DE102007043838A1 - Verfahren zum Einbau eines Brandabschlusselements sowie damit hergestellter Brandabschluss - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Brandabschlusses durch Einbau eines vorgefertigten Brandabschlusselements (10) in ein Mauerwerk (26), wobei das Brandabschlusselement (10) einen Rahmenholm (12) in Brandschutzausführung aufweist, wobei das Einbauen die Schritte aufweist: . Befestigen des Rahmenholmes (12) an dem Mauerwerk (26) mittels Befestigern (16), wobei zwischen dem Mauerwerk (26) und dem Rahmenholm (12) eine Bauanschlussfuge (54) verbleibt . Befüllen der Bauanschlussfuge (54) mit einem Dämmmaterial zur Wärmedämmung und zur Vermeidung eines Durchtritts von Heißgasen im Brandfall. Um das Verfahren kostengünstiger und einfacher, jedoch ohne Beeinträchtigung der Brandschutzfunktion des damit hergestellten Brandabschlusses auszugestalten, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass als Dämmmaterial ein brandschutzzusatzfreier Montageschaum (52) verwendet wird. Außerdem betrifft die Erfindung einen durch ein solches Verfahren herstellbaren Brandabschluss.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Brandabschlusses durch Einbau eines vorgefertigten Brandabschlusselements in ein Mauerwerk. Außerdem betrifft die Erfindung einen durch einen solchen Einbau herstellbaren Brandabschluss.
- Gemäß Bauvorschriften müssen in größeren und/oder öffentlichen Gebäuden Brandabschlüsse vorhanden sein. Innerhalb der Gebäude werden Brandabschlüsse beispielsweise durch Brandschutztüren und Brandschutzfestverglasungen gebildet. Diese Brandschutztüren und Brandschutzverglasungen werden in der Regel vorgefertigt zur Baustelle geliefert und dort in das Mauerwerk eingesetzt.
- Beim Einbau normaler Verglasungselemente oder von normalen Türelementen ohne Brandschutzfunktion werden hierzu oft die Türelemente durch entsprechende Hinterklotzungen oder Abstandshalter passend ausgerichtet und mit geeigneten Befestigern an der Wand befestigt. Die zwischen den vorgefertigten Bauelementen und dem Mauerwerk verbleibenden Fugen werden oft durch Montageschaum ausgeschäumt. Für solche Zwecke gibt es eine Reihe unterschiedlicher Montageschäume auf dem Markt.
- Die herkömmlichen Montageschäume sind in der Regel Polyurethan-Schäume.
- Um als Brandabschlüsse verwendet werden zu dürfen, brauchen Verglasungselemente und Türen eine bauaufsichtliche Zulassung. Solche Zulassungen werden in Deutschland durch Materialprüfungsämter erteilt. In den Zulassungen ist genau vorgeschrieben, welche Systeme und Materialien für den Aufbau und den Einbau der Brandabschlüsse verwendet werden dürfen.
- Für die Hinterfütterung einer Bauanschlussfuge zwischen einem vorgefertigtem Brandschutzelement und dem Mauerwerk werden hierzu Brandschutzmaterialien, beispielsweise Mineralwolle, vorgeschrieben.
- Eine Bauabschluss darf nur dann als Brandabschluss verwendet werden, wenn er dazu geeignet ist, den Durchgang von Feuer und Hitze über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu vermeiden. Dementsprechend hält eine Brandschutztür der Brandschutzklasse T30 einer einseitigen Brandbeaufschlagung mindestens 30 Minuten stand. Diese Eigenschaft muss in einem Brandversuch nachgewiesen werden. Tritt während der Prüfdauer irgendwo Feuer hindurch oder erwärmt sich das zu prüfende Bauelement auf der brandabgewandten Seite an irgendeiner Stelle in unzulässiger Weise, so ist die Brandprüfung nicht bestanden.
