DE102018115985B4 - Schlossgegenkasten für ein Aktivflügelschloss mit Falzluftausgleich - Google Patents

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    • E05B63/248Arrangements in which the fastening members which engage one another are mounted respectively on the wing and the frame and are both movable, e.g. for release by moving either of them the striker being movable for latching, and pushed back by a member on the wing for unlatching, or vice versa
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    • E05B65/10Locks or fastenings for special use for panic or emergency doors
    • E05B65/1086Locks with panic function, e.g. allowing opening from the inside without a ley even when locked from the outside

Abstract

Schlossgegenkasten für ein Aktivflügelschloss (6) mit einem Gehäuse (11), aufweisend einen Aufnahmeraum (12) für ein Riegelelement (63) eines Aktivflügelschlosses (6), sowie einen in dem Gehäuse (11) gelagerten angetriebenen Riegelschieber (2), um ein in den Aufnahmeraum (12) eingreifendes Riegelelement (63) in Richtung auf den Stulp eines Aktivflügelschlosses (6) zu schieben, vorzugsweise in das Aktivflügelschloss zurück zu schieben, um dieses zu entriegeln, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelschieber (2) als schaltbarer Riegelschieber ausgebildet ist, der zwischen einem starren Zustand und einem weichen Zustand schaltbar ist und bei einer Entriegelung des Aktivflügelschlosses (6) ein dem Riegelschieber (2) voreilender Falzlufttaster (21) bei Kontakt oder während eines Kontakts mit dem Stulp des Aktivflügelschlosses (6) oder einem Türflügelstulp, den Riegelschieber (2) von starr nach weich schaltet.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Schlossgegenkasten für ein Aktivflügelschloss nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, eine Verriegelungsvorrichtung für eine zweiflügelige Türe nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 24, eine Türvorrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs 25 und ein Verfahren zum Entriegeln eines Türschlosses nach den Merkmalen des Anspruchs 27.
  • Bei zweiflügligen Türen ist es in der Praxis notwendig, zur Entriegelung den Aktivflügel auch von der Gangflügelseite aus zu entriegeln. Dafür werden in der Regel Schlossgegenkästen eingesetzt, die einen Riegelschieber aufweisen, um den Schlossriegel des aktiven Flügelschlosses zu entriegeln. Dabei tritt in der Praxis jedoch häufig das Problem abweichender Falzluftmaße auf. Unter Falzluft versteht man insbesondere die Breite des Türspalts zwischen Aktivflügel einerseits und Passivflügel oder Türrahmen andererseits im Bereich des Türschlosses.
  • Aus der DE 10 2013 100 275 A1 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung gezeigt, welche einen Riegelschieber mit einer Ausgleichsfeder verwendet. Das hier offenbarte Treibriegelschloss weist einen Riegelschieber auf, der an seiner Stirnfläche ein federbelastetes Kontaktteil besitzt. Wenn dieses Kontaktteil bei Ausfahren des Riegelschiebers blockiert wird, wird eine, das Kontaktteil beaufschlagende Feder, komprimiert. Dadurch wird das Kontaktteil relativ zu dem Riegelschieber verschoben und kann somit Abweichungen im Falzluftmaß ausgleichen. Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass durch die Federkonstante die zu übertragenden Kräfte zur Entriegelung des Aktivflügelschlosses reduziert sind.
  • Aus der EP 3 299 551 A1 ist ein motorisch angetriebener Riegelschieber bekannt. Der Antrieb dieses Riegelschiebers weist eine Ausgleichsfeder auf, die, sofern der Riegelschieber blockiert wird, ebenfalls komprimiert werden kann, um einen Falzluftausgleich durchzuführen.
  • Aus der EP 2 752 539 A1 ist ein Riegelschieber bekannt, auf dessen Stirnfläche unterschiedliche Adapter aufsetzbar sind, um den Riegelschieber an ein bestimmtes Falzluftmaß anzupassen.
  • Die DE 92 11 077 U1 zeigt ein Panik-Treibstangenschloss für einen Standflügel. Das Panik-Treibstangenschloss weist entsprechende Schieber auf, um eine Falle oder einen Riegel eines Gangflügelschlosses zurückzudrücken.
  • Auch aus der DE 1 703 470 C ist ein Treibstangenschloss für zweiflügelige Türen bekannt, bei dem über einen Standflügelseitig angeordneten Schieber ein Riegelelement des Aktivflügelschlosses zurück geschoben werden kann.
  • Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, auch bei stark variierenden Falzluftmaßen eine funktionssichere und zuverlässige Entriegelung eines Aktivschlosses zu gewährleisten. Insbesondere soll ermöglicht werden, dass auch bei großen Falzluftmaßen eine hohe Entriegelungskraft zur Verfügung steht. Insbesondere soll ermöglicht werden, Aktivflügelschlösser mit mehreren Zusatzverriegelungen funktionssicher zu entriegeln.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Schlossgegenkasten mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Verriegelungsvorrichtung für eine zweiflügelige Türe nach den Merkmalen des Anspruchs 24, eine Türvorrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs 25, sowie durch ein Verfahren zum Entriegeln eines Türschlosses mit den Merkmalen des Anspruchs 27 gelöst.
  • Erfindungsgemäß ist ein Schlossgegenkasten für ein Aktivflügelschloss mit einem Gehäuse vorgesehen, aufweisend einen Aufnahmeraum für ein Riegelelement eines Aktivflügelschlosses, sowie einen in dem Gehäuse gelagerten angetriebenen Riegelschieber, um ein in den Aufnahmeraum eingreifendes Riegelelement in Richtung auf den Stulp eines Aktivflügelschlosses zu schieben, vorzugsweise in das Aktivflügelschloss zurück zu schieben, um dieses zu entriegeln. Wesentlich dabei ist, dass der Riegelschieber als schaltbarer Riegelschieber ausgebildet ist, der zwischen einem starren Zustand und einem weichen Zustand schaltbar ist und bei einer Entriegelung des Aktivflügelschlosses ein dem Riegelschieber voreilender Falzlufttaster bei Kontakt oder während eines Kontakts mit einem Stulp des Aktivflügelschlosses oder einem Türflügelstulp, den Riegelschieber von starr nach weich schaltet.
  • Von Vorteil dabei ist, dass mit Hilfe des starren Riegelschiebers hohe Entriegelungskräfte übertragbar sind. Selbst bei extrem hohen Kräften ist nicht zu befürchten, dass wie im Stand der Technik vorgesehen, etwaige Ausgleichsfedern beginnen, den zur Verfügung stehenden Entriegelungsweg zu beschränken. Erst nachdem der Falzlufttaster den Schlossstulp erreicht, also zu einem Zeitpunkt, zudem der Schlossriegel bereits in das Aktivflügelschloss weitgehend zurückgedrückt wurde, wird der Riegelschieber weich geschaltet und kann eine Ausgleichsbewegung zur Kompensation abweichender Falzluftmaße ausführen.
  • Insbesondere wird unter einem Aktivflügelschloss ein Einsteckschloss oder ein Aufbauschloss verstanden. Der Aktivflügel stellt einen Flügel, insbesondere einen drehbaren Türflügel dar, der zur Begehung geöffnet werden kann. Es kann sich um einen überschlagenden Gangflügel einer zweiflügligen Gebäudetüre handeln oder auch um eine einflüglige Türe. Im Falle der einflügligen Türe ist der Aktivflügel der einzig bewegliche Flügel der Türe und der Schlossgegenkasten wird rahmenseitig montiert. Im Falle einer zweiflügligen Türe ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Schlossgegenkasten im Passivflügel oder Standflügel angebracht wird.
