DE102007042896A1 - Walzvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Walzvorrichtung (1) mit mindestens zwei Walzen, die jeweils mittels Walzeneinbaustücken (2) in einem Walzengerüst (3) gelagert sind, wobei die Walzen mit Axialverschiebemitteln (4) zum axialen Verschieben in eine Verschieberichtung (x) versehen sind, mit denen die Walzen relativ zum Walzgerüst (3) in eine gewünschte Position gebracht und dort gehalten werden können, und wobei die Walzen mit Biegemitteln (5) in Wirkverbindung stehen, mit denen sie mit einem Biegemoment beaufschlagt werden können. Um die Biegekraftverluste infolge des Gewichts der Axialverschiebemittel möglichst gering zu halten, sieht die Erfindung vor, dass die Axialverschiebemittel (4) mit einem ersten Wirkende (6) am Walzgerüst (3) direkt oder indirekt mittels einer gelenkigen Verbindung (7) angeordnet sind und mit einem zweiten Wirkende (8) mittels einer gelenkigen Verbindung (9) am Walzeneinbaustück (2) angeordnet sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Walzvorrichtung mit mindestens zwei Walzen, die jeweils mittels Walzeneinbaustücken in einem Walzgerüst gelagert sind, wobei die Walzen mit Axialverschiebemitteln zum axialen Verschieben in eine Verschieberichtung versehen sind, mit denen die Walzen relativ zum Walzgerüst in eine gewünschte Position gebracht und dort gehalten werden können, und wobei die Walzen mit Biegemitteln in Wirkverbindung stehen, mit denen sie mit einem Biegemoment beaufschlagt werden können.
- Eine Walzvorrichtung dieser Art ist beispielsweise aus der
WO 2005/011884 A1 - Die Arbeitswalzen sind dabei axial verschieblich angeordnet, wodurch es möglich wird, eine Beeinflussung des Bandprofils in Bandstrassen durch ein veränderbares Walzspaltprofil zu erreichen. Auch in Vorstrassen hat die verfahrenstechnische Möglichkeit der Axialverschiebung der Arbeitswalzen Bedeutung, zum einen zwecks gezielter Bandprofilbeeinflussung, zum anderen zur Verlängerung der Walzenreise durch gezielte Verschleißverteilung.
- Eine andere wichtige Ausgestaltung der Walzvorrichtung, wie sie in der
WO 2005/011884 A1 - Die Arbeitswalzenbiege- und -verschiebesysteme sind in ortsfesten Blöcken untergebracht, in denen die zur Biegung und Balancierung bzw. Axialverschiebung erforderlichen Stellmittel angeordnet sind. Diese bieten den Vorteil von festen Druckmittelzuführleitungen, die beim Arbeitswalzenwechsel nicht aufgetrennt werden müssen. Zur Realisierung der Biegung und Balancierung sind die erforderlichen Stößel entweder in ortsfesten Blöcken angeordnet, was in nachteiliger Weise zu nicht zu vernachlässigenden Kippmomenten bei der Axialverschiebung führt, oder sie sind als mit der Axialverschiebung sich mitverschiebenden Kassetten ausgeführt, um die Kippmomente bzw. Reibkräfte besser beherrschen zu können.
- Weitere Lösungen dieser Art, wie sie zur
WO 2005/011884 A1 EP 0 326 805 B1 , in derDE 24 40 495 A1 , in derDE 36 03 693 A1 , in derWO 98/26883 A1 DE 38 07 628 C2 beschrieben. - Nachteilig ist bei allen vorbekannten Lösungen, dass dann, wenn die Biege- und Axialverschiebeeinrichtung in einer mechanisch kombinierten Einheit eingesetzt wird, wobei die Verschiebeeinrichtung als Kragarm an den Führungsblöcken der Biegeeinrichtung ausgeführt ist, ein Drehmoment infolge des Eigengewichts der Verschiebeeinrichtung auftritt, das von den senkrecht stehenden Führungen der Biegeeinrichtung aufgenommen werden muss. Dadurch entsteht eine Reibkraft in den Führungen der Biegeeinrichtung, die das Regelverhalten der Biegeeinrichtung negativ beeinflusst.
