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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine, insbesondere eine Bohr- und/oder Fräsmaschine zur Bearbeitung von plattenförmigen Werkstücken mit der Möglichkeit eines vereinfachten Wechsels eines Werkzeugträgers mit Getriebe.
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Derartige Maschinen werden beispielsweise als Bohrwerke in der Möbelindustrie oder Tischlerhandwerk verwendet, um in die Möbelwände und Möbelfronten Bohrungen für Zapfen zur Abstützung von Regalbrettern, sogenannte Lochreihen, die Aufnahme von Topfbändern, Beschlägen, oder dgl. vorzusehen bzw. auch die entsprechenden Beschläge einzupressen. Ein derartiges Bohrwerk ist beispielsweise aus der
DE 35 31 988 A1 bekannt. In diesem Bohrwerk sind oberhalb eines Maschinentisches eine Reihe von nebeneinander angeordneten parallelen Bohrern vorgesehen, welche in einem Werkzeugträger gemeinsam angeordnet sind. Mit einer derartigen Bohreranordnung können insbesondere Bohrungen mit gleichen Abständen zur Aufnahme von Zapfen für Regalbretter, sogenannte Lochreihen, gebohrt werden. Diese Maschine hat sich grundsätzlich bewährt, hat jedoch den Nachteil, dass, für den Fall, dass beispielsweise Bohrungen für Topfscharniere mit anderen Bohrerabständen o. ä. in den Werkstücken vorgesehen werden sollen, ein aufwendiger Wechsel des Werkzeugträgers notwendig ist. Von daher ergeben sich lange Umrüstzeiten, so dass die bisher bekannte Maschine vorzugsweise über längere Zeiten mit dem gleichen Bohrbild arbeitet.
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Aus der
US 3,641,873 B ist eine Maschine bekannt, welche einen Antrieb und einen wechselbaren Werkzeugträger aufweist. Der Werkzeugträger ist dabei um eine vertikale Hauptspindel schwenkbar.
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Die
DE 198774 B zeigt eine Fräsvorrichtung zur Herstellung von Nuten, wobei hier mehrere Fräser gleichzeitig im Einsatz sein können.
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Aus der
CH 467134 B ist ein Heimwerker-Universal-Arbeitsgerät gekannt, welches handbetätigt ist.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Maschine bereitzustellen, welche bei einfachem Aufbau und einfacher, kostengünstiger Herstellbarkeit einen schnellen und einfachen Wechsel des Werkzeugträgers ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Maschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Die erfindungsgemäße Maschine zum Bearbeiten von plattenförmigen Werkstücken weist den Vorteil auf, dass ein schneller Wechsel eines Werkzeugsträgers möglich ist. Der Werkzeugträger umfasst dabei ein Bohrgetriebe und eine Vielzahl von Werkzeugen und ist mit einem Antrieb verbunden. Die Maschine umfasst ferner eine lösbare Fixiereinrichtung, welche den Werkzeugträger an einem Gehäusebauteil des Antriebs fixiert. Ferner ist eine Schwenkeinrichtung mit wenigstens einem Fixteil und einem Schwenkteil vorgesehen, welche zwischen dem Werkzeugträger und dem Gehäuseteil angeordnet ist. Dabei ist das Fixteil der Schwenkeinrichtung am Gehäuseteil angeordnet und das Schwenkteil der Schwenkeinrichtung am Werkzeugträger angeordnet. Nach dem Lösen der Fixiereinrichtung kann dabei der Werkzeugträger um eine horizontale Schwenkachse schwenken, wobei das Fixteil und das Schwenkteil der Scharniereinrichtung derart zusammenwirken, dass das Fixteil und das Schwenkteil nach dem Schwenken mittels einer translatorischen Bewegung in Richtung der Schwenkachse voneinander trennbar sind. Dadurch wird es ermöglicht, dass der Werkzeugträger vom Gehäuseteil nach dem Schwenkvorgang durch eine geradlinige Bewegung in Richtung der Schwenkachse entnommen werden kann, ohne dass hierbei zusätzliche Fixierelemente o. ä. gelöst werden müssen. Mit anderen Worten ist die Schwenkeinrichtung derart ausgebildet, dass das Fixteil und das Schwenkteil ein Schwenken ermöglichen und ein freies Lösen von Fixteil und Schwenkteil in Richtung der Schwenkachse möglich ist.