  • Insbesondere wird unter starr geschaltetem Riegelschieber ein in sich starrer Riegelschieber verstanden. Der Riegelschieber ist somit als bei normalen Kräften nicht elastischer bzw. nicht deformierbarer Körper ausgebildet und kann demzufolge hohe Kräfte übertragen. Vorzugsweise wird unter weich geschaltetem Riegelschieber ein Riegelschieber verstanden, der elastisch oder plastisch verformbar ist bzw. eine Ausgleichsbewegung vollziehen kann. Beispielsweise kann eine elastische Ausgleichsbewegung des Riegelschiebers oder eines Teils des Riegelschiebers mit Hilfe einer Feder bewerkstelligt werden, beispielsweise um bei einer zu schmalen Falzluft einen Überhub zu kompensieren.
  • Vorzugsweise wird unter einem angetriebenen Riegelschieber ein Riegelschieber verstanden, der motorisch oder manuell betätigbar ist. Beispielsweise kann im Falle eines motorisch angetriebenen Riegelschiebers ein Elektromotor vorhanden sein, um den Riegelschieber automatisch angetrieben zu betätigen, d.h. ein Aktivflügelschloss motorisch angetrieben zu entriegeln. Im Falle des manuell betätigbaren Riegelschiebers, kann vorgesehen sein, dass der Schlossgegenkasten eine Schlossnuss zur Aufnahme einer Handhabe hat und durch Drehung dieser Handhabe der Riegelschieber betätigt wird. Es sind auch Ausführungen denkbar, bei denen der Riegelschieber sowohl manuell als auch motorisch angetrieben ausgebildet ist.
  • Die erfindungsgemäße Lösung betrifft außerdem ein Verfahren zum Entriegeln eines in oder an einem Türflügel angeordneten Türschlosses mittels einem dem Türflügel gegenüberliegenden, an einem Türrahmen oder einem Passivflügel angeordneten Schlossgegenkasten, vorzugweise einem Schlossgegenkasten nach einem der hier beschriebenen Ausgestaltungen, wobei zum Entriegeln des Türschlosses dessen ausgeschlossener Schlossriegel durch einen in dem Schlossgegenkasten verschiebbar gelagerten starren Riegelschieber in das Türschloss zurückgedrückt wird und wobei zusammen mit dem Riegelschieber ein Falzlufttaster derart bewegt wird, dass wenn der Falzlufttaster während des Entriegelns in Anschlag mit einem Stulp des Türschlosses oder des Türflügels gelangt, der Riegelschieber weich geschaltet wird oder die Bewegung des Riegelschiebers relativ zu dem Türschloss gestoppt wird.
  • In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Riegelschieber einen Riegelkörper und ein Ausgleichselement umfasst, welches relativ zu dem Riegelkörper beweglich gelagert ist und der Riegelschieber dadurch starr geschaltet wird, dass zwischen Ausgleichselement und Riegelkörper ein Sperrgetriebe vorgesehen ist über welches das Ausgleichselement an dem Riegelkörper unbeweglich arretiert wird.
  • Um im Normalbetrieb, d.h. wenn der Riegelschieber nicht blockiert ist, die Übertragung hoher Entriegelungskräfte zu gewährleisten, ist insbesondere vorgesehen, dass der Riegelschieber normalerweise starr geschaltet ist.
  • Vorzugsweise kann demzufolge vorgesehen sein, dass als Sperrgetriebe ein monostabiles Sperrgetriebe verwendet wird, welches in seiner stabilen Lage den Riegelschieber starr schaltet. Um die monostabile Lage des Sperrgetriebes zu stabilisieren und somit sicherzustellen, dass der Riegelschieber üblicherweise starr geschaltet ist, kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Sperrgetriebe über eine Feder in seine stabile Lage beaufschlagt wird.
  • In einer vorzugsweisen Ausgestaltung kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Ausgleichselement eine Stirnfläche des Riegelschiebers ausbildet und durch den Falzlufttaster der Riegelschieber weich geschaltet wird, indem die Sperrstellung des Sperrgetriebes durch den Falzlufttaster aufgehoben wird und die Stirnfläche relativ zu dem Riegelschieber beweglich wird.
  • Weiter kann in einer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass der Riegelschieber zweiteilig ausgebildet ist und einen Riegelkörper sowie ein an dem Riegelkörper beweglich gelagertes Ausgleichselement aufweist und bei starr geschaltetem Riegelschieber das Ausgleichselement relativ zu dem Riegelkörper fixiert ist und bei weich geschaltetem Riegelschieber das Ausgleichselement relativ zu dem Riegelkörper beweglich ist, vorzugsweise entgegen einer Federkraft beweglich ist.
  • Vorteilhafterweise kann der Falzlufttaster an dem Riegelschieber gelagert sein, vorzugsweise derart, dass der Falzluftaster die Stirnfläche des Riegelschiebers in Richtung des Aktivflügelschlosses überragt. So wird sichergestellt, dass bei der Bewegung des Riegelschiebers in Richtung auf das Aktivflügelschloss zu, der Falzlufttaster zusammen mit dem Riegelschieber bewegt wird und als erstes auf den Stulp trifft, bevor der Riegelschieber blockiert werden kann.
  • In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Riegelkörper und dem Ausgleichselement ein schaltbares Sperrgetriebe angeordnet ist, welches von dem betätigten Falzlufttaster geschaltet wird, um den Riegelschieber weich zu schalten. Das Sperrgetriebe weist insbesondere eine Sperrstellung auf, um den Riegelkörper starr zu schalten, d.h. das Ausgleichselement relativ zu dem Riegelschieber zu fixieren. Durch Betätigung des Falzlufttasters wird das Sperrgetriebe dann gelöst, d.h. eine Ausgleichsbewegung des Ausgleichselements wird freigegeben.
  • Vorzugsweise kann das Sperrgetriebe in der Sperrstellung eine Totlage ausbilden, in der hohe Kräfte entlang einer Krafteinleitungslinie übertragen werden können. Der Falzlufttaster kann auf das Sperrgetriebe oder auf ein Teil des Sperrgetriebes ein Drehmoment oder eine Kraft quer zu der Kraftlinie ausüben, um die Totlage zu überwinden.
  • Um einen konstruktiv einfachen Aufbau des Riegelschiebers zu realisieren kann vorgesehen sein, dass der Riegelschieber an seiner mit einem Riegelelement zusammenwirkenden Stirnfläche einen über den Falzlufttaster verriegelbaren und freigebbaren Druckbügel aufweist, wobei im Falle des starren Riegelschiebers der Druckbügel verriegelt und relativ zu dem Riegelschieber fixiert ist und im Falle des weich geschalteten Riegelschiebers der Druckbügel freigegeben und relativ zu dem Riegelschieber beweglich ist.
  • Es kann vorgesehen sein, dass der Druckbügel mit einem Ende über eine Drehachse drehbar an dem Riegelschieber gelagert ist und mit seinem anderen Ende über ein von dem Falzlufttaster schaltbares Sperrgetriebe an dem Riegelschieber abgestützt ist. Dabei kann der freigegebene Druckbügel an dem Riegelschieber verschiebbar oder verschwenkbar gelagert sein, vorzugsweise federbelastet verschiebbar oder federbelastet verschwenkbar gelagert sein.
  • In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Sperrgetriebe als Rollengetriebe ausgebildet ist und eine an dem Druckbügel gelagerte Rolle aufweist, die auf einer Rollenfläche abrollt, welche an einem an dem Riegelschieber drehbar gelagerten Lagerhebel angeordnet ist oder mit dem drehbar gelagerten Lagerhebel verbunden ist.
