-
TECHNISCHES GEBIET
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen ein Verfahren zur
Steuerung eines Fahrzeuggetriebes, das ein weiches Vorwärts- oder
Rückwärtsschaltereignis
ermöglicht,
und insbesondere ein Verfahren zur Sperrung eines unmittelbaren
Schaltereignisses oder einer unmittelbaren Gangschaltung, wenn ein
Fahrer eines Fahrzeugs ein Schaltereignis in eine Richtung entgegengesetzt
der Fahrtrichtung des Fahrzeugs wünscht.
-
ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
-
Fahrzeuggetriebe
umfassen verschiedene Gangpositionen oder -einstellungen, üblicherweise als
PRNDL für
Parken, Rückwärts, Leerlauf
(Neutral), Fahren bzw. Langsamfahren bezeichnet. Die PRNDL-Einstellungen
können
von einem Fahrzeugfahrer ausgewählt
werden, indem er einen Schalthebel oder einen anderen Schaltmechanismus
bewegt, um dadurch einen Schaltwunsch zu befehligen oder auszulösen. Beim
Schalten auf rückwärts zum
Beispiel erfordern herkömmliche
oder mechanisch verzahnte Fahrzeuggetriebe im Allgemeinen das Bewegen
oder Schalten einer Ganganordnung in eine besondere Konfiguration,
die nur für
den Rückwärtsvorgang
geeignet ist, d. h. Fahrzeugantrieb in die Rückwärtsrichtung. Bei derartigen
herkömmlichen
Getrieben muss die Maschine, die nur in eine Richtung rotiert oder
sich dreht, eine Rotationskraft oder ein Drehmoment bereitstellen,
um das Fahrzeug sowohl in eine Vorwärts- als auch eine Rückwärtsbetriebsrichtung
anzutreiben. Somit muss ein Rückwärts getriebe
konfiguriert sein, um die Richtung einer Maschinenrotation bei dem
Abtrieb des Getriebes zu ändern.
-
Daher
ist bei herkömmlichen
Getrieben unter gewissen Bedingungen die Rückwärtsschaltung unterdrückt. Zum
Beispiel, wenn sich das Fahrzeug mit einer bestimmten Geschwindigkeit über eine
vorbestimmte Schwellengeschwindigkeit hinaus vorwärts bewegt,
können
Rückwärtsschaltungen
deaktiviert oder unterdrückt
werden, um die Maschine und/oder das Getriebe vor einem übermäßigen Schaltschock zu
schützen.
Ebenso, wenn das Fahrzeug mit einer relativ hohen Geschwindigkeitsrate
in eine Rückwärtsrichtung
fährt,
kann ein "Vorwärts-/Fahren-"Schaltwunsch deaktiviert
oder unterdrückt
werden. Eine derartige Schaltsteuerungsfunktionalität kann mittels
integrierter Getriebesteuerungen oder anderer Verfahren und/oder
Steuervorrichtungen bereitgestellt werden, die für das Unterdrücken des Schaltereignisses
geeignet sind.
-
Im
Gegensatz zu Fahrzeugen mit einem herkömmlichen Getriebe werden Hybridfahrzeuge
abwechselnd oder gleichzeitig von einer Maschine und/oder einem
oder mehreren elektrischen Motor/Generatoren mit Energie versorgt,
wobei Vorwärts-
und Rückwärtsvorgänge typischerweise
ohne spezielle Gangänderungen
oder -schaltung erreicht werden. Bei derartigen Hybridgetrieben
werden Vorwärts-
und Rückwärtsvorgänge mit
derselben mechanischen Konfiguration in dem Getriebe erreicht. Zum
Beispiel wird "Vorwärts/Fahren" durch Befehligen
eines Getriebeabtriebsdrehmoments in eine positive Richtung erreicht,
während "Rückwärts" durch Befehligen eines Getriebeabtriebsdrehmoments
in eine negative Richtung erreicht wird. Daher, im Unterschied zu
vielen herkömmlichen
Getrieben, können
Hybridgetriebe eine Rückwärtsschaltung
unter beschränkten
Vorwärtsbetriebsbedingungen
oder eine Vorwärtsschaltung
unter beschränkten
Rückwärtsbetriebsbedingungen
ausführen.
