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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer gewölbten Spule,
insbesondere einer Teilspule einer Gradientenspule für ein Magnetresonanzgerät, sowie
eine Wickelplatte zur Verwendung in diesem Verfahren.
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Großflächige Spulen,
beispielsweise Teilspulen einer Gradientenspule eines Magnetresonanzgeräts, werden üblicherweise
dadurch hergestellt, dass ein im Durchmesser einen oder mehrere
Millimeter betragender Draht in die Nut einer Wickelplatte eingebracht
wird. Der Nutverlauf entspricht im Falle einer Gradiententeilspule
einem vorbestimmten Muster, das wiederum hinsichtlich der mittels
der Teilspule zu erzeugenden magnetischen Felder ausgelegt ist.
Nach dem Einwickeln des Leiters, der in der eingewickelten Position
etwas aus der Nut herausragt, wird üblicherweise eine Trägerplatte
aufgesetzt, die über
eine Klebeschicht fest mit dem Leiter verbunden wird. Nachdem Gradientenspulen üblicherweise
zylindrische Spulen sind, ist es zwangsläufig erforderlich, die derart
hergestellte Teilspule auf einen entsprechenden Radius zu biegen,
also zu wölben,
so dass sie in die Gradientenspule, die bekanntlich aus mehreren
solcher Teilspulen sowie weiteren magnetfelderzeugenden beziehungsweise
abschirmenden Komponenten besteht, integriert werden kann, wonach
die Gradientenspule samt sämtlicher
Komponenten mit einem Isoliermaterial, vorzugsweise einem Gießharz vergossen
wird. Diese Verformung erfolgt auf mechanische Weise, das heißt, der
Verbund aus Leiter, üblicherweise
einem Kupferleiter, und isolierender Trägerplatte, die den Leiter vollflächig belegt,
wird zur Wölbung
der Teilspule mittels einer Presse oder einer Rolleinrichtung verformt.
Hierbei treten hohe Scherspannungen zwischen dem Leiter und der
Trägerplatte
auf, welche hohe An forderungen an die Haft- und Scherfestigkeit
des verwendeten Klebstoffs sowie die Trägerplatte selbst stellen. Diese
Scherspannungen werden umso größer, je
enger der Biegeradius ist. Für
manche Spulen wie beispielsweise eine Kopfspule als Teil eines Magnetresonanzgeräts werden
sehr enge Biegeradien geformt. Diese hohen Scherspannungen können nun dazu
führen,
dass sich die Verklebung beim Verformen lokal löst oder aufgrund der hohen
Spannungsbelastung zu einem späteren
Zeitpunkt löst,
was entweder die Teilspule unbrauchbar macht oder nach bereits erfolgter
Integration in die Gradientenspule zu Problemen beim Betrieb derselben
führt.
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In
der
DE 42 32 882 A1 wird
bei einer Vorrichtung zum Wickeln von Fingerprint-Spulen vorgeschlagen,
an festgelegten Punkten einer Platte Stifte zu fixieren, die Umlenkpunkte
für die
Wicklungen definieren. Zum leichteren Wickeln nach der Aushärtung wird
vorgeschlagen, den Leiter aus mehreren Einzelleitern zusammenzusetzen,
so dass der zum Wickeln erforderliche Kraftaufwand geringer wird.
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Eine
Technik zum Herstellen von Scheiben- bzw. Sattelspulen in MR-Systemen
beschreibt die
DE 103
07 814 A1 . Zur Herstellung wird dabei vorgeschlagen, einen
Teil eines elektrischen Leiters in eine Nut auf einer Wickelplatte
einzulegen, die so geformte Leiterbahnanordnung mit einer Trägerplatte
zu verkleben, wonach nach Abheben der Trägerplatte ein im Spulenzentrum
verbliebener Teil des elektrischen Leiters in eine zweite Ebene
gebogen wird, so dass eine radiale innere Leiterzuführung entsteht.
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DE 10 2004 005 278
A1 offenbart ein Herstellungsverfahren für nichtzylindrische,
zumindest einen divergenten Abschnitt aufweisende Gradientenspulen,
worin zunächst
eine planere Fingerprint-Spule hergestellt wird, welche dann auf
einer Trägerplatte
befestigt wird, wonach die Trägerplatte zu
einer konischen Fläche
gerollt wird. Dabei kann eine Wickelform verwendet werden.