  • Vorzugsweise wird unter Rollengetriebe ein Getriebe verstanden, welches als ein Getriebeelement wenigstens eine Rolle oder eine Walze aufweist. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass die Kraftübertragung bei starr geschaltetem Riegelschieber derart erfolgt, dass die Rolle oder Walze des Rollengetriebes gesperrt wird, d.h. nicht gegen eine Fläche abrollt. Dazu kann vorgesehen sein, dass der Auflagepunkt der Rolle oder Walze auf der Rollenfläche mit der Drehachse der Rolle eine Linie bildet, die bei starrem Riegelschieber im Wesentlichen senkrecht auf der Rollenfläche steht. Die Linie der Kraftübertragung über die Rolle bzw. Walze verläuft durch den Mittelpunkt der Rolle bzw. Walze und hin zu dem Auflagepunkt derselben. Dadurch, dass bei starrem Riegelschieber diese Linie senkrecht auf der Rollenauflagefläche steht, ist die Rolle bzw. Walze gesperrt und kann sich nicht bewegen. D.h. das Rollengetriebe bildet sozusagen eine Totlage aus, um den Riegelschieber starr zu schalten.
  • Um das Rollengetriebe zu entsperren, also den Riegelschieber weich zu schalten kann vorgesehen sein, dass der Falzlufttaster bei Kontakt oder während eines Kontakts mit einem Stulp des Aktivflügelschlosses oder einem Türflügelstulp den Lagerhebel dreht und dadurch die Rollenfläche kippt, um ein Abrollen der Rolle auf der Rollenfläche zu ermöglichen. Vorzugsweise ist die Auflagefläche der Rolle, also die Rollenfläche am Ende des Lagerhebels angeordnet oder wirkt mit diesem zusammen, sodass bei Verkippen des Lagerhebels zugleich die Rollenfläche verkippt wird. Je weiter der Lagerhebel verkippt wird, desto steiler wird die Steigung der Rollenauflagefläche und desto eher kann die Rolle auf der Rollenfläche abrollen und dadurch eine Ausgleichsbewegung ermöglichen. Infolge dieser Ausgleichsbewegung kann die Stirnfläche des Riegelelementes ausweichen und somit einen Falzluftausgleich vollführen.
  • In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Sperrgetriebe als Kniehebelgetriebe ausgebildet ist und eine an dem Riegelschieber drehbar gelagerte Schwinge und einen mit dem Druckbügel drehbar verbundenen Druckhebel umfasst, wobei die Schwinge mit dem Druckhebel über eine gemeinsame Drehachse verbunden ist und zur Verriegelung des Druckbügels einen Totpunkt ausbildet. Insbesondere kann der Druckhebel als zweiarmiger abgewinkelter Hebel ausgebildet sein, wobei der erste Arm des Druckhebels mit der Schwinge drehbar verbunden ist und der zweite Arm des Druckhebels mit dem Falzlufttaster zusammenwirkt, vorzugsweise dass der Falzlufttaster mit dem freien Ende des zweiten Arms des Druckhebels zusammenwirkt, um zur Freigabe des Druckbügels den Totpunkt des Kniehebelgetriebes zu überwinden.
  • Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Falzlufttaster an dem Riegelschieber drehbar gelagert ist. Dabei kann der Falzlufttaster mit dem Lagerhebel oder mit dem Druckhebel verbunden sein oder einstückig mit dem Lagerhebel oder mit dem Druckhebel ausgebildet sein. Durch die drehbare Lagerung des Falzlufttasters kann dieser direkt ein Drehmoment auf das Sperrgetriebe ausüben, um eine Totpunktlage des Sperrgetriebes zu überwinden. Auf diese Art und Weise ist eine konstruktiv einfache Schaltung des Riegelschiebers zwischen der starren Lage und der weich geschalteten Lage möglich.
  • Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass der Falzlufttaster als linear betätigbarer Taster ausgebildet ist und über einen schwenkbaren Hebel auf das Sperrgetriebe wirkt, um dessen Totpunktlage zu überwinden.
  • Um eine definierte Ausgleichsbewegung zu ermöglichen kann insbesondere vorgesehen sein, dass der Druckbügel über eine Feder federbelastet ist und der Druckbügel im Falle der Freigabe durch den Falzlufttaster entgegen der Federkraft in Richtung auf den Riegelschieber zu beweglich ist. Die Feder kann dabei direkt auf den Druckbügel einwirken, d.h. mit einem Ende direkt an dem Druckbügel einwirken oder indirekt, beispielsweise über ein zwischengeschaltetes Getriebeelement oder über das Sperrgetriebe mittelbar auf den Druckbügel einwirken.
  • Es kann vorgesehen sein, dass die Feder als eine Druckfeder ausgebildet ist, die einerends am Riegelschieber abgestützt ist und andernends auf den Druckbügel oder auf das Kniehebelgetriebe wirkt.
  • In einer konstruktiv vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Riegelschieber einen quer zu seiner Verschieberichtung beweglich gelagerten Stempel aufweist, der mit der Feder zusammenwirkt und dessen Druckfläche das Sperrgetriebe, vorzugsweise das Rollengetriebe oder Kniehebelgetriebe, in die verriegelte Stellung beaufschlagt.
  • Beispielsweise kann die Feder als Schraubenfeder ausgebildet sein. Alternativ kann die Feder auch als Schenkelfeder oder Torsionsfeder ausgebildet sein.
  • In der Praxis hat sich gezeigt, dass eine zuverlässige Schaltung des Riegelschiebers von starr nach weich erzielt werden kann, wenn vorgesehen ist, dass der Falzlufttaster den Druckbügel in Richtung des Stulps um eine Strecke im Bereich von 0,5 mm bis 4 mm überragt, insbesondere um eine Strecke im Bereich von 1 mm bis 3 mm überragt, höchst vorzugsweise um eine Strecke von 2 mm überragt.
  • Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass der Druckbügel in einer senkrechten Projektion die Stirnfläche des Riegelelements überdeckt und der Falzlufttaster außerhalb dieser Überdeckung angeordnet ist. Dabei kann der Falzlufttaster an eine Schmalseite oder an eine Längsseite des Druckbügels anschließend angeordnet sein. Indem der Druckbügel in der senkrechten Projektion die Stirnfläche des Riegelelements überdeckt, ist sichergestellt, dass die Kontaktfläche des Druckbügels größer ist, als die Stirnfläche des Schlossriegels. Dadurch wird auch bei entsprechenden Toleranzen sichergestellt, dass bei einer Entriegelung durch den Riegelschieber, der Druckbügel den Schlossriegel zuverlässig trifft, um diesen zu entriegeln, d.h. in das Aktivflügelschloss zurückzudrücken. Dadurch, dass der Falzlufttaster außerhalb des Überdeckungsbereichs des Druckbügels angeordnet ist, also an eine Schmalseite oder eine Längsseite des Druckbügels anschließend angeordnet ist, wird zudem gewährleistet, dass der Falzlufttaster nicht mit dem Schlossriegel selbst, sondern mit einem, den Schlossriegel umgebenden Stulp, zusammenwirkt.
  • In der Praxis hat sich gezeigt, dass nicht immer gewährleistet ist, dass der Riegelschieber oder der Falzlufttaster beim Öffnen der Türe vollständig eingezogen ist. Um in solchen Konstellationen etwaigen Fehlfunktionen oder Beschädigungen vorzubeugen, kann in einer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass der Druckbügel seitlich abgeschrägte Flanken aufweist und/oder dass der Falzlufttaster seitlich abgeschrägte Flanken aufweist, die eine Einlaufschräge ausbilden. Über die Einlaufschräge ist sichergestellt, dass keine Klemmung eintritt, sondern, sofern eine Kollision zwischen dem sich öffnenden Türflügel und dem Druckbügel bzw. Falzlufttaster erfolgen sollte, diese über die Einlaufschräge in den Schlossgegenkasten zurückgedrückt werden.
  • Um das Aktivflügelschloss zu entriegeln, kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Riegelschieber über eine Handhabe, vorzugsweise eine Türklinke, und eine in dem Gehäuse drehbar gelagerte Nuss manuell verschiebbar ist. Alternativ oder ergänzend kann auch vorgesehen sein, dass der Riegelschieber über einen Elektromotor motorisch angetrieben verschiebbar ist.
