DE102007056265A1 - Wandbaustein - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Wandbaustein zur manuellen Verarbeitung für den Gebrauch als tragender Mauerziegel als auch für die Errichtung von nicht tragenden Wänden und für Verblendmauerwerk, der zumindest an seiner Oberseite randseitig Führungsschienen (1) zur einschiebbaren und/oder einsteckbaren Aufnahme eines angrenzenden Wandbausteins sowie zu diesen Führungsschienen (1) negativ korrespondierende Aussparungen (2) an der Unterseite aufweist, wobei die Ausbildung der Führungsschienen (1) und der hierzu negativ korrespondierenden Aussparungen (2) derart gehalten ist, dass eine formschlüssige Verbindung der angrenzenden Wandbausteine entsteht, und der ferner zumindest einseitig mindestens eine seitlich angeordnete Ausbuchtung (3) aufweist, die so ausgebildet ist, dass das mittels einer Vielzahl von Wandbausteinen errichtete Mauerwerk ein exaktes, gleichmäßiges Fugenbild aufweist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wandbaustein zur manuellen Verarbeitung, der sowohl als tragender Mauerziegel als auch für die Errichtung von nicht tragenden Wänden und für Verblendmauerwerk zum Einsatz kommen kann.
- Zur Herstellung von Mauerwerk werden nach dem Stand der Technik einzelne Wandbausteine aufeinander geschichtet und mit Mauer- oder Dünnbettmörtel durch Setz- und Stoßfugen kraftschlüssig verbunden. Hierbei finden verschiedene Arten von Steinen Verwendung: Künstliche Steine wie Ziegel (Backstein), Klinker, Lochziegel, Kalksandsteine, andere Formsteine, wie z. B. Beton-Steine wie der Hohlblock, Betonwerksteine oder Gasbeton-Steine sowie Natursteine: Sedimentgesteine wie Kalkstein oder Sandstein Tiefengesteine wie Granit. Bei bestimmten Arten des Mauerwerks wird ferner noch Mörtel verwendet, der die Fugen zwischen den Steinen füllen kann und für bessere Stabilität des Mauerwerks sorgt.
- Zur lot- und fluchtgerechten Lage der Wandbausteine ist eine fachliche Ausbildung, handwerkliches Geschick und eine ständige Kontrolle mittels Richtschnur und Wasserwaage erforderlich. Dennoch gelingt es selbst erfahrenen Maurern nicht immer, exakte Läuferschichten herzustellen, da der breiige Mörtel mitunter unterschiedlich nachgibt. Nicht selten merkt der Handwerker den Fehler erst beim Auftragen der nächsten Steinschicht und ist genötigt, Schräglagen der Wandbausteine nachträglich zu korrigieren. Dies führt zu erheblichen Zeitverlusten und eine ganz exakte Lage der Wandbausteine wird mitunter nur in den seltensten Fällen erreicht.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Zeitaufwand zur Errichtung des Mauerwerks erheblich zu reduzieren und dabei in einfacher handwerklicher Art und Weise ein normgerechtes und optisch tadelloses Mauerwerk zu erstellen.
- Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß dem vorliegenden Anspruch 1 die Verwendung eines Wandbausteins vorgeschlagen, der zumindest an seiner Oberseite randseitig Führungsschienen zur einschiebbaren und/oder einsteckbaren Aufnahme eines angrenzenden Wandbausteins sowie zu diesen Führungsschienen negativ korrespondierende Aussparungen an der Unterseite aufweist, wobei die Ausbildung der Führungsschienen und der hierzu negativ korrespondierenden Aussparungen derart gehalten ist, dass eine formschlüssige Verbindung der angrenzenden Wandbausteine entsteht, und der Wandbaustein ferner zumindest einseitig mindestens eine seitlich angeordnete Ausbuchtung aufweist, die so ausgebildet ist, dass das mittels einer Vielzahl von Wandbausteinen errichtete Mauerwerk ein exaktes, gleichmäßiges Fugenbild aufweist.
- Beim Errichten des Mauerwerks mittels des erfindungsgemäßen Wandbausteins wird wie herkömmlich eine erste Mörtellage am Boden aufgetragen, mit einer ersten Wandbausteinschicht belegt und ausgerichtet. Sodann erfolgt die Verfüllung der zwischen den Führungsschienen liegenden Vertiefung (sog. Mörtelwanne) der einzelnen Wandbausteine je nach Erfordernis mit Mörtel, Beton oder dergleichen. Vor der Verlegung jeder neuen Schicht wird Mörtel in die Mörtelwanne gefüllt, sodass eine vollständige Mörtel-, Betonverbindung gewährleistet ist und die Wand somit ihre nötige Stabilität erhält. Durch das so aufgebaute Mörtel- bzw. Betonskelett in den Mauersteinen wird die vorgesehene Funktion der Wand erreicht. Beim formschlüssigen Ansetzen der nächsten Wandbausteinschicht kann kein Mörtel nach außen dringen.
