DE102008007690A1

DE102008007690A1 - Felge oder Radanbauteil für ein Kraftfahrzeugrad mit verschließbaren Öffnungen

Info

Publication number: DE102008007690A1
Application number: DE102008007690A
Authority: DE
Inventors: Nicolas Kruse
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2008-02-06
Filing date: 2008-02-06
Publication date: 2009-08-13
Also published as: US20090195053A1

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Felge und ein Rad eines Kraftfahrzeugs mit verschließbaren Belüftungsöffnungen (16, 18), die im geöffneten Zustand in Axialrichtung zur Radachse durchströmbar sind, wobei eine Stelleinrichtung vorgesehen ist, die zum Öffnen und Schließen der Belüftungsöffnungen (16, 18) ausgebildet ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Felge und/oder ein für ein Kraftfahrzeugrad vorgesehenes Anbauteil sowie ein zugehöriges Rad für ein Kraftfahrzeug, wobei im Bereich der Felge Öffnungen vorgesehen sind, die eine Belüftung vom im Bereich der Felge angeordneten Funktionsteilen, wie etwa einer Kraftfahrzeug-Bremseinheit ermöglichen.
Stand der Technik
Belüftungseinrichtungen für Bremsen sind im Stand der Technik als solche bekannt. Beispielsweise beschreibt die DE 38 34 119 A1 Bremskühlklappen, die in der Karosserie, so beispielsweise im Frontspoiler eines Kraftfahrzeugs angeordnet sind und mit geeigneten Antriebsmitteln bei einem normalen Fahrzustand des Fahrzeugs geschlossen, jedoch bei Bremskühlungsbedarf automatisch geöffnet werden, wobei der Fahrtwind einen Luftstrom durch die Bremskühlklappen und durch die Luftführungswege hindurch bewirkt, der zu den Bremsanlagen strömt und diese kühlt.
Ferner ist aus der DE 38 40 321 A1 eine Kühleinrichtung für ein Bremssystem eines Kraftfahrzeugs bekannt, wobei wenigstens ein um eine Achse umlaufendes Lüfterrad zur Erzeugung eines Kühlluftstroms für Bremselemente des Bremssystems vorgesehen ist. Dieses Lüfterrad ist über einen Freilauf antriebsmäßig mit einem mit dem Fahrzeugrad umlaufenden Bremselement verbunden. Von dem sich drehenden Fahrzeugrad wird dieses Lüfterrad beispielsweise bei einer Beschleunigung des Fahrzeugs mitgenommen. Bei einer Verlangsamung der Drehbewegung des Fahrzeugrads hingegen kann das Lüfterrad weiter frei umlaufen, sodass insbesondere auch nach einer Betätigung des Bremssystems ein Kühlluftstrom und eine aktive Kühlung der Bremselemente erzielt werden kann.
Ferner sind im Stand der Technik sogenannte "Spinner-Wheels" bekannt. Dies sind rotatorisch gelagerte "Zierscheiben", welche sich relativ zum eigentlichen Rad drehen. Eine solche Anordnung ergibt, ähnlich wie bei der DE 38 40 321 A1 , einen optischen Effekt, wenn ein Fahrzeug steht und sich dessen Räder im Stand scheinbar weiterdrehen. Die freie Rotation solcher „Spinner-Wheels" oder eines Lüfterrads mit Freilauf birgt jedoch ein erhebliches Gefahrenpotenzial, da aufgrund der nicht zu vernachlässigenden Masse solch drehbar gelagerter Elemente und einer etwaigen außermittigen bzw. unwuchtigen Lagerung hohe sicherheitsrelevante Anforderungen an die Befestigung gestellt sind. So sind solche rotierenden freilaufenden Systeme nur bedingt im Straßenverkehr zulässig.
