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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung eines stationären Gasmotors,
bei dem eine Drehzahl-Regelabweichung aus einer Soll-Drehzahl sowie
einer Ist-Drehzahl berechnet wird und aus der Drehzahl-Regelabweichung über einen
Drehzahlregler als Stellgröße ein Soll-Moment
bestimmt wird. Ferner wird in Abhängigkeit des Soll-Moments ein Soll-Volumenstrom
zur Festlegung eines Gemisch-Drosselklappenwinkels sowie eines Gas-Drosselklappenwinkels
bestimmt und der Soll-Volumenstrom zur Einstellung des Gas-Drosselklappenwinkels über einen
Korrekturfaktor verändert.
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Stationäre Gasmotoren
werden zur Stromerzeugung verwendet. Betrieben wird der Gasmotor bei
einem konstanten Lambdawert von zum Beispiel 1.7, also im Magerbetrieb
mit Luftüberschuss.
Typischerweise umfasst der Gasmotor eine Gasdrosselklappe zum Festlegen
des Gasanteils im Gas-Luftgemisch, einen Mischer zum Zusammenführen des brennbaren
Gases mit der Luft, einen Verdichter als Teil eines Abgasturboladers,
einen Kühler
und zumindest eine Gemischdrosselklappe. Über die Gemischdrosselklappe
wird der angesaugte Volumenstrom im Receiverrohr vor den Einlassventilen
des Gasmotors und damit auch der Gemischdruck im Receiverrohr festgelegt.
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Aus
der
EP 1 158 149 A1 ist
ein stationärer Gasmotor
zum Antreiben eines Generators bekannt. Gesteuert wird der Gasmotor,
indem aus der Motorleistung über
eine Kennlinie ein Soll-Lambda als Führungsgröße berechnet wird. An Hand
des Soll-Lambdas berechnet ein elektronisches Motorsteuergerät einen
Gasmengen-Sollwert zur Einstellung der Gasdrosselklappe. In einer
zweiten Ausführungsform wird
der Soll-Lambdawert aus einer Gemischdruck-Regelabweichung berechnet.
Die Gemischdruck-Regelabweichung bestimmt sich aus dem detektierten
Ist-Gemischdruck im Receiverrohr und dem Soll-Gemischdruck, welcher wiederum aus der Motorleistung über eine
Kennlinie festgelegt wird. In einer dritten Ausführungsform wird ergänzend zur zweiten
Ausführungsform
der Gasmengen-Sollwert zur Einstellung der Gasdrosselklappe in Abhängigkeit
der Stellung eines Verdichter-Bypassventils und der Drehzahl-Regelabweichung
korrigiert. Gemeinsames Merkmal aller drei Ausführungsformen ist die Einstellung
der Gasdrosselklappe auf einen Soll-Lambdawert. Im praktischen Betrieb
wird bei einer Änderung
der Leistungsvorgabe zuerst die Stellung der Gemischdrosselklappe
als Leistungssteuerorgan verändert.
Dies bewirkt, dass der angesaugte Gemischvolumenstrom sich ebenfalls ändert. Da
zunächst
die Stellung der Gasdrosselklappe konstant bleibt, ändert sich
auch der Gas-Volumenstrom nicht. Hieraus resultiert ein sich veränderndes
Ist-Lambda. Bei einer beispielsweise in Schließrichtung betätigten Gemischdrosselklappe
wird eine Anfettung des Gemisches verursacht, wodurch eine Leistungsänderung
des Gasmotors bewirkt wird. Als Reaktion auf diese Leistungsänderung
werden dann der Soll-Lambdawert, der Gasmengen-Sollwert und die Stellung
der Gasdrosselklappe verändert.
Bei dieser Art der Regelung ist die Reaktionszeit, zum Beispiel bei
Laständerung,
kritisch, da systembedingt ein Eingriff in die Lambdaregelung träge ist.