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Der
Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
das auf einfache Weise die Herstellung einer gewölbten Spule ohne die eingangs
genannten Probleme ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieses Problems ist bei dem eingangs genannten Verfahren vorgesehen,
dass wenigstens ein Leiter entsprechend einem vorgegebenen Muster
auf eine Wickelplatte gewickelt wird, wobei eine aus mehreren relativ
zueinander bewegbaren Plattenelementen bestehende Wickelplatte verwendet
wird, die nach dem Aufwickeln des Leiters in eine gewölbte Form
gebracht wird, in welcher der Leiter unter Beibehaltung der gewölbten Form
fixiert wird.
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Anstelle
der bisher verwendeten, ebenen und einstückigen Wickelplatten sieht
die Erfindung den Einsatz einer neuartigen Wickelplatte vor, die aus
mehreren relativ zueinander beweglichen Plattenelementen besteht.
Diese Plattenelemente können
bezüglich
einander verschwenkt werden, so dass grundsätzlich die Möglichkeit
besteht, die Wickelplatte selbst in eine nahezu gewölbte Form,
die weitgehend der gewünschten
Spulenform entspricht, zu bringen. Zum Herstellen der Teilspule
wird nun in die zunächst
ebene Wickelplatte der eine oder werden die mehreren Drähte eingewickelt,
also in die Nut(en) eingebracht, wobei die einzelnen Plattenelemente
selbstverständlich
mit den entsprechenden Nutabschnitten versehen sind, die in ihrer
Gesamtheit das vorab definierte, fortlaufende Muster ergeben. Anschließend wird
die Wickelplatte samt aufgewickeltem Leiter in die gewölbte Form
gebracht, was beispielsweise durch Einbringen der ebenen Wickelplatte
in eine Presse, die eine Radiusmatrize aufweist, deren Radius dem
gewünschten
Spulenradius entspricht, und Eindrücken der Wickelplatte mittels eines
entsprechend geformten Stempels möglich ist. Nach dem Verformen
der Wickelplatte und mit ihr des Leiters wird dieser sodann in der
gewölbten
Form fixiert, was, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, auf
unterschiedliche Art und Weise erfolgen kann.
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Grundlegend
beim erfindungsgemäßen Verfahren
ist, dass die Wickelplatte samt Leiter selbst verformt wird, wonach
erst die Leiterfixierung erfolgt. Der Leiter wird also in der vorgeformten,
gewölbten Position
fixiert, so dass die eingangs genannten Probleme, die aus einer
Verformung der Verbundstruktur aus Leiter und mit diesem fest verbundene
Trägerplatte
resultieren, beim erfindungsgemäßen Verfahren
nicht auftreten können.
Dies ermöglicht
es, wenn die Fixierung des gewölbten
Leiters beispielsweise über
entsprechende platten- oder
streifenförmige
Fixierelemente, die auf den Leiter geklebt werden, erfolgt, ein
einfacheres und kostengünstigeres
Klebeverfahren zu nutzen, da die Verbindungsstellen zwischen Fixierelement
und Leiter nicht mehr derart ausgelegt sein müssen, dass sie den hohen Spannungen
standhalten, die im Stand der Technik aus der Verformung der Verbundstruktur
resultieren. Auch bietet dies die Möglichkeit, Fixierelemente zu
verwenden, die – nachdem
sie nicht aus einem Material sein müssen, das selbst hinreichend
verformbar ist – in
ihren Materialeigenschaften auf den Einsatzzweck abgestimmt sein
können,
beispielsweise hinsichtlich ihrer Wärmeleitfähigkeit optimiert sein können, was mitunter
zu Lasten der Flexibilität
des jeweiligen Fixierelements gehen kann. Auch besteht grundsätzlich die
Möglichkeit,
den oder die Leiter nur lokal mittels eines Fixierelements zu fixieren,
nachdem eine große
Verbindungsfläche
im Hinblick auf das Fehlen der biegebedingten eingetragenen Spannungen nicht
erforderlich ist.