Aufgabe
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Aerodynamik des Kraftfahrzeugs zu optimieren und optional eine Kühleinrichtung für im Bereich der Kraftfahrzeugräder angeordnete Funktionsteile, wie etwa Brems-, Stell- oder Antriebseinrichtungen zur Verfügung zu stellen, die nur unwesentliche bzw. keine Veränderungen an der Karosserie des Kraftfahrzeugs erfordern. Zudem soll die für erzielbare Aero dynamikverbesserung unabhängig vom Kraftfahrzeugtyp jederzeit, universell und auf einfache Art und Weise nachrüstbar sein.
Erfindung und vorteilhafte Wirkungen
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels einer Felge oder einem Radanbauteil gemäß Patentanspruch 1 und einem Kraftfahrzeugrad gemäß Patentanspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß ist eine Felge oder ein Radanbauteil für ein Kraftfahrzeugrad vorgesehen, welche verschließbare Öffnungen, insbesondere Belüftungsöffnungen aufweisen. Diese Öffnungen sind im geöffneten Zustand in Axialrichtung zur Radachse von einem Kühlmedium, insbesondere von einem Kühlluftstrom durchströmbar. Zudem ist eine Stelleinrichtung vorgesehen, welche zum Öffnen und Schließen der Öffnungen ausgebildet ist. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise erreicht werden, dass in Fahrsituationen, in welchen keine zusätzliche Kühlung der Kraftfahrzeugbremsen erforderlich ist, solche Belüftungsöffnungen geschlossen sind. In diesem geschlossenen Zustand weist die Felge, bzw. das Rad eine im Wesentlichen vollständig geschlossene Fläche zwischen Radnabe und dem an der Felge befestigten Reifen auf. Eine solche, vorzugsweise bündig mit dem Reifen abschließende geschlossene Fläche der Felge verringert den Luftwiderstand des Fahrzeugs merklich.
Hierdurch kann der Strömungswiderstand des Fahrzeuges um bis zu 5 Prozent gegenüber einer strukturierten bzw. offen gestalteten Felge verringert werden. Auch wird durch die geschlosse ne Ausbildung der Radfelge deren Ventilationswiderstand bei einem rotierenden Rad verringert.
Fordert die Fahrsituation oder etwa eine Erwärmung der Bremseinrichtung eine entsprechende Kühlung, so ist nach der Erfindung vorgesehen, dass die Belüftungsöffnungen der Felge abhängig vom Betriebszustand der Bremse bzw. von der jeweils vorherrschenden Fahrsituation geöffnet werden, sodass lediglich im Bedarfsfall ein Kühlluftstrom durch die Felge hindurchströmt und so zur verbesserten Kühlung der im Bereich der Felge angeordneten Bremseinrichtung führt.
Ferner ist die erfindungsgemäße Felge nicht nur im Hinblick auf verbesserte Kühlungseigenschaften, sondern auch hinsichtlich einer ästhetischen Erscheinung der oder des Rads Felge als vorteilhaft zu betrachten. So trägt das äußere Erscheinungsbild einer Felge regelmäßig in erheblichem Maße zur Kaufentscheidung bei. Insbesondere sind strukturierte, nicht glatte Felgengeometrien vom Käufer erwünscht. Bewegt sich das Fahrzeug jedoch mit hoher Geschwindigkeit, so kann aufgrund der Rotation des Rads die Felgenkontur und deren äußeres Erscheinungsbild ohnehin nicht mehr präzise wahrgenommen werden.
Hier setzt ein weiterer Gedanke der Erfindung an, indem sie beispielsweise geschwindigkeitsabhängig Belüftungsöffnungen und somit die äußere Erscheinungsform der Felge verändert, sodass bei Stillstand eine den ästhetischen Anforderungen entsprechende äußere Felgenkontur erkennbar ist und bei hoher Geschwindigkeit eine aerodynamisch günstige ebene bzw. glatte Oberfläche der Felge vorliegt.
Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist die der Felge zugeordnete oder unmittelbar an der Felge angeordnete Stelleinrichtung dazu ausgebildet, die Öffnungen in Abhängigkeit von einer einwirkenden Beschleunigung oder Verzögerung des Fahrzeugs bzw. des Kraftfahrzeugrads selbsttätig zu öffnen und/oder zu schließen. Eine derart beschleunigungsabhängige Steuerung kann beispielsweise unter Ausnutzung der Masseträgheit etwaiger die Belüftungsöffnung abdeckender Elemente erfolgen, ohne dass hierfür eine aktive Steuerung erforderlich wäre.
Nach einer Weiterbildung ist ferner vorgesehen, die Belüftungsöffnungen der Felge in Abhängigkeit einer im Bereich der Felge vorherrschenden Temperatur zu öffnen oder zu schließen. Eine derartige temperaturabhängige Steuerung kann beispielsweise mit temperatursensitiven Elementen, wie beispielsweise einer Bimetallfeder oder dergleichen sich unter thermischer Einwirkung verformenden Elementen erfolgen. Diese kann beispielsweise mit der Bremse, der Radnabe oder der Felge in thermischem Kontakt stehen und somit durch ihre temperaturabhängige Verformung reversibel ein Öffnen oder Schließender Belüftungsöffnungen gleichermaßen in selbsttätiger Art und Weise bewirken.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, die Belüftungsöffnungen in Abhängigkeit einer Rotationsgeschwindigkeit der Felge zu öffnen oder zu schließen. Hierbei, aber auch bei den übrigen Ausführungen, kann insbesondere vorgesehen werden, die Belüftungsöffnungen auch graduell zu öffnen oder zu schließen, sodass abhängig von Parametern, wie etwa Beschleunigung, Geschwindigkeit oder Temperatur, die Belüftungsöffnungen nur teilweise geöffnet oder geschlossen werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Felge eine mit Belüftungsöffnungen versehenen Grundkörper auf. Abgesehen von den in die Felge eingearbeiteten Öffnungen hat dieser jedoch ein im Wesentlichen axial nach außen geschlossenes Außenprofil. Ferner sind den einzelnen Belüftungsöffnungen Verschlusselemente zugeordnet, die axial beabstandet von der Felge, aber auch unmittelbar an der Felge bzw. deren Grundkörper angeordnet sein können.
Die Öffnungen können sowohl im Felgengrundkörper eingearbeitet sein. Alternativ oder ergänzend kann jedoch auch eine separates Radanbauteil mit einer herkömmlichen Felge, beispielsweise einer durchweg offen gestalteten Felge kombiniert werden. Zumindest ein Teil, vorzugsweise aber sämtliche verschließbaren Öffnungen sind dann an dem Radanbauteil vorgesehen, welches an handelsüblichen Felgen und Kraftfahrzeugrädern angeordnet werden kann. Auf diese Art und Weise können in Axialrichtung zumindest bereichsweise offen gestaltete Felgen, mit einem erfindungsgemäßen Radanbauteil versehen und entsprechend nachgerüstet werden. Das Radanbauteil weist einen mit Öffnungen versehenen Grundkörper und zumindest einen gegenüber diesem Grundkörper verschwenkbar angeordneten Verschlusskörper auf.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die den einzelnen Belüftungsöffnungen der Felge zugeordneten Verschlusselemente untereinander mechanisch gekoppelt.
Dabei sind die Verschlusselemente um eine Achse schwenkbar am Felgengrundkörper gelagert, die sich parallel zur Radachse bzw. zur Radnabe erstreckt. Auf diese Art und Weise wird eine schwenkbare Anordnung der Verschlusselemente an der Felge zur Verfügung gestellt, wobei die Schwenkbewegung der Verschlusselemente in einer Ebene tranversal zur Radachse stattfindet.
