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Die
Erfindung betrifft ein Türzargenprofil,
insbesondere zur Befestigung in einer Ausnehmung in einem Wandkörper mittels
eines Kunststoffschaums, mit einem Zargenlaibungprofilabschnitt
und wenigstens einem rechtwinklig dazu angeordneten Zargenspiegelprofilabschnitt,
wobei an dem Zargenlaibungprofilabschnitt wenigstens ein Distanzelement angeordnet
ist, das eine zu dem Zargenlaibungprofilabschnitt beabstandete Montagefläche aufweist.
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Mit
Kunststoffschaum montiert werden seit langem Rahmenprofile aus Holz-
und Kunststoffwerkstoffen, jedoch wird inzwischen auch die Montage
von Türzargen
aus Stahl mit Hilfe von Kunststoffschaumklebstoffen praktiziert.
Durch den Kunststoffschaum wird eine Verfüllung von Bauwerksfugen und zugleich
eine Verklebung des Rahmenprofils mit einem Wandkörper erreicht.
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Es
ist oftmals nachteilig, beispielsweise bei der Türzargenmontage mit Kunststoffschaum
gemäß
DE 197 41 826 A1 ,
dass die Ausschäumung
unkontrolliert erfolgt. Hierdurch gelangt Kunststoffschaum in Bereiche,
in denen er verschiedene Zubehörteile
des Rahmensprofils, beispielsweise der für eine Tür vorgesehenen Bänder und
Schlossfallen, funktionsunfähig macht.
Außerdem
wird zuviel Schaum verbraucht, da sich der Schaum ungehindert in
der gesamten Fuge verbreitet.
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In
der
DE 200 17 752
U1 wird zur Begrenzung des Schaumverbrauchs der Einbau
von Begrenzungswandeinrichtungen in der Wandanschlussfuge zwischen
Zarge und Wandkörper
empfohlen. Zwischen Wandkörper,
Türzarge
und Begrenzungswandeinrichtungen wird so eine Schäumkammer
gebildet, in der der entstehende Schaum festgehalten wird. Einem
Herablaufen des Schaums und damit einem hohen Schaumverbrauch wird
effektiv entgegengewirkt.
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Allerdings
verbleibt als Nachteil, dass der Schaum gezielt durch einen schmalen
Spalt zwischen einem seitlichen Zargenspiegel und dem Wandkörper eingespritzt
werden muss. Dort ist nur schwer oder gar nicht sichtbar, ob die
Schäummitteldüse in die
vorgesehene Schäumkammer
eingeführt ist.
Auch wenn eine Begrenzung des auszuschäumenden Volumens erreicht wird,
muss nach wie vor die gesamte Breite der Fuge zwischen Türzarge und Wandkörper, die
mehrere Zentimeter betragen kann, mit Kunststoffschaum ausgefüllt werden.
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Zudem
erhitzen sich Zargen im Brandfall stark, so dass die Zargen unbrauchbar
werden und der als Verbindungsmittel der Zarge mit der Wand fungierende
Kunststoffschaumkörper
erweicht.
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Die
DE 196 09 051 A1 offenbart
ein Verfahren zum Montieren von Metallzargen mittels Kunstharzschaum.
Offenbart ist dort ebenfalls, dass zur Volumenreduktion in der auszuschäumenden
Fuge zwischen dem Zargenprofil und dem Mauerwerk ein Distanzelement
eingesetzt ist, wobei es sich um ein faserhaltiges Material, insbesondere
eine Span- oder Hartfaserplatte handeln soll. Durch das faserige
Material soll außerdem
die Verbindung zwischen Zarge und Schaum verbessert werden. Schwachpunkt
dieser bekannten Verbindung von Zarge und Mauerwerk ist die Anbringung
des Distanzelements am Zargenprofil. Da nämlich das Distanzelement an
der Wangenrückseite
der Metallzarge festgeklebt wird, tritt genau dort der Effekt ein,
der eigentlich vermieden werden sollte, nämlich die unzureichende Haftung
eines Kunstharzes an einer Stahlzarge.