Jedoch können
sowohl her kömmliche
Getriebesteuerungs-Methodologien als auch Hybridgetriebesteuerungs-Methodologien
alles andere als optimal sein, wenn unter gewissen Fahrbedingungen
betrieben, besonders wenn das Fahrzeug mit einer relativ hohen Geschwindigkeitsrate
fährt.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Entsprechend
wird ein Verfahren zur Steuerung eines Fahrzeuggetriebes bereitgestellt,
umfassend das Aufzeichnen einer Schwellen-Getriebeabtriebsdrehzahl,
das Detektieren der tatsächlichen
Abtriebsdrehzahl des Getriebes, das Detektieren eines Schaltwunsches,
das Vergleichen der detektierten Abtriebsdrehzahl mit der Schwellen-Abtriebsdrehzahl,
und das Ausführen
eines normalen Pedalverlaufskennfelds, wenn die detektierte Abtriebsdrehzahl
kleiner als oder gleich der Schwellen-Abtriebsdrehzahl ist. Das
Verfahren führt
auch ein Paar von Sperrgrenzwerten oder Kurven aus, wenn die detektierte
Abtriebsdrehzahl größer ist
als die Schwellen-Abtriebsdrehzahl.
Die Sperrgrenzwerte sind konfiguriert, eine Schaltung in die Richtung
entgegengesetzt der Fahrtrichtung zu sperren oder verzögern, wenn
die detektierte Abtriebsdrehzahl die Schwellen-Abtriebsdrehzahl übersteigt,
indem das Fahrzeug abgebremst wird, bis die detektierte Abtriebsdrehzahl unter
die Schwellen-Abtriebsdrehzahl absinkt.
-
In
einem Aspekt der Erfindung umfasst das Verfahren das Konfigurieren
des Fahrzeugs mit einem Drehzahlsensor, einem Schaltsensor und einem Antriebsstrangsteuermodul
(ASM), das Erfassen der Getriebeabtriebsdrehzahl mittels des Drehzahlsensors
und das Weiterleiten der detektierten Abtriebsdrehzahl an das ASM,
und das Erfassen des Schaltwunsches mittels des Schaltsensors und
das Weiterleiten des detektierten Schaltwunsches an das ASM.
-
In
einem weiteren Aspekt der Erfindung bremsen die Sperrgrenzwerte
allmählich
die Getriebeabtriebsdrehzahl auf Null bei Detektion des Schaltwunsches
ab, und das ASM führt
ein entsprechendes Vorwärts-
oder Rückwärts-Pedalverlaufskennfeld aus,
um eine Schaltung bei Erreichen der Schwellen-Abtriebsdrehzahl freizugeben.
-
In
einem weiteren Aspekt der Erfindung nähern sich die Sperrgrenzwerte
allmählich
einem Null-Abtriebsdrehmoment an, während die Fahrzeuggeschwindigkeit
zunimmt, wobei das Null-Abtriebsdrehmoment bei einer relativ hohen
Fahrzeuggeschwindigkeitsrate erreicht wird, wodurch ein Leerlaufzustand
des Getriebes bei einem detektierten Schaltwunsch bei einer relativ
hohen Vorwärts-
oder Rückwärts-Fahrzeuggeschwindigkeitsrate
simuliert wird.
-
In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Fahrzeug mit einem
Getriebe mit einer detektierbaren tatsächlichen Abtriebsdrehzahl,
einem Drehzahlsensor, der dazu dient, die tatsächliche Abtriebsdrehzahl zu
detektieren, einem Schaltsensor, der dazu dient, einen Schaltwunsch
zu detektieren, und einem ASM mit einem gespeicherten Schwellen-Abtriebsdrehzahlwert
bereitgestellt. Das ASM weist einen gespeicherten Algorithmus zur
Sperrung einer unmittelbaren Schaltung auf, wenn der Schaltwunsch in
der Richtung entgegengesetzt der Richtung der Fahrzeugfahrt liegt,
und wenn die detektierte tatsächliche
Abtriebsdrehzahl größer ist
als der gespeicherte Schwellen-Abtriebsdrehzahlwert.
