr geringen Mengen CO2 als Druckfluid ist eine Gesundheitsgefährdung nahezu ausgeschlossen,
- • der Löschwasser-Druckfluid-Sprühnebel wird erst am Austritt der Düse erzeugt, wodurch das Löschwasser optimal mit Druckfluid, beispielsweise Kohlendioxid, angereichert wird und eine sehr gute Kühlwirkung des Sprühnebels verbunden mit der Herabsetzung der Sauerstoffkonzentration erzielt wird,
- • die Volumenanteile des Löschwassers und des Druckfluids am Löschwasser-Druckfluid-Sprühnebel sind variabel einstellbar,
- • das Auslösesystem ist manuell bedienbar oder ist selbsttätig ausgebildet und kann ohne Hilfsenergie betrieben werden,
- • die Nachrüstung der Löschvorrichtung in Bestandsanlagen ist problemlos möglich, da die Löschvorrichtung nur wenige Anlagenteile umfasst.
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Die zuvor erläuterten Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sind nach sorgfältigem Studium der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung der hier bevorzugten, nicht einschränkenden Beispielausgestaltungen der Erfindung mit den zugehörigen Zeichnungen besser zu verstehen und zu bewerten, von den zeigen:
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1: Löschvorrichtung eines Sportbootes mit einer Druckfluidquelle in Gestalt Druckfluidflasche als Übersichtsdarstellung,
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2: Löschvorrichtung eines Sportbootes mit einer Druckfluidquelle in Gestalt Druckfluidflasche gemäß 1 als Komponentendarstellung.
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3: Löschvorrichtung eines Sportbootes mit zwei Druckfluidquellen in Gestalt einer Membranpumpe und einer Druckfluidflasche als Übersichtsdarstellung und
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4: Löschvorrichtung eines Sportbootes mit zwei Druckfluidquellen in Gestalt einer Membranpumpe und einer Druckfluidflasche gemäß 3 als Komponentendarstellung.
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Die 1 und 2 zeigen ein und dieselbe erfindungsgemäße Löschvorrichtung eines Sportboots mit einer Druckfluidquelle 4 in Gestalt einer Druckfluidflasche 4.1 zum einen als Übersichtsdarstellung und zum anderen als Komponentendarstellung unter Verwendung identischer Bezugszeichen. Die erfindungsgemäße Löschvorrichtung zur beispielhaften Anwendung hier für Wasserfahrzeuge 2 besteht aus einer als Saugleitung ausgebildeten Löschwasserleitung 1, deren erstes Ende in das als Löschwasserquelle dienende Fahr- bzw. Umgebungswasser 10 hineinragt und deren zweites Ende sich bis zu einer im Motorraum 12 platzierten Sprüheinrichtung 3 der Löschvorrichtung erstreckt. Zudem ist eine Druckfluidleitung 5 vorgesehen, die sich von einer als Druckluftflasche 4.1 ausgebildeten Druckfluidquelle 4 bis zur als Düsenstock ausgebildeten Sprüheinrichtung 3 erstreckt. Der Anschluss der Druckfluidquelle 4 an die Druckfluidleitung 5 erfolgt vorzugsweise durch eine als Schnellkupplung ausgebildete Kupplung 13. Zum Zwecke der Freigabe des Druckfluidvolumenstroms im Brandfall ist eine manuell bedienbare Auslösevorrichtung 6 in Gestalt eines Seilzugs vorgesehen, die in Wirkverbindung zu einem im Bereich der Druckfluidflasche 4.1 angeordneten thermohydraulischen Stellglied steht. Im Auslösefall bzw. Brandfall ist die gleichzeitig mit Druckfluid und Fahr- bzw. Umgebungswasser 10 beaufschlagbare Sprüheinrichtung 3 in der Lage, einen Löschwasser-Druckfluid-Sprühnebel zu erzeugen. Beim Ausströmen des Druckfluids aus der Druckfluidflasche 4.1 wird an den einzelnen Düsen des Düsenstocks das Löschwasser gemäß dem Unterdruckprinzip angesaugt. In der als Druckfluidflasche 4.1 ausgebildeten Druckfluidquelle 4 ist exemplarisch Kohlendioxid mit einem Druck von etwa 200 bar bevorratet und kann mittels eines nicht dargestellten Druckreglers an der Druckfluidflasche 4.1 auf einen Betriebsdruck, etwa 5 bis 35 bar, geregelt werden. Kohlendioxid hat sich für die Brandbekämpfung ausgezeichnet bewährt, da es als Fluid sehr gut verdichtet werden kann und zum anderen eine hohe Kühlwirkung hat. Die im Motorraum 12 angeordnete Sprühvorrichtung 3 ist hier als Düsenstock ausgebildet, wobei der Sprühbereich des an jeder einzelnen Düse erzeugten Löschwasser-Druckfluid-Sprühnebel 7 sich über den gesamten Montageraum 12 des Motors 11 erstreckt. Jede einzelne Düse des Düsenstocks ist als Injektordüse 3.1 ausgebildet, wobei das im Ansaugverfahren zugemischte Kohlendioxiddruckpolster gleichzeitig für die Zerteilung der Löschwassermoleküle in kleinste Bestandteile genutzt wird. Dadurch wird ein Löschwasser-Druckfluid-Sprühnebel 7 am Ausgang jeder Düse erzeugt, welcher den Brandherd hauptsächlich durch Kühlwirkung ablöscht. Das in das Fahr- bzw. Umgebungswasser 10 hineinragende erste bzw. saugseitige Ende 1.1 der Löschwasserleitung 1 weist eine Ansaugglocke 8 und einen Filter 9 auf. Im einfachsten Fall ist der Filter als auswechselbares Sieb gefertigt, um angesaugte Pflanzen, Tiere oder Unrat von der Löschvorrichtung fernzuhalten.
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Die Löschwasserleitung 1 mit ihrer Sprüheinrichtung 3 ist am Wasserfahrzeug 2 über ihre gesamte Länge fest arretiert. Die Druckfluidflasche 4.1 und die Auslösevorrichtung 6 sind vorzugsweise in der Kajüte des Wasserfahrzeugs 2 angeordnet, um den Betreiber jederzeit einen Zugang, auch nur zum Zwecke der Sichtkontrolle, zu gewährleisten.
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Die 1 und 2 zeigen ein und dieselbe Löschvorrichtung eines Sportbootes mit zwei Druckfluidquellen 4, 4.1. 4.2 in Gestalt einer Membranpumpe 4.2 und einer Druckfluidflasche 4.1 zum einen als Übersichtsdarstellung und zum anderen als Komponentendarstellung unter Verwendung identischer Bezugszeichen. Ebenso wie bei der Ausgestaltung der Löschvorrichtung nach den 1 und 2 ist eine Druckfluidflasche 4.1 vorgesehen, die im hier dargestellten Beispiel auf eine in der Löschwasserleitung 1 platzierte und als weitere Druckfluidquelle 4 fungierende Membranpumpe 4.2 zum Zwecke der Druckbeaufschlagung des Löschwassers wirkt, wobei als Antriebsgas für die Membranpumpe 4.2 das von der Druckfluidflasche 4.1 gelieferte Druckfluid vorgesehen ist. Der als Düsenstock ausgebildeten Sprüheinrichtung 3 wird das von der Membranpumpe 4.2 abgeführte Druckfluid zugeführt. Durch Verwendung einer derartigen Membranpumpe 4.2 wird teilt sich die Löschwasserleitung 1 in einen saugseitigen Teil 1.1 und einen druckseitigen Teil 1.2. Der saugseitige Teil 1.1 erstreckt sich dabei von dem in das als Löschwasserquelle dienenden Fahr- bzw. Umgebungswasser 10 hineinragenden ersten Ende der Löschwasserleitung 1 bis zum Eingang der Membranpumpe 4.2 und der druckseitige Teil 1.2 der Löschwasserleitung 1 erstreckt sich vom Ausgang der Membranpumpe 4.2 bis zur Sprüheinrichtung 3, welche als Nebelmischdüsenstock ausgebildet ist. Die Erzeugung des gewünschten Löschwasser-Druckfluid-Sprühnebels 7 erfolgt wiederum am Ausgang der jeweiligen Düsen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Löschwasserleitung
- 1.1
- saugseitiger Teil der Löschwasserleitung
- 1.2
- druckseitiger Teil der Löschwasserleitung
- 2
- Wasserfahrzeug
- 3
- Sprüheinrichtung
- 3.1
- Injektordüse
- 3.2
- Nebelmischdüse
- 4
- Druckfluidquelle
- 4.1
- Druckfluidflasche
- 4.2
- Pumpe
- 5
- Druckfluidleitung
- 6
- Auslösevorrichtung
- 7
- Löschwasser-Druckfluid-Sprühnebel
- 8
- Ansaugglocke
- 9
- Filter
- 10
- Fahr- bzw. Umgebungswasser
- 11
- Motor/Aggregat
- 12
- Montageraum des Motors
- 13
- Kupplung