  • Die erfindungsgemäße Lösung umfasst in einer Ausgestaltung auch eine Verriegelungsvorrichtung für eine zweiflüglige Türe, umfassend ein Türschloss oder ein Aktivflügelschloss mit einem Schlossriegel, sowie einem Schlossgegenkasten nach einem der hier beschriebenen Ausgestaltungen, wobei das Aktivflügelschloss eine Schlossmechanik mit einer Schieberplatte zum Betätigen des Schlossriegels und eine Schlossfalle aufweist. Dabei ist vorgesehen, dass der Schlossriegel zum Verriegeln der zweiflügligen Türe in den Aufnahmeraum des Gegenkastens eingreift und zum Entriegeln der zweiflügligen Türe der Riegelschieber des Schlossgegenkastens den Schlossriegel, manuell oder motorisch angetrieben, in das Aktivflügelschloss zurückdrückt, bis der Schlossriegel von der Schieberplatte des Aktivflügelschlosses gehalten wird.
  • Die erfindungsgemäße Lösung erstreckt sich auch auf eine Türvorrichtung einer zweiflügeligen Tür, welche einen an einem Türrahmen schwenkbar gelagerten Aktivflügel und einen schwenkbar gelagerten Passivflügel aufweist, und wobei in oder an dem Aktivflügel ein Türschloss oder Aktivflügelschloss, vorzugsweise ein selbstverriegelndes Panikschloss, angeordnet ist und in dem Passivflügel dem Aktivflügelschloss gegenüberliegend ein Schlossgegenkasten gemäß einem der hier beschriebenen Ausgestaltungen angeordnet ist.
  • Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Aktivflügelschloss mehrere Zusatzriegel aufweist, die durch Zurückdrücken des Schlossriegels entriegelbar sind. Das Aktivflügelschloss kann als Türschloss mit Mehrfachverriegelung ausgebildet sein.
  • Eine Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung ist insbesondere bei Gebäudetüren vorgesehen. Vor allem Gebäudetüren, die üblicherweise einen Zugang zu einem Gebäude verschließen und im Panikfall sicher geöffnet werden müssen, können durch die erfindungsgemäße Lösung verbessert werden. Auch im Falle von hohen Toleranzen des Falzmaßes oder bei einer nachträglichen Senkung oder Verwerfung der Türflügel selbst, sodass die Funktionssicherheit und damit die sichere Entriegelung der Türe gewährleistet ist.
  • Weitere Ausführungen der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und nachfolgend beschrieben. Dabei zeigen:
    • 1: eine Türvorrichtung mit einer zweiflügligen Tür, die eine Verriegelungsvorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Schlossgegenkasten aufweist;
    • 2: ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schlossgegenkastens;
    • 3a: ein Ausführungsbeispiel eines starr geschalteten Riegelschiebers des erfindungsgemäßen Schlossgegenkastens;
    • 3b: den weich geschalteten Riegelschieber gem. 3a;
    • 3c: den weich geschalteten Riegelschieber aus 3a und 3b mit Falzluftausgleich;
    • 4a: ein weiteres Ausführungsbeispiel eines starr geschalteten Riegelschiebers des erfindungsgemäßen Schlossgegenkastens;
    • 4b: den weich geschalteten Riegelschieber aus 4a;
    • 4c: den weich geschalteten Riegelschieber gemäß 4a und 4b mit Falzausgleich;
    • 5: einen Riegelschieber in einer perspektivischen Darstellung.
  • Die 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Türvorrichtung 9 in einem Gebäude. Die Türvorrichtung 9 umfasst eine zweiflüglige Tür, aufweisend einen Passivflügel oder Standflügel 92, sowie einen Aktivflügel oder Gangflügel 91. Der Aktivflügel 91 ist über Türbänder 941 und 942 schwenkbar an einem Türrahmen 93 gelagert. Ebenso ist der Passivflügel 92 seinerseits über Türbänder 943 und 944 an dem Türrahmen 93 schwenkbar gelagert. Der Türrahmen 93 ist in einer Wand eines Gebäudes verankert. Üblicherweise wird die Tür begangen, indem der Aktivflügel 91 geöffnet wird. Der Passivflügel 92 wird erst dann geöffnet, wenn große Personengruppen die Türe passieren möchten oder wenn entsprechend breite Gegenstände transportiert werden sollen.
  • Um den Zutritt durch die Tür zu sichern, weist die Türvorrichtung 9 eine Verriegelungsvorrichtung 8 auf. Die Verriegelungsvorrichtung 8 umfasst ein Aktivflügelschloss 6 und einen Schlossgegenkasten 1. Das Aktivflügelschloss 6 ist als Einsteckschloss ausgebildet und innerhalb des Türblatts des Aktivflügels 91 in einer Schlosstasche montiert. Dem Aktivflügelschloss 6 gegenüberliegend ist ein Schlossgegenkasten 1 in dem Passivflügel 92 angeordnet. Das Aktivflügelschloss 6 ist als herkömmliches Türschloss, beispielsweise als ein selbstverriegelndes Panikschloss 6, ausgebildet. Es weist ein Schlossgehäuse 61 auf, in dem ein Schlossriegel 63, sowie eine in den Zeichnungen nicht dargestellte Schlossfalle verschiebbar angeordnet sind. Das Aktivflügelschloss 6 weist zwei Zusatzverriegelungen 641 und 642 auf. Das Aktivflügelschloss 6 kann über eine Türklinke 65 betätigt, insbesondere geöffnet werden. Alternativ kann das Aktivflügelschloss 6 auch über einen Schließzylinder 66 betätigt, also geöffnet und auch verschlossen werden.
  • Der Schlossgegenkasten 1 ist in dem Passivflügel 92 auf Höhe des Aktivflügelschlosses 6 gegenüberliegend angeordnet. Zwischen den beiden Türflügeln 91 und 92, dem Schlossgegenkasten 1 und dem Aktivflügelschloss 6 verläuft der Türspalt. Die Breite des Türspalts wird als Falzluft 95 bezeichnet.
  • Zum Verriegeln der Türvorrichtung 9 schließt der Schlossriegel 63 des Aktivflügelschlosses 6 aus dem Schlossgehäuse 61 aus und greift gegenüberliegend in das Gehäuse 11 des Schlossgegenkastens 1 ein. Das Gehäuse 11 des Schlossgegenkastens 1 weist an seiner Stirnseite einen Stulp auf, der mit Ausnehmungen versehen ist, damit Riegelelemente des Aktivflügelschlosses in das Gehäuse 11 eingreifen können, um die Türvorrichtung zu verriegeln. Wie in 2 dargestellt, weist der Schlossgegenkasten 1 einen Riegelaufnahmeraum 12 auf, um den Schlossriegel 63 darin aufzunehmen.
  • Um das Aktivflügelschloss 6, beispielsweise im Panikfall, auch von dem Passivflügel 92 aus entriegeln zu können, weist der Schlossgegenkasten 1 eine Handhabe 13 auf. Die Handhabe 13 ist über einen nicht dargestellten Drückerdorn in einer Nuss 14 des Schlossgegenkastens 1 gelagert. Die Nuss 14 ist mit einer Nussschwinge 15 verbunden. Durch Drehung der Handhabe 13 wird über die Nuss 14 die Nussschwinge 15 verschwenkt. Das Ende der Nussschwinge 15 weist einen Zapfen 16 auf, der einen Riegelschieber 2 betätigt. Über die Nussschwinge 15 wird der Riegelschieber 2 verfahren, um den in den Riegelaufnahmeraum 12 eingreifenden Schlossriegel 63 in das Gehäuse 61 des Aktivflügelschlosses 6 zurückzudrängen, wie beispielsweise in den 4a bis 4c dargestellt ist. Wenn die Handhabe des Schlossgegenkastens betätigt wird, erfolgt also durch den Riegelschieber 2 ein zurückdrängen des Schlossriegels 63 in das Aktivflügelschloss 6, um dieses zu entriegeln. Mit dem Zurückdrängen des Schlossriegels 63 werden zugleich auch die Riegelelemente der Zusatzverriegelungen 641, 642 entriegelt.