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Für eine besonders kostengünstige Ausgestaltung ist das Schwenkteil der Schwenkeinrichtung vorzugsweise ein Bolzen, welcher am Werkzeugträger angeordnet ist, und das Fixteil ist vorzugsweise eine Buchse, welche am Maschinengestell angeordnet ist. Für die Funktion der erfindungsgemäßen Schwenkeinrichtung ist es selbstverständlich auch möglich, dass das Schwenkteil als Buchse ausgebildet ist und das Fixteil als Bolzen vorgesehen ist. Für eine sichere Verbindung zwischen Werkzeugträger und Maschinengestell umfasst die Schwenkeinrichtung vorzugsweise zwei Bolzen und zwei Buchsen.
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Weiter bevorzugt ist am Gehäuseteil vorzugsweise wenigstens ein weiteres Fixteil einer zweiten Schwenkeinrichtung angeordnet. Das weitere Fixteil ist dabei in einem Winkel von vorzugsweise 90° zum ersten Fixteil der ersten Schwenkeinrichtung angeordnet. Durch diese Maßnahme ist es möglich, dass der Werkzeugträger in zwei verschiedenen Positionen am Maschinengestell befestigt werden kann. Hierbei ist ein Wechsel der Position des Werkzeugträgers schnell und einfach möglich, da lediglich das Schwenkteil des Werkzeugträgers durch eine translatorische Bewegung vom ersten Fixteil am Maschinengestell entnommen wird und durch eine translatorische Bewegung am weiteren Fixteil wieder eingeschoben und dann nach oben geschwenkt wird, um mit dem Gehäuseteil wieder in Eingriff zu gelangen. Somit kann der Werkzeugträger um 90° am Gehäuseteil gedreht angeordnet werden.
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Die Fixiereinrichtung, welche den Werkzeugträger am Gehäuseteil hält, umfasst vorzugsweise einen um eine Achse schwenkbaren Haken und ein mit dem Haken verbundenes Zugmittel, insbesondere eine Stange o. ä. Durch Bewegen des Zugmittels kann der Haken dabei vom Werkzeugträger in und außer Eingriff gebracht werden und somit ein Schwenkvorgang des Werkzeugträgers um die Schwenkachse ermöglicht werden.
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Besonders bevorzugt ist das Zugmittel dabei mittels eines Federelements vorgespannt. Hierdurch kann insbesondere eine einfache Rastverbindung zwischen dem Werkzeugträger und dem Gehäuseteil realisiert werden, indem der Werkzeugträger durch den Schwenkvorgang einfach gegen den Haken, welcher vorzugsweise eine schräge Auflauffläche aufweist, gedrückt wird und somit hinter den Haken einrasten kann, da dieser durch das Federelement wieder automatisch in die Halteposition zurückgestellt wird.
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Alternativ umfasst die Fixiereinrichtung einen Druckknopf, eine mit dem Druckknopf verbundene Stange, einen an der Stange angeordneten senkrechten Arm, ein Verriegelungselement und eine Sperreinrichtung. Die Sperreinrichtung ist vorzugsweise ein am Arm angeordneter schwenkbarer Haken. Die Sperreinrichtung kann dabei eine Offenstellung der Fixiereinrichtung halten. Wenn ein Werkzeugträger gewechselt wird, wird die Sperreinrichtung dann durch beispielsweise einen Freigabedorn oder eine Kante des Werkzeugträgers gelöst, so dass die Sperreinrichtung entsperrt ist und die Fixiereinrichtung den gewechselten Werkzeugträger wieder fixieren kann. Vorzugsweise weißt die Fixiereinrichtung hierzu ein Federelement auf, um eine automatische Rückstellung aus der Offenstellung zu ermöglichen.