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Wie
bereits beschrieben, besteht die Möglichkeit, den oder die Leiter
mittels wenigstens eines Fixierelements, das auf den gewölbten Leiter
aufgebracht wird und das mit diesem fest verbunden wird, insbesondere
verklebt wird, zu fixieren. Ein solches Fixierelement kann, ähnlich wie
im Stand der Technik, eine Platte sein, die den Leiter vollflächig bedeckt.
Alternativ besteht die Möglichkeit,
das Fixierelement streifenför mig
auszugestalten und mit ihm nur einen Teil des gewölbten Leiters
zu bedecken. Ein solches Fixierelement kann grundsätzlich vorgebogen
sein, mithin also die entsprechende Wölbung von Haus aus aufweisen.
Denkbar ist es aber auch, das entsprechende Fixierelement erst beim
Befestigen am Leiter zu biegen, wobei dies grundsätzlich vollkommen
unschädlich
ist, als die Verbindung, beispielsweise Verklebung, erst nach dem
Verbiegen des Fixierelements erfolgt.
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Wie
beschrieben ist es möglich,
streifenförmige
Fixierelemente zu verwenden, wobei je nach Größe des Leitermusters auch mehrere
solcher Fixierelementsreifen verwendet werden können. Diese können nun
in beliebiger Position beziehungsweise Anordnung zueinander auf
den oder die plattenseitig vorgesehenen, vorgebogenen Leiter aufgebracht werden.
Beispielsweise ist ein sternförmiges
Muster bei Herstellung von Fingerprint-Spulen möglich. Es besteht ferner die
Möglichkeit,
die Fixierelementstreifen in ausgesuchten Positionen zu befestigen,
beispielsweise dort, wo mehrere Leiterschleifen relativ eng benachbart
zueinander verlaufen, um mit einem Fixierstreifen möglichst
viele Leiter zu überdecken. Die
Verwendung solcher relativ schmaler Fixierstreifen ist dahingehend
von Vorteil, als hierdurch eine sehr gute Durchtränkung des
Spulenaufbaus mit Gießharz
bei Herstellung und Verguss einer Gradientenspule ermöglicht wird,
wie auch, nachdem eine relativ große Fläche nicht mit dem isolierenden
Fixierelement belegt ist, der Wärmedurchgang
verbessert werden kann. Das heißt,
die Entwärmung
einer Gradientenspule ist verbessert, höhere Leistungen sind bei gleicher
Maximaltemperatur möglich.
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Als
Fixierelement kann beispielsweise ein aus einem Fasergewebe bestehendes
Fixierelement verwendet werden. Hier bietet sich beispielsweise ein
Glasfasergewebe an, das in eine entsprechende Trägermatrix wie beispielsweise
ein Epoxidharz eingebettet ist. Auch besteht die Möglichkeit,
dass ein Fixierelement grundsätzlich
aus einem eine hohe Wärmeleitfähigkeit
aufweisenden Material besteht, oder ein ein solches Ma terial enthaltendes
Fixierelement verwendet wird. Im Falle des Einsatzes eines Fasergewebes,
das in eine Trägermatrix
eingebunden ist, kann beispielsweise durch Einbringen geeigneter
Füllstoffe,
wie beispielsweise Al2O3 oder
BN, die Wärmeleitfähigkeit
eines solchen Fixierelements angepasst beziehungsweise optimiert
werden.
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Dabei
besteht bei Verwendung eines oder mehrerer solcher Fixierelemente
grundsätzlich
die Möglichkeit,
diese auf die Außenseite
oder die Innenseite des Leiters zu bringen, je nach dem, wie die Teilspule
aufgebaut werden soll. Denn die Verwendung der Glieder-Wickelplatte
ermöglicht
es, den Leiter auf die Platteninnenseite oder die Plattenaußenseite
zu wickeln. Je nach Einsatzzweck kann also eine am Innenumfang oder
am Außenumfang über ein
oder mehrere Fixierelemente fixierte Teilspule hergestellt werden.