  • Der Riegelschieber 2 ist in den 3a bis 5, in jeweils unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt. Der prinzipielle Aufbau des Riegelschiebers 2 ist dabei jeweils identisch. In den 3a bis 3c ist ein Riegelschieber 2 mit einem als Rollengetriebe 4 ausgebildeten Sperrgetriebe 3 dargestellt. In den 4a bis 5 ist ein Riegelschieber 2 mit einem als Kniehebelgetriebe 5 ausgebildeten Sperrgetriebe 3 dargestellt.
  • Der Riegelschieber 2 weist einen Riegelkörper 22 auf, an dem ein Ausgleichselement 23 beweglich gelagert ist. Der Riegelkörper 22 kann aus einem Kunststoff oder einer Metalllegierung ausgebildet sein. Beispielsweise kann der Riegelkörper 22 als ein Druckgussteil aus Kunststoff oder auch aus Zinkdruckguss ausgebildet werden. Das Ausgleichselement 23 kann als ein an dem Riegelkörper 22 linear beweglich gelagerter Schieber oder als ein an dem Riegelkörper 22 schwenkbar gelagerter Bügel ausgebildet sein. Bei starr geschaltetem Riegelschieber 2 ist das Ausgleichselement 23 relativ zu dem Riegelkörper 22 fixiert, also starr. Bei weich geschaltetem Riegelschieber 2 ist das Ausgleichselement 23 relativ zu dem Riegelkörper 22 bewegbar, insbesondere in Richtung auf den Riegelkörper 22 zu schwenkbar oder verschiebbar. Durch diese Relativbewegung zwischen Riegelkörper 22 und Ausgleichselement 23 kann ein Überhub kompensiert werden, um bei einem zu kleinem Falzluftmaß in Falle einer Entriegelung ein Verklemmen zu vermeiden.
  • Um bei starr geschaltetem Riegelschieber 2 eine hohe Kraftübertragung zu gewährleisten ist vorgesehen, dass das Sperrgetriebe 3 starr geschaltet eine Kraftübertragung zwischen Ausgleichselement 23 und Riegelkörper 22 ermöglicht, ohne dass dabei eine Relativbewegung erfolgt. Dazu ist vorgesehen, dass das starr geschaltete Sperrgetriebe 3 eine sogenannte Totpunktlage aufweist. Beispielsweise derart, dass die Hebelemente und Gelenke des Sperrgetriebes 3 auf einer gemeinsamen Verbindungslinie liegen und dass entlang dieser Verbindungslinie die Kraftübertragung erfolgt. Um das Sperrgetriebe 3 weich zu schalten, wird über den Falzlufttaster 21 eine Querkraft auf diese Verbindungslinie ausgeübt, oder ein Drehmoment auf einen Hebel des Sperrgetriebes 3 ausgeübt, um die Totpunktlage zu überwinden. Um sicherzustellen, dass der Riegelschieber 2 normalerweise starr geschaltet ist, wird das Sperrgetriebe 3 über die Feder 26 in die Sperrstellung bzw. Totpunktlage beaufschlagt. Die Feder kann dabei das Sperrgetriebe bzw. ein Getriebeelement des Sperrgetriebes beaufschlagen. Alternativ oder ergänzend kann die Feder 26 auch das Ausgleichselement 23 direkt beaufschlagen.
  • Die 3a bis 3c zeigen denselben Riegelschieber 2 jeweils in unterschiedlichen Stellungen. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Sperrgetriebe 3 als ein Rollengetriebe 4 ausgebildet. In der 3a ist der Riegelschieber 2 als starr geschalteter Riegelschieber 2 dargestellt. Die 3b zeigt den weich geschalteten Riegelschieber 2. Die 3c zeigt den weich geschalteten Riegelschieber 2 mit Falzluftausgleich.
  • Der Riegelschieber 2 weist einen Riegelkörper 22 auf. An der Stirnseite des Riegelkörpers 22 ist ein Ausgleichselement 23 in Form eines Druckbügels 24 angeordnet. Der Druckbügel 24 ist an seinem einen Ende über eine Drehachse 243 an dem Riegelkörper 22 drehbar gelagert. An seinem anderen Ende ist der Druckbügel 24 über das Rollengetriebe 4 mit dem Riegelkörper 22 verbunden.
  • Das Rollengetriebe 4 weist einen Lagerhebel 43 auf, der über eine Drehachse 431 drehbar an dem Riegelkörper 22 angelenkt ist. Weiter umfasst das Rollengetriebe 4 eine Rolle 41, die an einem Ende des Druckbügels 24 drehbar gelagert ist und auf einer Rollenfläche 42 abrollt. Die Rollenfläche 42 ist an dem Lagerhebel 43 ausgebildet. An der Vorderseite des Lagerhebels 43 ist ein Falzlufttaster 21 angebracht. Der Falzlufttaster 21 überragt den Druckbügel 24 in Richtung auf das Aktivflügelschloss 6 hin.
  • Der Druckbügel 24 weist einen ersten Druckabschnitt 241 auf, der sich unmittelbar unterhalb an den Falzlufttaster 21 anschließt, sowie einen zweiten Druckbügelabschnitt 242, der gegenüber dem ersten Druckbügelabschnitt 241 abgewinkelt ist und von diesem ausgehend bis hin zu der Drehachse 243 verläuft.
  • Um sicherzustellen, dass der Riegelschieber ohne eine Betätigung des Falzlufttasters 21 starr geschaltet ist, ist der Druckbügel 24 indirekt über die Feder 26 in die in 3a dargestellte Position beaufschlagt, die einer von dem Riegelkörper am weitesten entfernten Position entspricht. Der Riegelkörper 22 weist einen Stempel 25 auf. Der Stempel 25 ist quer zu der Bewegungsrichtung des Riegelschiebers 2 verschiebbar. Die Feder 26 drückt den Stempel 25 gegen das Sperrgetriebe 3 bzw. das Rollengetriebe 4. Die Druckfläche 251 des Stempels 25 drückt dabei den Lagerhebel 43 in seine, in der 3a dargestellte starre Schaltlage. Alternativ oder ergänzend kann auch eine Schenkelfeder vorgesehen sein, die den Druckbügel 24 direkt beaufschlagt.
  • Zum Entriegeln des Aktivflügelschlosses 6 wird der Riegelschieber 2 bewegt, indem der Zapfen 16 der Nussschwinge in eine Ausnehmung 27 an dem Riegelkörper 22 eingreift, um diesen zu verschieben. Die Verschiebung erfolgt dabei quer zum Stulp, also in horizontaler Richtung gemäß der Darstellung in 2. Die Ausnehmung 27 weist eine Steuerkurve auf, die zusammen mit dem Zapfen 16 eine Kulissenführung ausbildet, um den Riegelschieber 2 anzutreiben.
  • Wenn infolge einer Drehung der Handhabe 13 bzw. der Nussschwinge 16, der Riegelschieber 2 in Richtung auf das Aktivflügelschoss zubewegt wird, gelangt der Druckbügel 24 in Anlage mit dem aus dem Schlossgehäuse 61 ausgeschlossenen Schlossriegel 63, wie beispielsweise in 4b dargestellt ist. Zuerst gelangt dabei der erste Druckabschnitt 241, in Anlage mit einem nicht dargestellten Entriegelungs-Pin an dem Schlossriegel 63, um eine türschlossseitige Verriegelung des Schlossriegels 63 aufzuheben. Bei weiterer Bewegung des Riegelschiebers 2 wird dann anschließend der Schlossriegel 63 in das Schlossgehäuse 61 des Aktivflügelschlosses 6 zurückgedrückt.
  • Die von dem Druckbügel 24 dabei auf das Sperrgetriebe 3 resultierende Kraftlinie ist durch die Linie L in den Zeichnungen 3a bis 3c dargestellt. Bei starr geschaltetem Riegelschieber 2 entsprechend der 3a verläuft diese Linie L senkrecht durch den Mittelpunkt der Rolle 41 bis zu deren Auflagerpunkt auf der Rollenfläche 42. Dadurch entsteht eine Totpunktlage des Rollengetriebes 4, da durch diese Kraftbeaufschlagung über die Drucklinie L die Rolle 41 ortsfest bleibt. Durch den Stempel 25 bzw. die Feder 26 wird zudem der Lagerhebel 43 in seine starre Lage beaufschlagt, um diese zu sichern.
  • Wenn der Schlossriegel 63 weitestgehend oder vollständig in das Schlossgehäuse 61 des Aktivflügelschlosses 6 zurückgedrückt wurde, gelangt der Falzlufttaster 21 in Kontakt mit einem Schlossstulp 62 des Aktivflügelschlosses 6. Durch das dabei entstehende Drehmoment auf den Lagerhebel 43 wird dieser um seine Drehachse 431 gedreht, wie in der 3b dargestellt. Bei der Drehung des Lagerhebels 43 wird der Stempel 25 entgegen der Kraft der Feder 26 gemäß der Darstellung der 3b nach unten verschoben. Ferner ist, wie aus der Darstellung der 3b ersichtlich, der Verlauf der Kraftlinie L nicht mehr durch die Auflagefläche der Rolle 41 auf der Rollenfläche 42, sondern seitlich zu dieser versetzt. Daraus resultiert ebenfalls ein Drehmoment auf den Lagerhebel 43, der diesen aus der Totlage bringt und letzten Endes den Riegelschieber 2 weich schaltet.
  • Der weich geschaltete Riegelschieber gemäß 3c bewirkt einen Falzluftausgleich. D.h. der Druckbügel 24 kann, wie in der 3c dargestellt ist, in Richtung auf den Riegelkörper 22 zu bewegt werden. Dabei verschwenkt der Druckbügel 24 derart, dass der Druckbügel 24 sich auf den Riegelkörper 22 zu bewegt und zumindest teilweise innerhalb des Riegelkörpers 22 aufgenommen wird bzw. bündig mit der Stirnfläche des Riegelkörpers 22 abschließt. Durch diese Ausgleichsbewegung kann der Riegelschieber 2, selbst wenn der Schlossriegel 63 bereits in das Schlossgehäuse 61 des Türschlosses 6 vollständig zurückgedrückt wurde, immer noch einen gewissen Weg in Richtung des Aktivflügelschlosses 6 zurücklegen, ohne dass es dabei zu einer Verklemmung oder Beschädigung kommen würde.
  • In den 4a bis 4c ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des Riegelschiebers 2 gezeigt, bei dem als Sperrgetriebe 3 ein Kniehebelgetriebe 5 eingesetzt wird. In der 5 ist der Riegelschieber mit dem Kniehebelgetriebe 5 in vergrößerter Darstellung perspektivisch gezeigt.
  • Der prinzipielle Aufbau des Riegelschiebers 2 mit Riegelkörper 22 und Ausgleichselement 23 als Druckbügel 24 ist identisch wie bei dem in 3a bis 3c gezeigten Beispiel. Auch dieser Riegelschieber 2 weist einen quer zu seiner Verschieberichtung verschieblichen Stempel 25 auf, der über eine Feder 26 in Richtung des Sperrgetriebes 3 bzw. Kniehebelgetriebes 5 beaufschlagt ist.
  • Das Kniehebelgetriebe 5 weist eine Schwinge 51 auf, die über eine Drehachse 511 drehbar an dem Riegelkörper 22 angelenkt ist und mit einem Druckhebel 52 zusammenwirkt. Der Druckhebel 52 ist über eine zweite bzw. gemeinsame Drehachse 53 mit der Schwinge 51 verbunden. Der Druckhebel 52 ist über eine dritte Drehachse 523 mit dem Druckbügel 24 drehbar verbunden. Der Druckhebel 52 ist als zweiarmiger Druckhebel 52 mit einem ersten Hebelarm 521 und einem zweiten Hebelarm 522 ausgebildet.
  • Bei starr geschaltetem Riegelschieber 2 ist, wie in 4a dargestellt, das Kniehebelgetriebe 5 in einer Totpunktlage. Die Drehachsen 511, 523 und 53 befinden sich auf einer Linie. Bei Druck auf den Druckbügel 24 bzw. dessen ersten Druckabschnitt 241, erfolgt die Krafteinleitung entlang dieser Linie, sodass das Kniehebelgetriebe 5 gesperrt ist und die Kraft von dem Druckbügel 24 direkt an den Riegelkörper 22 übergeleitet wird, ohne dass eine Ausgleichsbewegung erfolgt. Der Stempel 25 drückt mit seiner Druckfläche 251 von der Unterseite her im Bereich der mittleren Druckachse 53 auf die Schwinge 51, um das Kniehebelgetriebe 5 in diese Totpunktlage zu beaufschlagen. Dadurch kann bei starr geschaltetem Riegelschieber 2, wie in 4a dargestellt, eine hohe Kraft auf den Schlossriegel 63 ausgeübt werden, ohne dass eine Ausgleichsbewegung des Druckbügels 24 erfolgt.
  • Die 4b zeigt die Situation, bei der der Schlossriegel 63 bereits in das Gehäuse 61 des Aktivflügelschlosses zurückgedrückt wurde und der Falzlufttaster 21 in Kontakt mit dem Schlossstulp 62 des Aktivflügelschlosses gelangt ist. Der Falzlufttaster 21 ist einstückig mit dem Druckhebel 52 ausgebildet. Durch den seitlichen Versatz des Falzlufttasters 21 gegenüber der Drehachse 523 des Druckbügels 52, erfährt dieser ein Drehmoment sobald der Falzlufttaster 21, wie in 4b dargestellt, in Anlage mit dem Schlossstulp 62 des Aktivflügelschlosses 6 gelangt. Durch dieses Drehmoment wird die zweite Drehachse 53 des Kniehebelgetriebes 5 aus der Totpunktlage gelenkt. Die Drehachse 53 wird gemäß der Darstellung der 4 nach unten ausgelenkt und verschiebt dabei den Schieber 25 entgegen der Federkraft 26 ebenfalls nach unten. Dadurch wird der Riegelschieber 2 weich geschaltet, d.h. das Ausgleichselement 23 bzw. der Druckbügel 24 kann sich relativ zu dem Riegelkörper 22 bewegen.
  • In der 4c ist diese Ausgleichsbewegung verdeutlicht. Der Riegelschieber 24 hat sich auf den Riegelkörper 22 zubewegt und dabei die zweite Drehachse 53 des Kniehebelgetriebes 5 noch weiter nach unten ausgelenkt. Durch diesen Weg des Druckbügels 24 kann ein Ausgleich der Falzluft 95 erfolgen, sollte das Falzluftmaß 95 sehr klein sein. Im Falle, dass das Falzluftmaß 95 größer bemessen ist, ist diese Ausgleichsbewegung des Druckbügels 24 nicht oder nicht im vollständigen Umfang, wie in 4 dargestellt, notwendig.
  • Aus der 5 ist der Aufbau des Riegelschiebers 2 ebenfalls zu entnehmen. Die 5 zeigt den Riegelschieber 2, gemäß dem Ausführungsbeispiel der 4a bis 4c, in freigeschnittener dreidimensionaler Darstellung, d.h. ohne die Einbausituation und ohne den Schlossriegel. Deutlich ist in der 5 der Überstand des Falzlufttasters 21 über die Stirnfläche des Riegelschiebers 2 bzw. den Druckbügel 24 zu sehen. Der Überstand des Falzlufttasters 21 über den Druckbügel 24 ist derart bemessen, dass der Schlossriegel 63 bereits von der Schlossmechanik des Aktivflügelschlosses 6 gehalten wird, wenn der Falzlufttaster 21 in Anlage mit dem Schlossstulp 62 des Aktivflügelschlosses gelangt. Dabei wird über eine nicht dargestellte Schieberplatte des Aktivflügelschlosses 6 der Schlossriegel 63 gehalten, beispielsweise in einem Halteabschnitt einer Kulissenführung gehalten, um zu verhindern, dass der Schlossriegel 63 wieder aus dem Schlossgehäuse 61 ausschließen kann. Dadurch wird zudem sichergestellt, dass, selbst wenn die Handhabe 13 nicht vollständig betätigt wird, das Aktivflügelschloss zuverlässig entriegelt und auch im Falle einer Panikauslösung stets zuverlässig geöffnet werden kann.
  • Ferner wird gewährleistet, dass über den starr geschalteten Riegelschieber 2 ausreichend Kraft auf den Schlossriegel 63 übertragen wird, sodass auch über den Schlossriegel 63 die an das Aktivflügelschloss 6 angeschlossenen Zusatzverriegelungen 641 und 642 sicher entriegelt werden. Selbst bei entsprechender Windlast oder bei einer Vorlast auf den Aktivflügel 91 ist so sichergestellt, dass die Entriegelung des Aktivflügelschlosses 6 auch von der Passivflügelseite her zuverlässig erfolgt.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Schlossgegenkasten
    11
    Gehäuse
    12
    Aufnahmeraum
    13
    Handhabe
    14
    Nuss
    15
    Nussschwinge
    16
    Zapfen
    2
    Riegelschieber
    21
    Falzlufttaster
    22
    Riegelkörper
    23
    Ausgleichselement
    24
    Druckbügel
    241
    erster Druckabschnitt
    242
    zweiter Druckabschnitt
    243
    Drehachse
    25
    Stempel
    251
    Druckfläche
    26
    Feder
    27
    Ausnehmung
    3
    Sperrgetriebe
    4
    Rollengetriebe
    41
    Rolle
    42
    Rollenfläche
    43
    Lagerhebel
    431
    Drehachse
    5
    Kniehebelgetriebe
    51
    Schwinge
    511
    erste Drehachse
    52
    Druckhebel
    521
    erster Hebelarm
    522
    zweiter Hebelarm
    523
    dritte Drehachse
    53
    zweite Drehachse, gemeinsame Drehachse
    6
    Aktivflügelschloss, Türschloss
    61
    Schlossgehäuse
    62
    Schlossstulp
    63
    Schlossriegel
    641
    Zusatzschloss
    642
    Zusatzschloss
    65
    Türklinke
    66
    Schließzylinder
    8
    Verriegelungsvorrichtung
    9
    Türvorrichtung
    91
    Aktivflügel, Gangflügel
    92
    Passivflügel, Standflügel
    93
    Türrahmen
    941
    Türband
    942
    Türband
    943
    Türband
    944
    Türband
    95
    Falzluft
    L
    Kraftlinie

Claims (31)

  1. Schlossgegenkasten für ein Aktivflügelschloss (6) mit einem Gehäuse (11), aufweisend einen Aufnahmeraum (12) für ein Riegelelement (63) eines Aktivflügelschlosses (6), sowie einen in dem Gehäuse (11) gelagerten angetriebenen Riegelschieber (2), um ein in den Aufnahmeraum (12) eingreifendes Riegelelement (63) in Richtung auf den Stulp eines Aktivflügelschlosses (6) zu schieben, vorzugsweise in das Aktivflügelschloss zurück zu schieben, um dieses zu entriegeln, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelschieber (2) als schaltbarer Riegelschieber ausgebildet ist, der zwischen einem starren Zustand und einem weichen Zustand schaltbar ist und bei einer Entriegelung des Aktivflügelschlosses (6) ein dem Riegelschieber (2) voreilender Falzlufttaster (21) bei Kontakt oder während eines Kontakts mit dem Stulp des Aktivflügelschlosses (6) oder einem Türflügelstulp, den Riegelschieber (2) von starr nach weich schaltet.
  2. Schlossgegenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelschieber (2) zweiteilig ausgebildet ist und einen Riegelkörper (22) sowie ein an dem Riegelkörper (22) beweglich gelagertes Ausgleichselement (23) aufweist und bei starr geschaltetem Riegelschieber (2) das Ausgleichselement (23) relativ zu dem Riegelkörper (22) fixiert ist und bei weich geschaltetem Riegelschieber (2) das Ausgleichselement (23) relativ zu dem Riegelkörper (22) beweglich ist, vorzugsweise entgegen einer Federkraft beweglich ist.
  3. Schlossgegenkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Falzlufttaster (21) an dem Riegelschieber (2) gelagert ist, vorzugsweise dass der Falzluftaster (21) die Stirnfläche des Riegelschiebers (2) in Richtung eines Aktivflügelschlosses (6) überragt.
  4. Schlossgegenkasten nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Riegelkörper (22) und dem Ausgleichselement (23) ein schaltbares Sperrgetriebe (3) angeordnet ist, welches von dem Falzlufttaster (21) geschaltet wird um den Riegelschieber (2) von starr nach weich zu schalten.
  5. Schlossgegenkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelschieber (2) an seiner mit einem Riegelelement (63) zusammenwirkenden Stirnfläche einen über den Falzlufttaster (21) verriegelbaren und freigebbaren Druckbügel (24) aufweist, wobei im Falle des starren Riegelschiebers (2) der Druckbügel (24) verriegelt und relativ zu dem Riegelschieber (2) fixiert ist und im Falle des weich geschalteten Riegelschiebers (2) der Druckbügel (24) freigegeben und relativ zu dem Riegelschieber (2) beweglich ist.
  6. Schlossgegenkasten nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der freigegebene Druckbügel (24) an dem Riegelschieber (2) verschiebbar oder verschwenkbar gelagert ist, vorzugsweise federbelastet verschiebbar oder federbelastet verschwenkbar gelagert ist.
  7. Schlossgegenkasten nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbügel (24) mit einem Ende über eine Drehachse (243) drehbar an dem Riegelschieber (2) gelagert ist und mit seinem anderen Ende über ein von dem Falzlufttaster (21) schaltbares Sperrgetriebe (3) an dem Riegelschieber (2) abgestützt ist.
  8. Schlossgegenkasten nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrgetriebe (3) als Rollengetriebe (4) ausgebildet ist und eine an dem Druckbügel (24) gelagerte Rolle (41) aufweist, die auf einer Rollenfläche (42) abrollt, welche an einem an dem Riegelschieber (2) drehbar gelagerten Lagerhebel (43) angeordnet ist oder mit dem drehbar gelagerten Lagerhebel (43) verbunden ist.
  9. Schlossgegenkasten nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflagepunkt der Rolle (41) auf der Rollenfläche (42) mit der Drehachse der Rolle (41) eine Linie bildet, die bei starrem Riegelschieber (2) im Wesentlichen senkrecht auf der Rollenfläche (42) steht.
  10. Schlossgegenkasten nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Falzlufttaster (21) bei Kontakt oder während eines Kontakts mit einem Stulp des Aktivflügelschlosses (6) oder einem Türflügelstulp den Lagerhebel (43) dreht und dadurch die Rollenfläche (42) kippt, um ein Abrollen der Rolle (41) auf der Rollenfläche (42) zu ermöglichen.