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Auch
die
DE 103 46 983
A1 beschreibt einen Gasmotor und ein Verfahren zur Regelung
des Kraftstoffgemisches. Bei diesem Verfahren wird in einem ersten
Schritt eine Ist-Druckdifferenz
des Luftmassenstroms an einem Venturimischer erfasst und in einem
zweiten Schritt aus der gemessenen Ist-Leistung des Gasmotors eine
Soll-Druckdifferenz des Luftmassenstroms bestimmt. In einem dritten
Schritt wird dann die Ist-Druckdifferenz der Soll-Druckdifferenz
angenähert,
indem über
die Stellung der Gasdrosselklappe die zugeführte Gasmenge verändert wird.
In einem vierten Schritt wird die sich einstellende Ist-Leistung
des Gasmotors erneut detektiert und die Gemischdrosselklappe so
eingestellt, dass die Soll-Ist-Abweichung der Druckdifferenz des
Luftmassenstroms im Venturimischer sich verringert. Dieser sequentielle
Ablauf wird iterativ so lange durchgeführt bis die Soll-Ist-Abweichung
der Druckdifferenz kleiner als ein Grenzwert wird. Da eine Änderung
der Stellung der Gemisch-Drosselklappe eine Leistungsänderung
des Gasmotors bewirkt, muss die Stellung der Gas-Drosselklappe zur
Kompensation der Leistungsänderung
des Gasmotors nachgeregelt werden. Dies kann unter Umständen zum Überschwingen
der Stellgrößen führen.
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Aus
der
JP 61014459 A ist
ein Gasmotor mit Lambdaregelung bekannt. Bei diesem Verfahren wird ein
Soll-Lambda in Abhängigkeit
der Ist-Drehzahl und einer Last festgelegt. Zur Regelung des Gemischvolumenstroms
wird ein Luft-Drosselklappenventil in Abhängigkeit eines ersten Ist-Lambdas
und das Gasventil in Abhängigkeit
eines zweiten Ist-Lambdas gesteuert. Gemessen werden die beiden
Ist-Lambdas über
jeweils einen eigenen Lambdasensor im Abgas. Der dargestellte Gasmotor
ist ein Saugmotor, so dass ergänzend
ein Gas-Zwischenspeicher in der Gaszuführung angeordnet ist.
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Eine
Lambdaregelung für
einen Gasmotor mit möglichst
großseriennahen
Komponenten ist aus der
DE
102 13 341 A1 bekannt. Hierzu wird über einen Luftmassenmesser
ein Ist-Gemischmassenstrom
gemessen oder der Ist-Gemischmassenstrom über die Gasgleichung berechnet.
An Hand der Motorleistung und eines NOx-Werts wird dann über ein Kennfeld
der Soll-Gemischmassenstrom berechnet. Die daraus resultierenden
Regelabweichung wird anschließend
von einen Regler als Stellgröße auf eine den
Luft-Gas-Mischer
einstellende Stelleinrichtung zur Veränderung des Lambdas, hier:
Ist-Lambdas, ausgegeben.
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Eine
Lambdaregelung mit seriell nachfolgender Brennstoffregelung für einen
Gasmotor, bei welche ein Gas mit niedrigem Druck verwendet werden soll,
ist aus der
DE 196
54 699 A1 bekannt. Die Stellgröße des Brennstoff-Regelkreises
wiederum wirkt auf die Gasdrosselklappe. Sowohl zum Lambda-Regelkreis
als auch zum Brennstoff-Regelkreis
ist parallel eine Steuerung angeordnet. Die Eingangsgröße des Brennstoff-Regelkreises entspricht
einem Soll-Brennstoffstrom, welcher aus der Stellgröße des Lambdareglers,
einer über
die parallele Steuerung berechnete Steuergröße und eine Übergangskompensation
berechnet wird. Der Übergangskompensator
dient dem Ausgleich von Übergangszuständen, die
sich bei Veränderung
der Drosselklappenstellung und in der Motorleerlaufsteuerung ergeben.