Alternativ ist denkbar, das die Verschlusselemente klappenartig ausgebildet sind und um ein sich bezogen auf die Radachse in Radialrichtung erstreckende Drehachse schwenkbar gelagert sind. Der Schwenkwinkel kann bei einer solchen Ausgestaltung bis zu 90° betragen.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehenen, dass die einzelnen Verschlusselemente auf oder an einem Verschlusskörper angeordnet sind. Dieser Verschlusskörper ist als solcher in Umfangsrichtung gegenüber dem Felgengrundkörper verschwenkbar gelagert. Er kann dabei unmittelbar an dem Felgengrundkörper gelagert sein. Es ist dabei insbesondere vorgesehen, dass die einzelnen Verschlusselemente einstückig miteinander verbunden sind und auf diese Art und Weise den Verschlusskörper bilden. Insoweit kann der Verschlusskörper als ein einziges Element betrachtet werden, welches vergleichbar der Ausbildung der Felge Verschlussbereiche und Öffnungsbereiche aufweist.
Kommen als Belüftungsöffnungen fungierende Öffnungsbereiche des Verschlusskörpers beispielsweise mit zugeordneten Belüftungsöffnungen des Felgengrundkörpers überlappend zur Anordnung, so sind die Belüftungsöffnungen der Felge von Kühlluft durchströmbar. Wird hingegen der Verschlusskörper in Umfangsrichtung gegenüber dem Felgengrundkörper gedreht, sodass eine überlappende Anordnung von korrespondierenden Öffnungen im Verschlusskörper und im Felgengrundkörper nicht mehr gegeben ist, so sind die Belüftungsöffnungen geschlossen. Die Felge weist dann nach außen hin eine im Wesentlichen homogene geschlossene Kontur auf.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Verschlusskörper schwenkbar gegenüber dem Felgengrundkör per gelagert ist. Der Schwenkbereich beträgt in Umfangsrichtung zumindest etwa 0 bis 60°. Ansonsten ist der Verschlusskörper quasi starr mit dem Felgengrundkörper verbunden. Es besteht insbesondere im Unterschied zu den vorbekannten "Spinner-Wheels" kein Freilauf zwischen dem Verschlusskörper und dem Felgengrundkörper.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Verschlusskörper eine scheibenartige Geometrie aufweist und zwischen den Verschlusselementen, die beispielsweise speichenartig angeordnet sein können, einzelne Durchgänge aufweist. Diese Durchgänge kommen in Öffnungsstellung der Belüftungsöffnungen zumindest bereichweise überlappend mit den Belüftungsöffnungen des Felgengrundkörpers zu liegen.
Die Geometrie der Belüftungsöffnungen des Verschlusskörpers und derjenigen des Felgengrundkörpers sind einander korrespondierend, wenn nicht gar identisch. Sie können beispielsweise rund, elliptisch, dreieckig, quadratisch oder nach Art eines Kreissegmentes ausgebildet sein. Bei Ausbildung von kreissegmentartigen Öffnungen weist der Verschlusskörper bzw. der Felgengrundkörper eine speichenartig anmutende Geometrie auf.
Ferner ist vorgesehen, dass der Verschlusskörper gegenüber dem Felgengrundkörper axial nach außen oder axial nach innen versetzt angeordnet ist. Der Verschlusskörper befindet sich somit auf einer Seite des Felgengrundkörpers. Er kann unmittelbar mit dem Felgengrundkörper gekoppelt sein, alternativ aber auch an der Radnabe oder der Radachse aufgehängt werden.
Nach einer Weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist weisen die Felge oder das Radanbauteil an ihrer axialen Außenseite einzelne Flächensegmente auf, welche um in Radial richtung verlaufende Achsen schwenkbar gelagert sind. Beispielsweise ist hierfür eine fächerartige oder turbinenschaufelartige Anordnung vorgesehen, wobei die einzelnen Flächensegmente je nach den vorliegenden äußeren Anforderungen in der Ebene transversal zur Radachse zu liegen kommen und somit eine nach außen geschlossene Fläche bilden oder wobei die Flächensegmente derart verschwenkt sind, dass ihre Flächennormale schräg oder gar senkrecht zur Radachse verläuft sodass Öffnungen im Bereich der Felge freigegeben werden.