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Für eine einfache Handhabung ist am Werkzeugträger weiter bevorzugt wenigstens ein Griff o. ä. zum Halten des Werkzeugträgers angeordnet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist eine Kupplung zwischen dem Antrieb und dem Bohrgetriebe des Werkzeugträgers eine Bogenzahnkupplung oder eine Hirth-Verzahnung. Durch diese Kupplung wird sichergestellt, dass ein sicherer Eingriff zwischen dem Werkzeugträger und dem Antrieb auch durch die Schwenkbewegung erreicht wird, da der Antrieb fest am Gehäuseteil angeordnet ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung umfasst die Maschine ferner einen zweiten Werkzeugträger, welcher relativ zum ersten Werkzeugträger in einem vorbestimmten Winkel, insbesondere 90°, angeordnet ist. Dadurch kann insbesondere zur Bearbeitung von Platten für die Möbelindustrie eine Maschine bereitgestellt werden, welche gleichzeitig oder nacheinander Vertikal- und Horizontalbohrungen in das plattenförmige Werkstück ausführen kann. Besonders bevorzugt ist der zweite Werkzeugträger ebenfalls in gleicher Weise wie der erste Werkzeugträger für einen schnellen Wechsel mittels einer Scharniereinrichtung ausgerüstet.
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Weiter bevorzugt umfasst die Maschine eine Führungsanordnung, um den ersten und/oder den zweiten Werkzeugträger mitsamt ihren Antrieben linear, insbesondere in Horizontalrichtung, zu verschieben.
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Die erfindungsgemäße Maschine wird insbesondere zum Bohren bzw. Fräsen von Ausnehmungen in plattenförmige Werkstücke für die Möbelindustrie verwendet. Dabei ist die erfindungsgemäße Maschine insbesondere für einen Einsatz in Kleinbetrieben geeignet, welche bei der Herstellung eines Möbelstücks eine Vielzahl von unterschiedlichen Bohrungen in die Werkstücke vornehmen müssen und somit ein häufigen Werkzeugträgerwechsel haben. Der Wechsel des Werkzeugsträgers kann dabei manuell vorgenommen werden, da das Gewicht des Werkzeugträgers mitsamt dem Bohrgetriebe und den daran angeordneten Werkzeugen, insbesondere Bohrern oder Fräsern, relativ klein ist. Dabei ist die erfindungsgemäße Maschine aufgrund ihres Aufbaues trotzdem relativ kostengünstig und kleinbauend.
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Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung Ausführungsbeispiele der Erfindung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
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1 eine schematische Vorderansicht einer Maschine gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 eine schematische Seitenansicht der in 1 gezeigten Maschine,
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3 eine schematische, perspektivische Ansicht einer Maschine gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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4 eine schematische Schnittansicht von der Seite einer Maschine gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung mit verriegeltem Werkzeugträger, und
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5 eine schematische Schnittansicht von der Seite der Maschine von 4 mit freigegebenem Werkzeugträgern.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf 1 und 2 eine Maschine 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail beschrieben.
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Wie aus 1 ersichtlich ist, umfasst die Maschine 1 einen Antrieb 2, welcher als Elektromotor ausgebildet ist. Der Antrieb 2 ist an einem Gehäuseteil 3 angeordnet und ist mitsamt dem Gehäuseteil 3 in Vertikalrichtung, wie durch den Doppelpfeil X angedeutet, verfahrbar. Hierzu ist das Gehäuseteil 3 über zwei Hubzylinder 9, welche entlang von jeweils einer Stange 10, welche mit einem Maschinengestell 11 verbunden sind, in Vertikalrichtung bewegbar sind.
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Ferner umfasst die Maschine 1 einen Werkzeugträger 4, welcher ein Bohrgetriebe umfasst, welches eine Vielzahl von Bohrern 4a, in diesem Ausführungsbeispiel fünf Bohrer, antreibt. Zueinander benachbarte Bohrer 4a sind dabei jeweils mit dem gleichen Abstand beabstandet. Ferner ist am Werkzeugträger 4 ein Haltegriff 4b angeordnet, welcher für eine einfache Handhabung dient. Weiter umfasst die Maschine 1 eine Fixiereinrichtung 5 sowie eine Schwenkeinrichtung 6. Die Fixiereinrichtung 5 dient zum Fixieren des Werkzeugträgers 4 am Gehäuse 3. Dabei umfasst die Fixiereinrichtung 5 einen Zugknopf 5a, eine Stange 5b, ein Gelenk 5c sowie einen um eine Achse A schwenkbar angeordneten Haken 5d. Der Zugknopf 5a ist, wie insbesondere aus 2 ersichtlich ist, an einem Ende der Stange 5b angeordnet und das Gelenk 5c verbindet die Stange 5b und den Haken 5d am anderen Ende der Stange 5b. Mittels des Zugknopfes 5a kann die Fixiereinrichtung in Längsrichtung der Stange 5d gezogen werden (in 2 durch den Pfeil C angedeutet), wobei der Haken 5d um die Achse A schwenkt.