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Aus
der MTZ 12/2006, Jahrgang 67, Seiten 932 bis 941, ist ein Gasmotor
mit zylinderindividueller Gaszumessung bekannt. Über jeweils ein eigenes Gasventil
im Zylinderkopf wird dem Zylinder ein entsprechender Gasvolumenstrom
zugeordnet, wodurch diese Lösung
aufwendig wird. Zwingende Voraussetzung für die dargestellte Einrichtung
ist eine exakte zeitliche Abstimmung der Steuerzeiten des Gaswechselventils
zu den Steuerzeiten der Ein- und Auslassventile.
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Aus
der nicht vorveröffentlichten
DE 10 2007 045 195
B3 ist ein Verfahren zur Regelung eines stationären Gasmotors
bekannt, bei dem eine Gasdrosselklappe und eine Gemischdrosselklappe
in Abhängigkeit
derselben Steuergröße, hier:
ein Soll-Volumenstrom, parallel angesteuert werden. Bestimmt wird
der Soll-Volumenstrom an Hand eines Soll-Moments, welches als Stellgröße über einen
Drehzahlregler aus einer Soll-Ist-Abweichung der Drehzahlen berechnet
wird. Zur Verbesserung der Betriebssicherheit ist eine Momentbegrenzung
vorgesehen, über
welche das Soll-Moment zumindest in Abhängigkeit eines Fehler-Zustandssignals,
beispielsweise bei Sensorausfall, begrenzt wird. In der Praxis hat
es sich jedoch gezeigt, dass das Verfahren hinsichtlich einer schwankenden
Kraftstoffqualität
oder Kraftstoffdichte noch nicht optimal ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, den Einfluss einer schwankenden
Kraftstoffqualität oder
Kraftstoffdichte auf das in der
DE 10 2007 045 195 B3 beschriebene Verfahren
zu verringern.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch ein Verfahren zur Regelung eines stationären Gasmotors,
bei dem eine Drehzahl-Regelabweichung aus einer Soll-Drehzahl sowie
einer Ist-Drehzahl
berechnet wird, aus welcher ein Drehzahlregler als Stellgröße ein Soll-Moment
bestimmt. Ferner wird an Hand des Soll-Moments ein Soll-Volumenstrom
zur Festlegung sowohl eines Gemisch-Drosselklappenwinkels als auch
eines Gas-Drosselklappenwinkels bestimmt und der Soll-Volumenstrom
zur Einstellung des Gas-Drosselklappenwinkels über einen Korrekturfaktor verändert. Berechnet
wird der Korrekturfaktor indem eine Ist-Anlagenleistung in ein Ist-Anlagenmoment
umgerechnet wird und dieses über
Quotientenbildung in Bezug zu einem begrenzten Soll-Moment gesetzt
wird. Letzteres wiederum wird aus dem Soll-Moment über eine
Momentbegrenzung berechnet. Aus dem Quotienten wird dann über einen
I-Regler der Korrekturfaktor festgelegt.
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Der
Quotient kennzeichnet die Abweichung des vom Gasmotor abgegebenen
Moments (Ist-Anlagenleistung) zum intern berechneten, begrenzten Soll-Moment.
Verursacht wird diese Abweichung durch ein schwankende Kraftstoffqualität oder Kraftstoffdichte. Über den
Korrekturfaktor wird also verhindert, dass auf Grund der Abweichung
die im elektronischen Motorsteuergerät applizierten Kennfelder in falschen
Bereichen ausgelesen werden. Das Verfahren ist somit betriebssicherer
und gewährleistet
einen nahezu konstanten Lambdawert, trotz schwankenden Gasbrennwerts.
Bei Verwendung einer intelligenten Gasdrosselklappe, welche selbsttätig an Hand
einer Vorgabegröße einen
Gas-Drosselklappenwinkel einstellt, greift das Verfahren korrigierend ein.
