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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1, wie sie bei automatisierten Zuführeinrichtungen
von Gefriertrocknungsanlagen eingesetzt wird.
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Bei
der Gefriertrocknung von Lebensmitteln oder Medikamenten werden
sowohl an die Hygiene, als auch an die Dokumentation des Gefriertrocknungsvorganges
höchste
Anforderungen gestellt. Aus diesem Grunde wird die Bestückung der
Gefriertrocknungsanlage vollautomatisch durchgeführt, wobei das zu behandelnde
Produktgut in kleinen Fläschchen,
sogenannten Vials, transportiert wird. Dabei werden eine größere Anzahl
von Vials durch einen Transportrahmen erfasst und mittels diese Transportrahmer
in die Gefriertrocknungsanlage hinein- und später auch wieder herausgeführt. Hierzu werden
mehrere Transportrahmen hintereinander gekoppelt, um eine größtmögliche Ausnutzung
der in der Gefriertrocknungsanlage vorhandenen Stellfläche zu erreichen.
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Aus
der
EP 0 474 514 A1 ist
eine Transportvorrichtung zum Transportieren von mehreren Transportrahmen
bekannt, bei der rechts und links des eigentlichen Transportrahmens
eine quasi endlose Führungsschiene
ausgebildet ist. Diese Schiene ist von einer Wandung der Transportvorrichtung
beabstandet und wird von einem an der rechten und linken Längsseite
des Transportrahmens ausgebildeten Profil übergriffen, so dass der Transportrahmen
mittels des Profils und der Führungsschiene
geführt wird.
Dabei ist das Profil und die Führungsschiene
so ausgebildet, dass der Transportrahmen in einfacher Weise nach
oben entnommen beziehungsweise von oben in die Transportvorrichtung
eingesetzt werden kann. Allerdings muss das Einsetzen und das Entnehmen
des Transportrahmens entweder manuell geschehen oder mit einem erheblichen
technischen Aufwand realisiert werden.
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Aus
der
DE 103 49 469
A1 sind Ladungsträger
bekannt, an deren Vorder- und
Rückseite
L-förmig
ausgebildete Mitnehmer angebracht sind. Dabei sind diese Mitnehmer
jeweils so angebracht, dass die Mitnehmer benachbarter Ladungsträger ineinandergreifen
können
und so eine formschlüssige
Verbindung bilden. Dabei sind die L-förmigen Mitnehmer derart waagerecht
ausgelegt, dass die Mitnehmer des einen Ladungsträgers von
oben in die Mitnehmer des anderen Ladungsträgers eingesetzt werden können und
umgekehrt.
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Aus
der
DE 201 11 228
U1 sind Ladungsträger
bekannt, an deren Vorder- und
Rückseite
Mitnehmer angeordnet sind. Dabei sind diese Mitnehmer an einer Seite
des Ladungsträgers
an dessen Oberseite und an der anderen Seite des Ladungsträgers an dessen
Unterseite befestigt, so dass die Mitnehmer einerseits nach oben
und andererseits nach unten offen gehalten sind. Dies ermöglicht ein
Hineinheben des einen Ladungsträgers
in den Mitnehmer des anderen Ladungsträgers, sodass hier eine formschlüssige Verbindung
entsteht.
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Aus
der
EP 0 509 325 A1 sind
Ladungsträger bekannt,
die an ihrer Vorder- und
Rückseite
abstehende Bügel
aufweisen, wobei an den Bügeln
nach unten abstehende Vorsprünge
angebracht sind. Dabei kann der Bügel des einen Ladungsträgers mit
seinem Vorsprung derart in den Bügel
des benachbarten Ladungsträgers
eingehängt
werden, dass hier eine formschlüssige
Verbindung entsteht.
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Bei
allen hier genannten Mitnehmern ist es erforderlich, dass diese
von Hand oder mit einem erheblichen apparativen Aufbau ineinander
gesetzt werden müssen.
Ein automatisiertes Koppeln zweier Transportrahmen ist hier nicht
möglich.
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Davon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde,
eine Transportvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
die eine automatisierte Kopplung zweier Transportrahmen zuverlässig ermöglicht.
