DE102013100275A1 - Treibriegelschloss mit überdrückbarem Riegelschieber - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Treibriegelschloss für eine einen Gang- und einen Standflügel aufweisende Tür, wobei ein gangseitiger Gegenkasten einen Riegelschieber (2, 3) zum Zurückdrücken eines Schubriegels des gangseitigen Schlosskastens aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelschieber ein Basisteil (2) aufweist, welches über ein Getriebe des Gegenkastens zum Öffnen des Standflügels in Richtung des Schubriegels antreibbar ist, wobei das Basisteil (2) an seinem dem Schubriegel zugewandten Ende ein Kontaktelement (3) aufweist, mit dem allein der Riegelschieber den Schubriegel beim Öffnen der Tür über den Standflügel kraftbeaufschlagt und zurückdrückt, wobei das Kontaktelement (3) zwischen zwei Endstellungen verschieblich an dem Basisteil (2) gelagert ist und eine Feder (4) das Kontaktelement (3) in Richtung Schubriegel kraftbeaufschlagt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Treibriegelschloss für eine einen Gang- und einen Standflügel aufweisende Tür, wobei ein gangseitiger Gegenkasten einen Riegelschieber zum Zurückdrücken eines Schubriegels des gangseitigen Schlosskastens aufweist.
- Bei gattungsgemäßen Treibriegelschlössern kann es beim Öffnen über den Standflügel, insbesondere wenn gleichzeitig auch der Gangflügel geöffnet wird, zu einer Zwängung bzw. Kollision zwischen dem Riegelschieber des Gegenkastens und dem Türblatt des Gangflügels kommen, wobei dieser durch den Riegelschieber beschädigt werden kann.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Treibriegelschloss bereitzustellen, bei dem der vorbeschriebene Nachteil einer Beschädigung des Türblattes vermieden wird.
- Diese Aufgabe wird vorteilhaft durch ein Treibriegelschloss mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Treibriegelschlosses nach Anspruch 1 ergeben sich durch die Merkmale der Unteransprüche.
- Bei Treibriegelschlössern muss der Schubriegel des Gangflügels beim Öffnen über den Standflügel durch den Riegelschieber aus dem Gegenkasten herausgedrückt und in Richtung des Schlossgehäuses des Gangflügels gedrückt werden. Diese Aufgabe übernimmt der Riegelschieber des Gegenkastens, der in dem Standflügel untergebracht ist. Bislang wird der Riegelschieber als starres Teil gefertigt, wodurch es zu der oben geschilderten Beschädigung beim Öffnen der zweiflügeligen Tür kommen kann. Insbesondere bei der geschilderten Zwängung, bei der das gangseitige Türblatt mit dem Riegelschieber kollidieren kann, kann es zu Beschädigungen kommen. Der Erfindung liegt der Erfindungsgedanke zugrunde, dass der Riegelschieber durch die bei der Zwängung auftretenden Kräfte zurück in Richtung des Standflügels ausweicht. Dies kann vorteilhaft dadurch geschehen, dass der Riegelschieber ein Basisteil aufweist, welches über ein Getriebe des Gegenkastens zum Öffnen des Standflügels in Richtung des Schubriegels antreibbar ist, wobei das Basisteil an seinem dem Schubriegel zugewandten Ende ein Kontaktelement aufweist, mit dem allein der Riegelschieber den Schubriegel beim Öffnen der Tür über den Standflügel kraftbeaufschlagt und zurückdrückt. Das Kontaktelement ist dabei zwischen zwei Endstellungen verschieblich an dem Basisteil gelagert, wobei eine Feder das Kontaktelement in Richtung Schubriegel und somit in Richtung aus dem Gegenkasten heraus kraftbeaufschlagt.