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Neben
dem Herstellen einer Teilspule unter Verwendung eines den Leiter
unmittelbar halternden Fixierelements, wobei nach Aufbringen des
Fixierelements die fertige Teilspule bestehend aus dem Leiter und
dem oder den Fixierelementen aus der Wickelplatte gehoben wird,
sieht eine Erfindungsalternative vor, die gewölbte Wickelplatte um einen
Wickeldorn einer Wickelmaschine zu legen und den an der zum Wickeldorn
weisenden Innenseite der Wickelplatte angeordneten Leiter mit wenigstens
einem Spannband am Wickeldorn zu fixieren. Gemäß dieser Erfindungsausgestaltung
wird keine quasi eigenstabile Teilspule hergestellt, wie im Fall
der Verwendung eines oder mehrerer Fixierelemente, vielmehr wird
hier die Wickelplatte samt Leiter direkt um einen Wickeldorn einer
Wickelmaschine gelegt. Ein solcher Wickeldorn dient zum schichtweisen
Aufbau einer Gradientenspule, das heißt, am Wickeldorn werden die einzelnen
Spulenelemente relativ zueinander angeordnet und relativ zueinander
fixiert. Anschließend wird
der Aufbau entsprechend vergossen. Der erfindungsgemäße Einsatz
einer Glieder-Wickelplatte lässt
es nun zu, den Leiter nach entsprechender Verformung der Wickelplatte
samt Wickelplatte am Wi ckeldorn anzuordnen. Zur Fixierung des Leiters
dient ein Spannband, das entsprechend positioniert wird, um den
Leiter am Wickeldorn zu fixieren. Anschließend wird die Wickelplatte
abgenommen, der Leiter wird mittels des Spannbandes selbst unmittelbar
am Wickeldorn gehaltert. Bei dieser Erfindungsausgestaltung wird
also keine selbsttragende Teilspule hergestellt, sondern eine quasi
instabile Teilspule, bestehend lediglich aus dem Leiter und dem
Spannband, das jedoch keine Tragfunktion hat, sondern lediglich der
Fixierung des Leiters am Wickeldorn dient.
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Zweckmäßigerweise
wird das oder werden die Spannbänder
vor dem Aufwickeln des Leiters auf die Wickelplatte in diese eingelegt,
wozu beispielsweise eine quer zur Verschwenkrichtung der einzelnen
Plattenelementen zueinander verlaufende und der Aufnahme des Spannbandes
dienende Nut vorgesehen ist. Der Leiter wird also über das
Spannband gewickelt, dieses liegt unterhalb des Leiters. In der
Montagesituation am Wickeldorn befindet er sich dann an der Leiteraußenseite,
so dass dieser auf einfache Weise gespannt und fixiert werden kann.
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Dabei
ist es denkbar, zwei oder mehr Wickelplatten um den Wickeldorn gleichzeitig
zu legen, wobei die mehreren Wickelplatten in ihrer Gesamtheit um
360° um
den Wickeldorn umlaufen, und wobei die Spannbänder der benachbarten Wickelplatten
miteinander unter Bildung eines um 360° umlaufenden Spannbands verbunden
werden. Hier werden die Spannbänder
der einzelnen Wickelplatten miteinander verbunden, so dass sie insgesamt
ein um 360° umlaufendes
Spannband ergibt. Die Spannbandenden jeder Wickelplatte ragen etwas
aus dieser heraus, so dass jedes Bandende mit dem benachbarten Bandende
der benachbarten Wickelplatte verbunden werden kann. Die drei oder
vier oder mehr einzelnen Leiter der jeweiligen Wickelplatten werden
so insgesamt und auf gleichem Radius am Wickeldorn fixiert.
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Neben
dem Verfahren betrifft die Erfindung ferner eine Wickelplatte mit
wenigstens einer Nut zur Aufnahme eines auf sie zu wickelnden Leiters,
welche Wickelplatte insbesondere zur Verwendung in dem Verfahren
der beschriebenen Art geeignet ist, wobei die Wickelplatte erfindungsgemäß aus mehreren
relativ zueinander bewegbaren Plattenelementen besteht.
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Jedes
Plattenelement weist vorzugsweise eine längliche, rechteckige Form auf,
wobei zwei Plattenelemente um eine parallel zu ihrer Längskante verlaufende
Achse relativ zueinander bewegbar sind. Die Wickelplatte weist also
insgesamt eine quadratisch oder rechteckige Form auf, gebildet durch
eine beliebige Vielzahl einzelner Plattenelemente, deren Anzahl
sich entsprechend der Spulengröße und des gewünschten
Biegeradius bestimmt.
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Die
Relativbeweglichkeit der Plattenelemente zueinander kann auf unterschiedliche
Weise realisiert sein. Nach einer ersten Erfindungsausgestaltung
können
zwei Plattenelemente zur Ermöglichung der
Relativbewegung über
eine Gelenkverbindung miteinander verbunden sein. Eine solche kann
entweder mittels zweier benachbart zueinander liegender Lageraugen,
die von einem Achsbolzen durchsetzt sind, gebildet sein. Es ergibt
sich also quasi ein Bolzen- oder Wellenscharnier.
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Alternativ
ist auch denkbar, eine Gelenkverbindung mittels zwei Gelenkabschnitte,
von denen der eine den anderen umgreift, zu bilden. An der einen
Seite eines Plattenelements ist also ein Umgriffabschnitt, also
eine Art seitlich offener Rundhaken ausgeführt, der einen an der anderen
Seite des benachbarten Plattenelements befindlichen Gelenkabschnitt
schwenkbar umgreift.
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Nachdem
sich beim Verbiegen der Wickelplatte nur im Bereich der Mittelfaser
keine Radiusänderung
ergibt, und nachdem das zu haltende Muster des gebogenen Leiters
definiert ist, mithin also nur minimale Toleranzen aufweisen darf,
sieht eine zweckmäßige Erfindungsausgestaltung
vor, dass die Gelenkverbindung derart ausgebildet ist, dass der Abstand
zweier gekoppelter Plattenelemente veränderbar ist. Das heißt, es ist
ein Längenausgleich
zwischen zwei Plattenelementen, realisiert über die Gelenkverbindung, möglich. Dies
bietet die Möglichkeit, je
nach dem, ob der Leiter sich an der gewölbten Innen- oder Außenseite
der Wickelseite befindet, den Ausgleich derart zu gestalten, dass
der Leiter in der gewölbten
Form exakt der gewünschten
Geometrie entspricht und die biegebedingten Längenänderungen an der Plattenaußen- oder
-innenseite auszugleichen.
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Alternativ
zur Realisierung der Beweglichkeit über eine Gelenkverbindung ist
es auch denkbar, zwei Plattenelemente über ein biegbares Verbindungselement
beweglich miteinander zu verbinden. Ein solches Verbindungselement
ist beispielsweise ein Metallstreifen, der mit beiden Plattenelementen fest
verbunden, insbesondere verschweißt ist, wobei der Metallstreifen
sich vorzugsweise über
alle Plattenelemente erstreckt. Ein solcher Metallstreifen, beispielsweise
aus Federstahl, bietet eine hinreichende Beweglichkeit der Plattenelemente
zueinander, fixiert diese jedoch auch hinreichend sicher. Die Plattenelemente
sind in diesem Fall aus Metall, können jedoch auch aus Kunststoff
sein, wobei dann der Metallstreifen beispielsweise mit den einzelnen
Plattenelementen verschraubt ist. Dies bietet die Möglichkeit,
in einem einfachen Extrusionsverfahren hergestellte Plattenelemente
zu verwenden, die lediglich noch zur Ausbildung der Wickelnut zu
bearbeiten sind. Solche extrudierten Kunststoff-Plattenelemente
können auch
zur Bildung einer Wickelplatte mit Gelenkverbindungen verwendet
werden. Dies macht insgesamt die Herstellung der Gelenk-Wickelplatte
einfach und kostengünstig.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der
Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Wickelplatte einer ersten
Ausführungsform
in einer Aufsicht, als Teilansicht,
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2 eine
Seitenansicht der Wickelplatte aus 1,
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3 eine
Seitenansicht der Wickelplatte mit eingewickelten Leiter und aufgesetztem
Fixierelement nach Verformung der Wickelplatte,
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4 eine