- Tür- und Verglasungshersteller haben hierzu besondere Konstruktionen in ihrem Programm mit Rahmenelementen, die beispielsweise aus mehren Metallteilen mit Brandschutzmaterial dazwischen aufgebaut sind und als Füllung eine Brandschutzscheibe halten. Das beste Brandschutzelement nützt jedoch nichts, wenn Feuer dann doch durch eine Fuge zwischen dem Brandschutzelement und dem Mauerwerk hindurchtritt.
- Daher werden von den Herstellern bisheriger Brandschutzelemente und den Materialprüfungsämtern bestimmte Brandschutz-Dämmmaterialien zum Abdämmen der Bauanschlussfugen vorgeschrieben.
- Das Hinterfüttern der Bauanschlussfuge mit Mineralwolle ist aufwändig und je nach Art des zu verwendenden Mineralwoll-Materials auch mit Gesundheitsgefährdung für das Montagepersonal verbunden.
- Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, die Herstellung solcher Brandabschlüsse, die durch Einbau vorgefertigter Brandschutzelemente in Mauerwerken von Gebäuden oder dergleichen hergestellt werden, wesentlich zu vereinfachen und kostengünstiger auszugestalten, ohne dass die Eignung als Brandabschluss in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird.
- Erfindungsgemäß werden hierzu das Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie der damit herstellbare Brandabschluss gemäß dem Nebenanspruch vorgeschlagen.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Entgegen dem Vorurteil in der Fachwelt, wonach nur besondere brandschutztechnische Materialien zum Abdichten einer Bauanschlussfuge von Brandschutzelementen geeignet erscheinen, schlägt die Erfindung vor, als Dämmmaterial zwischen einem Rahmenholm eines vorgefertigten Brandschutzelements und dem Mauerwerk einen einfachen üblichen Montageschaum, der keine Brandschutzzusätze aufweist, zu verwenden.
- Damit lässt sich eine Bauanschlussfuge, die bei einem Einbau eines vorgefertigten Brandschutzelementes – wie beispielsweise Brandschutztür oder Brandschutzverglasung – verbleibt, einfach mit Montageschaum ausschäumen, sowie dies bei herkömmlichen Türen, Verglasungen und Fenstern ohne Brandschutzfunktion aufgrund der dadurch möglichen einfachen Montage üblich ist.
- Wenngleich die Polyurethan-Werkstoffe herkömmlicher Montageschäume brandschutztechnisch bedenklich sind, konnte die unbedenkliche Eignung eines derartig hergestellten Brandschutzabschlusses in mehreren Brandversuchen nachgewiesen werden. Auch nach längerer Zeit ist keinerlei Durchtritt von Heißgasen oder Rauch im Bereich der Bauanschlussfuge feststellbar.
- Es ist derzeit nicht genau nachvollziehbar, warum der Montageschaum üblicher Zusammensetzung auch als Dämmmaterial in einer Bauanschlussfuge eines Brandabschlusses funktioniert. Generell sind PU-Schäume in der Baustoffklasse B3 (leicht entflammbar) eingeteilt. Bei Kontakt mit Feuer fangen übliche Montageschäume in frei aufgeschäumten Zustand gleich an zu brennen.