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Ferner ist an der Stange 5b ein tellerartiges Abstützelement 16 angeordnet, an welchem sich ein Federelement 15 abstützt. Das Federelement 15 stützt sich dabei zwischen dem Abstützelement 16 und einer Innenseite eines Gehäuses ab und wird, wenn der Zugknopf 5a in Richtung des Pfeils C gezogen wird, vorgespannt. Die Schwenkeinrichtung 6 ist, wie insbesondere aus 1 ersichtlich, zwischen dem Gehäuseteil 3 und dem Werkzeugträger 4 angeordnet. Die Schwenkeinrichtung 6 umfasst einen Fixteil und einen Schwenkteil. Der Fixteil ist aus zwei Buchsen 8a, 8b gebildet, welche in einer nach unten vorstehenden Weise am Gehäuseteil 3 angeordnet sind. Der Schwenkteil ist durch zwei zylindrische Bolzen 7a, 7b aus Vollmaterial gebildet, welche fest mit dem Werkzeugträger 4 verbunden sind. Mittels der Schwenkeinrichtung 6 ist es somit möglich, dass der Werkzeugträger 4 um eine Schwenkachse S schwenkbar ist. Die Schwenkachse S liegt dabei in der Mitte der Bolzen 7a, 7b.
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Die Maschine 1 umfasst ferner eine Werkstückauflage 12 (Maschinentisch), welche zur Auflage eines plattenförmigen Werkstücks 13 dient.
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Wie aus 2 ersichtlich ist, ist am Werkzeugträger 4, genauer am Bohrgetriebe des Werkzeugträgers, ein Kupplungszahnrad 14 angeordnet, welches in diesem Ausführungsbeispiel als Bogenzahnrad ausgebildet ist, und mit einem nicht gezeigten Zahnrad, welches mit dem Antrieb 2 verbunden ist, in und außer Eingriff bringbar ist.
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Die Funktion der erfindungsgemäßen Maschine 1 ist dabei wie folgt. Wenn ein Werkstück 13 auf der Werkstückauflage 12 manuell oder mittels einer Transporteinrichtung zugeführt wurde und beispielsweise an einem absenkbaren Anschlag 25 angelegt wurde, werden die Bohrer 4a mitsamt dem Antrieb 2 und den Hubzylindern 9 vertikal nach unten bewegt, um entsprechende Löcher in das Werkstück 13 zu bohren. Nach einem erfolgten Bohrvorgang werden die Bohrer 4a wieder angehoben und im gleichen Werkstück 13 können weitere Löcher gebohrt werden oder es wird ein neues Werkstück zugeführt und in entsprechender Weise bearbeitet.