Ansicht entsprechend 3 mit an der anderen Seite aufgewickeltem
Leiter,
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5 eine
Detailansicht der Gelenkverbindung zwischen zwei Wickelplatten,
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6 eine
Seitenansicht einer Wickelplatte einer zweiten Ausführungsform,
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7 eine
Seitenansicht eines Wickelplattenelements,
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8 eine
Aufsicht auf die Wickelplatte als Teilansicht,
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9 eine
Seitenansicht der Wickelplatte mit aufgewickeltem Leiter und aufgebrachtem
Fixierelement,
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10 eine
Aufsicht auf eine dritte Ausführungsform
einer Wickelplatte,
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11 eine
Seitenansicht der Wickelplatte aus 10,
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12 eine
Seitenansicht mit gebogener Wickelplatte und aufgewickeltem Leiter
nebst Fixierelement,
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13 eine
Aufsicht auf eine vierte Ausführungsform
einer Wickelplatte,
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14 eine
Ansicht eines Wickeldorns mit drei aufgebrachten Wickelplatten entsprechend 13,
und
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15 eine
Ansicht der über
ein Spannband fixierten Leiter der drei Wickelplatten aus 14 mit entfernten
Wickelplatten.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Wickelplatte 1 bestehend
aus mehreren im Wesentlichen rechteckigen Plattenelementen 2 aus
Metall oder Kunststoff. Je mehr Platenelemente 2 vorgesehen sind,
desto besser kann eine gerundete, gewölbte Form erreicht werden.
Die einzelnen Plattenelemente 2 sind im Bereich ihrer benachbarten
Längskanten über Gelenkverbindungen 3 schwenkbar
miteinander verbunden. An jedem Plattenelement sind an der einen
Seite ein erstes Lagerauge 4 und an der anderen Seite,
dort an den Enden, jeweils zwei Lageraugen 5 vorgesehen.
Die Lageraugen 4 und 5 greifen ineinander und
werden zur Bildung der Gelenkverbindung über eine Achse oder Welle 6 durchsetzt,
was in der Schnittansicht in 1 gezeigt
ist. Die beiden Lageraugen 5 sind dabei etwas länglich ausgeführt, siehe 5,
so dass eine Querbeweglichkeit zweier benachbarter Plattenelemente 2 möglich ist,
das heißt, diese
können
in ihrem Abstand etwas variieren, um einen Längenausgleich zu ermöglichen.
Die beiden Plattenelemente haben also etwas Spiel zueinander.
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An
der Ober- oder der Unterseite der Wickelplatte 1 ist im
gezeigten Beispiel nur gestrichelt dargestellt eine Wickelnut 7 vorgesehen,
in die ein Leiter 8 zur Bildung einer Spule eingewickelt
werden kann. Die Wickelnut 7 weist ein beliebi ges Muster
auf, sämtliche
Figurenbeispiele sind lediglich exemplarischer Natur. Ersichtlich
setzt sich die Wickelnut 7 von Plattenelement zu Plattenelement
fort, so dass sich insgesamt eine geschlossene Schleife ergibt.
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Zur
Herstellung einer solchen Spule wird nun zunächst der Leiter 8 in
die Wickelnut eingebracht, er wird also auf die Wickelplatte 1 aufgewickelt.
Sodann wird die Wickelplatte über
eine geeignete Presse oder dergleichen mechanisch verformt und gewölbt, siehe 3.
Dabei kann über
den Längenausgleich der
Gelenkverbindungen 3 eine weitgehende Lagestabilität des eingewickelten
Leiters und damit Beibehaltung der Leitergeometrie erreicht werden.
Das heißt,
die Wickelplatte 1 wird samt Leiter 8 in die definierte
gewölbte
Form gebracht, wie 3 zeigt. Der Leiter 8 steht
etwas aus der Wickelnut 7 hervor, zur Fixierung wird im
gezeigten Beispiel ein Fixierelement 9 auf die Leiterplattenoberseite
aufgebracht, beispielsweise aufgeklebt. Bei diesem Fixierelement kann
es sich um ein plattenförmiges
Fixierelement handeln, das die gesamte aufgewickelte Leiterstruktur
belegt, oder um einzelne Streifen, die nur abschnittsweise über die
Leiterplattenstruktur geführt sind.