-
In
einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst das Fahrzeug einen Vorwärts- und
einen Rückwärtssatz
an Schaltsperrgrenzwerten. Das ASM dient dazu, den Vorwärtssatz
auszuwählen,
wenn die detektierte Abtriebsdrehzahl größer ist als der gespeicherte
Schwellen-Abtriebsdrehzahlwert und das Fahrzeug in die Rückwärtsrichtung
fährt,
und den Rückwärtssatz an
Sperrgrenzwerten auszuwählen, wenn
die detektierte Abtriebsdrehzahl größer ist als der gespeicherte
Schwellen-Abtriebsdrehzahlwert und das Fahrzeug in die Vorwärtsrichtung
fährt.
-
In
einem weiteren Aspekt der Erfindung nähern sich die Sperrgrenzwerte
allmählich
einem Null-Abtriebsdrehmoment an, während die Fahrzeuggeschwindigkeit
zunimmt, wobei das Null-Abtriebsdrehmoment bei einer relativ hohen
Fahrzeuggeschwindigkeitsrate erreicht wird, wodurch ein Leerlaufzustand
bei Detektieren eines Schaltwunsches bei einer relativ hohen Geschwindigkeitsrate
simuliert wird.
-
Die
zuvor genannten Merkmale und Vorteile sowie weitere Merkmale und
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der folgenden
ausführlichen
Beschreibung der besten Methoden zur Ausführung der Erfindung leichter
offensichtlich, wenn in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen
gesehen.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
eine schematische grafische Darstellung eines Fahrzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung;
-
2 ist
ein schematisches Ablaufdiagramm, welches das bevorzugte Verfahren
oder den bevorzugten Algorithmus der Erfindung darstellt;
-
3 ist
eine schematische grafische Darstellung eines Vorwärts-Pedalverlaufskennfelds,
das einen Satz an Vorwärts-Schaltsperrgrenzwerten
aufweist; und
-
4 ist
eine schematische grafische Darstellung eines Rückwärts-Pedalverlaufskennfelds, das einen Satz
an Rückwärts-Schaltsperrgrenzwerten
aufweist.
-
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Auf
die Zeichnungen Bezug nehmend, in denen sich dieselben Bezugszeichen
auf dieselben Bauteile beziehen, wird in 1 eine schematische Darstellung
eines Fahrzeugs 10 gemäß der vorliegenden
Erfindung gezeigt. Das Fahrzeug 10 umfasst eine Maschine 12 mit
einer Maschinenabtriebswelle 13, die mit einem Getriebe 14 operativ
verbunden ist. Das Getriebe 14 kann ein herkömmliches
oder mechanisches/verzahntes Getriebe, ein stufenloses Getriebe
sein, oder kann alternativ ein Hybridgetriebe mit mindestens einem
elektrischen Motor/Generator 16 sein, der in 1 gestrichelt
gezeigt wird und dort einfachheitshalber als "M/G" dargestellt
ist. In einer derartigen alternativen Hybridkonfiguration wird ein Motor/Generator 16 von
einer Energiespeichervorrichtung (ESV) 18, zum Beispiel
ein Akkumulator oder eine Batteriegruppe, mit Energie versorgt,
wenn der Motor/Generator 16 in seiner Eigenschaft als Motor
agiert, und dient dazu, die ESV 18 wieder aufzuladen, wenn
in seiner Eigenschaft als Generator tätig. Eine Getriebeabtriebswelle 17 vermittelt
oder überträgt eine
tatsächliche
Getriebeabtriebsdrehzahl, dargestellt als Pfeil N0,
auf einen Satz Räder 19,
um dadurch das Fahrzeug 10 vorwärts zu treiben oder anzutreiben.