- Besonders bei der Verarbeitung von Vollsteinen, die durch ihr erhebliches Eigengewicht teilweise in der aufgebrachten Mörtelschicht schwimmen und leicht ihre korrekte Lage verlieren können, gibt es mit dem erfindungsgemäßen Wandbaustein keine Probleme. Klinker- und Kalksandsteine sind für dieses Verhalten ausdruckstarke Beispiele, denn das Verarbeiten dieser Materialien erfordert große Sorgfalt und Erfahrung selbst vom Fachmann; ein unerfahrener Eigenleister ist bei der Errichtung seines Bausatzhauses sogar überfordert.
- Die Position der aufzusetzenden Steine wird dagegen durch die am erfindungsgemäßen Wandbaustein zumindest an der Oberseite angeordnete Führungsschienen bestimmt, die beim An. bzw. Aufsetzen auf den angrenzenden Wandbaustein in die dort vorhandenen negativ korrespondierenden Aussparungen greifen. Zwangsläufig gibt es nur eine perfekt ausgerichtete Lage des angrenzenden Wandbausteins, ein aufwändiges manuelles Ausrichten entfällt somit vollständig. Zeitaufwändige Kontrollen und Korrekturen per Lot und Wasserwaage werden stark minimiert, wodurch eine erhebliche Kostenreduzierung erzielt werden kann.
- Durch die zwangsweise exakte Lage eines jeden Wandbausteins erhält man für Wände, die verputzt werden sollen, eine tolleranzfreie Oberfläche. Die durch die seitlich angeordneten Ausbuchtungen vorhandenen Schattenfugen können als wirksame Verzahnung der Putzschicht dienen.
- Wände in Sichtmauerwerk erhalten zwangsläufig ein unbeeinflussbar gleichmäßiges Fugenbild. Die Fugen sind stets gleichmäßig breit, weiten sich nach innen schwalbenschwanzförmig auf. Diese Fugenform hat ferner den Vorteil, dass ein Ausbrechen des Fugemörtels durch gegebene Witterungseinflüsse, wie Frost, Regen, Hagel usw. nicht mehr möglich ist. Durch die gleichmäßigen Fugenbreiten lässt sich das Ausfugen problemlos und sehr sauber ausführen, es entsteht ein perfektes gleichmäßiges Fugenbild.
- Eine weitere Beschreibung der Erfindung und deren Vorteile erfolgt nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen, die in Zeichnungsfiguren dargestellt sind.
- Es zeigen:
-
1 den erfindungsgemäßen Wandbaustein in bevorzugter Ausführungsform in perspektivischer Ansicht von oben. -
2 den Wandbaustein in bevorzugter Ausführungsform in perspektivischer Ansicht von unten. -
3 eine Reihe nebeneinander und übereinander liegender Wandbausteinen in perspektivischer Ansicht. -
4 den erfindungsgemäßen Wandbaustein in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform. -
5 den Wandbaueckstein in bevorzugter Ausführungsform von seitlich oben. -
6 den Wandbaueckstein von seitlich unten. -
7 und8 zwei übereinander angeordnete Wandbauecksteine. - Wie aus
1 und2 ersichtlich, können sowohl in der zwischen den Führungsschienen (1 ) angeordneten Mörtelwanne (4 ) als auch auf der Unterseite des Wandbausteins vorzugsweise rundlich ausgeformte und längst verlaufende Vertiefungen (5 ) angeordnet sein. In diese Vertiefungen (5 ) können während des Wandaufbaus Versorgungsleitungen, wie Stromkabel, ISDN, Wassern oder dergleichen verlegt werden. Ein nachträgliches Aufschlitzen der Wände verbunden mit erheblichen Staub- und Schuttabfällen sowie das Verschließen dieser Schlitze entfallen vollständig. Sogar in Sichtmauerwerk sind somit unproblematisch Leitungsführungen möglich. - Vorzugsweise weist der Wandbaustein mindestens einen vertikal angeordneten Schacht (
6 ) auf, in den überschüssiges Material aus der Mörtelwanne (4 ) automatisch abgeführt wird. Zum anderen können bei Verwendung dieser Schächte (6 ) für Kabel- und Leitungsführungen Wandschlitze und deren aufwendige Verschließung entfallen. - Wie aus
3 ersichtlich, weist das mittels einer Vielzahl von Wandbausteinen mit seitlich angeordneten Ausbuchtungen (3 ) errichtete Mauerwerk ein exaktes, gleichmäßiges Fugenbild auf. - Eine weitere in
4 dargestellte vorteilhafte Ausgestaltung des Wandbausteins sieht vor, dass die Führungsschienen (1 ) selbst Aussparungen (7 ) aufweist sowie an der Unterseite des Wandbausteins randseitig negativ ausgebildete Ausbuchtungen (8 ) angeordnet sind. Hierdurch wird eine exakte Positionierung der Wandbausteine in Längsrichtung der Wand erreicht. - Grundsätzlich werden zur Errichtung einer Wand lediglich drei Wandbausteinformen benötigt: der „Normalstein" sowie der rechte und linke „Wandbaueckstein", der in
5 ,6 ,7 und8 dargestellt ist. Der Wandbaueckstein weist in vorteilhafter Ausführung eine oder mehrere Ausbuchtungen (10 ) an seiner Unterseite auf, die bei Queranordnung der Wandbauecksteine (A; B) formschlüssig in mindestens eine zu den Ausbuchtungen (1 ) negativ ausgestaltete Aussparung (11 ) an der Oberseite des Wandbauecksteins passen. Ferner sollten die Wandbauecksteine (A; B) an ihrer Stirnseite (9 ) geschlossen ausgeformt sein. - Der erfindungsgemäße Wandbaustein beschränkt sich in seiner Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.