Solche Streifen können
nach einem beliebigen Muster verlegt werden. Erforderlich ist lediglich,
die eingewickelte Leiterstruktur so zu fixieren, dass die gesamte
Teilspule, die in der vorgewölbten
Form dann selbsthalternd ist, der Wickelplatte 1 entnommen
werden kann. Es erfolgt hier also die Verformung des Leiters in
die gewünschte
Endform, die die hergestellte Spule haben soll, vor dem Fixieren
des Leiters über
ein oder mehrere Fixierelemente 9.
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4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Wickelnut auf der gegenüberliegenden Wickelplattenseite
ist, auch hier ist der Draht bereits eingelegt und die Wickelplatte 1 verformt.
Hier befindet sich also der Draht an der Wickelplatteninnenseite (bezogen
auf die gewölbte
Form), während
er in 3 an der Plattenaußenseite angeordnet ist.
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6 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer Wickelplatte 1, ebenfalls bestehend aus mehreren
Plattenelementen 2, die wiederum über jeweilige Gelenkverbindungen 3 relativ
zueinander schwenkbar sind. Auch hier verlaufen die Schwenkachsen
parallel zu den Längsseiten
der rechteckigen Plattenelemente 2. Ein solches Plattenelement 2 ist
in 7 separat dargestellt. Es weist an der einen Seite
einen ersten im wesentlichen hakenförmigen Gelenkabschnitt 10 und
an der anderen Seite einen zweiten nach Art einer Einrollung ausgeführten Gelenkabschnitt 11 auf.
Zur Verbindung zweier Plattenelemente 2 umgreift ein hakenförmiger Gelenkabschnitt 10 den
benachbarten Gelenkabschnitt 11. Auch hier wird, resultierend
aus der Länge
des hakenförmigen Gelenkabschnitts,
ein Längenausgleich über die
Gelenkverbindung 3 realisiert, das heißt, der Abstand zweier Plattenelemente 2 relativ
zueinander kann geändert
werden. Wie 8 zeigt, ist auch hier exemplarisch
und lediglich gestrichelt gezeigt eine Wickelnut 7 vorgesehen,
die, siehe 9, im gezeigten Beispiel auf
der Plattenoberseite aufgebracht ist. In die Wickelnut 7 ist
bei noch ebener Wickelplatte 1 wie in allen anderen Ausführungsfällen auch
der Leiter 8 eingewickelt, wonach die Wickelplatte 1 verformt wird,
um die gewölbte
Form einzunehmen, wobei die einzelnen Plattenelemente 2 um
die jeweiligen Gelenkverbindungen schwenken. Anschließend wird auch
hier ein Fixierelement 9, bei dem es sich wie beschrieben
um ein plattenförmiges
oder streifenförmiges
oder sonst wie geformtes Fixierelement handeln kann, aufgebracht.
Als Fixierelement wird beispielsweise eine Isolierplatte bestehend
aus einem Fasergewebe, das in eine Epoxidharz-Trägermatrix eingebettet ist,
verwendet, und das an einer Seite eine Klebeschicht aufweist, über die
es auf die Leiteroberseite aufgeklebt werden kann. Neben der Verwendung von
ebenen Fixierelementen ist auch denkbar, vorgeformte Fixierelemente
zu verwenden.
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Die 10–12 zeigen
eine dritte Ausführungsform
einer Wickelplatte 1, die wiederum aus mehreren Plattenabschnitten 2 besteht.
Diese sind über
biegbare Verbindungselemente 12 schwenkbar zueinander verbunden.