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Damit
das Verfahren robust ist, wird der Korrekturfaktor aus dem Mittelwert
der innerhalb eines Berechnungsintervalls berechneten Quotienten
gebildet und zwischen einem stationären und einem instationären Betriebszustand
unterschieden. Bei einem stationären
Betriebszustand wird der berechnete Korrekturfaktor als gültiger Wert
zur Korrektur des Soll-Volumenstroms gesetzt. Bei einem instationären Betriebszustand
wird hingegen der letzte stationäre Korrekturfaktor
als gültiger
Wert zur Korrektur des Soll-Volumenstroms
beibehalten.
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In
den Zeichnungen ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigen:
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1 ein
Gesamtschaubild,
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2 ein
Blockschaltbild zur Ansteuerung der Gemischdrosselklappen und der
Gasdrosselklappe,
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3 ein
Blockschaltbild der Mengenkorrektur und
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4 einen
Programm-Ablaufplan.
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Die 1 zeigt
ein Gesamtschaubild eines stationären Gasmotors 1 in
V-Anordnung. Der Gasmotor 1 treibt über eine Welle 2,
Kupplung 3 und Welle 4 einen Generator 5 an. Über den
Generator 5 wird elektrische Energie erzeugt, welche in
ein elektrisches Netz eingespeist wird. Dem Gasmotor 1 sind folgende
mechanische Komponenten zugeordnet: eine Gasdrosselklappe 6 zum
Festlegen eines zugeführten
Gas-Volumenstroms,
zum Beispiel Erdgas, ein Mischer 7 zur Zusammenführung von
Luft und Gas, ein Verdichter 8 als Teil eines Abgasturboladers, ein
Kühler 9,
eine erste Gemischdrosselklappe 10 auf der A-Seite des
Gasmotors 1 und eine zweite Gemischdrosselklappe 11 auf
der B-Seite des Gasmotors 1.
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Die
Betriebsweise des Gasmotors 1 wird durch ein elektronisches
Motorsteuergerät 14 (GECU)
festgelegt. Das elektronische Motorsteuergerät 14 beinhaltet die üblichen
Bestandteile eines Mikrocomputersystems, beispielsweise einen Mikroprozessor,
I/O-Bausteine, Puffer und Speicherbausteine (EEPROM, RAM). In den
Speicherbausteinen sind die für
den Betrieb des Gasmotors 1 relevanten Betriebsdaten in
Kennfeldern/Kennlinien appliziert. Über diese berechnet das elektronische Motorsteuergerät 14 aus
den Eingangsgrößen die
Ausgangsgrößen. In
der 1 sind als Eingangsgrößen dargestellt: ein erster
Ist-Gemischdruck p1(IST) sowie eine Gemischtemperatur T1, welche
beide im ersten Receiverrohr 12 gemessen werden, ein zweiter
Ist-Gemischdruck p2(IST), welcher im zweiten Receiverrohr 13 gemessen
wird, eine Ist-Drehzahl nIST des Gasmotors 1, eine Soll-Drehzahl
nSL, die von einem nicht dargestellten Anlagenregler des Generators 5 vorgegeben
wird, und eine Eingangsgröße EIN.
Unter der Eingangsgröße EIN sind
die weiteren Eingangssignale zusammengefasst, beispielsweise eine Ist-Anlagenleistung
und die Öltemperatur.
Als Ausgangsgrößen des
elektronischen Motorsteuergeräts 14 sind
dargestellt: das Signal eines korrigierten Soll-Volumenstroms VSLK zur Ansteuerung der
Gasdrosselklappe 6, das Signal eines ersten Gemisch-Drosselklappenwinkels
DKW1 zur Ansteuerung der ersten Gemischdrosselklappe 10,
das Signal eines zweiten Gemisch-Drosselklappenwinkels DKW2 zur
Ansteuerung der zweiten Gemischdrosselklappe 11 und ein
Signal AUS. Das Signal AUS steht stellvertretend für die weiteren
Signale zur Steuerung und Regelung des Gasmotors 1.