- Der negative Einfluss dieser Reibkraft steigt mit abnehmender Höhe der senkrechten Führungen der Biegeeinrichtung. Die Höhe der Führungen steht in direktem Zusammenhang mit dem Walzendurchmesser, d. h. bei kleinen Walzendurchmessern ist der negative Einfluss der entstehenden Reibkraft größer als bei großen Walzendurchmessern.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Walzvorrichtung der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass die genannten Nachteile beseitigt oder zumindest vermindert werden, d. h. dass insbesondere die eigengewichtsbedingten Einflüsse der Axialverschiebemittel hinsichtlich der auf die Führungen der Biegemittel ausgeübten Reibkräfte reduziert werden.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Axialverschiebemittel mit einem ersten Wirkende am Walzgerüst direkt oder indirekt mittels einer gelenkigen Verbindung angeordnet sind und mit einem zweiten Wirkende mittels einer gelenkigen Verbindung am Walzeneinbaustück angeordnet sind.
- Die Axialverschiebemittel sind dabei bevorzugt indirekt über einen Verbindungsrahmen am Walzgerüst angeordnet. Sie können mit ihrem zweiten Wirkende in einem Verriegelungsblock angeordnet sein, der in Verschieberichtung der Axialverschiebemittel beweglich in oder an den Biegemitteln angeordnet ist. In diesem Falle sieht eine Fortbildung vor, dass eine in Verschieberichtung der Axialverschiebemittel wirksame formschlüssige Verbindung zwischen Verriegelungsblock und Walzeneinbaustück durch die gelenkige Verbindung in Form eines Verriegelungsbolzens hergestellt wird. In dem Walzeneinbaustück kann zu diesem Zweck mindestens eine zu der Form des Verriegelungsbolzens kongruente Ausnehmung eingearbeitet sein. Ferner kann der Verriegelungsblock in oder an den Biegemit teln an einem vom ersten Wirkende beabstandeten Ort mittels einer Führung gelagert sein. Die Führung weist dabei bevorzugt eine Kulisse auf, in der ein mit den Biegemitteln verbundener Bolzen angeordnet ist. Die Kulisse wiederum ist mit Vorteil als sich in Verschieberichtung der Axialverschiebemittel erstreckende nutförmige Ausnehmung ausgebildet.
- Die Axialverschiebemittel weisen bevorzugt ein hydraulisches Kolben-Zylinder-System auf.
- Das erste und/oder zweite Wirkende der Axialverschiebemittel kann verschiebbar an den Axialverschiebemitteln und/oder an der Führung angeordnet sein. Damit wird es in einfacher Weise möglich, bei zusätzlicher Walzenverschiebung in horizontaler Walzrichtung die Anlenkpunkte anpassen zu können.
- Mit der vorgeschlagenen Maßnahme wird prinzipbedingt die Entstehung eines Drehmoments in den Führungen der Biegeeinrichtung unabhängig vom Walzendurchmesser bzw. von der zur Verfügung stehenden Bauhöhe minimiert. Dadurch werden die oben genannten nachteiligen Folgen vermindert. Insbesondere ist das Regelverhalten der Biegeeinrichtung verbessert.