Nach einem unabhängigen Aspekt umfasst die Erfindung auch ein Kraftfahrzeugrad einer erfindungsgemäßen Felge.
Ausführungsbeispiele
Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden anhand des nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiels erläutert. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale in ihrer sinnvollen Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Es zeigen:
1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs, längs geschnitten mit geöffneten Belüftungsöffnungen,
2 eine Darstellung gemäß 1 mit geschlossenen Belüftungsöffnungen,
3 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugfelge in Draufsicht,
4 ein an der Felge anzuordnender Verschlusskörper in Draufsicht,
5 die Felge gemäß 3 mit darauf angeordnetem Verschlusskörper gemäß 4 mit geöffneten Belüftungsöffnungen
6 das Kraftfahrzeugrad gemäß 5 mit gedrehtem Verschlusskörper und geschlossenen Belüftungsöffnungen
7 eine alternative Ausführung mit fächer- oder flügelartigen Verschlusselementen in geschlossener Konfiguration und
8 die Ausführung gemäß 7 in geöffneter Konfiguration.
In 1 ist eine Seite eines Kraftfahrzeuges in einer geschnittenen Darstellung von unten gezeigt. Zu sehen sind die beiden linken Räder des Kraftfahrzeuges, nämlich Vorderrad 40 und Hinterrad 42. Ferner sind zwei Luftströmungen 24 und 26 gezeigt, die zur Kühlung einer im Bereich der Räder angeordneten Bremseinrichtung beitragen. In 1 ist der Zustand der erfindungsgemäßen Felge mit geöffneten Belüftungsöffnungen gezeigt. Die am Vorderrad 40 außen vorbeiströmende Luftströmung 24 durchströmt zumindest bereichsweise das Hinterrad 42 in Axialrichtung von außen nach innen während der Luftstrom 26 das Vorderrad in Axialrichtung von innen nach außen durchströmt.
In 2 ist die alternative Konfiguration der Felge mit geschlossenen Belüftungsöffnungen angedeutet. In dieser Konfiguration sind die Felgen bzw. die Räder 40, 42 für einen in Axialrichtung strömenden Luftstrom nahezu undurchdringlich. Die beiden Luftströmungen 30, 28 strömen entweder vollständig an der Außenseite des Kraftfahrzeuges oder innenseitig an den Rä dern 40, 42 vorbei, ohne diese in Axialrichtung zu durchströmen.
Während 2 eine Konfiguration zeigt, wie sie nach der Erfindung zur Minimierung des Luftwiderstandes insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten vorgesehen ist zeigt 1 die Konfiguration, die typischerweise in Bremssituationen einzunehmen ist, bei denen die im Bereich der Räder 40, 42 angeordneten Bremsen einen Bedarf an Kühlluftzufuhr haben.
Die Fahrzeugfelge 10 gemäß den 3, 5 und 6 ist zur Aufnahme eines in 4 beispielhaft dargestellten Verschlusskörpers 12 vorgesehen. Dieser erstreckt sich in der Darstellung gemäß 6 über den Belüftungsöffnungen 16 des Felgengrundkörpers 14, so dass ein nach außen geschlossenes Felgenprofil entsteht. In dieser Konfiguration ist die Felge 10 strömungstechnisch in Axialrichtung undurchlässig, wie dies in 2 angedeutet ist. Dementsprechend gleiten die in 2 beispielhaft dargestellten Luftströmungen 28, 30 innen- bzw. außenseitig an der Felge entlang, ohne diese axial zu durchdringen.
In dieser Konfiguration gemäß 2 weist die Fahrzeugfelge bzw. das gesamte Fahrzeugrad einen deutlich verringerten Strömungswiderstand als in einer Konfiguration gemäß 1 auf.