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Die
Anordnung besitzt folgende allgemeine Funktionalität: Über die
Stellung der Gasdrosselklappe 6 wird ein Gas-Volumenstrom,
welcher dem Mischer 7 zugeführt wird, eingestellt. Die
Position der ersten Gemischdrosselklappe 10 definiert ein
erstes Gemischvolumen und damit den ersten Ist-Gemischdruck p1(IST)
im ersten Receiverrohr 12 vor den Einlassventilen des Gasmotors 1. Über die
zweite Gemischdrosselklappe 11 werden ein zweites Gemischvolumen
und damit der zweite Ist-Gemischdruck p2(IST) im zweiten Receiverrohr 13 vor
den Einlassventilen des Gasmotors 1 festgelegt.
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Die 2 zeigt
ein Blockschaltbild zur Ansteuerung der beiden Gemischdrosselklappen 10 sowie 11 und
der Gasdrosselklappe 6. Das Bezugszeichen 15 kennzeichnet
den Anlagenregler des Generators. Das Bezugszeichen 14 kennzeichnet
als reduziertes Blockschaltbild das elektronische Motorsteuergerät, wobei
die dargestellten Elemente die Programmschritte eines ausführbaren
Programms repräsentieren.
Die Eingangsgrößen des
elektronischen Motorsteuergeräts 14 sind
bei dieser Darstellung die Soll-Drehzahl nSL, die Ist-Anlagenleistung PAIST,
die Ist-Drehzahl nIST, eine Luftmasse mL und eine Größe E. Unter
der weiteren Größe E sind
als Konstantwerte ein Soll-Lambda, ein Hubvolumen der Zylinder des
Gasmotors, der Liefergrad im Sinne einer Zylinderfüllung und
die Kraftstoffeigenschaft zusammengefasst. Die Soll-Drehzahl nSL
und die Ist-Anlagenleistung
PAIST werden vom Anlagenregler 15 bereitgestellt. Die Ausgangsgrößen sind
der erste Gemisch-Drosselklappenwinkel DKW1 zur Ansteuerung der
ersten Gemischdrosselklappe 10, der zweite Gemisch-Drosselklappenwinkel
DKW2 zur Ansteuerung der zweiten Gemischdrosselklappe 11 und
der korrigierte Soll-Volumenstrom
VSLK zur Ansteuerung der Gasdrosselklappe 6. Die innerhalb
des elektronischen Motorsteuergeräts 14 dargestellten Elemente
sind: ein Drehzahlregler 16 zum Festlegen eines Soll-Moments MSL
als Stellgröße, eine
Momentbegrenzung 17, eine Einheit Wirkungsgrad 18, eine
Gemischquantität 19 zur
Umrechnung des Soll-Volumenstroms
VSL in die Gemisch-Drosselklappenwinkel, ein Speicher 20 und
eine Mengenkorrektur 21.
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Vom
Anlagenregler 15 wird als Leistungswunsch die Soll-Drehzahl
nSL vorgegeben, zum Beispiel 1500 1/min, welche einer Frequenz von
50 Hz entspricht. Ebenso wird vom Anlagenregler 15 die Ist-Anlagenleistung
PAIST bereitgestellt. Die Ist-Anlagenleistung PAIST ist proportional
zum Ist-Anlagenmoment und damit zum Moment, welches der Gasmotor
abgibt. An einem Punkt A wird aus der Soll-Drehzahl nSL und der
Ist-Drehzahl nIST eine Drehzahl-Regelabweichung dn berechnet. Aus
der Drehzahl-Regelabweichung dn berechnet der Drehzahlregler 16 als
Stellgröße das Soll-Moment
MSL. In der Praxis ist der Drehzahlregler 16 als PIDT1-Regler ausgeführt. Das
Soll-Moment MSL ist eine der Eingangsgrößen der Momentbegrenzung 17.
Die weiteren Eingangsgrößen der
Momentbegrenzung 17 sind der Altwert MSLBA des begrenzte
Soll-Moments, die Ist-Drehzahl
nIST und das Fehler-Zustandssignal FM. Die Ausgangsgröße entspricht
dem begrenzten Soll-Moment MSLB.