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Wenn nun ein neues Werkstück mit einem neuen Bohrmuster zu bearbeiten ist, muss ein Werkzeugwechsel vorgenommen werden. Hierzu wird der gesamte Werkzeugträger 3 mitsamt dem Bohrgetriebe und der Vielzahl von Bohrern 4a gewechselt. Dazu muss ein Bediener eine Zugkraft in Richtung des Pfeils C über den Zugknopf 5a auf die Stange 5b aufbringen. Hierbei wird das Federelement 15 gespannt. Dadurch dreht sich der Haken 5d um die Achse A entgegen dem Uhrzeigersinn. Der Haken 5d dient in seiner Ruhestellung dabei zur Fixierung des Werkzeugsträgers 4 am Gehäuseteil 3. Dabei liegt der Werkzeugträger 4 auf einer Hinterschneidung 5e des Hakens 5d auf. An der gegenüberliegenden Seite ist der Werkzeugträger 4 über die Schwenkeinrichtung 6, genauer die in den Buchsen 8a, 8b eingeführten Bolzen 7a, 7b fixiert. Wenn nun durch Ziehen des Zugknopfes 5 die Fixiereinrichtung 5 außer Eingriff vom Werkzeugträger 4 gebracht wird, schwenkt der Werkzeugträger 4 automatisch aufgrund seines Eigengewichtes um die Schwenkachse S in die in 2 gezeigter Position. Dies ist in 2 durch den Pfeil B angedeutet. Nun kann der Werkzeugträger 4 vom Gehäuseteil 3 mittels einer geradlinigen Bewegung in Richtung der Schwenkachse S durch Herausziehen der Bolzen 7a, 7b aus den Buchsen 8a, 8b vom Gehäuseteil 3 entnommen werden. Nach Entfernen der Zugkraft am Zugknopf 5a stellt das Federelement 15 die Stange 5b und den Haken 5d wieder in die Ausgangsposition zurück (s. 2). Ein anderer Werkzeugträger mit dem nun benötigten Bohrbild, welcher ebenfalls zwei Bolzen an entsprechenden Positionen aufweist, kann mittels einer geradlinigen Bewegung durch Einschieben der Bolzen in die Buchsen 8a, 8b am Gehäuseteil 3 mit diesen verbunden werden. Anschließend wird der neu eingeführte Werkzeugträger von Hand um die Schwenkachse S nach oben zurückgeschwenkt, wobei der Haken 5d aufgrund einer daran gebildeten Anlaufschräge 5f gegen die Rückstellkraft des Federelements 15 sich um die Achse A dreht, bis der neue Werkzeugträger über die Hinterschneidung 5e des Hakens 5d geführt ist und der Haken 5d aufgrund der Rückstellkraft des Federelements 15 wieder in seine Ausgangsposition zurückgedrückt wird. Dadurch ist der neue Werkzeugträger wieder fest mit dem Gehäuseteil 3 verbunden.
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Somit kann erfindungsgemäß durch einen sehr einfachen Vorgang ein Werkzeugträgerwechsel an der Maschine 1 erfolgen. Ein Bediener muss hierzu lediglich die Fixiereinrichtung 5 lösen und dann den selbsttätig schwenkenden Werkzeugträger 4 durch eine geradlinige, seitliche Bewegung in Richtung der Schwenkachse S vom Gehäuseteil 3 entnehmen. Ein neuer Werkzeugträger wird in umgekehrter Reihenfolge zuerst auf die Buchsen 8a, 8b des Gehäuseteils 3 gesteckt und anschließend um die Schwenkachse S in die fixierte Position zurückgeschwenkt. Dabei ist in der fixierten Position des Werkzeugträgers 4 über das Zahnrad 14 eine Verbindung zwischen dem Bohrgetriebe des Werkzeugträgers und dem Antrieb 2 hergestellt. Die Erfindung ermöglicht somit einen sehr einfachen und komfortablen Werkzeugwechsel, welcher weiterhin auch sehr robust ist, so dass keine Gefahr besteht, dass aufgrund von vielen Werkzeugträgerwechseln eine Beschädigung der Schwenkeinrichtung 6 auftritt.
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Es sei angemerkt, dass alternativ die Fixiereinrichtung 5 auch derart aufgebaut sein kann, dass ein Federelement am Ende der Stange 5b angeordnet ist. Das Federelement ist dabei mit einem Ende beispielsweise mit der Stange 5b oder dem oberen Ende des Hakens 5d verbunden und ist mit seinem anderen Ende am Gehäuse fixiert. Durch Betätigung des Zugknopfes 5a wird dieses Federelement dann auseinander gezogen, so dass es nach Entfernen der Zugkraft am Zugknopf 5a wieder in seine Ausgangsposition zurückgestellt wird.
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3 zeigt schematisch eine Maschine 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Gleiche bzw. funktional gleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel bezeichnet.