Es ist ferner vorgesehen, dass das radial außen liegende Reifenprofil 20 im Übergangsbereich an die Felge, bzw. an den Felgengrundkörper 14 bündig an dessen Außenkontur anschließt. In der Konfiguration gemäß 6, welche 2 entspricht, ist der eigentliche Felgengrundkörper 14 nahezu vollständig vom Verschlusskörper 12 überdeckt. Sowohl am Verschlusskörper 12 als auch am Felgengrundkörper 14 sind einzelne im gezeigten Beispiel kegelstumpfartige bzw. tetraedrisch ausgebildete Belüftungsöffnungen 18 bzw. 16 vorgesehen. Zwischen den Belüftungsöffnungen weist der Verschlusskörper 12 gemäß 4 einzelne Verschlussbereiche oder -elemente 19 auf. Hinter den Belüftungsöffnungen 18 kommt in der Konfiguration nach 6 der Felgengrundkörper zu liegen.
Obschon die Darstellung gemäß 6 eine gewisse Struktur der Felge erkennen lässt, liegen der Felgengrundkörper 14 und der Verschlusskörper unmittelbar aneinander an. Durch die scheibenartige, in Axialrichtung vergleichsweise dünne Ausgestaltung des Verschlusskörpers 12, bilden der Felgengrundkörper 14 und der Verschlusskörper 12 eine im Wesentlichen eben ausgestaltete Oberfläche mit einem dementsprechend geringen und vorteilhaften Strömungswiderstand.
Inmitten der Felge 10 ist in 3 beispielhaft die Radnabe 22 angedeutet, welche als Aufhängung sowohl für den Felgengrundkörper 14 als auch für den Verschlusskörper 12 dienen kann.
In der Konfiguration gemäß 5 befindet sich der Verschlusskörper gegenüber seiner Stellung in 6 in einer geringfügig verschwenkten oder gedrehten Stellung, so dass die im Verschlusskörper 12 und im Felgengrundkörper 14 eingearbeiteten Belüftungsöffnungen 18, 16 zumindest bereichsweise, im vorliegenden Beispiel sogar vollständig überdeckend zu liegen kommen. Auf diese Art und Weise wird durch den geöffneten Bereich eine die Felge in axialer Richtung durchströmende Luftströmung ermöglicht, die zur besseren Kühlung der im Bereich der Felge vorgesehenen Bremseinrichtung geeignet ist. Die Konfiguration gemäß 5 ermöglicht einen Strömungsverlauf, wie er in 1 angedeutet ist.
Die Relativbewegung zwischen dem Verschlusskörper 12 und dem Felgengrundkörper 14 kann aktiv durch vorgesehene Stellmotoren und einer elektronischen Steuereinrichtung, welche von Sensorsignalen gespeist wird, erfolgen. Alternativ oder ergänzend hierzu ist es auch möglich, dass die Verstellung des Verschlusskörpers 12 gegenüber dem Felgengrundkörper 14 selbsttätig, etwa durch Ausnutzen der Masseträgheit des Verschlusskörpers oder durch Vorsehen temperatursensitiver Elemente und einer damit verbundenen mechanischen Kopplung erfolgt.
In den 7 und 8 ist eine alternative Ausführung der Erfindung gezeigt. Hierbei sind einzelne Verschlusselemente 32 am Grundkörper der Felge oder eines separat am Rad anzubringenden Anbauteils angeordnet. Wie aus dem Vergleich der beiden in 7 und 8 links dargestellten Figuren hervorgeht, sind diese einzelnen Verschlusselemente 32 bezüglich ihrer Längsachse schwenkbar ausgebildet. Deren Längsachsen verlaufen dabei bezogen auf die Achse des Rades in Axialrichtung und die einzelnen Verschlusselemente sind klappenartig ausgebildet.