- Insofern bestehen höchste Bedenken bei der Verwendung üblicher Montageschäume bei Brandabschlüssen. Allerdings ist dann, wenn die beim Einbau in ein Sichtmauerwerk entstehenden Hohlräume zwischen den Brandschutzabschlusselement und dem Mauerwerk ausgeschäumt werden, der für eine Entflammung und ein Durchbrennen notwendige Sauerstoffeintrag zu gering, so dass PU-Schäume ähnlich wie Brandschutztüren aus Holz trotz ihrer Entflammbarkeit als Dämmmaterial auch für das Brandschutzelement gut geeignet sind.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
-
1 eine Querschnittsdarstellung durch ein Rahmenelement eines Brandschutzelements, das an einem Mauerwerk befestigt ist. - Die einzige Figur zeigt als Teil eines generell dem Bezugszeichen
10 bezeichneten Brandschutzelements, hier in Form einer Brandschutztür10 , einen Rahmenholm12 eines Brandschutzrohrrahmens14 , der als Türzarge verwendet wird. Der Rahmenholm12 ist mittels mehrerer Schraube-Dübel-Befestiger16 , im wesentliche gebildet durch eine Schraube18 und einen Dübel20 an einer Sichtfläche24 eines Mauerwerks26 befestigt. - Der Rahmenholm
12 ist aus Leichtmetall-Profilen28 ,30 in Rohrrahmenbauweise aufgebaut. Hierzu sind ein erstes Leichtmetallprofil28 und ein zweites Leichtmetallprofil30 über Verbindungsstege32 thermisch getrennt zueinander verbunden. In wenigstens einem Hohlraum des Rahmenholms12 ist ein im Brandfall kühlendes Brandschutzdämmmaterial34 vorgesehen. Die beiden Leichtmetallprofile28 ,30 sind als Rohrprofile ausgebildet. Ein dickeres Rohrprofil – hier das zweite Leichtmetallprofil30 – dient zum Befestigen des Rahmenholms12 mittels der Schraube-Dübel-Befestiger16 und weist hierzu entsprechende Durchgangsöffnungen36 auf. Die Durchgangsöffnungen36 weisen eine erste größere Öffnung38 , durch welche die Schraube18 insgesamt, auch mit ihrem Kopf, hindurchführbar ist, und eine zweite Öffnung40 auf, die einen gegenüber dem Schraubenkopf42 geringeren Durchmesser aufweist. Die erste Öffnung38 ist durch einen nachträglich nach Montage der Schraube18 angebrachten Stopfen39 verschlossen. - Weiter ist eine Montageplatte
44 vorgesehen, die mit Schrauben46 an dem Rahmenholm12 befestigt ist und eine mit der ersten Öffnung38 und der zweiten Öffnung40 konzentrisch fluchtende dritte Öffnung48 mit entsprechendem Durchmesser wie die zweite Öffnung40 aufweist. - Der Hohlraum
50 zwischen dem Rahmenholm12 und der Montageplatte44 und zwischen der Montageplatte44 und dem Mauerwerk26 ist mittels eines Montageschaums52 ausgeschäumt. Der Montageschaum52 wirkt als Dämmmaterial zum Abdichten einer zwischen dem Rahmenholm12 und dem Mauerwerk26 gebildeten Bauanschlussfuge54 . Der Montageschaum52 ist aus handelsüblichem Zweikompenenten-PU-Schaum, der an der Baustelle aufgeschäumt wurde, gebildet. - Die an den Breitseiten
56 ,58 der Brandschutztür gebildeten sichtbaren Bereiche der Bauanschlussfuge54 sind mit einer herkömmlichen dauerelastischen Abdichtung, beispielsweise Silikon60 , überdeckt. - Zum Herstellen des in der Figur teilweise gezeigten Brandabschlusses wird derart vorgegangen, dass das Brandschutzelement, also in dem Ausführungsbeispiel die Brandschutztür
10 , industriell vorgefertigt wird und insgesamt oder in Einzelteilen zur Baustelle geliefert wird. An der Baustelle erfolgt die Befestigung des Rahmenholms12 mittels der Schraube-Dübel-Befestiger in dem Mauerwerk26 , wobei durch Hinterklotzungen (nicht dargestellt) vor dem Anziehen und Befestigen der Schraube-Dübel-Befestiger die passende Lage hergestellt wird. Der verbleibende durchgängige Schlitz zwischen dem Rahmenholm12 und dem Mauerwerk wird anschließend durch einen üblichen Montageschaum ausgeschäumt. Danach wird das Silikon60 aufgebracht. - In Brandversuchen konnte festgestellt werden, dass selbst diese Einbauart mit üblichem Montageschaum ohne jegliche Brandschutzzusätze einen völlig ausreichenden Brandschutz liefert. Selbst bei längerer einseitiger Brandbeaufschlagung treten keine Heißgase, Feuer oder Rauch durch die mit Montageschaum ausgeschäumte Bauanschlussfuge