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Über die
Momentbegrenzung 17 wird das Soll-Moment MSL auf ein Luftverhältnis-Begrenzungsmoment,
ein Fehlermoment oder ein mechanisches Maximalmoment begrenzt. Die
Auswahl erfolgt über
eine Minimalwertauswahl. Das Fehlermoment entspricht einem Vorgabewert,
welcher bei einem erkannten Fehler in der Signalerfassung, beispielsweise
bei defektem Gemisch-Temperatursensor, über das Fehlerzustandssignal
FM angezeigt wird. Das mechanische Maximalmoment entspricht ebenfalls einem
Vorgabewert, welcher die mechanische Belastungsobergrenze des Gasmotors
kennzeichnet. Berechnet wird das Luftverhältnis-Begrenzungsmoment an
Hand der Ist-Drehzahl nIST und zumindest des Altwerts MSLBA des
begrenzten Soll-Moments.
Der Altwert MSLBA des begrenzten Soll-Moments entspricht dem im
Speicher 20 abgelegten Wert des begrenzten Soll-Moments
MSLB. Dieser Wert wird bei jedem Programmdurchlauf aktualisiert.
Bevor jedoch der alte Wert im Speicher 20 mit dem neuen
Wert des begrenzten Soll-Moments MSLB überschrieben wird, wird der
alte Wert an die Momentbegrenzung 17 ausgegeben. Liegt
beispielsweise zum Zeitpunkt t ein neuer Wert des begrenzten Soll-Moments
MSLB vor, so entspricht der alte Wert dem begrenzten Soll-Moment
zum Zeitpunkt t – 1.
Liegt der Wert des Soll-Moments MSL im zulässigen Bereich, so entspricht
der Wert des begrenzten Soll-Moments MSLB dem Wert des Soll-Moments
MSL. Das begrenzte Soll-Moment MSLB ist die Eingangsgröße des Speichers 20 und der
Einheit Wirkungsgrad 18.
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Über die
Einheit Wirkungsgrad 18 wird dem begrenzten Soll-Moment
MSLB in Abhängigkeit
der Ist-Drehzahl nIST der Soll-Volumenstrom VSL zugeordnet. Hierzu
ist in der Einheit Wirkungsgrad 18 ein entsprechendes Kennfeld
hinterlegt. Der Soll-Volumenstrom
VSL ist die Eingangsgröße der Gemischquantität 19 und
zugleich die Eingangsgröße der Mengenkorrektur 21. Über die
Gemischquantität 19 wird
aus dem Soll-Volumenstrom VSL in Abhängigkeit der Ist-Drehzahl nIST
sowie der Eingangsgröße E der
erste Gemisch-Drosselklappenwinkel DKW1 und der zweite Gemisch-Drosselklappenwinkel DKW2
berechnet. In der Einheit Gemischquantität 19 ist ein erster
Regelkreis zur Regelung des ersten Ist-Gemischdrucks p1(IST) und
ein zweiter Regelkreis zur Regelung des zweiten Ist-Gemischdrucks p2(IST)
zusammengefasst. Mit dem ersten Gemisch-Drosselklappenwinkel DKW1
wird die erste Gemischdrosselklappe 10 angesteuert. Über die
erste Gemischdrosselklappe 10 wird ein erstes Gemischvolumen
V1 und der erste Ist-Gemischdruck p1(IST) eingestellt. Mit dem zweiten
Gemisch-Drosselklappenwinkel DKW2 wird die zweite Gemischdrosselklappe 11 angesteuert, über welche
ein zweites Gemischvolumen V2 und der zweite Ist-Gemischdruck p2(IST) eingestellt wird.