- Sofern die zweiflügelige Tür verschlossen ist, ragt der Schubriegel in den Gegenkasten hinein. Meist sind der Schubriegel und der Riegelschieber in dieser Position nicht miteinander in Kontakt und der Riegelschieber ist unbelastet, d. h. es wirkt keine Kraft vom Schubriegel auf ihn oder sein Kontaktelement ein. Beim erfindungsgemäßen Riegelschieber drückt in diesem unbelasteten Zustand die Feder das Kontaktelement in eine erste Endstellung.
- Beim Öffnen über den Standflügel schiebt der Riegelschieber mit seinem Kontaktelement den Schubriegel zunächst aus dem Gegenkasten heraus und soweit in Richtung Gangflügel, dass ein Öffnen zumindest des Standflügels möglich ist. Durch das Zurückschieben des Schubriegels tritt der Riegelschieber zumindest mit seinem Kontaktelement aus dem Gegenkasten heraus und kann somit den Gangflügel beim Verschwenken des Standflügels und insbesondere beim gleichzeitigen Öffnen des Gangflügels, beschädigen.
- Die Federkraft der Feder kann vorteilhaft so bemessen sein, dass allein die beim Zurückschieben des Schubriegels erzeugte Gegenkraft des Schubriegels nicht ausreicht, das Kontaktelement in die zweite Endstellung zu bewegen. Erst die bei einer Zwängung oder Kollision auftretenden Kräfte sind so groß, dass das Kontaktelement in den Gegenkasten in Richtung seiner zweiten Endstellung hineingedrückt wird.
- Vorteilhaft weisen entweder das Basisteil oder das Kontaktelement mindestens eine Führung, insbesondere zwei parallel zueinander angeordnete Führungen, auf. Die mindestens eine Führung hält das Basisteil und das Kontaktelement stets zueinander in Position und verhindert ein Verkannten des Kontaktelementes. Eine Führung kann dabei durch eine längliche fensterartige Öffnung oder längliche Führungsnut gebildet sein, in die jeweils ein Vorsprung, Bolzen oder Stift des jeweils korrespondierenden Teils eingreift. Es ist von Vorteil, wenn zwei parallel zueinander angeordnete Führungen vorgesehen werden. Es ist jedoch ebenso möglich, dass eine Führungsnut vorgesehen wird, in die zwei zueinander beabstandete Vorsprünge oder ein länglicher Vorsprung passgenau von seiner bzw. ihrer Breite eingreifen.
- Der Treibriegel des erfindungsgemäßen Treibriegelschlosses kann mittels bekannter Getriebe senkrecht zur Stulpe angetrieben werden. Hierzu kann das Basisteil eine schräg zur Bewegungsrichtung des Basisteils ausgebildete und verlaufende Führungskurve aufweisen, in die z. B. ein Bolzen oder Vorsprung eines Antriebselements des Getriebes eingreift.
- Nachfolgend wird anhand von Zeichnungen ein mögliches Ausführungsbeispiel eines Gegenkastens eines erfindungsgemäßen Treibriegelschlosses näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 : Eine perspektivische Ansicht eines geöffneten Gegenkastens eines erfindungsgemäßen Treibriegelschlosses; -
2 : eine Draufsicht auf einen geöffneten Gegenkasten mit zurückgezogenem Riegelschieber; -
3 : eine Draufsicht eines auf einen geöffneten Gegenkasten herausgefahrenem Riegelschieber; -
4 : Gegenkasten gemäß3 , wobei eine äußere Kraft das Kontaktelement in den Gegenkasten hineindrückt; -
5 : perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Riegelschiebers; -
6a und6b : Riegelschieber gemäß5 im unbelasteten Zustand, bei dem sich das Kontaktelement in seiner ersten Endstellung befindet; -
6c und6d : Riegelschieber gemäß5 im belasteten Zustand, bei dem sich das Kontaktelement in seiner zweiten Endstellung befindet. - Die
1 zeigt eine Draufsicht auf einen geöffneten Gegenkasten1 mit zurückgezogenem Riegelschieber2 ,3 . Der Gegenkasten weist eine Grundplatte10 und eine Stulpe S auf. Auf der Grundplatte10 ist die Vierkantaufnahme7 drehbar gelagert, welche über eine Zahnstange8 ein Ritzel17 antreiben kann. Auf dem Ritzel17 ist ein Stift15 angeordnet, der in eine Kulisse16 , welche als gerade und schräg zur Bewegungsrichtung des Riegelschiebers2 ,3 ausgebildet ist, eingreift. - Das Basisteil
2 des Riegelschiebers ist senkrecht zur Stulpe S verschieblich an der Grundplatte10 gelagert. Hierzu weist das Basisteil2 zwei längliche Führungen12 ,13 auf. In die Führung13 greift die Achse19 des Ritzels17 ein, wobei in die Führung12 ein an der Grundplatte10 angeordneter Stift oder Bolzen20 eingreift. - Das Kontaktelement
3 ist am Ende2e des Basisteils2 verschieblich gelagert. Eine sich am Basisteil abstützende Feder4 drückt das Kontaktelement3 in der in1 gezeigten zurückgezogenen Stellung in Richtung Stulpe S. Die Stulpe S weist fensterartige Aussparungen5 ,6 auf, wobei in die Aussparung5 der nicht dargestellte Schubriegel des gangseitigen Schlosses eingreift. Die fensterartige Aussparung6 dient zum Eingriff für die Falle des gangseitigen Schlosses. Das Kontaktelement3 weist an seiner dem Schubriegel zugewandten Seite eine Kontaktfläche3a auf, mit der es beim Zurückdrücken des Schubriegels gegen diesen drückt. - Die
2 zeigt eine Draufsicht auf den Gegenkasten gemäß1 , bei der sich der Riegelschieber2 ,3 in seiner zurückgezogenen Stellung befindet. Beim Öffnen des Standflügels über einen nicht dargestellten Griff oder eine Panikstange wird die Vierkantaufnahme verdreht, wodurch die Zahnstange8 verstellt und das Ritzel17 verdreht wird. Dabei treibt das Ritzel17 über seinen Stift15 in Zusammenspiel mit der Kulisse16 den Riegelschieber2 ,3 an und drückt über sein Kontaktelement3 den Schubriegel aus dem Gegenkasten1 heraus. Zumindest das Kontaktelement3 tritt dabei ebenfalls aus dem Gegenkasten heraus, wie es in3 dargestellt ist. - Die durch den Schubriegel erzeugte Gegenkraft reicht nicht aus, um das Kontaktelement in Richtung B relativ zum Basisteil
2 zu verschieben oder in die in4 dargestellte zweite Endposition zu drücken. Dies kann erst durch eine höhere Gegenkraft, welche z. B. bei einer Zwängung von Gangflügel und Standflügel auftreten kann, erfolgen. - Die
5 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Riegelschiebers2 ,3 . Die6a und6b zeigen den Riegelschieber2 ,3 im unbelasteten Zustand, bei dem sich das Kontaktelement3 in seiner ersten Endstellung relativ zum Basisteil2 befindet. Das Kontaktelement3 weist eine vordere Kontaktfläche3a auf. An seiner der Kontaktfläche3a abgewandten rückwärtigen Seite sind plattenförmige Bereiche3b und3c angeformt, die längliche fensterartige Führungskulissen3d und3e aufweisen, in die Stifte23 und24 eingreifen, welche fest am Endbereich2e des Basisteils2 angeordnet sind. Ein weiterer an dem Basisteil2 befestigter Stift trägt eine Feder4 , welche sich mit ihrem ersten Ende4a in einer fensterartigen Öffnung3f des Kontaktelementes3 und mit ihrem zweiten Ende4b an dem Stift24 abstützt. Die Feder ist derart vorgespannt, dass ihre Kraft ausreicht, dass das Kontaktelement3 beim Zurückschieben des Schubriegels in der in den6a und6b gezeigten Stellung relativ zum Basisteil2 verbleibt. - Erst durch Aufbringen einer hohen äußeren Kraft F, welche größer ist als die Kraft der Feder
4 , wird, wie in den6c und6d dargestellt, das Kontaktelement3 relativ zum Basisteil2 in die Richtung der Kraft F bewegt.
Claims (8)
- Treibriegelschloss für eine einen Gang- und einen Standflügel aufweisende Tür, wobei ein gangseitiger Gegenkasten einen Riegelschieber (
2 ,3 ) zum Zurückdrücken eines Schubriegels des gangseitigen Schlosskastens aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelschieber ein Basisteil (2 ) aufweist, welches über ein Getriebe des Gegenkastens zum Öffnen des Standflügels in Richtung des Schubriegels antreibbar ist, wobei das Basisteil (2 ) an seinem dem Schubriegel zugewandten Ende ein Kontaktelement (3 ) aufweist, mit dem allein der Riegelschieber den Schubriegel beim Öffnen der Tür über den Standflügel kraftbeaufschlagt und zurückdrückt, wobei das Kontaktelement (3 ) zwischen zwei Endstellungen verschieblich an dem Basisteil (2 ) gelagert ist und eine Feder (4 ) das Kontaktelement (3 ) in Richtung Schubriegel kraftbeaufschlagt. - Treibriegelschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (
4 ) das Kontaktelement (3 ) im unbelasteten Zustand in eine erste Endstellung (E1) drückt, und das Kontaktelement (3 ) durch Aufbringen einer Kraft (F) mit entgegengesetzter Richtung zur Federkraft in den Gegenkasten (1 ) in eine zweite Endstellung (E2) hineindrückbar ist. - Treibriegelschloss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraft der Feder (
4 ) derart bemessen ist, dass allein die beim Zurückschieben des Schubriegels erzeugte Gegenkraft des Schubriegels nicht ausreicht, das Kontaktelement (3 ) in die zweite Endstellung (E2) zu bewegen. - Treibriegelschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Öffnen des Standflügels eine Kollision des Kontaktelementes (
3 ) mit dem gangseitigen Türblatt das Kontaktelement (3 ) entgegen der Federkraft der Feder (4 ) in Richtung (B) der zweiten Endstellung (E2) ausweicht. - Treibriegelschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (
2 ) oder das Kontaktelement (3 ) mindestens eine Führung (3d ,3e ;23 ,24 ), insbesondere zwei parallele Führungen aufweist. - Treibriegelschloss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Führung durch eine längliche fensterartige Öffnung (
3d ,3e ) oder längliche Führungsnut gebildet ist, in der der ein Vorsprung (23 ,24 ), Bolzen oder Stift des jeweils korrespondierenden Teils, insbesondere des Basisteils (2 ), eingreift. - Treibriegelschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (
2 ) mittels des Getriebes (7 ,8 ,15 ,16 ,17 ) senkrecht zur Stulpe (S) verschiebbar im Gegenkasten (1 ) gelagert ist. - Treibriegelschloss nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (
2 ) eine schräg zur Bewegungsrichtung des Basisteils (2 ) ausgebildete Führungskurve (16 ) aufweist, in die ein Bolzen oder Vorsprung (15 ) eines Antriebselements (17 ) des Getriebes eingreift.
Priority Applications (1)
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DE201310100275 DE102013100275A1 (de) | 2013-01-11 | 2013-01-11 | Treibriegelschloss mit überdrückbarem Riegelschieber |
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DE201310100275 DE102013100275A1 (de) | 2013-01-11 | 2013-01-11 | Treibriegelschloss mit überdrückbarem Riegelschieber |
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DE102013100275A1 true DE102013100275A1 (de) | 2014-07-17 |
Family
ID=51014943
Family Applications (1)
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