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Die
Erfindung betrifft ein Bewässerungssystem
für Pflanzen.
Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Bausatz zur Herstellung
eines solchen Bewässerungssystems.
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Die
Haltung von Zier- und Nutzpflanzen als sog. Topfpflanzen ist allgemein
bekannt. Dabei wird ein sog. Blumentopf verwendet, der einen organischen
Nährboden
(Blumenerde) enthält.
Die Pflanze bildet in der Blumenerde ihr Wurzelwerk aus und nimmt
hierüber
Nährstoffe
und Wasser auf. Bekannte Blumentöpfe
weisen in der Regel auf der Unterseite zumindest eine Drainageöffnung auf,
um das Auftreten von stauender Nässe
aufgrund übermäßigen Wässerns zu
verhindern. Solche Töpfe
müssen
jedoch in aller Regel in einem Übertopf
oder in einer geeigneten Schale angeordnet werden, um entweichendes
Gießwasser
auffangen zu können.
Trotz des Vorhandenseins einer genannten Drainageöffnung wird
die Blumenerde in bekannten Blumentöpfen oftmals zu feucht, falls übermäßig gegossen
wird.
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Topfpflanzen
benötigen
im Allgemeinen aufwändige
Pflegemaßnahmen
und müssen
regelmäßig gewassert
werden, da die Blumenerde rasch austrocknet. Werden Topfpflanzen
jedoch übermäßig gegossen,
kommt es schnell zu einem Fäulnisvorgang des
Wurzelwerks und anschließend
der gesamten Pflanze. Das letztendliche Absterben der Pflanze bedeutet
neben einem wirtschaftlichen Schaden auch eine optische Beeinträchtigung
sowie einen zusätzlichen
Arbeitsaufwand für
den Blumenhalter.
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Aufwändige Pflegemaßnahmen
sowie das dringend notwendige regelmäßige und genau dosierte Wässern von
Topfpflanzen werden insbesondere dann häufig vernachlässigt, wenn
die Blumenpflege Servicemitarbeitern, bspw. Raumpflegekräften, obliegt.
Dies ist regelmäßig in Büroräumen oder öffentlichen
Gebäuden
der Fall. Die nötigen
Pflegemaßnahmen
führen
abgesehen von dieser Problematik stets auch zu einem erhöhten Personalaufwand.
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Andererseits
ist bekannt, Zier- oder Nutzpflanzen in sog. Hydrokulturen zu halten.
Dabei wurzeln die Pflanzen in einem anorganischen Substrat anstatt
in einer organischen Blumenerde. Die Ernährung der Pflanzen wird dabei über eine
wässrige
Lösung
anorganischer Nährsalze
bewerkstelligt.
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Hydrokulturen
weisen in der Regel einen geschlossenen Behälter ohne Drainageöffnung auf,
in dem eine Schüttung
eines anorganischen Substrats vorgehalten wird. Die Schüttung wird
periodisch von oben gewässert,
wodurch sich auf dem Boden des Gefäßes und innerhalb der Schüttung ein
Wasservorrat bildet. Zumeist ist ein Wasserstandsanzeiger vorgesehen,
mit dem die augenblicklich vorhandene Menge des Wasservorrats kontrollierbar
ist. Der Vorteil von Hydrokulturen gegenüber der Topfhaltung liegt darin,
dass sie weniger Pflegemaßnahmen
verlangen und seltener gegossen werden müssen.
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Die
Pflanzenhaltung in Hydrokulturen weist jedoch gleichzeitig mehrere
schwerwiegende Nachteile auf. Zum einen lassen sich Pflanzen aus
normaler Topfhaltung meist nicht in Hydrokulturen umpflanzen, da
sie in der Folgezeit eingehen. Umgekehrt bilden in Hydrokulturen
gehaltene Pflanzen sog. Wasserwurzeln aus, die nach dem Einsetzen
in normale Blumenerde in aller Regel einem Fäulnisprozess zum Opfer fallen.
Ein Wechsel der verschiedenen Haltungsarten untereinander ist daher
fast immer erfolglos.