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Über die
Mengenkorrektur 21 wird der Soll-Volumenstrom VSL in Abhängigkeit
des begrenzten Soll-Moments MSLB und der Ist-Anlagenleistung PAIST
korrigiert. Die Mengenkorrektur 21 ist in der 3 dargestellt
und wird in Verbindung mit dieser erläutert. Der korrigiert Soll-Volumenstrom, Bezugszeichen
VSLK, ist die Eingangsgröße einer intelligenten
Gasdrosselklappe, welche eine Verarbeitungselektronik 22 und
die die Gasdrosselklappe 6 beinhaltet. Über die Verarbeitungselektronik 22 wird
der Wert des korrigierten Soll-Volumenstroms VSLK in eine entsprechende
Querschnittsfläche
und einen entsprechenden Winkel umgesetzt. Über die Gasdrosselklappe 6 wird
ein Gas-Volumenstrom
VG als Gasanteil des Gas-Luftgemisches eingestellt. Die parallele
Ansteuerung der beiden Gemischdrosselklappen 10 und 11 sowie
der Gasdrosselklappe 6 in Abhängigkeit derselben Vorgabegröße bewirkt
eine kurze Reaktionszeit und ein präzises Einschwingen mit verbesserter
Einstellbarkeit des Gesamtsystems. Zudem ist auf Grund der parallelen
Ansteuerung eine Lambda-Nachführung
nicht erforderlich.
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In
der 3 ist als Blockschaltbild die Mengenkorrektur 21 dargestellt.
Die Eingangsgrößen sind
der Soll-Volumenstrom VSL, das begrenzte Soll-Moment MSLB und die
Ist-Anlagenleistung PAIST. Die Ausgangsgröße entspricht dem korrigierten
Soll-Volumenstrom
VSLK, mit welchen die Gasdrosselklappe angesteuert wird. Aus der
Ist-Anlagenleistung
PAIST wird über
eine Umrechnung 26 mittels der Ist-Drehzahl nIST das Ist-Anlagenmoment
MAIST berechnet. Das Ist-Anlagenmoment MAIST entspricht dem vom
Gasmotor abgegebenen Moment. Aus dem Ist-Anlagenmoment MAIST und
dem begrenzten Soll-Moment MSLB wird über eine Berechnung 23 der
Quotient Q(i) bestimmt. Hierbei bedeutet i eine Laufvariable. Über eine
Berechnung Mittelwert 24 wird zum Beispiel das geometrische
Mittel der zuvor berechneten Quotienten Q(i) bestimmt. Der Quotient
kennzeichnet die Abweichung des vom Gasmotor abgegebenen Moments
(Ist-Anlagenmoment) zum intern berechneten, begrenzten Soll-Moment MSLB.
Verursacht wird diese Abweichung durch eine schwankende Kraftstoffqualität oder Kraftstoffdichte. Die
Eingangsgrößen der
Berechnung Mittelwert 24 sind die Messhäufigkeit n und das Berechnungsintervall
dT. Die Ausgangsgröße der Berechnung
Mittelwert 24 ist der Mittelwert MW. Durch die Mittelwertbildung
wird das Verfahren robuster. An einem Punkt A wird eine Differenz
DIFF berechnet, indem der Mittelwert MW vom Betrag 1 subtrahiert
wird. Über
einen I-Regler 25 wird dann an Hand der Differenz DIFF
der Korrekturfaktor k bestimmt. Als Eingangsgrößen sind hierzu dem I-Regler 25 die
Nachstellzeit Tn und ein Wert MAX zur Begrenzung des Korrekturfaktors
k zugeführt.
An einem Punkt B werden dann der Soll-Volumenstrom VSL und der Korrekturfaktor
k miteinander multipliziert. Das Ergebnis entspricht dem korrigierten
Soll-Volumenstrom VSLK. Über
den Korrekturfaktor wird verhindert, dass auf Grund der Abweichung
des abgegebenen Moments zum internen, begrenzten Soll-Moment, die
im elektronischen Motorsteuergerät
applizierten Kennfelder in falschen Bereichen ausgelesen werden.
Das Verfahren ist somit betriebssicherer und gewährleistet einen nahezu konstanten
Lambdawert, trotz schwankendem Gasbrennwert. Auch Einstellfehler
der intelligenten Gasdrosselklappe, welche eine Regelabweichung
der Drehzahl und ein fehlerbehaftetes Soll-Moment MSL bewirken,
werden über
den Korrekturfaktor k minimiert.