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Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel weist die Maschine 1 des zweiten Ausführungsbeispiels am Gehäuseteil 3 zusätzlich noch zweite Buchsen 18a, 18b auf. Die zweiten Buchsen 18a, 18b sind dabei in einem Winkel von 90° zu den ersten Buchsen 8a, 8b angeordnet. Der Aufbau der zweiten Buchsen 18a, 18b ist gleich wie der der ersten Buchsen 8a, 8b, so dass der Werkzeugträger 4 alternativ anstelle in die ersten Buchsen 8a, 8b in die zweiten Buchsen 18a, 18b eingeführt werden kann. Zusätzlich ist hierbei eine zweite Fixiereinrichtung 19 mit einem zweiten Zugknopf 19a und Zugmittel vorgesehen, welche gleich wie die erste Fixiereinrichtung 5 aufgebaut ist. Somit kann der Werkzeugträger 4 am Gehäuseteil 3 an zwei Positionen angeordnet werden, welche um 90° zueinander verdreht sind. Dadurch wird eine erhöhte Variabilität der Maschine erreicht.
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Alternativ ist es auch möglich, dass statt des Zugknopfes 5a und der Stange 5b an der Gehäuseseite gegenüber den beiden Buchsen 18a, 18b nur ein schwenkbarer Haken als Fixiereinrichtung vorgesehen ist, welcher durch ein Federelement vorgespannt ist und in seiner Ruheposition den Werkzeugträger hält. Der Haken kann um eine Schwenkachse gegen eine Kraft des Federelements betätigt werden, so dass der Werkzeugträger freigegeben wird. Die Schwenkachse liegt dabei ähnlich wie bei einer Wippe ungefähr in der Mitte des Hakens, wobei das Federelement den Haken immer automatisch wieder zurückstellt. Dadurch weist die Fixiereinrichtung einen sehr einfachen und kostengünstigen Aufbau auf, wobei jedoch gewährleistet sein muss, dass eine freie Zugänglichkeit zum Haken möglich ist.
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Ferner umfasst die Maschine 1 des zweiten Ausführungsbeispiels einen zweiten Antrieb 20, welcher einen zweiten Werkzeugträger 21 antreibt. Der zweite Werkzeugträger 21 ist dabei im rechten Winkel zum ersten Werkzeugträger 4 angeordnet und kann auf einer waagrechten Führung 22 verfahren werden, um in ein Werkstück Horizontalbohrungen einzubringen. Ansonsten entspricht dieses Ausführungsbeispiel dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel, so dass auf die dort gegebene Beschreibung verwiesen werden kann.
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Nachfolgend wird in Bezugnahme auf die 4 und 5 eine Maschine gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail beschrieben. Gleiche, bzw. funktional gleiche Teile sind wieder mit dem gleichen Bezugszeichen wie in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen bezeichnet.
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Wie aus den 4 und 5 ersichtlich ist, ist beim dritten Ausführungsbeispiel die Fixiereinrichtung 5 unterschiedlich ausgestaltet. Die Fixiereinrichtung 5 umfasst einen Druckknopf 5a, eine Stange 5b, eine am Ende der Stange 5b fixierten senkrechten Arm 20 sowie einen Verriegelungsdorn 21. Der Verriegelungsdorn 21 ist am unteren Ende des senkrechten Arms 20 angeordnet. Weiter umfasst die Fixiereinrichtung 5 des dritten Ausführungsbeispiels einen schwenkbaren Haken 22, welcher um eine zweite Schwenkachse 23 schwenkbar am senkrechten Arm 20 angeordnet ist. Am Werkzeugträger 4 ist zusätzlich eine Ausnehmung 24 vorgesehen, welche zur Aufnahme des Verriegelungsdorns 21 dient. Ferner ist am Werkzeugträger 4 ein Freigabedorn 25 angeordnet. Der Freigabedorn 25 ist dabei nach oben gerichtet und kann gegen den schwenkbaren Haken 22 drücken. Der Haken 22 hat in seiner geschwenkten Position die Funktion eines Sperrelements, um eine Offenstellung der Fixiereinrichtung aufrecht zu erhalten.