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Des
Weiteren weisen Hydrokulturen stets ein unnatürliches Erscheinungsbild auf,
was von vielen Blumenhaltern als störend empfunden wird. Schließlich ist
die Hydrokultur generell ungeeignet für feuchtigkeitsempfindliche
Pflanzen, die aufgrund der stets umgebenden Nährlösung rasch abfaulen. Selbst
bei prinzipiell geeigneten Pflanzen tritt in Hydrokulturen oft ein
Fäulnisproblem
auf, das sich zunächst
durch übel
riechende Ausdünstungen
und schließlich
mit dem Verenden der Pflanzen äußert.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Haltung
von Zier- und Nutzpflanzen zu ermöglichen, bei der eine optimale
Wasserversorgung bei gleichzeitig minimiertem Pflegeaufwand, geringer
Fäulnis-
und Vertrocknungsanfälligkeit
und natürlichem
Erscheinungsbild realisiert ist.
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Diese
Aufgabe ist mit dem in Patentanspruch 1 angegebenen Bewässerungssystem
für Pflanzen gelöst. Danach
wird vorgeschlagen ein Bewässerungssystem
für Pflanzen,
mit einem Behältnis
zur Aufnahme von Wasser, wobei das Behältnis zumindest teilweise mit
einem Wasser speichernden Material gefüllt ist, und wobei ein Wasser leitendes
Material zumindest bereichsweise das Wasser speichernde Material
kontaktiert und vom Innenraum auf die Oberseite des Behältnisses
geführt
ist.
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In
erfindungsgemäßer Weise
wird ein Bewässerungssystem
bereitgestellt, das eine große Menge
Gießwasser
aufnehmen und bei Bedarf bereitstellen kann. Dazu ist ein wasserdichtes,
nach unten geschlossenes und nach oben zumindest bereichsweise offenes
Behältnis
vorgesehen, das der Aufnahme von Wasser dient. In weiter erfindungsgemäßer Weise
ist das Behältnis
zumindest teilweise mit einem Wasser speichernden Material gefüllt. Dadurch
kann das Gießwasser
vor Verdunstung geschützt
gespeichert und andererseits bei Bedarf rasch abgegeben werden.
Als Wasser speicherndes Material sind insbesondere poröse anorganische
Materialien in Kugelform geeignet, wobei sowohl eine Speicherung
innerhalb des eigentlichen Materials als auch in den Teilchenzwischenräumen stattfinden kann.
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Schließlich kann
das gespeicherte Wasser durch ein Wasser leitendes Material innerhalb
des Wasser speichernden Materials aufgenommen und auf die Oberseite
des Behältnisses
gefördert
werden. Dazu kontaktiert das Wasser leitende Material das Wasser
speichernde Material im Innenraum des Behältnisses und ist von der Kontaktstelle
ausgehend auf die Oberseite des Behältnisses geführt.
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Dort
ist in geeigneter Weise eine Kopplung zwischen dem Wurzelwerk der
zu versorgenden Pflanze und dem Wasser leitenden Material herstellbar,
bspw. indem der Wurzelballen der Pflanze direkt auf die Oberseite
des Behältnisses
gestellt und dort fixiert wird. Zum anderen ist es möglich, das
Wurzelwerk der Pflanze mitsamt dem umschließenden Ballen aus Blumenerde
auf die Oberseite des Behältnisses
zu stellen, wodurch ein besonders natürliches Erscheinungsbild der
Pflanze erreicht wird. Sofern eine Zimmerpflanze in einem – heutzutage
mehr und mehr üblichen – Blumentopf
aus Plastik erworben wird, kann der Boden des Blumentopfes einfach
abgeschnitten und die Pflanze mit dem so präparierten Blumentopf direkt
auf die Oberseite des Bewässerungssystems
gestellt werden.
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In
jedem Fall kann sich die in geeigneter Weise mit der Oberseite des
Behältnisses
in Kontakt gebrachte Pflanze mit einer ausreichenden Menge Wasser
versorgen. Von der Pflanze aufgenommenes Wasser wird aufgrund entstehender
Kapillarkräfte durch
das Wasser leitende Material im Inneren des Behältnisses aufgenommen und auf
die Oberseite des Behältnisses
nachgefördert.
Dabei erfolgt eine kontrollierte Wasserabgabe durch das im Behältnis vorhandene
Wasser speichernde Material.
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Erfindungsgemäß ist erkannt
worden, dass das vorgeschlagene Bewässerungssystem einen großen Wasservorrat
beinhalten kann. Dadurch ist die bei herkömmlichen Topfpflanzen bekannte
Vertrocknung verhindert. Gleichzeitig ist erfindungsgemäß verhindert,
dass das die Wurzeln umgebende Substrat einen übergroßen Feuchtanteil aufweist, oder
dass die Wurzeln sich stets im Gießwasser befinden. Dadurch ist
das sowohl von Topfpflanzen als auch von Hydrokulturen bekannte
Fäulnisproblem ebenfalls überwunden.