  11. Schlossgegenkasten nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrgetriebe (3) als Kniehebelgetriebe (5) ausgebildet ist und eine an dem Riegelschieber (2) drehbar gelagerte Schwinge (51) und einem mit dem Druckbügel (24) drehbar verbundenen Druckhebel (52) umfasst, wobei die Schwinge (51) mit dem Druckhebel (52) über eine gemeinsame Drehachse (53) verbunden ist und zur Verriegelung des Riegelschiebers (2) einen Totpunkt ausbildet.
  12. Schlossgegenkasten nach 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckhebel (52) als zweiarmiger abgewinkelter Hebel ausgebildet ist, wobei der erste Arm (521) des Druckhebels (52) mit der Schwinge (51) drehbar verbunden ist und der zweite Arm (522) des Druckhebels (52) mit dem Falzlufttaster (21) zusammenwirkt, vorzugsweise dass der Falzlufttaster (21) mit dem freien Ende des zweiten Arms (522) des Druckhebels (52) zusammenwirkt, um zur Freigabe des Druckbügels (24) den Totpunkt des Kniehebelgetriebes (5) zu überwinden.
  13. Schlossgegenkasten nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Falzlufttaster (21) an dem Riegelschieber (2) drehbar gelagert ist, vorzugsweise dass der Falzlufttaster (21) mit dem Lagerhebel (43) oder mit dem Druckhebel (52) verbunden ist oder einstückig mit dem Lagerhebel (43) oder mit dem Druckhebel (52) ausgebildet ist.
  14. Schlossgegenkasten nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbügel (24) über eine Feder (26) federbelastet ist und der Druckbügel (24) im Falle der Freigabe durch den Falzlufttaster (21) entgegen der Federkraft in Richtung auf den Riegelschieber (2) zu beweglich ist.
  15. Schlossgegenkasten nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (26) als eine Druckfeder ausgebildet ist, die einerends am Riegelschieber (2) abgestützt ist und andernends auf den Druckbügel (24) oder auf das Kniehebelgetriebe (5) wirkt.
  16. Schlossgegenkasten nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelschieber (2) einen quer zu seiner Verschieberichtung beweglich gelagerten Stempel (25) aufweist, der mit der Feder (26) zusammenwirkt und dessen Druckfläche (251) das Sperrgetriebe (3), vorzugsweise das Rollengetriebe (4) oder das Kniehebelgetriebe (5), in die verriegelte Stellung beaufschlagt.
  17. Schlossgegenkasten nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (26) als Schraubenfeder ausgebildet ist.
  18. Schlossgegenkasten nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (26) als Schenkelfeder oder Torsionsfeder ausgebildet ist.
  19. Schlossgegenkasten nach einem der Ansprüche 5 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Falzlufttaster (21) das Ausgleichselement (23) oder den Druckbügel (24) um eine Strecke im Bereich von 0,5mm bis 4mm überragt, insbesondere um eine Strecke im Bereich von 1 mm bis 3mm überragt, höchst vorzugsweise um eine Strecke von 2mm überragt.
  20. Schlossgegenkasten nach einem der Ansprüche 5 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbügel (24) in einer senkrechten Projektion die Stirnfläche des Riegelelements (63) überdeckt und der Falzlufttaster (21) außerhalb dieser Überdeckung angeordnet ist, vorzugsweise dass der Falzlufttaster (21) an eine Schmalseite oder an eine Längsseite des Druckbügels (24) anschießend angeordnet ist.
  21. Schlossgegenkasten nach einem der Ansprüche 5 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbügel (24) seitlich abgeschrägte Flanken aufweist und/oder dass der Falzlufttaster (21) seitlich abgeschrägte Flanken aufweist, die eine Einlaufschräge ausbilden.
  22. Schlossgegenkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelschieber (2) über eine Handhabe, vorzugsweise eine Türklinke, und eine in dem Gehäuse (11) drehbar gelagerte Nuss (14) manuell verschiebbar ist.
  23. Schlossgegenkasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelschieber (2) über einen Elektromotor motorisch angetrieben verschiebbar ist.
  24. Verriegelungsvorrichtung für eine zweiflüglige Türe, umfassend ein Türschloss oder ein Aktivflügelschloss (6) mit einem Schlossriegel (63), sowie einem Schlossgegenkasten (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Aktivflügelschloss (6) eine Schlossmechanik mit einer Schieberplatte zum Betätigen des Schlossriegels (63) und eine Schlossfalle aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlossriegel (63) zum Verriegeln der zweiflügligen Türe in den Aufnahmeraum (12) des Schlossgegenkastens (1) eingreift und zum Entriegeln der zweiflügligen Türe der Riegelschieber (2) des Schlossgegenkastens (1) den Schlossriegel (63), manuell oder motorisch angetrieben, in das Aktivflügelschloss (6) zurückdrückt, bis der Schlossriegel (63) von der Schieberplatte des Aktivflügelschlosses (6) gehalten wird.
  25. Türvorrichtung mit einer zweiflügeligen Tür welche einen an einem Türrahmen (93) schwenkbar gelagerten Aktivflügel (91) und einen schwenkbar gelagerten Passivflügel (92) aufweist, und wobei in oder an dem Aktivflügel (91) ein Türschloss oder Aktivflügelschloss (6), vorzugsweise ein selbstverriegelndes Panikschloss, angeordnet ist und in dem Passivflügel (92) dem Aktivflügelschloss gegenüberliegend ein Schlossgegenkasten (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 23 angeordnet ist.
  26. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 24 oder Türvorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivflügelschloss (6) mehrere Zusatzriegel (641, 642) aufweist, die durch Zurückdrücken des Schlossriegels (63) entriegelbar sind.
  27. Verfahren zum Entriegeln eines in oder an einem Türflügel angeordneten Türschlosses (6) mittels einem dem Türflügel gegenüberliegenden, an einem Türrahmen oder einem Passivflügel angeordneten Schlossgegenkasten (1), vorzugweise einem Schlossgegenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 23, wobei zum Entriegeln des Türschlosses (6) dessen ausgeschlossener Schlossriegel (63) durch einen in dem Schlossgegenkasten (1) verschiebbar gelagerten starren Riegelschieber (2) in das Türschloss (6) zurückgedrückt wird und wobei zusammen mit dem Riegelschieber (2) ein Falzlufttaster (21) derart bewegt wird, dass wenn der Falzlufttaster (21) während des Entriegelns in Anschlag mit einem Stulp (62) des Türschlosses (6) oder einem Stulp des Türflügels gelangt, der Riegelschieber (2) weich geschaltet wird oder die Bewegung des Riegelschiebers (2) relativ zu dem Türschloss (6) gestoppt wird.
  28. Verfahren zum Entriegeln nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelschieber (2) einen Riegelkörper (22) und ein Ausgleichselement (23) umfasst, welches relativ zu dem Riegelkörper (22) beweglich gelagert ist und der Riegelschieber (2) dadurch starr geschaltet wird, dass zwischen Ausgleichselement (23) und Riegelkörper (22) ein Sperrgetriebe (3) vorgesehen ist über welches das Ausgleichselement (23) an dem Riegelkörper (22) unbeweglich arretiert wird.
  29. Verfahren zum Entriegeln nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass als Sperrgetriebe (3) ein monostabiles Sperrgetriebe (4, 5) verwendet wird, welches in seiner stabilen Lage den Riegelschieber (2) starr schaltet.
  30. Verfahren zum Entriegeln nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrgetriebe (3) über eine Feder (26) in seine stabile Lage beaufschlagt wird.
  31. Verfahren zum Entriegeln nach einem der Ansprüche 28 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichselement (23) eine Stirnfläche des Riegelschiebers (2) ausbildet und durch den Falzlufttaster (21) der Riegelschieber (2) weich geschaltet wird, indem die Sperrstellung des Sperrgetriebes (3) durch den Falzlufttaster (21) aufgehoben wird und die Stirnfläche relativ zu dem Riegelschieber (2) beweglich wird.
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