In der in 8 gezeigten verschwenkten Konfiguration geben diese die Öffnungsbereiche 16 des Grundkörpers der Felge frei, so dass die Öffnungen 16 in Axialrichtung von Kühlluft durchströmt werden können.
Auch bei dieser Ausführung ist vorgesehen, dass die einzelnen Verschlusselemente 32 mechanisch untereinander gekoppelt sind. Auch kann vorgesehen werden, dass sämtliche Verschlusselemente 32 an einem in den Figuren nicht explizit dargestellten Verschlusskörper befestigt sind, welcher gegenüber der Radnabe oder dem Grundkörper der Felge schwenkbar gelagert ist.

10: Felge
12: Verschlusskörper
14: Felgengrundkörper
16: Belüftungsöffnungen
18: Belüftungsöffnungen
19: Verschlusselemente
20: Reifen
22: Radnabe
24: Luftstrom
26: Luftstrom
28: Luftstrom
30: Luftstrom
32: Verschlusselement
40: Fahrzeugrad
42: Fahrzeugrad

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 3834119 A1 [0002]
- DE 3840321 A1 [0003, 0004]

Claims

Felge oder Anbauteil eines Kraftfahrzeugrads mit verschließbaren Öffnungen (16, 18), die im geöffneten Zustand in Axialrichtung zur Radachse (22) durchströmbar sind, wobei eine Stelleinrichtung vorgesehen ist, welche zum Öffnen und Schließen der Öffnungen (16, 18) ausgebildet ist.
Felge oder Anbauteil gemäß Anspruch 1, wobei die Stelleinrichtung dazu ausgebildet ist, die Öffnungen (16, 18) in Abhängigkeit von einer einwirkenden Beschleunigung oder Verzögerung selbsttätig zu öffnen oder zu schließen.
Felge oder Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Stelleinrichtung dazu ausgebildet ist, die Öffnungen (16, 18) in Abhängigkeit einer im Bereich der Felge vorherrschenden Temperatur zu öffnen und/oder zu schließen.
Felge oder Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Stelleinrichtung dazu ausgebildet ist, die Öffnungen (16, 18) in Abhängigkeit einer Rotationsgeschwindigkeit der Felge zu öffnen und/oder zu schließen.
Felge oder Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein mit Öffnungen (18) versehener Grundkörper (14) vorgesehen ist und den Öffnungen (16) Verschlusselemente (19) zugeordnet sind.
Felge oder Anbauteil nach Anspruch 5, wobei die Verschlusselemente (19) untereinander mechanisch gekoppelt sind.
Felge oder Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 oder 6, wobei die Verschlusselemente (19) um eine parallel zur Radachse (22) verlaufende Schwenkachse schwenkbar gegenüber dem Felgengrundkörper (14) gelagert sind.
Felge oder Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, wobei die Verschlusselemente (19) auf oder an einem Verschlusskörper (12) angeordnet sind, der in Umfangsrichtung gegenüber dem Grundkörper (14) schwenkbar gelagert ist.
Felge oder Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 8, wobei der Verschlusskörper (19) eine scheibenartige Geometrie und zwischen den einzelnen Verschlusselementen (19) Durchgänge oder Belüftungsöffnungen (18) aufweist, die in einer Öffnungsstellung zumindest bereichsweise überlappend mit den Belüftungsöffnungen (16) des Grundkörpers (14) zu liegen kommen.
Felge oder Anbauteil nach Anspruch 9, wobei der Verschlusskörper (12) gegenüber dem Grundkörper (14) axial nach außen oder axial nach innen versetzt angeordnet ist.
Felge oder Anbauteil nach Anspruch 9 oder 10, wobei der Verschlusskörper (12) am Grundkörper (14) oder an der Radnabe (22) schwenkbar gelagert ist.
Felge oder Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit Flächensegmenten, welche um Schwenkachsen verschenkbar gelagert sind, die sich in Radialrichtung zur Radachse erstrecken.
Kraftfahrzeugrad mit einer Felge oder einem Anbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche.