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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kunststoffbeutel und eine Kunststofftasche, insbesondere einen Online-Versandbeutel und eine Online-Versandtasche.
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Versandbeutel sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt.
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Herkömmliche Kunststoffbeutel oder -taschen sind hierbei oftmals einlagig ausgestaltet. Dies hat jedoch Nachteile hinsichtlich des Schutzes gegen Stöße. Auch können solche einlagigen Kunststoffbeutel oder -taschen sehr leicht perforiert werden, so dass die Inhalte kontaminiert werden oder gar verloren gehen.
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Als Versandbeutel werden Papierbeutel mit einer Innenlage aus Luftpolsterfolie häufig eingesetzt. Diese haben allerdings den Nachteil, dass die Umschläge aufgrund des Luftpolsters auch ohne Inhalte bereits sehr dick sind. Auch ist die Herstellung sehr aufwändig.
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In
DE 42 19 258 wird ein Versandbeutel beschrieben, der jeweils den Innenseiten der Vorderseite und Rückseite zugewandt zwei Folienlagen aus Polyethylen enthält. Zwischen diesen beiden PE-Folien sind Luftkammern vorgesehen, die sich über die gesamte Länge der Versandtasche erstrecken. Die den Versandbeutel bildenden einzelnen Lagen sind im Bereich des oberen Randes umlaufend miteinander verschweißt. Als Außenlagen des Versandbeutels kommen mit Polyethylen beschichtete Papierbahnen zum Einsatz.
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In der
DE 43 28 324 C2 wird eine gepolsterte Versandtasche beschrieben, deren Wandung aus zwei eine Hülle für die Polsterung bildenden Papierlagen besteht. Diese Papierlagen sind längs ihres Randes miteinander verbundenen. Des Weiteren liegt eine Einlage aus geprägtem Papier vor, die eine Polsterung ausbildet und sich durchgehend von der Vorderseite über den durch Falzung um eine Falzlinie gebildeten Boden bis zur Rückseite der Tasche erstreckt. Wie bei der
DE 42 19 258 handelt es sich auch bei der DE 43 28 324 C2 um eine mit einer Polsterung versehene Versandtasche aus Papier.
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Der in
DE 71 42 769 beschriebene luftgepolsterte Versandbeutel zeichnet sich dadurch aus, dass die Bahn einer Luftpolsterfolie mit einer mit schweißbarem Kunststoff beschichteten Bahn eines Trägermaterials durch linienförmige Schweißungen verbunden ist. Diese linienförmigen Schweißungen können in beliebiger Richtung verlaufen und dienen allein der Versteifung des Versandbeutels. Die Luftpolsterfolie wird hierbei aus einer Vielzahl an noppenartigen, abgeschlossenen bzw. versiegelten Luftpolstern gebildet.
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Aus der
DE 82 29 927 geht eine Versandtasche aus Wellpappe hervor, bei der eine Polsterung und eine Versteifung auch im Wege von parallel zu den Seitenkanten verlaufenden sogenannten Einritzungen an der Innenseite bewerkstelligt werden. Die genannten Einritzungen stehen in direktem Kontakt mit dem Innenraum und werden nicht durch eine weitere Folienbahn abgedeckt.
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DE 43 43 798 C2 offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer Luftpolsterversandtasche. Die nach diesem Verfahren erhaltene Versandtasche wird aus Endlosbahnen gebildet, die zusammengeführt und miteinander unter Bildung von Luftkammern verschweißt werden. Das die Wandungen dieser Versandtasche bildende Verbundlagensystem umfasst eine sogenannte Befestigungsschicht, vorzugsweise aus LD-Polyethylen, eine Papierlage sowie zwei Kunststofflagen als sogenannte Polsterschichten.
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Schließlich geht aus der
DE 10 2009 058 798 eine Versandinnentasche mit zwei im Wesentlichen zueinander flächenparallel angeordneten Luftpolsterfolienbereichen und mit darin eingeschlossenen Luftpolsterstrukturen hervor. Hierbei können schlauchförmig ausgeführte einteilige Luftpolsterhüllen zum Einsatz kommen.
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Die Herstellung der aus dem Stand der Technik bekannten Versandbeutel ist noch stets sehr aufwändig und führt regelmäßig zu sehr voluminösen Produkten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden und insbesondere Kunststoffbeutel oder -taschen bereitzustellen, welche den Inhalt besonders effektiv vor Beschädigung und/oder Kontaminierung durch Umwelteinflüsse schützen. Ferner ist es eine Aufgabe der Erfindung, Feuchtigkeit, insbesondere in Form von Regen, von dem Inhalt des Versandbeutels fernzuhalten und eine gute Lagerbarkeit der Versandbeutel zu ermöglichen. Auch ist es Aufgabe der Erfindung, eine Versandbeutelkonstruktion zur Verfügung zu stellen, die, ohne Einbußen bei der Polsterung in Kauf nehmen zu müssen, gleichwohl ein möglichst geringes Verpackungsvolumen zulässt. Schließlich ist es eine Aufgabe der Erfindung, Versandbeutel zur Verfügung zu stellen, die auf herkömmlichen Briefsortieranlagen von Briefpostverteilzentren transportiert und sortiert werden können, ohne beschädigt zu werden und/oder ohne den Betrieb dieser Sortieranlagen zu behindern.
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Demgemäß wurden ein Kunststoffbeutel und eine Kunststofftasche gefunden, umfassend eine Vorderwand, eine Rückwand, eine Öffnung und einen Boden sowie gegebenenfalls sich gegenüberliegende Seitenwände, wobei die Vorderwand und/oder die Rückwand mindestens dreilagig sind, wobei die mindestens dreilagige Vorderwand und/oder die mindestens dreilagige Rückwand eine erste Lage (Innenlage), mindestens eine zweite Lage (Zwischenlage) und eine dritte Lage (Außenlage) umfassen, wobei die erste Lage in Bezug auf die zweite Lage dem Beutel- bzw. Tascheninneren zugewandt ist und/oder die Innenseite bildet, wobei die mindestens eine zweite Lage zwischen erster und dritter Lage angeordnet ist und eine Kunststofffolie, insbesondere Polyolefinfolie, umfasst oder hieraus besteht, wobei die dritte Lage in Bezug auf die zweite Lage der Außenseite des Beutels oder der Tasche zugewandt ist und/oder die Außenseite bildet, wobei die mindestens eine zweite Lage eine Vielzahl an beabstandet voneinander verlaufenden gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereichen, insbesondere Streifen, aufweist, und wobei diese mindestens eine zweite Lage mittels Schweiß- und/oder Klebenähten, die quer zu den gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereichen verlaufen (auch erste Schweiß- bzw. Klebenähte genannt), mit der ersten und/oder dritten Lage verbunden ist. Die quer zu den gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereichen verlaufenden Schweiß- oder Klebenähte sind hierbei derart ausgestaltet, dass sie diese gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche kreuzen.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltung kann hierbei vorgesehen sein, dass die erste Lage (Innenlage) von Vorder- und/oder Rückwand, insbesondere die erste und zweite Lage von Vorder- und/oder Rückwand, jeweils mindestens eine Kunststofffolie, insbesondere Polyolefinfolie, umfassen oder hieraus bestehen, und/oder dass die dritte Lage (Außenlage) von Vorder- und/oder Rückwand mindestens eine Kunststofffolie, insbesondere Polyolefinfolie, umfasst oder hieraus besteht. In besonders zweckmäßigen Ausgestaltungen stellen die Polyolefinfolien von erster, zweiter und/oder dritter Lage Polyethylenfolien dar.
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Ein Kunststoffbeutel bzw. eine Kunststofftasche im Sinne der vorliegenden Erfindung liegt bereits dann vor, wenn die Zwischenlage (zweite Lage) enthaltend die gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche von Vorder- und/oder Rückwand eine Kunststofffolie darstellt bzw. umfasst. Demgemäß können in einer Ausführungsvariante die erste Lage bzw. Innenlage und/oder die dritte Lage bzw. Außenlage aus einem anderen Material als Kunststoff, beispielsweise Papier gefertigt sein. Es ist jedoch besonders vorteilhaft, wenn nicht nur die zweite Lage, sondern ebenfalls die erste und/oder die dritte Lage, bevorzugt die erste und dritte Lage, des die Vorder- und/oder Rückwand bildenden dreilagigen Verbunds aus Kunststofffolien gebildet sind. Demgemäß umfassen die erfindungsgemäßen Kunststoffbeutel bzw. -taschen auch solche Gebinde, bei denen die Vorderwand oder die Rückwand aus dem vorangehend geschilderten mindestens dreilagigen Kunststofffolienverbund gebildet sind und bei der die jeweils gegenüberliegende Wand auf einer Papier- oder Papplage basiert, welche gegebenenfalls mit einem Kunststoffmaterial laminiert sein kann. Hierbei sind auch solche Ausführungsformen besonders geeignet, bei denen die mindestens eine zweite Lage und die erste Lage (Innenlage) von Vorder- und/oder Rückwand eine Kunststofffolie, insbesondere Polyolefinfolie darstellen. Bei dieser Variante kann dann die dritte Lage (Außenlage) von Vorder- bzw. Rückwand auf einem anderen Material als Kunststoff basieren, beispielsweise eine Papier- oder Papplage oder eine Metallfolie, gegebenenfalls aufkaschiert auf einer Papier-, Papp- oder Kunststofflage, darstellen. Bevorzugt ist auch die Außenlage von Vorder- und/oder Rückwand aus einer Kunststofffolie, insbesondere Polyolefinfolie, gebildet, wenn die erste Lage (Innenlage) und die mindestens eine zweite Lage (Zwischenlage) auf Kunststofffolien basieren. Zweckmäßigerweise verwendet man für solche ersten und zweiten bzw. ersten, zweiten und dritten Lagen das gleiche Kunststoffmaterial, beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen. Auf diese Weise gelangt man zu sortenreinen Gebinden, welche besonders einfach recycelt werden können.
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Die beabstandet voneinander verlaufenden gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche sind vorzugsweise in Form von Längsstreifen ausgestaltet. Hierbei ist ihre Längsorientierung um ein Vielfaches stärker ausgebildet als ihre Querorientierung. In diesem Fall kann man die beabstandet voneinander verlaufenden gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche auch als geraffte oder gefaltete Streifen ansehen bzw. bezeichnen. Die gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche kreuzen sich vorzugsweise nicht. Besonders bevorzugt liegt zwischen benachbarten gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereichen ein, insbesondere flächiger, Zwischenabschnitt vor, der diese benachbarten Bereiche trennt.
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In einer möglichen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kunststoffbeutel oder -taschen kann dabei vorgesehen sein, dass die gerafften streifenförmigen länglichen Bereiche im Querschnitt, insbesondere im Wesentlichen rinnenförmige, Ausstülpungen, jeweils umfassend Öffnung und Senke, von Arealen der zweiten Lage darstellen. Die Senke der Ausstülpung liegt der Öffnung derselben im Wesentlichen gegenüber und kann auch als Bodenbereich der Ausstülpung aufgefasst werden. Aufgrund der im Allgemeinen flexiblen Natur von Kunststofffolien verfügen die gerafften streifenförmigen länglichen Bereiche über ihren gesamten Verlauf in der Regel nicht über eine einheitliche Form der Ausstülpung bzw. über eine identische Querschnittsform. Auch können die die Öffnung der Ausstülpung bildenden Ränder abschnittsweise aufgrund der flexiblen Natur der Kunststofflage zumindest zeitweilig eng beieinander liegen, sich berühren oder sogar überlappen. Hierdurch geht regelmäßig die Grundorientierung der Ausstülpung, die den gerafften streifenförmigen länglichen Bereich bildet, nicht verloren. Die Querschnittsform der rinnenförmigen Ausstülpung entspricht in einer Ausgestaltung einem im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt.
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Die Senke der Ausstülpungen der gerafften streifenförmigen länglichen Bereiche ist vorzugsweise der ersten Lage und die Öffnung der gerafften streifenförmigen länglichen Bereiche ist vorzugsweise der dritten Lage zugewandt. Auf diese Weise lassen sich erfindungsgemäße Beutel bzw. Taschen erhalten, die auf relativ einfache Weise eine sehr wirksame Polsterung ermöglichen, ohne dass es zu einem voluminösen Wandauftrag kommt. Alternativ ist es auch möglich, die Senke der Ausstülpungen der gerafften streifenförmigen länglichen Bereiche der dritten Lage zugewandt und die Öffnung der gerafften streifenförmigen länglichen Bereiche der ersten Lage zugewandt anzubringen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung können die gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche im Querschnitt auch im Wesentlichen Z-förmige Faltungen von Arealen der zweiten Lage darstellen. Auch bei einer im Wesentlichen Z-förmigen Faltung liegt wie bei der Ausstülpung eine Abweichung von der üblicherweise glattflächigen Struktur einer Kunststofffolie vor. Im Bereich der Z-förmigen Faltung kommt es zu einem verstärkten Materialauftrag und damit zu voluminösen Arealen, die bei Krafteinwirkung gleichwohl nachgiebig sind und damit ebenfalls zu einer Polsterwirkung beitragen.
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Des Weiteren hatte sich als vorteilhaft herausgestellt, dass die Vorderwand und die Rückwand mindestens dreilagig sind und jeweils die erste, zweite und dritte Lage umfassen, wobei insbesondere die erste und zweite Lage sowie gegebenenfalls auch die dritte Lage von Vorder- oder Rückwand jeweils mindestens eine Kunststofffolie umfassen oder hieraus bestehen. Auf diese Weise erhält man Beutel bzw. Taschen, die das darin gelagerte Versandgut aufgrund einer adäquaten Polsterung hinreichend vor Beschädigung schützen, insbesondere ohne ein voluminöses Paketformat zu liefern.
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Als besonders zweckmäßig sowie pragmatisch bei der Herstellung haben sich solche erfindungsgemäßen Taschen bzw. Beutel erwiesen, bei denen die gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche im Wesentlichen orthogonal zu den Schweiß- oder Klebenähten verlaufen.
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Ferner sind solche Ausführungsformen besonders zweckmäßig, bei denen die erste und/oder dritte Lage, insbesondere die erste und dritte Lage, glattflächig ausgebildet sind. Folienlagen sind z. B. glattflächig im Sinne der vorliegenden Erfindung, wenn diese nicht einem Behandlungsschritt unterzogen wurden, bei dem der Folie zumindest abschnittsweise eine dreidimensionale Struktur gegeben worden ist. Somit stellen Kunststofffolien, wie sie regelmäßig kommerziell auf Rollen gewickelt erhältlich sind, glattflächige Folien im Sinne der Erfindung dar. Diese Folien liegen, wenn auf einer horizontalen Ebene ausgebreitet, durchgängig flach an der Fläche dieser Ebene an.
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Als vorteilhaft haben sich hinsichtlich Herstellung und Handhabung auch solche erfindungsgemäßen Kunststoffbeutel oder -taschen erwiesen, bei denen der Boden durch eine Naht oder eine Falz der ersten Lagen von Vorderwand und Rückwand, insbesondere von mindestens zwei Lagen ausgewählt aus der ersten, zweiten und dritten Lage, ausgebildet ist. Besonders bevorzugt sind die mindestens dreilagige Vorderwand und die mindestens dreilagige Rückwand im Wesentlichen einstückig ausgebildet, wobei im Übergang von Vorderwand zu Rückwand im Bereich des Bodens eine durch Faltung erzeugte Falz vorliegt. In einer weiteren Ausführungsform kann der Boden der Tasche oder des Beutels auch eine Bodenfalte aufweisen. Hierdurch wird ein größeres Taschen- bzw. Beutelvolumen erreicht. Der Boden enthaltend die Bodenfalte ist bevorzugt dreilagig ausgestaltet und verfügt insbesondere über den gleichen Aufbau wie die mindestens dreilagige Vorderwand und/oder Rückwand. Auch kann der Boden enthaltend die Bodenfalte aus der ersten Lage gebildet sein, wie für Vorderwand und Rückwand beschrieben. Besonders bevorzugt ist dieser Boden enthaltend die Bodenfalte aus der ersten, zweiten und dritten Lage gebildet, wie vorangehend für Vorder- und Rückwand beschrieben. Hierbei sind solche erfindungsgemäßen Kunststoffbeutel oder -taschen besonders geeignet, bei denen Vorderwand und Rückwand und gegebenenfalls der Bodenbereich enthaltend die Bodenfalte Teil derselben kontinuierlichen mindestens dreilagigen Folienverbunds, umfassend die ersten, zweiten und dritten Lagen, sind, wobei die Trennung der Vorderwand von der Rückwand durch die Faltung des mindestens dreilagigen Folienverbunds erfolgt.
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Die quer verlaufenden Schweiß- und Klebenähte können kontinuierlich oder dies diskontinuierlich sein, wobei die diskontinuierliche Ausgestaltung bevorzugt ist.
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Bei den erfindungsgemäßen Kunststoffbeuteln bzw. -taschen stellen die Schweißnähte vorzugsweise thermoplastische Schweißnähte dar. Diese Schweißnähte können kontinuierlich bzw. durchgehend oder diskontinuierlich ausgebildet sein. Es hat sich überraschender Weise gezeigt, dass diejenigen Ausgestaltungen besonders bevorzugt sind, bei denen die Schweißnähte diskontinuierlich sind.
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Die quer verlaufenden Klebe- und Schweißnähte (auch erste Schweiß- bzw. Klebenähte genannt) können linienförmig wie auch in Streifen- oder Balkenform ausgebildet sein, d. h. über eine breitere Ausgestaltung verfügen.
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Besonders bevorzugt ist die mindestens eine zweite Lage mittels der Schweiß- und/oder Klebenähte, insbesondere mittels thermoplastischer Schweißnähte, mit der ersten Lage (Innenlage), insbesondere wenn in Form einer Kunststofffolie vorliegend, verbunden.
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Die quer verlaufenden Schweiß- oder Klebenähte können in einer zweckmäßigen Ausführungsform durch eine Reihe von beabstandeten Schweiß- bzw. Klebearealen, insbesondere Schweißpunkten, ausgebildet sein. Diese weisen vorzugsweise im Wesentlichen denselben Abstand zueinander auf wie die gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche. Hierbei kann zum Beispiel vorgesehen sein, dass die Schweißnähte durch eine Reihe von beabstandeten Schweißpunkten ausgebildet werden. Die Schweißnähte weisen hierbei vorzugsweise im Wesentlichen denselben Abstand auf wie die Streifen.
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Besonders zufriedenstellende Resultate in Sachen Flexibilität, Stabilität und Polsterungsverhalten stellen sich insbesondere auch bei solchen erfindungsgemäßen Kunststoffbeuteln bzw. -taschen ein, bei denen die quer verlaufenden Klebe- oder Schweißnähte die Abschnitte von erster und zweiter Lage und/oder von zweiter und dritter Lage zwischen benachbarten beabstandeten gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereichen entlang dieser Klebe- oder Schweißnähte nicht oder nicht vollständig verschließen. D. h. die quer verlaufenden Klebe- oder Schweißnähte verschließen die Abschnitte von erster und zweiter Lage und/oder von zweiter und dritter Lage zwischen benachbarten beabstandeten gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereichen entlang dieser Klebe- oder Schweißnähte nicht oder nicht vollständig. Hierbei können die Schweiß- oder Klebenähte auch durch eine Reihe von beabstandeten Schweiß- bzw. Klebepunkten ausgebildet sein, die jeweils im Kreuzungsbereich von gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereichen und hierzu quer verlaufenden Schweiß- bzw. Klebenähten vorliegen. Dies kann zum Beispiel dadurch bewerkstelligt werden, dass die Schweißnähte durch eine Reihe von beabstandeten Schweißpunkten ausgebildet werden, wobei die Schweißnähte, insbesondere jede Schweißnaht, vorzugsweise je einen Schweißpunkt an jedem gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereich aufweist, der die Schweißnaht kreuzt.
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Demgemäß kann vorgesehen sein, dass die Schweiß- oder Klebenähte durch eine Reihe von beabstandeten Schweiß- bzw. Klebearealen, insbesondere Schweißpunkten, ausgebildet sind, welche vorzugsweise im Wesentlichen denselben Abstand zueinander aufweisen wie die gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche.
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Es hat sich als besonders verfahrensökonomisch erwiesen, die Klebe- oder Schweißnähte im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen zu lassen. Auch ist es bevorzugt, wenn die gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
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Je nach Größe der erfindungsgemäßen Beutel bzw. Taschen können diese zum Beispiel mindestens 5, insbesondere 10, Klebe- oder Schweißnähte aufweisen.
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Auch können die erfindungsgemäßen Kunststoffbeutel bzw. Kunststofftaschen mindestens 5, insbesondere mindestens 15, streifenförmige längliche Bereiche bzw. Streifen aufweisen.
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Die streifenförmigen länglichen Bereiche der zweiten Lage verfügen orthogonal zu ihrer Längsorientierung im auf einer Ebene flach ausgebreiteten Zustand im Allgemeinen über eine durchschnittliche Ausdehnung von mindestens 1 mm, vorzugsweise mindestens 5 mm und insbesondere im Bereich von 1 mm bis 2 cm und besonders bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 1,5 cm, beispielsweise 1 cm. Der Abstand zwischen benachbarten streifenförmigen länglichen Bereichen beträgt im Allgemeinen im Durchschnitt mindestens 1 mm, bevorzugt mindestens 3 mm und liegt im Durchschnitt insbesondere im Bereich von 1 mm bis 3 cm und besonders bevorzugt im Bereich von 3 mm bis 1,5 cm.
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Die Abschnitte der zweiten Lage, die zwischen den streifenförmigen länglichen Bereichen vorliegen, auch Zwischenabschnitte genannt, sind regelmäßig flächig ausgestaltet. Diese Abschnitte liegen im auf einer Ebene abgelegten Zustand der erfindungsgemäßen Beutel oder Tasche vorzugsweise im Wesentlichen parallel mit den benachbarten flächigen ersten und dritten Lagen vor.
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Die erfindungsgemäßen Kunststoffbeutel oder -taschen können in einer zweckmäßigen Ausgestaltung vorsehen, dass die Anzahl der streifenförmigen länglichen Bereiche bzw. Streifen größer ist als die Anzahl der Klebe- bzw. Schweißnähte.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kunststoffbeutel oder -taschen ist vorgesehen, dass die gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche sich in Richtung von Öffnung zum Boden, insbesondere von der Öffnung bis zum Boden, erstrecken. Auch hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die gerafften oder gefalteten streifenförmigen Bereiche bzw. Streifen im Wesentlichen parallel zu mindestens einem Seitenrand, insbesondere beiden Seitenrändern von Vorder- bzw. Rückwand verlaufen. Die gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche werden in der zweiten Lage zweckmäßigerweise derart angebracht, dass sie sich nicht kreuzen oder berühren, sondern dass zwischen diesen ein Zwischenraum bzw. Zwischenabschnitt verbleibt.
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Auf besonders einfache und zuverlässige Weise gelangt man zu sehr praktikablen erfindungsgemäßen Kunststoffbeuteln oder -taschen, wenn entweder die mindestens dreilagige Rückwand oder nur die Außenlage der mindestens dreilagigen Rückwand im Bereich der Öffnung über die Vorderwand hinausragt. Dieser im Bereich der Öffnung über die Vorderwand hinausreichende Abschnitt kann umgeklappt und auf diese Weise zum Verschließen der Öffnung verwendet werden. Hierbei ist besonders bevorzugt, dass der über die Vorderwand herausragende Abschnitt der mindestens dreilagigen Rückwand oder der herausragende Abschnitt der Außenlage auf der von der Außenseite des Kunststoffbeutels bzw. der Kunststofftasche abgewandten Seite mindestens einen Klebestreifen aufweist, der sich insbesondere von dem ersten Seitenrand bis zum gegenüberliegenden zweiten Seitenrand erstreckt. Hierdurch wird ein zuverlässiges und leicht zu handhabendes Verschließen des erfindungsgemäßen Kunststoffbeutels bzw. der erfindungsgemäßen Kunststofftasche gewährleistet.
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In einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kunststoffbeutels oder -tasche kann vorgesehen sein, dass die erste, zweite und dritte Lage in Richtung der Kanten der Seitenwände und/oder in Richtung der Öffnung durch mindestens eine, insbesondere kontinuierliche Schweiß- oder Klebenaht (auch zweite Scheiß- bzw. Klebenaht genannt) verbunden sind. Hierbei sind solche Ausführungsformen besonders geeignet, bei denen die erste, zweite und dritte Lage entlang der Seitenkanten oder beabstandet von den Seitenkanten von Vorder- und/oder Rückwand und/oder entlang der Oberkante oder beabstandet von der Oberkante und/oder entlang des Bodens oder beabstandet von dem Boden von Vorder- und/oder Rückwand vermittels mindestens einer, insbesondere kontinuierlichen, Schweiß- oder Klebenaht (auch zweite Schweiß- bzw. Klebenähte genannt) miteinander verbunden sind. Während die ersten Schweiß- und Klebenähte diejenigen Schweiß- bzw. Klebenähte darstellen, die quer zu den gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereichen verlaufen, sind mit den zweiten Schweiß- und Klebenähten solche Schweiß- bzw. Klebenähte gemeint, mit denen die erste, zweite und dritte Lage von Vorder- und/oder Rückseite entlang oder beabstandet von der Öffnung und entlang oder beabstandet von den Seitenrändern von Vorder- und/oder Rückseite miteinander mittels Schweißens oder Klebens verbunden sind.
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Gute Polstereigenschaften bei gleichzeitig einfacher Vorgehensweise stellen sich auch dadurch ein, dass die zweite Lage mit der dritten Lage ausschließlich über die Schweiß- und/oder Klebenaht (zweite Schweiß- bzw. Klebenaht) entlang oder beabstandet von der Oberkante von Vorder- und/oder Rückwand, insbesondere Vorder- und Rückwand, und den Schweiß- und/oder Klebenähten (zweite Schweiß- bzw. Klebenähte) entlang oder beabstandet von den Seitenkanten von Vorder- und/oder Rückwand, insbesondere Vorder- und Rückwand, verbunden ist. Bei dieser Ausführungsform ist die Kante mit der dritten Lage nicht auch über die querverlaufenden Schweiß- oder Klebenähte verbunden.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kunststoffbeutels bzw. der erfindungsgemäßen Kunststofftasche ist vorgesehen, dass die mindestens eine zweite Lage, insbesondere Polyethylenfolie, mittels der quer zu den gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereichen verlaufenden diskontinuierlichen Schweißnähte mit der ersten Lage, umfassend oder bestehend aus einer Kunststofffolie, insbesondere Polyethylenfolie, verbunden ist, dass die zweite Lage mit der dritten Lage, umfassend oder bestehend aus einer Kunststofffolie,, insbesondere Polyethylenfolie, ausschließlich über die, insbesondere kontinuierliche, Schweißnaht (zweite Schweißnaht) entlang oder beabstandet von der Oberkante von Vorder- und Rückwand und den, insbesondere kontinuierlichen, Schweißnähten (zweite Schweißnähte) entlang oder beabstandet von den Seitenkanten von Vorder- und Rückwand mit der ersten Lage verbunden ist, dass die Vorderwand und die Rückwand im Wesentlichen einstückig ausgebildet sind, wobei im Übergang von Vorderwand zu Rückwand im Bereich des Bodens eine durch Faltung erzeugte Falz oder eine Bodenfalte vorliegt, und dass die gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche sich im Wesentlichen von der Öffnung bis zum Boden erstrecken, wobei die, insbesondere kontinuierliche, Schweißnaht entlang oder beabstandet von der Oberkante von Vorder- und Rückwand die gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche kreuzt.
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Geeignet sind auch solche erfindungsgemäßen Kunststoffbeutel und Kunststofftaschen, bei denen die entlang der Oberkante verlaufenden oder die beabstandet von der Oberkante verlaufenden, die gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche kreuzende, insbesondere kontinuierliche, Schweißnaht oder Klebenaht (zweite Schweiß- bzw. Klebenaht), insbesondere Schweißnaht, in einer Weise angebracht ist, dass im Bereich der Kreuzung mit den gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereichen keine Verschweißung oder Verklebung vorliegt oder eine insoweit unvollständige Verschweißung oder Verklebung vorliegt, dass weiterhin Luftdurchtritt durch diese gerafften oder gefalteten Bereiche in und aus dem Zwischenraum zwischen erster und zweiter Lage und insbesondere auch in und aus dem Zwischenraum zwischen zweiter und dritter Lage möglich ist. Das heißt die Schweißung oder Verklebung ist in diesen Fällen derart kontrolliert vorzunehmen, dass die gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche nicht vollständig versiegelt werden, gleichwohl eine feste und dauerhaft haltbare Verbindung der ersten, zweiten und dritten Lage herbeigeführt wird.
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Hierdurch gelingt es, die Wandungen der erfindungsgemäßen Beutel und Taschen zu Stapeln mit relativ geringer Stapelhöhe zusammenzufassen, wodurch sich die Transportkosten verringern lassen. Auch wird auf diese Weise einem Einreißen oder Platzen der Folienlagen bei gattungsgemäßem Verbrauch vorgebeugt, wie dieses z. B. bei versiegelten Noppenbahnen auftreten kann. Vorteilhaft sind jedoch auch solche Ausgestaltungen, bei denen die Schweiß- oder Klebenähte die erste, zweite und dritte Lage entlang der Oberkante oder beabstandet von der Unterkante dicht miteinander verbinden, so dass ein Luftaus- bzw. eintritt auch durch die die Schweiß- oder Klebenähte kreuzenden gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche nicht möglich ist. Mit den entlang der Oberkante verlaufenden oder beabstandet von der Oberkante verlaufenden, die gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereiche kreuzenden Schweiß- oder Klebenähte wird sichergestellt, dass keine Öffnung, auch keine abschnittsweise Öffnung zwischen der ersten und der zweiten Lage bzw. zwischen der zweiten und der dritten Lage von Vorder- bzw. Rückwand vorliegt, in die Versandgut gelangen könnte oder in die Bauteile von Sortieranlagen eingreifen könnten.
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Die erfindungsgemäße Kunststofftasche kann z. B. über mindestens eine Grifflasche oder mindestens ein Griffloch verfügen.
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Des Weiteren kann der erfindungsgemäße Kunststoffbeutel oder -tasche eine Länge und eine Breite aufweisen, wobei die Länge größer als die Breite ist und die Öffnung sich im Wesentlichen über die gesamte Breite erstreckt.
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Bevorzugt stellt der erfindungsgemäße Kunststoffbeutel bzw. die erfindungsgemäße Kunststofftasche einen Online-Versandbeutel oder eine Online-Versandtasche dar.
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Unter „im Wesentlichen parallel” im Sinne der vorliegenden Erfindung soll verstanden werden, dass die streifenförmigen länglichen Bereiche oder die Schweiß- oder Klebelinien weniger als 10° von der idealen parallelen Anordnung abweichen. Unter im Wesentlichen „orthogonal” im Sinne der vorliegenden Erfindung sollen auch solche Anordnungen noch umfasst sein, die weniger als 10° von der idealen orthogonalen Anordnung abweichen. Unter „im Wesentlichen gleicher Abstand” im Sinne der vorliegenden Erfindung sollen auch solche Ausführungsformen noch mit umfasst sein, bei denen die Abstände nicht mehr als zehn Prozent voneinander abweichen.
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Mit der vorliegenden Erfindung geht die überraschende Erkenntnis einher, dass sich Versandbeutel und -taschen auf relativ einfache Weise erhalten lassen, ohne jedoch Einbußen bei den Polstereigenschaften in Kauf nehmen zu müssen. Von besonderem Vorteil ist hierbei auch, dass hinreichende Polstereigenschaften mit relativ dünnwandigen Systemen erhalten werden. Außerdem ist es möglich, auf den Einsatz von Pappe oder Papier zu verzichten, so dass man sortenreine Beutel bzw. Taschen aus Kunststoffmaterialien erhält, die ohne großen Aufwand dem Recycling zugänglich sind. Auch hat es sich als sehr zweckmäßig erwiesen, dass man auf Luftpolsterfolien enthaltend luftdicht abgeschlossene Polsternoppen vollständig verzichten kann. Als ganz besonderer Vorteil hat sich erwiesen, dass die erfindungsgemäßen Beutel und Taschen auch als Versandgebinde eingesetzt werden können, die auf herkömmlichen Briefsortieranlagen von Briefpostverteilzentren, die üblicherweise nur für Briefe, nicht jedoch für Pakete vorgesehen sind, transportiert und sortiert werden können. Über den Versandhandel georderte Produkte wie Bücher oder DVDs werden herkömmlicherweise in großvolumigen Papp- oder Luftpolsterverpackungen verschickt. Die Versendung bzw. Verteilung findet hierbei in der Regel statt über Paketverteilzentren, die über geeignete Transport- und Sortieranlagen verfügen. Denn derartige Gebinde werden von herkömmlichen Briefsortieranlagen nicht akzeptiert. Es besteht die Gefahr, dass diese Gebinde Bauteile zerstören oder aber an Bauteilen der Briefsortieranlagen hängenbleiben. Die erfindungsgemäßen Beutel und Taschen gestatten hingegen eine hinreichende, die zu transportierenden Gegenstände bei Transport und Lagerung zuverlässig schützende Verpackungshülle, die gleichwohl ohne ein großes oder sperriges Volumen auskommt. Mit den erfindungsgemäßen Taschen und Beuteln werden erstmals Transportgebinde für den Versandhandel zur Verfügung gestellt, die auf herkömmlichen Briefsortieranlagen von Briefpostverteilzentren prozessiert werden können.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen beispielhaft erläutert werden, ohne dadurch die Erfindung zu beschränken. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Frontansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Beutels,
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2 den Ausschnitt einer Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A der Ausführungsform gemäß 1,
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3 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Beutels in Frontansicht,
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4 eine weitere schematische Schnittansicht einer Vorderwand eines erfindungsgemäßen Beutels, und
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5 eine weitere schematische Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Beutels in Frontansicht.
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1 entnimmt man die Frontansicht eines erfindungsgemäßen Beutels 100. Der Beutel wird gebildet durch eine Vorderwand 102 und einer Rückwand 104, die entlang ihrer gegenüberliegenden Seitenränder 110, 112 über Schweißnähte 116, 118 (zweite Schweißnähte) miteinander verbunden sind. In der dargestellten Ausgestaltung erhält man den Beutelboden 108 durch Umfalten bzw. Aufeinanderklappen der die Vorderwand und die Rückwand bildenden Abschnitte einer einheitlichen Materialbahn unter Ausbildung einer Falz 120. Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform sind die Kantenverläufe der Oberkante 114, 122 von Vorder- und Rückwand 102, 104 auf im Wesentlichen gleicher Höhe. Zwischen diesen liegt die Öffnung 106 des Beutels 100 vor. Vorderwand 102 und Rückwand 104 sind in der dargestellten Ausführungsvariante jeweils aus drei Kunststofflagen gebildet. Diesbezügliche Details werden nachfolgend zu 2 erläutert. 1 entnimmt man geraffte streifenförmige längliche Bereiche bzw. Streifen 8, die in der Zwischenlage, d. h. in der zweiten Lage, des dreilagigen Folienverbundes vorliegen. Diese gerafften länglichen Bereiche erstrecken sich in der dargestellten Ausführungsform von der Oberkante 114, 122 bis zur Falz 120 von Vorder- und Rückwand 102, 104. Diese streifenförmigen Bereiche 8 haben eine longitudinale Erstreckung und sind im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. In der dargestellten Ausführungsform verlaufen diese länglichen Bereiche 8 ebenfalls parallel zu den Seitenrändern 110 und 112. Darüber hinaus liegen eine Reihe von beabstandeten Schweißnähten 6 (auch erste Schweißnähte genannt) in der Vorder- und Rückwand 102, 104 vor. Diese erstrecken sich in der dargestellten Ausführungsform von dem ersten Seitenrand 110 bis zu dem gegenüberliegenden Seitenrand 112 und verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander. Diese Schweißlinien 6 kreuzen die gerafften länglichen Bereiche 8 und werden demgemäß auch als quer verlaufende Schweißnähte bezeichnet. Diese Schweißnähte 6 tragen zum Zusammenhalt des dreilagigen Folienverbunds von Vorder- und Rückwand bei. Ferner tragen zum Zusammenhalt dieses dreilagigen Folienverbundes von Vorder- und Rückwand 102, 104 die gegenüberliegenden Schweißnähte 116, 118 an den Seitenrändern 110, 112 bei. Diese Schweißnähte verbinden nicht nur Vorder- und Rückwand, sondern ebenfalls jeweils die den dreilagigen Verbund bildenden Folienlagen miteinander. Des Weiteren tragen auch die Schweißnähte 124, 126 (zweite Scheißnähte) an bzw. geringfügig beabstandet von den Oberkantenverläufen 114, 122 von Vorder- und Rückwand 102, 104 zu einem Zusammenhalt der jeweils dreilagigen Folienverbünde bei.
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2 entnimmt man in schematischer Darstellung eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A der Vorderwand 102 des Beutels 100 gemäß 1. 2 gibt somit den Aufbau der Vorderwand 102 aus einer ersten Kunststofffolienlage 1, die dem Beutelinneren zugewandt ist und daher auch Innenlage genannt wird, einer dritten Folienlage 4, die der Außenseite des Beutels zugewandt ist bzw. diese bildet und daher auch Außenlage genannt wird, und einer zweiten Kunststofffolienlage 2, die zwischen der Innenlage 1 und der Außenlage 4 angeordnet ist und daher auch als Zwischenlage bezeichnet wird, wieder. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, alle drei genannten Kunststofffolienlagen aus dem gleichen Material, insbesondere Polyethylen, zu fertigen. Auf diese Weise gelangt man einfach und zuverlässig zu sehr belastbaren und festen Schweißnähten bzw. -linien sowie -punkten. Durch Verwendung im Wesentlichen identischer Kunststoffmaterialien findet beim thermoplastischen Verschweißen bei Erhärtung der angeschmolzenen Folienbereiche kein Entmischen statt, vielmehr gelangt man zu einer sehr innigen Vermengung und damit zu sehr gute Haftung. In der in 2 dargestellten Ausführungsform sind die gerafften Bereiche 8 in Querschnittsansicht in schematischer, idealisierter Form dargestellt. Diese länglichen Bereiche 8 stellen eine Ausbuchtung bzw. Ausstülpung der ansonsten glattflächigen Kunststofffolie dar. Im Sinne der vorliegenden Erfindung werden diese Bereiche als geraffte streifenförmig längliche Bereiche bezeichnet. Diese Bezeichnung liegt darin begründet, dass man sich die Ausbuchtung bzw. Ausstülpung als durch Raffung eines glattflächigen Folienmaterials entstanden vorstellen kann, analog zu dem Raffen von Textilstoffen bei der Herstellung von Kleidungsstücken. In der in 2 dargestellten Ausführungsform sind sämtliche gerafften länglichen Bereiche im Wesentlichen gleichsinnig ausgerichtet. Die gerafften länglichen Bereiche verfügen über eine Senke bzw. Boden 10, die/der der Innenlage 1 zugewandt ist und eine Öffnung bzw. einen Ausgang 12, der der Außenlage zugewandt ist. Bevorzugt ist die Zwischenlage 2 von Vorder- und Rückwand 102, 104 durchgängig mit gerafften länglichen streifenförmigen Bereichen 8 mit der vorangehend geschilderten Orientierung ausgestattet. Weiterhin bevorzugt ist die Zwischenlage 2, wie in 2 dargestellt, durch thermoplastische Schweißpunkte bzw. -areale 18 im Bereich der Senke 10 der gerafften Bereiche 8 mit der Innenlage 1 verbunden. Die sich auf einer Höhe befindenden Schweißpunkte bzw. -Areale 18 bilden eine Schweißlinie 6 (siehe auch 1). Darüber hinaus ist es möglich, jedoch nicht unbedingt erforderlich, weitere Schweißpunkte bzw. -Areale zwischen benachbarten gerafften Bereichen 8 vorzusehen, um die Zwischenlage 2 mit der Innenlage 1 zu verbinden (nicht dargestellt). Dieses ist jedoch nicht zwingend erforderlich, um zu einem hinreichend festen Verbund von Innen- und Zwischenlage zu gelangen. Selbstverständlich ist es auch möglich, Schweißpunkte bzw. -areale zwischen der Innenlage 1 und der Zwischenlage 2 in den Abschnitten vorzusehen, die zwischen den gerafften streifenförmigen länglichen Bereichen 8 liegen. In der dargestellten Ausführungsform ist die Zwischenlage 2 nicht durch zusätzliche Schweißareale bzw. -punkte mit der Außenlage 4 verbunden. In diesem Fall wird die Verbindung der Außenlage 4 mit der Zwischenlage 2 ausschließlich über die Schweißnähte 116 und 118 an den Seitenrändern 110 bzw. 112 sowie durch die Schweißnähte 114 und 122 an den Oberkantenverläufen von Vorder- und Rückwand 102, 104 bewerkstelligt. Auf diese Weise erhält man, obwohl die Außenlage 4, anders als die Zwischenlage 2 in der dargestellten bevorzugten Ausführungsform nicht über geraffte Bereiche verfügt, sondern glattflächig ausgestaltet ist, ein Luftpolster, das zusätzlich zu den gerafften länglichen Bereichen zu einer sehr voluminös anmutenden Vorder- bzw. Rückwand beiträgt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die gerafften Bereiche 8 ausschließlich in Richtung der Innenlage 1, d. h. die Senken weisen zur Innenlage, und nicht etwa auch in Richtung der Außenlage 4 ausgebildet sind. Selbstverständlich ist es möglich, wie zum Beispiel in 3 gezeigt, einen festeren Folienverbund dadurch zu erhalten, dass man Schweißareale bzw. -punkte 18 auch zwischen der Außenlage 4 und der Zwischenlage 2 anbringt, beispielsweise im Bereich der gerafften länglichen Bereiche 8.
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4 zeigt eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung eines dreilagigen Folienverbunds von Vorder- bzw. Rückwand, bei dem die Innen- wie auch die Außenlage 1, 4 wiederum relativ glattflächig ausgebildet vorliegen. Die Zwischenlage 2 verfügt über gefaltete Bereiche 8, die in gleicher Weise angeordnet sein können, wie für die Ausführungsform gemäß 2 beschrieben. In diesen gefalteten Bereichen 8 wird die ansonsten glattflächige Struktur der die Zwischenlage 2 bildenden Kunststofffolienbahn gestört. Die Faltung kann, im Querschnitt betrachtet, als im Wesentlichen Z-förmig bezeichnet werden. Auch bei dieser Ausgestaltung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Anbindung der Zwischenlage 2 über thermoplastische Schweißareale bzw. -punkte 10 mit der Innenlage 1 vorzunehmen. Auch bei dieser Ausführungsform erhält man eine sehr voluminöse Vorder- bzw. Rückwand.
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5 zeigt eine Abwandlung des Beutels gemäß 1. Der Beutel 100 gemäß 5 ist mit einer Rückwand 104 ausgestattet, die länger ist als die Vorderwand 102 und über die Oberkante 114 der Vorderwand 102 hinausragt. Auf diese Weise erhält man eine Umklapplasche 128, wie sie bei Versandbeuteln häufig zum Einsatz kommt. Zweckmäßigerweise erstreckt sich auf der Innenlage der Rückwand 104 ein Klebestreifen 130. Dieser ist üblicherweise mit einer entfernbaren Schutzlage versehen, die vor dem Verschließen durch Umklappen der Umklapplasche entfernt wird. Auf diese Weise lässt sich der Beutel 100 gemäß 4 auf einfache Weise verschließen.
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Überraschend hat sich gezeigt, dass man mit sehr einfachen Mitteln und über eine begrenzte Anzahl an Verfahrensschritten zu einem Beutel gelangt, der, obwohl letztendlich aus sehr dünnen und äußerst flexiblen Kunststofffolienlagen gebildet, sehr voluminös und polsternd ist und darüber hinaus über ein hinreichendes Maß an Eigensteifigkeit verfügt. Von besonderem Vorteil ist weiterhin, dass die erfindungsgemäßen Beutel und Taschen in einer Form erhalten werden können, die es ermöglicht, dass Eigenvolumen bei Bedarf stark reduzieren zu können, ohne das beim gattungsgemäßen Gebrauch als Versandbeutel die Polstereigenschaften verloren gehen. Hierbei kommen die erfindungsgemäßen Taschen bzw. Beutel sogar ohne abgeschlossene bzw. versiegelte Luftpolster aus. Aufgrund des Einsatzes einer Zwischenlage enthaltend eine Vielzahl an gerafften oder gefalteten streifenförmigen länglichen Bereichen können die Schweißnähte bzw. -linien in einer Weise ausgeführt werden, dass der Durchtritt bzw. der Austausch von Luft zwischen den durch diese Schweißnähte bzw. -linien getrennten Bereiche gebildeten Abschnitte noch stets möglich ist. Auch gestattet es die spezifische Ausgestaltung des mindestens dreilagigen Folienverbunds, dass die Schweißnähte an den Oberkanten, in die die gerafften länglichen Bereiche vorzugsweise münden, nicht zu einer Versiegelung des Folienverbunds beitragen, sondern bei Gewährleistung eines hinreichenden Zusammenhalts der Folienlagen gleichwohl den Durchtritt von Luft gewährleisten. Gleichwohl kann durch die Schweißnähte an bzw. beabstandet von den Oberkanten, die die gefalteten oder gerafften länglichen streifenförmigen Bereiche kreuzen, sichergestellt werden, dass die erste, zweite und dritte Lage von Vorder- und Rückwand fest und dauerhaft miteinander verbunden sind, so dass nicht zu befürchten ist, dass Versandmaterial in diese Zwischenräume gelangen kann oder dass Bauteile von Sortieranlagen in diese Zwischenräume eingreifen könnten.
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Die in der voranstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung vorteilhaft sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4219258 [0005, 0006]
- DE 4328324 C2 [0006]
- DE 7142769 [0007]
- DE 8229927 [0008]
- DE 4343798 C2 [0009]
- DE 102009058798 [0010]