- So kann der Wandbaustein in allen Größen und Formen hergestellt werden und ist sowohl für Tragwände als auch nicht tragende Wände verwendbar. Der Wandbaustein kann zudem aus allen gängigen Materialien hergestellt werden.
-
- 1
- Führungsschienen
- 2
- Aussparungen
- 3
- Ausbuchtungen
- 4
- Mörtelwanne
- 5
- längst verlaufende Vertiefungen
- 6
- Schacht
- 7
- Aussparungen in den Führungsschienen
- 8
- randseitige Ausbuchtungen an der Unterseite des Wandbausteins
- 9
- Stirnseite des Wandbauecksteins
- 10
- Ausbuchtung an der Unterseite des Wandbauecksteins
- 11
- Aussparung an der Oberseite des Wandbauecksteins
Claims (8)
- Wandbaustein zur manuellen Verarbeitung für den Gebrauch als tragender Mauerziegel als auch für die Errichtung von nicht tragenden Wänden und für Verblendmauerwerk, dadurch gekennzeichnet, dass er zumindest an seiner Oberseite randseitig Führungsschienen (
1 ) zur einschiebbaren und/oder einsteckbaren Aufnahme eines angrenzenden Wandbausteins sowie zu diesen Führungsschienen (1 ) negativ korrespondierende Aussparungen (2 ) an der Unterseite aufweist, wobei die Ausbildung der Führungsschienen (1 ) und der hierzu negativ korrespondierenden Aussparungen (2 ) derart gehalten ist, dass eine formschlüssige Verbindung der angrenzenden Wandbausteine entsteht. - Wandbaustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er zumindest einseitig mindestens eine seitlich angeordnete Ausbuchtung (
3 ) aufweist, die so ausgebildet ist, dass das mittels einer Vielzahl von Wandbausteinen errichtete Mauerwerk ein exaktes, gleichmäßiges Fugenbild aufweist. - Wandbaustein nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der zwischen den Führungsschienen (
1 ) angeordneten Mörtelwanne (4 ) rundlich ausgeformte und längst verlaufende Vertiefungen (5 ) angeordnet sind. - Wandbaustein nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Unterseite des Wandbausteins vorzugsweise rundlich ausgeformte und längst verlaufende Vertiefungen (
5 ) angeordnet sind. - Wandbaustein nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens einen vertikal angeordneten Schacht (
6 ) aufweist. - Wandbaustein nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen (
1 ) selbst Aussparungen (7 ) aufweist sowie an der Unterseite des Wandbausteins zu den in den Führungsschienen angeordneten Aussparungen (7 ) randseitig negativ ausgebildete Ausbuchtungen (8 ) angeordnet sind. - Wandbaustein nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandbaueckstein in vorteilhafter Ausführung eine oder mehrere Ausbuchtungen (
10 ) an seiner Unterseite aufweist, die bei Queranordnung der Wandbauecksteine formschlüssig in mindestens eine zu den Ausbuchtungen (1 ) negativ ausgestaltete Aussparung (11 ) an der Oberseite des Wandbauecksteins passen. - Wandbaustein nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandbaueckstein an einer Stirnseite (
9 ) geschlossen ausgeformt ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE200710056265 DE102007056265A1 (de) | 2007-11-22 | 2007-11-22 | Wandbaustein |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200710056265 DE102007056265A1 (de) | 2007-11-22 | 2007-11-22 | Wandbaustein |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102007056265A1 true DE102007056265A1 (de) | 2009-05-28 |
Family
ID=40576926
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE200710056265 Withdrawn DE102007056265A1 (de) | 2007-11-22 | 2007-11-22 | Wandbaustein |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102007056265A1 (de) |
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- 2007-11-22 DE DE200710056265 patent/DE102007056265A1/de not_active Withdrawn
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