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Es
stellt sich daher die Aufgabe, ein Türzargenprofil der eingangs
genannten Art anzugeben, das zur Montage in einer Wandöffnung mittels
Kunststoffschaum geeignet ist, wobei der Verbrauch an Montageschaum
reduziert sein soll.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass an dem Zargenlaibungprofilabschnitt wenigstens ein Distanzelement
angeordnet ist, das eine zu dem Zargenlaibungprofilabschnitt beabstandete
Montagefläche
aufweist.
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Die
Montagefläche
liegt näher
am Wandkörper
als der Zargenlaibungprofilabschnitt bei bekannten Zargen. Hierdurch
wird die Bauanschlussfuge wesentlich schmaler und der Verbrauch
an Kunststoffschaum zur Montage stark reduziert.
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Das
Distanzelement kann selbst aus Kunststoffschaum vorgefertigt sein,
beispielsweise durch Applikation eines 1-Komponenten-Kunststoffschaums direkt
bei der Herstellung des Türzargenprofils
oder durch Anbringen eines Kunststoff-Vollprofils an dem Zargenfalzprofilabschnitt,
beispielsweise aus Polystyrol.
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Das
Distanzelement ist U-förmig
ausgebildet und die Montagefläche
des Distanzelements ist durch wenigstens einen Montageflächenprofilabschnitt
gebildet. Das Distanzelement um fasst zudem wenigstens einen sich
seitlich daran anschließenden Beabstandungsprofilabschnitt,
mittels dessen der Montageflächenprofilabschnitt
beabstandet zu dem Zargenlaibungprofilabschnitt unter Ausbildung
eines Hohlraums angeordnet ist. Hierdurch wird die frei liegende
Zargenlaibung durch den Hohlraum thermisch von der Kunststoffschaumschicht
entkoppelt, so dass deren Erweichen im Brandfall zumindest verlangsamt
wird. Schließlich
ergibt sich die weitere vorteilhafte Wirkung, dass die doppelte
Wandung im Zargenlaibungsbereich zu einer wesentlichen Erhöhung der
mechanischen Festigkeit der Zarge führt. Es ist dabei vorteilhaft,
dass an dem Distanzelement zwei sich seitlich an den Montageflächenprofilabschnitt anschließende Beabstandungsprofilabschnitte
vorgesehen sind, also ein U-förmiges
Profil mit der Zargenlaibung verbunden wird. Hierdurch ergibt sich
aus Zargenlaibung und Distanzelement ein geschlossenes Profil, das
bekanntermaßen
eine hohe Torsions- und Biegesteifigkeit aufweist; einem Ausbeulen
der Zargenlaibung durch thermische Einflüsse wird entgegengewirkt.
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Die
thermische Entkopplung kann durch weitere Maßnahmen weiter verbessert werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn in der erfindungsgemäß geschaffenen
Hohlkammer ein Gipskörperelement angeordnet
ist, bei dem es sich um Abschnitte bekannter Bauplatten aus Gipsfasern
oder Gipskarton oder um einen in die Hohlkammer eingefüllten Gipsmörtel handeln
kann. Wie an sich bekannt, hat Gips die Eigenschaft, Kristallwasser
zu speichern, so dass sich die Wärmespeicherkapazität der Zarge
beträchtlich
erhöht
und sich der Temperaturanstieg an der Zarge im Brandfall verlangsamt.
Bei weiterer starker Erwärmung
wird das Kristallwasser als Wasserdampf von der Gipsplatte abgegeben.
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Vorgeschlagen
wird auch, dass der Beabstandungsprofilabschnitt und/oder der Kantenbereich des
Montageflächenprofilabschnitts
des Distanzelements mit Ausnehmungen versehen sind. Die Wärmeleitung
wird erschwert, wenn nur noch dünne
Stege als Verbindung zwischen Zargenlaibung und Montageflächenprofilabschnitt
bleiben, und außerdem wird
ein Ausströmen
des von der Gipsplatte im Brandfall abgegebenen Wasserdampfes in
den Bereich der Kunststoffschaumverklebung ermöglicht. Für Türzargenprofile ohne Brandschutzanforderungen
sind die Ausnehmungen nicht erforderlich.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen und
den nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispielen
zu entnehmen. Die Figuren zeigen im einzelnen:
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1 das
erfindungsgemäße Türzargenprofil
und dessen Montage an einem Wandkörper in perspektivischer Darstellung
und
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2 einen
Schnitt durch das an einem Wandkörper
montierte Türzargenprofil.
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1 zeigt
das erfindungsgemäße Türzargenprofil 1,
das in eine Ausnehmung in einem Wandkörper 2 eingesetzt
ist. Das Türzargenprofil 1 weist
in der dargestellten Ausführungsform
einen Zargenlaibungsprofilabschnitt 15 auf, der über eine
Dichtungsnut 19 in einen Zargenfalzprofilabschnitt 17 übergeht. An
den äußeren Längskanten
schließt
sich ein Zargenspiegelprofilabschnitt 14 an den Zargenlaibungsprofilabschnitt 15 an,
bzw. ein Zargenspiegelprofilabschnitt 16 an den Zargenfalzprofilabschnitt 17.
Die Zargenspiegelprofilabschnitte 14, 16 können ihrerseits
durch eine Umbördelung,
die sogenannte Maulweitenkante, abgeschlossen sein.
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An
der dem Wandkörper 2 zugewandten
Seite des Zargenlaibungsprofilabschnitts 15 ist ein Distanzelement 20 befestigt.
Dieses besteht vorzugsweise aus einem Montageflächenprofilabschnitt 21, der
seitlich mit Beabstandungsprofilabschnitten 22, 26 versehen
ist. Die Beabstandungsprofilabschnitte 22, 26 weisen
jeweils Befestigungslaschen 24, 28 auf, über die
das Distanzelement 20 mit dem Türzargenprofil 1 verbunden
ist, beispielsweise durch Schweißen bei einem Türzargenprofil
aus Stahl.
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Der
Montageflächenprofilabschnitt 21 kann zumindest
an seiner zum Wandkörper
hin gerichteten Seite mit einer haftungserhöhenden Oberfläche versehen
sein, um die Adhäsion
von Kunststoffschaumklebstoffen zu erhöhen. Hierzu kann die Oberfläche aufgerauht
sein. Weiterhin kann eine haftungserhöhende Beschichtung mit einem
sogenannten Primer aufgebracht sein.
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Die
Beabstandungsprofilabschnitte 22, 26 sowie teilweise
der Kantenbereich des Montageflächenprofilabschnitts 21 sind
mit perlenschnurartig aufgereihten Ausnehmungen 23, 27 versehen.
Die Einbringung der Ausnehmungen im Bereich der Schmalseiten 22, 26 ist
empfehlenswert, jedoch wird die Wirkung einer thermischen Entkopplung
und Dampfabgabe auch erreicht, wenn die Ausnehmungen in den Montageflächenprofilabschnitt 21 selbst eingebracht
sind.
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Das
Türzargenprofil 1 mit
dem daran befestigten Distanzelement 20 umschließt eine
Hohlkammer 29, wie insbesondere 2 zeigt.
In die Hohlkammer 29 ist ein Gipsplattenelement 40 eingesetzt. Die
weitgehend maßstabsgetreue
Querschnittszeichnung gemäß 2 zeigt
deutlich, dass der mit Kunststoffschaum 3 auszufüllende Spalt
zwischen dem Wandkörper 2 und
dem erfindungsgemäß vorgesehenen
Distanzelement 20 nur noch ein Drittel der Spaltbreite
zwischen Wandkörper
und Zargenlaibungsprofilabschnitt 15 umfasst. Damit liegt
das Türzargenprofil 1 sehr
nahe an dem Wandkörper 2 an.