- Es erfolgt also eine systembedingte Minimierung der Biegekraftverluste infolge innerer Reibung.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
-
1 einen Ausschnitt einer Walzvorrichtung in der Draufsicht; und -
2 den Schnitt A-A gemäß1 , wobei die Biegemittel nicht dargestellt sind. - In den Figuren ist eine Walzvorrichtung
1 – teilweise nur sehr partiell – dargestellt, die in an sich bekannter Weise aufgebaut ist. Insoweit wird auf dieWO 2005/011884 A1 - Zwei nicht dargestellte Arbeitswalzen werden von Walzeneinbaustücken
2 gehalten, von denen in1 eines zu erkennen ist. Die Walzeneinbaustücke2 sind in einem Walzgerüst (bzw. Walzenständer)3 gelagert. Hierbei sind allerdings Vorkehrungen getroffen, dass die Arbeitswalzen sowohl in eine Verschieberichtung x axial verschoben als auch mit einem Biegemoment beaufschlagt werden können. Hierfür sind an sich bekannte Axialverschiebemittel4 und Biegemittel5 vorgesehen. - Die Axialverschiebemittel
4 weisen zur Krafterzeugung ein hydraulisches Kolben-Zylinder-System16 auf. Die Axialverschiebemittel4 haben dabei zwei Wirkenden6 und8 , zwischen denen sie ihre Verschiebekraft in Verschieberichtung x erzeugen können. Das in den Figuren rechts gelegene erste Wirkende6 ist mittels einer gelenkigen Verbindung7 in Form eines Bolzens an einem Verbindungsrahmen10 festgelegt, der wiederum am Walzgerüst3 befestigt ist. An einem in den Figuren werter links liegenden zweiten Wirkende8 sind die Axialverschiebemittel4 ebenfalls gelenkig angelenkt, und zwar mittels einer gelenkigen Verbindung9 in Form eines Verriegelungsbolzens. - Der Verriegelungsbolzen
9 ist in einem Verriegelungsblock11 gelagert, so dass bei einer Verschiebung der Axialverschiebemittel4 der Verriegelungsblock11 mit verschoben wird. Der Verriegelungsbolzen9 durchsetzt den Verriegelungsblock11 (s.1 ) und greift in eine Ausnehmung12 ein, die in dem Walzeneinbaustück2 eingearbeitet ist. Dies hat zur Folge, dass bei einer Verschiebung der Axialver schiebemittel4 die Bewegung über den Verriegelungsblock11 auf das Walzeneinbaustück2 und damit auf die Walze übertragen wird; die Walze wird dann axial in Verschieberichtung x verschoben. - Wie es am besten in
2 gesehen werden kann, ist in den Biegemitteln5 eine Ausnehmung17 eingearbeitet, in der der Verriegelungsblock11 Platz hat und in Verschieberichtung x beweglich ist. In der Ausnehmung17 ist eine Führung13 untergebracht, die mit ihrem einen Ende (links in den Figuren) mittels einer Kulisse14 und einem Bolzen15 , der in den Biegemitteln5 befestigt ist, gelagert ist. Die Kulisse14 ist – wie in2 zu erkennen ist – als eine sich in Verschieberichtung x erstreckende Nut ausgeführt. Der Bolzen15 stützt die Führung13 an ihrem einen Ende ab. - Bewegen sich die Biegemittel
5 in vertikale Richtung V an senkrechten Führungen18 auf und ab (s.1 ), lastet nur ein Teilgewicht der Axialverschiebemittel4 auf ihnen und auch nur mit einem relativ kurzen Hebelarm r (s.1 ). Das Gewicht der Axialverschiebemittel4 kann also nur ein sehr geringes Drehmoment in den senkrechten Führungen18 der Biegevorrichtung5 hervorrufen, was im übrigen auch dadurch sichergestellt ist, dass das wirksame Gewicht durch die Lagerung im Drehzapfen ausbalanciert wird. - Die wichtigsten Funktionalitäten lassen sich damit wie folgt zusammenfassen: Wie zu erkennen ist, sind die Biegemittel
5 und die Axialverschiebemittel4 voneinander getrennt angeordnet. Die Biegemittel bleiben – verglichen mit vorbekannten Lösungen – in ihrer Funktion und mechanischen Ausführung der Bauelemente weitgehend unverändert. In Verlängerung des Kolben-Zylinder-Systems16 sind die Führungen13 angebracht, in denen der Verriegelungsblock11 läuft. Über den Verriegelungsblock11 werden die Werkzeugeinbaustücke2 mit den Axialverschiebemitteln4 gekoppelt. Die Führungen13 stützen sich über den in der Kulisse14 laufenden Bolzen15 an den Biegemitteln5 ab. - Um die Einrichtung bei zusätzlich in Walzrichtung horizontal verschiebbaren Walzen einsetzen zu können, kann eine entsprechende Verschiebung der Schwingendrehpunkte vorgesehen werden.