Als technische Lösung dieser
Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Transportvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruches 1 vorgeschlagen.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen dieser Transportvorrichtung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Eine
nach dieser technischen Lehre ausgebildete Transportvorrichtung
hat den Vorteil, dass durch die Ausbildung einer Hebekurve innerhalb
der Führungsnut
das Vorderteil eines Transportrahmens angehoben werden kann. Gleichzeitig
wird der Transportrahmen derart nach vorne geschoben, dass die eigenen,
an der Vorderseite angebrachten Mitnehmer die an einer Rückseite
des vorigen Transportrahmens angebrachten Mitnehmer übergreift,
so dass beim Absenken des Transportrahmens die Mitnehmer der hier
benachbarten Transportrahmen hintergreifen, so dass die hier benachbarten
Transportrahmen von nun an miteinander gekoppelt sind. Es versteht
sich, dass die Hebekurve zunächst
sanft ansteigend ausgebildet ist, dann einen kurzen Höhepunkt
aufweist und dann wieder sanft abfällt, damit die hier beschriebene
Bewegung des Transportrahmens entsprechend ausgeführt werden
kann.
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Dabei
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, rechts und links des Transportrahmens
je eine Führungsnut
mit auf gleicher Höhe
angeordneter Hebekurve auszubilden, damit der Transportrahmen an beiden
Seiten gleichzeitig angehoben wird. Hierdurch wird ein Verkanten
des Transportrahmens vermieden.
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Um
eine reibungsarme und korrekte Führung des
Transportrahmens innerhalb der Transportvorrichtung zu erreichen,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, an den Längsseiten des Transportrahmens je
ein senkrecht abstehendes Führungselement
vorzusehen, welches vorteilhafter Weise als abstehender, zylindrischer
Stift ausgebildet ist. Mit einem solchen Führungselement kann der Transportrahmen innerhalb
der Führungsnut
geführt
und im Bereich der Hebekurve in einfacher Weise angehoben und wieder
abgesenkt werden.
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Damit
der Transportrahmen lediglich an seiner Vorderseite und nicht in
seiner Gesamtheit angehoben wird empfiehlt es sich, die Führungselemente näher an der
Vorder- als an der Rückseite
anzubringen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind an dem Transportrahmen an einer Vorderseite und an einer Rückseite
jeweils zwei Mitnehmer ausgebildet, die einen halbzylindrischen,
teilzylindrischen oder zylindrischen Abstandhalter und einen halbzylindrischen,
teilzylindrischen oder zylindrischen Kopf aufweisen. Durch diese
zylindrische Ausgestaltung können
die Mitnehmer beim Absenken des Transportrahmens aneinander gleiten
und sich selbständig
in eine ordnungsgemäße Position
zwängen,
so dass eine zuverlässige
Kopplung benachbarter Transportrahmen erreicht wird.
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Um
auch ein seitliches Verschieben und gegebenenfalls Entkoppeln benachbarter
Transportrahmen zu vermeiden, hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
die Mitnehmer versetzt anzuordnen, wobei die Mitnehmer einer Vorderseite
vorzugsweise einen kleineren Abstand voneinander aufweisen, als
die entsprechenden Mitnehmer der Rückseite. Hierdurch halten die
Mitnehmer die benachbarten Transportrahmen auch gegen seitliches
Versetzen zuverlässig in
Position.
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In
noch einer bevorzugten Ausführungsform ist
der Abstand der Mitnehmer auf der Vorderseite um etwa einen Kopfdurchmesser
kleiner als derjenige der Rückseite.
Hierdurch wird erreicht, dass sich die Köpfe der jeweiligen Mitnehmer
zwar gut hinterschneiden, dass dies aber annähernd spielfrei erfolgt, um
ein versehentliches Entkoppeln zuverlässig zu vermeiden.
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Weitere
Einzelheiten der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung
ergeben sich aus der beigefügten
Zeichnung und den nachstehend beschriebenen Ausführungsformen. Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf zwei miteinander gekoppelte Transportrahmen mit einer
ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Mitnehmers;
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2 eine
Seitenansicht der Transportrahmen gemäß 1;
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3 eine
Frontansicht eines Transportrahmens gemäß 1;
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4a eine
geschnitten dargestellte Seitenansicht einer Transportvorrichtung
mit einem ersten Transportrahmen gemäß 1 zu einem
ersten Zeitpunkt;
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4b eine
geschnitten dargestellte Seitenansicht der Transportvorrichtung
gemäß 4a,
mit zwei Transportrahmen gemäß 1 zu
einem zweiten Zeitpunkt;
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4c eine
geschnitten dargestellte Seitenansicht der Transportvorrichtung
gemäß 4a,
mit zwei Transportrahmen gemäß 1 zu
einem dritten Zeitpunkt;
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4d eine
geschnitten dargestellte Seitenansicht der Transportvorrichtung
gemäß 4a,
mit zwei Transportrahmen gemäß 1 zu
einem vierten Zeitpunkt;
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5 eine
Draufsicht auf zwei miteinander gekoppelte Transportrahmen mit einer
zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Mitnehmers;
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6 eine
Frontansicht eines Transportrahmens gemäß 5.
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In
den 1 bis 3 ist eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Transportrahmens 10 dargestellt,
der eine Vorderseite 12, zwei Längsseiten 14 und eine
Rückseite 16 umfasst.
Diese vier Seiten 12, 14, 16 sind zu
einem Rechteck zusammengefügt
und bilden den Transportrahmen 10. An der Vorderseite 12 und
an der Rückseite 16 sind je
zwei abstehende Mitnehmer 18 angebracht, mittels derer
benachbarte Transportrahmen 10 miteinander gekoppelt werden
können.
Diese Mitnehmer 18 setzen sich aus einem zylindrischen
Abstandhalter 20 und einem ebenfalls zylindrischen Kopf 22 zusammen,
wobei der Abstandhalter 20 den Kopf 22 so weit
von der Vorderseite 12 bzw. der Rückseite 16 beabstandet,
dass in den Zwischenraum ein Kopf 22 eines Mitnehmers 18 eines
anderen Transportrahmens 10 hineinpasst. Der Kopf 22 und
der Abstandhalter 20 sind koaxial angeordnet.
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Die
Mitnehmer 18 sind jeweils auf einer Außenseite der Vorder- 12 und
Rückseite 16 angebracht,
wobei der Abstand der auf der Vorderseite 12 angebrachten
Mitnehmer 18 etwa um einen Kopfdurchmesser kleiner ist,
als der Abstand der auf der Rückseite 16 angebrachten
Mitnehmer 18. Sind zwei Transportrahmen 10 über die
Mitnehmer 18 miteinander gekoppelt, so führt das
versetzte Anordnen der Mitnehmer 18 dazu, dass die Mitnehmer 18 der
Vorderseite 12 quasi innenliegend angeordnet sind, während die
Mitnehmer 18 der Rückseite 16 quasi außenliegend
angeordnet sind. Dies gewährleistet, dass
ein seitliches Verrutschen und damit Entkoppeln der Transportrahmen 10 ausgeschlossen
ist und dass ein zuverlässiges
Zwangskoppeln benachbarter Transportrahmen 10 erreicht
wird.
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An
den Längsseiten 14 der
Transportrahmen 10 ist nahe der Vorderseite 12 auf
jeder Seite je ein stiftförmiges
Führungselement 24 vorgesehen,
welches senkrecht von der jeweiligen Längsseite 14 absteht.
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In
der in den 5 und 6 dargestellten, alternativen
Ausführungsform
setzt sich der Mitnehmer 118 aus einem halbzylindrischen
Abstandhalter 120 und einem halbzylindrischen Kopf 122 zusammen,
wobei die flache Seite des jeweiligen Halbzylinders vertikal ausgerichtet
ist. Die halbzylindrischen Seiten des jeweiligen Mitnehmers 118 sind
dabei den entsprechenden halbzylindrischen Seiten des anderen Mitnehmers 118 zugewandt.
Im Übrigen
ist dieser Transportrahmen 110 genauso ausgebildet wie
der in den 1 bis 3 beschriebene
Transportrahmen 10.
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Diese
Transportrahmen 10, 110 werden z. B. bei Gefriertrocknungsanlagen
eingesetzt, in denen Lebensmittel oder Medikamente gefriergetrocknet werden.
Aus hygienischen Gründen
wird dieses Produktgut in flaschenähnlichen Behältern, sogenannten Vials,
transportiert und auch darin gefriergetrocknet, wobei die Vials
unmittelbar nach dem Gefriertrocknungsprozess verschlossen werden.
Aus Gründen der
Hygiene und der Verfahrensdokumentation werden diese Vials voll
automatisch in die Gefriertrocknungsanlage hinein- und wieder herausgebracht. Hierzu
werden die Transportrahmen 10, 110 benötigt, wobei
im Inneren des jeweiligen Transportrahmens 10, 110 jeweils
eine Vielzahl von solchen Vials transportiert werden.
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Eine
für eine
solche Gefriertrocknungsanlage ausgelegte Transportvorrichtung ist
in den 4a bis 4d schematisch
dargestellt. In dieser Transportvorrichtung werden zunächst die
Transportrahmen 10, 110 auf einen Tisch 30 geführt, wobei
rechts und links neben dem Transportrahmen 10, 110 eine Führungsnut 26 vorgesehen
ist, in welche das stiftförmige
Führungselement
des Transportrahmens 10, 110 eingreift. In den 4a–4d wird
nachfolgend detailliert beschrieben, wie in einer solchen Transportvorrichtung
zwei Transportrahmen 10, 110 miteinander gekoppelt
werden.
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Zunächst wird
ein erster Transportrahmen 10, 110 derart in die
Transportvorrichtung eingesetzt, dass die stiftförmigen Führungselemente 24 in
die Führungsnut 26 eingreifen.
Aus darstellungstechnischen Gründen
ist in den 4a bis 4d nur
eine solche Führungsnut 26 dargestellt.
Es versteht sich aber, dass auf der anderen, hier nicht dargestellten Seite
des Transportrahmens 10, 110 eine zweite korrespondierende
Führungsnut 26 vorgesehen
ist.
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Die
Führungsnut 26 ist
in wesentlichen Teilen geradlinig ausgebildet, weist jedoch an einer
Stelle eine Hebekurve 28 auf. Diese Hebekurve 28 ist
auf beiden Seiten des Transportrahmens 10, 110 auf gleicher
Höhe angeordnet,
so dass der Transportrahmen 10, 110 beim Erreichen
des Führungselementes 24 an
der Hebekurve 28 leicht angehoben wird. Dabei wird der
Transportrahmen 10, 110 nur so weit angehoben,
dass der Mitnehmer 18, 118 der Vorderseite 12, 112 über den
Mitnehmer 18, 118 der Rückseite 16, 116 des
vor ihm liegenden Transportrahmens 10, 110 gehoben
wird. Nachdem der Transportrahmen 10, 110 den
höchsten
Punkt der Hebekurve 28 hinter sich gelassen hat, senkt
sich der Transportrahmen 10, 110 wieder ab, so
dass die Mitnehmer 18, 118 der Vorderseite 12, 112 die
Mitnehmer 18, 118 der Rückseite 16, 116 ineinander
greifen. Durch die zylindrische oder halbzylindrische Ausgestaltung
der jeweiligen Abstandhalter 20, 120 und Köpfe 22, 122 gleiten die
Mitnehmer 18, 118 derart aneinander, dass sich die
Mitnehmer 18, 118 zwangsläufig in die gewünschte Position
bewegen und hintergreifen. Durch die Anordnung der Mitnehmer 18, 118 der
Vorderseite 12, 112, quasi innenliegend im Vergleich
zu den Mitnehmern 18, 118 der Rückseite 16, 116,
ziehen sich die hier aneinander gekoppelten Transportrahmen 10, 110 quasi
selbstständig
und zwangsläufig
in eine stabile Position und sind somit zuverlässig gekoppelt. Nun können die
Transportrahmen 10, 110 in der Transportvorrichtung
weiter gezogen werden, ohne dass ein Verrutschen zu befürchten ist,
und/oder es kann ein weiterer Transportrahmen 10, 110 angehängt werden.
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In
einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform können die
Köpfe und
Abstandhalter der Mitnehmer auch teilzylindrisch ausgebildet sein,
denn auch durch einer teilzylindrischen Mitnehmer werden die hier
beschriebenen Effekte erzielt.
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- 10,
110
- Transportrahmen
- 12,
112
- Vorderseite
- 14,
114
- Längsseite
- 16,
116
- Rückseite
- 18,
118
- Mitnehmer
- 20,
120
- Abstandhalter
- 22,
122
- Kopf
- 24
- Führungselement
- 26
- Führungsnut
- 28
- Hebekurve
- 30
- Tisch