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Wie 1 zeigt,
kann von der Seite des Zargenspiegelprofilabschnitts 14 her
eine Düse 32 eines Schaummittelbehälters 30 in
den Spalt zwischen Türzargenprofil 1 und
Wandkörper 2 eingeführt werden.
Der Spalt wird dann abschnittsweise oder über die gesamte Länge des
Türzargenprofils 1 mit
Kunststoffschaum verfüllt,
wobei der Verbrauch an Kunststoffschaum aufgrund der geringen Spaltbreite
gering ist.
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Neben
dem reduzierten Schaumverbrauch bei der Montage ergibt sich durch
die Anordnung des Distanzelements 20 eine thermische Entkopplung, insbesondere
bei einer aus einem Metall gebildeten Türzarge. Im Brandfall findet
eine Erwärmung
insbesondere von der Außenseite
des Türzargenprofils 1 her
statt. Dabei wird über
den Zargenprofilabschnitt 15 die in der Hohlkammer 29 eingesetzte
Gipsplatte 40 erwärmt.
Das im Gips gebundene Wasser wird mit zunehmender Erwärmung freigesetzt.
Der Wasserdampf kann durch die Ausnehmungen 23 und 27 entweichen
und kühlt
damit das gesamte Türzargenprofil 1 von
innen her. Ein schnelles Übergreifen
der Brandwirkung auf die Verklebung mittels Kunststoffschaum 3 wird
ebenso verhindert, wie eine Zerstörung der Türzarge insgesamt. Hierdurch
bleibt die Funktionsfähigkeit
einer geschlossenen Tür
erhalten und es wird über
eine längere
Zeit verhindert, daß sich
ein Brand durch die Türöffnung in
benachbarte Bereiche eines Gebäudes
ausbreitet.
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Das
Distanzelement kann über
seine Beabstandungsprofilabschnitte nur punktuell mit dem Zargenlaibungsprofil abschnitt
verbunden werden. Hier reichen bei metallischen Türzargenprofilen
wenige Heftpunkte, um eine mechanische Verbindung zu gewährleisten
und zugleich die Stellen eines möglichen Wärmeübergangs
stark zu reduzieren.
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Das
Türzargenprofil 1 kann
sowohl mit einzelnen Distanzelementen 20 versehen sein
als auch durchgängig
mit einem Distanzelement in Form eines durchlaufenden Profilabschnitts
ausgebildet sein, so dass eine durchgängige doppelte Wandung an der Zarge
vorhanden ist.
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Als
Kunststoffschäume 3 zur
Montage des erfindungsgemäßen Türzargenprofils 1 sind
insbesondere Polyurethan-Hartschäume
aus zwei Komponenten geeignet, beispielsweise solche, die durch Mischung
eines Polyols mit einem Isocyanat gebildet werden. Solche Schäume sind
hart und bieten eine hohe Steifigkeit der ausgeschäumten Fuge.
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Daneben
sind Polyurethanschäume
geeignet, bei denen nur eine Komponente in die Baufuge eingespritzt
wird, die mit der Luftfeuchtigkeit unter Ausbildung eines halbharten
Polyurethanschaums reagiert. Ein solcher 1-Komponenten-Schaum ist
allgemein kostengünstiger
als 2-Komponenten-Systeme und eignet sich daher insbesondere zur
Ausschäumung
großer
Volumen, beispielsweise zur Ausschäumung einer Fuge über den
gesamten Umfang einer Türzarge,
wodurch eine starke Körperschalldämmung der
Zarge selbst und deren akustische Entkopplung vom Wandkörper erreicht
werden.
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Zur
kostengünstigen
Schalldämmung
wird vorgeschlagen, den gesamten Hohlkammer 29 mit einem
1-Komponenten-Schaum werksseitig zu verfüllen, soweit keine Brandschutzanforderungen
gestellt werden und somit eine Füllung
des Hohlraums mit einem Gipskörperelement
nicht erforderlich ist.