-
- 1
- Walzvorrichtung
- 2
- Walzeneinbaustück
- 3
- Walzgerüst (Walzenständer)
- 4
- Axialverschiebemittel
- 5
- Biegemittel
- 6
- erstes Wirkende
- 7
- gelenkige Verbindung
- 8
- zweites Wirkende
- 9
- gelenkige Verbindung (Verriegelungsbolzen)
- 10
- Verbindungsrahmen
- 11
- Verriegelungsblock
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Führung
- 14
- Kulisse
- 15
- Bolzen
- 16
- hydraulisches Kolben-Zylinder-System
- 17
- Ausnehmung in den Biegemitteln
- 18
- senkrechte Führungen
- x
- Verschieberichtung
- V
- Vertikale
- r
- Hebelarm
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
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- - WO 98/26883 A1 [0006]
- - DE 3807628 C2 [0006]
Claims (10)
- Walzvorrichtung (
1 ) mit mindestens zwei Walzen, die jeweils mittels Walzeneinbaustücken (2 ) in einem Walzgerüst (3 ) gelagert sind, wobei die Walzen mit Axialverschiebemitteln (4 ) zum axialen Verschieben in eine Verschieberichtung (x) versehen sind, mit denen die Walzen relativ zum Walzgerüst (3 ) in eine gewünschte Position gebracht und dort gehalten werden können, und wobei die Walzen mit Biegemitteln (5 ) in Wirkverbindung stehen, mit denen sie mit einem Biegemoment beaufschlagt werden können, dadurch gekennzeichnet, dass die Axialverschiebemittel (4 ) mit einem ersten Wirkende (6 ) am Walzgerüst (3 ) direkt oder indirekt mittels einer gelenkigen Verbindung (7 ) angeordnet sind und mit einem zweiten Wirkende (8 ) mittels einer gelenkigen Verbindung (9 ) am Walzeneinbaustück (2 ) angeordnet sind. - Walzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Axialverschiebemittel (
4 ) indirekt über einen Verbindungsrahmen (10 ) am Walzgerüst (3 ) angeordnet sind. - Walzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Axialverschiebemittel (
4 ) mit ihrem zweiten Wirkende (8 ) in einem Verriegelungsblock (11 ) angeordnet sind, der in Verschieberichtung (x) der Axialverschiebemittel (4 ) beweglich in oder an den Biegemitteln (5 ) angeordnet ist. - Walzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine in Verschieberichtung (x) der Axialverschiebemittel (
4 ) wirksame formschlüssige Verbindung zwischen Verriegelungsblock (11 ) und Walzeneinbaustück (2 ) durch die gelenkige Verbindung (9 ) in Form eines Verriegelungsbolzens ausgebildet ist. - Walzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Walzeneinbaustück (
2 ) mindestens eine zu der Form des Verriegelungsbolzens (9 ) kongruente Ausnehmung (12 ) eingearbeitet ist. - Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsblock (
11 ) in oder an den Biegemitteln (5 ) an einem vom ersten Wirkende (6 ) beabstandeten Ort mittels einer Führung (13 ) gelagert ist. - Walzvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (
13 ) eine Kulisse (14 ) aufweist, in der ein mit den Biegemitteln (5 ) verbundener Bolzen (15 ) angeordnet ist. - Walzvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulisse (
14 ) als sich in Verschieberichtung (x) der Axialverschiebemittel (4 ) erstreckende nutförmige Ausnehmung ausgebildet ist. - Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Axialverschiebemittel (
4 ) ein hydraulisches Kolben-Zylinder-System (16 ) aufweisen. - Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder zweite Wirkende (
6 ,8 ) der Axialverschiebemittel (4 ) verschiebbar an den Axialverschiebemitteln (4 ) und/oder an der Führung (13 ) angeordnet sind.
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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