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Die
Erfindung betrifft allgemein einen Seitenfaltenbeutel zur Verwendung
in einer Verpackungsmaschine aus einem Folienmaterial. Der Beutel
umfasst eine Beutelwandung, eine Bodennaht, Seitenfalten sowie eine
Einfüllöffnung.
Die Erfindung betrifft ferner einen aus mehreren Seitenfaltenbeuteln
gebildeten Stapel sowie die Verwendung dieses Stapels in einer Verpackungsmaschine
sowie ein Herstellungsverfahren des Beutels.
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Derartige
Seitenfaltbeutel sind beispielsweise aus der
DE 199 16 646 A1 bekannt.
Sie zeichnen sich dadurch aus, dass der Beutel bezüglich der
Einfüllöffnung seitliche
angeordnete Falten oder Falzungen aufweist, wobei sich bei entsprechender
Entfaltung das Beutelvolumen vergrößert, um so ein zu verpackendes
Produkt aufzunehmen. Aufgrund dieser Längsfaltung bis zur Einfüllöffnung weist
der Seitenfaltenbeutel trotz eines großen Aufnahmevolumens ein geringes
Lagervolumen im leeren, das heißt
zusammengefalteten, Zustand auf. Zudem kann der Seitenfaltenbeutel
im Vergleich zu sogenannten Bodenfaltenbeuteln, die lediglich eine
Faltung am Boden aufweisen, sich besser an das Volumen des zu verpackenden
Produkts anpassen, was nicht nur im Hinblick auf die visuelle Erscheinung durch
ein nahezu kastenförmiges Äußeres sondern auch
hinsichtlich des im gefüllten
Zustands benötigten
Lagervolumens, insbesondere bei der Verpackung von Schüttgut, von
Vorteil ist. All dies macht die Verwendung des Seitenfaltenbeutels
in Verpackungsmaschinen erstrebenswert.
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Jedoch
stören
diese seitlichen Falten in den meisten Fällen die Verwendung der Seitenfaltbeutel in
einer Verpackungsmaschine. Dies liegt daran, dass es einerseits
bei dem Verpackungsvorgang durch die Verpackungsmaschine darauf
ankommt, den Beutel im Bereich der Einfüllöffnung an wenigstens einer
meist zwei auseinander liegenden Fixierstellen zu halten, damit
das Produkt sauber, das heißt unter
Anderem ohne Verluste, in den Beutel eingeführt werden kann, bei diesem
Halten stören
die nach innen gefalteten Abschnitte der Beutelwandung. Zudem bedarf
es für
die Lagerung, den Transport zur Verpackungsmaschinen und zur Verwendung
in der Verpackungsmaschine einer stapelförmigen Verblockung mehrerer
Beutel, um diese so leichter handhaben zu können. Auch hierbei stören die
sich bis zur Einfüllöffnung erstreckenden
Faltungen des Beutels, so dass bisher in der Praxis meist Beutel
ohne seitliche Faltung, allenfalls solche mit Bodenfaltung, verwendet
wurden. Zur Lösung
des Problems schlägt die
DE 199 16 646 A1 vor,
Seitenfaltenbeutel zur Erleichterung der Handhabung, insbesondere
der Befüllung,
auf der der Einfüllöffnung zugewandten
Seite im Wesentlichen im Bereich der Seitenfalten mit Abreißlappen
zu versehen. Diese Abreißlappen
sind durch eine Perforationslinie begrenzt. Dies weist den Nachteil
auf, dass nach dem Abreißen
der Abreißlappen
die Berandung der Einfüllöffnung nicht
nur unattraktiv aussieht, sondern der Abreißvorgang wenig kontrolliert
abläuft
und es zu Beschädigungen,
wie Einreißen
und Überdehnen
der als Verpackung dienenden Beutelwandung kommt.
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Aus
der
DE 34 24 748 C2 ist
bekannt, dass ein Abreißblock
aus einer Mehrzahl von Tragetaschen aus thermoplastischer Kunststofffolie
besteht. Die einzelnen Tragetaschen sind mit Hilfe von zumindest
einer Verblockungsschweißverbindung
an einem Verblockungsabschnitt vereinigt. Im Bereich der griffbildenen
Ausstanzungen der einzelnen Tragetaschen ist innenseitig an der
Tragetasche einseitig ein Verstärkungszuschnitt
aufgeklebt. Der Verstärkungszuschnitt
ist vom Verblockungsabschnitt mittels einer Perforationsreihe abreißbar und
verbleibt an der Tragetasche.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Seitenfaltenbeutel
zur Verwendung in einer Verpackungsmaschine aus einem Folienmaterial mit
einer Beutelwandung, einer Bodennaht, Seitenfalten sowie einer Einfüllöffnung bereitzustellen,
der sich einerseits beispielsweise bei der Lagerung, beim Transport
und/oder bei der Verwendung in der Verpackungsmaschine sicher fixieren
und/oder zu einem Stapel verblocken lässt, andererseits aber dadurch die
der Verpackung dienende Beutelwandung nicht beeinträchtigt wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Seitenfaltenbeutel gemäß Anspruch
1 sowie durch einen Stapel gemäß dem Anspruch
9 gelöst.
Eine im diesem Sinne vorteilhafte Verwendung ist Gegenstand des
Anspruchs 10. Anspruch 11 betrifft ein ferner gleichermaßen vorteilhaftes
Herstellungsverfahren. Die Unteransprüche betreffen jeweils vorteilhafte Ausgestaltungen.
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Die
Erfindung betrifft einen Seitenfaltenbeutel zur Verwendung in einer
Verpackungsmaschine. Der Seitenfaltenbeutel besteht im Wesentlichen
aus einem Folienmaterial, bevorzugt aus einer thermoplastischen
Kunststofffolie, beispielsweise aus Polyethylen. Das Folienmaterial
kann mehrlagig auch aus unterschiedlichen Folienmaterialien aufgebaut
sein. Der Seitenfaltenbeutel umfasst eine Beutelwandung, eine Bodennaht,
Seitenfalten sowie eine Einfüllöffnung,
die im Allgemeinen auf der der Bodennaht gegenüber liegenden Seite des Beutels
angeordnet ist. Der erfindungsgemäße Seitenfaltenbeutel zeichnet sich
dadurch aus, dass eine an der Beutelwandung haftend angebrachte
Lasche mit wenigstens einer Fixier- und/oder Verblockungsstelle
vorgesehen ist. Die Lasche besteht dabei im Wesentlichen aus einem
Folienmaterial, beispielsweise aus demselben Folienmaterial wie
die Beutelwandung des Seitenfaltenbeutels. Die Lasche dient mittels
der wenigstens einen Fixier- und/oder Verblockungsstelle der fixierenden
Halterung in einer Verpackungsmaschine und/oder der Verblockung
mehrere gestapelter Beutel zu einem Stapel aus untereinander verbundenen Beuteln,
um die Lagerung und den Transport der Beutel und/oder die Befüllung der
Verpackungsmaschine mit den Beuteln zu erleichtern. Um eine besondere
feste Fixierung und/oder Verblockung zu erreichen sind wenigstens
zwei Fixier- und/oder Verblockungsstellen in einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen.
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Die
Erfindung ist hinsichtlich der Weise, wie die haftende Anbringung
der Lasche an der Beutelwandung erreicht wird, nicht beschränkt. Die
Lasche ist beispielsweise mittels eines Haftklebstoffs ohne Verfestigungsmechanismus
(nicht aushärtender Klebstoff)
an der Beutelwandung angebracht. Der Haftklebstoff beinhaltet beispielsweise
neben Additiven, wie Weichmachern und dergleichen, wenigstens ein
Basispolymer, ausgewählt
aus diversen Kautschukpolymeren (CR, NBR, SBR), Acrylaten, modifizierten
Polyestern, Ethylvinylacetat-Copolymeren, Polyurethanen, Polysiloxanelastomeren,
modifizierten Phenolharzen, Melaminharzen. Die Haftung zwischen
Beutelwandung und Lasche kann sich durch Verdunsten eines im Klebstoff
enthaltenden Lösungsmittels,
durch thermische Einwirkung oder Strahlungsvernetzung (beispielsweise
UV-Bestrahlung) einstellen. Die Haftung zwischen Lasche und Beutelwandung
wird in weiteren beispielhaften Ausgestaltungen durch ein Transferklebeband
oder ein Doppelklebeband, d. h. einem beidseitig mit Haftklebstoff
beschichtetem Trägerband,
erreicht.
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Durch
die haftende Anbringung kann die nach der Verpackung mit dem Seitenfaltenbeutels unnötig gewordene
Lasche leicht und weitgehend rückstandsfrei
und ohne nachteilige mechanische Auswirkung auf die Beutelwandung
von dieser entfernt werden. Beispielsweise werden Überdehnungen
und Einrisse, wie sie bei einer Perforationslinie nicht zu vermeiden
sind, leicht durch Einstellung des Haftvermögens des Klebstoffs vermieden
werden. Zudem kann die Lasche an nahezu beliebiger Stelle der Beutels
angebracht werden, wobei die in der Beutelwandung vorgesehenen Seitenfalten
nicht stören
und andererseits eine Anbringung ohne Behinderung durch die Seitenfalten
und deren Funktion so gewählt
werden, dass die Verblockung und/oder Fixierung sehr wirksam erreicht
werden. Wie schon eingangs erwähnt,
können
Seitenfaltenbeutel so der Verwendung durch Verpackungsmaschinen
zugeführt
werden, wobei die Seitenfaltenbeutel sich durch ein vergleichsweise
großes
zu erreichendes Packvolumen mit einem dabei kastenförmigen,
daher ansprechenden und bei der Lagerung platzsparenden Äußeren und
einem im leeren Zustand geringen Volumen auszeichnen.
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Bevorzugt
ist die Lasche mit der wenigstens einen Fixier und/oder Verblockungsstelle
so angeordnet, dass die Beutelwandung wenigstens teilweise überragt
wird. Dies erleichtert den Zugriff bei der Verblockung als auch
bei der Fixierung in der Verpackungsmaschine.
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Bevorzugt
ist die Lasche im Bereich der Einfüllöffnung angeordnet, um so bei
der Befüllung
mit dem zu verpackenden Material den Beutel sicher zu fixieren und
aufhalten zu können.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Lasche auf der Außenseite
der Beutelwandung haftend angebracht. Dadurch wird der Befüllungsvorgang
nicht beeinträchtigt.
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Bevorzugt
ist die wenigstens eine Fixier- und/oder Verblockungsstelle als
Loch ausgestaltet, und dient damit beispielsweise der Aufnahme eines sogenannten
Wickets zur Verblockung der Stapel oder der Aufnahme von Stapelstiften
einer Stiftstapelfördereinrichtung.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist im Bereich der Fixier- und/oder
Verblockungsstelle in der Lasche eine Einreißhilfe vorgesehen. Dadurch
kann die Lasche bei spielsweise nach der Verpackung und der Trennung
von dem Beutelwandung aus der Verpackungsmaschine entfernt oder
von dem Wicket oder dem Stapelstift der Stiftstapelfördereinrichtung entfernt
werden.
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Darüber hinaus
ist es erfindungsgemäß ebenfalls
vorstellbar, die Lasche mehrteilig auszuführen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird die Lasche aus zwei nebeneinander auf dem Beutel befestigten
Laschen gebildet. Dies kann insbesondere dann einen Vorteil darstellen,
wenn eine sehr geringe Abreißkraft
der Laschen vom Beutel gefordert ist oder wenn nur geringe Abfälle als
Laschen gefordert werden. Je nach Anforderung und Ausbildung des Beutels,
zum Beispiel bei sehr breiten Beuteln ist es auch vorstellbar drei
oder mehr separate Laschen am Beutel zu befestigen.
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Die
Beutelwandung weist gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung im Bereich der Einfüllöffnung im
flach gefalteten Zustand der Seitenfalten eine geradlinige Berandung
auf, wodurch der Befüllungsvorgang
erleichtert wird.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Beutelwandung
im flach gefalteten Zustand der Seitenfalten eine rechtwinklige
Gestalt auf. Dadurch werden insbesondere bei einem zu verpackenden
Gegenstand aus losem oder nachgiebigem Material eine nahezu kastenförmige Gestalt
des verpackten Gegenstandes und damit dessen effiziente, d. h. raumsparende,
Lagerung und Transport erreicht.
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Die
Erfindung betrifft ferner einen Stapel, wobei mehrere Seitenfaltenbeutel
in einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen über die
jeweils wenigstens eine, an der Lasche vorgesehene Verblockungsstelle
untereinander fixiert sind. Beispielsweise wird die Fixierung durch
einen Stahlbügel
und eine Sammelhülse
erreicht, der beziehungsweise die durch das jeweilige als Loch ausgebildete
Verblockungsstelle geführt
ist. Bevorzugt sind zwei beabstandete Löcher vorgesehen. Dadurch wird
ein kompakter und somit leicht zu transportierender oder für die Befüllung einer
Verpackungsmaschine geeigneter Stapel erreicht.
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Die
Erfindung betrifft ferner die Verwendung des Stapels in einer Verpackungsmaschine,
bevorzugt in einem Packautomaten. In einer Ausgestaltung der Erfindung wird
beispielsweise der in der hiermit durch Bezugnahme umfassten
DE 199 35 065 A1 beschriebene
Packautomat verwendet, wobei die haftende Verbindung zwischen Lasche
und Beutelwandung die am Beutel vorgesehene, zu durchtrennende Perforationslinie
der
DE 199 35 065 A1 ersetzt.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Seitenfaltbeutels
in einer der vorhergehenden Ausführungsformen,
wobei in einem ersten Schritt aus einem Folienschlauch mit Seitenfaltung
durch Einbringen der Bodennaht, beispielsweise durch Verschweißen eine
Trennnaht ohne Nahtüberstand
oder eine Schrumpfnaht mit Nahtüberstand
von beispielsweise 2 bis 3 mm, eingebracht wird und der Folienschlauch,
gegebenenfalls unabhängig
vom Schweißvorgang,
durchtrennt wird, um die Beutelwandung herzustellen. In einem zweiten Schritt
wird eine Lasche mit wenigstens einer Fixier- und/oder Verblockungstelle
auf die Beutelwandung, bevorzugt unter Verwendung eines Haftklebers
aufgeklebt.
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In
den beigefügten 1 und 2 sind eine
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Seitenfaltenbeutels
sowie ein aus mehreren Seitenfaltenbeuteln gebildeter Stapel dargestellt.
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Die
perspektivische Seitenansicht der 1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Seitenfaltenbeutel 1 aus
einer thermoplastischen Kunststofffolie, der eine Beutelwandung 2 aufweist,
die zum Boden hin durch eine Bodennaht 2 verschlossen ist
und so einen beutelförmigen
Hohlraum bildet, der der Aufnahme eines Produktes und damit dessen
Verpackung dient, wobei das Produkt (nicht dargestellt) über die
Einfüllöffnung 4,
die sich auf der dem Boden beziehungsweise der Bodennaht 2 gegenüberliegenden
Seite des Seitenfaltenbeutels 1 befindet, in den beutelförmigen Hohlraum
eingeführt
wird. Zur Ermöglichung
einer durch Einführung
des Produktes bedingten Volumenänderung
des Hohlraums sind zwei seitlich und parallel verlaufende, im leeren
Zustand nach innen gefaltete Seitenfalten 6a, 6b in
der Beutelwandung 2 vorgesehen. Diese Seitenfalten 6a, 6b erstrecken sich
von der Bodennaht 3 bis zur Einfüllöffnung 4. Im Bereich
der Einfüllöffnung 4 ist
auf einer der vergleichsweise großflächigen Abschnitte der Beutelwandung 2 und
auf deren Außenseite
eine Lasche 9 aus einer thermoplastischen Kunststofffolie
haftend angebracht. Wobei diese haftende Anbringung durch eine dazwischen
angeordnete Klebeschicht 7 aus einem Haftkleber erreicht
wird. Die Lasche 9 überragt die
Beutelwandung und ist im Bereich ihrer äußersten Ecken mit Löchern 5a, 5b versehen,
die als Fixier- und/oder
Verblockungsstellen dienen. Wie die 2 zeigt
werden mehrere Seitenfaltenbeutel mittels eines Stahlbügels oder
zweier Sammelhülsen 9a, 9b,
die durch die Löcher 5a, 5b geführt sind,
zu einem Stapel, wie er in 2 angedeutet
ist, verblockt. Um die nach der Verpackung an dem Stahlbügel oder
den Sammelhülsen 9a, 9b aufgesteckt
verbleibenden Laschen 9 leichter entfernen zu können, sind
optional Einreißhilfen 8a, 8b in
Form von Perferationen oder Schlitzen im Bereich der Löcher 5a, 5b vorgesehen.