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Die
Erfindung betrifft ein Handschleifgerät mit einem Griffkörper,
einem an der Unterseite des Griffkörpers angeordneten Schleifpapierträger
und zwei an voneinander weg weisenden Seiten des Griffkörpers
bzw. des Schleifpapierträgers angeordnete, jeweils zwei
gegeneinander kraftbeaufschlagte Klemmbacken aufweisende Klemmeinrichtungen zum
Einklemmen der Enden eines über die Unterseite des Schleifpapierträgers
gespannten Schleifpapiers.
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Ein
derartiges Handschleifgerät ist aus der
US 5,902,176 her bekannt. Der Schleifpapierträger besitzt
dort einen im wesentlichen rechteckigen Grundriss und besteht aus
einer Grundplatte, die von einem Moosgummipolster unterfüttert
ist. Von der Grundplatte erhebt sich ein Griffsockel, der einen Griffkörper
ausbildet. Die Unterseite des Griffsockels ist fest mit der Grundplatte
des Schleifpapierträgers verbunden. An den beiden voneinander
weg weisenden Schmalseiten der Grundplatte befinden sich Klemmbacken,
die von einem Knebelgriff von einer Abstandsstellung in eine Spannstellung
gebracht werden können. Eine bewegliche Klemmbacke sitzt hierzu
auf einem von der Grundplatte abragenden Zapfen und wird von einer
Druckfeder in der Freigabestellung gehalten. In dieser Stellung
kann ein Ende eines Schleifpapierbogens zwischen die Klemmbacken
gelegt werden. Wird die bewegliche Klemmbacke durch Verschwenken
des Knebels in die Spannstellung gebracht, ist das Ende zwischen
den beiden Klemmbacken fixiert. Der Schleifpapierbogen ist über
die Unterseite des Schleifpapierträgers gespannt.
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Eine ähnliche
Vorrichtung beschreibt die
WO 2006/118864 A1 . Hier sind die beweglichen
Spannbacken jeweils um eine Achse schwenkbar dem Schleifpapierträger
zugeordnet.
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Aus
der
DE 44 04 448 A1 ist
ein Handschleifwerkzeug bekannt, bei dem die Spannbacken von einem
Spannbügel ausgebildet werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Handwerkzeug gebrauchsvorteilhaft weiterzubilden.
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Gelöst
wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene
Erfindung, wobei jeder Anspruch eine eigenständige Lösung
der Aufgabe darstellt und mit jedem anderen Anspruch kombinierbar ist.
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Zunächst
und im wesentlichen ist vorgesehen, dass die jeweils zwei Klemmbacken
von einem Abschnitt der Unterseite des Griffkörpers und
eines an der Unterseite des Griffkörpers unter Zwischenlage
des jeweiligen Endes des Schleifpapiers federkraftbeaufschlagt anliegenden
Abschnitt einer Oberseite des Schleifpapierträgers gebildet
ist. Bevorzugt ist der Schleipapierträger biegeelastisch.
Eine rechteckige Grundplatte, die aus Kunststoff gefertigt ist und
die die erforderliche Steifigkeit des Schleifpapierträgers
bildet, ist hierzu bevorzugt biegeflexibel. In einer ebenfalls bevorzugten
Ausgestaltung kann diese Grundplatte aber auch von einem starren,
biegesteifen Körper ausgebildet sein. Zwei voneinander
weg weisende Randabschnitt dieser Grundplatte bilden jeweils eine
Klemmbacke jeweils einer Klemmeinrichtung aus. Die dazu korrespondierenden
anderen Klemmbacken werden vom Griffkörper ausgebildet. Auch
der Griffkörper kann eine Grundplatte ausbilden, die der
Umrisskontur der Grundplatte des Schleifpapierträgers entspricht.
Die Klemmbacken des Griffkörpers werden von der Unterseite
dieser Grundplatte ausgebildet. Die dem Griffkörper zugeordnete
Grundplatte kann eine zentrale Öffnung ausbilden, die von
einem Griffsockel überfangen ist. Der Griffsockel bildet
somit eine Höhlung aus und die Unterseite des Griffkörpers
den Rand der Höhlung. Innerhalb der Höhlung können
sich eine oder mehrere Befestigungen für jeweils eine Zugfeder
befinden. Bevorzugt befinden sich diese Befestigungen an der Decke der
Höhlung. Die anderen Enden der Zugfedern sind mit Befestigungen
des Schleifpapierträgers und insbesondere mit von der Grundplatte
des Schleifpapierträgers ausgebildeten Befestigungen verbunden.