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Die Funktion der Fixiereinrichtung 5 zum Fixieren des Werkzeugträgers 4 ist dabei wie folgt. 4 zeigt den verriegelten Zustand des Werkzeugträgers 4. Hierbei befindet sich der Verriegelungsdorn 21 in der Ausnehmung 24. Ferner drückt eine Feder 15, welche sich außen am Gehäuse 3 abstützt, gegen einen hinteren Bereich des Druckknopfes 5a. Wenn ein Wechsel des Werkzeugträgers 4 vorgenommen werden soll, wird der Druckknopf 5a, wie durch den Pfeil B in 4 angedeutet, gegen die Kraft der Feder 15 betätigt. Dadurch wird die Stange 5b ebenfalls in Richtung B verschoben sowie der senkrechte Arm 20, welcher fest mit der Stange 5b verbunden ist, ebenfalls in Richtung des Pfeils B verschoben. Dadurch kommt der Verriegelungsdorn 21 außer Eingriff von der Ausnehmung 24 im Werkzeugträger 4. Dadurch ist der Werkzeugträger 4 freigegeben, wie in 5 dargestellt, so dass dieser um die Schwenkachse S schwenkt und dann wie vorher beschrieben entnommen werden kann. Gleichzeitig mit dem Verschieben des senkrechten Arms 20 wird auch der schwenkbare Haken 22, welcher schwenkbar am senkrechten Arm 20 angeordnet ist, in Richtung des Pfeils C geschwenkt. Dieses Schwenken erfolgt dabei aufgrund des Eigengewichts des Hakens 22 selbsttägig.
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Alternativ kann hierzu auch eine Feder o. ä. vorgesehen werden, um den Haken in Richtung des Pfeils C zu schwenken. Durch das Schwenken des Hakens 22 kommt eine Stirnseite 22a des Hakens mit einer Rückseite des Gehäuses 3 in Kontakt, so dass die gedrückte Stellung der Fixiereinrichtung durch den Haken 22 gehalten werden kann. Mit anderen Worten stellt der Haken 22 sicher, dass die Feder 15 die Fixiereinrichtung 5 nicht wieder sofort zurückstellen kann, sondern die offene Stellung der Fixiereinrichtung 5 hält.
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Wenn ein neuer Werkzeugträger in die Buchsen am Gehäuse 3 eingesetzt wurde und wieder nach oben um die Schwenkachse S geschwenkt wird, weist der Werkzeugträger einen Freigabedorn 25 in einem hinteren Bereich auf, welcher nach oben gerichtet ist. Der Freigabedorn 25 hat dabei die Aufgabe, wie in 5 durch den Pfeil D angedeutet, von unten gegen den Haken 22 zu drücken, so dass dieser in Richtung E wieder um die zweite Schwenkachse 23 herumgeschwenkt wird. Dadurch kommt der Haken 22 außer Eingriff von der Rückseite des Gehäuses 3, so dass, sobald sich der Werkzeugträger 4 in seiner Arbeitsposition befindet, die Feder 15 die Fixiereinrichtung 5 wie der die in 4 gezeigte Ausgangsstellung zurückstellen kann. Dabei wird der Verriegelungsdorn 21 wieder in die Ausnehmung 24 im Werkzeugträger 4 eingeführt, so dass der Werkzeugträger 4 wieder fest an der Maschine verriegelt ist. Da die Fixiereinrichtung 5 einen sehr starren Aufbau mit der Stange 5b und dem fest daran befestigten senkrechten Arm 20 aufweist, kann eine sehr sichere Ausrichtung und Fixierung des Werkzeugträgers 4 an der Maschine erreicht werden. Dadurch kann insbesondere die Arbeitsgenauigkeit der Maschine verbessert werden. Dabei weist die Fixiereinrichtung einen sehr einfachen Aufbau auf, da insbesondere das Sperren der Offenstellung der Fixiereinrichtung 5 automatisch durch den selbsttätig schwenkenden Haken 22 realisiert wird und ebenfalls das Freigeben der Sperrstellung durch Drücken des Dorns 21 gegen den Haken 22 während der Phase des Einsetzens des Werkzeugträgers 4 ebenfalls automatisch durch Rückstellung der Feder erreicht wird. Ansonsten entspricht dieses Ausführungsbeispiel den vorhergehenden Ausführungsbeispielen, so dass auf dort gegebene Beschreibung verwiesen werden kann.