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Folglich
ist mit dem erfindungsgemäßen Bewässerungssystem
eine Haltung von Zier- und Nutzpflanzen ermöglicht, bei der eine optimale
Wasserversorgung bei gleichzeitig minimiertem Pflegeaufwand, geringer
Fäulnis-
und Vertrocknungsanfälligkeit
und natürlichem
Erscheinungsbild realisiert ist.
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Das
Behältnis
kann im Wesentlichen zylindrisch oder im Wesentlichen konisch ausgeformt
sein. Es ist darüber
hinaus möglich,
ein eckiges Behältnis, bspw.
in Quaderform, zu realisieren.
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Das
Behältnis
kann aus einem Topf, aus einem Eimer oder auch aus einer nach unten
geschlossenen Manschette bestehen. Solch eine Manschette kann steif
oder auch aus flexiblem Material (bspw. Gummi) ausgebildet sein,
insbesondere um das erfindungsgemäße Bewässerungssystem in einen beliebigen
Außenbehälter einpassen
zu können.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Behältnis
aus flexiblem Folienmaterial gebildet. Geeignetes Folienmaterial
stellt dabei neben einer notwendigen Wasserundurchlässigkeit auch
eine optimale Flexibilität
dar. Dadurch lässt
sich das Behältnis
in eine beliebige, vom Benutzer gewünschte Form bringen. Bspw.
kann das Behältnis
so in optimaler Weise in einen weiteren Behälter eingepasst werden.
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In
Bezug auf die vorgenannte Ausführungsform
wird eine Weiterbildung vorgeschlagen, bei der das Behältnis einen
steifen oberen Rand aufweist. Dadurch wird aufge nommenes Wasser
sicher im Behältnis
gehalten. Gleichzeitig wird der Gieß- bzw. Auffüllvorgang
erleichtert.
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Das
Wasser speichernde Material kann Blähton, insbesondere in Kugelform,
und/oder Sand, und/oder Steine, Kies oder dgl. Schüttgut aufweisen. Dabei
ist die Verwendung des genannten Blähtons in Kugelform besonders
bevorzugt. Der Blähton
kann sowohl im Material selber als auch in den Zwischenräumen zwischen
den Teilchen eine Wasserspeicherung bereitstellen. Dabei können Blähtonkügelchen verwendet
werden, die von Hydrokulturen bekannt sind. Es ist des Weiteren
vorteilhaft, das Wasser speichernde Material mit einem Schüttgut zu
vermengen, das ggf. keine eigene Wasserspeicherkapazität aufweist.
Dieses Schüttgut
kann in Verbindung mit dem Wasser speichernden Material eine stabile Schüttung bereitstellen,
auf der in einer der oben genannten Arten eine Pflanze platzierbar
ist.
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Das
Wasser leitende Material kann ein Vlies und/oder ein oder mehrere
Dochte und/oder einen Textilstreifen aufweisen. Dabei ist ein textiles
Vlies bevorzugt, das eine geeignete Porengröße aufweist, um mittels Kapillarkräften eine
ausreichende Menge von Wasser auf die Oberseite des Behältnisses
zu fördern.
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Dabei
ist bevorzugt, dass das Wasser leitende Material bereichsweise auf
dem Boden des Behältnisses
angeordnet ist. Bspw. kann ein Ende des Vlieses auf dem Boden des
Behältnisses
platziert werden, bevor die Schüttung
aus Wasser speicherndem Material und ggf. Schüttgut eingebracht wird. Dadurch
ist sichergestellt, dass auch der letzte Rest an Gießwasser
zwangsläufig
in Kontakt mit dem Vlies gerät.
Das andere Ende des Vlieses kann dann durch die Schüttung hindurch
oder an einer Behälterwand
entlang aus der Schüttung
herausgeführt
werden. Danach lässt
sich das Vlies so umklappen, dass es zumindest einen Teil der Oberseite
des Behältnisses
bildet. Dadurch kann das Vlies in optimaler Weise eine hierauf platzierte
Pflanze mit Wasser versorgen.