-
Ein
Controller oder Antriebsstrangsteuermodul (ASM) 22 ist
mit einer Maschine 12 und einem Getriebe 14 operativ
verbunden. Das ASM 22 steht über einen Drehzahlsensor 11 und
einen Schaltsensor 15 mit dem Getriebe 14 in Verbindung,
wobei der Sensor 11 und der Sensor 15 jeweils
konfiguriert, ausgelegt und/oder programmiert sind, um die tatsächliche
Ge triebeabtriebsdrehzahl (N0) und einen Getriebeschaltwunsch
zu erfassen, wie zum Beispiel eine versuchte Bewegung eines Gangschaltmechanismus
(nicht gezeigt). Das ASM 22 weist ferner einen Speicher 26 mit
einem Steuerungsverfahren oder Algorithmus 50 (siehe 2)
auf, wie nachfolgend in dieser Beschreibung beschrieben, das bzw. der
konfiguriert oder programmiert ist, ein Schaltereignis auszuführen, d.
h. eine Schaltung auf "Vorwärts/Fahren" oder "Rückwärts", wenn das Fahrzeug 10 in die
Richtung entgegengesetzt jener der beabsichtigten Schaltung in Betrieb
ist oder fährt.
Das heißt,
der Algorithmus 50 sperrt eine unmittelbare oder sofortige
Schaltung auf "Vorwärts/Fahren" oder "Rückwärts" durch Ausführen einer allmählichen,
gesteuerten Abbremsung des Fahrzeugs 10, wenn ein Fahrer
oder Lenker des Fahrzeugs 10 "Vorwärts/Fahren" oder "Rückwärts" während
einer relativ hohen Fahrzeuggeschwindigkeitsrate in die entgegengesetzten
Richtung auswählt
oder versucht, auf "Vorwärts/Fahren" oder "Rückwärts" während
einer relativ hohen Fahrzeuggeschwindigkeitsrate in die entgegengesetzten
Richtung zu schalten. Der Zeitraum der allmählichen Abbremsung wird dann aufrechterhalten,
bis ein Schwellen-Getriebeabtriebsdrehzahlwert erreicht wird, zu
welchem Zeitpunkt das ASM 22 das Schaltereignis auslösen oder ausführen und
dann weitergehen kann, um zuvor gespeicherte oder programmierte
Vorwärts-
und Rückwärts-Pedalverlaufskennfelder
auszuführen,
wie nachfolgend in dieser Beschreibung noch später beschrieben wird. Die Abbremsgeschwindigkeit
ist bevorzugt ausgewählt,
um einem Fahrzeuginsassen optimalen Komfort zu bieten, und ist ferner
bevorzugt niedrig genug, so dass die Maschine 12 und das
Getriebe 14 nicht einer übermäßigen Kraft oder einem Schaltschock
unterliegen.
-
Sich 3 zuwendend
wird ein Vorwärts-Pedalverlaufskennfeld 30 gezeigt,
das bei dem Fahrzeug 10 der vorliegenden Erfindung verwendet werden
kann, wenn das Fahrzeug 10 in einem "Vorwärts-/Fahr-"Zu stand betrieben
wird. In dem Vorwärtskennfeld 30 ist
das "Abtriebsdrehmoment" entlang der Y-Achse
angeordnet oder positioniert, und die "Fahrzeuggeschwindigkeit" ist entlang der
X-Achse angeordnet oder positioniert. Wie für einen durchschnittlichen
Fachmann selbstverständlich
ist, ist ein "Pedalverlaufskennfeld" ein Kennfeld des
Betrags eines Achsen- oder Getriebeabtriebsdrehmoments, das für eine bestimmte
Gaspedalposition und/oder eine bestimmte Fahrzeuggeschwindigkeit
erwünscht oder
befehligt wird. Derartige Pedalverlaufskennfelder sind gewöhnlich als
zweidimensionale Verweistabellen ausgeführt, zu denen ein Controller,
wie zum Beispiel das ASM 22 der vorliegenden Erfindung, schnellen
Zugang hat. Das Vorwärtskennfeld 30 ist von
oben durch eine 100%ige oder vollständig gedrückte Gaspedalposition (Kurve 31),
d. h. "vollständig offene" Drosselklappe, und
von unten durch eine 0%ige Gaspedalposition (Kurve 32)
abgegrenzt. Die Form der Kurven 31 und 32 kann
gemäß den speziellen
Ausführungsparametern
des Getriebes 14 (siehe 1) umrissen
sein, und kann daher in Abhängigkeit
der Ausführung
des Getriebes 14 variieren. Jedoch definieren die Kurven 31 und 32 ungeachtet der
Getriebeausführung
im Allgemeinen vier Pedalverlaufsbereiche 34, 36, 38, 39 in
Bezug auf die sich überschneidende
X- und Y-Achse.
-
Der
Bereich 34 beschreibt einen ersten "Rückroll-"Bereich oder Betriebszustand.
Der Bereich 34 ist ein Bereich, in welchem ein zunehmendes
Drehmoment in die Richtung der beabsichtigten, d. h. Vorwärts-, Bewegung
befehligt wird, während das
Fahrzeug 10 seine Geschwindigkeit in die Richtung entgegengesetzt
der beabsichtigten Bewegung erhöht.
Zum Beispiel kann der Rückrollbereich 34 ausgeführt werden,
wenn das Fahrzeug 10 rückwärts rollt,
wobei sich das Getriebe 14 in der "Fahrt-"Stellung befindet. Während in dem Bereich 34 befehligt das
ASM 22 ein zunehmendes Drehmoment, das geeignet ist, die
Rückrollgeschwindigkeit
zu verlangsamen.
-
Als
nächstes
stellt der Bereich 36, welcher der größte Bereich des Vorwärtskennfelds 30 ist,
einen "Antriebs-"Betriebszustand dar.
Der Bereich 36 ist ein Bereich, in welchem ein Drehmoment
in die Richtung der beabsichtigten Bewegung befehligt wird, um dadurch
das Fahrzeug 10 zu beschleunigen oder eine bestehende Geschwindigkeit
beizubehalten. Während
die Fahrzeuggeschwindigkeit zunimmt, fällt das Abtriebsdrehmoment,
das benötigt
wird, um die Fahrzeuggeschwindigkeit aufrechtzuerhalten, schließlich auf
einen relativ konstanten Wert ab, wie durch die Form der Kurve 31 angezeigt.
Unterhalb des Antriebsbereichs 36 und unterhalb der X-Achse gibt
es einen dritten Bereich oder "Reibungswiderstand-"Bereich 38.
Der Bereich 38 ist ein Bereich oder Betriebszustand, in
welchem ein Drehmoment entgegengesetzt der Richtung der beabsichtigten Bewegung
befehligt wird, um das Fahrzeug 10 abzubremsen, wenn das
Gaspedal (nicht gezeigt) nahe Null oder unbetätigt ist, um einen Zustand
des Maschinenreibungswiderstands zu simulieren.
-
Schließlich stellt
der Bereich 39 einen "Kriechbereich" dar, oder einen
Bereich oder Betriebszustand, in welchem ein kleiner Drehmomentbetrag
in die Richtung der beabsichtigten Bewegung während relativ niedriger Fahrzeuggeschwindigkeiten
und eines niedrigen Gaspedalbetätigungsniveaus
oder Prozentsatzes an Betätigungsleistung befehligt
wird, so dass sich das Fahrzeug 10 in die beabsichtigte
Richtung bewegt. Zum Beispiel kann in den Kriechbereich 39 eingetreten
werden, wenn das Fahrzeug 10 Manöver von niedriger Geschwindigkeit ausführt, zum
Beispiel während
der Fahrt in eine Garage.
-
Sich 2 zuwendend
wird das Verfahren oder der Algorithmus 50 der Erfindung
bevorzugt beim Starten des Fahrzeugs 10 ausgelöst. Bei
Schritt 52 beginnend detektiert der Algorithmus 50 die
tatsächliche
Getriebeab triebsdrehzahl (N0) des Getriebeabtriebs 17 und
speichert die detektierte Abtriebsdrehzahl (N0)
in dem Speicher 26 temporär oder zeichnet die detektierte
Abtriebsdrehzahl (N0) in dem Speicher 26 temporär auf. Die
Detektion der Getriebeabtriebsdrehzahl (N0)
kann mittels eines oder mehrerer Drehzahlsensoren 11 erfolgen,
welche die Getriebeabtriebsdrehzahl (N0)
mechanisch und/oder elektrisch detektieren und den gemessenen oder
detektierten Geschwindigkeitswert an das ASM 22 übertragen.
Der Drehzahlsensor 11 ist jeder beliebige Sensor, der ausgestattet
ist, die tatsächliche
Getriebeabtriebsdrehzahl (N0) direkt und/oder
indirekt zu detektieren oder zu erfassen, wie zum Beispiel durch
Detektieren eines Drosselklappenbefehls oder der Pedalposition/Prozentsatz
der Betätigung
einer Fahrzeugdrosselklappe oder eines Gaspedals (nicht gezeigt),
und/oder durch direktes oder indirektes Messen der Drehzahl des
Getriebeabtriebs 17. Nachdem die Getriebeabtriebsdrehzahl
(N0) detektiert worden ist, macht der Algorithmus 50 dann
bei Schritt 54 weiter.
-
Bei
Schritt 54 detektiert der Algorithmus 50 einen
Schaltwunsch, d. h. einen vom Fahrer ausgelösten Wunsch, das Getriebe 14 (siehe 1)
auf "Vorwärts/Fahren" oder "Rückwärts" zu schalten, wenn das Fahrzeug 10 in
eine Richtung entgegengesetzt jener der gewünschten Schaltung fährt. Die
Detektion eines Schaltwunsches kann mittels eines oder mehrerer
Schaltsensoren 15 erfolgen, die den Schaltwunsch mechanisch
und/oder elektrisch detektieren und den detektierten Schaltwunsch
an das ASM 22 übertragen,
wo dieser temporär
in dem Speicher 26 gespeichert oder aufgezeichnet wird.
Wird kein Schaltwunsch detektiert, verharrt der Algorithmus 50 bei
Schritt 54 und in einem "Vorwärts-/Fahren-" oder "Rückwärts-"Betriebszustand gemäß dem Vorwärtskennfeld 30 (siehe 3)
bzw. Rückwärtskennfeld 40 (siehe 4),
bis ein solcher Schaltwunsch detektiert wird. Sobald detektiert,
macht der Algorithmus 50 bei Schritt 56 weiter.
-
Bei
Schritt 56 vergleicht der Algorithmus 50 die detektierte
tatsächliche
Getriebeabtriebsdrehzahl (N0) (siehe Schritt 52)
mit einer maximalen oder Schwellen-Getriebeabtriebsdrehzahl, mit
Nt in 2 bezeichnet,
die in dem Speicher 26 gespeichert ist. Der Speicher 26 des
ASM 22 ist bevorzugt mit dem Schwellen-Abtriebsdrehzahlwert
(Nt) vorinstalliert oder programmiert, der
während
der Vorserienentwicklung und dem Testen des Fahrzeugs bevorzugt bestimmt
wird, und welcher in Abhängigkeit
der speziellen Ausführungsparameter
eines gegebenen Getriebes 14 variieren kann. Zum Beispiel
kann es bei einem herkömmlichen
Getriebe bevorzugt sein, die Schwellen-Abtriebsdrehzahl (Nt) auf Null zu setzen, um einen Schaltschock
zu minimieren, während
eine niedrige, aber Nicht-Null-Schwellen-Abtriebsdrehzahl
(Nt) in Verbindung mit einem Hybridgetriebe
verwendet werden kann. Die Schwellen-Abtriebsdrehzahl (Nt) ist eine Geschwindigkeit, unterhalb welcher der
Algorithmus 50 ein Vorwärts-
oder Rückwärts-Pedalverlaufskennfeld
effizient und/oder weich ausführen
kann, wie nachfolgend noch später
in dieser Beschreibung unter Bezugnahme auf Schritt 58 und 4 erörtert werden
wird, nachdem das gewünschte
Schaltereignis ausgeführt
wurde. Ist die detektierte Getriebeabtriebsdrehzahl (N0)
kleiner als oder gleich der gespeicherten Schwellen-Abtriebsdrehzahl
(Nt), macht der Algorithmus 50 bei
Schritt 58 weiter. Ist jedoch die detektierte Getriebeabtriebsdrehzahl
(N0) größer als
die Schwellen-Abtriebsdrehzahl (Nt), macht
der Algorithmus 50 bei Schritt 60 weiter.