54 hindurch. - Dieser Nachweis wurde unabhängig von dem Silikon
60 erbracht. Das Silikon60 hat demnach in der Regel rein optische Funktionen und keine Auswirkung auf die Brandschutztauglichkeit. -
- 10
- Brandschutztür
- 12
- Rahmenholm
- 14
- Brandschutzrohrrahmen (Zarge)
- 16
- Schraube-Dübel-Befestiger
- 18
- Schraube
- 20
- Dübel
- 24
- Sichtfläche
- 26
- Mauerwerk
- 28
- erstes Leichtmetallprofil
- 30
- zweites Leichtmetallprofil
- 32
- Verbindungsstege
- 34
- Brandschutzdämmmaterial
- 36
- Durchgangsöffnung
- 38
- erste Öffnung
- 39
- Stopfen
- 40
- zweite Öffnung
- 42
- Schraubenkopf
- 44
- Montageplatte
- 46
- Schrauben
- 48
- dritte Öffnung
- 50
- Hohlraum
- 52
- Montageschaum
- 54
- Bauanschlussfuge
- 56
- erste Breitseite der Brandschutztür
- 58
- zweite Breitseite der Brandschutztür
- 60
- Silikon
Claims (10)
- Verfahren zum Herstellen eines Brandabschlusses durch Einbau eines vorgefertigten Brandabschlusselements (
10 ) in ein Mauerwerk (26 ), wobei das Brandabschlusselement (10 ) einen Rahmenholm (12 ) in Brandschutzausführung aufweist, wobei das Einbauen die Schritte aufweist: – Befestigen des Rahmenholmes (12 ) an dem Mauerwerk (26 ) mittels Befestigern (16 ), wobei zwischen dem Mauerwerk (26 ) und dem Rahmenholm (12 ) eine Bauanschlussfuge (54 ) verbleibt – Befüllen der Bauanschlussfuge (54 ) mit einem Dämmmaterial zur Wärmedämmung und zur Vermeidung eines Durchtritts von Heißgasen im Brandfall, wobei als Dämmmaterial ein brandschutzzusatzfreier Montageschaum (52 ) verwendet wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt Befüllen der Bauanschlussfuge (
54 ) ausschließlich aus dem Ausschäumen mittels dem Montageschaum (52 ) besteht. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Montageschaum (
52 ) ein PU-Schaum verwendet wird. - Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauanschlussfuge (
54 ) mit einem Zweikomponenenten-PU-Schaum ausgeschäumt wird. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein metallischer Rahmenholm (
12 ), der im Inneren mit einem Brandschutzmaterial (34 ) versehen ist, an dem Mauerwerk (26 ) befestigt wird. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt „Befestigen des Rahmenholmes" Anschrauben des Rahmenholmes mittels Schraube-Dübel-Befestiger (
16 ) beinhaltet. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmenholm (
12 ) an einer Sichtfläche (24 ) des Mauerwerks (26 ) befestigt wird, die sich zu wenigstens einer Seite, vorzugsweise zu beiden Seiten quer zur Ebene des Brandabschlusselements (10 ) über den Rahmenholm (12 ) hinaus erstreckt. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als vorgefertigtes Brandabschlusselement eine Brandschutztür (
10 ) oder eine Brandschutzverglasung verwendet wird. - Brandabschluss in einem Gebäude, der einer einseitigen Brandbeaufschlagung wenigstens 30 Minuten Stand hält, mit einem an einem Mauerwerk (
26 ) befestigten Rahmenholm (12 ) in Brandschutzausführung, wobei als Dämmmaterial in einer Bauanschlussfuge zwischen dem Mauerwerk (26 ) und dem Rahmenholm (12 ) lediglich ein brandschutzzusatzfreier Montageschaum (52 ) verwendet ist. - Brandabschluss nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmenholm (
12 ) Teil einer Brandschutztür (10 ) und/oder einer Brandschutzverglasung ist.
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