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Das
Bewässerungssystem
kann nun einen bekannten Gießvorgang
mit Wasser versorgt werden, nämlich
indem die Oberseite des Behältnisses bzw.
hierauf angeordnete Blumenerde mit einem Wasserstrahl beaufschlagt
wird. Das Wasser sickert in den Innenraum des Behältnisses,
wo es von dem Wasser speichernden Material aufgenommen wird. Im
Hinblick auf ein bequemes und wirkungsvolles Auffüllen des Bewässerungssystems
mit Wasser wird allerdings eine Weiterbildung bevorzugt, bei der ein
Schlauch vorgesehen ist, der von außerhalb des Behältnisses
in das Wasser speichernde Material im Innenraum des Behältnisses
geführt
ist. Damit kann Wasser direkt in das Wasser speichernde Material eingebracht
werden, ohne dass darüber
liegende Blumenerde übermäßig mit
Wasser getränkt
wird. Des Weiteren ist ein Gießvorgang
ohne Verschütteten
von Wasser oder Verschmutzungen durch entweichende Blumenerde ermöglicht.
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In
diesem Zusammenhang wird eine Ausführungsform vorgeschlagen, bei
der das außenseitige Ende
des Schlauches mit einer Einfüllhilfe,
insbesondere einem Trichter, versehen ist. Dadurch wird das Auffüllen des
erfindungsgemäßen Bewässerungssystems
weiter vereinfacht.
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In
besonders bevorzugter Weise ist dem Schlauch eine Vorrichtung zur Überwachung
des Wasserfüllstands
im Behältnis
zugeordnet. Da der Schlauch sich von außerhalb des Behältnisses
bis in das Wasser speichernde Material erstreckt, kann der Schlauch
mit geeigneten Mitteln versehen werden, um eine Überwachung des Wasserstandes
innerhalb des Behältnisses
zu ermöglichen.
Dadurch ist es möglich,
eine möglichst
große
Menge an Wasser einzubringen, ohne dass das Behältnis überfüllt wird.
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Im
Konkreten wird vorgeschlagen, den Schlauch mit einer elektrischen
oder galvanischen Vorrichtung zur Überwachung des Wasserfüllstands auszustatten.
Dabei kann das innenseitige Ende des Schlauches zwei in Längsrichtung
des Schlauchs beabstandete und ggf. verschiebbare Elektroden aufweisen,
welche mit einer Stromversorgungseinheit, insbesondere einer Batterie
oder einer Solarzelle, und einer Anzeigeeinrichtung, insbesondere
einer Leuchtdiode, verbunden sind. Eine Elektrode kann dabei dem
Schlauchende zugeordnet werden, welches sich in den Innenraum des
Behältnisses
erstreckt. In bevorzugter Weise wird dieses Ende bis in den Bodenbereich
des Behältnisses
geführt.
Eine zweite, obere Elektrode kann entlang des Schlauchs verschoben
werden, bis ihre Lage dem gewünschten Wasserspiegel
entspricht. Solange dieser Wasserspiegel nicht erreicht wird, ist
die zweite Elektrode nicht eingetaucht, wodurch der elektrische
bzw. galvanische Kreis nicht geschlossen ist. Erreicht der Wasserspiegel
jedoch die zweite Elektrode, ist der Stromkreis geschlossen. Dadurch
kann eine Anzeigeeinrichtung aktiviert werden, die das Erreichen
des Höchstfüllstandes
anzeigt. Der Gießvorgang
kann dann beendet werden. Eine Fehlbedienung ist dabei ausgeschlossen.
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Im
Hinblick auf ein kompakte Bauweise sowie ein verbessertes optisches
Erscheinungsbild kann die Stromversorgungseinheit und/oder die Anzeigeeinrichtung
dem außenseitigen
Ende des Schlauchs, insbesondere einem Trichter, zugeordnet sein.
Dabei ist es auch möglich,
den Trichter mitsamt der genannten Einrichtungen als „künstlichen
Stein" auszuführen, der
auf der Oberseite des Behältnisses bzw.
auf der Blumenerde liegend angeordnet werden kann. Dadurch sind
die genannten Einrichtungen als solche nicht mehr erkennbar, ein
besonders natürlich optisches
Erscheinungsbild ist erreicht.
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In
einer besonders bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgedankens
ist das Behältnis
in einem weiteren Außenbehälter angeordnet.
Dieser Außenbehälter kann
Blumenerde und/oder überlaufendes
oder vergossenes Wasser aufnehmen. Er schützt die Umgebung vor austretender
Blumenerde und/oder vor austretendem Material aus der Schüttung innerhalb
des Behältnisses.