Bei den Verbindungselementen 12 handelt es sich beispielsweise
um Metallstreifen, vorzugsweise aus Federstahl, die auf die einzelnen
Plattenelemente 2, auch hier rechteckiger Form, über eine
Punktschweißung
aufgeschweißt
sind. Im gezeigten Beispiel befinden sich die streifenförmigen Verbindungselemente 12 an
der Platteninnenseite, während
die auch hier nur gestrichelt dargestellte Wickelnut 7 an
der Außenseite
der Wickelplatte 1 beziehungsweise der Plattenelemente 2 verläuft. Wie 12 zeigt,
ist auch hier der Wickeldraht bereits eingewickelt, was auch hier
bei ebener Wickelplatte 1 erfolgt, wonach diese über eine
geeignete Verformungsmaschine in die gewölbte Form wie in 12 gezeigt
gebracht wird. Dabei ändern
die Plattenelemente 2 ihre Relativposition zueinander,
bleiben aber dennoch über
die Metallstreifen 12 aneinander fixiert. Die Lagefixierung
der aufgewickelten Leiter 8 erfolgt auch hier über ein
Fixierelement 9 gleich welcher Art. Nach dem Befestigen
des Fixierelements 9 auf dem Leiter 8 kann auch
hier die eigenstabile Teilspule der Wickelplatte 1 entnommen
werden.
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13 zeigt
eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Wickelplatte 1,
wiederum bestehend aus mehreren Plattenelementen 2, die
auf beliebige Art relativ zueinander beweglich sind. Wiederum ist
eine Wickelnut 7 vorgesehen, auch hier nur gestrichelt
dargestellt, die an der Plattenoberseite eingebracht, beispielsweise
eingefräst,
ist. Vorgesehen ist eine weitere Nut 13, die senkrecht
zu den jeweiligen Schwenkachsen der Plattenelemente 2 verläuft, und
in die jeweils ein Spannband 14 eingelegt ist. Ersichtlich
läuft die
Wickelnut 7 über
die Spannbandnuten 13. Wird nun in jede Nut 13 ein
Spannband 14 eingelegt und anschließend der Leiter 8 in die
Wickelnut eingewickelt, so läuft
er oberhalb der Spannbänder 14.
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Dies
ermöglicht
es, die Wickelplatte an einem Wickeldorn 15, der in den 14 und 15 nur
exemplarisch dargestellt ist und Teil einer Wickelmaschine zur Herstellung
beispielsweise einer Gradientenspule dient, anzubringen. Im gezeigten
Beispiel werden drei Wickelplatten 1 um den Wickeldorn 15 gelegt,
sie laufen im Wesentlichen um 360° um,
abgesehen von lediglich schmalen Kantenabständen. Die Spannbänder 14 aller
Wickelplatten 1 werden nun im Bereich ihrer freien Enden 16 mit
einander verbunden wie in 14 und 15 exemplarisch dargestellt
ist. Nachdem die Spannbänder
unterhalb der jeweiligen Leiter 8 liegen, liegen die Spannbänder 14 in
der in 14 gezeigten Anordnung außen um die
jeweiligen Leiter 8. Die Spannbänder 14 bilden ein
um 360° umlaufendes
gesamtes Spannband, das die einzelnen Leiter 8 der einzelnen
Teilspulen am Wickeldorn 15 fixiert. Dies ist in 15 dargestellt,
wobei die einzelnen Leiter 8 der Übersichtlichkeit halber lediglich
im Längsschnitt
dargestellt sind.
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Die 14 und 15 sind
lediglich exemplarischer Natur. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit,
die Wickelplatten 1 nicht unmittelbar auf den Wickeldorn
aufzusetzen, sondern auf diesen zuvor andere Komponenten beispielsweise
einer Gradientenspule aufzusetzen und die Wickelplatten 1 dann auf
diese zu legen. Grundsätzlich ändert sich
jedoch nichts an der Art der Fixierung der Leiter 8 über die Spannbänder 14.
Nach Fixierung der Leiter 8 der einzelnen Teilspulen werden
auf diese noch weitere Komponenten beispielsweise einer Gradientenspule aufgebaut,
die Leiter 8 bleiben jedoch über die Spannbänder 14 fixiert.
Der gesamte Aufbau wird, wenn beispielsweise eine Gradientenspule
hergestellt wird, anschließend
in ein gießbares
Material wie ein Epoxidharz eingebettet. Die Spannbänder 14 verbleiben
um die Leiter 8 gespannt, werden also ebenfalls mit eingebettet
und bilden einen Teil der gesamten Gradientenspule.