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Bei
der Berechnung des Korrekturfaktors k wird zwischen einem stationären und
einem instationären
Betriebszustand unterschieden. Bei einem stationären Betriebszustand wird der
berechnete Korrekturfaktor k als gültiger Wert zur Korrektur des Soll-Volumenstroms
VSL gesetzt. Bei einem instationären
Betriebszustand wird hingegen der letzte bei einem stationären Betriebszustand
ermittelte Korrekturfaktor als gültiger
Wert zur Korrektur des Soll-Volumenstroms beibehalten.
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In
der 4 ist ein Programm-Ablaufplan eines entsprechenden
Unterprogramms dargestellt. Nach dem Start wird bei S1 geprüft, ob ein
stationärer Betriebszustand
vorliegt. Ist dies nicht der Fall, das heißt, der Gasmotor wird gerade
in einem instationären
Zustand betrieben, zum Beispiel während einer Lastaufschaltung,
so wird bei S2 der letzte bei einem stationären Betriebszustand bestimmte
Korrekturfaktor k beibehalten. Danach wird zum Punkt A verzweigt.
Wird bei S1 ein stationärer
Betriebszustand erkannt, Abfrageergebnis S1: ja, so wird bei S3
die Ist-Anlagenleistung PAIST an Hand der Ist-Drehzahl nIST in ein
Ist-Anlagenmoment MAIST umgerechnet. Das Ist-Anlagenmoment MAIST
entspricht dem vom Gasmotor abgegebenen Moment. Bei S4 wird der Quotient
Q(i) des Ist-Anlagenmoments MAIST zum begrenzten Soll-Moment MSLB bestimmt.
Dieser Quotient Q(i) kennzeichnet die Abweichung des vom Gasmotor
abgegebenen Moments (Ist-Anlagenmoment) zum intern berechneten,
begrenzten Soll-Moment MSLB. Eine derartige Abweichung macht sich typischerweise
bei schwankender Kraftstoffqualität oder Kraftstoffdichte bemerkbar.
Danach wird bei 85 aus mehreren zuvor berechneten Quotienten Q(i)
der Mittelwert MW berechnet. Die Randbedingungen bei der Mittelwertberechnung
sind die Messhäufigkeit (3:
n) und das Berechnungsintervall (3: dT). Bei
S6 wird der Mittelwert MW von der Zahl 1 subtrahiert. Das
Ergebnis entspricht der Differenz DIFF. Bei S7 wird über den
I-Regler der Korrekturfaktor k berechnet oder bei einem instationären Betriebszustand
der bei S2 festgehaltene Korrekturfaktor verwendet. Danach wird
der Korrekturfaktor k noch auf einen Maximalwert begrenzt. Bei S8
werden der Soll-Volumenstrom VSL und der Korrekturfaktor k miteinander
multipliziert und als korrigierte Soll-Volumenstrom VSLK an die
intelligente Gasdrosselklappe ausgegeben. Damit ist der Programm-Ablauf
beendet.
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- 1
- Gasmotor
- 2
- Welle
- 3
- Kupplung
- 4
- Welle
- 5
- Generator
- 6
- Gasdrosselklappe
- 7
- Mischer
- 8
- Verdichter
- 9
- Kühler
- 10
- erste
Gemischdrosselklappe
- 11
- zweite
Gemischdrosselklappe
- 12
- erstes
Receiverrohr
- 13
- zweites
Receiverrohr
- 14
- elektronisches
Motorsteuergerät
(GECU)
- 15
- Anlagenregler
- 16
- Drehzahlregler
- 17
- Momentbegrenzung
- 18
- Einheit
Wirkungsgrad
- 19
- Gemischquantität
- 20
- Speicher
- 21
- Mengenkorrektur
- 22
- Verarbeitungselektronik
- 23
- Berechnung
Quotient
- 24
- Berechnung
Mittelwert
- 25
- I-Regler
- 26
- Umrechnung