Dabei kann der Außenbehälter flexibel
ausgestaltet sein, so dass er zusammen mit dem Behältnis in
einem weiteren Stütz- oder
Zierbehälter
angeordnet werden kann. Alternativ ist es möglich, den Außenbehälter mit
der erforderlichen Stabilität
auszuführen,
um auf einen weiteren Stütz-
oder Zierbehälter
verzichten zu können.
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Im
Hinblick auf eine besonders effektive Aufnahme von austretendem
Wasser und/oder austretender Blumenerde od. dgl. Material kann die
Höhe des
Außenbehälters die
Höhe des
Behältnisses übersteigen.
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Wie
bereits angedeutet, kann der Außenbehälter unmittelbar
als Stützbehälter für das gesamte Substrat
mitsamt der enthaltenen Pflanze dienen. Dazu kann der Außenbehälter als
Topf, Eimer oder dgl. ausgestaltet sein. Falls eine flexible Ausführung des
Außenbehälters bevorzugt
wird, kann dieser aus flexiblem Folienmaterial gebildet sein. So
lässt sich das
gesamte System in einen weiteren Stütz-/Zierbehälter einbringen. Der Außenbehälter aus
flexiblem Folienmaterial lässt
sich nach dem Einpassen in den Stütz-/Zierbehälter so zurechtschneiden, dass
er vollständig
im Stütz-/Zierbehälter verborgen
ist.
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Die
oben aufgezeigte Aufgabe ist in Bezug auf einen Bausatz zur Herstellung
eines Bewässerungssystems
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 17 gelöst. Danach weist ein erfindungsgemäßer Bausatz
zur Herstellung eines Bewässerungssystems
nach einer der vorgenannten Ausführungsformen
zumindest die folgenden Merkmale auf:
- – ein Behältnis oder
Material zur Herstellung eines Behältnisses,
- – Wasser
speicherndes Material,
- – Wasser
leitendes Material.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Bausatz
ist wesentlich, dass er nicht unbedingt ein Behältnis enthalten muss. Zur Verwirklichung
des Erfindungsgedankens ist es bereits ausreichend, dass Material
zur Herstellung eines geeigneten Behältnisses enthalten ist.
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Der
erfindungsgemäße Bausatz
kann des Weiteren einen Außenbehälter oder
Material zur Herstellung eines Außenbehälters aufweisen. Sofern der Bausatz
Material zur Herstellung eines Behältnisses und ggf. eines Außenbehälters aufweist,
kann der Verwender das Behältnis
und ggf. den Außenbehälter selbständig fertig
stellen.
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Es
versteht sich, dass der erfindungsgemäße Bausatz des Weiteren sämtliche
technischen Merkmale aufweisen kann, die vorstehend anhand der bevorzugten
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Bewässerungssystems detailliert
erläutert worden
sind. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher auf diese Ausführungen
verwiesen.
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So
kann der Bausatz als Behältnis
einen Topf, einen Eimer oder eine nach unten geschlossene Manschette
aufweisen. Alternativ kann der Bausatz flexibles Folienmaterial
zur Herstellung eines Behältnisses
aufweisen. Dieses flexible Folienmaterial kann dabei einen steifen
oberen Rand aufweisen.
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Das
Wasser speichernde Material kann aus Blähton, insbesondere in Kugelform,
und/oder Sand, und/oder Steinen, Kies oder dgl. Schüttgut bestehen.
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Das
Wasser leitende Material kann ein Vlies und/oder ein und/oder mehrere
Dochte und/oder einen Textilstreifen umfassen.
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Des
Weiteren kann zur Bewässerung
ein Schlauch enthalten sein, der ggf. mit einer Einfüllhilfe,
insbesondere einem Trichter, und/oder mit einer Vorrichtung zur Überwachung
des Wasserfüllstands im
Behältnis
ausgestattet ist. Demgemäß kann der Schlauch
zwei in Längsrichtung
verschiebbare Elektroden, eine Stromversorgungseinheit und eine
Anzeigeeinrichtung aufweisen.
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Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Patentansprüche und
andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Bewässerungssystems
anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Bewässerungssystems
anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Lehre erläutert. Dabei versteht sich,
dass das gezeigte Bewässerungssystem
sowie bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen dessen alternativ auch
im Rahmen eines erfindungsgemäßen Bausatzes
verwirklicht werden können.