Die Zugfedern sind so ausgebildet, dass sie permanent gespannt sind,
also die Grundplatte des Schleifpapierträgers gegen die
Grundplatte des Griffkörpers beaufschlagen. Diese Zugfedern
bilden die Spannkraft, mit der die beiden Spannbacken gegeneinander
gepresst werden, aus. Im Bereich der voneinander weg weisenden Enden
der dem Griffkörper zugeordneten Grundplatte trägt
Letztere jeweils ein Spreizelement. Bei dem Spreizelement handelt es
sich um einen zweiarmigen Hebel. Er besitzt einen Betätigungsarm
und einen Spreizarm. Der Betätigungsarm liegt in der Spannstellung,
in welcher die beiden Spannbacken federkraftbeaufschlagt gegeneinander
gepresst werden, in einer Aussparung der Grundplatte ein. Der anderseitig
von dem Betätigungsarm abragende Spreizarm des Spreizelementes
liegt in einer Spreizstellung, in welcher das Spreizelement durch
Drehung um eine Drehachse um etwa 90° gebracht werden kann,
an der Oberseite des Schleifpapierträgers an. Die Spannkraft
der beim Spreizen weiter gespannten Zugfedern hält das Spreizelement
in der Spreizstellung. Einhergehend mit dem Schwenken des Spreizelementes
von der Spannstellung in die Spreizstellung werden die Endabschnitte
der Oberseite des Schleifpapierträgers von den Endabschnitten
der Unterseite des Griffkörpers entfernt, so dass sich
einhergehend mit einer insbesondere lediglich lokalen Beabstandung
der Grundplatte des Griffkörpers und der Grundplatte des Schleifpapierträgers
eine spaltförmige Öffnung ausbildet, in die das
Ende des Schleifpapiers eingelegt werden kann. Ist die Grundplatte
des Schleifpapierträgers aus einem flexiblen Material gestaltet
und insbesondere beigeflexibel, so kann sich die Grundplatte bogenförmig
durchbiegen. Ist dagegen die Grundplatte aus einem beigesteifen
Material gefertigt, so schwenkt die dem Schleifpapierträger
zugeordnete Grundplatte beim Verschwenken eines Spreizelementes
um die gegenüberliegende Klemmeinrichtung. Wird der dieser
Klemmeinrichtung zugeordnete Spreizhebel in die Spreizstellung verschwenkt,
so bildet sich insgesamt zwi schen den beiden Grundplatten ein durchgängiger
Spalt aus. Bei einem Schleifpapierträger aus flexiblem
Material können sich die beiden Grundplatten auch in der
Spreizstellung im mittleren Bereich berühren. Werden die
Spreizelemente aus der Spreizstellung in die Spannstellung geschwenkt,
so werden die Enden des Schleifpapiers im Klemmsitz zwischen den
durch Federkraft aneinander gepressten Spannbacken gehalten. In
einer Weiterbildung der Erfindung ist der aus einem Hartkunststoff
bestehende Griffkörper im Bereich seines Griffsockels mit
einer Weichkunststoffauflage versehen.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels;
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2 die
Seitenansicht des Ausführungsbeispiels mit geschlossenen
Spannbacken;
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3 die
Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel mit in Spreizstellung
geschwenktem Spreizelement;
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4 die
Frontansicht auf das Ausführungsbeispiel mit geöffneten
Klemmbacken;
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5 die
Seitenansicht mit geöffneten Klemmbacken und
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6 einen
Schnitt gemäß der Linie VI-VI in 3.
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Das
Handschleifgerät besteht aus einem aus einem Kunststoff
gefertigten Griffkörper 1 und einem ebenfalls
aus Kunststoff gefertigten Schleifpapierträger 2.
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Der
Griffkörper 1 besteht aus einer eine im wesentlichen
rechteckige Grundrisskontur aufweisenden Grundplatte 20,
aus deren Mitte sich ein Griffsockel 22 erhebt. Die Oberseite
des Griffsockels 22 ist mit einer Weichkunststoffauflage 18 versehen.
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Die
beiden voneinander weg weisenden, jeweils den Griffsockel 22 überragenden
schmalseitigen Enden der Grundplatte 20 bilden mit ihren
Unterseiten 6 jeweils endseitig Klemmbacken 4 aus.
Etwas versetzt in Richtung auf den Klemmsockel 22 sind
jeweils Spreizhebel 16 in der Grundplatte 20 drehbar gelagert.
Hierzu bildet die Grundplatte eine Aussparung 19 aus und
eine Drehachse 17, um die das als Spreizhebel ausgebildete
zweiarmige Spreizelement 16 schwenkbar ist.
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Ein
nach außen ragender Betätigungsarm 16' des
Spreizhebels 16 liegt in einer Spannstellung in der Aussparung 19 ein
und kann durch Verschwenken um 90° um die Drehachse 17 in
eine Spreizstellung gebracht werden. In dieser Spreizstellung ragt ein
Spreizabschnitt 16'' des Spreizhebels 16 aus der Unterseite 6 des
Griffkörpers 1 heraus.
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An
der Decke der Höhlung 12 des Griffsockels 22 befinden
sich beabstandet voneinander zwei Befestigungen 14 in Form
von Haken oder Stiften, um die jeweils ein Ende einer Zugfeder 13 gelegt ist.
Die anderen Enden der Zugfedern 13 sind mit Befestigungen 15 einer
Grundplatte 21 eines Schleifpapierträgers 2 verbunden.
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Die
Grundplatte 2 des Schleifpapierträgers ist im
Ausführungsbeispiel geringfügig biegeflexibel und
aus Kunststoff gefertigt. Die Oberseite 7 des Schleifpapierträgers 2 liegt
in der Spannstellung im wesentlichen flächig an der Unterseite 6 des
Griffkörpers 1 an. Die beiden voneinander weg
weisenden Schmalseiten der der Kontur der Grundplatte 20 entsprechenden
Grundplatte 21 bildet Klemmbacken 5 aus. Die Klemmbacken 5 liegen
in Opposition zu Klemmbacken 4, die von der Unterseite 6 des
Griffkörpers 1 ausgebildet werden. Beide Klemmbacken besitzen
sägezahnförmige, parallel zur Schmalrandkante
verlaufende Rippen, die in der Spannstellung ineinander greifen
und das Ende 11 eines Schleifpapiers 10 zwischen
sich aufnehmen können.
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Die
Unterseite der Grundplatte 21 des Schleifpapierträgers 2 ist
mit einem Gummipolster 9 versehen. Die Unterseite des Gummipolsters 9 bildet die
Unterseite 8 des Schleifpapierträgers 2 aus, über welche
das Schleifpapier 10 gespannt ist, dessen beiden Enden 11 in
jeweils eine Klemmeinrichtung 3 eingespannt ist, wobei
jede der beiden Klemmeinrichtungen 3 von zwei Klemmbacken 4, 5 gebildet
ist.
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Der
Schleifpapierträger 2 ist lediglich mit den beiden
erwähnten Zugfedern 13, die von der Höhlung 12 aufgenommen
werden, mit dem Griffkörper 1 verbunden. Diese
Zugfedern 13 dienen nicht nur der permanenten Befestigung
des Schleifpapierträgers 2 am Griffkörper 1.
Sie liefern darüber hinaus auch die Klemmkraft, mit der
die jeweiligen Klemmbacken 4, 5 gegeneinander
gepresst werden, um die Enden 11 des Schleifpapiers 10 zu
halten. Wird das Spreizelement 16 von der in 1 dargestellten
Spannstellung, in welcher es in der Aussparung 19 einliegt,
in die in 4 dargestellte Spreizstellung
verschwenkt, so gleitet das Ende des Spreizabschnittes 16'' des Spreizelementes 16 auf
der Oberseite 7 des Schleifpapierträgers 2 entlang
und öffnet die Klemmeinrichtung 3, wobei die beiden
Klemmbacken 4, 5 voneinander beanstandet werden.
Im Zuge dieser Beabstandung wird die Zugfeder 13 gespannt.
Die Spannung der Zugfeder 13 hält das Spreizelement 16 nicht
nur in der Spannstellung, sondern auch in der Spreizstellung. Die
Oberseite der Grundplatte 21 des Schleifpapierträgers 2 kann
im Bereich der Drehachsen 17 Mulden 23 ausbilden.
Diese Mulden 23 können als Rastkuhlen wirken,
in die der Spreizarm 16'' in der Spreizstellung eintreten
kann.
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Werden
beide, sich gegenüberliegende Spreizelemente 16 in
die Spreizstellung gebracht, so kann sich die Grundplatte 21 des
Schleifpapierträgers geringfügig durchbiegen,
was mit einer Verkürzung des Abstandes der beiden Enden
der Grundplatte 21 verbunden ist. In dieser Öffnungsstellung der
Klemmeinrichtungen 3 können die beiden Enden 11 des
Schleifpapiers 10 aus den Klemmeinrichtungen 3 entnommen
werden bzw. die Enden 11 eines neuen Schleifpapiers 10 in
die Klemmeinrichtung 3 gebracht werden. Daran anschließend
werden die Spreizelemente 16 wieder in die Spannstellung
verlagert, so dass die Enden 11 zwischen den Klemmbacken 4 eingespannt
sind. In den 5 und 6 ist diese
Durchbiegung dargestellt. Das Gummipolster 9 ist lediglich
im Bereich der die Klemmbacke 5 ausbildenden Enden mit
der Unterseite der Grundplatte 21 verbunden, so dass sich
in der Spreizstellung zufolge der Durchbiegung der Grundplatte 21 ein
Spalt zwischen Grundplatte 21 und Gummipolster 9 ausbildet.
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In
einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel, in welchem
die Grundplatte 21 biegesteif ausgebildet ist, oder in
einem ebenfalls nicht dargestellten Ausführungsbeispiel,
in dem das Gummipolster 9 über die gesamte Anlagefläche
fest mit der Grundplatte 21 beispielsweise durch Verkleben
verbunden ist, bildet sich dieser Spalt nicht aus.
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Die
Befestigung der Zugfedern 13 an den Befestigungen 14 des
Griffkörpers 1 bzw. an den Befestigungen 15 des
Schleifpapierträgers 2 erfolgen durch Hakenuntergriff.
Hierzu bilden Griffkörper 1 bzw. Schleifpapierträger 2 unter-
bzw. übergreifbare Vorsprünge wie Zapfen, Ösen
oder dergleichen aus.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich.
In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollin haltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 5902176 [0002]
- - WO 2006/118864 A1 [0003]
- - DE 4404448 A1 [0004]