-
Bei
Schritt 58 führt
der Algorithmus 50 ein normales Vorwärts- oder Rückwärts-Pedalverlaufskennfeld 30 bzw. 40 (siehe 3 bzw. 4)
aus, wie durch die Fahrtrichtung des Fahrzeugs 10 bestimmt.
Das heißt,
wenn das Fahrzeug 10 in der "Vorwärts-/Fahrt-"Stellung fährt, wird
der Pedalverlauf von einem Vorwärtskennfeld 30 (siehe 3)
beherrscht, und ebenso, wenn das Fahrzeug 10 in der "Rückwärts-"Stellung fährt, wird der Pedal verlauf
von einem Rückwärtskennfeld 40 (siehe 4)
beherrscht. Der Algorithmus 50 fährt dann fort innerhalb des
Vorwärtskennfelds 30 oder
Rückwärtskennfelds 40 tätig zu sein,
bis ein Schaltereignis in die entgegengesetzte Richtung erwünscht wird.
-
Bei
Schritt 60, der, wie zuvor erörtert, ausgeführt wird,
wenn der Algorithmus 50 bestimmt, dass die detektierte
Getriebeabtriebsdrehzahl (N0) größer ist
als die Schwellen-Abtriebsdrehzahl (Nt)
(siehe Schritt 56), führt
der Algorithmus 50 einen Satz von separaten oder virtuellen "Schaltsperrgrenzwerten" aus oder oktroyiert
diesen, bevor er bei Schritt 58 weitermacht, wobei Schritt 60 das
unmittelbare Schaltereignis sperrt oder verzögert. Die Schritte 58 und 60 werden
am besten zusammen unter Bezugnahme auf 3 und 4 beschrieben.
-
Sich 4 zuwendend
wird ein erfindungsgemäßes "Rückwärts-Pedalverlaufskennfeld" oder Rückwärtskennfeld 40 gezeigt.
Wie bei dem zuvor beschriebenen Vorwärtskennfeld 30 von 3,
ist das Rückwärtskennfeld 40 von
oben durch eine 100%ige oder vollständig gedrückte Gaspedalposition (Kurve 41),
d. h. "vollständig offene" Drosselklappe, abgegrenzt,
und von unten durch eine 0%ige Gaspedalposition (Kurve 42)
abgegrenzt. Die Form der Kurven 41 und 42 kann
gemäß den speziellen Ausführungsparametern
des Getriebes 14 (siehe 1) umrissen
sein. Das Rückwärtskennfeld 40 umfasst
ferner einen oberen Rückwärtssperrgrenzwert
oder eine Kurve 45 und einen unteren Rückwärtssperrgrenzwert oder eine
Kurve 47.
-
Wie
durchschnittliche Fachleute anerkennen werden, stellt das unmittelbare Übergehen
von dem Vorwärtskennfeld 30 von 3 zu
den Kurven 41 und 42 des Rückwärtskennfelds 40 (siehe 4)
unmittelbar nach Bewegen eines Schalthebels (nicht gezeigt) von "Vorwärts/Fahren" nach "Rückwärts" kein optimal weiches und effizientes
Schaltereignis bei den meisten Fahrzeuggeschwindigkeiten oberhalb
einer minimalen oder Nullvorbestimmten Schwellengeschwindigkeit
(Nt) bereit. Daher werden erfindungsgemäß die Kurven 45 und 47 auf
die Kurven 41 und 42 des Kennfelds 40 oktroyiert.