In der Zeichnung zeigen
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1 eine
Schnittdarstellung einer teilweise fertig gestellten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Bewässerungssystems,
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2 das
teilweise fertig gestellte Bewässerungssystem
aus 1 mit enthaltenem Schlauch und einer Vorrichtung
zur Überwachung
des Wasserfüllstands,
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3 das
fertig gestellte Bewässerungssystem,
und
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4 das
fertig gestellte Bewässerungssystem
mitsamt auf der Oberseite des Behältnisses angeordneter Blumenerde
zur Aufnahme einer Pflanze.
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1 zeigt
eine Schnittdarstellung einer teilweise fertig gestellten, besonders
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Bewässerungssystems.
Das Bewässerungssystem
weist ein Behältnis 1 zur
Aufnahme von Wasser auf. Innerhalb des Behältnisses 1 ist bereits
ein Wasser leitendes Material 2 angeordnet. Das Wasser
leitende Material 2 besteht auf einem Vlies 3,
das bereichsweise auf dem Boden des Behältnisses 1 angeordnet
ist.
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Bei
dieser Ausführungsform
wird das Behältnis 1 von
einem Außenbehälter 4 umgeben.
Der Außenbehälter 4 nimmt
verschüttetes
Wasser, Erde, Schüttgut
oder dgl. auf. Bei dieser Ausführungsform sind
sowohl das Behältnis 1 als
auch der Außenbehälter 4 aus
flexiblem Folienmaterial 5 gefertigt. Dadurch können beide
Behälter
in eine beliebige Form gebracht und ggf. zugeschnitten werden.
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Da
der Außenbehälter 4 bei
dieser Ausführungsform
nicht über
eine ausreichende Eigenstabilität
verfügt,
ist das gesamte Bewässerungssystem
in einem Zier-/Stützbehälter 6 angeordnet.
Als Zier-/Stützbehälter 6 kann
jeder beliebige Topf, Eimer, eine Wanne oder dgl. dienen. In besonders
vorteilhafter Weise lässt
sich diese Ausführungsform des
Bewässerungssystems
auch in Gefäße einsetzen,
die selber keine Feuchtigkeit vertragen, beispielsweise in Pappkartons.
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2 zeigt
die Ausführungsform
aus 1, wobei hier ein Schlauch 7 zur Wässerung
des später eingebrachten
Wasser speichernden Materials angeordnet worden ist. Das außenseitige
Ende des Schlauches 7 ist mit einem Trichter 8 versehen,
um eine bequemere Einfüllmöglichkeit
für Wasser
bereitzustellen. Das andere Ende des Schlauches 7 ist im Bodenbereich
des Behältnisses 1 angeordnet.
Dadurch gelangt das eingefüllte
Wasser direkt in das noch einzufüllende
Wasser speichernde Material.
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Zusätzlich ist
der Schlauch 7 mit einer Vorrichtung zur Überwachung
des Wasserfüllstandes
im Behältnis 1 ausgerüstet. Die
Vorrichtung umfasst eine erste Elektrode 9, die unmittelbar
am innenseitigen Ende des Schlauches 7 angeordnet ist.
Eine zweite Elektrode 10 ist in Längsrichtung des Schlauches 7 von
der ersten Elektrode 9 beabstandet und verschiebbar angeordnet.
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Jede
Elektrode 9, 10 ist durch ein Kabel 11 mit
dem jeweiligen Pol einer Batterie 12 verbunden. Dadurch
wird ein Stromkreis geschlossen, falls sich beide Elektroden 9, 10 im
Wasser befinden. Sofern der Wasserspiegel die zweite Elektrode 10 erreicht, wird
eine Anzeigeeinrichtung ausgelöst.
Diese besteht aus einer Leuchtdiode 13. Mit der Leuchtdiode 13 wird
der Benutzer darauf hingewiesen, den Gießvorgang einzustellen.
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Durch
die verschiebbare zweite Elektrode 10 kann jeder gewünschte Wasserspiegel
eingestellt werden, bei dessen Erreichen die Anzeigeeinrichtung
ausgelöst
werden soll. Des Weiteren kann das erfindungsgemäße Bewässerungssystem so an jeden
beliebigen Außenbehälter 4 bzw.
Zier-/Stützbehälter 6 angepasst
werden. Schließlich
ist es möglich,
anstelle der Batterie 12 eine Solarzelle zu verwenden.