-
Wenn
sich das Fahrzeug 10 in eine Vorwärtsrichtung gemäß dem Vorwärtskennfeld 30 bewegt
und ein Fahrer "Rückwärts" auswählt oder
auf "Rückwärts" schaltet, wählt das
ASM 22 das Rückwärtskennfeld 40 aus
und bewegt sich von dem Vorwärtskennfeld 30 von 3 zu
dem Rückwärtskennfeld 40 von 4 bei
derselben Fahrzeuggeschwindigkeit. Jedoch statt zu versuchen, das
Rückwärtskennfeld 40 unter
demselben Abtriebsdrehmoment direkt anzuwenden oder auszuführen, wendet
das ASM 22 stattdessen ein allmählich zunehmendes negatives
Drehmoment entlang der folgenden Kurven 45 und 47 an,
um dem positiven Drehmoment des Getriebeabtriebs 17 entgegenzuwirken
und zwar auf einem Niveau, das ausreicht, eine akzeptable und/oder
komfortable Abbremsgeschwindigkeit für das Fahrzeug 10 zu
erzeugen. In anderen Worten das ASM 22 verwendet den zuvor
beschriebenen Algorithmus 50, um die Kurven 45 und 47 während positiver
Geschwindigkeitsbedingungen zu oktroyieren und fährt fort die Kurven 45 und 47 unter
Ausschluss der Kurven 41 und 42 zu oktroyieren,
bis das Fahrzeug 10 den Schwellen-Abtriebsdrehzahlwert
(Nt) (siehe Schritt 56) bei oder
nahe einer Null-Fahrzeuggeschwindigkeit erreicht, um dadurch jeglichen Schaltschock
zu minimieren.
-
Die
Kurven 45 und 47 flachen bevorzugt auf ein Null-Abtriebsdrehmoment
bei stufenweise höheren
Fahrzeuggeschwindigkeiten ab oder nähern sich einem Null-Abtriebsdrehmoment
bei stufenweise höheren
Fahrzeuggeschwindigkeiten an, wodurch ein "Leerlauf-"Betriebszustand bei einem Null-Abtriebsdrehmoment
und relativ hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten simuliert wird. Sobald
die Schwellen-Abtriebsdrehzahl (Nt) erreicht
ist, führt
das ASM 22 das gewünschte
Schaltereignis aus und fährt
fort gemäß dem Rückwärtskennfeld 40 tätig zu sein.
Das ASM 22 kann im Umfang der Erfindung wie gewünscht kalibriert
werden, zum Beispiel durch das Modifizieren der Kurven 41, 42, 45 und 47,
um den gewünschten Schalteffekt
für das
Getriebe 14 zu erzeugen.
-
Schließlich können ähnliche
Vorwärtssperrgrenzwerte 35 und 37 für den Fall,
dass das Fahrzeug 10 in eine Rückwärtsrichtung bei einer hohen Geschwindigkeitsrate
fahren sollte und ein Fahrer versuchen sollte, auf "Vorwärts/Fahren" zu schalten, angewendet
werden. In einem solchen Fall, statt zu versuchen sofort auf das
Vorwärtskennfeld 30 (siehe 3)
bei dem entsprechenden Fahrzeuggeschwindigkeitspunkt zu schalten,
würde ein
Satz von Vorwärtssperrgrenzwerten
oder Kurven 35 und 37 oktroyiert werden. Sobald
die Kurven 35 und 37 die Rückwärtsgeschwindigkeit unter die
Schwellengeschwindigkeit (Nt) abgebremst
oder reduziert haben, kann das ASM 22 (siehe 1)
dann ein Schaltereignis auf "Vorwärts/Fahren" ausführen und
fortfahren gemäß dem Vorwärtskennfeld 30 tätig zu sein, wie
zuvor in dieser Beschreibung beschrieben.
-
Auf
diese Weise kann der Algorithmus 50 ein weiches Schaltereignis
oder einen weichen Übergang
zwischen "Rückwärts" und "Vorwärts/Fahren" und umgekehrt bereitstellen,
wenn sich das Fahrzeug 10 bewegt, während die Antriebsleistung
während
des ganzen Übergangs
aufrechterhalten wird, selbst wenn der Übergang bei einer relativ hohen
Geschwindigkeitsrate erfolgt. Des Weiteren sieht der Algorithmus 50 verbesserte "Ruckelzyklen" vor, wenn ein Fahrer
versucht, ein Fahrzeug abwechselnd vorwärts und rückwärts zu "ruckeln", zum Beispiel wenn er versucht Zugkraft
zu erlangen, da nahtlose Übergänge von "Vorwärts/Fahren" zu "Rückwärts" und zurück ermöglicht werden.
-
Obwohl
die besten Methoden zur Ausführung
der Erfindung ausführlich
beschrieben worden sind, werden Fachleute verschiedene alternative Ausgestaltungen
und Ausführungsformen
zur Ausführung
der Erfindung im Umfang der beigefügten Patentansprüche erkennen.