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Alternativ
zu den Elektroden 9, 10 kann auch ein Anoden/Kathoden-Paar
vorgesehen werden. Aufgrund einer unterschiedlichen Materialpaarung kommt
es dann beim Eintauchen beider Elektroden in die elektrolytische
Nährstofflösung zur
Ausbildung eines galvanischen Elements. Das Vorhandensein des Höchstwasserstandes
kann daher durch Detektion einer Spannung festgestellt werden, ohne
dass eine Batterie bzw. Stromversorgung nötig wäre. Des Weiteren kann die Anzeigeeinrichtung
direkt mit der Spannung des galvanischen Elements betrieben werden.
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In 3 ist
das Wasser speichernde Material 14 in den Innenraum des
Behältnisses 1 eingefüllt worden.
Das Wasser speichernde Material 14 besteht hier aus Blähtonkügelchen 15,
wie sie auch aus Hydrokulturen bekannt sind. Bei dieser Ausführungsform
ist das Wasser speichernde Material 14 mit Schüttgut 16 vermengt,
das ein stabiles Stützgerüst für die später aufzubringende
Blumenerde bereitstellt.
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Das
zwischen dem Boden des Behältnisses 1 und
dem Wasser speichernden Material 14 verlaufende Vlies 3 ist
entlang der Wände
des Behältnisses 1 nach
außen
geführt
und oberhalb der Schüttung übereinander
gelegt worden. Das Vlies 3 bildet damit den oberen Abschluss
des Behältnisses 1.
Im Wasser speichernden Material 14 gespeichertes Wasser kann
durch die entstehende Kapillarwirkung durch das Vlies 3 aufgenommen
und auf die Oberseite des Behältnisses 1 geleitet
werden. Durch die Anordnung des Vlieses 3 auf dem Boden
des Behältnisses 1 ist dabei
gewährleistet,
dass das gespeicherte Wasser bis zum letzten Rest entnehmbar ist.
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Auf
der Oberseite des Behältnisses 1 kann nun
der Wurzelballen einer Pflanze, insbesondere angeordnet in vorher
aufgebrachter Blumenerde, platziert werden.
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In 4 ist
das erfindungsgemäße Bewässerungssystem
mit Blumenerde 17 bedeckt worden. Anstatt Blumenerde 17 kann
selbstverständlich
auch jedes andere geeignete Substrat Verwendung finden. Der Außenbehälter 4 ist
auf die Maße
des Zier-/Stützbehälters 6 zugeschnitten
worden und wird von diesem vollständig verborgen.
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Ein
in der Blumenerde 17 angeordneter Wurzelballen einer Pflanze
kann nun in erfindungsgemäßer Weise
von dem darunter liegenden Bewässerungssystem
stets ausreichend mit Wasser versorgt werden. Verbrauchtes Wasser
wird aufgrund der entstehenden Kapillarwirkung vom Vlies 3 aus
dem Wasser speichernden Material 14 nachgefördert, ohne
dass die Blumenerde 17 übermäßig feucht
wird, wodurch es zum Auftreten von Fäulnis kommen könnte.
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Andererseits
bedarf die so gehaltene Pflanze nur sporadischer Pflegemaßnahmen,
da im erfindungsgemäßen Bewässerungssystem
eine große Menge
Wasser vorgehalten werden kann.
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Es
sei darauf verwiesen, dass die oben angeführten Merkmale des erfindungsgemäßen Bewässerungssystems
ebenso einen erfindungsgemäßen Bausatz
für ein
Bewässerungssystem
bilden können,
und zwar ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen.
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Hinsichtlich
weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Bewässerungssystems
und des erfindungsgemäßen Bausatzes
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil
der Beschreibung sowie auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.
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Schließlich sei
ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass das voranstehend beschriebene Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Bewässerungssystems
lediglich zur Erörterung
der beanspruchten Lehre dient, diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel
einschränkt.
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- 1
- Behältnis
- 2
- Wasser
leitendes Material
- 3
- Vlies
- 4
- Außenbehälter
- 5
- Folienmaterial
- 6
- Zier-/Stützbehälter
- 7
- Schlauch
- 8
- Trichter
- 9
- erste
Elektrode
- 10
- zweite
Elektrode
- 11
- Kabel
- 12
- Batterie
- 13
- Leuchtdiode
- 14
- Wasser
speicherndes Material
- 15
- Blähtonkügelchen
- 16
- Schüttgut
- 17
- Blumenerde